Die drei Fragezeichen und der Sommergarten von Ithiliya ================================================================================ Kapitel 5: Eis verschiedener Geschmacksrichtungen ------------------------------------------------- Ist übrigens jemanden aufgefallen, dass Justus ohne sein Shirt aus Peters Zimmer geflüchtet ist? Ich hatte es vergessen zu erwähnen, hoffentlich ist das Peters Mom nicht aufgefallen XD Peter saß lange auf seiner Couch und dachte über das Gesagte nach. Das ihm nie aufgefallen war, dass Justus so für ihm empfand. Nie wäre es ihm in den Sinn gekommen. Aber trotz allem hatte er selbst Gefühle für seinen Freund entwickelt. Wirklich nur, weil der sich äußerlich geändert hatte? Er hatte Justus stets bewundert, seine brillante Art, die schnelle Auffassungsgabe, wie er schnell in eine Rolle schlüpfen konnte, um zu bekommen, was er wollte. Er liebte es, wenn Justus andere Menschen mit seiner geschwollenen Aussprache zur Weißglut bringen konnte. Und er liebte es, wenn Justus in Spanisch sprach. Er mochte den Klang dieser Sprache, wenn sie über Just Lippen kam. Je tiefer Peter in sich ging, desto mehr bemerkte er, dass das neue Aussehen des Ersten nur der Tropfen war, der das Fass zum überlaufen brachte und das er Justus schon seit Ewigkeiten bewunderte. So viel an ihm war bewundernswert und Peter dachte über sich selbst nach. Dass er alle diese Fähigkeiten nicht hatte. Er war sportlich und deswegen gut in Form. Aber er war immer der Schisser bei den drei ??? gewesen, musste für die Aktionen immer seinen Mut zusammen nehmen. Gut, dass hatte sich etwas gebessert, seitdem er erwachsen war. Und sonst? Und er begann sich zu fragen, was Justus in ihm sah. Warum hatte der sich grade in ihn verliebt? Was sah Justus in ihm? Und wie hatte der es gemeint, dass er seine Erfahrungen mit anderen Männern gemacht hatte? Er konnte sich Justus nicht als hormongesteuerten Kerl vorstellen, der wahllos andere Männer flachlegte. Aber das hatte Justus doch gerade gesagt. Diese Vorstellung schockte Peter irgendwie. Der sonst so beherrschte Justus Jonas hatte Sex? Nun, das war ja eigentlich ganz normal, aber ihm missfiel der Gedanke. Nun das er Erfahrung hatte, hatte Peter bei dem Kuss gespürt, wenn er so darüber nachdachte. Bei dem Gedanken daran fuhr er sich unbewusst mit seinen Fingern über die Lippen und es wurde ihm ganz anders dabei. So grübelte Peter noch eine ganze Zeit hin und her. Eines wurde ihm aber klar. Er würde noch einmal mit Justus reden müssen. Die Gefühle, die er hegte, waren deutlich. Er fasste sich ein Herz, zog sich an und ging. In der Küche hörte er seine Mutter: „Ich habe Justus vor einiger Zeit hinein gelassen, ich hoffe, das war ok...?!.“ sagte sie beläufig, man hörte sie abwaschen. „Ja ich weiß, aber er ist schon wieder weg und ich bin es auch!“ Er schnappte sich seine Autoschlüssel und fuhr zum Schrottplatz. Er klopfte erst bei Mathilda und Titus, aber die meinten, dass sie Justus schon seit Stunden nicht gesehen hatten. Peter ging zum Wohnwagen, aber auch hier war Justus nicht. Er seufzte, nahm sein Handy: >Wo bist du? Ich muss reden! PS< Aber es kam keine Antwort, obwohl die Mitteilung als empfangen angezeigt wurde. Peter wartet eine Weile, aber er konnte es nicht lange im Wohnwagen aushalten. Die Hitze war schon wieder unerträglich und er verließ den Schrottplatz. Er nahm sich auf den Weg aus irgendeinen Laden eine Packung Eis zum Abkühlen mit. Er wollte es zu Hause im Garten essen, er hatte den ganzen Tag noch nichts im Magen und vielleicht lenkte ihn das kurz über seine verwirrten und zunehmend trübsinnigen Gedanken über Justus und ihn ab. Obwohl er mehr so Just Ding war, sich aus Frust etwas zu Essen rein zu schieben. Er grinste kurz bei dem Gedanken. Aber warum meldete der sich nicht. Peter machte sich auch in gewisserweise Sorgen. Zu Hause schnappte er sich einen Löffel und machte es sich draußen im Garten in einer Hängematte unter Bäumen bequem. Er klappte tatsächlich, dass ihn das kalte Eis kurze Zeit ablenkte und so lag er in der Hängematte und löffelte das Eis in Gedanken versunken. „Sieht gut aus!“ klang da eine Stimme von hinten. Peter erschrak so sehr, dass er fast aus der Hängematte fiel und den Löffel fallen ließ. Justus war da, hob den Löffel auf, putze ein bisschen Grass ab und probierte etwas von der kalten Masse. „Hm, gar nicht mal so schlecht, deine Wahl. Aber ist doch eher meine Sorte, als deine!“ Justus grinste unsicher auf Peter herab, der ihn wortlos anstarrte. Und Justus sah zurück, jetzt ernst, nicht sicher, was er sagen sollte. „Ich bin wohl doch zu sehr in Gedanken bei dir, dass ich unbewusst deine Sorte ausgesucht hatte... Warum hast du nicht kurz geantwortet?“ fand Peter seine Sprache wieder. Justus sank in den Schneidersitz auf den Rasen vor Peter nieder, schaute eine Zeit zu Boden und dann auf. „Ich konnte nicht... Bist du mir Böse? Ich weiß, ich habe dir heute viel auf einmal zugemutet, aber ich musste das alles loswerden. Ich musste dir sagen, wie es mir schon so lange geht. Ich glaube, ich wäre an nächster Zeit daran zerbrochen. Irgendwann hätte meine Fassade angefangen zu brökeln.“ Er seufzte tief, schaute dann wieder zu Boden. Er konnte Peters Blick nicht lange ertragen. Er schämte sich für all das, was am frühen Morgen geschehen war, dennoch war er auch unendlich erleichtert, diese Geheimnis nicht mehr verbergen zu müssen. „Nein, ich bin dir nicht böse.“ entgegnete Peter nach einigen Sekunden in sanften Ton. Es tat ihm weh, dass er seinen Freund leiden sah. Peter glitt aus der Hängematte zu Boden, kniete vor Justus und strich ihm sanft über das Haar und die Wange. Dieser sah erstaunt auf, sah Peter in die Augen, die ihn voller Wärme und Zuneigung ansahen. Er legte seine Gesicht in Peters Hand, hielt diese mit seiner fest. Allein diese zärtliche Berührung löste einen Schauer an Emotionen aus. Er schloss seine Augen und atmete tief ein. In seinen Augenwinkeln bildeten sich Tränen, die ihm stumm über die Wangen rollten. Seine sonst so gute Körperbeherrschung war ein zweites Mal an diesem Tag dahin. Peter sah die Tränen. Selten hatte er seinen Freund weinen sehen. Und das überforderte ihn grade etwas. „Just, nicht. Es ist alles gut, ich bin dir nicht böse. Im Gegenteil, ich finde es gut, dass du mir alles erzählt hast. Auch wenn es viel auf einmal war. Bitte, nicht weinen!“ Peter hatte es damals immer gehasst, wenn eine seiner Freundinnen geweint hatte, wegen was auch immer. Das ging ihm immer total auf die Nerven. Aber Just nun so zu sehen, tat ihm weh. Er zog den ersten Detektiv in eine Umarmung, der nun mit dem Gesicht auf Petes Brust lag und still weinte. Peter strich ihm über Rücken und Kopf, hielt ihn, fühlte ihn, roch ihn. Irgendwie war das auch ein schönes Gefühl, denn es es hieß Vertrauen. So saßen sie einige Zeit auf den Rasen, der Erste in den Armen des Zweiten. Als sich Just sanft von Peter löste, strich er sich mit den Handrücken über die Wangen, sah mit geröteten Augen zu Peter auf. Dieser lächelte ihn nur sanft an: „Besser?“ „Ja!“ sagte Justus, „Aber ich befürchte, dass dein leckeres Eis nun geschmolzen ist.“ „Typisch Justus Jonas, immer um eine gute Mahlzeit besorgt“ grinste Peter, nahm Löffel und Eis, tunkte ihn in die geschmolzene Masse und hielt den Justus vor den Mund. Der aß es und grinste leise zu Peter herauf. Peter legte seine freie Hand in Justus Nacken, näherte sich langsam und küsste ihn sachte. Justus schmeckte nach dem Eis, nach salzigen Tränen und nach ihm selbst. Just ließ den Zweiten einfach machen, erwiderte den Kuss, aber ohne die Initiative zu ergreifen. Peter löste den Kuss aber bald wieder, sah Just tief in die Augen. „Weißt du, ich habe heute viel nachgedacht. Und mir ist aufgefallen, dass ich dich schon viel länger viel lieber habe, als ich es selbst gemerkt habe.“ Just Augen weiteten sich bei den Worten, die er nun hörte. „Und was nun hier mit uns geschieht, dass ist schön, aber auch neu für mich. Es hat mich richtig erschrocken, wie du heute über mich hergefallen bist. Ich denke, ich will das mit dir, mit allem drum und dran, aber gebe mir in einigem bitte etwas mehr Zeit.“ Er strich mit seinen Fingern sanft über Just Wange, nahm Einzelheiten dessen Gesicht nun sehr deutlich war. Den Schwung der Lippen, die Farbschattierungen in dessen Iris. Der genoss die Berührung sehr, das konnte Peter spüren. „Ich habe zwar körperlich die Erfahrungen gemacht, Peter, aber das hier, das ist auch neu für mich. Und es tut so unglaublich gut. Davon habe ich immer geträumt, diese Zuneigung, deine Nähe...“ Peter zog Justus in einen erneuten Kuss, der nun fester und fordernder war. Justus ging voll darin auf, öffnete leicht den Mund und lud Peter damit ein. Dessen Zunge drang nun in Just Mund und beiden genossen den Kuss und dessen Intensität. Als sie sich endlich wieder daraus lösten, hatten Beide gerötete Wangen und etwas glasige Augen. „Das ist so schön!“ wisperte Justus, hatte die Augen wieder geschlossen. „Justus? Darf ich dich was fragen? Wo und mit wem hattest du... ähm Sex?“ Justus öffnete die Augen, sah zu Boden. „Im Internet gibt es eindeutige Foren und Seiten, wo ich genau das gefunden hatte, was ich wollte.“ „Und was war das genau?“, wollte Peter wissen. Justus errötete: „Sex mit einem jungen Mann, der größer ist als ich, sportlich und trainiert, rot-braune Haare, grüne Augen...“ Er wurde noch röter. Peter war klar, dass Justus ein Ebenbild zu ihm selbst gesucht hatte. „Ich hatte gehofft, dass es mir in irgendeine Art Erleichterung verschafft, wenn ich jemanden suche, der dir ähnlich ist. Ab und zu gelang das auch, aber es hat nie lange vorgehalten.“ Justus war sehr offen in der Sache, Peter fühlte sich seltsam, als er das hörte. Das lag auch wohl in seinem Blick, denn Justus sah ihn nun wieder an. „Es war aber für mich nicht das Wahre, ich habe das nur ein paar Mal gemacht und es dann sein lassen.“ Nun strich er seinem Gegenüber durch die Haare. „Nun habe ich dich endlich und kann all das nachholen, was diese Männer mir nicht geben konnten. Und das, was ich ihnen nicht geben wollte.“ Peter nickte und dachte über das Gesagte nach. Das Justus durch das Internet nach Sex gesucht hatte, schockte ihn immer noch in gewisser Weise. Justus sah Peter die Gedanken an der Nasenspitze an. „Mach dir keine Sorgen deswegen, Peter. Das ist ok, ich habe dabei in an Schutz gedacht, habe die Männer gut ausgewählt und es hat einen Vorteil.“ „Welchen?“, fragte Peter. „Deiner Eltern sind arbeiten, richtig? Dann komme mit rein und ich zeige es dir!“ flüsterte er grinsend in Peters Ohr. Er zog den zweiten Detektiv hoch, der nun weiche Knie bekam und knallrot wurde. „Keine Angst, Pete, ich mache nichts, was du nicht willst und wir gehen es langsam an.“ Er zog seinen Freund in Richtung Haus, spürte aber wenig Gegenwehr. „OK!“ kam es nur als Antwort. „Und eines ist ja klar, du liegst unten!“ „OK...!“ Es dauerte eben, bis Peter schaltete: “Das heißt, ich bin, die ähm... Frau???!“ "Das klingt aber nicht nach langsam",dachte Peter. „Richtig!“ grinste Justus, schleifte Peter nun ins Haus und schlug die Tür hinter ihnen zu! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)