Dhun von elfogadunk (Obsession) ================================================================================ Kapitel 46: ------------ „Was...? Du bist... schwanger?“, fragte Abhay noch einmal zögerlich nach, während sein Blick zu ihrem Bauch wanderte. Geeta nickte. „Ja. Ich war vorhin beim Frauenarzt. Und deswegen wollte ich dich vorhin eigentlich auch von Arbeit abholen...“ Ihre Stimme wurde immer leiser während sie sprach, doch darauf achtete Abhay nicht. „Ich... Und in welchem Monat bist du?“ „Im zweiten...“, gab sie zurück. „Aber... Das ist doch großartig! Das haben wir uns so lange gewünscht und jetzt...“, meinte er freudestrahlend, doch Geeta unterbrach ihn jäh. „Ja, das haben wir, aber jetzt sind die Umstände völlig andere. Ich weiß nicht, ob ich jetzt noch...“ „Nein!“, fuhr Abhay ihr dazwischen. „Sprich es bitte nicht aus... Es wird sich für alles eine Lösung finden lassen.“ Noch einmal griff er nach ihren Händen, doch sie zog sie erneut zurück. „Und wie soll diese Lösung aussehen? Ich habe keinerlei Vertrauen mehr zu dir. Das ist doch keine Grundlage für eine Ehe geschweige denn für eine Familie. Wie soll das funktionieren?“, wollte sie wissen. „Gib mir Zeit, damit ich dir beweisen kann, dass ich es ernst meine. Ich wünsche mir nichts sehnlicher, als eine Familie mit dir. Ich weiß, dass meine Fehler unverzeihlich und unauslöschlich in dein Gedächtnis gebrannt sind und das habe ich auch verdient. Vergebung von dir wäre zu viel verlangt, doch ich bitte dich nur noch um eine einzige Chance, damit ich dir beweisen kann, dass du das Wichtigste auf der Welt für mich bist...“ Geeta schwieg einen Moment bevor sie antwortete: „... Ich würde dir wirklich gerne glauben, aber ich kann nicht. Ich kann mir einfach keine Zukunft mehr mit dir vorstellen.“ Ihre Worte trafen Abhay wie ein Schlag ins Gesicht. Er konnte ihre Gefühle nachvollziehen. Wäre er an ihrer Stelle gewesen, hätte er ganz sicher genauso reagiert, doch er wollte ihr unter allen Umständen beweisen, dass es ihm ernst war. Er wollte die Ehe mit ihr und er wollte dieses Kind. „Lass mich bitte allein.“, bat Geeta plötzlich und schaute ihm in die Augen. „Was? Aber wir sollten...“, begann Abhay, doch sie ließ ihn nicht ausreden. „Ich muss nachdenken. Allein. Ich brauche Zeit. Also bitte geh jetzt...“ Er wollte erneut protestieren, doch er sah ein, dass es nur fair war, ihr Zeit zu geben. Also stand er auf, nahm seine Brieftasche, sein Handy und seinen Mantel und verließ ohne ein weiteres Wort die Wohnung. Als Geeta die Tür ins Schloss fallen hörte, schluchzte sie plötzlich laut und dicke Tränen bahnten sich ihren Weg über ihre Wangen. Sie sackte in sich zusammen und schlang ihre Arme um ihre Beine, die sie an ihren Oberkörper herangezogen hatte. Ein heftiger Weinkrampf schüttelte ihren Körper und vernebelte ihre Gedanken. Abhay nahm sich ein Zimmer in einem Hotel ganz in der Nähe ihrer Wohnung. Er hoffte inständig, dass er nicht allzu lange hier bleiben musste und Geeta ihre Entscheidung – wie auch immer sie ausfallen würde – möglichst bald treffen würde. Ohne das Licht anzuschalten, legte er sich auf das Bett in dem kleinen Zimmer und starrte an die Zimmerdecke. Erst jetzt wurde ihm richtig bewusst, dass er bald Vater werden würde. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl durchströmte ihn, das jedoch durch die Aussicht auf die ungewisse Zukunft seiner Ehe gedämpft wurde. Alles nur wegen eines dummen Fehlers, den er begangen hatte. Doch bereute er ihn? In Hinblick auf seine Auswirkungen auf seine Beziehung mit Geeta zutiefst, doch Sona kennengelernt zu haben, konnte er nicht bereuen. Sie war nun ein abgeschlossenes Kapitel in seinem Leben, das er jedoch nicht mehr missen wollte. Sie hatte ihn verändert und war nun ein Teil von ihm. Er hoffte, dass sie ihr Glück mit Sharman finden würde. Eifersucht spürte er keine mehr. Er lag noch lange so da und dachte über die vergangenen zwei Jahre nach, die sein Leben so sehr verändert hatten. Irgendwann nickte er schließlich ein und fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)