Der schönste Tag von _Supernaturalist_ (Ein neues Kapitel der Welt) ================================================================================ Kapitel 1: 1 ------------ "Und..., du bist nicht aufgeregt?" kam die Frage von links. "Nein..." "Nicht mal ein klitze kleines bisschen?" kam es diesmal von rechts. "Nein..." "Nicht mal ein itzi, bitzi, tizi bisschen?" "Sokka..., du erfindest schon wieder Worte..." sagte der Mann, der vor dem Spiegel stand. Der Avatar, einer seiner besten Freunde zu seiner rechten und der Junge vom Wasserstamm zu seiner linken. "Dann gib doch einfach zu, dass du aufgeregt bist..." "Nein..." "Kennst du auch ein anderes Wort als ´Nein´?" "..., Nein...?" Die beiden Jungen zu seiner Seite stöhnten. Zuko blinzelte und schluckte. "Na ja..., vielleicht ein kleines bisschen?" "Möchtest du darüber reden, Zuko?" "Was gibt es da zu reden?" fragte der Angesprochene. Seine Augen fielen auf den nun ausgewachsenen Mönchen mit den blauen Pfeil-Tattoos. Der Junge mit dem Pferdeschwanz schnipste und schrie: "So einiges. Wir könnten ja so ein Gespräch machen..., von Kumpel zu Kumpel..., zu Kumpel." "Auf so was kommst aber nur du..." sagte Aang und schaute an Zuko vorbei um den Jungen besser zu sehen.“Ihr seit doch nur einfallslos..." sagte Sokka und verschränkte die Arme. "Wir sind ja auch nicht so irre wie du..." schoss Aang zurück.“Das zählt aber nur für Zuko! Er reitet schließlich nicht den ganzen Tag auf einen schnotterschießenden Bison umher." "Lass Appa aus dem Spiel-" "Jungs!" schrie schließlich Zuko auf. "Jungs..., das hier ist heute der wichtigste Tag in meinem ganzen Leben... und ihr beide regt euch über das Irre-Sein auf. Ich bitte euch..." Die beiden murmelten eine Entschuldigung, als der Feuerbändiger sie böse anblickte. Schließlich war zwischen den dreien Stille. "Wieso müssen wir eigentlich diese ´Sachen´ hier tragen?" fragte Sokka nach einiger Zeit. "Das heb ich euch doch schon hundert mal gesagt" "Genau, dass hat er uns schon hundert mal gesagt!" äffte Aang Zuko nach. "Äh...hast du?" fragte er schließlich im Nachhinein. Der Feuerlord verkniff sich den Drang die beiden auf dem Kopf zu schlagen. Stattdessen seufzte er nur verärgert. "Diese ´Sachen´ sind zeremonielle Kleidungsstücke des Adels der Feuernation. Da es keine ´Trauzeugen´ in der Kultur des Erdkönigreiches gibt und keine ´Blumenmädchen´ in der Geschichte der Feuernation, haben Toph und ich uns gedacht, dass wie vielleicht etwas für alle geben soll, so zusagen als Einheit. Und da du, Aang, von den Luftnomaden abstammst und du, Sokka, ein Junge vom Wasserstamm bist, haben wir uns gedacht, dass wenigstens ihr beide und auch Katara und Suki als Ehrenmitglied der Feuernation angesehen werdet. Und nur deshalb dürft ihr die Roben tragen. Ihr seit unsere besten Freunde, da versteht sich so was doch, oder?" erklärte Zuko und wand sich dabei vom Spiegel weg, um die beiden zu fixieren. Sokka blinzelte einige Male und fragte dann: "Und wie war das jetzt noch mal von Anfang an?" Die beiden anderen stöhnten nur, während Aangs Stirn und Hand in Kontakt kamen. "Also ich finde, dass es recht schick aussieht..." murmelte der Avatar und betrachtete sich im Spiegel. Seine rote, bodenlange Robe war, wie genau die von Sokka, mit vielen schwarzen Mustern übersäht, die das gesamt Bild nicht überlastete. Seine Stiefel, die eigentlich nicht sichtbar waren, waren der Robe mit den Mustern angepasst und waren zu den Zehen hin spitz und gebogen. Zwei Dinge unterschieden die beiden von einander: Sokkas Haare waren mit aller Gewalt in einen strengen Pferdeschwanz gebunden, wie es immer sein Markenzeichen war. Aang, der dagegen kahl war, besaß, seit die Welt ihn als Avatar anerkannt hat, eine Kette, mit den Insignien der 4 Nationen. "Was wohl die Mädchen tragen werden?" fragte Sokka schwärmend und stellte sich neben Aang und versperrte somit Zukos Sicht auf sich selber. "Hey?! Bin ich derjenige, der heue heiratet, oder seit ihr das?" "Relaxe, Zuko-baby-" "Nenn mich nicht so. Oder ich-" "Aus ihr beiden!" Ja, Avatar..." stöhnten die beiden. Aang grinste munter. "Und? Schon was für ´später´ geplant?" begann Sokka mit dem ärgern erneut. Zuko rollte nur die Augen lächelte dann aber in sich hinein. "Eigentlich schon. Ein paar Kinder mit Toph zu haben und dann mit ihr alt zu werden..." "Das war nicht das, was ich meinte." "Ich weiß, dass es nicht das war, was du meintest..." "Komm schon Zuko-" "Nein Aang!" "Jungs-" kam Kataras Stimme durch die dicke Tür, "Hört auf den Bräutigam zu ärgern. Dessen Nerven liegen doch sowie so schon flach..." "Och manno..., Schwesterherzilein. So was gehört nun mal auch dazu...Lass uns bitte unseren Spaß haben" "Nein, das gehört sich nicht so... Und nenn mich nicht Schwesterherzilein. Das klingt ja grausam!" "Okay... Schwester...Chen..." Auf der anderen Seite der Tür verdrehte Katara ihre Augen. Warum können sich die beiden nicht einmal ganz normal benehmen? Damit war nicht so, wie sie sich immer verhalten gemeint, sondern eher wie ganz normale Menschen, die sich einfach in solchen Situationen ganz normal verhalten. "Kommt ihr jetzt? Die Zeremonie geht sicher gleich los..." Die Tür öffnete sich und Sokka und Aang drängten sich durch den Spalt hindurch. Als Katara ihre Chance wahrnahm, stellte sie sich auf ihre Zehenspitzen, um schon vorher einen Blick auf den zukünftig-verheirateten zu werfen. Da aber die beiden Jungen zu groß waren, wurde sie enttäuscht, als sie nur Zukos Haarschopf erkannte. Aang hob eine Augenbraue, als er den misslungenen Versuch seiner Freundin sah und grinste breit, sodass seine Zähne sich zeigten. "Noch nicht linsen!" sagte er noch, als sie sich schmollend auf ihre Sohlen niederließ. Als sie ihre Arme verschränkte fügte Sokka schließlich noch hinzu: "Hey..., die Zeremonie geht doch schließlich gleich los..." Als Antwort streckte sie nur ihre Zunge raus. Aangs Augen weiteten sich, um das Mädchen vor ihn besser zu sehen. Ihre Haare waren zurück gesteckt und fielen leicht über ihre Schulter. Nicht einmal eine Strähne fiel in ihr Gesicht. Auch ihr Körper war in einer langen, roten Robe geschmückte, wobei ihre ihren Kurven angepasst war und somit viel femininer wirkte. Sie trug ähnlich, spitze und gebogene Schuhe, wie die beiden Jungen vor ihr. Der Avatar war komplett in ihrem aussehen versunken. "Aang..., hör auf zu sabbern..." kam plötzlich Sokkas Stimme in seinen Gedanken und er wurde aus seinen Zustand wieder in die reale Welt geholt. Während er langsam rot wurde flüsterte er nur: "Siehst gut aus..." "Leute?" erklang Zukos Stimme durch die Tür. "Könnt ihr jetzt bitte aufhören zu flirten? Danke?" "Danke, Zuko, ich schulde dir was..." "Halt du dich daraus, Sokka!" "Hallo? Ich bin dein großer Bruder. Denkst du ich sehe das gerne, wenn ihre beide vor meinen Augen schmust?" "Wir haben nicht geschmust!" protestierten beide zur selben Zeit. Zukos Stirn knallt mit einem leichten ´bom´ gegen die schwere Holztür, als er den dreien beim streiten zuhörte. Schließlich sprach er erneut, als es ihm zu viel wurde: "Katara?" "Ja?" ertönte ihre gedämpfte Stimme nach einiger Zeit durch die Tür. "Hast du ´sie´ Toph gegeben?" "Ja, habe ich. Wie du es mir gesagt hast." Erleichterung glitt über seine nervösen Züge. Er freute sich schon so sehr, sie endlich wieder zu sehen. Eine Woche ist es her, dass seine Augen das letzte Mal seine Liebe erblickt hatten. Es war ja auch eine dämliche Regel..., warum auch durfte sich das Brautpaar eine Woche vor der Hochzeit nicht sehen? Sollte ja Unglück bringen... Warum musste aber auch ausgerechnet dieser Brauch in allen vier Kulturen gleich sein? Ausgerechnet diese sinnlose Gewohnheit, die schon seit Jahrtausende von den Menschen eingehalten wurde... Dummes Unglück..., dumme Menschen, da sie an Aberglauben glaubten... "Geht schon mal. Ich möchte noch ein Wort mit meinem Neffen wechseln..." erklang die allzu bekannte Stimme seines Onkels. Sein Herz schlug schneller vor Freude. Endlich jemand, der ihn nicht zur Weißglut bringen würde... Schritte entfernten sich und ein leises klopfen war zu hören. "Darf ich reinkommen?" Zuko schritt ein Paar Schritte zurück. "Sicher doch, Onkel." Die Tür öffnete sich langsam und der alte Mann, der selbst in schwersten Kriegszeiten sein Herz an der richtigen Stelle trug, trat hinein. "Keine Rüstung?" fragte der jüngere von beiden, als der andere die Tür hinter sich schloss. "Nah..., Ich bin ein alter, wenn auch nicht allzu gebrechlicher Mann. Meine eigene Rüstung habe ich mir vor Jahren selber angeleibt. Und in diesen Zeiten brauche ich auch keine mehr. Außerdem werde ich der jenige sein, der die Zeremonie durchführt. Da wird sich eine schwere Metalhülle nur schwer machen. Ich fühle mich in dieser Robe, die mir allmählich an Herz gewachsen ist, regelrecht wohl. Und ich schätze, so wie ich den jungen Feuerlord so sehe, in allem Glanz, dessen, was er selbst aufgebaut hat, mit Freunden, die er sich nicht zu erträumen gewagt hat, erstrahlt mein altes Herz mit Freude und Stolz..." Mit einem Lächeln drehte sich Zuko zu seinem Onkel. "Das bedeutet mir sehr viel, dass du das sagst..." Iroh lachte. "Ein wahrer Segen ist die Liebe, mein Junge. Und auch, wenn es mir doch etwas rasch scheint, weiß ich doch, wo dein Herz liegt." "Mein Herz liegt neben Tophs." Der alte Mann wurde ernst. "Liebe ist ein altes Band, das schon tausende verbunden hat. Viele dachten, es mache den Körper und den Geist schwächer. Doch wenn ich euch beide sehe, und dabei werden mir viele zustimmen, weiß man, dass dieses Band nur stärken kann. Ich werde die jetzt einen Rat geben, den mir schon einst dein Großvater an mich gab, als ich nur neun war..." Zuko nickte. "Nur die Liebe wird dich jemals so weit bringen... Dahinter muss Freundschaft, gegenseitiger Respekt und der Wille Verluste zu bringen stehen. Nur dann können eure Herzen auf ewig frieden bringen. Ich kann das in euch beiden sehen. Behalte diesen Hinweis eines alten Mannes in deinem Herzen und euch beiden wird es gut gehen..." Tränen begannen in Zukos Augen anzusteigen. "Danke Onkel..." Er reichte nach vorn und umarmte den alten Mann, das letzte Mitglied seiner Familie, welche zersplittert war, dem er noch vertraute. "Bitte, mein Junge..." Als sie sich lösten, schaute Iroh den Jungen an und sagte: "Du warst einst ein Teufelsbraten und nun ist aus dir ein guter Mann geworden. Stolzer kann ich nicht sein..." "Und du bist immer noch der alte, Teetrinkende Mann, der weise Ratschläge verteilt..." Der Angesprochene lachte herzhaft. "Du siehst wirklich gut aus, mein Neffe... Die alte Rüstung steht dir recht gut. Vor allem das neue Design ist wirklich interessant." Zuko zuckte mit den Schultern und drehte sich erneut zum Spiegel. "Die andere schien mir zu streng, kantig und eckig. Außerdem ist diese viel leichter. Und nicht so Kriegsmäßig..." flüsterte er schließlich noch. "Ich sehe auch das Zeichen der Feuernation und des Erkönigreiches auf dieser, direkt über deinem Herzen..." stellte Iroh fest.“Schönes Detail..." "Danke..., die Idee hatte Suki und Katara... Ebenso wie die Idee, dass ich lieber eine braune Hose statt einer schwarzen tragen sollte, um dem Erdkönigreich näher zu sein..." "Sie scheint einem Außenstehenden zu zeigen, wie sehr du dich verändert hast. Und wie ich sehe trägst du auch den Haarschmuck, den ich dir einst im Gefängnis gegeben habe. Dein Haar ist wirklich schön gewachsen..." "Das haben bisher alle gesagt..." "Verzeih die Emotionalität eines alten Mannes... Ich schwelge nur gerne in meinen Erinnerungen." "Das tu ich auch nur..." Beide sanken in Stille ein, bis Zuko noch etwas einfiel. "Sind eigentlich-" "Ja, wir konnten sie finden. Toph wird sich sehr freuen..." Der junge Feuerbändiger nickte kurz und zufrieden. "Das denke ich auch. Sie sind schließlich Ehrengäste..." "Eine Frage hab ich noch..." "Ja, Onkel?" "Wozu sind eigentlich die Ringe gedacht? In keiner Kultur sind sie je erwähnt worden..." Zuko seufzte. Das war eine Änderung, von welchen nur er selber und sein Onkel wissen. Er lehnte sich nach vorne und flüsterte es in sein Ohr. Er hatte Angst, dass irgendjemand ihn doch belauschen könnte und somit die ganze Überraschung verderben würde. "Interessant... auf jeden Fall eine schöne Idee." "Danke..." war das letzte Wort, bevor Stille war. Zu Zukos Überraschung sagte Iroh dann plötzlich: "Es ist Zeit..." Der Feuerlord verstand sofort, und folgte seinem Onkel hinaus in den Gang. Entfernte Geräusche ließen ihn darauf schätzen, dass er schon sehnsüchtigst erwartet wurde. Viele tausend Stimmen, welche vielen tausend Leuten gehörten konnte er wahrnehmen. Der Gang war mit Gold und Edelsteinen bestückt. Noch nie sah der Palast so schön aus. Viele Bilder seiner Ahnen hingen an den Wänden und beobachteten ihn, mit ihren toten Augen, als er dort entlang schritt. Der rote Teppich war weich unter seinen Sohlen und dämpfte seine Schritte. Keiner würde jetzt schon wissen, dass er kam... Seine Augen schnellten umher, als er die Wachen am Tor sah, die ihre Waffen gekreuzt hielten, wobei je eine Fahne der Feuernation und des Erdkönigreiches daran befestigt waren. Sie verdeckten die Sicht. Keiner konnte hinein und er selber nicht hinaus blicken. Iroh und er standen vor den Fahnen. Der alte Mann drehte sich noch einmal zu seinem geliebten Neffen. "Bereit, Feuerlord?" Dabei legte er väterlich eine Hand auf seine Schulter. Ein Atemzug und dann: "Bereit." Stolz blitze über die Augen seines Onkels, als dieser sich wieder umdrehte. Die Waffen wurden angehoben und gaben den Weg frei. Stille breite sich über die Ansammlung von Menschen an und alle Augen richteten sich nun auf den Gang. Iroh schritt los und der Fast-Vermählte hinterher. Die Musik der Metallenen Instrumente kündigte ihn an. Das, und das Schlagen seines Herzens waren die einzige Geräusche auf dem Hof, wo der Hochzeit stattfand. Seine Augen waren aber nur nach vorne gerichtet. Denn vor ihm war eine Bühne, auf welchen Priester der Feuernation schon auf ihn warteten. Alles war in den Farben der beiden Nationen geschmückt: Säulen, Bögen, der Böden, die Wände, die den Hof umgaben. Und alles war in das wunderschöne Licht der Abendsonne getaucht und lies alles noch mehr erleuchten. Schließlich erreichten sie die fünf Stufen, die ihn auf die Bühne führten. Die Farbe des weißen Marmors hob sich von dem restlichen rotbraunen Gemäuer ab. Dies war der Stein, der seine Welt bewegen würde. Der alte Mann stellte sich auf seinen Platz, mit seinem Gesicht zur Menge und lächelte in die Runde. Zuko stand vor ihm seine goldenen Augen für einen Moment auf die Priester gerichtet. Dann drehte er sich um, seine Hände vor sich zusammen gehalten und überschaute das schier unendliche Meer von Menschen. Viele kannte er nicht, waren alte Freunde seiner Familie, andere wiederum, Menschen, die in den Entferntesten Winkeln der Welt lebten. Seine Augen schweiften über ihren Köpfen hinweg, bis sein Blick auf eine kleine Gruppe bekannter Gesichter traf. Die alten Meister, viele die ihn und den Avatar geholfen hatten, standen zusammen, ihre Gewänder tragend, wie am ersten Tag, an welchen er sie traf. Alle hatten ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen. Nur Bumi nicht... Dieser grinste von Ohr zu Ohr, zeigte alle seine Zähne, während er seine Daumen nach oben zeigt. Hakoda, der Vater von Sokka und Katara nickte ihm zu, seine Arme vor ihm verschränkt. Die Kyoshi-Kriegerinnen, alle in den schweren, dunkel grünen Mänteln, winkten ihm zu, wobei Ty Lee auf und ab hüpfte. Die Hinterwäldler aus dem Sumpf, standen Seite an Seite, in nicht mehr als ihren organischen Kostümen. Mai, die am Anfang nicht mit der Trennung klar kam, stand auch bei seinen Freunden, der muntere Momo auf ihrer Schulter. Suki, die man durch das Outfit fast für Kataras Schwester halten könnte, stand in der Nähe ihrer geliebten Kyoshi-Kriegern, Sokkas Arme schützend um ihre Taille. Appa saß gemütlich am Rand der Versammlung und aß genüsslich seine Früchte. Und dennoch waren seine schwarzen Augen auf den Jungen gerichtet. Aang stand vor seinem treuen Bison - alleine, und stütze sich auf seinen Flugstab ab. Er holte tief Luft um noch mal seine Nerven zu beruhigen. Jeden Moment würden die speziellen Gäste mit Toph kommen. Plötzlich erhoben sich die Fahnen am Tor wieder, diesmal nur etwas. Zukos Augen glitten sofort zu der Bewegung. Doch zu seiner Enttäuschung kam nur Katara, die schnellen Schrittes über den Boden lief. Kurz bevor sie in die Menge einbog formte sie mit ihrem Mund die Worte: ´Sie ist soweit´. Dann stellte sie sich zu Aang, welcher eine Hand lose um sie legte und sich nur noch mit einer Seite auf den Stab abstütze. Plötzlich ertönten wieder die Trompetenartigen Instrumente und alle Gesichter schwenken zum Eingang, als die Fahnen gehoben wurden. Zuerst kam eine Frau den Weg entlang geschritten. Sie ähnelte Toph sehr: dieselbe Haarfarbe, die dieselben Gesichtszüge, dieselbe, stolze Körperhaltung. Eine seidene Robe, welche kunstvoll verziert war, umhüllte sie und zeigte einen hohen Stand in der Gesellschaft. Funkelndes Geschmeide lies sie noch mehr erstrahlen. Als nächstes kam ein Paar und Zuko zwang sich, mit aller Gewalt, seine Augen zuerst auf den Mann zu richten. Auch er trug ein Gewand, ähnlich der Frau-seiner Frau. Seine langen, schwarzen Haare waren gepflegt und waren an dem Ende zusammen gebunden. Auch er war Toph sehr ähnlich in seiner ganzen Wesensart. Es für jeden Menschen sofort klar: Die beiden waren ihre Eltern und waren nun endlich, nach all den vielen Jahren wieder mit ihrer kleinen Toph vereint. Und wie auch Iroh, könnten sie nicht stolzer sein. In des Vaters Arm hatte sich seine Tochter eingehenkelt. Jeden Funken Kraft musste Zuko in seinem Körper zusammen finden, damit er nicht im nächsten Moment in Ohnmacht fallen würde. In seine Richtung lief die Vision eines himmlischen Engels in Verkleidung. Ihr wundervolles Haar, welches über die Jahre lang gewachsen war, schien mehr zu glänzen als jemals zu vor. In eine wunderschöne Frisur war jede einzelne der Strähnen gefasst. Nur zwei einzelne Strähnen fielen jeweils links und rechts ihres Gesichtes. An der Stelle, an welcher ihr Haar in das wirklich kunstvolle Gebilde floss, saßen zwei goldene Kämme. Auf ihnen war die Malerei von Kirschblüten zu erkennen. Schon seine Mutter trug diese bei ihrer Hochzeit und machten ihr Gesicht noch strahlender. Er lies seine Augen tiefer gleiten und trank ihre Schönheit. Ihr Kleid war bodenlang, und nach ihrer Größe abzuschätzen, wusste er, dass sie keine Schuhe trug..., was er eh erwartet hatte... Das Kleid an sich war sehr schlicht. Es hatte eine schöne, rötliche Farbe und schien auf Tophs Haut förmlich zu leuchten. Der Rock, welcher von einen goldenen Gürtel herab floss, wehte in der leichten Brise etwas hin und her. Zwei Bänder fielen von dem Zentrum des Gürtels herab und wellten sich leicht. Das Top des Kleides war hauteng und umhüllte seine Liebe wie eine zweite Haut. Ihre Schultern waren frei, und die langen Ärmel wurden ab ihren Ellenbogen weit gefasst. Ein Kreisausschnitt über ihrer Brüst, lies Zukos Gedanken für einen Moment fortschweifen. Jeder Saum des Kleides war in einen schönen dunklen Rot-Ton gefasst. Und von weiten erkannte er wieder die Insignien ihrer beiden Nationen in Gold. Und schließlich fielen seine Augen auf ihr Gesicht. Die Sonne würde vor Neid platzen, wenn sie Tophs Gesicht scheinen sehen würde. Ihr Lächeln war einfach nur hinreisend. Und ihre Augen..., er schwor dass ihre Augen noch nie so klar schienen wie an diesen Tag. Wusste sie eigentlich, wie Atemberaubend sie aussah? Endlich erreichten die drei die Bühne. Ihre Mutter nahm sofort hinter Iroh ihren Stehplatz ein. Tophs Vater küsste seine Tochter ein letztes Mal auf die Stirn, und flüsterte etwas, was Zuko nicht verstand. Dann lies er sie los, ging an seinen Platz, neben seiner Frau. Toph wusste genau wo er stand und ging die wenigen Schritte, die nötig waren alleine zu ihm. "Meine Eltern..." flüsterte sie in ihrer lieblichen Stimme.“Ja..., nur für dich..." "Danke..., du weist nicht, wie viel es mir bedeutet... Und auch danke für die Kämme..., ich wette, dass sie wunderschön sind..." "Du bist tausendmal schöner-" "Freunde der Feuernation!" begann Onkel Iroh und unterbrach das Flüstern der beiden. "Ich möchte euch alle zu diesem besonderen Anlass willkommen heißen!" Nun war auch der letzte still, als Irohs emotional starke Stimme laut über den Hof hallte. In einem Moment der Stille lies Iroh seine Augen über den Hof gleiten, bevor er seine Stimme erneut erhallen lies. "Schön seit Jahrhunderten fanden sich Menschen in Hallen und auf Höfen zusammen um eine Vereinigung zu Feiern. Und, ich denke unserer aller Ahnen werden uns da Recht geben, noch nie fand eine Feier statt, die so viele Menschen, aus allen Ecken der Welt herbei gerufen hat. Und in Namen von Toph BeiFong und dem Feuerlord Zuko möchte ich mich bei euch allen bedanken hier, bei diesen bedeutsamen Ereignis dabei zu sein!" Iroh trat einen Schritt nach vorne, bevor er fortfuhr mit seiner Rede: "Schwere Zeiten liegen nun hinter uns. Zeiten der Zerstörung und das Krieges. Der Krieg ist dank des Avatars und seiner Freunde nun seit fünf Jahren bereits ein abgeschlossenes, wenn auch sehr dunkles Kapitel. Nun ist die Zeit des Wiederaufbaues gekommen und ein neues Kapitel wird heute geöffnet werden! Ein Kapitel, in welchem ein Mädchen aus dem Erdkönigreich und ein Junge aus der Feuernation zusammen finden und den Bund der Ehe eingehen! Durch die unterschiedlichen Kulturen der beiden haben für beide Seiten passend eine Zeremonie zusammengestellt, welche die Bewilligung dreier Familienmitglieder beinhaltet, wie man es aus der Kultur der Feuernation kennt. Weiterhin haben Toph und Zuko an Gelübden für einander gearbeitet, wie es im Erdkönigreich üblich ist. Doch zuerst möchte ich das Wort an einen der Hohepriester der Feuernation abgeben..." Iroh trat zurück und stand somit direkt neben Tophs Eltern, als einer der Priester seinen Platz einnahm. Seine langsame Stimme lies das Gemäuer vibrieren, als er begann zu sprechen: "Ich stehe hier vor euch, als einer der Hohepriester der Feuernation. Ich werde nun, als Vertreter zu euch sprechen..." Tophs Finger festigten sich um Zukos Arm in Anspannung. "Wir, die Hohepriester, akzeptieren Toph, nach langen Momenten des eingehenden Studiums, als die neue Feuerlady. Während des Krieges, war sie eine der stärksten Kriegerinnen an der Front und hat die Menschen, hinter denen sie stand, tapfer gekämpft. Vielleicht, wäre es nicht auch durch Toph und alle anderen Freunde des Feuerlords und des Avatars, wäre der jetzige Thronerbe nicht mehr unter uns..." Mit einer Verbeugung ging er wieder an seinen alten Platz zurück und Iroh trat einen Schritt vor Tophs Familie. "Ich, Iroh, Onkel von Feuerlord Zuko, Mitglied des Rates zur Besserung dieser Welt, bewillige diese Ehe..." damit schritt er wieder zurück und Zuko lächelt ihn dankend an, als auch schon Tophs Mutter vor ihnen stand und redete. "-, Mutter von Toph BeiFong, bewillige diese Ehe..." Tophs und Zukos Augen fielen sofort auf ihren Vater, der einen Moment länger zögerte. "Ich, Toph BeiFongs Vater..." wieder waren Tophs Finger fest, fast schmerzhaft um seinen Arm, als er pausierte. Zukos Herz stoppte fast. "Und auch ich bewillige diese Ehe..." Toph lies wieder locker und Zuko atmete aus, wobei er nicht bemerkt hatte, dass er seinen Atem gehalten hatte. Nichtmehr lange und sie waren verheiratet. Lächelnd trat Iroh wieder vor, anscheinend auch sehr erleichtert über den Ausgang der Bewilligung. Diese war natürlich nicht besprochen gewesen unter den dreien und hatte deswegen für Nervenkitzel gesorgt. "Nun sagt bitte eure Gelübde, die ihr vorbereitet habt, für einander auf..." Die beiden drehten sich zu einander und Zuko nahm Tophs linke Hand. "Ich, Feuerlord Zuko von der Feuernation, nehme dich, Toph, zu meiner Frau. Egal welches Übel erneut über die Welt fegt, egal ob ein Sturm oder ein Krieg, ich werde immer bei dir sein, was auch immer passieren mag. Egal wohin die Reise dich führt, ich werde immer an deiner Seite sein und dich beschützen, mit meinem eigenen Leben. Ich liebe dich Toph..., und das ist alles, was für mich zählt..." Ein Chor von ´awww´s´ ging durch die Menge, als sie den Feuerlord das erstmal so etwas Romantisches reden hörten. Tränen waren bereits in beiden Augenpaaren zusehen. "Ich, Toph BeiFong vom Erdkönigreich, nehme dich, Zuko, zu meinem Mann. Auch wenn alles auf der Welt sich gegen uns stellt, werde ich immer bei dir sein. Egal wer sich in unseren Weg stellt, welche Hindernisse wir überwinden müssen und welche Krankheiten wir zu überwältigen haben, ich werde immer für dich da sein. Auch wenn..., du deine Augen auf eine andere Frau richten solltest, möchte ich dich nur wissen lassen..., dass ich will, dass du glücklich bist, egal ob ich an deiner Seite bin oder nicht. Ich liebe dich zu sehr, um dich erneut unter irgendwelchen Fesseln leiten zu sehen..." Erneut erhallte ein Chor, diesmal länger, während andere gerührt anfingen zu schluchzen. Und irgendwo in den hintersten Reihen konnte man jemanden ´Wie rührend...´ sagen hören. Als über beiden Wangen Tränen liefen, flüsterte Zuko, bevor er es aufhalten konnte: "Ich liebe dich..." was allerdings nur für Toph selber gedacht war. Iroh lies deinen beiden einen stillen Moment, um ihre Gefühle, allein durch ihre Blicke austauschen zu können. Nach einiger Zeit drehten sie sich wieder zu ihm und der alte Mann, nahm es als Hinweis fortzufahren. "Bevor wir die beiden nun endlich vollkommen verheiratet sind, hatte Zuko noch eine kleine Idee, die er einführen wolle..." Er holte zwei identische Goldbänder hervor, die sich eigentlich nur in der Größe unterschieden. Und an dem kleineren der beiden konnte man einen kleinen, roten Edelstein erkennen. Sie lag auf seiner Handfläche und funkelten in der untergehenden Sonne. "Der Kreis ist ein Zeichen der Unendlichkeit. Er hat keinen Anfang und kein Ende. So wie auch die Liebe keinen Anfang und kein Ende hat. Diese Ringe sollen Zeichen eurer unendlichen Liebe zueinander sein. Tauscht nun eure Ringe aus..." Zuko nahm beide Ringe, übergab den größeren dann Toph und nahm ihre linke Hand. "Ich schenke dir diesen Ring, als Widmung, meiner unendlichen Liebe. Ich hab dich an dem heutigen Tag als meine Frau gewählt und du sollst es auch immer bleiben..." sprach er, Worte die er sich so oft überlegt hatte. Dabei striff er den Ring über ihren Ringfinger und richtete ihn so aus, dass man den Edelstein perfekt sehen konnte. Toph, erst ganz perplex über diesen Brauch, den Zuko sich selber ausgedacht hatte, tastete den zweiten Ring ab, bevor Zuko ihr seine linke Hand entgegen reichte und sie diese vorsichtig nahm. Langsam wiederholte sie die Worte, die der Feuerlord gesagt hatte: "Ich schenke dir diesen Ring, als Widmung, meiner unendlichen Liebe. Ich hab dich an dem heutigen Tag als meinem Mann gewählt und du sollst es auch immer bleiben..." Zuko half ihr etwas, als sie den Ring über seinen Finger streifte. Dann nahm er ihre beiden, kleinen Hände in seine großen. " Da mir die Feuernation die Befugnis dazu gegeben hat, erkläre ich euch hiermit zu Mann und Frau; zu Feuerlord Zuko und Feuerlady Toph. Ihr dürft die Braut jetzt küssen!" Toph hörte nur ein leises ´endlich´ von Zukos Seite, bevor sie in einen Kuss gezogen wurde. Sie hatte das Gefühl, als ob die Welt sich um ihre Achse drehen würde und jeder ihrer vorhandenen Sinne war gleich viel stärker und nur von Zuko konsumiert. Endlich! Sie waren verheiratet. Nach all den Jahren. All diese Jahre, in denen so viel passiert war. All die Verletzungen, all der Streit, all die Trauer waren nun vergessen. Die Menge tobte. Jubelnd vor Freude, als endlich ein neues Kapitel in der Geschichte begonnen hatte. Nun würde so lange Frieden sein, wie sie nur denken konnten. Alle Menschen waren nun gleich gestellt, ohne Angst vor der Zukunft. Allein durch die Hochzeit zweier Menschen, die von ihrer Geschichte, von ihrer Abstammung und Kultur, ihrem Aussehen und Charakter nicht anders sein könnten. Es war an der Zeit, dass alle Qual nun hinter den Menschen gelassen wurde. Denn nun wurde ein neues Kapitel über eine bessere, fried- und liebevolle Zeit geschrieben. Und dieses Kapitel begann an dem schönsten Tag zweier Menschen... The End Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)