Apple Core von Törtchen ================================================================================ Kapitel 19: Unter dem Apfelbaum ------------------------------- "Ein Apfel täglich und keine Krankheit quält dich." (Werbeslogan für Whitebanora-Äpfel) Kapitel 19. Unter dem Apfelbaum An diesem Morgen wurde Athena nicht durch Sonnenstrahlen geweckt, sondern von wundervollem Vogelgezwitscher welches durch die offen stehende Balkontür herein kam und in ihre Ohren drang. Der Geruch von sauberer, naturbelassener Luft brachte sie mit jedem Atemzug in ihre Lungen und der Schlaf war diesmal wirklich erholsam. Sie fühlte sich unglaublich gut streckte gähnend ihre Glieder auf dem Sofa wo sie eingeschlafen war... Jetzt im Tageslicht nutzte sie die Gelegenheit um sich im Wohnzimmer um zu sehen nachdem sie den schlafenden Genesis im Sessel mit seinem LOVELESS auf dem Schoß schmunzelnd betrachtet hatte. Er saß dort mit geschlossenen Augen zur Seite geneigt im schwarzen, seidenen Morgenmantel, hielt in einer Hand sein Buch noch fest und atmete leise. Seine Haare hingen dabei wieder im Gesicht und der mittlere Spalt seines Morgenmantels ließ einen kleinen Blick auf seine nackte Brust frei, auf der kleine, feine Härchen wuchsen... Aber ihr Blick ging von Genesis aus durch den ganzen Raum. Über ihr befand sich die Schräge des Dachs mit einem kleinen Fenster. Direkt geradeaus ging es in den Flur nach unten und durch einen offenen Boden in der Wand entstand eine Verbindung mit der Küche. Genesis' Wohnzimmer war hell gestrichen in einer warmen, cremigen Farbe und er hatte hauptsächlich Holzmöbel aus dunklem Eichenholz stehen. Die rustikale Ambiente vermochte auf den ersten Blick sehr strikt auszusehen, allerdings machten die hübschen Dekorationen wie die Wandlampen, die Gemälde und die hölzerne Bordüre einen sehr gemütlichen Eindruck. An einer Wand stand ein großes Regal voll gestellt mit unglaublich vielen Büchern, darunter so schwere Wälzer, die das Regalbrett beinahe nicht mehr tragen konnte. Und genau dieses Regal machte Athena so neugierig, dass sie die Decke beiseite schlug und aufstand. Mit leisen Schritten trat sie auf das Regal zu und sah sich das eine oder andere Buch an, welches grundsätzlich literarische Themen beinhalteten. Genesis war also wirklich ein begeisterter Leser und sie hatte vollsten Respekt vor ihm, wenn er all diese Bücher schon gelesen hatte... Ja, der Kerl ist definitiv der Belletristik verfallen. Vorsichtig zog sie ein Schubfach der Kommode auf um einfach mal neugierig hinein zu sehen was der SOLDIER so für Dinge besaß. Das erste Fach hatte nichts Spektakuläres inne. Ein paar leere Zettel, Kugelschreiber die alle nicht mehr funktionierten und ein paar unbeschriftete Disketten. Im nächsten Fach fand sie ein paar Magazine. Eine alte Fernsehzeitschrift von 1994 und ein ebenso altes Schmuddelheftchen legte sie erst einmal beiseite um in den Tiefen des Schubfaches zu graben. Ihre Hand griff nach einem grauen, rechteckigen Gerät, welches sie nicht identifizieren konnte. Sie las nur die Aufschrift 'Gameboy' vor dem zersprungenen, mit einem Tesastreifen beklebte Display und drückte desorientiert mit den Fingern auf den Knöpfen herum. Mit technischen Geräten aus der heutigen Zeit kam sie gar nicht mehr mit. Athena hatte zwei geschickte Hände für das Handwerk, konnte mit Säge, Schraubenzieher und Hammer umgehen, aber die wirklich neuartigen Geräte waren für sie einfach nur Fachchinesisch. Deswegen legte sie das graue, unbekannte Gerät, welches sowieso nicht reagierte und dessen Name ihr überhaupt nichts sagte, beiseite, und schob das Schubfach wieder zu. Eigentlich wollte sie duschen gehen und einmal sein Badezimmer anschauen. Und sie nutzte die Gelegenheit um ihn noch schlafen zu lassen wo er gestern doch so müde war. Also wandte sie sich von dem interessanten Schrank ab, ging durch den Flur und suchte das Badezimmer auf, welches sie auch gleich um die Ecke fand. Vorsichtig trat sie hinein in den hellen Raum, welcher mit weißen Marmorfliesen ausgekleidet war. Die Wände wurden mit einer hübschen Kornblumen-Bordüre verziert, die ein ländliches Flair ausstrahlte . Zwar wirkte der gesamte Raum und dessen Atmosphäre nicht unbedingt modern, aber Genesis hatte ja erwähnt, dass dieses Landhaus vor einige Jahrzehnten erbaut wurde und somit eher zum alten Eisen gehörte. Die Wanne aus Porzellan war glänzend sauber und mit einem Messinghahn bestückt genau wie das Waschbecken und die elfenbeinfarbene, alte, nicht wassersparende Flachspültoilette bewies nun eindeutig, dass die Modernisierung hier keine Ziele erreichte. Am Fenster hing ein fast durchsichtiger, weißer Vorhang welchen sie beiseite zog um hinaus zu schauen. Von dort konnte man den Hof vor dem Herrenhaus sehen. Am Tage sah die Landschaft wirklich wundervoll aus...alles so natürlich, keine künstlich angelegten Teerstraßen wie in Midgar, keine Mako-Reaktoren, dessen Dunst die Luft verpesteten und es war so unheimlich ruhig, kein Verkehr oder laute Flugzeuge...und es war hell. Sehr hell. So hell wie Athena es eigentlich nicht gewohnt war, da sie ja ihr Leben lang unter der Platte wohnte, die den grauen Himmel von Midgar stetig verdeckte... Aus einem Schrank suchte sie sich das größte Handtuch heraus welches sie fand und musste erst einmal den angenehm weichen Stoff an sich drücken. Es war das erste Mal, dass sie ein richtig sauberes Handtuch benutzte, welches dazu auch noch nach Weichspüler roch. Durch das Fenster lies Athena den frischen, warmen Banora-Wind hinein wehen während sie ausgiebig duschte und dabei leise das ein oder andere Lied, welches sie im Kopf hatte, vor sich her summte. Vorsichtig setzte sie sich auf den Rand der Wanne, streckte ein Bein aus und sah sich ihre Zehen an. In den Slums gab es nicht so viele Gelegenheiten sich um die eigene Körperpflege zu kümmern. Lediglich die nötigsten Bedürfnisse konnten mit den spärlichen Einrichtungen der Baracken in den Vierteln befriedigt werden. Um so mehr achtete sie den Luxus, den sie nun hatte und der für sie absolut nicht selbstverständlich war. Aber sie wollte Genesis unbedingt gefallen, nicht nur charakteristisch, sondern auch optisch. Und dazu gehörte nun einmal die eigene, erweiterte Körperpflege einer Frau. Athena hatte schon viel gelesen und gehört, aber bis jetzt keine Gelegenheit dazu gehabt, sich in irgendeiner Art und Weise zu schminken, sich die Nägel zu lackieren, eine neue Frisur auszuprobieren oder hübsch anzuziehen. Außer...das Kleid. Simeon hatte ihr ein weißes Kleid geschenkt als sie auf dem Geburtstag des Präsidenten ihren Auftritt hatte. Und da blieb sie unter dem warmen Wasserstahl wieder in ihren Gedanken hängen, wo Genesis zu Anfang vergeblich tanzen gelernt hatte... Ja, es war das erste Mal, wo wir uns richtig gesehen haben. Aber du hast mich nicht erkannt...ich wusste, wer du bist. Ich wusste auch, dass du ein SOLDIER warst. Ein SOLDIER, der nicht tanzen kann... Vorsichtig wusch die junge Dame ihre blonden Strähnen durch und spülte den Schaum aus bevor sie nach und nach die einzelnen Körperpartien säuberte. Das warme Wasser auf der Haut tat wirklich gut und sie hatte selten die Gelegenheit gehabt, ein Bad oder eine Dusche als angenehmes Erlebnis zu gestalten. Jetzt konnte sie auch nicht verhindern sich vorzustellen wie es wäre, wenn sie irgendwann einmal mit Genesis zusammen...duschen könnte. Natürlich war das keinesfalls von Notwendigkeit und Athena war es ein wenig unangenehm wenn sie so etwas innerlich zugab...aber der SOLDIER hatte einen begehrenswerten Körper und auch als Frau hatte sie ihre Bedürfnisse... Sie schnappte sich das große Handtuch und wickelte ihren nassen Körper hinein ehe sie das Wasser abstellte. Vor dem Spiegel betrachtete sie ihren schlanken Körper, öffnete das Handtuch wieder und schlug es schnell wieder zu bei dem Anblick ihrer eigenen Oberweite. Sie konnte nicht davon sprechen, dass sie ihren Körper nicht mochte, aber für ihre eher zierliche Figur hatte sie eine größere Oberweite, die leider auch unter den Einflüssen der Schwerkraft litt... Nicht das sie sich dafür schämte, weil sie nichts dafür konnte, dass sie nicht perfekt waren, aber sie Genesis irgendwann zu zeigen würde sie dann doch ein großes Stück Überwindung kosten...wenn sie irgendwann die Gelegenheit dazu bekam, sie ihm zu zeigen... Mit nassen, eingewickelten Haaren verließ sie das Badezimmer und tapste hinaus in den Flur zurück in das Wohnzimmer. Genesis lag noch immer halb im Sessel, schlief seelenruhig vor sich hin. Deswegen nutzte sie die Gelegenheit und machte einen Abstecher in die Küche. Diese war ebenfalls aus dunklem Eichenholz erstellt worden, glänzte sauber und reinlich im Sonnenlicht von draußen. Sie öffnete neugierig die oberen Schränke, fand ein paar wenige aber unterschiedliche Ausführungen von Tassen, Gläsern, Bechern und Schälchen vor, sowie ein paar Teller und im Schubfach war normales, silbernes Besteck zu finden. Athena entschied sich dazu für ihren Freund Kaffee zu kochen. Sie fand in einem anderen Schränkchen nämlich Instantkaffeepulver vor, also war sie sich sehr sicher, dass Genesis Instantkaffee trank. Jetzt hatte sie die Vorstellung von sich als Hausfrau mit vier Kindern die ihrem Mann morgens immer fein Kaffee und Frühstück machte, damit dieser zur Arbeit gehen konnte bevor sie die Kids zur Schule und in den Kindergarten brachte. So eine richtige, schöne Bilderbuch-Familie...Athena musste Lächeln bei dem Gedanken mit den Kindern. Ob Genesis irgendwann dazu bereit wäre, eigene Kinder aufzuziehen? Sie schüttelte lächelnd den Kopf. Woher soll ich das wissen? Ich plane jetzt hier schon die unmöglichsten Dinge voraus... Sie wartete bis das Wasser kochte und füllte dann zwei Tassen Kaffee auf die sie dann in das Wohnzimmer trug und auf dem Couchtisch abstellte. Vorsichtig beugte sie sich hinunter zu dem Rotschopf, der noch immer friedlich vor sich hin schlummerte. Erst als sie die Kaffeetasse unter seine Nase hielt und einen sanften Kuss auf seine Stirn gab, schlug er die Augen auf und blinzelte die Blondine an... „Guten Morgen, du Schlafmütze! Draußen scheint die Sonne! Du wolltest mir das Dorf zeigen!“ Genesis murrte ein paar müde Worte vor sich hin und gähnte leise, nahm die Tasse in die Hand und setzte sich wieder richtig hin. Er merkte dann nebenbei, dass Athena vor ihm nur ein Handtuch trug und wohl gerade aus der Dusche kam... Er war ein Mann. Ein ohnehin schon hormonell aufgewühlter Kerl. Und dann stand eine schlanke Blondine vor ihm, die er jeden Moment in das Sofa drücken könnte um über sie her zu fallen... Ich bin kein Perverser...auch wenn ich mich oft fühle wie einer. Und es ist ein gutes Gefühl. Angeal würde mich jetzt bei diesem Gedanken grün und blau schlagen. Nicht ganz...vielleicht würde er mich nur warnend anschauen und mir eine Dolce Vita aus der nächsten Tankstelle mitbringen...ach ja, und nicht zu vergessen: die Packung Taschentücher...Genesis, du denkst hier gerade wieder belanglosen Mist, weißt du das eigentlich? „Du bist wohl noch nicht ganz wach, was?“, fragte Athena lächelnd nach bevor mit ein paar Handgriffen das Handtuch aus dem Haar löste und die hellen Strähnen mit ihren Fingern grob kämmte. „Ich hab' dir Kaffee gemacht.“ „Ist das der Instantkaffee, der seit 7 Jahren in diesem Regal stand?“, antwortete er frech und musterte unauffällig ihren Körper in dem Handtuch, den sie kurz streckte bevor sie eine Tasse zur Hand nahm und vorsichtig an der heißen Brühe nippte. „Ich finde ihn okay so.“ Genesis hob skeptisch eine Augenbraue und versuchte ebenfalls einen Schluck des Kaffees ehe er das Gesicht verzog und den Kopf schüttelte. „Den kannst du nicht mehr trinken. Kipp' ihn weg.“ „Warum? Du bist viel zu pingelig.“ „Ich mache uns frischen Kaffee. Außerdem habe ich hier oben so gut wie gar nichts zum Frühstück.“ Gähnend reckte der SOLDIER sich erst einmal ausgiebig während er die Küche betrat und den heißen Kaffee in der Spüle entsorgte. Natürlich wäre Athena bereit ihn zu trinken selbst wenn er grausam schmeckte. Sie kannte es nicht anders auch schlechte Nahrungsmittel zu konsumieren, denn in den Slums war es Gang und Gebe, dass die Menschen dort auch von halbwegs verdorbenen Lebensmitteln leben mussten. Nur hier hatten sie ein riesiges Haus und mussten sich keine Sorgen machen zu verhungern oder an den Folgen einer infektiösen Krankheit wegen dem Konsum unreinen Wassers zu krepieren... „Du solltest dir abgewöhnen Verdorbenes zu essen oder zu trinken. Das kann böse ausgehen.“ „Ich weiß...“ Athena stellte sich an den Rahmen des Bogens und beobachtete Genesis dabei wie er das Netzteil des Kühlschranks wieder einsteckte und dessen Temperatur am kleinen Rädchen verstellte. „Du hast Glück, dass es bei einem Pulverkaffee nicht schlimm ist, aber gewöhne es dir ab. Du lebst jetzt bei mir, nicht in Midgar, ja?“ „Yes, Sir...“ Genesis schmunzelte leicht als Athena den Kopf schief legte und ihn angrinste. Er schloss die Tür des Kühlschranks und wandte sich der Blondine zu. Zärtlich legte er beide Hände an ihre Wangen und sah sie an bis sie seine Handgelenke sanft umschloss, an seinen Armen hinab streichelte und sich schließlich gegenseitig verliebt in die Augen blickten...es war wieder einer der schönen Momente, wo sie seine Seelenspiegel von Nahem beobachten konnte in denen sich so oft seine eigenen Gefühle reflektierten... Er sah glücklich aus. Sehr glücklich... Sie nutzte die Gelegenheit um frech über seine Brust zu streichen, die immer durch den Spalt seines Morgenmantels hervor blitzte. Genesis beugte sich vor um ihr einen hauchzarten Kuss auf die Lippen zu geben bevor er sich schreckhaft abwandte als er seinen Namen rufen hörte. Seine Mutter stand plötzlich vor dem Eingang der Küche und hatte mit angesehen wie ihr Sohn das blonde Mädchen küsste. Allerdings wusste sie nicht, was sie nun dazu sagen sollte nachdem sie feststellen musste, dass Genesis sie gestern angelogen hatte... Aber er war kein Kind mehr. Er war ein junger Mann, der sein eigenes Leben lebte und dementsprechend nun in ein Alter kam, wo es normal war, sich ein Mädchen zu suchen, welches er liebte und mit der er die Zeit verbrachte...es war...doch nichts Verbotenes. Trotzdem wandte er sich von Athena ab, die schnell ihr Handtuch wieder gerade zog und sich genau wie Genesis die Frau anblickte, die äußerst misstrauisch zwischen den beiden hin und her sah...es regte ihn tierisch auf, dass seine Eltern ihn noch immer so abartig streng kontrollierten. Jetzt wo er wieder zu Hause war, nutzten sie auch diese Gelegenheit es wieder zu tun. Diesmal ging es um das Mädchen, welches er mitgebracht hatte...und das er Athena liebte, wollte und konnte er nicht mehr abstreiten. Aber er hatte seine guten Gründe, weshalb er dagegen war, dass seine Eltern von seiner Beziehung zu Athena erfuhren. Er traute weder seinem Vater, noch seiner Mutter über den Weg. Die beiden waren Shin-Ra-Angestellte und hatten einen engen Draht zu der Firma selbst wenn sie in so einem kleinen Dorf wie Banora wohnten. Für Genesis bedeutete das am Ende noch echten Stress, sollten sie herausfinden, dass Athena das gesuchte Testsubjekt aus dem Labor war, welches er entführt hatte. Und sein Vater wäre allseits dazu bereit, Shin-Ra jederzeit unter die Arme zu greifen... Eigentlich bin ich doch direkt blind in die Höhle des Löwen gerannt, oder? Sollte Athenas Identität meinem Vater bekannt sein, dann könnte es Schwierigkeiten geben. Ich glaube es wäre besser, wenn niemand ihre wahre Persönlichkeit erfährt. „Was ist?“, fragte Genesis kühl nach als Mrs. Rhapsodos ihm einen Schlüsselbund auf den Küchentisch legte, den er auch gleich skeptisch begutachtete. „Ich habe mit deinem Vater gesprochen. Wenn du die Woche hier verbringen willst, dann wirst du deine Stunden abarbeiten müssen.“ Bitte was? „Das ist der Schlüssel zur Fabrik. Die 4. Plantage muss noch gepflückt werden.“ Genesis strich sich ungläubig durch das rote Haar und legte eine Hand an die Hüfte. Das war jetzt wirklich schwer zu glauben, dass er sich von seinem Vater versklaven lassen musste damit er hier wohnen durfte. Und wieder einmal bestätigte sich der Verdacht, dass seine Eltern nicht das Geringste Bedürfnis hatten, ihn zu sehen...nein, das war mit Sicherheit nicht der Fall. Und wenn, dann nur damit er sich erkenntlich machen konnte, indem er bei der diesjährigen Ernte half. Eigentlich wollte ich ja Urlaub machen... „Das meinst du doch nicht ernst?“ „Dein Vater besteht darauf, dass du zumindest das Obst pflückst und in die Fabrik bringst wenn du schon einmal hier bist.“ „Ich bin nicht hier um zu arbeiten!“ „Genesis, ich will keine Diskussionen. Dann kläre das mit deinem Vater persönlich.“ Als Mrs. Rhapsodos wieder umkehrte und die Küche verließ, schüttelte Genesis mit einem absurden Lachen den Kopf. Das konnte ja alles nicht mehr schlimmer werden. Und es störte ihn wirklich, dass er sich in dem Alter noch von seinen Eltern sagen lassen musste, was er zu tun hatte... Nachdem seine Mutter das Apartment wieder verlassen hatte, blieb Genesis einfach vor dem Tisch stehen und schwieg. Ich dachte, er wäre davon überzeugt, keinen Sohn zu haben, so wie es sich gestern noch angehört hatte. Warum sollte dieser Sohn dann auch noch für ihn arbeiten? Oder sieht er mich etwa einfach so an, als wäre ich einer Angestellten die nun einen Platz für die Übernachtung suchten? Ich frage mich manchmal ernsthaft, wer mich großgezogen hat...ich erkenne sie gar nicht wieder...tz, als hätte ich das jemals getan...seitdem ich von hier ausgezogen bin, sind sie doch so anders und reden kein vernünftiges Wort mit mir... „Lass dir das nicht gefallen.“ Der SOLDIER sah auf in Athenas Gesicht, dessen Ausdruck ihm verdeutlichte, dass er sich eigentlich nicht viel sagen lassen musste. Ich bin alt genug, ich bin ein Soldat erster Klasse, bei Shin-Ra angestellt und habe einen großartigen Erfolg vorzuweisen und...alles was meine 'Eltern' tun ist ihren eigenen Sohn zu verdrängen aus Gründen, die ich nicht kenne...aber ich bin mir sicher, dass es Gründe geben wird. „Sie sollten stolz auf dich sein...“, flüsterte die Blondine und schmiegte sich zärtlich an seine Seite um ihn einerseits zu trösten und andererseits zu zeigen, dass sie stolz auf ihn war. Genesis lächelte bedrückt und legte einen Arm um die Schulter des Mädchens ehe er ihr einen Kuss auf die Stirn gab und sich dann von ihr löste um die Küche zu verlassen. Er hatte keine andere Wahl. Es war ihm lieber als wenn ihm am Ende die Firma im Nacken saß. Wenn sie es nicht schon tat... Genesis, du machst alles nur noch schlimmer. Angeal würde dir klar machen, dass du ein abgebrühter Idiot bist und die ganze Situation würde ewig auf mich einschlagen mit dem schlechten Gewissen. Aber ich habe alles nur für Athena getan...alles nur für sie und ich bereue meine Taten nicht. Also, hörst du Angeal? Es ist mir egal, was du denkst. Und...was meine Alten davon halten... Noch auf dem Weg ins Badezimmer streifte Genesis sich den Morgenmantel von den Schultern.„Ich mache mich schnell fertig und dann können wir los. Falls du was zum Anziehen suchst, dann gehst du links ins Schlafzimmer. Ich habe zwar keine Kleider und Röcke, aber ich denke, von der Größe her müsste dir trotzdem so einiges passen.“ „Ich werde mich ein wenig umschauen. Ich möchte ein bisschen schick aussehen...für dich.“ „Ach wirklich? Dann solltest du am besten gar nichts tragen.“ „Oh Genesis!“ „War doch nur Spaß!“ Amüsiertes, fröhliches Gelächter drang durch den Flur. Athena schüttelte lächelnd den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust bevor sie sich räusperte. Manchmal wusste sie nicht, was sie dazu sagen sollte. Diese Worte erinnerten sie sehr stark an die Männer aus den Slums. Vielleicht hatten Männer oft Gedanken von nackten Frauen und da war Genesis sicher keine Ausnahme... Ich will mich nicht unbedingt in die Sache einmischen. Auch wenn ich weiß, dass ich vielleicht etwas tun kann, bin ich mir sicher, dass Genesis meine Beteiligung nicht erwünscht. Es ist eine Angelegenheit zwischen ihm und seinen Eltern und ich habe das Gefühl nur zu stören wenn ich meine Meinungen und Ansichten mit ihnen teile...auch wenn sich in mir alles dazu aufdrängt in die Situation einzugreifen. Ich habe einfach Angst, dass alles eskaliert und das Genesis am Ende wegen mir nur noch in Reue und Bedauern lebt...ich muss einfach wachsam bleiben und werde das tun, wozu ich imstande bin. Schließlich bin ich nicht hier um mich beschützen zu lassen, sondern... ...um zu beschützen. Wie dem auch sei. Jetzt galt es erst einmal so wenig Aufmerksamkeit zu erregen wie möglich um nicht noch mehr Ärger zu verursachen als ohnehin schon. Genesis würde einfach die paar Bäume der Plantage abklappern und die Ladung vervollständigen in dem er sich ganz viel Zeit dabei ließ. So machte er sich mit seiner Freundin auf den Weg durch das Dorf um die Apfelplantage nach langer, langer Zeit wieder einmal zu betreten. Am Tage sah das Dorf herrlich friedlich und ruhig aus, nicht so unheimlich und tot wie in der Nacht. Die Sonne stand hoch am fantastischen blauen Himmel und warf gemütlichen Schatten durch die großen Blätter der Palmen, die an jeder Ecke zu finden waren. Die Luft war warm und duftete so angenehm nach Natur wie man es sich im Sommer nur bestens vorstellen konnte. Von weiter Ferne aus vernahm man ab und zu einige typische Geräusche von Chocobos. Die Windmühle wurde vom Wind abgetrieben und zog lange, dunkle Schatten in regelmäßigen Abständen auf dem Boden vor dem Herrenhaus... Banora. Banora war ein friedliebendes, idyllisches Dorf in dem man wirklich Urlaub verbringen konnte. Die Ruhe und das Klima war so angenehm, dass Genesis überhaupt keine Lust hatte Äpfel zu pflücken... Er führte Athena durch den Weg nach oben durch eine weitere Allee von Whitebanora-Apfelbäumen. Die Blondine ließ ihre Blicke stetig über die Landschaft schweifen. Ein wundervolles, hügeliges, grünes Plateau mit vielen Waldschluchten erstreckte sich in die weite Ferne. Die mit hauptsächlich riesigen Landpalmen bedeckte Landschaft säuberte die süßliche Luft, die eine unglaublich erfrischende und belebende Wirkung hatte sobald man sie einatmete. Und die Sonne war sehr warm um diese Uhrzeit... Genesis blieb vor einer Palme stehen, wandte sich herum um den Abhang hinunter auf das Dorf zu blicken und deutete mit der Hand nach geradeaus. „Dort unten ist Angeals Haus, siehst du es? Wir hatten es damals nicht weit wenn wir uns treffen wollten. Das Anwesen von meinen Alten hebt sich natürlich von den übrigen Bauten ziemlich ab. Den Grund dafür, kannst du dir ja sicherlich denken. Neben dem großen Haus gehört auch die Scheune und die Fabrik meinen Eltern. Die Plantagen hatte mein Vater damals nach meinen Großeltern übernommen...“ Athena beobachtete den SOLDIER während er alles so wunderbar erklärte und war fasziniert von seiner Ausstrahlung. Er blickte immer so verträumt und wenn er sprach, dann lauschte sie nur zu gerne seinen Worten weil seine Stimme so angenehm klang... „Da wohnt jemand, der eine Chocobo-Herde besitzt. Übrigens gibt es hier in Banora manchmal ziemlich nervtötende Veranstaltungen wenn Shin-Ra-Angestellte hierher kommen und meinen Vater für die erfolgreiche Ernte auszeichnen. Die Äpfel sind allseits sehr beliebt und die richtige wertvollen Exemplare wachsen wirklich nur um das Anwesen meiner Eltern herum...auf der rechten Seite hinter der Farm gab es damals einen Spielplatz auf dem Angeal und ich immer unsere Zeit verbracht haben als Kinder. Leider wurde er irgendwann verbaut und jetzt steht dort eine Lagerscheune von meinem Vater...“ Mit einem leisen Kichern antwortete Athena auf die Worte ihres Freundes und setzte sich auf einen großen Stein um das Dorf ebenfalls zu überblicken. „Was gibt es denn zu lachen?“, fragte Genesis skeptisch nach und sah auf die Blondine herab, die ihn frech anlächelte. „Nichts! Ich finde es toll, dass du mir das alles so erzählst...“ „Ich dachte, es würde dich interessieren.“ „Das tut es, sehr sogar. Ich habe so etwas wie diese Landschaft noch nie gesehen...ich habe immer nur davon gehört, weißt du? Dieses Gefühl...mit nackten Füßen durch die mit Tau benetzte Wiese zu laufen und dabei der Sonne entgegen lächeln zu können...all das ist so fremd für mich und doch so vertraut...“, antwortete Athena ehrlich und hob den nackten Fuß an bevor sie wieder in ihre offenen Schuhe glitt und sich erhob... Jetzt habe ich die Gelegenheit all die Dinge zu sehen, die ich schon immer sehen wollte. In Midgar gab es diese grüne Landschaft nur im Fernsehen oder in irgendwelchen Zeitschriften, aber...das hier ist einfach real und wundervoll...es fühlt sich so an, als würde der Himmel mir Flügel verleihen um über die gesamte Welt zu fliegen...und gleichzeitig merke ich, wie das tiefe Blau versucht mich zu verschlingen...mit Haut und Haaren...es macht mir Angst wenn ich daran denke... „Ich möchte die Plantage sehen!“ Genesis lächelte leicht und wandte sich vom Hang ab. Hand in Hand schlenderten sie durch die Allee... Fremd und doch vertraut...vielleicht sind das wirklich die Emotionen einer Cetra, einer Menschenrasse, die mit dem Planeten kommunizieren kann wenn sie diese Landschaft sieht und fühlt. Es ist sicher anders als in Midgar...ruhiger...und es ist nicht so hektisch und durcheinander sondern friedlich und still...manchmal so, als würde die Zeit stehen bleiben. Ich bin mir sicher, dass Athena hier sicherlich lernen wird, zu dem Planeten zu sprechen und ihm zuzuhören, so wie es die Cetra ursprünglich von Geburt an konnten... Der Weg führte die beiden nach oben auf eine große Wiese an der in weiter Ferne der Fuß einer wundervollen Schlucht grenzte. Genesis musste zugeben, dass seine eigenen Klamotten an Athena sehr gewöhnungsbedürftig aussahen, aber es war nun einmal eine Art Notlösung weil sie einfach nichts zum Anziehen da hatte... Oben auf dem Plateau erstreckte sich eine riesige Allee voller Whitebanora-Apfelbäume, die ihre dunkelblauen, prallen Früchte trugen und darauf warteten, endlich gepflückt zu werden. Athena sah mit durchaus faszinierten Blicken durch die Baumkronen und ließ sich von Genesis durch einen kleinen Weg zwischen den Bäumen führen. Auf einer hinteren Wiese standen leere Holzkästen die mit den Äpfeln gefüllt wurden während der Ernte um sie in das große Warenlager zu bringen wo sie für den Export vorbereitet werden. „Da kommen Erinnerungen auf...weißt du wie lange ich das hier schon nicht mehr gemacht habe?“ Genesis lächelte nach oben in die Kronen hinauf, griff nach einem Dummapfel und sah ihn sich an. Die dunkelblaue Schale glänzte prächtig und mit einem Wurf nach hinten landete der Apfel dumpf im Holzkasten. „Ist ziemlich lange her, nicht wahr?“ „Ja...es scheint mir so als wäre es eine halbe Ewigkeit...“ Die Auszeichnung. Wie alt war er da? Er war noch jung...und sein Vater war damals das erste Mal richtig stolz auf ihn...der Apfelsaft aus den gesündesten Äpfeln Gaias hatte Genesis berühmt gemacht. Und aus seiner Berühmtheit krönte sich sein Vater selbst... Lustlos schmiss Genesis erneut einen Apfel nach hinten in den Kasten. „Lass mich dir helfen. Zu zweit geht es schneller.“ Der SOLDIER reichte Athena auf Wunsch einen Korb und klemmte sich selbst einen unter den Arm. Da kamen wirklich Erinnerungen auf...wie lange hatte er schon keine Äpfel mehr für kommerzielle Zwecke gepflückt? „Danke. Ich werde mir die oberen Früchte vornehmen. Du bleibst unten und pflückst die Äpfel ab, die du erreichen kannst, ja?“ „Geht in Ordnung.“ Athena band sich die Haare zu einem langen Zopf zusammen und machte sich daran, die Äpfel der unteren Äste zu abzupflücken. Es wäre auch eine ganz schöne Verschwendung, wenn man all das Obst verfaulen lassen würde. Von daher ist es schon ganz gut, dass jemand die Äpfel pflückt. Meine Güte, ich habe noch nie so viele Obstbäume auf einmal gesehen...das muss immer eine richtige Arbeit sein wenn die Ernte beginnt... „Warum wachsen die Bäume eigentlich nur hier?“ Genesis stellte die lange Leiter gegen den gebogenen Stamm des Baumes bevor er daran hoch kletterte. „Ich bin mir nicht so sicher, aber wahrscheinlich liegt es daran, dass der Boden besonders fruchtbar ist. Ich hatte dir ja erzählt, dass diese Gegend mal als Mako-Förderungsanlage gedient hatte. Das bedeutet also, dass es hier eine Menge an Mako geben muss.“ „Du hast es erwähnt, das stimmt. Das war diese Höhle, die du mir zeigen wolltest, nicht wahr?“ Genesis ließ einen Apfel nach dem anderen in den Korb fallen. „Ja, genau. Der Eingang befindet sich aber ein paar Kilometer vom Dorf entfernt.“ „Genesis...Pflanzen gedeihen aufgrund des Lebensstroms aus dem Shin-Ra Mako künstlich herstellt und damit die Städte mit billiger Energie versorgt. Seitdem ich hier bin, spüre ich eine seltsame Präsenz. Vielleicht hat es was mit der Höhle zu tun, aber ich bin mir nicht sicher.“ Verträumt leerte Athena ihren Korb in einem der großen Holzkästen aus und blickte dann zu Genesis hoch in die Baumkronen, der dem Mädchen seine Ladung hinunter reichte. „Bist du dir sicher, dass du es dir nicht nur einbildest?“, fragte er skeptisch nach und nahm den leeren Korb wieder entgegen. „Nein. Ich bin mir wirklich sicher, dass es keine Einbildung ist. Weißt du...hier kann ich es manchmal noch hören auch wenn sich meine Ohren verschlossen haben...“ Genesis zupfte sich ein Blatt aus dem Haar und musterte einen Apfel in seiner Hand. „Du meinst...die Worte...des Alten Volkes?“ Athena nickte. „Würdest du mich dort hinbringen? In die Höhle unterhalb von Banora?“ „Wenn ich dir dadurch weiterhelfen kann, dann würde ich gerne tun.“, antwortete der SOLDIER nickend und streifte sich in der prallen Mittagssonne das Oberteil ab, hing es über einen der Äste bevor er weiter pflückte. Nach und nach füllten sich die großen Speicher die später in die Lagerhalle gebracht wurden. Ich möchte es sehen. Mit meinen eigenen Augen. Ich weiß, dass hier etwas ist, wonach ich immer gesucht habe. Es ist hier...es ist wirklich hier, ich spüre es. Die Worte der Alten...der Lebensstrom ist hier sehr stark gebündelt...es scheint mir, als gäbe es einen Ort, wo der Strom sich sammelt und sich dennoch unkontrolliert verbreitet...Lebewesen auf dem ganzen Planeten geraten dadurch wohl in Verwirrung...es ist alles so schwer für mich und ich bin ebenfalls verwirrt. Die Worte der Alten sind in Rätseln geschrieben und ich habe das Gefühl, die Fähigkeit verloren zu haben, die ich brauche um sie zu verstehen...es ist alles so undeutlich und lückenhaft... Athena begutachtete den großen Haufen an Äpfeln, die sie in einer guten Stunde gepflückt hatten und ließ sich an dem breiten Stamm des Baumes nieder um sich kurz auszuruhen. Es war wirklich warm und Genesis schien oben in der Krone nicht viel mehr Abkühlung zu bekommen. Sie schloss seufzend die Augen bis sie merkte, wie Genesis die Leiter wieder hinunter kletterte und sich schließlich neben sie setzte. Es war immer warm und regnete nur selten bei der Ernte. Und sie hatten noch einige Bäume vor sich...ein paar sehr viele Bäume, die ihre Äpfel loswerden wollten... „Das ist ja richtig ätzend bei dem Wetter...“, keuchte Athena verschwitzt und lehnte sich zurück an den Stamm. Genesis lachte leise. „Was meinst du, wie es mir jedes Mal erging...“ Ihr Blick wanderte unbemerkt über seinen nackten, durchtrainierten Oberkörper. Die Ruhe, die sie nun umgab war so ungemein passend...einfach nur den raschelnden Blättern im Wind zu lauschen und den süßlichen Duft der Äpfel einatmen... Sie fing an liebevoll die Wange des SOLDIER zu streicheln, weil sie einfach nicht die Finger von ihm lassen konnte. An dieser Stelle schaffte sie es einfach nicht, sich zusammen zu reißen...Genesis sah so verlockend aus, so...erotisch... Athena löste ihre Hand von seiner Wange, als Genesis ihre Handgelenke ergriff und ihre Arme nach hinten um seinen Nacken legte. Beinahe hatte er das Gefühl, dass ihre Küsse ihn total berauschten...wie eine Droge, dass sie genau so einen euphorisierenden Effekt hatten...wenn nicht noch viel besser als jede Droge. Sie schob ihre Arme genau so wie er es vorgesehen hatte um seinen Hals bevor sie ein Stückchen näher rutschte und auf seinem Schoß zu sitzen kam. Mit geröteten Wangen löste sie ihre Lippen von seinen und sah ihn im Halbschatten des großen Apfelbaumes wieder an bevor sie wortlos ihren Kopf auf seiner Schulter platzierte...es war so angenehm ihm so nahe zu sein...so nahe war sie bislang keinem Mann gekommen... „...weißt du eigentlich, dass du mich bei unserer ersten Begegnung schon total verrückt gemacht hast?“, fragte Genesis leise, zupfte vorsichtig an ihren langen, goldenen Strähnen und drückte den schmalen, weiblichen Körper in seinen starken Armen an sich... „Habe ich das?“ „Ich dachte, ich werde wahnsinnig als du vom Gebäude gesprungen bist. Deine Provokation hat mich wirklich gereizt. Es war Liebe auf den ersten Blick.“ „Sei nicht immer so sarkastisch.“ „Das meine ich ernst. Ich mag provokante Frauen...“ Liebe auf den ersten Blick...du bist wirklich ein Romantiker. Ein verdammt kitschiger Romantiker... Athena kicherte und drückte ihre Lippen ohne Vorwarnung an seinen Hals, was Genesis überrascht keuchen ließ. Angeregt dadurch fing sie vorsichtig an der Haut zu knabbern an und es überraschte sie um so mehr, als der SOLDIER seinen Kopf leicht nach rechts wandte um ihr mehr Spielraum zu geben; es schien ihm zu gefallen. Soll das nun auch eine Provokation sein? Gott, ich fühle mich wirklich gut...da sitzt dieses Mädchen auf meinem Schoß und...ich reiße mich jetzt mal so zusammen, damit ich mich nicht blamiere am Ende. Aber es ist verdammt schwierig...Gen, lass dich nicht unter Druck setzen. Wenn nämlich der Druck in deiner Hose zu stark wird, dann stell dir einfach vor wie Angeal das Bustersword schwingt und sich damit deinem Stolz widmet... Genesis, du denkst manchmal wirklich zu viel Schwachsinn. „Bist du eigentlich kitzelig?“ Um sich einigermaßen wieder zu beherrschen beugte Genesis sich einfach nach vorn über sie und versuchte das Thema umzulenken... Athena war recht überrascht von seiner Initiative, ließ sich aber nach hinten auf den Rücken legen und inhalierte ebenfalls seinen männlichen Geruch bevor sie erneut einen Kuss auf seinen Hals hauchte und ihre Hand hob um mit dem kleinen, runden, silbernen Ohrring zu spielen. Sie konnte gar nicht auf die Frage antworten, da wandte sie sich auch schon lachend unter ihm... „Nicht, hör auf! Bitte!“ „Sieh mal einer an, endlich habe ich jemanden gefunden, der richtig kitzelig ist!“ „J-jetzt weißt du es ja! Bitte nicht!“ Mit einem gespielt bösen Grinsen reizte Genesis ihre empfindlichen Seiten mit den Fingern während sie lachend unter ihm zappelte und sich versuchte von seinen Griffen zu befreien. Erst ein weiterer, leidenschaftlicher Kuss zwischen den Beiden unterbrach ihre kindische Spielerei. Genesis hatte wirklich einen sehr dezenten, anziehenden Duft, den Athena sehr gern in sich aufnahm. Eine Gänsehaut breitete sich auf ihrer Haut aus, als er seine kräftigen Hände an ihren Seiten entlang streichen ließ und an der Taille stoppte bevor sie wieder in ein Lachen ausbrach... „Das werde ich dir später heimzahlen...“, drohte sie verspielt, beeindruckte Genesis allerdings damit nicht. „Ich bin gespannt, was du mit mir anstellst~“ Sie vergrub eine Hand zärtlich in seinem roten, fein gestuften Haar, neigte sich ein Stückchen zurück und verwickelte den SOLDIER wieder in einen liebreizenden, süßlichen Kuss in dem sie ihre Lippen einfach behutsam gegen seine drückte und auf seine Reaktion wartete... Die Tatsache, dass hier ein wundervoller Kerl zwischen ihren Beinen lag machte sie in gewisser Hinsicht wahnsinnig und dennoch hatte sie Angst vor diesem Gefühl... Du bist so hübsch, Genesis...bitte, mach weiter...berühre mich überall wo es dir gefällt... Die Reaktion entsprach allerdings nicht ihrer Erwartung. Mit einem schmerzlichen Keuchen erhob Genesis sich vorsichtig als ihn etwas Hartes am Hinterkopf traf. Von dem leicht verschwitzten Gesicht des Mädchens blickte er neben sich und entdeckte einen schönen, prallen Banora-Apfel im feuchten Gras liegen... „Verzieh dein Gesicht nicht so. Du hast einen verdammten Holzkopf.“, lachte die Blondine fröhlich als Genesis sich über den Hinterkopf strich und nach dem Apfel griff. Er musterte erst die Frucht und dann Athena, die ihn wieder so provokant angrinste... „Danke, du aber auch!“ „Dann passen wir ja bestens zusammen, nicht wahr?“ Mit einem wachsenden Schmunzeln warf Genesis den Apfel ein paar Mal in der Hand auf und ab bevor er Athena erneut vorsichtig küsste... „Ich liebe dich...“ Die Blondine schluckte. Die drei Worte aus dem Mund ihres Freundes ließen sie plötzlich mit dem atmen und denken innehalten...für einen kurzen Augenblick war alles rundherum wie weggeblasen und nur dieser eine Satz ließ sie vollkommen versteinern...ihr Bauch kribbelte dabei heftig und sie verspürte gleichzeitig die innere Freude, die sie auf eine gewisse Art und Weise völlig überrumpelte... „There is no hate...only joy...for you are beloved by the goddess...“ Genesis hob mit einem charmanten Lächeln den Arm und hielt den schönen Apfel vor sich bevor er ihn in der Mitte gekonnt entzwei teilte und Athena eine Hälfte reichte... Glücklich schmiegte sie sich an seine Schulter nachdem sie herzhaft in das saftige und knackige Fruchtfleisch biss... „Schmeckt er?“ Athena sah begeistert auf und nickte deutlich. „Yeah!“ „Das Geschenk...der Göttin...“ „Dieser Apfel?“ Genesis schüttelte lächelnd den Kopf als Athena die Frucht in Richtung Sonne hielt und sie begutachtete... „Huh...?“ LOVELESS. Die Göttin...das Geschenk der Göttin...wenn ich dieses Gedicht endgültig deuten würde, dann wärst du für mich...das Geschenk der Göttin, Athena... Der Geschmack des frischen Apfels ließ Genesis ebenfalls für einen kurzen Moment vom Denken abhalten...schon lange hatte er keinen Apfel mehr gekostet von dieser herrlichen Qualität direkt frisch vom Baum...(gefallen...) Sein Arm legte sich um die Schulter des Mädchens, drückte sie zärtlich an sich während er genießend die Augen schloss und den Kopf gegen den Stamm lehnte... „...wofür brauche ich eine fiktive Göttin, wenn ich dich habe...?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)