Dhun von elfogadunk (Obsession) ================================================================================ Kapitel 38: ------------ Geeta und Abhay gewöhnten sich sehr schnell in ihre neue Heimatstadt ein. Abhays Arbeitskollegen im Forschungszentrum kannten die beiden schließlich schon und so war es nicht schwer, diese alten Kontakte wieder aufleben zu lassen und die Bekanntschaften zu vertiefen. Auch seine neue Arbeit machte Abhay Spaß, doch da er seine Lehrtätigkeit sehr vermisste, bewarb er sich auf die Stelle des Ausbildungs- und Praktikumsleiters, die er schließlich aufgrund seiner Berufserfahrung auch bekam. In dieser Position blühte er wieder vollends auf und war völlig in seinem Element. Das Anleiten und Unterrichten junger Menschen war seine Passion und er konnte sich als seinen Beruf nichts anderes vorstellen. Trotz ihres neuen Lebens vergaßen Geeta und Abhay aber auch ihre alten Freunde Tarun und Preeti nicht. Wie sie es einrichten konnten, versuchten sie sich gegenseitig mindestens einmal im Vierteljahr zu besuchen. Geeta und Preeti telefonierten zudem noch wenigstens einmal pro Woche. So verflog die Zeit und bevor sie sich versahen, waren bereits eineinhalb Jahre vergangen. Hyderabad war mittlerweile ihre Heimat geworden und sie fühlten sich wohl. Alles lief gut und es gab keinerlei Gründe zur Beschwerde. Nichtsdestotrotz fühlte Abhay noch immer eine gewisse Leere in sich - so, als ob etwas fehlte. Manchmal, wenn er abends mit seinem Wagen von Arbeit nach Hause fuhr, hielt er an einem kleinen See mitten in der Stadt an, setzte sich ans Ufer, schaute den Sonnenuntergang an und genoss die Ruhe. In diesen Momenten wanderten seine Gedanken oft unwillkürlich zurück zu Sona. Er hatte sich nie wirklich von ihr verabschiedet und er fragte sich, wie es ihr wohl ging. Sie war mittlerweile sicher schon lange mit Sharman zusammen, möglicherweise waren sie bereits verlobt. Es fiel ihm noch immer nicht besonders leicht, diese Tatsache zu akzeptieren, doch mittlerweile war es nicht mehr ganz so schwer. Die Zeit heilt alle Wunden, hieß es ja und das war auch richtig. Nach und nach verblassten die Erinnerungen an Sona und er war zuversichtlich, dass er bald vollkommen über sie hinweg sein würde. Seine Ehe mit Geeta verlief schließlich auch sehr harmonisch. Sie versuchten seit einiger Zeit, ein Kind zu bekommen, doch zu ihrer beider Bedauern klappte das leider nicht so, wie sie sich das vorstellten. Als die Sonne schließlich untergegangen war, stand Abhay auf, klopfte sich das Gras von seiner Hose und ging zurück zu seinem Wagen, um den restlichen Heimweg anzutreten. Zu Hause wartete Geeta bereits mit dem Abendessen auf ihn. Sie gab ihm einen kurzen Begrüßungskuss und nahm ihm dann seinen Mantel ab. Beim Essen fragte sie ihn, wie sein Tag war, worauf er antwortet: „Morgen bekommen wir ein paar neue Praktikanten, also musste ich heute noch Papierkram erledigen und die Aufgaben vorbereiten. Nichts Aufregendes also...“ Nach dem Essen räumten sie gemeinsam den Tisch ab und räumten die Spülmaschine ein. Anschließend gingen sie ins Wohnzimmer und schauten sich einen Film an. Sie fühlten sich wohl in ihrer vertrauten Zweisamkeit und gerade solche Momente waren es, die gerade für Geeta ihre Ehe zu etwas Besonderem machten. Abhay bot ihr Schutz und Wärme und dafür liebte sie ihn. Seit sie in Hyderabad lebten, verstanden sie sich so gut wie nie zuvor. Ihre Beziehung war inniger geworden und sie war dankbar dafür. Schließlich hatte sie dafür viel zurückstecken müssen – ihre Ehre, ihren Stolz, ihren Gerechtigkeitssinn. Das alles nur, um ihre Ehe zu retten und Abhay den größten und unverzeihlichsten Fehler zu vergeben, den er je hätte machen können – eine Affäre mit einer Studentin... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)