Klingenstreich von Hana_no_Kon (Sakuya x Youmu) ================================================================================ Kapitel 2: Verliebt? Ich doch nicht ... --------------------------------------- Kapitel 2: Verliebt? Ich doch nicht … ~Sakuya~ “Sakuya!” Schon werde ich von meiner Herrin zu sich gerufen. Man, seit dieser Geschichte mit meiner Unpünktlichkeit spricht mich Miss Remilia so gefährlich schroff an. Als wäre jedes Wort, was ich sage, ein Verbrechen. Was hätte ich denn machen sollen? Youmu ignorieren und weitergehen, als wäre sie Luft? Nein, das kann ich nicht. Dafür ist Youmu zu … zu … einzigartig, zu besonders, zu attraktiv … Ja, finde sie attraktiv, ist das ein Problem? Sie ist ein wirklich wunderschönes Mädchen. Hm, vielleicht einer der vielen Gründe, warum ich mich nicht von ihr losreißen kann … Naja, die Herrin hat gerufen, sofort bin ich zur Stelle. “Meine Exzellenz haben gerufen?” “Ich habe einen kleinen Auftrag für dich.” ~Youmu~ Tägliche Routine für eine Gärtnerin: Garten fegen. … Was Sakuya wohl gerade macht. Seit diesem zufälligen Treffen habe ich sie nicht mehr gesehen. Hoffentlich ist sie nicht allzu hart bestraft worden … Ich hätte sie auch einfach in Ruhe lassen können … Aber irgendwas in mir wollte unbedingt, dass ich sie anspreche. Verstehen tue ich es immer noch nicht. Lady Yuyuko habe ich bisher auch nichts gesagt. Sie würde nur denken, dass ich krank bin, mich ins Bett schleifen und mir befehlen, mich auszuruhen … Ihr “Mutterinstinkt” kann manchmal einen zu schaffen machen. Der zweite Grund … naja, es ist mir relativ unangenehm über das mit anderen Leuten zu reden … Ich seufze … Ich sollte mich um die Arbeit kümmern. Dann höre ich ein Rascheln. Und dann auch ein Knacksen, als wäre jemand auf einen Zweig getreten. Ein Eindringling, den ich schnell erledigen sollte. Da ich nicht weiß, ob es nun ein Mensch oder ein Geist ist, ziehe ich beide Schwerter, Hakurouken und Roukanken, aus ihren Scheiden. Schnell stürme ich in die Richtung, aus der die Geräusche kamen. Ich mache mich zum Schlag bereit … stoppe aber in der Bewegung, als ich feststelle, wer der Eindringling ist. “Sakuya?” “Ja, hi, bitte tu die Schwerter weg, ich bin nicht zum Kämpfen hier”, meint Sakuya mit einer abwehrenden Haltung. Sofort lasse ich die Schwerter sinken. … Wenn ich nicht sofort reagiert hätte, dann hätte ich … “Sakuya, bitte tu mir einen Gefallen und kündige dich das nächste Mal vorher an. Ich habe dich für einen Feind gehalten …”, erkläre ich mit gesenktem Kopf. Das Dienstmädchen sagt darauf: “Entschuldigung, ich denke das nächste Mal dran.” Mist … jetzt gebe ich ihr die Schuld daran … dabei hätte ich sie fast zerhackt, nicht umgekehrt … … meine Stimmung ist wirklich auf dem Tiefpunkt gekommen … ich könnt mich selber aufschlitzen … Sakuya legt ihre Hand auf meine Schulter und sagt: “Komm schon, gib dir nicht die Schuld. Ich hab mich ja so angeschlichen.” Ich schaue auf und verwundert will ich fragen: “Woher weißt du …?” “Deine Augen haben dich verraten …” “… oh …” Jetzt sehe ich es wieder, dieser unvergleichliche Glanz in Sakuyas Augen … So warm, ehrlich, leuchtend … Nein, nicht schon wieder! Meine Wangen werden wieder warm! Schnell schaue ich weg. Am besten sollte ich das Thema wechseln, bevor sie noch fragt, warum ich rot werde … Mir fällt auch schon was ein, was ich frage: “Sag, was machst du überhaupt hier?” “Achja, stimmt! Ich bin hergekommen, weil ich deine Hilfe brauche”, antwortet das Dienstmädchen. “Meine Hilfe? Wobei denn?” “Nun”, beginnt Sakuya zu erzählen, “Miss Remilia hat mir den Auftrag erteilt, nach einer bestimmten Pflanze zu suchen. Miss Patchouli wollte den Tee dieser Pflanze mal probieren. Und diese Pflanze, der Konjasmin, wächst nur hier im Niemalsland.” “Aha, du willst also, dass ich dir bei der Suche helfe, da ich mich hier besser auskenne als du?”, frage ich um sicher zu gehen, dass ich es auch verstanden habe. Und ich habe die Nadel auf den Kopf getroffen, da sie die Frage bejaht. Der Konjasmin ist eine Geisterpflanze, der nur im Niemalsland wächst. Der Tee dieser Pflanze hat ein unglaublich süßes Aroma und ist sehr gesund und wohltuend für Körper und Geist. Lady Yuyuko trinkt ihn auch gerne, deshalb weiß ich über sie bestens Bescheid. “Gut, ich weiß zufällig, wo der Konjasmin wächst”, sage ich, “ich zeig dir, wo man sie finden kann. Aber erst muss ich den Garten fertig fegen. Das dauert nicht lange.” “Achso, kein Problem, ich warte”, meint Sakuya … warm lächelnd … die Röte setzt wieder ein … ~Sakuya~ Ziemlich abwesend wirkend nimmt sich Youmu den Besen und fängt an, den Garten weiter zu fegen. Habe ich nicht gerade so eine Röte in ihrem Gesicht gesehen? Ist ihr irgendwas bei der Sache unangenehm? Hab ich was Falsches gesagt? Naja, ich schaue mich jedenfalls etwas im Garten um. Die Pflanzen sehen wirklich hübsch aus. Hier lässt es sich gut leben. Da möchte man gerne sterben, um hier leben zu können. Ich lasse meinen Blick weiter auf Wanderschaft gehen. Ich stoppe. Ich erspähe eine grazile, zierliche Gestalt. Dann noch die Blätter, die von den Bäumen runterregnen. Youmu wirkt in diesem Bild so … so … wundervoll … Nicht wie der Halbgeist, der sie ist, sondern wie ein voller Engel. … Ich könnte ihr stundenlang so zuschauen … Was könnte das ganze noch toppen? In dem Moment dreht sich Youmu zu mir um und sagt, wobei sie lieblich und ein klein wenig schüchtern lächelt: “So, bin fertig. Jetzt kann ich dir helfen.” Wie sie mich anlächelt! Sofort schießt all das Blut, was sich bis vor kurzem noch auf meinen Wangen angesammelt hat, aus meiner Nase! Mist!!! Schnell drehe ich mich weg und hol mir ein Taschentuch raus. Musste das jetzt passieren? Und das vor Youmu?! Wie peinlich … “Alles in Ordnung?”, fragt sie mich verwundert und ich winke ab: “Alles Bestens, geht wieder …” Verdammt! Warum muss sie auch so süß sein?! “Na gut”, habe ich mich gefangen, “gehen wir?” “Natürlich, ich zeige dir den Weg, folge mir”, sagt der Halbgeist und geht los. Ich torkle hinterher. ~Youmu~ Eine viertel Stunde hat es gedauert, bis wir auf dem Feld sind, wo man den Konjasmin findet. Jetzt beginnt die wirkliche Suche. Der Konjasmin sieht der richtigen Jasminpflanze zum Verwechseln ähnlich. Einziger Unterschied ist, dass die Blüten heller sind als beim Original. Unter einem Feld voller Jasmine mindestens einen Konjasmin zu finden, da braucht man wirklich gute Augen. Aus irgendeinem Grund habe ich das Gefühl, beobachtet zu werden. Ob das ein Geist ist … mir ist nicht wohl dabei … Die ganze Zeit bin ich wie besessen in Kampfposition. Was soll’s ich kann nicht anders, ich bin, wie ich bin … “Sag mal, stimmt was nicht?”, fragt mich Sakuya von der Seite. Gerade, als ich mich zu ihr umdrehe, sehe ich etwas sich im Gebüsch bewegen. Schnell ziehe ich mein Schwert und werfe einen Windschnitt in diese Richtung. Ein gerader Schnitt ziert nun das Gebüsch. Von einem Geist oder einem anderen Wesen, keine Spur … “War wohl nur der Wind …”, meine ich etwas erleichtert. Ich bin wohl zu schreckhaft … “Was sollte das gerade eben?”, fragt mich die halb verwunderte, halb erschreckte Sakuya. Sie schaut mich mit großen, blauen Augen an. “Öh … äh, nun … es ist … öhm …”, stammele ich rum und wage es nicht ihr in die Augen zu schauen … Einpaar Sekunden lange murmele ich weiter so rum, versuchend zu erklären, warum ich so reagiert habe. Im nächsten Moment … Sie ist weg! Sakuya ist weg!!! Dann packen mich von hinten zwei Hände an die Schulter und ich höre Sakuya fragen: “Was hast du?!” Voller Panik platzt es aus mir raus: “Ahh! Ich hab Angst vor Geister!!!” … Gott, habe ich mich erschreckt … “Du hast Angst vor Geister?”, höre ich das Dienstmädchen fragen. … oh … nein … Mist … Leicht rot im Gesicht schaue ich beschämt auf den Boden … Ich bin bestimmt der einzige Halbgeist, der Angst vor Geister hat. Lady Yuyuko ist eine Ausnahme. “Glaubst du”, frage ich mit leiser Stimme, “ich bin komisch?” Entrüstet meint Sakuya: “Was? Um Himmels Willen, nein! Jeder hat doch vor irgendwas Angst. Und die meisten haben vor wirklich viel fragwürdigeren Sachen Angst. Nimm die Onis zum Beispiel, sie haben Angst vor gebratenen Bohnen! Das ist doch verrückt!” Darauf formt sich langsam mein Mund zu einem kleinen Lächeln, was dann damit endet, dass ich nicht aufhören kann zu lachen. “Das muss ja wirklich lustig gewesen sein!”, sagt Sakuya, “Ich hab dich noch nie so ausgelassen lachen sehen!” Darauf stoppe ich prompt. Stimmt, ich habe gelacht … So zu lachen wie gerade … passt eigentlich nicht zu mir. Mutiere ich langsam zu einer anderen Person oder was? “Da, hinter dir! Ein Geist!”, ruft Sakuya aus heiterem Himmel. Lässig lächelnd meine ich nur: “Ja klar, als ob ich darauf reinfalle …” Dann spüre ich urplötzlich etwas Kaltes auf meinem Nacken. Genau das lässt mich aufschrecken und ich klammere mich mit zusammengekniffenen Augen an das nächst Beste … oder die nächst Beste? Die Form fühlt sich … menschlich an … Es fühlt sich so warm an, ich komm mir so … geborgen vor … Es ist fast wie in einem Traum … aus dem ich am liebsten nicht aufwachen will … “ … Youmu? Hallo, Youmu? Bist du noch auf dieser Welt?” … ! Langsam mit einer bösen Vorahnung öffne ich die Augen und schaue der Person ins Gesicht, an die ich mich geradezu angekuschelt habe. Sakuya!!! Schnell reiße ich mich los und mit hochrotem Kopf und mit den Fingern spielend murmle ich: “Entschuldigung …” “Schon okay …”, meint sie. Ich sehe kurz zu ihr rüber und merke, dass ihr das genauso peinlich ist wie mir. “Aber”, fragt sie nach einer Zeit der unangenehmen Stille, “hast du gerade nicht gesagt, du fällst nicht auf die Geisternummer rein?” “Ich hab plötzlich etwas Kaltes am Nacken gespürt.” Dann spüre ich dasselbe gerade noch mal am Arm. Ich schaue auf die Stelle, ein Wassertropfen … … Na super! Ich hab mich vor einem Wassertropfen erschreckt … Wie tief bin ich schon gesunken? “Da! Youmu, ich sehe sie!” Sakuyas Ruf lässt mich aufschauen. “Da hinter dir, der Konjasmin!”, zeigt sie in meine Richtung. Ich drehe mich um und schaue genau auf das Feld. Tatsache! Schwer zu erkennen, aber das ist die Pflanze. Ich pflücke den Konjasmin und frage das Dienstmädchen: “Reicht eine oder brauchst du mehr?” “Miss Patchouli will ja nur probieren, also wird eine reichen. Außerdem versucht sie neuerdings einen Vervielfältigungsspruch, den sie in einem Buch entdeckt hat”, erklärt sie. Ich reiche ihr die Pflanze und sie nimmt dankend an. Ganz kurz fühle ich dabei ihre Fingerspitzen auf meiner Hand. Eine kleine Berührung nur … eine klitzekleine … und das allein reicht schon aus, um mein Herz toben zu lassen. … Wenn ich doch nur wüsste, was los mit mir ist … und warum das ganze nur bei Sakuya passiert … “Vielen Dank noch mal. Ich find schon selber den Weg zurück”, sagt sie und ich erwache wieder aus meiner Trance. “Bist du sicher? Ich meine, dass ich dich nicht lieber begleiten sollte …” “Nein, nicht nötig”, lehnt sie lächelnd ab. “Na gut … bis dann”, verabschiede ich mich mit leichtem Winken. Sakuya macht es mir nach und geht dann. Noch eine Weile schaue ich in die Richtung, in die sie gegangen ist, selbst als sie nicht mehr in Sichtweite ist. … Ich sollte lieber auch gehen. Wer weiß, was Lady Yuyuko denkt, wo ich bleibe … “Ich hab alles gesehen!” Schreiend schrecke ich zurück. Lady Yuyuko schwebt wie aus dem Nichts kopfüber vor mir. … Wenn das so weitergeht, stirbt meine menschliche Hälfte noch irgendwann an einem Herzinfarkt. “Lady Yuyuko, wie oft noch? Machen sie das nicht!” “Tut mir Leid”, meint sie einfach, “aber es gibt etwas, über das wir reden müssen.” “Was …” “Nun, dein Benehmen in letzter Zeit, deine Tagträumereien und jetzt das eben. Ich weiß jetzt, was los ist.” Lady Yuyuko schaut mich mit einem sehr monotonen Blick an, gar nicht typisch für jemanden wie sie. Mit gesenktem Kopf vermute ich: “Sind sie böse auf mich?” “Nein, ich bin nicht böse”, erklärt sie, “ich bin nur etwas enttäuscht, dass du mir nichts gesagt hast. Aber die Tatsache, dass ich mich für dich freue, macht das wieder wett.” Was? Lady Yuyuko freut sich für mich? Über was? Ist das wieder einer ihrer Späße? “Was meinen sie? Sie sind nicht sauer?” Meinen fragenden Blick bemerkend, lächelt sie wie ein Unschuldsengel und sagt: “Warum sollte ich? Was hast du erwartet? Dass ich dir den Kopf abbeiße, nur weil du ganz offensichtlich in das Mädchen verliebt bist?” … w … w … wa … WAAAAAS??!! Ich soll … verliebt sein?! Und ausgerechnet in Sakuya?! “Ich hab dich wohl damit überrascht, was? Es ist aber so. Hachja, meine kleine Gärtnerin wird erwachsen …”, trällert Lady Yuyuko durch die Gegend, während ich mit hochrotem Kopf dastehe … wie ein begossener Pudel … … ich und verliebt … Diese Alternative bin ich nie durchgegangen … wahrscheinlich, weil ich noch nie verliebt war … … okay, nehmen wir an, es stimmt … wie bringe ich das Sakuya bei … was ist, wenn sie nicht dasselbe für mich fühlt? … was soll ich machen? “Youmu! Bist du hinten festgewachsen? Gehen wir nach Hause”, ruft Lady Yuyuko mir zu, die schon vorgegangen ist. Ich folge ihr, immer noch in Gedanken vertieft … Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)