Die drei Fragezeichen und der Sommergarten von Ithiliya ================================================================================ Kapitel 1: Peter und seine kleinen Probleme ------------------------------------------- Kalifornien, Mitte Juli, die Sonne brannte. Peter saß im Büro und stöhnte. Die Hitze war unerträglich und die Tatsache, dass das Büro ein umgebauter Wohnwagen war, machte es nicht besser, trotz einiger Ventilatoren, die vor sich hin surrten. Justus saß am Schreibtisch und war irgendwelchen Schriftkram am erledigen und Bob surfte im Internet um irgendwas zu recherchieren. Peter verstand nicht, warum sie bei dieser Hitze im Wohnwagen hockten, statt den Tag am Strand zu verbringen. Es gab sowieso keinen aktuellen Fall, den es zu bearbeiten hieß. Also seufzte er schon zum wiederholten Male. So richteten sich seinen Augen auf Just, wieder mal. Ihm viel auf, dass ihm das in letzter Zeit öfter passierte. Zuerst oft noch unbewusst, später dann bewusst. Aber irgendwas war anders in letzter Zeit, wenn er Just anschaute. Seine Gefühle waren immer freundschaftlicher Natur, klar hatte er ihn auch gern, eigentlich nichts verwunderliches, da die jungen Männer schon seit Kindertagen befreundet waren. Aber in letzter Zeit war das Gefühl intensiver als sonst... Er wusste es nicht so recht einzuordnen und es verwirrte ihn! So war Peter in Gedanken versunken und starrte dabei Justus an. Der bemerkte das irgendwann und blickte auf: „Ist irgendwas, du schaust die ganze Zeit?“ Peter wurde rot und sah woanders hin: „Nein, ich war wohl nur in Gedanken.“ „Du bist so rot im Gesicht, aller in Ordnung bei dir?“ bohrte der 1. Detektiv weiter. „Ach wird wohl an der Hitze liegen“ murrte Peter. „Herrgott, ist mir das peinlich“, dachte er „ich werde rot wie ein kleines Schulmädchen. Was ist bloß mit mir los? So habe ich damals doch nicht auf ihn reagiert!“ „Ich werde zum Strand und schwimmen gehen. Ich geh kaputt bei der Hitze hier drin“ murrte er wieder, sprang auf und bewegte sich in Richtung Ausgang. Er war kaum draußen, als das Telefon klingelte. Peter blieb stehen, er wollte wissen, ob nicht vielleicht ein neuer Fall an stand, „Wenn nicht, bin ich hier weg!“, dachte er. „Aber ein neuer Fall wäre gut, dass würde mich gut von diesen blöden Gedanken ablenken!“ Justus hob ab: „Die drei Fragezeichen, Justus Jonas am Apparat...“ Er stellte schnell auf Lautsprecher, sodass die anderen zwei Detektive mithören konnten. Eine junge Frau war am anderen Ende und berichtet, dass in ihrer Nachbarschaft wohl seltsames geschah. Sie hatte beobachtet, dass bei einem neuen Nachbarn wohl nachts öfter Lieferwagen vorfahren und dass diese Nachbarn sich bei einem Willkommens- Besuch von ihr wohl seltsam betragen hatten. Sie hatte festgestellt, dass das Haus kaum möbliert war, obwohl die Menschen es schon seit einigen Wochen bewohnten. Sie berichtete weiter, dass die neuen Nachbarn sich unfreundlich und kurz angebunden verhielten und sie nur kurz reingebeten hätten und sie bald wieder gehen musste. Das alles kam ihr sehr seltsam vor. Sie hätte sich deswegen wohl schon an die Polizei gewandt, aber diese hatte die Sorgen der Frau kaum erst genommen. Justus sagte, man würde sich dessen annehmen und das Haus beobachten, um zu sehen, was da vor sich ging. Er ließ sich noch kurz die Adresse geben, die Telefonnummer und Namen der Anruferin, dann verabschiedete er sich. „Ja, Kollegen, da haben wir wohl einen neuen Fall“ meinte er zufrieden. Auch er war glücklich über ein wenig Abwechslung. „Dann beginnen wir doch gleich heute Abend mit der Observation, was meint ihr?“ strahlte er in die kleine Runde. „Ich kann nicht“, sagte Bob sofort „ich habe eine Verabredung mit meiner Freundin! Und wenn ich die sausen lasse, wird sie stinksauer sein. Ich habe in letzter Zeit so oft abgesagt.“ Justus nickte: „Kein Problem, ich und Peter schaffen das auch allein, nicht Zweiter?“ Peter stand immer noch in der Tür des Wohnwagens. „Klar schaffen wir das. Ich hole dich dann um 21.30 ab, wenn die Dämmerung einsetzt.“ Justus stimmte dem zu und Peter ging. Und er fluchte innerlich, dass er ohne darüber nachzudenken zugestimmt hatte. Er wollte irgendwie nicht mit Just allein sein und irgendwie doch. „Scheiße!“ Er schellt sich innerlich, aber es half nichts, absagen wollte er auch nicht. Fall war eben Fall. So führte ihn sein Weg zum Strand, wo er sich abkühlte und sich etwas auspowern konnte. Später, so gegen 21.30 Uhr fuhr er dann am Schrottplatz vor, um Justus abzuholen. Dieser wartete schon an der Straße auf ihn, vorausschauend dunkel gekleidet. Eine schwarze Stoffhose und ein dunkles T- Shirt, was beides gut an ihm saß. Außerordentlich gut.... Pete seufzte. Justus hatte in letzter Zeit abgenommen, er hatte eine Diät gefunden, die wirkte und war regelmäßig am Sport treiben. Aus dem Pummelchen war ein gutaussehender junger Mann geworden. Die Tatsache, dass die Hose recht eng saß, ließ Peter schlucken. „Er sieht gut aus“ waren seine Gedanken und „Verdammt, was denk ich denn da!?“ sein Nächster. Wieder bekam er eine rote Wangenfarbe. „Gut, dass es schon dunkel ist, so bemerkt er es nicht so schnell.“ „Hi Pete!“ lächelte Justus ihm entgegen und setzte sich. „Hi!“ antwortete Peter nur knapp und innerlich tobten seine Gefühle und Gedanken als Antwort auf Just´s Lächeln. Der Farbton seiner Wangen vertiefte sich noch etwas. Er fuhr los und versuchte, sich stark auf das Fahren zu konzentrieren. „Wo müssen wir eigentlich hin, Just?“ Justus nannte ihm die Adresse und Peter bewegte den Wagen dort hin. Sie stellten ihn etwas abschüssig von der genannten Adresse ab und gingen den Rest zu Fuß. Beim Haus angekommen, bemerkten sie, dass von der Straße aus leider so gar nichts zu sehen war. Es war eine lange Auffahrt bis zu dem Gebäude, ringsherum ein üppiger Garten voller Bäume, Sträucher usw. mit einem großen Tor davor, was natürlich geschlossen war. „Die Vorbesitzer schienen wohl Spaß daran gehabt zu haben, sich einen großen Garten anzulegen. Wir sehen von hier aus gar nichts“, meinte Justus. „Wir werden uns wohl reinschleichen müssen. Ich habe mit so etwas gerechnet.“ Peter nickte, „Ist gut, schauen, wir, wie wir am besten auf den Hof kommen und warten dann, bis es ganz dunkel ist. Hoffentlich haben die Typen keinen Wachhund oder so.“ Peter und Justus gingen also ein Stück an dem Grundstück entlang, was zwar von einer Mauer umgeben war, welche aber nicht allzu hoch war und taten so, als wären sie normale Spaziergänger. An der Grenze zum Nachbargrundstück, welcher von einem Zaun abgegrenzt war, befand sich eine kleine Lücke, wo man hineinschlüpfen und mit etwas Geschick über Mauer klettern konnte. Die zwei Detektive schlenderten zum Wagen zurück und setzten sich hinein. Es war zwar schon nach 22.00 Uhr, aber immer noch zu hell für ihren Geschmack. Also hockte Peter nun neben Justus und traute sich nicht so recht, was zu sagen oder ihn gar anzuschauen. Justus stöhnte leicht, so dass Peter ihn nun doch anschauen musste und trocken schluckte. „Es ist immer noch so eine Hitze, es kühlt kaum ab“, beschwerte sich nun endlich auch mal Justus. „Hast du an was zu Trinken gedacht? Irgendwie hab ich selber vergessen etwas mitzunehmen.“ „Ja, hab ´ne Flasche Wasser, aber die wird lauwarm sein“ Peter drehte sich nach hinten um, um die Flasche Wasser zu suchen, diese war, wie konnte es auch anders sein, unter den Beifahrersitz gerollt und hatte sich leicht verhakt. Peter musste sich also etwas hinter den Sitz recken, um die Flasche hinaus zu bekommen. Als er wieder hervor sah, schluckte er wieder. Diesmal hart und trocken. Justus hatte sich seinem Shirt entledigt und fächelte sich damit Luft zu. Peter Blick glitt an Justus Oberkörper entlang. Das war nicht mehr der Justus, wie vor 10 Jahren, nein, er war trainiert, fit und dafür, dass er das noch nicht lange machte, schon sehr gut. Peter schluckte wieder. „Oh gut, Wasser, perfekt, macht nichts, wenn es warm ist“, sagte der 1. Detektiv nur, schnappte sich die Flasche, machte sie auf und trank. Dabei war er wohl etwas zu hastig, sodass einige Tropfen an seinem Kinn herunter liefen, auf seine Brust tropften und dort hinunter rannen. Peter sah das, trotz der Dämmerung, schluckte erneut und gaffte Justus schon fast an. Dieser hatte einen großen Schluck genommen, setzte ab und meinte nur: „Oh, ups“ und verrieb dann noch das Wasser auf seinen Körper. Peter japste, riss die Tür auf und sprang aus dem Wagen. „Oh mein Gott! Oh mein Gott! Oh mein Gott! Oh mein Gott! Ich steh tatsächlich auf ihn... Oh mein Gott!!!!!!“ Verzweiflung pur im Innersten des 2. Detektives, „seit wann bin ich schwul??? Und dann auch noch Justus Jonas“ die Gedanken des 2. waren nun völlig verwirrt. Er schaute kurz auf seine Lendengegend und der Anblick gefiel ihm noch weniger. „Oh. Mein. Gott!!!!“ Justus starrte Peter erst mal nur hinterher, wie dieser aus den Wagen stürzte und frage dann, was los sei. „Ich muss mal...“ kam kurz und knapp zurück und Peter verschwand hinter einer hohen Hecke, die am Straßenrand wuchs. Justus schüttelte nur kurz den Kopf und genehmigte sich noch einen Schluck, völlig ahnungslos. Ja, diesmal schien der junge Meisterdetektiv nicht deuten zu können, was los war. Hinter der Hecke stand Peter, mit dem Rücken zum Wagen, den Blick auf das harte Etwas zwischen seinen Beinen. „Komm, beruhige dich, werde wieder klein! Justus wird es merken...“ Verzweiflung, immer noch! Peter hatte leider kein T-Shirt an, was lang genug war, um DAS da zu bedecken. Er versuchte krampfhaft an Algebra, Großmutters Unterwäsche und den Nordpol zu denken. Ja, das wirkte, langsam, aber es wirkte. Er entspannte etwas. „Ist das tatsächlich möglich, hab ich mich in ihn verliebt? Wie konnte das geschehen, Just ist doch mein Freund... Seit wann steh ich auf Kerle? Ich schau mir doch gern ein hübsches paar Brüste an... “ Peter verstand die Welt nicht mehr, es war zum Heulen. Er schaute auf sein bestes Stück, was nun fast wieder Normalzustand hatte und atmete tief durch. „Also wenn du hier noch lange herumstehen willst, geh ich gleich allein los...“ tönte es etwas ungeduldig hinter ihm und Peter zuckte zusammen. „Komm schon Peter!“ Noch ein kurzer Blick auf seine bestes Stück.... alles OK. „Gut, dann los“ drehte sich Peter um. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ So, das war quasi das erste Kapitel, eigentlich wollte ich alles in einen Rutsch schreiben, aber es scheint doch mehr zu werden, als ich dachte ^^° Über Kommis freu ich mich, weil ich noch nicht wirklich viel FF geschrieben habe. LG Ithiliya-Hatake Kapitel 2: Observieren mit Hindernissen --------------------------------------- So, lange hat es gedauert, aber ich habe es doch mal hinbekommen, weiter zu schreiben. Ich hoffe die Fortsetzung sagt euch zu und ist im letzten Teil nicht allzu verwirrend, weil ich da zwischen Justus und Peter hin und her switche. Also viel Spaß, Kritik ist gern gesehen :) ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ „Ist wirklich alles in Ordnung bei dir?“ fragte Justus. Peter konnte ein gewisses Mistrauen heraushören. „Jaja“, log Peter, „ich musste einfach mal tierisch nötig!“ Justus warf ihm einen Seitenblick zu, als wolle er noch etwas sagen, ging dann aber schweigend weiter. „Zum Glück hat er sich wieder angezogen“, dachte Pete, „wäre ja auch blöde, halbnackt zu observieren…“ sein nächster Gedanke. Die Beiden gingen zur der Lücke im Zaun, vergewisserten sich, dass sie niemand beobachtete und schlüpften durch ihn hindurch und kletterten über die Mauer, die zum Glück nicht sehr hoch war. Sie befanden sich nun im Garten des Anwesens, der in diesem Bereich durch Hecken, Bäume und Zierbüsche dominiert war. Man konnte das Haus kaum sehen. Nach dem ganzen Buschwerk kam eine große Rasenfläche und dann das Gebäude. Justus schlich sich langsam voran, er hatte eine winzige Taschenlampe dabei, die grade genug Licht gab, dass sie nicht über die nächste Wurzel stolperten und nicht in der Gefahr liefen, gesehen zu werden. „Wir sollten uns demnächst wirklich einige Nachtsichtgeräte zusammensparen“, flüsterte er Peter zu. „Siehst du wie alles zu gewuchert ist?“, flüsterte er weiter. „Scheint so, als würden sich die Besitzer nicht dafür interessieren, den Garten zu pflegen.“ Sie waren ein Stück vorangekommen, konnten den Rasen sehen. Justus leuchtete ihn kurz an „sieht auch ungepflegt aus, schon ewig nicht gemäht und schon gar nicht gewässert!“ Justus war voll in seinem Element, Detektiv zu „spielen“. Tja, und Peter? Er wackelte nur hinter Justus her, bekam es grade noch so hin, nicht irgendwo drüber zu stolpern und war völlig in Gedanken, verwirrt von seinen Gefühlen. „Lass uns da vorne hin gehen, das sieht gut aus, da können wir das Haus gut beobachten und die Auffahrt haben wir auch noch im Blick, ohne selbst gesehen zu werden!“ Keine Antwort von Peter. „Hast du mich gehört?“, in etwas lauteren Flüsterton. Ein Brummeln als Antwort. Justus blickt über die Schulter, versucht das Gesicht seines Freundes in der Dunkelheit zu mustern. „Bist du sicher, dass es dir gut geht?“ Er drehte sich um. „Wir können auch umkehren und ein andermal wiederkommen, wenn es dir nicht gut geht, vielleicht hast du ja einen Sonnenstich, es war sehr heiß heute und im Wagen hattest du grade ein recht rotes Gesicht!“ Justus fasste Peter kurzerhand an die Stirn. „Vielleicht hast du ja Fieber…? Ja fühlt sich heiß an!“ Peter wimmelte die Hand ab, zischte Justus sauer zu: „Mir geht’s gut, lass das! Und Ruhe, sonst hört man uns noch!“ „Sonst bist du auch nicht so besorgt um mich und an dem roten Gesicht bist nur du schuld! Wie kannst du nur Oben ohne neben mir sitzen und Wasser über dich verteilen“, dachte er sich aber lieber, warf dann einen kurzen Blick zum Haus. „Hoffentlich hat uns niemand gehört!“ Peter war eigentlich mehr sauer auf sich selbst, als auf Justus. Dessen Hand auf seiner Stirn zu fühlen, war wie elektrisierend, Justus Nähe nahezu unerträglich für ihn, der Gedanke an den Wassertropfen, der an Justus Körper runter ran. Er wünschte sich Zeit mit Justus allein zu verbringen und schalt sich auch gleich wieder für diesen Gedanken. Er schüttelte den Kopf, als ob er versuchte, diesen damit zu vertreiben. Er schnappte sich die Taschenlampe, schob sich an Just vorbei und ging weiter „Komm jetzt! Da vorn sagst du?“ Er wollte das hier einfach nur hinter sich bringen. Sie schlichen zu der Stelle, das Haus nun gut im Blick, selbst aber nicht sehr gut geschützt. Peter ging in die Hocke, Justus tat es ihm gleich. Es war mittlerweile sehr dunkel, die Umgebung kaum zu erkennen. Im Haus war hinter einigen Fenstern Licht zu sehen, mehr aber auch nicht. Peter versuchte sich nun auf die Observation zu konzentrieren. „Hier gefällt es mir nicht, man könnte uns hier sehen. Lass uns doch noch etwas ins Gebüsch hinter uns gehen, da sind wir geschützter.“ „Peters typisches Genörgel“, dachte Just nur, „so dunkel wie es ist wird man uns kaum sehen“. „Ja ist ok, gehen wir in das Gebüsch hinter uns“, lenkte er aber ein. Peter und er krabbelten nach hinten, blieben in der Hocke und versuchten einen guten Blick zu bekommen. Der Busch, hinter dem die Beiden hockten, anscheinend ein Rhododendron mit dichtem Blattwerk, war aber nicht der Größte, also saß Justus dementsprechend dicht an Peter. Peter konnte ihn spüren, ihn riechen, „ So dicht, zu dicht!“ Er musste wieder hart schlucken. Er linste zu Justus rüber, konnte sehen, wie der die Augen zusammenkniff um im Haus was erkennen zu können. „Hey, wer ist da!?“ tönte aus plötzlich von der linken Seite her, begleitet von einem Lichtkegel einer Taschenlampe. Den Typen hatten Justus und Peter nicht bemerkt. „Mist“, zischte Peter leise, packte Justus am Ärmel und zog ihn zu Boden! „Hey, wer ist da, rauskommen!“ Eine dunkle Männerstimme! Justus sah den Lichtkegel näher kommen, zum Flüchten war es zu spät, also Ruhe und ausharren. Er konnte fühlen, wie Peter zitterte. Er sah den Lichtkegel, hörte die Schritte. Der Kegel zog an ihnen vorbei, an dem Busch, schwenkte über sie hinweg, blieb stehen. „Bloß keinen Mucks“, dachte Justus, sah Peter durchdringend an. Dieser erwiderte den Blick, war aber nur am Zittern. Die Schritte kamen noch etwas näher, hielten eine Zeit inne und entfernten sich dann. „Da ist nichts, du hörst sicher Gespenster oder es war irgendein Tier! Die kommen bei der Hitze auch erst nachts raus“, rief die Stimme von weiter weg, anscheinend einer anderen Person zu. Dann das Knallen einer Tür und Ruhe. Peter und Justus rührten sich aber nicht, der Eine, weil er nicht wollte und der Andere, weil er nicht konnte. Peter hatte Justus am Ärmel erwischt und runtergezogen und nun lag diese auf ihm, mit voller Länge und Schwere. Sie konnten sich ja nicht rühren, als dieser Mann nach ihnen suchte. Und der Typ war Peter so egal. Justus lag auf ihn, er spürte sein Gewicht, der Duft von dessen Deodorant zog ihm in die Nase, welches doch so gut an ihn roch, er hatte die Arme um Just geschlungen, völlig ohne Absicht, einfach im Affekt des Fallens, eine Hand lag sogar auf Justus Hintern. Er lag zwischen seinen Beinen, er konnte alles fühlen an Justus und das war verdammt noch mal gar nicht gut. „Nicht gut… ! Nein, einfach nur gut!“ Peter hatte wieder an einer bestimmten Stelle ein hartes Problem, er zitterte, starrte Justus nur an. Justus beobachtet den Fremden, bewegte sich dabei fast unmerklich auf Peter und bekam nicht mit, was dieser grade fühlte. Noch nicht. Der zweite Detektiv fühlte Justus grade sehr aktiv und auch die kleine Bewegung entging ihm an einer bestimmte Stelle nicht. „Nicht bewegen, nicht bewegen!“, Peter kniff die Augen zusammen. Er bekam noch irgendwie mit, dass die Haustür knallte. Ansonsten war da nur Justus. „Du kannst mich nun loslassen Zweiter.“ Flüsterte Justus und versucht sich vorsichtig aufzurichten. Peter ließ ihn aber nicht los. Er sah Peter an, mit einem leichten Grinsen: „Er ist weg, wir können aufstehen“ er verlagerte leicht sein Gewicht auf Peter, weil er sich nun doch so langsam etwas unwohl fühlte, wie er auf seinem Freund lag. Und spürte da etwas. Peter schluckte, sah Just gequält an, der lag nun auf seinem besten Stück, welches er deutlich spürte. DAS würde Justus nun nicht mehr entgehen und er sah auch schon, wie dieser einen verwunderten Blick bekam. Aber er konnte den Detektiven nicht loslassen, obwohl er es wollte. Justus fühlte sich so gut an, so unglaublich gut. Der sah ihn nun an, fragend und Peter starrte nur zurück, sah ihm in die Augen. Justus versuchte sich hochzustemmen, aber anscheinend nur halbherzig, denn er wollte keinen Krach machen. Da übernahmen die Hormone Peters Verstand, er löste die Hand, die auf Justus Rücken lag, legte sie in dessen Nacken, zog Justus nun einfach zu sich hinunter und drückte seine Lippen auf die von Just. Oh Gott, diese Lippen, so weich und warm, er schmeckte dessen Atem, drückte Justus fester an sich, fühlte seinen Po unter seiner anderen Hand und spürte ihn so auch noch mehr an seinem Geschlecht. Peter hatte lange nicht so Gefühlt, hatte er überhaupt mal so Gefühlt? Er hatte schon einige Freundinnen, aber das hier war irgendwie… perfekt. Er wollte diesen Kuss vertiefen, Justus richtig schmecken. Er öffnete die Augen, diese waren ihm grade irgendwann zugefallen. Er sah seinen Freund an und zuckte. Dieser starrte ihn nur mit großen Augen an, war stocksteif und man konnte sein Entsetzen sehen. Peter begriff schlagartig, ließ Justus los. Mit einigen schnellen Griffen hatte er seinen Freund von sich runtergeschoben und rappelte sich auf. „Tut mir leid!“ sagte er, ohne Justus noch mal anzusehen und rannte los. Er lief und stolperte in Richtung Ausgang, wo sie in den Garten gekommen waren. Es war ihm egal, ob ihn jemand sah oder hörte. Justus rief noch leise: „Warte doch!“ hinter ihm her, aber er wollte nicht warten. „Oh Gott, was habe ich getan, wie konnte ich nur?“ Peter hechtete über die Mauer, zwängte sich doch das Loch, blieb mit dem Arm sogar noch in dem lockeren Draht hängen und riss sich die Haut auf. Das war ihm egal, er hatte seinen besten Freund geküsst und das auch noch genossen. Er wollte Justus, in jeder Hinsicht, aber das ging nicht. Er rannte zum Auto, zog seinen Schlüssel hinaus, versuchte es aufzuschließen, aber er zitterte. Nun nicht mehr aus Erregung, sondern aus Schock und Scham. Endlich war die Tür auf, Peter setzte sich in seinen Wagen, startet diesen und fuhr nach Hause. Er wusste später nichts mehr von dem Heimweg. Kapitel 3: Der Morgen danach ---------------------------- Peter wachte am nächsten Morgen auf, nach einer unruhigen Nacht voller Träume. In diesen war vor allem Just die Hauptperson und er fühlte sich wie gerädert. Was gestern Nacht geschehen war, schoss ihm sofort wieder durch den Kopf. Es war ihm so peinlich, sich Justus so angenähert zu haben. Und er hatte ein schlechtes Gewissen, Just nicht nach Hause gebracht zu haben. Er nahm sein Mobiltelefon, schrieb dem ersten Detektiv kurz eine Mitteilung: >bist du nach hause gekommen? PS< Die Antwort kam fast sofort: >ja! Taxi! JJ< Er legte sein Handy weg, war froh. Seine Gedanken schwangen wieder zum gestrigen Abend. Er konnte sich in dem Moment, wo Justus ihn so nahe war, nicht beherrschen. Es tat so gut, ihn zu spüren, zu riechen, so warm und schwer auf ihn. Und ihn zu schmecken. Bei der Erinnerung an den Kuss strich er sich unbewusst über die Lippen, spürte noch einmal das Gefühl des Kusses. „Verdammt!“, er riss sich aus dem Tagtraum, der sich gefühlsmäßig wieder in der Lendengegend ausbreitete. Er riss sein Laken zur Seite, stand auf, rannte fast ins Bad und gönnte sich eine kalte Dusche. Er hatte einige Zeit unter dem eiskaltem Wasser gestanden, das brachte ihn wieder zu Besinnung. Mit etwas steifen Glieder kam er aus der Dusche, trocknete sich ab. Ihm fiel auf, dass er sich keine frische Wäsche mitgenommen hatte und wickelte sich so nur ein Handtuch um die Hüften. Er blickte in den Spiegel, das was ihn ansah, da so aus, wie er sich fühlte. Peter seufzte und ging zurück in sein Zimmer. Er fühlte sich nun niedergeschlagen, ging mit gesenktem Kopf in sein Zimmer, schlug die Tür hinter sich zu. Er wandte sich nach links, zu seinem Kleiderschrank, als er hinter sich eine Stimme vernahm: „Guten Morgen, Peter!“ Der Schreck fuhr ihm durch die Glieder, er drehte sich um und starrte unfähig, etwas zu sagen, in das Gesicht von Justus Jonas. Der saß mit einem nicht zu deutendem Blick auf dem kleinen Sofa von Peter. Peter zog das Handtuch fester um sich, sich seiner Nacktheit bewusst und sah dann beschämt zu Boden. „Keine falsche Scham, ich habe dich schon eher kaum bekleidet gesehen!“ sagte Justus. Seine Stimme war kalt. Peter wusste das, aber dennoch war es ihm nach gestern peinlich, so vor seinem Freund zu stehen. Justus stand auf, ging auf Peter zu und blieb dicht vor ihm stehen. Er nagelte ihn mit einem Blick fest und fragte: „Was war das gestern? Was ist da in dich gefahren?“ Peter hatte Justus selten so erlebt, der Ton, der in seiner Stimme lag, ließ ihn das Herz in die Hose rutschen, oder eher Handtuch. Peter konnte nicht antworten. „Was! Peter?!“ stieß Just aus, so plötzlich, dass Peter zusammenzuckte. Er wollte zurückweichen, stand aber schon fast mit dem Rücken an seinem Schrank. „Ich...ich... es tut mir leid, ich wollte das nicht!“ kam es leise und stockend aus ihm raus. „ich... ich weiß nicht, was in der letzten Zeit mit mir geschehen ist. Jedes mal, wenn ich dich ansehe, hab ich das Gefühl, dass mein Herz aus der Brust springen will...“ Peter schwieg, überrascht über seine eigene Ehrlichkeit. Es dauerte, bis er erneut ansetzte, Justus ließ ihm die Zeit: „Weißt du, ich bin nicht schwul, ich hatte doch schon einige Freundinnen, ich mag Frauen. Aber wenn ich dir in die Augen schaue, wünsche ich mir, bei dir zu sein. Dich zu berühren, dich zu fühlen.“ Peter wurde tiefrot. „Ich weiß selber nicht, was da los ist, aber ich glaube, ich habe mich in dich verliebt!“ Die letzten Worte waren geflüstert, sah dabei zu Boden. Es beschämte ihn so sehr, seinen besten Freund ein solches Geständnis zu machen. Er wollte im Boden versinken, aus dem Zimmer flüchten, weg von hier. Aber Justus nagelte ihn fast an den Schrank fest. „Sieh mir gefälligst in die Augen und sag das nochmal!“ fauchte er. Peter sah auf, so einen Ton von Justus nicht gewohnt. Er tat wie gesagt, irgendwie wagte er nicht, etwas anderes zu tun: „Ich habe mich in dich verliebt!“ Justus Augen waren fest auf den von Peter geheftet, dessen Augen glänzten, als wenn er gleich zu weinen beginnen wolle. „Gut, das wollte ich hören!“ entgegnete der erste Detektiv, packte Peter sachte in den Nacken, zog ihn zu sich hinunter und drückte seine Lippen auf die von Peter! Kapitel 4: Das Geständnis ------------------------- Peter wusste nicht, wie ihm geschah, er sah auf Justus herab, wie der ihn küsste! Er küsste ihn! Er blinzelte eulenhaft. Sein Herz begann in seiner Brust zu rasen, er glaubte, er sei noch immer am Schlafen und träume von Just. Seine Augen klappten zu und Justus fing an, den Kuss zu intensivieren, stieß mit seiner Zunge an die Lippen von Peter und bat um Einlass. Der öffnete leicht seinen Mund, spürte die Zunge von Justus an seiner. Der stöhnte leise in den ersten Kontakt hinein, fasste Peter fester in den Nacken, zog fast schon grob an sich, umklammerte mit der andern Hand die Hüfte. Sein Spiel mit der Zunge wurde wilder und er fing an, Peter langsam in Richtung Bett zu bugsieren. Der wusste gar nicht, wie ihm geschah, so schnell ging Justus es an. Peters Gefühle fuhren grade Achterbahn. Es war irre, Justus so zu fühlen, so dicht bei sich, ihn zu schmecken und zu riechen. Aber er war so stürmisch, so gierig. Peter wurde aufs Bett gedrückt, saß nun darauf. Just ließ kurz von ihm ab, setzte sich rittlings auf dessen Schoß, streifte sein Shirt ab und fing wieder an, Peter stürmisch zu küssen. Peter keuchte,als er die nackte Haut von Justus zu spürte, warm und weich unter seinen Händen. Sein Herz pochte nun so schnell, aber etwas war da nicht richtig. Just ging es an, als würde es um sein Leben gehen. Seine Hände fingen an, den Körper des jungen Mannes unter ihm zu erkunden. Das war nun so gar nicht das, was Peter sich darunter vorgestellt hatte, mit seinem Freund intim zu werde. Wenn er seiner Phantasie denn mal erlaubt hatte, von Intimitäten mit Justus zu träumen. Den selbst in seiner Vorstellung hatte er es sich nie so wirklich erlaubt, jemals mit Justus Jonas Sex zu haben. Aus Eigenschutz und auch aus Scham. Und das hier artete grade in genau diese Richtung aus. „Fuck!“ schallte er sich innerlich, nahm alles, was noch an Verstand da war zusammen, schob Justus von sich aufs Bett und sprang auf. Justus sah ihn mit einem Blick an, als würde er die Welt nicht mehr verstehen. Und genau so sah Peter den ersten Detektiv an. Er fummelte sein Handtuch wieder fester an sich, auch wenn unverkennbar zu sehen war, dass sein Körper sich so gar nicht gegen Justus Avancen wehrte. Peter atmete einmal tief durch, bevor er was sagen konnte: „Was zu Hölle ist in dich gefahren? Mein Gott, Justus! Nicht, dass ich das hier nicht will, aber du gehst es an, als wäre der Teufel hinter dir her.“ Justus richtete sich auf, sah aber zu Boden. Er sagte nichts. Peter seufzte, ging zum Schrank, öffnete die Tür und angelte einen Morgenmantel heraus. Er wollte nicht mehr im quasi Adamskostüm dastehen. Als er sich darin eingewickelt hatte, lies er sich aufs Sofa gegenüber Justus fallen und sah diesen nun an. Er sah immer noch zu Boden, hatte nun den Kopf in seiner Hand gestützt. Peter setzte erneut an: „Justus? Antworte mir bitte.“ Justus rieb sich über den Kopf, sah dann langsam auf. „Weißt du“, begann er leise, „als du mich da gestern Abend geküsst hattest. Ich konnte nicht glauben, dass es passiert. Das du dich für mich interessierst, mehr als nur Freundschaft. Das war wie ein Schock für mich. Ich hätte mir nie zu träumen gewagt, dass das wirklich irgendwann passieren könnte.“ Peter starrte sein Gegenüber an: “Wie genau meinst du das?“ „Man Peter, wieso meinst du, kann es sein, dass ich bisher nie eine richtige, feste Freundin hatte. Oder überhaupt mal 'richtigen' Kontakt mit einer Frau.“ „Aber Lys und Brittany?“ warf Peter in den Raum. „Ich mochte sie, war aber nicht wirklich mit ihnen intim“,erklärte Just weiter. „Danach habe ich begonnen, Liebe als reine Chemie des Körpers abzutun, was allein zur Fortpflanzung dient.“ Er sah auf seine Hände, die nun gefaltet auf seinen Beinen ruhten. „Aber der Plan ging nicht vollends auf. Ich hatte dieses Gefühl schon länger und früher“ er stockte kurz, „Dass ich eine gewisse Zuneigung zu jemanden hege. Aber es war absurd, es für diese Person zu fühlen! Für einen Mann zu fühlen! Einen Mann, der sich nur für Frauen interessierte. Einfach absurd!“ In den letzten Worten schwangen Ärger und Frustration mit. Peter verstand noch nicht so ganz: „Du hast dich in Bob verliebt?“ „Ja Schlussfolgerungen waren noch nie so ganz dein Ding... ich meine dich, verdammt!“ blaffte er nun Peter an. Entschuldige den Gefühlsausbruch!“ kam es gleich hinterher. Peter starrte Justus nun mit offenen Mund an. „Du warst immer so unerreichbar für mich. Nicht als Freund oder Kollege, da warst du immer da. Aber als Liebhaber völlig unerreichbar! Und die Pubertät mit seinen ganzen Hormonen war da nicht grade hilfreich, auch ich bin nur ein Mann!“ „Oh!“ entfuhr es Peter „Naja, ich dachte als eingebildetes Pummelchen mit seiner geschwollenen Sprache würdest du die Frauen eher abschrecken, als anziehen.“ Er musterte Justus, der nicht mehr viel von dem Jungen aus Kindertagen gemein hatte, trainiert und um einiges schlanker, etwas kleiner als er und durchaus attraktiv. „Ja vielen Dank für deine schonungslose Ehrlichkeit!“ kam es sarkastisch zurück. „Hast du deswegen so abgenommen und begonnen, zu trainieren? Weil du dachtest, dass ich dich dann bemerke?“ schloss Peter. „Ja, und anscheinend hat es ja tatsächlich geklappt. Du hattest den Fokus schon immer mehr auf dem Aussehen, als auf die inneren Werte! Aber ich hatte nie wirklich gehofft, dass meine Bemühungen Früchte tragen. Das war auch nicht ganz der Plan, aber nun ja. Bis vor einigen Wochen dachte ich das.“ „Dir ist das tatsächlich aufgefallen?“ flüsterte Peter. „Ja natürlich ist es das! Hast du vergessen, dass ich eine hervorsagende Auffassungsgabe habe?! Wie du mich immer angesehen hattest, wie sich deine Pupillen dabei erweitert haben, deine Wangen und Ohren dabei immer etwas rosiger wurden. Das deine Atmung immer etwas schneller geworden ist?!“ alles mehr Feststellung als Frage. „Das sind unverkennbare Anzeichen, die man schwer selbst beeinflussen kann. Aber ich habe das nicht geglaubt, nicht glauben wollen. Das war einfach zu unglaublich für mich und ich habe das Offensichtliche verdrängt, dass es wirklich Wahrheit sein könnte, dass du was für mich empfindest. Bis gestern Abend!“ „Deswegen der geschockte Blick, als du mich nach dem Kuss ansahst.“ stellte Peter fest. „Ja!“ entgegnete der Erste leise. „Kannst du dir vorstellen, wie es ist, so etwas zu spüren, wenn man Monate, Jahre an unerwiderte Liebe innerlich verzweifelt!“ „Nein, kann ich nicht...! Jahre? Liebe...!?“ kam es leise von Peter, er schluckte trocken „Du hast es lange sehr gut verborgen!“ „Du weißt, dass ich ebenfalls ein hervorragender Schauspieler bin!“ kam es leicht eingebildet zurück „aber es ist mir nie leicht gefallen. Es hat mich sehr gequält. Aber ich wollte den Kontakt zu dir auch nicht aufgeben, ich wollte deine Nähe beibehalten.“ Er sah Peter nun tief in die Augen. „Deswegen ist es gerade aus mir herausgebrochen, ich wollte dir am liebsten gestern schon gefolgt sein, aber fand den Mut nicht. Heute morgen konnte ich nicht anders, ich habe heute Nacht kein Auge zugemacht und musste dich sehen. Und es wissen!“ Er stand auf: „Aber es tut mir leid, dass ich dich damit so überfallen habe. Du hast keine Erfahrungen mit all dem. Was es heißt, es mit einem Mann zu tun! Es mit mir zu tun!“ Peter starrte ihn an: „Du hast Erfahrungen mit Männern? Also intime? Du?“ Justus ging langsam Richtung Tür, erwiderte den Blick nicht: „Nun gute Recherche gehört zu meinen Job und wie ich schon sagte: ich bin auch nur ein Mann! Es tut mir leid!“ Er öffnete die Tür und war zugleich verschwunden. Peter blieb auf seiner Couch sitzen und versuchte zu verarbeiten, was in den letzten Minuten geschehen war. Und. Das. War. So. Verdammt. Viel. Kapitel 5: Eis verschiedener Geschmacksrichtungen ------------------------------------------------- Ist übrigens jemanden aufgefallen, dass Justus ohne sein Shirt aus Peters Zimmer geflüchtet ist? Ich hatte es vergessen zu erwähnen, hoffentlich ist das Peters Mom nicht aufgefallen XD Peter saß lange auf seiner Couch und dachte über das Gesagte nach. Das ihm nie aufgefallen war, dass Justus so für ihm empfand. Nie wäre es ihm in den Sinn gekommen. Aber trotz allem hatte er selbst Gefühle für seinen Freund entwickelt. Wirklich nur, weil der sich äußerlich geändert hatte? Er hatte Justus stets bewundert, seine brillante Art, die schnelle Auffassungsgabe, wie er schnell in eine Rolle schlüpfen konnte, um zu bekommen, was er wollte. Er liebte es, wenn Justus andere Menschen mit seiner geschwollenen Aussprache zur Weißglut bringen konnte. Und er liebte es, wenn Justus in Spanisch sprach. Er mochte den Klang dieser Sprache, wenn sie über Just Lippen kam. Je tiefer Peter in sich ging, desto mehr bemerkte er, dass das neue Aussehen des Ersten nur der Tropfen war, der das Fass zum überlaufen brachte und das er Justus schon seit Ewigkeiten bewunderte. So viel an ihm war bewundernswert und Peter dachte über sich selbst nach. Dass er alle diese Fähigkeiten nicht hatte. Er war sportlich und deswegen gut in Form. Aber er war immer der Schisser bei den drei ??? gewesen, musste für die Aktionen immer seinen Mut zusammen nehmen. Gut, dass hatte sich etwas gebessert, seitdem er erwachsen war. Und sonst? Und er begann sich zu fragen, was Justus in ihm sah. Warum hatte der sich grade in ihn verliebt? Was sah Justus in ihm? Und wie hatte der es gemeint, dass er seine Erfahrungen mit anderen Männern gemacht hatte? Er konnte sich Justus nicht als hormongesteuerten Kerl vorstellen, der wahllos andere Männer flachlegte. Aber das hatte Justus doch gerade gesagt. Diese Vorstellung schockte Peter irgendwie. Der sonst so beherrschte Justus Jonas hatte Sex? Nun, das war ja eigentlich ganz normal, aber ihm missfiel der Gedanke. Nun das er Erfahrung hatte, hatte Peter bei dem Kuss gespürt, wenn er so darüber nachdachte. Bei dem Gedanken daran fuhr er sich unbewusst mit seinen Fingern über die Lippen und es wurde ihm ganz anders dabei. So grübelte Peter noch eine ganze Zeit hin und her. Eines wurde ihm aber klar. Er würde noch einmal mit Justus reden müssen. Die Gefühle, die er hegte, waren deutlich. Er fasste sich ein Herz, zog sich an und ging. In der Küche hörte er seine Mutter: „Ich habe Justus vor einiger Zeit hinein gelassen, ich hoffe, das war ok...?!.“ sagte sie beläufig, man hörte sie abwaschen. „Ja ich weiß, aber er ist schon wieder weg und ich bin es auch!“ Er schnappte sich seine Autoschlüssel und fuhr zum Schrottplatz. Er klopfte erst bei Mathilda und Titus, aber die meinten, dass sie Justus schon seit Stunden nicht gesehen hatten. Peter ging zum Wohnwagen, aber auch hier war Justus nicht. Er seufzte, nahm sein Handy: >Wo bist du? Ich muss reden! PS< Aber es kam keine Antwort, obwohl die Mitteilung als empfangen angezeigt wurde. Peter wartet eine Weile, aber er konnte es nicht lange im Wohnwagen aushalten. Die Hitze war schon wieder unerträglich und er verließ den Schrottplatz. Er nahm sich auf den Weg aus irgendeinen Laden eine Packung Eis zum Abkühlen mit. Er wollte es zu Hause im Garten essen, er hatte den ganzen Tag noch nichts im Magen und vielleicht lenkte ihn das kurz über seine verwirrten und zunehmend trübsinnigen Gedanken über Justus und ihn ab. Obwohl er mehr so Just Ding war, sich aus Frust etwas zu Essen rein zu schieben. Er grinste kurz bei dem Gedanken. Aber warum meldete der sich nicht. Peter machte sich auch in gewisserweise Sorgen. Zu Hause schnappte er sich einen Löffel und machte es sich draußen im Garten in einer Hängematte unter Bäumen bequem. Er klappte tatsächlich, dass ihn das kalte Eis kurze Zeit ablenkte und so lag er in der Hängematte und löffelte das Eis in Gedanken versunken. „Sieht gut aus!“ klang da eine Stimme von hinten. Peter erschrak so sehr, dass er fast aus der Hängematte fiel und den Löffel fallen ließ. Justus war da, hob den Löffel auf, putze ein bisschen Grass ab und probierte etwas von der kalten Masse. „Hm, gar nicht mal so schlecht, deine Wahl. Aber ist doch eher meine Sorte, als deine!“ Justus grinste unsicher auf Peter herab, der ihn wortlos anstarrte. Und Justus sah zurück, jetzt ernst, nicht sicher, was er sagen sollte. „Ich bin wohl doch zu sehr in Gedanken bei dir, dass ich unbewusst deine Sorte ausgesucht hatte... Warum hast du nicht kurz geantwortet?“ fand Peter seine Sprache wieder. Justus sank in den Schneidersitz auf den Rasen vor Peter nieder, schaute eine Zeit zu Boden und dann auf. „Ich konnte nicht... Bist du mir Böse? Ich weiß, ich habe dir heute viel auf einmal zugemutet, aber ich musste das alles loswerden. Ich musste dir sagen, wie es mir schon so lange geht. Ich glaube, ich wäre an nächster Zeit daran zerbrochen. Irgendwann hätte meine Fassade angefangen zu brökeln.“ Er seufzte tief, schaute dann wieder zu Boden. Er konnte Peters Blick nicht lange ertragen. Er schämte sich für all das, was am frühen Morgen geschehen war, dennoch war er auch unendlich erleichtert, diese Geheimnis nicht mehr verbergen zu müssen. „Nein, ich bin dir nicht böse.“ entgegnete Peter nach einigen Sekunden in sanften Ton. Es tat ihm weh, dass er seinen Freund leiden sah. Peter glitt aus der Hängematte zu Boden, kniete vor Justus und strich ihm sanft über das Haar und die Wange. Dieser sah erstaunt auf, sah Peter in die Augen, die ihn voller Wärme und Zuneigung ansahen. Er legte seine Gesicht in Peters Hand, hielt diese mit seiner fest. Allein diese zärtliche Berührung löste einen Schauer an Emotionen aus. Er schloss seine Augen und atmete tief ein. In seinen Augenwinkeln bildeten sich Tränen, die ihm stumm über die Wangen rollten. Seine sonst so gute Körperbeherrschung war ein zweites Mal an diesem Tag dahin. Peter sah die Tränen. Selten hatte er seinen Freund weinen sehen. Und das überforderte ihn grade etwas. „Just, nicht. Es ist alles gut, ich bin dir nicht böse. Im Gegenteil, ich finde es gut, dass du mir alles erzählt hast. Auch wenn es viel auf einmal war. Bitte, nicht weinen!“ Peter hatte es damals immer gehasst, wenn eine seiner Freundinnen geweint hatte, wegen was auch immer. Das ging ihm immer total auf die Nerven. Aber Just nun so zu sehen, tat ihm weh. Er zog den ersten Detektiv in eine Umarmung, der nun mit dem Gesicht auf Petes Brust lag und still weinte. Peter strich ihm über Rücken und Kopf, hielt ihn, fühlte ihn, roch ihn. Irgendwie war das auch ein schönes Gefühl, denn es es hieß Vertrauen. So saßen sie einige Zeit auf den Rasen, der Erste in den Armen des Zweiten. Als sich Just sanft von Peter löste, strich er sich mit den Handrücken über die Wangen, sah mit geröteten Augen zu Peter auf. Dieser lächelte ihn nur sanft an: „Besser?“ „Ja!“ sagte Justus, „Aber ich befürchte, dass dein leckeres Eis nun geschmolzen ist.“ „Typisch Justus Jonas, immer um eine gute Mahlzeit besorgt“ grinste Peter, nahm Löffel und Eis, tunkte ihn in die geschmolzene Masse und hielt den Justus vor den Mund. Der aß es und grinste leise zu Peter herauf. Peter legte seine freie Hand in Justus Nacken, näherte sich langsam und küsste ihn sachte. Justus schmeckte nach dem Eis, nach salzigen Tränen und nach ihm selbst. Just ließ den Zweiten einfach machen, erwiderte den Kuss, aber ohne die Initiative zu ergreifen. Peter löste den Kuss aber bald wieder, sah Just tief in die Augen. „Weißt du, ich habe heute viel nachgedacht. Und mir ist aufgefallen, dass ich dich schon viel länger viel lieber habe, als ich es selbst gemerkt habe.“ Just Augen weiteten sich bei den Worten, die er nun hörte. „Und was nun hier mit uns geschieht, dass ist schön, aber auch neu für mich. Es hat mich richtig erschrocken, wie du heute über mich hergefallen bist. Ich denke, ich will das mit dir, mit allem drum und dran, aber gebe mir in einigem bitte etwas mehr Zeit.“ Er strich mit seinen Fingern sanft über Just Wange, nahm Einzelheiten dessen Gesicht nun sehr deutlich war. Den Schwung der Lippen, die Farbschattierungen in dessen Iris. Der genoss die Berührung sehr, das konnte Peter spüren. „Ich habe zwar körperlich die Erfahrungen gemacht, Peter, aber das hier, das ist auch neu für mich. Und es tut so unglaublich gut. Davon habe ich immer geträumt, diese Zuneigung, deine Nähe...“ Peter zog Justus in einen erneuten Kuss, der nun fester und fordernder war. Justus ging voll darin auf, öffnete leicht den Mund und lud Peter damit ein. Dessen Zunge drang nun in Just Mund und beiden genossen den Kuss und dessen Intensität. Als sie sich endlich wieder daraus lösten, hatten Beide gerötete Wangen und etwas glasige Augen. „Das ist so schön!“ wisperte Justus, hatte die Augen wieder geschlossen. „Justus? Darf ich dich was fragen? Wo und mit wem hattest du... ähm Sex?“ Justus öffnete die Augen, sah zu Boden. „Im Internet gibt es eindeutige Foren und Seiten, wo ich genau das gefunden hatte, was ich wollte.“ „Und was war das genau?“, wollte Peter wissen. Justus errötete: „Sex mit einem jungen Mann, der größer ist als ich, sportlich und trainiert, rot-braune Haare, grüne Augen...“ Er wurde noch röter. Peter war klar, dass Justus ein Ebenbild zu ihm selbst gesucht hatte. „Ich hatte gehofft, dass es mir in irgendeine Art Erleichterung verschafft, wenn ich jemanden suche, der dir ähnlich ist. Ab und zu gelang das auch, aber es hat nie lange vorgehalten.“ Justus war sehr offen in der Sache, Peter fühlte sich seltsam, als er das hörte. Das lag auch wohl in seinem Blick, denn Justus sah ihn nun wieder an. „Es war aber für mich nicht das Wahre, ich habe das nur ein paar Mal gemacht und es dann sein lassen.“ Nun strich er seinem Gegenüber durch die Haare. „Nun habe ich dich endlich und kann all das nachholen, was diese Männer mir nicht geben konnten. Und das, was ich ihnen nicht geben wollte.“ Peter nickte und dachte über das Gesagte nach. Das Justus durch das Internet nach Sex gesucht hatte, schockte ihn immer noch in gewisser Weise. Justus sah Peter die Gedanken an der Nasenspitze an. „Mach dir keine Sorgen deswegen, Peter. Das ist ok, ich habe dabei in an Schutz gedacht, habe die Männer gut ausgewählt und es hat einen Vorteil.“ „Welchen?“, fragte Peter. „Deiner Eltern sind arbeiten, richtig? Dann komme mit rein und ich zeige es dir!“ flüsterte er grinsend in Peters Ohr. Er zog den zweiten Detektiv hoch, der nun weiche Knie bekam und knallrot wurde. „Keine Angst, Pete, ich mache nichts, was du nicht willst und wir gehen es langsam an.“ Er zog seinen Freund in Richtung Haus, spürte aber wenig Gegenwehr. „OK!“ kam es nur als Antwort. „Und eines ist ja klar, du liegst unten!“ „OK...!“ Es dauerte eben, bis Peter schaltete: “Das heißt, ich bin, die ähm... Frau???!“ "Das klingt aber nicht nach langsam",dachte Peter. „Richtig!“ grinste Justus, schleifte Peter nun ins Haus und schlug die Tür hinter ihnen zu! Epilog: Epilog -------------- Peter lag in seinem Bett und atmete schwer. Ein leichter Schweißfilm überzog seinen Körper und er war angenehm erschöpft. Und er war in diesem Augenblick sehr glücklich. Er hielt jemanden im Arm, von den er bis vor 48 Stunden nur träumen konnte und hätte ihm jemand zu diesen Zeitpunkt erzählt, dass er mit genau diesem Menschen hier zusammenliegen würde, hätte er diesen für einen Lügner gehalten. Er sah versonnen auf die schwarze Strubbelmähne hinunter und spielte mit seinen Fingern darin. Dieser jemand war niemand anderes als Justus Jonas. Der lag nun in seinen Armen, atmete genau so schwer wie er selbst und malte zärtlich mit den Fingern die Bauchmuskeln von Peter nach. Er kam ein verliebtes Seufzen von ihm: „Wie lange ich davon geträumt habe, das hier zu tun!“ „Mit mir zu schlafen?“ „Auch...“ Justus sah auf und lächelte Peter an. „...alles hier, auch dich einmal so zu berühren, wie jetzt. An dich gekuschelt. Du, der mir durch die Haare spielst... Das ist wie ein Traum...“ Peter kniff Justus kurz ins Ohrläppchen. „Aua“, kam es leicht entrüstet zurück. „Kein Traum!“ sagte Peter kurz. Justus musste wieder lächeln. „Zum Glück nicht!“ Er schmiegte sich noch weiter an, drückte Peter fest an sich. „Ich bin neugierig“ fragte Justus nach einer Weile, „wie war dein erstes Mal mit einem Mann?“ fragte er direkt. „Es war wirklich aufregend und schön. Aber dennoch muss ich mich an diese Position gewöhnen und alles, was dazu gehört. Auch wenn du sehr sanft zu mir warst... zuerst jedenfalls.“ Justus grinste: „Verzeih mir, aber ich konnte mich zum Schluss einfach nicht beherrschen, es war zu erregend, dich so zu sehen...“ „Ja, ich werde wohl einige Tage nicht richtig sitzen können.“ meinte Peter trocken. „Ich kenne eine gute Salbe, ich gebe sie dir später!“ wieder musste Justus grinsen. Das entging Peter allerdings nicht. Er packte Justus, drehte ihn von sich weg, legte sich kurzerhand auf ihn drauf und küsste Justus intensiv. Als er sich löste, konnte beide wieder ein bestimmtes Gefühl in unteren Körperregionen fühlen. „Sei bloß nicht so frech, Justus Jonas, oder ich werde das Selbe mit dir anstellen, was du mit mir gemacht hast!“ zischte Peter gefährlich. Justus sah ihn nur tief in die Augen: „Du kannst mit mir machen, was du willst. Ich bin mit Haut und Haar dein!“ Einige Zeit später lagen sie wieder schwer atmend zusammen. „Daran könnte ich mich eher gewöhnen!“ keuchte der zweite Detektiv. „Hm...“ kam es nur zurück. So lagen sie noch eine Weile da, genossen den Anderen und schwelgten in Glückseligkeit. „Wir müssen es bald Bob sagen“ fing Peter an. „Ich habe nämlich so gar keine Lust auf irgendwelche Heimlichtuerei.“ Justus sah seinen Freund nun doch recht erstaunt an. „Hast du keine Probleme damit, dich zu outen?“ „Oute ich mich denn? Ich denke, ich werde mir immer noch genau so gern ein paar Brüste anschauen, wie vor dir.“ Ein kleiner Klapps von Justus auf seinen Arm. „Ich habe mich halt verliebt, und dass bist eben du. Das du ein Mann bist, ist für mich zweitrangig. Das habe ich gestern beschlossen, als du mich vor vollendete Tatsachen gestellt hast!“ Justus fühlte sich geschmeichelt, ob der Worte, die er von Peter vernahm. Dieses Glück, was er die letzten Stunden verspürte, vermehrte sich mehr und mehr. „Wirst du es Tante Mathilda und Onkel Titus sagen?“ fragte Peter. „Das ich Männer bevorzuge oder das ich mit dir zusammen bin?“ „Beides?!“ „Eigentlich wissen die Beide es schon!“ „WAS?“ Peter sah Just erstaunt an. „Nun ja, ich habe ihnen schon vor einiger Zeit erklärt, wie es in meiner Gefühlswelt aussieht. Ich brauchte schlicht wen, mit dem ich darüber reden konnte. Und Onkel nahm es besser auf als meine Tante. Sie hatte wohl immer gehofft, irgendwann kleine Versionen von mir sehen zu können. Sie wird nie Großmutter werden, aber da ich quasi sowas wie ihr Kind bin... Aber sie hat es schlussendlich akzeptiert, lobte mich für meine Ehrlichkeit und sagte mir, dass sie glücklich ist, wenn ich es damit bin.“ „Wow!“ kam es nun von Peter. „Ich glaube, bei meinen Eltern warte ich noch etwas, bevor ich ihnen das erzähle...“ „Fangen wir erst mal mit Bob an“ sagte Justus. Ich werde ihm schreiben, dass wir uns später treffen. Im Wohnwagen?!“ „Gut, aber erst später“, grinste nun Peter. „Bis meine Eltern wiederkommen, dauert es noch eben und ich muss vorher noch duschen!“ Er sah lüsternd auf Justus hinab. „Und du kommst mit!“ Justus beeilte sich sehr mit der Mitteilung und ließ sich dann bereitwillig ins Bad ziehen. Zwei Stunden später, es war bereits Abends und im Wohnwagen war nun nicht mehr solch eine Hitze, saßen Peter und Justus darin und warteten auf Bob. Peter war sichtlich nervös, weil er nicht wusste, wie Bob auf deren Geständnis reagieren würde. Justus sah recht emotionslos aus. Da hörten sie Schritte und die Tür schwang auf. Bob trat ein und grüßte sie Beide freundlich. Peter sah Just an, sie hatten verabredet, dass er es Bob eröffnen würde. „Bob, bitte setz dich. Peter und ich müssen dir etwas sagen, was uns beide nicht einfach fällt und wir bitten dich, erst in Ruhe zu zu hören und dann zu urteilen...“ Bob sah beide mit großen Augen an, sagte aber nichts. „Ich will nicht lange um den heißen Brei reden. Es ist so, dass Peter und ich Gefühle füreinander entwickelt haben.“ Justus vergeudetet keine Zeit. „Gefühle, die stärker sind als die von nur Freunden. Wir haben uns einander verliebt und sind zusammen.“ Bob sah beide mit offenen Mund an, abwechselnd von Just zu Peter, der die Farbe einer Tomate angenommen hatte, und wieder zurück zu dem gefasst wirkendem Justus. Dieser schwieg nun, um das Gesagte sacken zu lassen. „Ohne Scheiß?“ sagte Bob. Die anderen Beiden nickten nur. Bob sah sie an, lehnte sich auf seinen Sitz zurück und begann schallend zu lachen. „Das wurde auch Zeit!“, kam es zwischen den Lachanfall raus. „Was?“ keuchte Peter. „Verdammt noch mal, die geiernden Blicke, die ihr euch in der letzten Zeit zugeworfen habt, gingen mir so langsam echt auf die Nerven.“ Erstaunter Blickaustausch vom Ersten und Zweiten. „Jungs, mal ehrlich. Wir sind schon so lange als Detektive zusammen unterwegs und ich kenne euch beide so gut. Denkt ihr nicht, dass ich sowas nicht bemerken würde? Was beobachten angeht, habe ich doch in den letzten Jahren einiges von Justus gelernt. Euer Verhalten war komplett anders, wenn der jeweils Andere im Raum war. Jemand Fremdes hätte das nicht bemerkt, ich aber schon! Das weiten der Pupillen, dir leichte Röte in Wangen oder Ohren. Das beschämte Wegschauen, wenn eure Blicke bemerkt wurden. Das hätte ein Blinder bemerkt! Ich fand den Gedanken zwar erst seltsam, aber Gefühle kann man schlecht beeinflussen.“ Er stand auf, ging zu Beiden und nahm sie freundschaftlich in den Arm. „Herzlichen Glückwunsch euch Zweien! Schön, dass ihr zueinander gefunden habt. Allein! Ich habe schon ernsthaft überlegt, wie ich es bewerkstelligen kann, dass einer von euch mal den ersten Schritt macht.“ Peter sank sprachlos in einen Sessel. Justus strahlte aber nur: „Danke! Und ich bin stolz auf dich, dass du deine Beobachtungsvermögen so gut geschult hast.“ Bob zwinkerte ihm nur zu. „Apropos Beobachten... habt ihr Fortschritte zum aktuellen Fall gemacht?“ wechselte Bob plötzlich das Thema. Peter schaute Just an, mit einem Blick, der sagte, dass er das total vergessen hat. „Nun ja, ich sag mal so...“ sagte Just grinsend, „wir wissen, dass sie dort einen Garten haben, wo man sich verstecken kann.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)