Welt der Dinosaurier von FudoKajimoto ================================================================================ Prolog: Die andere Welt ----------------------- Prolog Die andere Welt Thomas schlug die Augen auf. Um ihn herum war nur Dschungel zu sehen. Aber der Dchungel sah nicht so aus wie die normalen Regenwälder der Erde. in diesem Dschungel wuchsen viele Pflanzen, die auf der Erde bereits seit Millionen Jahren ausgestorben waren. Er fuhr sich durch sein etwas längeres Haar, um zu sehen, ob er sich verletzt hatte und untersuchte in aller Schnelle den Rest seines Körpers. Sein schwarzes T-Shirt und seine blaue Jeans waren an mehreren Stellen zerissen, doch nirgends hatte er eine Verletzung, was ihn angesichts der Äste, auf denen er gelegen hatte, wunderte. Sie wirkten, als wären sie gerade erst abgerissen, und als er nach oben blickte, sah er eine Schneise im Blätterdach über sich. Dann blickte er sich um. Hinter ihm im Gebüsch sah er einen weiteren Menschen. Thomas lief zu diesem. Auch dessen Kleidung war zerissen, wie Thomas sofort sah. “Wer bist du?”, fragte der andere ihm. “Und wo sind wir hier überhaupt?” Thomas blickte den Jungen, der im Gebüsch lag, erstaunt an. Er schätze den anderen auf etwa 13 oder 14 ein. Der andere hatte kurze, braune Haare und war eindeutig nicht oft draußen in der Sonne, denn seine Haut war sehr bleich. “Ich bin Thomas. Und ich habe keine Ahnung, wo wir sind”, antwortete er dann. Er half dem anderen, aufzustehen. “Und wie heißt du?”, wollte er dann wissen. “Ich bin Kai”, antwortete der Junge. Dann hörten beide einen Schrei, der eindeutig von einem Menschen ausgestoßen worden war. Die beiden sahen sich kurz an, dann rannten sie in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war. Sie erreichten nach einem kurzen Sprint eine Lichtung, auf der sich einige weitere Menschen befanden. Als sie die Lichtung sehen konnten, blieben die beiden Jungen wie angewurzelt stehen. Die Menschen hatten sich in der Mitte der Lichtung aufgestellt und standen Rücken an Rücken. In ihrer Mitte war ein kleineres Kind zu sehen. Thomas schätzte es auf vielleicht sechs oder sieben Jahre. Aber deshalb waren er und der andere Junge -Kai- nicht stehen geblieben. Auch nicht wegen der Pistolen, die die beiden, die am ältesten wirkten, in den Händen hielten. Und auch nicht wegen der Gewehre, die sie auf den Rücken geschnallt hatten. Sie blieben stehen, weil die Menschen auf der Lichtung von Echsen umzingelt waren. Echsen, deren Musterung sie im Wald beinahe unsichtbar machen würde. Das dachte Thomas zuerst. Dann hatte sich der erste Schreck gelegt, und Thomas konnte Einzelheiten ausmachen. Was ihm als erstes auffiel, war die Haltung der 'Echsen'. Sie standen auf zwei Beinen, den etwa 1 ½ Meter langen Schwanz nach hinten gestreckt, mit nach vorne gestreckten Köpfen und geöffneten Mündern da. Ihre Augen fixierten die Menschen. In ihren Mäulern waren kurze, scharfe, säbelartige Zähne zu sehen. Die 'Echsen' wirkten, als könnten sie jeden Moment vorspringen und der Person, die sich in etwa 5 Metern Entfernung vor ihnen befand, den Kopf abreißen. 'Das... kann doch nicht sein... das sind... Raptoren', dachte Thomas, als er die Krallen sah, die aus der mittleren Zehe der Echsenfüße wuchsen. Dann sah er, wie sich einer der Raptoren auf die Gruppe zubewegte. Er schritt geschmeidig genau auf das kleine Mädchen zu. Sofort stellte sich ein anderes Mädchen davor. Thomas bewunderte den Mut des Mädchens, denn sicherlich hatte es auch die scharfen Krallen der Dinosaurier gesehen. Dann schoss der Mann mit seiner Pistole, und der Dinosaurier klappte zusammen. Die anderen Dinosaurier fauchten wütend. Langsam bewegten sie sich auf die Gruppe zu. 'Warscheinlich haben sie die Gruppe für schwächer gehalten', dachte Thomas. Er beobachtete die Szene weiter, da er keine Chance sah, einzugreifen. Wenn er rufen würde, würden die Dinosaurier auf ihn und seinen Begleiter aufmerksam, und beide könnten sich nicht gegen Raubsaurier wehren. Der Mann richtete seine Pistole auf den nächsten Raptor und feuerte nochmals. Auch dieses Tier sackte zusammen, es fiel auf den Rücken. Nun begann auch die Frau, auf die Raptoren zu schießen. Zwei weitere Raptoren starben durch gezielte Schüsse. Dann erst drehten sich die restlichen Dinosaurier um und rannten in den Dschungel davon. Nachdem die Dinosaurier fort waren, wendete sich der Mann Thomas und Kai zu und winkte ihnen, als Zeichen, dass er sie gesehen hatte. Thomas packte Kai, welcher immer noch starr wie eine Salzsäule dastand, am Arm, und näherte sich der Gruppe. “Seid ihr auch hier gelandet?”, fragte der Mann. Die Pistole hatte er sich in den Gürtel geschoben. “Ja. Ich erinnere mich noch, wie ich nach Hause gehen wollte, als nächstes bin ich hier aufgewacht”, sagte Thomas. “Waren das da grade wirklich Dinosaurier?” “Sie wirkten sehr echt auf mich”, entgegnete der Mann. “Wenn ihr wollt, könnt ihr euch unserer kleinen Gruppe anschließen. Zusammen haben wir eine bessere Chance, uns zu wehren. Ich bin übrigens John”, stellte sich der Mann vor. “Die Frau, die ebenfalls bewaffnet ist, ist Jessica, meine Verlobte. Den Rest haben wir vor kurzem erst getroffen”, erzählte er weiter. “Ich bin Thomas, das ist Kai”, stellte Thomas sich und seinen Begleiter vor. “Wie wäre es, wenn wir hier verschwinden”, fragte Jessica. Auch sie hatte ihre Waffe weggesteckt. “Ich wäre nicht gerne hier, wenn die Aasfresser auftauchen!” Sie wandte sich der restlichen Gruppe zu, dann blickte sie wieder John an. “Wir sollten wirklich weg”, meinte dieser. “Wollt ihr uns begleiten?”, fragte er dann Thomas und Kai. “Ich komme mit”, meinte Thomas. “Mit euch und euren Waffen sind unsere Chancen höher!” Thomas merkte erst jetzt, wie erstaunlich ruhig er in dieser Situation war. Er war plötzlich in einem Dschungel aufgewacht, in dem es anscheinend Dinosaurier gab und schloss sich jetzt einer Gruppe Menschen an, die vor Waffen und Munition strotzten. Er hatte die zwei offenen Holzkisten voll Munition gesehen. “Ich komme... komme auch mit”, sagte Kai dann und lief zu den beiden Mädchen. Er umarmte die beiden. “Ich dachte, ich hätte das nur geträumt”, stotterte er. “Wie wir plötzlich in so einen... einen Strudel gezogen werden. Aber als ich aufwachte... wusste ich, dass es... dass es wahr gewesen sein musste. Und dann hatte ich Angst, euch könnte etwas passiert sein!” “Du hast dich nicht um dich gesorgt, Bruderherz?”, fragte das ältere Mädchen. “Nein. Erst, als ich diese... diese... Echsen gesehen habe. Da wäre ich beinahe durchgedreht!” “Ich will ja nicht stören, aber wir sollten weg von hier”, unterbrach John das Gespräch. “Ihr könnt ja, während wir laufen, weiterreden!” Damit drehte er sich um und ging in die Richtung davon, die entgegengesetzt der Richtung lag, in die die Raptoren verschwunden waren. Der Rest der Gruppe folgte ihm, um nicht abgehängt zu werden. Thomas wurde kurz ein wenig langsamer, um zu den anderen Jugendlichen zu stoßen, die die beiden Erwachsenen begleiteten. Die Jugendlichen trugen die Holzkisten mit der Munition. Die zwei Jungen, die Thomas nicht namentlich kannte, hatten eine zwischen sich, die andere trugen Kai und das ältere Mädchen. Kann ich dir helfen?”, fragte Thomas sie. Sie nickte und setzte die Kiste auf den Boden. Thomas nahm die Kiste zusammen mit Kai auf und ging weiter. “Wer seid ihr?”, fragte er dann. Die anderen sahen ihn an. Er sah sie ebenfalls an. “Stimmt, du bist der einzige, der sich hier noch nicht vorgestellt hat”, sagte das ältere Mädchen schließlich. “Ich bin Rebecca. Meinen kleinen Bruder hast du ja schon kennengelernt”, meinte sie dann und zeigte auf Kai. “Ja, habe ich. Wenn auch nur kurz”, meinte Thomas. “Das reicht, glaub mir”, entgegnete Rebecca, was ihr einen bösen Blick ihres Bruders einbrachte. “Das ist meine jüngere Schwester Alexandra”, stellte Rebecca weiter vor, wobei sie ihren Bruder ignorierte, und deutete auf das Mädchen, das Thomas vorhin in der Mitte der Gruppe gesehen hatte und dass sich jetzt am Arm von Rebecca festklammerte. “Die Dinosaurier haben sie zu Tode erschreckt”, fügte Rebecca hinzu. “Und nicht nur sie. Alle waren erschrocken. Dieser Mann da... John... er hatte sich am schnellsten wieder gefangen und uns befohlen, einen Kreis zu bilden. Ohne ihn wären wir warscheinlich schon...” Rebecca beendete den Satz nicht, doch Thomas wusste, was sie meinte. “Dann hätten wir da noch die beiden anderen Jungen. Der Jüngere der beiden heißt Stefan.” Rebecca deutete auf einen blonden Jungen, der ein dunkelgrünes T-Shirt und eine blaue Jeans mit größeren Löchern trug. Er war etwa so groß wie Kai, der einen Kopf kleiner als Thomas war. “Und ich heiße Philipp”, stellte sich der andere Junge vor. Er hatte, ebenso wie Thomas, schwarze Haare, doch trug er diese kurz. Der Junge schwieg, und auch die anderen blieben ruhig, während sie durch den Dschungel wanderten. Nach zwei Stunden Fußmarsch erreichte die Gruppe den Waldrand. “Oh Gott”, sagte Thomas nur, als er auf die weite Ebene blickte, die sich vor ihnen erstreckte. Das Gras auf dieser Ebene war über einen Meter hoch. Verteilt standen einzelne Bäume. Und überall standen Dinosaurier. So kam es Thomas jedenfalls vor. Er sah eine große Herde Parasaurolophen, und mindestens ein Dutzend Brachiosaurier. Er entdeckte auch eine größere Triceratops-Gruppe, und in größerer Entfernung einen Schemen, der ihn unangenehm an einen Tyrannosaurus erinnerte. “Wo sind wir hier nur gelandet?”, fragte John leise. Die Gruppe stand noch einige Minuten reglos am Waldrand. Dann hörten sie von der Ebene einen schrecklichen Schrei. Auch wenn Thomas nie zuvor einen gehört hatte, wusste er, dass das ein Tyrannosaurier gewesen war. “Hier sollten wir uns nicht aufhalten”, sagte John. Er drehte sich um und scheuchte die Gruppe in den Urwald zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)