Liebe ist tödlich von Zyra (Kaibas Maxime. Irrtum ausgeschlossen?) ================================================================================ Prolog: Krisengebeutelt ----------------------- Hi! Ich musste mal wieder etwas Neues ausprobieren. Das hier wird meine erste Songfic. Bin mal gespannt, was daraus wird! Ich hoffe es gefällt euch! LG Kyra --- Liebe ist tödlich. Das hatte ich schon immer gesagt. Besonders für jemanden in meiner Position. Sie war etwas, was ich mir absolut nicht leisten konnte. Ich musste immer hundertprozentig da sein. Liebe machte schwach. Sie lenkte ab, sorgte für regelrechte Unkonzentriertheit. Man bekam einfach nichts mehr geregelt. Das tägliche Pensum, das man leistete, sank rapide gegen null. Und das kam in meinem Geschäft einem Genickbruch gleich. Der Name Kaiba stand für Macht, Einfluss, Reichtum und Genialität. Nicht für Liebe und andere Gefühlsduseleien. Ich arbeitete hart. Für Liebe hatte ich, wenn überhaupt nur, einen verächtlichen Gedanken übrig. Ich brauchte sie nicht. Ich hatte Mokuba. Dass mir irgendwann mal ein anderer Mensch genauso viel bedeuten könnte, war mir nie in den Sinn gekommen. Mokuba und die Firma. Immer hatte ich gedacht, dass sie die einzigen waren, die ich nicht entbehren konnte. Dass es letztendlich der Ehrgeiz war, der führende Hersteller in der Hightech-Spielindustrie zu sein, der meinen Tod einläutete, hätte ich nie für möglich gehalten. Die Weiterentwicklung der Duell Monsters Hologramme war in einer Sackgasse geendet, und als wäre das allein nicht schon Problem genug, gab es inzwischen ein Alternative. Eine ältere Technologie, die nie auf den Markt gekommen war, weil am Ende der Entwicklungsphase die beiden Ingenieure verstorben waren. Seitdem ihre Existenz bekannt geworden war, versuchten selbst drittklassige Firmen, Anteile an den Rechten zu ergattern. Es war eine Katastrophe. Dass meine Entwicklungsschwierigkeiten noch nicht nach draußen durchgesickert waren, und man annahm, dass ich mehr Anteile besaß, als es tatsächlich der Fall war, änderte nichts daran. Tage und Nächte lang hatte ich recherchiert, wem Anteile der Rechte vererbt worden waren, doch die Ausbeute war bisher niederschmetternd gering gewesen. Acht Prozent hatte ich kaufen können. Die Schätzungen der Presse lagen bei 20 Prozent, letztendlich wäre es allerdings irrelevant, wenn ich mir nicht weitere Anteile sichern konnte. Ich hatte mich auch noch mal mit meiner eigenen Hologrammtechnologie auseinander gesetzt. Versucht eine Lösung zu finden, wie eine weitere Verbesserung möglich war. Es war nicht von Erfolg gekrönt gewesen. Ebenso hatte ich in der Entwicklung einige Schritte zurück gemacht, um neue Wege erschließen zu können. Ich war zum gleichen Ergebnis gekommen. Diese Technik war ausgebrannt. Es war nichts Bahnbrechendes mehr herauszuholen. Da war mir der Anruf, bei dem mir weitere Anteile der konkurrierenden Entwicklung angeboten wurden, nur recht gekommen. Vielleicht war ich an dem Abend zu übermüdet gewesen. Möglicherweise hatte ich in der anscheinend aussichtslosen Situation den Kopf verloren. Oder ich war einfach so arrogant gewesen, zu glauben meine Selbstverteidigung wäre lückenlos. Was es schließlich gewesen war, konnte ich rückblickend nicht sagen. Jedenfalls war ich Blindlinks in eine Falle getappt. Ein Fehler, der mir beinahe das Leben gekostete hatte. Wenn er nicht gewesen wäre ... Vor meinem geistigen Auge tauchte unwillkürlich sein Gesicht auf. Feine Züge. Gebräunte Haut. Dunkelgrüne Augen. Zerzaustes, weinrotes Haar. Zu einem Grinsen verzogene Lippen. Seufzend rieb ich mir die Augen. Versuchte das Bild zu vertreiben. Aber wie so vieles in letzter Zeit misslang es mir gründlich. Eine Entwicklung in der Sackgasse, zu wenige Anteile an der Konkurrierenden und verliebt in einen Callboy. Kaiba Seto, wo war nur deine Genialität geblieben? Ich richtete mich anscheinend gerade selbst zu Grunde. Verliebt in einen Callboy, wiederholte ich und schüttelte über mich selbst den Kopf. Was hatte ich mir dabei bloß gedacht? ... Gar nichts. Das war das Problem. Er war smart. Unglaublich zuvorkommend und, auch wenn ich nie gedacht hatte, dass ich es schätzen würde, humorvoll. Er spottete nicht über das, was mir passiert war. Und fand immer die richtigen Worte und Gesten, wenn ich sie brauchte. Plötzlich wurde mir bewusst, dass es etwas noch viel tödlicheres in meinem Geschäft gab, als verliebt zu sein. Unglücklich verliebt zu sein, war der direkte Weg ins Grab. Hätte ich mein Testament nicht schon längst gemacht, wäre es jetzt wohl dringend nötig gewesen. Ich sah keinen Weg um aus dieser Krise heraus zu kommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)