I walk alone von Chimi-mimi ================================================================================ Kapitel 1: - P A S T - ---------------------- - P A S T - Go tell the world I’m still around I didn’t fly, I’m coming down You are the wind, the only sound Noch ein letztes Mal drehte sich Fiona um, schaute zu dem Haus, in dem ihre Eltern lebten, dann wandte sie sich ab und ging entschlossen die Straße lang. Ihr war bewusst, wie viele Blicke sie auf sich zog, ebenso spürte sie die Verachtung, die Angst und den Ärger über ihre bloße Existenz. Seufzend warf sie ihr langes Haar, das so weiß wie Schnee war, über die Schulter. „Hexe! Verschwinde von hier, kehr wieder zurück in die Stadt“, schrie ein besonders wagemutiger Passant ihr hinterher. Fiona sah an sich runter und musste leicht lächeln. Vielleicht bewirkte hier nicht nur ihre außergewöhnliche Haarfarbe oder ihre eisblauen Augen diesen Ruf, sondern auch ihre Kleidung, doch sie liebte nun einmal die bunten Kleider der Zigeunerinnen, die sie unterwegs immer mitnahmen. „Was hast du hier überhaupt zu suchen? Lass dich nicht wieder hier blicken, ihr Abschaum habt doch die Stadt“, erklang eine weitere unbekannte Stimme, doch Fiona kümmerte sich nicht weiter darum. Ihre Gedanken schweiften ab, wie immer, wenn sie Illinisus, die Hauptstadt des Landes, verließ und in ihre eigentliche Heimat zurückkehrte, die Stadt. Dieser Ort hatte keinen Namen, zumindest keinen offiziellen. Irrenhaus des Landes, Stadt des Grauens, die Stadt der gefallenen Engel, Versuchsanstalt, Müllhalde, Tierheim, Stadt des Wahnsinns, das war nur ein Bruchteil der Namen, die sich die Bewohner des Landes Lumien heimlich für diesen Ort ausgedacht hatten. Doch genannt wurde er immer nur die Stadt. Fiona hasste den verächtlichen Unterton mit dem diese zwei Worte ausgesprochen wurden, denn immerhin liebte sie ihre Heimat, denn dort war sie nur eine von vielen, fiel durch ihr Erscheinen nicht weiter auf. Vielleicht war diese Stadt am Ende des Landes wirklich eine Müllhalde für Menschen, die in der normalen Gesellschaft keinen Platz fanden, weil sie anders waren. Schritt für Schritt näherte Fiona sich dem Stadttor und betrachtete auf ihrem Weg die Leute, die diesen kreuzten. Sie war froh, endlich den Heimweg anzutreten, auch wenn sie ihre Eltern vermissen würde, denn diese waren nach der Definition der Regierung normal. Sie dagegen wurde nach ausgiebigen Untersuchungen und Test für anormal gefunden und schon in ihrer Kindheit aus ihrer gewohnten Umgebung gerissen. Nur ungern erinnerte sie sich an diese harte Zeit, als sie das erste Mal die Stadt betrat. Schnee lag auf den Straßen und Dächern, so weiß wie ihr Haar. Ungeheuer liefen herum, beschnupperten sie und ignorierten das zitternde Mädchen dann. Zum Glück fand sie bald jemanden, der sie aufnahm und wie eine Mutter versorgte. Ein leichtes Lächeln erschien auf Fionas Lippen, als sie an Violetta, ihre Ersatzmutter, dachte. Durch diese lernte sie auch, dass die meisten Lebewesen, die in der Stadt lebten, durchaus gutartig und oft auch sehr gutmütig waren - im Gegensatz zur Regierung. Lumiens Regierung schottete die andersartigen Menschen vom Rest der Bevölkerung ab. Familien wurden auseinander gerissen, Leute wurden gewalttätig dorthin gebracht, doch das war nicht alles. Viele Bewohner dieser abgelegenen Region sahen nicht nur anders aus, sondern besaßen auch Fähigkeiten, die sie zu Regierungseigentum machten. Sie gehörten nicht mehr sich selbst, sondern mussten stets für die hohen Tiere und die Versuchsleiter zur Verfügung stehen. Jedes Mal, wenn das schwarze Auto mit den dunkel getönten Fensterscheiben durch die Straßen fuhr, zogen die Besitzer einer Gabe sich zurück, verkrochen sich in ihren kleinen Wohnungen und beteten, dass es sie verschonen würde. Sie warfen Blicke hinter ihren zugezogenen Vorhängen hervor, sahen auf die Straße und kamen erst wieder hervor, wenn ihre Freunde ihnen Entwarnung gaben. Auch Fiona hatten sie oft zu sich geholt, sie musste sich in den zugegebenermaßen sehr geräumigen Kofferraum des Wagens legen und konnte erst nach fast zwei Stunden wieder heraus. All die Dinge, die sie in den Laboren des Militärs mit ihr angestellt hatten, um herauszufinden, woher ihre Kräfte kamen und wie sie diese am Besten nutzen konnten, versuchte sie zu vergessen. Es war grausam und nicht menschenwürdig, doch wahrscheinlich waren sie für diese Leute keine Menschen, sondern nur nützliche Gegenstände, die es zu erkunden und erforschen gab. Wenn eine dieser Laborratten aus den Fängen des Militärs zurückkam, war die Person verängstigt, verließ tagelang nicht die Wohnung. Alpträume, Panikattacken waren die ständigen Begleiter in den nächsten Wochen, das wusste Fiona aus Erfahrung. Allein der Gedanke an diese Erfahrungen jagte ihr einen Schauder über den Rücken. Und obwohl sie schon jahrelang nicht mehr in das Labor musste, zitterte sie am ganzen Leib, sobald sie Instrumente aus Metall sah und wenn es um einen Arztbesuch ging, drückte sie sich immer. Fiona trug heimlich die Hoffnung in sich, dass das Militär sie und ihre Fähigkeit aufgegeben hatte, weil sie diese schon lange nicht mehr aktivieren konnte. Tief in ihrem Inneren wusste sie, dass dieser Wunsch ihr sicher nicht auf Dauer erfüllt wurde, also genoss sie einfach die Pause, die ihr vergönnt war. Voller Mitleid dachte sie an Xeke, der mitkommen wollte, seine Schwester besuchen, denn ebenso wie Fiona durfte er nur einmal im Jahr die Stadt verlassen und seine Verwandten sehen, doch dieses Mal war es ihm nicht vergönnt. In der Nacht vor ihrem Reisebeginn kam wieder das schwarze Auto und nahm ihn mit. Während sie das Stadttor passierte, drückte sie ihre kleine braune Reisetasche an sich und tastete kurz nach dem Paket, das Xekes Schwester ihr gegeben hatte. Fiona wusste, dass das kein Trost war, denn jetzt musste er wieder ein Jahr darauf warten seine Schwester zu sehen, doch es war besser als nichts. Langsam ging sie die lange Straße entlang, der Heimweg bis zur Stadt war lang und beschwerlich, doch den Bewohnern dieser standen keine bequemeren Reisemittel zur Verfügung, sie mussten laufen. Anfangs hatte Fiona das gewundert, konnten die Reisenden doch so einfach fliehen, doch im Laufe der Jahre hatte sie es verstanden. Sie waren anders, sie konnten nirgends hin, ihre einzige Heimat war die Stadt. Viele versuchten es, doch alle kehrten zurück. Viele hassten ihre Zwangsheimat und nur wenige mochten sie, Fiona war eine von ihnen. Natürlich war es kein schöner Ort, nur über eine Straße erreichbar, die Häuser waren mehr oder weniger billige Schabracken, doch sie liebte den riesigen Wald, der die Stadt umgab. Die dichten Baumkronen dort waren nicht mit den jämmerlichen kleinen Bäumen, die die Straße säumten, zu vergleichen. Sie lief noch ein paar Schritte, dann blieb Fiona stehen und drehte sich um. „Warum verfolgst du mich?“, fragte sie den jungen Mann, der direkt vor ihr stand. „Du interessierst mich, besonders dein Aussehen, deine Haare, ihre Farbe ist faszinierend“, erwiderte dieser zerstreut und betrachtete sie aufmerksam aus goldenen Augen. „Ah ja.“ Fiona wandte sich ab und wollte weitergehen, sie wusste, was er wollte. Auch wenn die Menschen sie verabscheuten, gab es viele Männer, die Sex mit einer Rarität wie ihr wollten. „Warte doch mal! Versteh mich bitte nicht falsch, ich bin Arzt und so Symptome, wie du sie aufzeigst, habe ich noch nie gesehen.“ Gestikulierend hatte er sich vor sie gestellt und sah sie bittend an. „Bitte lass mich dich untersuchen, ich reise durch die gesamte Welt, um viele Krankheiten kennenzulernen und Heilmittel zu finden.“ „Danke der Nachfrage, aber ich bin nicht krank“, stellte Fiona etwas genervt fest. „Ich bin Riley, Riley aus Trinien, freut mich sehr“, stellte der Mann sich vor und verneigte sich galant vor ihr. „Ja, also, Riley, richtig? Ich bin… weg.“ Sie umrundete ihn und lief ihren Weg weiter, denn sie wollte endlich heim zu Violetta und Xeke. „Woher kommst du? Aus Illinisus?“, löcherte der Arzt sie jedoch weiter. „Nein.“ „Dann warst du nur zu Besuch in der Hauptstadt? Oder musstest du etwas Geschäftliches erledigen?“ „Hör zu.“ Leise sprach sie diese Worte aus und sah ihn mit in die Hüfte gestemmten Händen an, bevor sie ihre Stimme erhob. „Du willst nicht wissen, woher ich komme, du willst nicht wissen, wohin ich gehe. Ich bin nicht krank, sondern vollkommen gesund. Weiße Haare bedeuten nicht gleich eine tödliche Krankheit, also lass mich einfach in Ruhe, ja?“ „Aber…“, versuchte er mit ihr zu sprechen, doch Fiona ignorierte ihn einfach und lief weiter, sie hatte noch einen langen Weg vor sich. „Warte!“, rief er ihr hinterher und hielt sie an ihrem Handgelenk fest. Die junge Frau drehte sich schnell um und wollte ihn schon angiften, als sie etwas spürte. Mit großen Augen sah sie Riley an und dieser erwiderte ihren Blick erstaunt, ja, schon fast erschrocken. “Es naht die Zeit, die’s ändern wird. Aus Stein wird Staub und …“ Mühsam unterbrach Fiona sich selbst und riss sich los. Dann rannte sie davon. Immer noch sprachlos sah Riley ihr hinterher und folgte ihr. „Hey, was war das eben? Warum waren deinen Augen plötzlich so schwarz, warte doch bitte! Ich weiß noch nicht einmal deinen Namen!“, schrie er ihr nach, doch Fiona hörte ihn nicht. Sie rannte einfach nur weiter und immer weiter. Whisper to my heart When hope is torn apart And no one can save you Nur wenig später hatte Riley sie aufgeholt, lief neben ihr her. „Verdammt, was sollte das? Erkläre mir das doch bitte“, bat er sie schon fast verzweifelt darum. Atemlos blieb Fiona stehen, sah mit tränenblinden Augen zu ihm auf. „Lass mich doch einfach in Ruhe… bitte…“ „Erst, wenn du mir sagst, was da gerade passiert ist. Das war ja unglaublich.“ Wütend schlug sie auf ihn ein, trommelte mit ihren Fäusten auf seine Brust. „Kannst du mir nicht einfach meinen Frieden lassen?“, schrie sie an, „Zerstör mir nicht mein Leben!“ „Hey, hey, ganz ruhig. Ich kenne nicht einmal deinen Namen, wie soll ich da dein Leben zerstören?“, stellte er leise seine Frage und hob abwehrend die Hände. „Scheiß Idiot, du machst alles, einfach alles kaputt. Ich warne dich, ich warne dich nur ein einziges Mal. Hör auf mir zu folgen, sonst wirst du alles verlieren, kapiert? Also, verschwinde!“ Warnend erhob sie ihre Stimme, stellte die Schläge ein und wandte sich ab. Über die Schulter warf sie ihm einen letzten ernsten und drohenden Blick zu, bevor sie weiter der Straße folgte. „So leicht wirst du mich nicht los“, murmelte Riley leise und sah ihr hinterher. You don’t have to see What I turned out to be No one can help you Kapitel 2: - P R E S E N T - ---------------------------- „Komm schon, Fiona, ich brauche deine Hilfe dazu“, bat der junge schwarzhaarige mit einem flehenden Blick auf seinen grauen Augen. „Das schaffst du auch gut ohne mich, Cenan, das weiß ich“, erwiderte die weißhaarige Frau lächelnd. „Es wäre ja nur für die Anfangszeit, als Unterstützung. Violetta hilft doch auch…“ Eine Weile dachte Fiona darüber nach, dann nickte sie ergeben und seufzte. „Aber nur für den Anfang, sobald dein Geschäft läuft, bin ich draußen.“ Dankbar fiel Cenan ihr um den Hals und lachte sie strahlend an. „Bist du dafür nicht allmählich zu alt? Immerhin eröffnest du bald dein eigenes Geschäft…“, fragte Fiona gespielt streng. „Ach komm schon, hab dich nicht so.“ „Ist ja gut.“ Grinsend wuschelte sie ihm durch das Haar und hakte sich bei dem jungen Mann unter. „Wie weit bist du eigentlich?“ Gemütlich spazierten sie durch die Innenstadt der Stadt und kämpften gegen den Regen an. „Das wirst du gleich sehen.“ Mit einem betont geheimnisvollen Lächeln zog Cenan die Frau mit sich und blieb kurze Zeit später vor einem mit Papier verhülltem Ladenfenster stehen. Über der Eingangstür hing ein breites Schild, auf dem die Worte „World of Fashion“ prangten. „Das Schild sieht ja schon mal gut aus, nur die Dekoration solltest du vielleicht noch verändern.“ „Haha, sehr lustig“, erwiderte Cenan und streckte der grinsenden Fiona die Zunge raus. „Du wirst schon noch sehen. Also, mach die Augen zu.“ „Warum denn das?“ „Mach es einfach.“ Mit einem Seufzer schloss Fiona die Augen und ließ sich von Cenan in den Laden führen. „Okay, und jetzt öffne sie“, erklang seine Stimme ein paar Sekunden später. Erstaunt sah die junge Frau sich um. Der Laden war komplett eingerichtet und sogar die ersten Kleiderstücke hatten schon ihren Platz auf den Ständern gefunden. „Wow…“, stellte sie etwas sprachlos fest, „Wie hast du das so schnell geschafft?“ „Mit unserer Hilfe“, erklang eine weitere Stimme aus dem hinteren Teil des Raums und eine ältere Frau trat hervor. „Ja, das habe ich nur dank Violetta, Xeke und meiner neuen Angestellten Cherry geschafft.“ Voller Stolz deutete Cenan auf seine Freunde und strahlte breit. „Unglaublich und das habt ihr alles in der Woche geschafft, in der ich…“ Fiona unterbrach sich mitten in ihrem Satz, denn sie sah, wie die Freude aus den Gesichtern der anderen wich. Es war nicht der richtige Moment, um auf ihre Abwesenheit, ihren Zwangsurlaub im Labor der Regierung sprechen zu kommen. „Wow, das alles in nur einer Woche. Ihr seid genial.“ Während Cenan verlegen grinste, sahen Violetta und Xeke sich kurz an und auch auf ihren Gesichtern konnte man Stolz erkennen. „Und was kann ich jetzt überhaupt noch machen?“ „Wir brauchen noch mehr Kleidung. Ich habe zwar schon vieles vorrätig, aber ich möchte auf Nummer sicher gehen. Du nähst doch so gut, ebenso wie Violetta…“ „Das machen wir schon, nicht wahr, Fiona?“, sagte die ältere Frau lächelnd und legte einen Arm um den jungen Mann, „Mach dir keine Sorgen, Cenan. Wir nähen, du entwirfst, Cherry verkauft und Xeke… Na ja, der ist einfach Xeke.“ „Hey! Ich könnte auch nähen“, stellte dieser beleidigt fest, schwieg kurz und sprach dann mit gesenktem Blick weiter: „Oder ich mache Werbung.“ „Wisst ihr was?“ Cenan sah jeden Einzelnen an. „Ihr seid die besten Freunde, die man haben kann.“ „Jetzt übertreib mal nicht. Das ist doch selbstverständig“, erwiderte Fiona mit einem Lächeln und wurde durch die anderen drei mit einem Nicken unterstützt. „Nein, ist es nicht und aus dem Grund lade ich euch alle ein! Wir gehen in unser Lieblingscafé und feiern, ja?“ „Also dazu sag ich nicht nein“, erklärte Cherry mit einem breiten Grinsen und sah in die Runde. „Na dann, auf geht’s!“ Cenan zog seine noch etwas zögerlichen Freunde mit sich und schloss die Ladentür hinter sich. Fröhlich zogen sie in ihr Stammcafé, das nur einen Block von dem kleinen Mode-Laden entfernt war. Nia, die sehr stämmige Besitzerin, zwinkerte ihnen zu und gab ihnen den besten Platz in dem kleinen Raum. Sie fragte auch gar nicht nach den Bestellungen, sondern brachte ihnen erst einmal ihre Lieblingsgetränke. „Nia, bring uns noch eine große Flasche Champagner. Wir haben Grund zu feiern“, bat Xeke sie und lächelte sie an. „Kommt sofort, Süßer. Wisst ihr was? Die geht aufs Haus.“ Lachend verschwand die Frau und kam nur kurz darauf mit der Flasche zurück. „Lasst es euch schmecken.“ „Aber sicher doch. Also, Leute, auf Cenan und World of Fashion!“ Mit diesen Worten prosteten sie einander zu. Endlich hatte Riley Feierabend. Er gähnte und streckte sich durch. Als er auf der Straße entlang ging, sah der Arzt sich um. Seit er vor zwei Jahren dieser jungen Frau gefolgt war, hatte er in der Stadt gelebt und gewirkt. Sein Traum war hier wahr geworden, diese Menschen, die von der Regierung als anormal eingestuft wurden, waren oft nur krank und er konnte ihnen helfen. Riley liebte seine Arbeit hier und er schätzte die Menschen, die ihr Schicksal, zumindest seiner Meinung nach, bewundernswert meisterten. Er war der weißhaarigen Frau wirklich dankbar, dass sie ihn hierher geführt hatte. Manchmal sah er sie noch aus der Ferne, doch ihren Namen hatte er nie erfahren. Zwar hatte er es immer wieder versucht, wollte er doch wissen, was damals vorgefallen war, was ihre Worte zu bedeuten hatten, doch sie hatte die unglaubliche Fähigkeit immer dann spurlos zu verschwinden, wenn er sie sah. Riley seufzte leise. Seit zwei Jahren irrte er nach Feierabend in den Straßen herum, auf der Suche nach ihr. Manchmal fragte er sich, ob er damals vielleicht einem Phantom begegnet war. Heute wollte er sich eine Pause gönnen, in letzter Zeit hatte er sowieso immer weniger Zeit mit der Suche verbracht, er glaubte nicht mehr an den Erfolg. Nachdem er kurz in Gedanken den Inhalt seines Kühlschranks untersucht hatte, entschloss er sich dazu, dass er heute auswärts essen würde. Da er müde war, hatte Riley keine große Lust mehr noch viel weiter zu laufen, also schlenderte er zu dem kleinen Café, das er vorhin in einer Seitenstraße entdeckt hatte. „Herzlich Willkommen“, begrüßte die Wirtin ihn lächelnd und transportierte ein Tablett mit vielen Köstlichkeiten, die Riley das Wasser im Mund zusammen trieben, zu einem Tisch mit einer fröhlich lärmenden Gruppe. Er wollte schon einen Tisch etwas abseits ansteuern, als er sich ruckartig umdrehte und die Leute noch mal betrachtete. Unglaublich. Da suchte er zwei Jahre nach ihr und dort war sie, sein weißhaariges Phantom. „Doktor!“, rief ihm einer der anderen Leute aus der Gruppe zu und Riley erkannt in ihm Cenan, einen jungen Mann, den er wegen seiner Depressionen behandelt hatte. Als dieser ihm zuwinkte, blieb der Arzt erst unschlüssig stehen. „Kommen Sie, setzen Sie sich zu uns, wir laden sie ein.“ Nach dieser Aufforderung konnte Riley dann nicht mehr nein sagen und er folgte der Einladung seines ehemaligen Patienten. „Leute“, ergriff wieder Cenan das Wort und erlangte somit die Aufmerksamkeit seiner Freunde, „Darf ich vorstellen? Das ist Riley McKinnon, mein Arzt. Doktor, das sind Violetta und Xeke, Cherry, meine Angestellte und das ist…“ „Fiona, richtig?“ Als Antwort kam nur ein eisiger Blick von der jungen Frau, die ihn anscheinend nicht vergessen hatte. „Ihr kennt euch?“, fragte Cenan erstaunt, während er Riley Platz machte. „Ich würde sagen, ja, was denkst du?“ „Eine meiner vielen überflüssigen Begegnungen, die ich in meinem Leben erfahren musste.“ Leise lachte Riley und sah ihr in die Augen. „Das sehe ich nicht so. Ohne dich wäre ich nie hierher gekommen und ich liebe meine Arbeit mit den Menschen dieser Stadt.“ Widerwillig erwiderte Fiona den Blick, funkelte ihn eiskalt und wütend zugleich an. Waiting up in heaven I was never far from you Spinning down I felt you anymore I walk alone „Sie haben mir also nachspioniert?“ Fasziniert und schweigend betrachteten die anderen am Tisch die beiden und die Funken, die zwischen ihnen sprühten. „Nicht doch“, wehrte Riley entschlossen ab, „Ich bin dir gefolgt, um mehr über dich und deine Krankheit zu lernen und dann bin ich hier gelandet und mein Traum ist wahr geworden. So viele Leute, so viele Sachen, die es zu erforschen und zu heilen gibt. Aber in einem Punkt hast du Recht, ich habe nach dir gesucht.“ Fiona lehnte sich zurück und spielte mit ihrem Sektglas herum, immer darauf bedacht ihn nicht aus den Augen zu lassen. „Soll ich jetzt fragen, warum?“, spöttelte sie leise herum. „Nein, ich werde es dir auch so sagen“, erwiderte Riley mit einem Grinsen, „Erinnerst du dich an unsere erste Begegnung? Ja, sicher tust du das, sonst würdest du mich ja nicht erkennen. Damals hast du etwas gesagt, etwas Seltsames. Ich möchte wissen, was das zu bedeuten hat.“ „Ich weiß nicht, wovon Sie reden.“ Starr sah sie auf einen Punkt neben seinem Kopf, das Glas fest in ihre Hand geklemmt. Man merkte ihr an, dass sie sehr wohl wusste, was Riley von ihr wollte. „Kein Problem, ich habe es mir aufgeschrieben.“ Nach kurzem Suchen in seinen Hosentaschen zog er einen Geldbeutel hervor und aus diesem einen kleinen schon etwas vergilbten Zettel. „Es naht die Zeit, die’s ändern wird. Aus Stein wird Staub und… Das waren deine Worte. Wie geht es weiter? Was wolltest du damit sagen?“ Eindringlich sah er sie an, versuchte wieder Blickkontakt aufzubauen, doch Fiona log hartnäckig weiter. „Diese Worte kommen nicht von mir. Aber sehr nett geschrieben.“ „Fiona…“, mischte sich nun Violetta ein und warf ihrem Schützling einen mahnenden Blick zu, „Ist das wahr? Ist es eine deiner Prophezeiungen?“ Nervös knabberte die junge Frau an ihrer Unterlippe, stellte das Glas auf den Tisch und massierte sich die Finger. „Ja…“, flüsterte sie dann kaum hörbar, „Es ist eine meiner Prophezeiungen, aber ich wollte das nicht, ich will das nicht mehr. Ich weiß auch nicht, wie der vollständige Wortlaut lautet.“ Verwirrt sah Riley die anderen am Tisch an. War das etwa ihr Ernst? Sie sahen alle besorgt aus, aber Prophezeiungen? „Entschuldigung, aber das ist doch bloß ein Scherz, oder? Ich meine, wer glaubt schon an so etwas? Wahrsagen, Hellsehen, das ist doch alles nur Humbug.“ „Wie bitte?“ Empört sah Fiona ihn auch und auch ihre Freunde betrachteten ihn schon fast herablassend. „Meiner Meinung nach ist das alles nur ein großer Schwindel, nichts weiter. Ich kann auch Tarotkarten legen und dann etwas hinein interpretieren.“ „Sie glauben also, dass das alles nur eine einzige Lüge ist?“ „Ja, das glaube ich. Da könnte man ja gleich sagen, Magie existiert und Monster und Hexen und Vampire.“ „Der glaubt das wirklich“, murmelte Xeke leise den anderen zu und schüttelte ungläubig den Kopf. „Wie lange leben Sie jetzt hier in dieser Stadt?“, fragte Violetta nach. „Seit zwei Jahren, aber was hat das denn jetzt mit der Betrügerei der angeblichen Wahrsagerinnen zu tun?“ „Ihnen ist nie etwas aufgefallen?“, hakte die etwas ältere Frau noch einmal nach. „Was meinen Sie denn damit?“ Wütend stand Fiona auf und beugte sich über den Tisch zu ihm rüber. „Sie sind wirklich ein blinder Idiot. Passen Sie mal gut auf. Nia?“, rief sie dann die Wirtin. „Was ist, Süße?“ „Zeig Riley doch mal deine besondere Fähigkeit“, bat Fiona sie mit einem Lächeln. „Du meinst, ich soll mich in die Lüfte erheben, fliegen, schweben, Schätzchen?“ „Genau das.“ „Okay, ihr werden schon einen Grund haben, ihr Süßen“, erwiderte Nia und zuckte mit den Schultern. Dann schloss sie die Augen und konzentrierte sich. „Was soll denn das jetzt? Eine Varieteeshow?“ „Schauen Sie genau hin“, erwiderte Violetta ruhig und deutete auf die Wirtin, die sich langsam von Boden erhob und in der Luft schwebte. „Was…“ Verwirrte sah Riley seine Tischgefährten an und beobachtete dann, wie Nia wieder landete und den Tresen weiter putzte. „Okay, Cherry, du bist dran“, forderte Fiona die junge Frau auf, die sofort rot wurde. „Aber Fi, du weißt doch, wie sehr ich meine Kraft hasse und dass es mir peinlich ist.“ Aber ein strenger Blick von den beiden anderen Frauen genügte, dass die Verkäuferin aufstand und dabei den Tisch auf einer Hand balancierte und Xeke auf der anderen Hand. „Du bist Pippi Langstrumpf?“, fragte Riley sichtlich verwirrt nach. „Bitte wer?“ Hochrot setzte Cherry Xeke und den Tisch ab und machte sich ganz klein. „Pippi Langstrumpf, das stärkste… Ach, ist ja auch egal. Was soll das alles? Ist das hier eine Freakshow?“ „Wissen Sie eigentlich, wofür die Stadt überhaupt existiert?“, hakte Violetta vorsichtig nach. „Um Kranke und Behinderte von der allgemeinen Menschheit wegzusperren.“ „Nicht nur diese Menschen, sondern auch Leute, die besondere Fähigkeiten haben. Cherry ist sehr stark, Nia kann schweben, Xeke kann Emotionen lesen und manchmal auch Gedanken und unsere Fiona hier kann in die Zukunft sehen.“ „Das kann ich einfach nicht glauben und akzeptieren. So etwas gibt es nicht. Sie, Violetta sind dann sicherlich eine Gestaltenwandler und Cenan ist ein Vampir, oder?“ Xeke sah Riley tief in die Augen und schüttelte noch einmal den Kopf. „Er glaubt es wirklich nicht, er hält uns alle für geistesgestört und würde uns am liebsten einweisen lassen.“ „Haben die Beweise Ihnen nicht gereicht?“, fragte Violetta geduldig nach. Riley schüttelte nur stumm den Kopf und sah sie fragend an. „Ich habe keine besonderen Fähigkeiten, ich bin einfach nur ein Transvestit. Eigenlicht heiße ich Maximilian“, erklärte sie ihm dann mit einem zuckersüßen Lächeln, „Und Cenan ist ein Empath, deshalb hatte er auch diese Depressionen.“ „Er will es einfach nicht glauben“, stellte Fiona, die lange Zeit geschwiegen hatte, zähneknirschend fest. Dann atmete sie tief durch und ging langsam zu Riley. „Hören Sie genau zu, was ich Ihnen jetzt sage, denn früher oder später wird es wahr werden. Vielleicht glauben Sie dann, was wir ihnen hier erklärt haben.“ Fragend sah Riley zu ihr auf. „Was meinst du?“ Mit zitternden Händen ergriff Fiona seine und schloss für einen Moment die Augen. Als sie sie wieder öffnete, waren sie tiefschwarz. „Es naht die Zeit, die’s ändern. Aus Stein wird Staub und Asche. Knochen wird des neuen Bodens Zier, weiß und weiß und weiß. Schmerzen, langsamer Tod wird diese Stadt bald plagen und die Menschen werden dem Leben entsagen. Grau in grau, silbern, metallener Glanz sind die Farben der Mörder, Angst und Schrecken ihr Nachtgesang. Lerne das Fürchten, Mensch, schreie, schreie, schreie…“ Mit einem leisen und doch unmenschlichen Ton glitt Fiona elegant zu Boden, die Augen verdreht, nur noch das Weiße sichtbar. Obwohl auch er von der Prophezeiung geschockt war, schaffte es Xeke die junge Frau aufzufangen, bevor sie hart aufprallte. Riley sah sie nur an, wie gebannt von ihren Worten, gefangen in dieser Unwirklichkeit, die diese Szene umgab. „Wie geht es ihr?“ Violetta eilte zu ihrer Ziehtochter und überprüfte besorgt ihren Puls. „Okay, alles in Ordnung. Riley, es wäre besser, wenn Sie jetzt gehen.“ „Nein, ich habe noch so viele Fragen. Was meinte sie damit? Warum waren ihre Augen so schwarz? Wie viele ihrer angeblichen Prophezeiungen sind denn schon wahr geworden?“ „Kommen Sie mit, Doktor“, forderte Cenan ihn auf und nahm ihn zusammen mit Cherry in die Zange. Schmerzhaft wurde sich Riley der unmenschlichen Kraft der jungen Frau bewusst, als sie ihn ziemlich unsanft mitzog. „Halt, ich…“ „Doktor“, unterbrach Cenan ihn sanft, „Halten Sie sich in Zukunft von uns fern und vor allem von Fiona. Sie bereiten ihr Schmerzen, große Schmerzen, denn so eine Prophezeiung verlangt viel von ihrem Körper ab. Fliehen Sie, so lange sie noch können, die Stadt wird bald von der Regierung vernichtet werden.“ „Cenan, was…“ Diesmal war es Cherry, die ihn vom weiterreden abhielt. „Gehen Sie jetzt“, bat sie ihn eindringlich, „Sonst muss ich etwas tun, das ich nur sehr ungern machen möchte.“ Riley verstand die versteckte Drohung sofort und beschloss zu tun, was die beiden sagten. An der Straßenecke drehte er sich noch einmal um und winkte ihnen zu. „Ich werde diese Stadt nicht verlassen, denn diese Prophezeiung wird niemals erfüllt werden.“ Kapitel 3: - F U T U R E - -------------------------- I walk alone Every step I take I walk alone My winter storm Holding me awake It’s never gone When I walk alone Leise huschte die junge Frau in ihrem schwarzen Umhang durch den Wald, näherte sich der Lichtung, die selbst in dieser mondlosen Nacht durch den frischen Schnee hell schimmerte. Sie achtete nicht auf den Weg, zu oft hatten ihre Füße sie schon hierher gebracht. Kurz vor ihrem Ziel verlangsamte sie ihren Schritt, gewöhnte ihre Augen an das unwirkliche Licht, das von der Lichtung erstrahlte. Sie ließ ihren Blick über den Schnee gleiten, erkannte die Ruinen, die sich darunter verbargen, die sich schwarz von den Explosionen und grün vom Moos von der weißen, reinen Fläche abhoben. Langsam lief die junge Frau in die Mitte der Lichtung, strich immer wieder über die Überreste der Stadt. Vor einem Schild, das fast nicht mehr erkennbar war, kniete sie sich nieder und befreite es von seiner schweren Last. „World of Fashion“, flüsterte sie leise und fuhr mit ihren Fingern die letzten Buchstaben nach. Eine Träne tropfte auf das Schild. „Fiona“, rief im selben Moment eine erschöpft klingende Stimme nach der jungen Frau, „Gott, Fiona, wir haben dich überall gesucht. Du warst weg, einfach weg. Wo warst du die ganze Zeit?“ Erleichtert fiel Violetta neben ihrem Schützling auf die Knie und schüttelte sie am Arm. Cenan blieb hinter ihr stehen, schnappte nach Luft. „Wir haben uns solche Sorgen gemacht“, sagte er leise und sah auf sie runter. „Sag doch was, mein Schatz“, bat Violetta sie mit Tränen in den Augen. Doch Fiona gab keinen Ton von sich, hielt nur ihren Kopf gesenkt und betrachtete das Schild. „Komm mit uns zurück, die anderen haben auch schon nach dir gefragt. Du hast sie gerettet und jetzt haben sie Angst, dass ihrer Retterin etwas passiert ist.“ Immer noch schwieg die junge Frau, umklammerte das Schild so sehr, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. „Was ist nur mit dir los?“, fragte Cenan leise, „Früher hättest du alles dafür gegeben, dass die Menscher der Stadt in Sicherheit sind, du hättest ihnen einen Weg gezeigt, wie sie sich selbst helfen können.“ Der einzige Laut, der zu hören war, war der dumpfe Aufprall des Schilds, das Fiona losgelassen hatte. „Ich habe sie getötet.“ „Was? Was erzählst du denn da?“, fragte Violetta entsetzt nach und klammerte sich an den Arm ihres ehemaligen Schützlings, „Du hast niemanden getötet, du hast so viele Menschen gerettet.“ „Die Regierung hat die Bomben abgeworfen und die Panzer gefahren“, warf Cenan vor Wut zitternd ein, „Ohne deine Warnung wären wir alle gestorben.“ Die junge Frau zog ihren Umhang enger um sich und schüttelte heftig den Kopf. „Nein, nein, nein. Hätte ich die Prophezeiung früher zugelassen, wir hatten viel zu wenig Zeit.“ „Hör auf die Vorwürfe zu machen!“ Schon fast schrill rief Violetta diese Worte und stand ruckartig auf. „Ich kann es einfach nicht mehr ertragen, dich so zu sehen.“ „So viele Menschen mussten sterben, wegen mir.“ „Sie haben dir nicht geglaubt, sie haben dich ausgelacht, Fi, sie sind selbst schuld. Du hast sie gewarnt, wir haben sie gewarnt, aber sie wollten nicht auf uns hören, verstehst du? Einzig und allein sie und die Regierung haben Schuld daran, niemand sonst.“ Verzweifelt lief Cenan hinter ihr auf und ab, hinterließ eine tiefe Furche aus Dreck im weißen Schnee. „Sie sind gestorben, sie sind tot, Nia, dieser idiotische Riley und alle anderen. Ich hatte die Macht sie zu retten und habe es nicht geschafft“, stellte Fiona eigentümlich ruhig fest und stand langsam auf, noch immer den Rücken zu ihren Freunden gedreht. „Bitte, Fi, sie sind tot, lass sie ruhen. Die Vergangenheit kannst du nicht mehr ändern, sieh in die Zukunft, in die Zukunft der Menschen, die du retten konntest. Sie warten alle auf dich, Xeke, Cherry und viele mehr. Alle vermissen dich.“ Cenans Stimme war leise, traurig und flehend, doch sie klang auch hoffnungslos. „Fiona, du bist für mich wie meine eigene Tochter. Wenn du nicht freiwillig mitkommst, dann…“ „Was dann? Willst du mich mitschleifen und mir Hausarrest geben? Mich in eure neue Heimat, die Höhlen sperren? Kriege ich Leseverbot? Kein Taschengeld mehr?“, fragte die junge Frau bitter. „Nein… nein, nein, nein… Ich will nicht ohne dich zurückkehren, ich möchte, dass mein Kind bei mir ist.“ „Du hast Xeke und Cenan, Cherry und all die anderen, um die du dich kümmern kannst. Vergiss mich am Besten, denn ich werde nie zurückkehren. Ich habe eine Aufgabe zu erfüllen.“ „Ja, die hast du. Du hast Menschen, die dich brauchen und auf dich warten, das ist deine Aufgabe.“ Zum ersten Mal sah Fiona ihre Freunde an und schaffte es sogar leicht zu lächeln. „Nein, das ist eure Aufgabe. Ich habe eine andere Pflicht zu erledigen.“ Sie zog eine blutrote Rose aus ihrem Umhang und legte diese ein paar Meter entfernt auf den jungfräulichen weißen Schnee. „Was für eine Pflicht? Was ist wichtiger als deine Freunde, deine Familie?“, fragte Violetta mit belegter Stimme. „Die Toten. Ich werde über sie wachen, so lange ich lebe und darüber hinaus.“ Mit diesen Worten ging sie mit federndem Schritt fort, wandte sich zum Wald hin und war nur Sekunden später in die Dunkelheit der Bäume abgetaucht. „Sie will allein sein, sie glaubt, dass sie als Strafe allein sein muss“, flüsterte Cenan entsetzt, als er ihr hinterher sah, „Sie ist die Wächterin der Toten.“ I walk alone Every step I take I walk alone My winter storm Holding me awake It’s never gone When I walk alone Hosted by Animexx e.V. 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