Dhun von elfogadunk (Obsession) ================================================================================ Kapitel 21: ------------ Nach einer beinahe schlaflosen Nacht und einem spärlichen Frühstück machte Abhay sich am nächsten Tag mit seinen Studenten zum letzten Mal auf den Weg ins Institut. Dort werteten sie die Ergebnisse ihrer Projekte aus und sprachen auch über den gesamten Aufenthalt in Hyderabad. Anschließend verabschiedeten sich alle herzlich von den Mitarbeitern des Institutes und waren somit gegen Mittag zurück im Hotel. Dort packten sie ihre Sachen, brachten sie zum Bus und traten die Heimreise an. Abhay atmete tief durch, als er sich in seinen Sitz im Bus fallen ließ. Die Reise war anstrengender gewesen, als er erwartet hatte und sie hatte ihn in ein Schlamassel geritten, aus dem er so leicht nicht mehr herauskommen würde. Er konnte noch immer nicht glauben, dass er sich auf eine Affäre mit einer Studentin eingelassen hatte. Sein Handeln und seine Entscheidung ließen sich eigentlich mit nichts rechtfertigen, da er mit seinem Leben doch im Großen und Ganzen zufrieden war und es keine Lücke gab, die er irgendwie hätte füllen müssen. Einzig und allein die Anziehung und die Attraktivität von Sona hatten ihn dazu bewegt und diese Tatsache erschreckte ihn noch mehr, denn er war eigentlich nie ein oberflächlicher Mensch gewesen. Das Innere eines Menschen hatte ihn immer mehr interessiert, als sein Äußeres, doch wenn er so darüber nachdachte, wusste er so gut wie nichts über Sona. Nichts über ihre Familie, ihr Leben, ihre Hobbys. Er schloss die Augen und schüttelte kaum merklich den Kopf, da ihm bewusst wurde, dass er im Begriff war, schon wieder viel zu viel in diese Beziehung, die sowieso absehbar war, zu stecken. Er musste einfach alles auf sich zukommen lassen, alles andere hatte keinen Sinn und hätte nur zu noch mehr Komplikationen geführt. Für den Rest der Fahrt schaute Abhay aus dem Fenster und beobachtete wage die vorbeiziehende Landschaft bis er schließlich einschlief. Kaum hatte Abhay die Wohnung betreten, begrüßte Geeta ihn auch schon mit einem liebvollen Kuss. „Ich habe dich vermisst...“, meinte sie lächelnd und legte ihre Arme um seinen Hals. Er schob eine Hand um ihre Hüfte und zog sie an sich. „Ich dich auch...“, flüsterte er und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. Er fühlte sich einfach nur schrecklich, auch wenn er nicht log, denn er hatte sie tatsächlich vermisst. Während Abhay seinen Koffer auspackte, machte Geeta ihm etwas zu essen. Als sie anschließend gemeinsam am Tisch saßen und sie ihn neugierig und voller Elan über den Ausflug ausfragte, bereute er zum unzähligsten Male sein Fremdgehen und seine Entscheidung, dieses auch noch weiterführen zu wollen. „Ehrlich, ich hätte nie im Leben gedacht, dass es jemals dazu komme würde...“, stellte Kiran fest und verstaute ihren Koffer unter ihrem Bett. „Meinem Charme kann man einfach nicht widerstehen.“, scherzte Sona und warf mit einer theatralischen Geste ihr Haar zurück. „Aber erzähl mal: Wie war er?“, wollte Kiran neugierig wissen und setzte sich neben ihre Freundin auf deren Bett. Sie schwieg einen Moment und meinte dann bedeutungsschwanger: „Eine Lady genießt und schweigt...“ Als Kiran daraufhin die Augen verleierte, fügte Sona keck hinzu: „Oder lass es mich so ausdrücken: Wenn alle Männer seine `Ausstattung´ und seine Fähigkeiten hätten, würde sich keine Frau mehr über ihr Liebesleben beschweren.“ Kiran machte große Augen und grinste dann schmutzig. „Ich bin neidisch...“, bemerkte sie, fügte aber nach kurzem Nachdenken hinzu: „Wobei... Wenn man die Schwierigkeiten bedenkt, in die du kommen könntest, wenn das alles auffliegt...“ Sona schüttelte nur den Kopf. „Mach dir da mal keine Gedanken. Ich bin vorsichtig, denn ich werde mir diesen Mann ganz bestimmt nicht mehr nehmen lassen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)