Dhun von elfogadunk (Obsession) ================================================================================ Kapitel 15: ------------ „Kya hua, Jaan?“, fragte Geeta besorgt, als sie Abhay mit in die Hände gestütztem Gesicht auf der Eingangstreppe der Villa sitzen sah. Sie nahm neben ihm Platz und legte eine Hand auf seinen Rücken. Er zuckte unter ihrer Berührung zusammen und atmete innerlich mehrmals tief durch, bevor er seinen Kopf hob und seine Frau ansah. „Nichts... Ich... habe nur Kopfschmerzen...“, meinte er lahm und schaffte es nicht, ihr in die Augen zu sehen. „Warst du deswegen gerade die ganze Zeit verschwunden?“, fragte sie und strich ihm fürsorglich über den Rücken. „Ja... Ich bin ein bisschen durch den Garten gelaufen, um frische Luft zu schnappen...“, antwortete er zögerlich und senkte seinen Blick auf den Boden. Er hasste es, Geeta anzulügen, aber er konnte ihr einfach nicht die Wahrheit sagen. „Wollen wir dann lieber nach Hause fahren? Ich habe sowieso keine Lust, noch länger hier bei diesen ganzen versnobten Leuten zu bleiben...“, meinte Geeta und verdrehte dabei leicht genervt die Augen. Abhay nickte und stand auf. Anschließend verabschiedeten sie sich von Geetas Eltern und von Yogesh, der Abhay noch einmal für die nette Unterhaltung dankte und ihm anbot, ihn doch irgendwann wieder besuchen zu kommen, was Abhay dankend annahm. Als sie schließlich im Auto saßen und auf dem Heimweg waren, spürte Abhay regelrecht, wie ein Teil der Anspannung von ihm abfiel. Zu Hause angekommen, ließ er sich ein heißes Bad ein und genoss die Ruhe. Er fühlte sich erbärmlich. Er hatte seine Frau hintergangen und dann noch nicht einmal den Mut gehabt, ihr die Wahrheit zu sagen. Außerdem wusste er nicht, wie es jetzt weitergehen sollte. Er hatte eine Grenze überschritten und konnte nun nicht mehr zurück. Bis vorhin hatte er Sona zumindest theoretisch noch vorspielen können, dass er nichts für sie empfand, doch nun war auch diese Möglichkeit dahin. Er hatte mit dem Kuss nun nur alles noch schlimmer gemacht als vorher. Er lehnte sich in der Badewanne zurück und starrte an die Decke. Ihm fiel kein zufriedenstellender Ausweg für seine Situation ein und je mehr er darüber nachdachte, desto wütender wurde er auf Sona. Was dachte sie, wer sie war? Wieso mischte sie sich auf diese Weise in sein Leben ein? Ihm war bewusst, dass er ihr nicht die Gesamtschuld an seinem Dilemma geben konnte, denn er war schließlich derjenige, der nicht genügend Widerstandskraft besaß, doch wenn sie nicht so beharrlich gewesen wäre, wäre alles nie soweit gekommen. Kopfschüttelnd stieg er aus dem heißen Wasser und trocknete sich ab. „Also da hat sie aber wirklich Recht.“, meinte Tarun, nachdem Abhay ihm am Montag in ihrem Vorbereitungsraum über die Vorkommnisse der Geburtstagsfeier berichtet hatte. „Du kannst sie nicht küssen und dann hoffen, dass sie sich damit zufriedengibt, wenn offensichtlich ist, worauf sie eigentlich hinaus will...“ Abhay schnaubte. „Sag mal, bist du auf ihrer oder auf meiner Seite?!“, wollte er empört wissen. „Auf deiner, das ist doch klar, aber entweder ganz oder gar nicht heißt die Devise, wenn du Sona loswerden willst...“, gab Tarun zurück. „Ich will dich nicht zum Ehebruch anstiften, aber du solltest dich wirklich langsam entscheiden, denn irgendwas musst du unternehmen...“ Abhay nickte bei den Worten seines Freundes. „Aber sag mal, ahnt Geeta denn etwas...?“, fragte Tarun nach einer Weile. „Nein, ich denke nicht... Ich habe mich weitestgehend normal ihr gegenüber verhalten, auch wenn es mir verdammt schwer fällt, ihr in die Augen zu sehen...“, antwortete Abhay und hoffte inständig, dass er damit auch Recht hatte. „Also gut, folgende Idee...“, meinte Tarun plötzlich, nachdem er eine Weile überlegt zu haben schien. „Du machst doch nächste Woche mit Sonas Kurs einen dreitägigen Ausflug in dieses Forschungszentrum nach Hyderabad, hai na?“ Abhay nickte. „Dann würde ich sagen, du regelst alles, was du zu regeln hast, dort mit ihr. Was dort passiert, bleibt dort. Bas.“ Tarun musterte seinen Freund und wartete seine Reaktion ab. „Du hast Recht. Danke, Yaar.“, meinte Abhay nach kurzem Überlegen und stand dann auf, um in seine nächste Vorlesung zu gehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)