Apple Core von Törtchen ================================================================================ Kapitel 13: Konfusion --------------------- „Der Unterschied zwischen einem Arbeitsplatz und einer Karriere besteht in mindestens zwanzig Stunden in der Woche!“ (Reno von den Turks.) Kapitel 13. 'Konfusion' „Siehst du? Ich sagte ja...irgendwas hast du dir eingefangen.“ „Ich war aber beim Arzt und der hat mir gesagt, ich wäre halbwegs gesund!“ Angeal reichte seinem Freund eine Packung Taschentücher aus seinem Schubfach und öffnete sie. Dieser Sonntag begann wie jeden Sonntag auch mit einem gemütlichen Morgen und einem ausgiebigen Frühstück. Viele SOLDIER hatten das Hauptquartier zu der Zeit verlassen um Freunde und Verwandte innerhalb Midgars über das Wochenende zu besuchen. Einige traten nun ihren Dienst an als Feiertagsarbeiter. Genesis war auch jemand, der sich dazu bereit erklärt hatte, an Sonn- und Feiertagen den Dienst anzutreten doch diesmal hinderte ihn eine mehr oder weniger leichte Erkältung daran...wo er sich gestern noch so gut gefühlt hatte, musste er sich nun den ganzen Morgen schon mit einem unangenehmen Schnupfen, Halzkratzen und Kopfschmerzen abquälen...er wusste irgendwie schon, dass er es bereuen würde, in der Kanalisation geschwommen zu haben und danach mit nassen Klamotten durch die Gegend zu laufen... Er beschloss Angeal in sein Quartier zu begleiten und leistete ihm Gesellschaft während er sich schon für die morgige Abreise vorbereitete. Die Reise in die altbekannte Heimat Banora... Genesis saß auf dem gemachten Bett seines Freundes und sah sich um während er einmal kräftig und laut in das Taschentuch schnäuzte...das gesamte Zimmer war mit so vielen Pflanzen dekoriert, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sah; Angeal hatte so einen kleinen Tick für Pflanzen, einen grünen Daumen für den er so manche Anerkennung bekam. Sein Lieblingskaktus stand zufrieden auf der Fensterbank vor dem Balkon und hatte eine kleine orangefarbene Blüte auf dem Kopf. Genesis merkte auch, dass die Luft hier zunehmend sauberer war als in so manch anderen, stickigen Zimmern was wohl auch ein positiver Effekt der vielen Pflanzen waren. Hier und dort hing Farn und Efeu über den Schränken und Genesis fragte sich, wie Angeal es schaffte diese Pflanzen so wachsen zu lassen... Rein optisch gesehen würde man Angeal niemals ansehen, dass er sich für Botanik interessierte. Aber es war wirklich so. Kein SOLDIER hatte so einen grünen Daumen wie er und da es sonst in Midgar wirklich keine Blumen gab, zwang Angeal sich mit Vergnügen dazu, sich einen eigenen Zimmergarten anzulegen. Genesis' Blick schweifte ein bisschen verklärt durch den Raum, da er immer noch ziemlich müde war und die Kopfschmerzen gerade wieder intensiver wurden. So viele verschiedene Pflanzen in einem Raum hatte er noch nie gesehen. So gesehen war es bei weitem schlimmer als in jedem floristischen Betrieb... „Was ist denn das da für eine Pflanze?“ Verschnupft deutete Genesis auf eine karminrote Blume mit Federbüschen im Töpfchen die es sich auf Angeals Regal über dem Tisch bequem gemacht hatte. Der Schwarzhaarige sah von seinem Wäschehaufen auf in die Richtung der besagten Tropenpflanze... „Celosia argentea var plumata.“ „Jetzt bitte auch so, dass ich es verstehen kann.“ „Hahnenkamm.“ Tu doch nicht so als würde dich der Name einer Pflanze interessieren... Eigentlich war es kein so großes Problem wenn man in Genesis' Gegenwart mit Fremd- und Fachwörtern um sich warf, aber bei lateinischen Pflanzenbezeichnungen bekam er wirklich schwere Probleme. Es war schon beachtlich, dass ein Typ wie Angeal sich so viele lateinische Ausdrücke merken konnte, aber verwunderlich war es nicht, dass er die Motivation hatte zu lernen, denn während der Ausbildung zum SOLDIER hatte er mit Genesis zusammen sein Latinum vor 2 Jahren gemacht. Die herbstliche Sonne schien leicht durch das Balkonfenster hinein in das Zimmer. Ein lauter Knall ertönte als Angeal den Koffer zuschlug und beiseite stellte. Er würde Genesis ja raten lieber im Bett zu bleiben anstatt herum zu laufen. Eine Erkältung war bei SOLDIER-Mitgliedern meistens schnell nach ein bis zwei Tagen auskuriert, aber im seltensten Falle konnte es auch verzögert werden, wenn sie nicht sie allgemeinen Verhaltensregeln während der Erkrankung befolgten...die eine Regel war, sich auf jeden Fall im Bett aufzuhalten... Genesis erhob sich, schnupfte die Nase erneut und trat an das Regal wo ein paar Bilder von ihm und Sephiroth standen, sowie einige andere SOLDIER, die entweder auf Missionen ums Leben kamen oder schon längst die Einheit verlassen hatten aus verschiedensten Gründen. Ein paar davon kannte Genesis sogar noch, denn sie waren meistens alle gleich alt... „Du sahst wirklich grauenvoll aus mit deinen langen Haaren.“, fragte Genesis mit einem Grinsen als Angeal neben seinen Freund trat und über seine Schulter auf das Bild linste, welches er in den Händen hielt. Damals war das eine Zeit, wo es total modern war die Haare länger als gewöhnlich zu tragen. Angeal hatte sie sich wachsen lassen bis zu den Achseln, entschloss sich jedoch sie abzuschneiden aufgrund der Einschränkung während des Kampfes. Er hatte kein so großes Talent wie Sephiroth, dass er seine langen Haare mehr oder weniger ignorieren konnte... „Du, ich muss noch meinen ausgefüllten Urlaubsantrag bei Lazard abgeben für die Akte. Bin mal gerade oben, ja?“ „Hast du mich eigentlich jetzt auch eingetragen?“ Angeal blieb vor der Tür stehen. „Habe ich. Ich dachte mir, dass du nun mit fliegst. Oder nicht?“ Genesis seufzte leise und stemmte die Hände locker an die Hüfte. Ja, er musste sich irgendwie jetzt entscheiden. Noch konnte er darauf verzichten mit nach Banora zu fliegen, aber andererseits hatte Angeal sich so viel Mühe gegeben um endlich mal eine Woche die Erlaubnis zu bekommen, weg zu fliegen...ihren letzten Urlaub hatten sie gemeinsam in Costa del Sol vor mehr als einem Jahr... „Doch...danke, Partner. Ich komme mit nach oben, dann kann ich mich verabschieden vom Chef.“ „Auf keinen Fall! Du bleibst hier im Bett und siehst zu, dass du wieder gesund wirst für Morgen.“ „Angeal...hör' auf mich zu bemuttern. Ich bin okay...“ Der Schwarzhaarige seufzte genervt und drehte sich mit erhobenen Händen um. Mach doch was du willst...hören tust du ja eh nicht auf mich. Egal was ich sage, es ist doch sowieso alles nicht richtig. Dabei will ich wirklich nur das Beste für dich. Vielleicht...bin ich wirklich zu fürsorglich. Ich sollte es unterlassen. Immerhin ist Genesis älter als ich und sollte schon wissen, was Eigenverantwortung heißt. Zusammen verließen die beiden SOLDIER in ihren bequemen Sonntagsklamotten das Quartier. Mit Bedacht auf die Sicherheit schloss Angeal die Tür ab und steckte die Schlüsselkarte in die Hosentasche bevor er mit Genesis zusammen den Korridor hinab ging. Es war so ruhig an Sonntagen...viele Rekruten aus Midgar befanden sich an diesen Tagen bei ihren Familien und Freunden. Selten verschlug es einige außerhalb der Metropole aber es war trotzdem ganz angenehm, wenn es mal ein bisschen ruhiger war auf den Fluren... Aber Wochenenden und Sonntage konnten auch verdammt langweilig sein...vor allem wenn einer von ihnen allein unterwegs war. Oder wenn ein gelegentlicher Wochenendarbeiter wie Genesis bis zur Erschöpfung schuftete nur um zusätzlichen Stundenlohn zu bekommen...da konnte sich das Wochenende schon mal ziehen wie Kaugummi bis dann die reguläre Arbeit wieder begann... Vor dem Eingang des Treppenhauses kam ihnen ein SOLDIER 2nd Class entgegen, der ein wenig wirkte, als wäre er durcheinander. Man sah ihm den Stress förmlich in seinem frischen, jugendlichen Gesicht an und er trug einige sehr schwer aussehende Akten bei sich. Fast wäre Genesis mit ihm zusammen gestoßen, so hektisch wie er durch die Tür gerast kam... Er drehte sich um und musterte die beiden SOLDIER aufgebracht. „Ihr seid doch die 1st Class SOLDIER, nicht wahr?“ Angeal nickte bestätigend. Im Moment sind wir aber eher 1st Class Faulpelze...okay, schieben wir die Schuld auf den Sonntag. „Ich bin Angeal, das ist mein Freund Genesis. Warum diese Hektik, Junge?“ Der auszubildende SOLDIER grinste verlegen und zeigte den beiden die Papiere und Mappen, die er in den Armen trug. „Eigentlich sollten diese Unterlagen in die Forschungsabteilung gebracht werden. Ich soll sie Hojo persönlich überreichen und eine Unterschrift von ihm in die Verwaltung reichen, dass er die Materialien auch bekommen hat. Allerdings muss ich in fünf Minuten zum Staffellauf auf den Sportplatz! Ich schaffe das nicht rechtzeitig und wenn ich wieder zu spät komme, dann schlägt mich Sephiroth windelweich!“ Genesis lächelte aufmunternd. „Na ja, übertreib' mal nicht. Sephiroth ist wirklich nicht so streng wie du denkst auch wenn er so aussieht.“ „Wenn es dir nichts ausmacht können wir die Unterlagen gerne mitnehmen.“, schlug Angeal freundlich vor und nahm die Papiere entgegen. „Genesis bringt sie nach oben in die Forschungsabteilung. Und keine Sorge, sollte Lazard herausfinden, dass du die Arbeit verlegt hast, dann werden wir ihn aufklären. Mach' dir keine Sorgen.“ Der junge Auszubildende grinste dankbar. „Super Jungs, ich danke euch! Ihr habt was gut bei mir, vielleicht geb' ich euch mal einen aus, bis dann!“ Das erinnerte sie beide an ihre eigene Ausbildungszeit. Die SOLDIER wurden auch darauf erprobt und trainiert mit Stress umzugehen und im Endeffekt alles genau abzuschätzen wie sie ihre Zeit einteilten. Als SOLDIER musste man oftmals mit sehr stressigen und ermüdenden Situationen umgehen können. Das Wichtigste dabei war, die Nerven zu behalten, egal wie sehr einem der ein oder andere Auftrag die gute Laune austrieb...Angeal und Genesis konnten ziemlich gut mit Stress umgehen. Als der Rekrut wieder die Treppe hinunter hastete und irgendwo unten im Flur verschwand, nahm Genesis die Unterlagen an sich und musterte sie argwöhnisch. So interessant schienen sie nicht zu sein, dass er jetzt mal seine verstopfte Nase hinein stecken müsste...obwohl er es sehr gerne getan hätte. Aber als unautorisiertes Personal durfte er auf keinen Fall irgendwelche Forschungsgeheimnisse erfahren... „Ich hasse dieses Forschungsabteil. Da riecht es schlimmer drin als unten im Lazarett...“, murmelte Genesis leise als er mit Angeal in den Fahrstuhl trat. Er hasste wirklich den Geruch von Chemie, gerade wo er aus einem kleinen Dorf stammte, dass ständig nach frisch gemähtem Heu, süßlichem Tropenwind und Chocobomist roch... Vertraute Heimat...ich komme bald. Jetzt steht es sowieso fest, dass ich Angeal begleite... Der Fahrstuhl setzte sich langsam in Bewegung und hielt ein paar Stockwerke weiter oben wieder an. Angeal trat hinaus, stellte kurz einen Fuß zwischen die beiden Schiebetüren damit diese offen blieben und wandte sich an Genesis: „Vergiss nachher nicht, deine Sachen zusammen zu packen. Wir fliegen morgen früh gegen 6 Uhr hier los.“ „Geht klar.“ Genesis hob die Hand kurz hoch bevor sie nun getrennte Wege gingen, die Tür sich wieder schloss und der Aufzug weiter nach oben fuhr. Mit den schweren Unterlagen in den Armen blickte er mit einem Schniefen aus dem Fenster hinaus auf die Stadt während in der Fahrstuhl Stockwerk für Stockwerk weiter hoch brachte...Midgar war so riesig aus dieser Höhe...riesiger als er von seinem Balkon aus sehen konnte. Manchmal vermisste er die schöne Natur und die Idylle wie in Banora. Das war genau das, was in Midgar einfach fehlte...nicht ein Baum wuchs auf den Straßen...es überraschte ihn von daher sehr, als er die Blumen in den Slums gesehen hatte...jetzt im Nachhinein vergaß er auch, Angeal von diesem Phänomen zu erzählen. Blumen in Midgar...nur die schönste Blüte dieser Stadt kämpft momentan in den Slums um ihre Existenz...Athena...ich mache mir jetzt schon sorgen um dich, weißt du das eigentlich? Gott, ich muss verdammt bescheuert klingen, wenn ich dir das sagen würde...aber es ist die Wahrheit. Ich mache mir wirklich große Sorgen... Durch den hohen Signalton wandte Genesis sich vom Fenster ab und trat aus dem gestoppten Fahrstuhl um die Forschungsabteilung zu betreten. Schon im Eingangsbereich spürte er diese Abneigung gegenüber dieser Ambiente, dieser wissenschaftliche Bereich wo viele, viele biologische und chemische Experimente in unterschiedlichsten Gebieten ausgeführt wurden. Als SOLDIER bekam man in einem der großen Labors beim Eintritt in die Ausbildung Mako injiziert, dessen Merkmal sich durch die charakteristischen, tiefblauen Augen auszeichnete...Genesis erinnerte sich sehr gut daran als er die erste Injektion bekam und die Behandlung schlecht anschlug, was dazu führte, dass er über weitere Monate hinweg regelmäßige, aber kleinere Dosen gespritzt bekam. Er hatte schon arge Bedenken, dass sie ihm wegen diesem Problem die Ausbildung strichen, doch eine Mako-Unverträglichkeit war keinesfalls selten. Wie auch immer, Genesis mochte diese Abteilung einfach nicht. Die Räume waren nicht einmal ganz hell beleuchtet sondern teilweise unheimlich duster...und irgendwo hinter den ganzen Regalen und Schränken hockten verängstigte Versuchstiere in den Käfigen... Er ging zur Rezeption, teilte der Sekretärin seine SOLDIER-Einheitsnummer mit und trat durch die Sicherheitssperre in den großen Korridor von wo er aus gleich das Labor aufsuchte in dem Professor Hojo sich meistens befand. Genesis wollte nur so schnell wie möglich hier wieder raus... In der großen Halle lief er die Treppen nach oben, öffnete die Glastüren, die ihm entgegen kamen und fand sich schließlich in einem riesigen Labor wieder. Es war ein relativ abgedunkelter Raum in dem der eine oder andere Wissenschaftler an seinen Geräten und Tischen stand...in der Mitte des Raumes befand sich ein großer Käfig aus Glas. Und es war ruhig...ruhig und unheimlich an einem Sonntag, wo ohnehin nie viel los war...es roch nach chemischen Stoffen in der Luft... Genesis entdeckte Professor Hojo vor einem kleinen Tisch auf dem viele Papiere durcheinander zu Haufen lagen. Bevor er den scheinbar in ein Dokument vertieften Wissenschaftler ansprach, blickte er sich um, sah nach links und nach rechts als dem SOLDIER eine Gänsehaut bekam. Erst an dem ausgebauten, abgesicherten Glaszwinger blieb er stehen. Seine Augen weiteten sich leicht vor Schock und sein Körper erstarrte so schnell, dass er die schweren Unterlagen einfach fallen ließ... Bei dem dumpfen Lärm drehte Professor Hojo sich mit skeptischem Blick zu dem Rothaarigen um, schob die Brille wieder richtig auf die Nase und musterte seinen Besucher... „Sieh an, sieh an...wen haben wir denn hier? Sag bloß, Hollander hat dich geschickt?“ Genesis schluckte schwer. Er konnte seinen eigenen Augen nicht trauen als er das blonde Mädchen dort im Glaszwinger sitzen sah. Sie hatte die Arme um ihre Knie gelegt und rührte sich nicht... Athena...Athena, was soll das? Was machst du...HIER? Nein, das konnte er sich nicht erklären. Er wusste nicht, was das zu bedeuten hatte und für einen kurzen Moment dachte er, er würde träumen...das dies alles nur ein böser Traum wäre, ein Sonntagstraum aus dem er irgendwann bald aufwachen würde... Es war real. Athena hob den Kopf vorsichtig und sah geradeaus. Ihre grünen Augen vermittelten das Gefühl der Panik und der Hoffnung als sie Genesis entdeckte, der ein paar Meter vor dem Übergang stand. Sie erhob sich, lief nach vorn an die Scheibe und legte die Hände vorsichtig an das Glas während sie mit flehendem Gesichtsausdruck den SOLDIER musterte... „Hat Hollander in seiner faulen Bequemlichkeit wieder einen seiner Laufburschen geschickt?“ Genesis wandte schweren Herzens den Blick von dem Mädchen ab und schüttelte den Kopf bevor er mit einem entschuldigenden Schmunzeln nervös die Papiere wieder vom Boden aufsammelte und sie Hojo überreichte, der sie zögernd an sich nahm. Sofort warf er einen Blick darauf, drehte sich um und schmiss sie achtlos auf den Schreibtisch... „...nein, die Unterlagen sind von Direktor Deusericus. Ich sollte sie Ihnen nur vorbei bringen weil er... es selbst nicht schafft heute.“ Athena, was tust du hier? Du bist doch nicht freiwillig hierher gekommen, oder? Ich....gott, ich will eine Erklärung von dir was das hier soll! Sie sah so unglaublich hilflos aus hinter diesen dicken Gläsern aber sie schien unverletzt zu sein...dennoch war es eine absolute Qual für Genesis sie so zu sehen...er hätte am liebsten ohne Erlaubnis Hojo sofort aufgefordert sie frei zu lassen. Und er war nahe dran, es wirklich zu tun auch mit dem Wissen, dass er dadurch das gesamte System durcheinander bringen würde. Shin-Ra hatte sicher schon Gründe, weshalb sie das Mädchen in einen Käfig sperrten... Trotzdem war für Genesis diese Art von Unmenschlichkeit einfach zu pervers. Sie...Athena in diesem Zwinger zu halten wie die Ratte in einem engen Käfig löste in ihm regelrecht Hassgefühle aus in dem Moment. Hass gegenüber der Forschungsabteilung, Shin-Ra und den Menschen, die Athena hierher gebracht hatten...wer auch immer das war. Er konnte und wollte nicht glauben, dass sie freiwillig hierher gebracht wurde. Ob die Turks wohl erkannt hatten, dass sie die gesuchte Räuberin ist, die in die Waffengalerie eingedrungen war und sie deswegen Shin-Ra überlassen haben? Waren die Turks überhaupt an der Sache beteiligt? Er wusste keine Antwort, aber es war ihm auch egal. Das einzige, was Genesis tun wollte, war, dieses Mädchen frei zu lassen... „Unser neustes Subjekt. Wertvoll...sehr wertvoll. Diese Art von Tier ist beinahe vom Aussterben bedroht. Aber wunderschön anzusehen, findest du nicht? Ein wahrhaftiges Wunder der Natur...“ Die mit Stolz getränkten Worte Hojo's drangen in Genesis' Gehör ein, erreichten aber nur sehr seicht seinen Verstand während er traurig in das Gesicht des Mädchens sah, das noch immer mit ihrem unglücklichen und hoffnungslosen Ausdruck hinter dem Glas stand...er beobachtete wie sie zu ihm sprach, wie ihre schönen Lippen sich bewegten aber er dennoch kein Wort verstand, da jegliche Akustik durch die dicken Wände des Glases abgeschirmt wurden... Es tat weh. Genesis hätte vor Wut heulen können und er spürte wie in ihm das Verlangen überkam, den gesamten Raum in Schutt und Asche zu legen...seine Erkältung machte ihn jedoch zu schaffen...diese Umgebung widerte ihn an, dieses Bild vor seinen Augen kränkte ihn extrem... Tier...? „Es ist interessant ihre Verhaltensweisen zu beobachten. Das Subjekt von Projekt C scheint tiefe Emotionen zu verspüren. Kennt ihr euch etwa?“, fragte Hojo mit scannendem Blick und linste Genesis hinter seiner Brille scharf an. Wir kennen uns...natürlich kennen wir uns! Athena...ich...es tut mir Leid...wirklich Leid... Der Rotschopf schüttelte beruhigt den Kopf, wandte den Blick nun eiskalt ab. „Nein, ich kenne das Mädchen nicht.“ „So so, dann wie auch immer...bestelle Herrn Deusericus einen unschönen Gruß von mir, dass er demnächst seine Materialien selbst abgeben kann...“ „Natürlich.“ Ich...ich würde dir gerne helfen, Athena...jetzt bin ich hier und hatte dir versprochen dein Bodyguard zu sein und ich kann es nicht mehr...verzeih mir...verzeih mir, ja? „Unmöglich. Dieser Kerl riskiert Kopf und Kragen. Da vertraut er geheimste Protokolle einem modifizierten SOLDIER wie dir an...“, grummelte Hojo schlecht gelaunt, schüttelte unverständlich den Kopf und reichte dem Rotschopf die Bestätigung für den Erhalt der Unterlagen. „Was soll das denn heißen?“, fragte Genesis leise nach, wurde jedoch nur von Hojo schweigend abgewunken. 'Modifizierter SOLDIER'...Schon wieder ein Geheimnis, ja? Langsam wird mir das wirklich alles zu bunt hier. Ich glaube, hier geht es schon seit einiger Zeit nicht mit rechten Dingen zu... Athena schlug mit Tränen in den Augen gegen das Glas und sank dann auf die Knie als sie mit ansehen musste, wie Genesis sich einfach eiskalt abwandte und in Richtung Ausgang schlurfte... Wenn du wüsstest, Genesis...ich dachte du bist hier und rettest mich wenn ich in Schwierigkeiten stecke...oh Genesis, geh nicht! Hojo dunkelte den Raum ein wenig ab bevor er sich an den hell beleuchteten Schreibtisch setzte und die gelieferten Unterlagen sortierte. Genesis verließ das Labor und blieb geschockt vor der Tür stehen...ihm war richtig schlecht. So wie Hojo von dem Mädchen sprach, konnte das alles nichts Gutes verheißen. Er redete von ihr als wäre sie wirklich nur eine Laborratte... 'Tier' hatte er sie bezeichnet... Ungläubig schüttelte Genesis den Kopf und atmete einmal tief durch, stellte sich vorsichtig an die kühle Wand im Flur und blickte völlig verstört nach oben an die Decke in das blaue Licht der Halogenlampe. Experimente...an Menschen? Projekt C...? Was hat das zu bedeuten? Athena...ich wünschte ich könnte dir irgendwie helfen...ich weiß nur nicht, wie ich das anstellen soll. Ich will nicht, dass du irgendwas mit Shin-Ra zu tun hast wo ich genau weiß, wie sehr du uns meidest...aber ich bin SOLDIER...sollte ich dir helfen und der Forschungsabteilung dazwischen funken, dann könnte ich nicht nur meinen Job verlieren, sondern auch...vielleicht auch mein Leben... Langsam ging Genesis wieder zurück zum Aufzug um nach unten in das Büro von Direktor Lazard zu gelangen wo Angeal auf dem Flur mit seinem 'Welpen' saß und sich unterhielt. Zack Fair, ein junger Rekrut mit schwarzer Stachelmähne, der hier die ein oder andere Trainingsmission unter Angeal's Aufsicht schon absolviert hatte, saß dort zu der Rechten seines Mentors und redete wie immer aufgeregt mit ihm. Jetzt nachdem Genesis mit eigenen Augen gesehen hatte, dass sein Mädchen sich hilflos in den Krallen der Wissenschaftler befand, verspürte er keinerlei Lust sich mit irgendwem zu unterhalten...ihm war selbst regelrecht das sonst so arrogante Lachen vergangen... Krampfhaft hielt er Hojo's Unterschrift in der Hand und sah sie sich an. Angeal schaute über Zacks Schulter hinweg und hob die Hand um Genesis auf sie aufmerksam zu machen...der Rotschopf dennoch ignorierte die Geste, zerknüllte das Papier in seiner Hand als er merkte, dass es die wichtige Unterschrift war, die er Lazard geben musste... Ohne zu zögern lief er nach rechts in das Büro des Direktors, gefolgt von Angeal und Zack. Lazard stand vor einem Schrank voller Akten und kramte in den vielen Schubfächern herum. Er kannte auch keine Freizeit...selbst wenn er an Sonntagen frei hatte, brachte ihn das Arbeitstier in ihm immer wieder ins Büro zurück...nur heute trug Lazard nicht wie sonst seine formellen Anzüge, sondern ungewohnt bequemere Sachen... Er sah von einer SOLDIER-Biografie auf als er die drei Besucher in seinem Büro entdeckte und wandte sich mit einem leichten Lächeln um. Erst als er merkte, dass Genesis ein wenig neben sich stand, schlug er die Mappe zu und warf sie vorsichtig neben den Monitor seines Computers. Warum...? Was geht hier vor sich? Was ist Projekt C...? „Hier ist die Unterschrift von Professor Hojo.“ Lazard nahm den ziemlich zerknickten Zettel entgegen und warf einen prüfenden Blick darauf bevor er den verschnupften Genesis ein wenig haltlos ansah... „Du hast Serge die Arbeit abgenommen? Eigentlich sollte er die Unterlagen nach oben bringen...aber...gut, irgendwie herrscht momentan ein ziemliches Durcheinander hier...“ Genesis blinzelte müde und legte ein durchschnupftes Taschentuch auf seine Nase bevor er leise und vorsichtig hinein schnäuzte während Angeal und Zack vor der Tür standen... „Direktor? Was ist 'Projekt C'?“, fragte er sofort aus dem Bauch heraus und wischte sich die Nase trocken bevor er das Taschentuch gezielt in den Papierkorb ein paar Meter neben sich warf. Es verfehlte sein Ziel und blieb zusammengeknüllt auf dem Boden liegen.... So eine Erkältung konnte ziemlich lästig sein... Lazard schmunzelte kühl. „Steht für Projekt Chocobo.“ „Projekt C?! Nein, das ist doch das Cetra-Projekt oder so!“, rief Zack begeistert in den Raum als er die Antwort des Direktors hörte. Genesis wandte sich mit eisigem Blick zu dem Schwarzhaarigen mit der Stachelmähne um und schüttelte absurd den Kopf. Projekt Chocobo hätte er so oder so niemals als wahr aufgefasst! Mit einem Seufzen bat Lazard Angeal darum mit dem aufgedrehten Rekruten den Raum zu verlassen. Er musste Genesis aufklären jetzt wo Zack schon die wahre Tatsache ausgeplaudert hatte, denn es war einfach zu gefährlich ein Geheimnis daraus zu machen in der Gegenwart des roten Generals. „Cetra-Projekt, wie Mr. Fair schon sagte...“ „Hojo redete von Projekt C...das Mädchen in dem Labor...“ Langsam ließ Lazard sich auf seinem Schreibtisch nieder und verschränkte die Arme vor der Brust. Er überlegte wie er anfing, Genesis die Umstände zu erklären. Immerhin sollten SOLDIER schon auf dem neusten Stand sein was die allgemeinen Nachrichten anging... „Richtig, das Mädchen im Labor ist vom Alten Volk. Die letzte lebende, reinrassige Cetra auf diesem Planeten. Professor Farram hat sie hierher gebracht im Bezug auf sein neustes Projekt. Projekt C. Projekt...Cetra.“ Genesis unterdrückte eine innerliche Bestürzung, blieb ruhig und spielte nervös mit einem weiteren Taschentuch in seiner Jackentasche... Athena soll vom Alten Volk sein? Aber...sie hat es mir gar nicht erzählt...nein, sie hat nicht einmal etwas davon erwähnt...das heißt also...Shin-Ra hatte sie die ganze Zeit im Auge? Simeon hat sie hierher gebracht...dann ist er garantiert derjenige gewesen, der auch die Waffen aus der Galerie entwendet hat. Ja, eine andere Erklärung gibt es nicht. Jetzt müsste ich nur noch wissen, was er mit seinen ganzen Aktionen bezweckt und...und warum zum Teufel er Athena hierher brachte wo sie ihm doch vertraut hat!...Ich wusste es...ich wusste, dass er falsch ist... „Tz...sieh mal einer an...scheint so als würde die Wissenschaft...in vollen Gange laufen...“, murmelte Genesis mit unterdrücktem Zorn, sah zu Boden und schüttelte den Kopf. „Worum geht es in diesem Projekt?“ „Firmengeheimnisse.“ „Soll das ein Witz sein?!“ Lazard wich zurück als Genesis immer aufbrausender wurde und letztendlich mit einem ziemlich wütenden Ausdruck näher kam...nein, das konnte und wollte er sich nicht gefallen lassen. Projekt C, worum es auch immer in diesem Projekt ging, es war für Genesis total irrelevant. Das Einzige was er wollte war, dass Mädchen von dieser Prozedur zu verschonen...und um das zu erreichen, musste er gegen die Gesetze Shin-Ras verstoßen. Er hatte keine andere Wahl. Entweder oder. Wenn ich...wenn ich verhindere, dass dieses Projekt ausgeführt wird, dann muss ich damit rechnen von der Regierung verstoßen und strafrechtlich verfolgt zu werden...Athena...schon wieder stehe ich vor einer Entscheidung und du bist nicht hier um mir einen Anstoß zu geben, wie ich mich entscheiden soll...nein, aber du bist in meinen Gedanken, in meinem Herzen...und das sagt mir eindeutig, wie ich mich zu entscheiden habe. Ich werde dich da raushauen, ja? Auch wenn ich es dir nicht versprochen habe, so will ich einfach, dass wir uns wiedersehen...ich wäre mein Leben lang nicht mehr glücklich wenn ich weiß, dass ich dich im Stich gelassen habe...Schicksal hin oder her, Shin-Ra hat kein Recht dir das Leben schwer zu machen durch irgendwelche machthungrigen Wissenschaftler die nach Erfolg und Reichtum streben... ...manchmal...frage ich mich, ob ich wirklich so egoistisch bin, wie Angeal und Sephiroth immer gesagt haben... „Genesis, es tut mir Leid. Die Vorschriften sind nun mal so, dass ich niemandem davon erzählen darf, wie es in der Wissenschaft zugeht. Mal ganz davon abgesehen, dass ich sowieso nicht genau weiß, was da eigentlich läuft...“, antwortete Lazard entschuldigend und blickte hinüber zu Angeal, der mit verschränkten Armen und sehr argwöhnischem Blick seinen rothaarigen Freund betrachtete. Irgendwas...war anders. 'Du leidest an einer Krankheit, die sich 'Liebe' nennt'...Angeal...vielleicht hast du Recht. Und vielleicht treibt mich diese Krankheit ins Verderben...von der einen Seite aus gesehen...von der anderen aus...fühle ich mich das erste Mal wie ein richtiger Soldat, der die Ehre eines SOLDIER würdig ist... Ohne ein weiteres Wort wandte Genesis sich ab und verließ das Büro. Lazard seufzte einmal kaum merklich und beugte sich zu seinem Computer hinüber. Er hätte Genesis sehr gerne mehr erzählt, aber mit der Regierung wollte auch er wirklich keinen Stress bekommen... Draußen sprang Zack sofort von seinem Warteplatz auf und beobachtete Genesis wie er langsam in Richtung Aufzug ging. Angeal legte den Arm kurz auf Zack's Schulter und deutete geradeaus. Er wollte Genesis nicht ausfragen, nicht wenn er wusste, dass er in seiner jetzigen Laune schnell gereizt wurde. Und wenn der Rotschopf erst einmal seine fünf Minuten hatte, dann konnte der Sonntag rasch zu einer nervlich zerstörerischen Katastrophe werden...dem wollte er dann doch lieber vorbeugen... Er wandte sich an Zack, der im Gegensatz zu Genesis einen viel einfacheren Charakter besaß. Sein Optimismus gefiel ihm. Unten in den Quartieren schloss Genesis sich sofort in sein Zimmer ein und stellte sich gegen die Tür. Für einen kurzen Moment musste er all seine Gedanken sammeln, sich alles durch den Kopf gehen lassen, was er vorhin gesehen und gehört hatte. Direktor Lazard wusste, worum es sich bei Projekt C handelte, aber es waren...Firmengeheimnisse. Dann würde Genesis es irgendwann von selbst herausfinden, dass hatte er sich schon längst geschworen auch wenn er lieber Gnade vor Recht ergehen ließ... Banora...morgen werde ich nach Banora fliegen, zusammen mit Angeal. Aber was soll ich machen wenn Athena hier bleibt? So wie sie mich vorhin angesehen hat...diese verängstigten, hilflosen Augen, die sonst immer so frech aufblitzen wenn sie ärgert...ich kann doch nicht einfach weggehen von hier ohne zu wissen, was Shin-Ra hier mit ihr macht...verdammt, ich muss mir was ausdenken, sonst kriege ich noch die Krise! Aufgebracht stieß Genesis sich von der Tür ab, warf einen Blick auf die Uhr, die kurz nach zwei Uhr nachmittags anzeigte...lustlos öffnete er seinen Schrank und holte eine große Reisetasche heraus, die er mit dem nötigsten Zeug füllen würde. Sonderlich viel hatte er ja sowieso nicht mitzunehmen wenn er nur eine Woche weg flog. Bei seinen Eltern hatte er Schlaf- und Waschgelegenheiten...wenn er denn seine Eltern besuchte... Nach und nach packte Genesis antriebslos die wichtigsten Dinge zusammen und kam einfach nicht dran vorbei wieder an sein Mädchen zu denken. Egal was er versuchte um sich abzulenken, es klappte einfach nicht. Er war sogar soweit gekommen, dass er sich nach dem Packen der Tasche auf sein Bett schmiss und den Fernseher einschaltete in der Hoffnung auf andere Gedanken zu kommen...aber es hatte einfach keine Wirkung. In ihm tobte ein Chaos, Chaos und Unruhe, Angst...die Angst jederzeit damit rechnen zu müssen, dass Shin-Ras Forschungsabteilung zu weit ging und Athena am Ende noch für irgendwelche Experimente missbrauchten. Aber am meisten hatte er Angst davor, dass Simeon sich dabei beteiligte... Er saß auf dem Bett, mit dem Rücken an die Wand gelehnt, die Beine angewinkelt und eine Hand nervös in seinem Haar vergriffen während er vollkommen neben sich den Werbespot im Fernsehen betrachtete und ab und zu einen Schluck von dem warmen Tee zu sich nahm...nicht einmal darauf konnte er sich konzentrieren. Und das ging solange, bis er schließlich wieder auf die Uhr sah... Heute Nacht...vielleicht heute Nacht...ich will...ich will zu ihr... Athena, ich weiß zwar, dass du mich nicht hören kannst, aber... Genesis legte die Fernbedienung beiseite und nahm sich eines der weichen Kissen neben sich weg, drückte dieses gegen seine Brust und seufzte verzweifelt...er fühlte sich wirklich unglaublich schrecklich...nicht wegen der Erkältung, sondern wegen der Gesamtsituation... ...aber ich werde dir versichern, dass ich dich da weg holen werde...von mir aus können sie weiterhin an ihren Ratten herumspielen, aber nicht an dir! Angeal war zwischendurch hinein gekommen und hatte Genesis noch einen Tee gebracht. Auch wenn er es immer gut meinte, fand der Rotschopf das Verhalten seines Freundes manchmal als sehr übertrieben. Er hatte ihm verdeutlicht, dass er etwas Ruhe haben wollte und dennoch sah Angeal lieber zweimal nach ihm...Genesis war eigentlich nur dankbar dafür obwohl er es hasste, wenn man ihn bemutterte... Angeal...ich hoffe, du verstehst mich wenn ich irgendwann Shin-Ra verrate und hintergehe...ich mache es nicht um Schaden anzurichten, sondern...aus persönlichen Gründen. Shin-Ra hält das Mädchen gefangen, welches es nicht verdient hat so eingesperrt zu werden. Ich kann das nicht verantworten. Selbst wenn ich wirklich 'krank' bin in deinen Augen, so stehe ich dazu und ich muss zugeben...ich fühle mich so gut wie nie... Es ist ein so schönes Gefühl... Genesis drückte sein Kissen an sich, hob seine LOVELESS-Lektüre hoch und schmuste sich mit leicht geröteten Wangen an den Einband... Jetzt komme ich mir doch wieder bescheuert vor...aber...ich brauche unbedingt was zum Kuscheln...unbedingt...und so ein Buch ist so hart...so hart und kalt...auch wenn es sich dabei um LOVELESS handelt...es macht sich seinen Namen alle Ehre... Langsam schloss er die Augen, lauschte nur nebensächlich der Werbung im TV und hörte stattdessen das wundervolle, begeisterte Lachen der Blondine und spürte ihre sanfte Berührung an seinem Arm wenn sie immer an ihm zog und sich fest hielt...er erinnerte sich gern daran...zu gern... Draußen war mittlerweile wieder der Sternenhimmel über Midgar zu sehen und der Mond leuchtete in seiner vollen Größe durch das Balkonfenster...Die Uhr zeigte eins...sein Digitalwecker auf dem Nachtregal piepste zwei Sekunden danach einmal bestätigend... Entweder jetzt oder nie...jetzt oder nie...ich muss es einfach versuchen. Der Schlüssel...ich brauche Schlüssel um hinein zu kommen...und ich besitze weder einen Schlüssel, noch die richtige Schlüsselkarte... Genesis stellte seine warme Tasse Tee beiseite, erhob sich von der Matratze um in das kleine Badezimmer zu gehen. Vorsichtig tastete er nach dem Lichtschalter an der Wand, blinzelte einmal in der scharfen Helligkeit und trat vor den Spiegel. Seine Nasenschleimhaut war dank der Erkältung noch immer angeschwollen und sorgte für eine schleimige, verstopfte Nase...und so etwas erschwerte ihm das Atmen... Von der Spiegelablage aus nahm er ein kleines Fläschchen zur Hand, schüttelte es kurz bevor er ein Nasenloch mit dem Finger zudrückte und in das andere einen Spritzer von dem Spray hinein sprühte. Dasselbe wiederholte er mit der anderen Seite, sog die Luft vorsichtig ein und erfreute sich nun an einer einigermaßen freien Nase... Lange würde der Wirkstoff nicht anhalten, aber es war besser im Falle eines Falles nicht mit einer verstopften Nase zu herum zu laufen... Draußen ließ er den Fernseher eingeschaltet, schnappte sich seine Schlüsselkarte vom Tisch und steckte die Lektüre in seine dunkle Jacke bevor durch die Tür verschwand...er war nur eher selten um diese Uhrzeit auf den Korridoren umher gewandert. Meistens nur dann wenn er von der Nachtschicht kam. So waren die Flure um die Zeit relativ leer, zumal es auch noch ein Sonntag war und die meisten erst gegen Morgen früh wieder kamen. Genesis hatte in der Hinsicht wirklich Glück, denn es wäre nicht so gut, wenn ihn jemand sehen würde wie er mitten in der Nacht auf dem Flur herum lief... Sicherheitshalber nahm Genesis das Treppenhaus um nach oben in die wissenschaftliche Abteilung zu gelangen, denn er wusste, dass die Fahrstühle auf jeden Fall kameraüberwacht waren. Eigentlich hatte er keine Ahnung was er tun sollte, wenn er oben war. Er kannte sich da absolut nicht aus...weder mit der Bedienung, noch mit den vereinzelten Bereichen... Seine Augen zählten nach jedem Stockwerk die große Zahl mit, die ihm verriet, in welchem Stockwerk er sich befand. 58...59...60...61...62...63... Diese vielen Stufen schlauchten ihn ganz schön...er spürte, wie die Erkältung doch sehr an seiner Ausdauer nagte... Nachdem er mit schweren Beinen, rasendem Puls und schnellem Atem die passende Ebene erreichte, blieb er verschnaufend vor dem Eingang stehen. Leise und behutsam öffnete er die große Tür um in den vorderen Eingangsbereich zu gelangen...und es war zu der Zeit noch dunkler als ohnehin schon... Vorsichtig trat er vor die große Sicherheitstür für die er ohne Zweifel eine der Schlüsselkarten brauchte. Er war sich zwar nicht sicher ob seine dafür funktionierte, aber der Gedanke hinderte ihn nicht daran es einmal auszuprobieren. Also zog er seine Karte aus der Hosentasche und schob sie in den Schlitz... Nach ein paar Sekunden blinkte das Licht an der Tür rot auf und es herrschte absolute Stille in dem Korridor...Genesis empfand es als wirklich unheimlich hier allein zu stehen wenn von jeder Seite jemand kommen könnte...aber er hatte keine Angst. Sein einziges Ziel lag darin, in die Räume hinter dieser Tür zu gelangen wo Athena auf ihn wartete... Ein Nachteil hat es ja wirklich, SOLDIER zu sein: Man kommt nicht überall hinein wo man hinein möchte...die wichtigsten Bereiche zu betreten, verbieten sie ja sogar uns SOLDIER erster Klasse...vielleicht haben sie geahnt oder vorhergesehen, dass man mir nicht vertrauen kann... Mit absuchenden Augen ging Genesis an der geschlossenen Rezeption vorbei die durch eine dicke Glaswand und einem dicken Gitter versperrt war. Nachdenklich blieb er davor stehen und überlegte sich wie er hinein kommen könnte, ohne Gewalt anzuwenden...das war natürlich schwierig. Sehr schwierig sogar... Also musste er versuchen mit anderen Mitteln einzutreten. Ihm blieb nicht viel übrig als die übliche Methode anzuwenden. Als SOLDIER musste er immer damit rechnen, vor einem großen Hindernis zu stehen. Also legte er die flache Hand gegen die Sicherheitstür, wartete einen Moment und beschwor seinen heißgeliebten Feuerzauber... Ganz vorsichtig ließ er die Metalltür schmelzen bis sich ein passendes Loch für seine Körpergröße gebildet hatte. Das würde zwar Spuren hinterlassen und die Wissenschaftler in Erregung versetzen wenn sie am kommenden Montag wieder ihre Pflicht antraten, aber das war Genesis so ziemlich schnuppe... Er ließ von der Tür ab, wartete eine Minute bis das eingeschmolzene Loch etwas abkühlte bevor er mit dem Oberkörper zuerst auf allen Vieren hindurch krabbelte... Wie sehr er dieses Labor hasste... Auf der anderen Seite sah er sich kurz um damit er den spionierenden Überwachsungskameras auch nicht direkt in das Visier lief und schlich leise in das große Hauptlabor geradeaus wo er am Nachmittag noch Hojo diese geheimnisvollen Akten vorbeigebracht hatte...und genau dort war sein Mädchen hinter Schloss und Riegel gesperrt worden... Genesis legte die Hände an das Glas des Versuchszwingers und klopfte einmal dagegen. Für einen kurzen, schockierenden Moment dachte er sie wäre tot...Athena lag regungslos auf dem Boden, atmete aber ruhig und ihr Gesichtsausdruck war so friedlich...genau so als er sie in den Armen hielt, wo sie dann einfach schlief... Vielleicht war sie auch hier vor Erschöpfung einfach eingeschlafen... Schlafmütze... Nach dem das Klopfen etwas lauter wurde, öffnete sie langsam ihre müden Augen, schreckte aber sofort hoch als sie Genesis sah...in voller Verwirrung und Hoffnung lächelte sie traurig und trat ohne zu zögern an das Glas... Bekümmert musterte er ihre grünen Augen die vor Sehnsucht schimmerten... Tränen. Es waren die Tränen die im leichten, künstlichen Licht glitzerten... Genesis...was tust du denn hier? Ich kann...gar nicht glauben, dass du zurück gekommen bist...ich wette, du hast dir Sorgen gemacht, nicht wahr? Ich komme mir so verdammt bescheuert vor...allein deswegen schon, weil ich mich fühle, als wäre ich das schwache Mädchen, dass von dem Helden gerettet werden muss...Genesis, mein Held...ja, vielleicht bist du sogar mein Held...ich bin so glücklich, dich zu sehen... Genesis platzierte seine Handfläche genau auf ihre Hand...es war nur das Glas, was ihn daran hinderte, die Wärme ihrer Haut zu spüren...es quälte ihn...dieser traurige Gesichtsausdruck, so voller Hoffnung... Wäre da nicht diese...diese verfluchte Glaswand die uns trennt...ich würde...ich würde dich...Kleines, warte kurz, ich werde...ich werde dich da raus holen, keine Sorge. Ihr Gesicht nahm erneut einen panischen Ausdruck an als Genesis sich wieder abwandte. Er hob beruhigend seine Hand und legte den Zeigefinger auf die Lippen bevor er nach links deutete. Athena nickte zaghaft, blickte ihm hinterher bis er in einem Nebenraum verschwand. Dort eilte er schnell die Treppen hinauf in das obere Abteil mit dem Steuerpult für die einzelnen Geräte. Er hatte wirklich kaum Ahnung von der ganzen Bedienung, deswegen trat er einfach unwissend nach vorn und öffnete die Schutzscheibe... Die Blondine beobachtete den SOLDIER von unten und wartete darauf was passierte... Genesis schaltete den Hauptstromschalter an und überprüfte das Netzteil bevor er unter den vielen Schaltern ein paar ausprobierte. Letztendlich öffnete sich die Tür, die Athena auch wieder in die Freiheit ließ. Das erschöpfte Mädchen krabbelte sofort heraus, stolperte in den freien Raum und wurde auch keine Minute später von Genesis mehr oder weniger herzlich empfangen... Und ich hab's mal wieder geschafft...wenn sie mich erwischen, dann ist mein Leben vorbei...Angeal, tut mir Leid, aber ich konnte nicht anders... „Genesis...ich hatte Angst.“ Mit leicht zitterndem Körper erhob Athena sich auf die Beine und klammerte sich an den Arm des SOLDIER, krallte sich schmerzhaft an ihm fest...Genesis rührte sich nicht, sondern streichelte vorsichtig ihre Schulter während sie sich an ihn drückte... „Es ist vorbei. Ich bring' dich hier raus...“ „Genesis! Ich hatte solche Angst!“ „Hey...es ist...alles in Ordnung, ich-“ „Ich hatte so eine verdammte Angst...!“ Eigentlich hatte Genesis gehofft, sie würde ihm überglücklich um den Hals fallen...doch der Anblick, den er hier zu bieten bekam war alles andere als glücklich...das Mädchen war völlig verstört, konnte sich kaum auf den Beinen halten und ließ seinen Arm gar nicht mehr los...ihr Kraft war unglaublich, die sie dabei aufbrachte...sie zog ihn mit ihrem Gewicht sogar immer weiter gen Boden... „Athena...es ist alles in Ordnung, wir müssen raus hier...komm mit, ich bringe dich weg...und du musst leise sein, ja?“ Ohne eine Reaktion von dem Mädchen ging er einen Schritt vorwärts, wurde jedoch am Arm zurück gehalten. Sie zerrte mit eingeschüchtertem Ausdruck an ihm was Genesis wieder leise seufzen ließ...wir müssen raus hier, Athena! Was denkst du dir denn? Ich kann ja verstehen, dass du Angst hast, aber...aber wir müssen hier wirklich weg bevor irgendjemand kommt...verdammt, ich darf auf keinen Fall Panik machen. Genesis atmete erleichtert auf, als sie ihren Griff etwas lockerte und sich ihre Fingernägel endlich nicht mehr durch den Pullover in sein Fleisch gruben...vorsichtig blickte sie übermüdet auf und sah den SOLDIER verwirrt an...zärtlich strich dieser ihr über die Wange worauf sie ihm mit einem leichten Lächeln antwortete... „...tut mir Leid...ich...ich bin so glücklich, dass du hier bist...“, murmelte sie kaum hörbar und folgte Genesis nun langsam durch das Labor bis zum Ausgang. Er hatte wirklich Glück...scheinbar hatte niemand etwas von dem Einbruch gemerkt. Dann werden sie es spätestens morgen früh bemerken, wenn die ersten Arbeiter wieder auftauchten...nur diesmal hatten sie kein seltenes 'Subjekt' zur Verfügung, an dem sie herum schneiden konnten... „Sei leise...folge mir einfach...“, flüsterte Genesis nur vorsichtig und kletterte mit ihr durch das eingebrannte Loch der großen Metalltür. Er legte die Hand auf den Hinterkopf der Dame damit sie sich nicht an der Kante stieß mit ihrer benebelten Orientierung und nahm ihren Arm um sie hinaus zu führen. Er würde sehr gerne mit ansehen wie die Wissenschaftler, besonders Hojo, sich erneut über den Schaden in seinem Labor aufregte...ja, Genesis war richtig schadenfroh in der Hinsicht, dass sie einfach Athena so herabwürdigend behandelt hatten...das könnte er niemandem verzeihen...auch nicht dem Konzern, dem er jahrelang vertraut hatte... Durch das dunkle Treppenhaus brachte Genesis das Mädchen in die SOLDIER-Quartiere. Er musste sich etwas einfallen lassen, denn wenn irgendjemand sie sah – es musste sogar nur Angeal sein - dann würde er garantiert entdeckt werden und er bekäme sehr, sehr große Probleme... Ich habe einfach das getan, was ich tun musste. Ich habe ein hilfloses Mädchen gerettet, die beinahe von den Menschen umgebracht werden würde, mit denen ich unter einem Dach lebe...es tut mir wirklich Leid, Angeal...Sephiroth...ich hoffe, ich werde nicht nur als Verräter in eurer Erinnerung verbleiben... 'My friend, the fates are cruel...There are no dreams, no honour remains...' LOVELESS...Akt IV... Schnell öffnete er leise im Flur sein Zimmer und ließ Athena eintreten. Der Fernseher flimmerte noch immer...in der Dunkelheit konnte sie schlecht erkennen, wo sie entlang treten musste, aber sie schaffte es letztendlich dann doch Genesis zu folgen. Bevor er dazu kam, dass größere Licht einzuschalten, wurde er durch eine unglaublich süße Umarmung davon abgehalten... Seine Hände blieben wie versteinert auf dem Lichtschalter liegen, aktivierten ihn jedoch nicht... Athena legte fest ihre Arme um seine Taille, vergrub ihr Gesicht auf seine Brust und drückte sich schweigend und mit geschlossenen Augen an ihn...Genesis wusste nicht wirklich, wie ihm gerade geschah...er spürte nur seinen rasenden Herzschlag, dieses wunderbare, aufkommende, kribbelnde Gefühl in seiner Bauchgegend...es war so faszinierend, dass er seine Arme um ihre schmalen Schultern legte und einfach nur zärtlich über ihren Rücken strich, dabei ihre weichen, blonden Haare das erste Mal richtig spürte... Und sie zitterte noch immer leicht. Der stumm gestellte Fernseher erleuchtete das Zimmer nur spärlich, ließ das Gesicht des Mädchens kaum zu erkennen...aber Genesis wusste, dass sie einfach nur wunderschön war...wunderschön...egal ob Cetra oder nicht, das spielte wirklich keine Rolle... „...ich hatte Angst...um dich.“ Genesis drückte Athena etwas fester an sich und schloss vorsichtig die Augen, inhalierte ihren süßlichen, angenehmen Duft...sie war so berauschend...so berauschend schön... Angst um mich...wenn du wüsstest, dass es mir genau so geht Athena, dann...was würdest du sagen...? Ich bin so glücklich...so unglaublich glücklich, dass ich bei dir sein darf...so wie hier, wie hier in diesem Moment...dieser kurze, aber angenehme Moment... „Genesis...ich bin so froh, dass du...hier bist...“ Mit einem Lächeln strich der SOLDIER über die zierlichen Schultern der Dame, dessen Arme noch immer seine Taille umfassten...die Körperwärme des anderen tat ihnen beiden so gut... „Ich...habe dir gesagt, dass wir uns wiedersehen.“ Athena sah auf, lächelte glücklich mit Tränen in den Augen und tauchte ein in dieses eisige Blau seiner Augen. Zaghaft legte sie eine Hand an seine Wange, dann an seine einladenden Lippen und strich zärtlich mit dem Daumen darüber... Seine Hände schwitzten, sein Puls raste in die Höhe, sein Herz machte regelrechte Freudensprünge... Ist das...ein Traum? Ein sehr realer Traum? Nein...oder? Diesmal nicht...nein, bitte Athena, zeig mir, dass das hier kein Traum ist... Kein Traum... Behutsam und zaghaft näherte Genesis sich, neigte den Kopf etwas nach vorn um mit seinen Lippen vorsichtig die der Blondine zu berühren...Athena spürte seinen warmen Atem an ihren Lippen, wartete mit geschlossenen Augen auf den Kuss, nachdem sie sich schon so lang sehnte... Und es war... ...nicht so, wie sie es sich erhofft hatte... Genesis wandte sich ab, räusperte sich und lächelte verlegen... „Sorry, ich...b-bin erkältet...also...ich bin wirklich erkältet, ich will dich...n-nicht anstecken...“, stotterte er nervös mit einer leichten, rauen Stimme worauf Athena sich schweigend auf sein Bett setzte...sie strich mit den Fingerspitzen über ihre Lippen, atmete lautlos tief ein und aus... Diese Aufregung war so unerträglich... War...war ich zu aufdringlich? Ich glaube, er meidet so intensiven Körperkontakt... Sie wusste im Moment wirklich nicht, was sie denken sollte...und nun kam sie auch wieder auf den Boden der Realität zurück. Sie war auf der Flucht. Sie befand sich nun in der Obhut eines SOLDIER...und sie wollte sich auf keinen Fall nur beschützen lassen von ihrem Helden. Nein, sie konnte ihn nicht mit in die ganze Sache hinein ziehen...er hatte mit alldem überhaupt nichts zu tun...überhaupt nicht... „Athena...? Ich...fliege morgen nach Banora.“ Die Stille wurde nach ein paar Sekunden so unangenehm, dass Athena leise daraufhin nickte. Banora...er fliegt also heim? Wie schön... „Hm...ich wünsche es dir nur...deine freien Tage...hast du dir verdient.“, antwortete sie traurig lächelnd und strich sich über die kühlen, nackten Oberarme. Genesis schaltete nun das Licht gänzlich ein und blendete das Mädchen etwas... „Aber...“ Vorsichtig setzte er sich noch immer etwas distanziert zu ihr, nahm seine Schlafdecke und legte diese über ihre Schultern worauf sie sich auch gleich einkuschelte...Sie riecht nach ihm... Ich bin echt unheimlich aufgeregt...jetzt bin ich mir aber wirklich sicher, dass ich mich verknallt habe..und wieder hatte Angeal Recht gehabt...wie soll es auch anders sein...mein guter, alter Freund... „...ich möchte, dass du mit mir kommst.“ Überrascht blickte Athena auf und sah den Rotschopf an: „Banora...? Ich soll mit nach Banora kommen? Aber...aber werden sie das nicht merken? Ich meine...das geht nicht, ich...“ Genesis schüttelte beruhigend den Kopf. „Keine Sorge, ich erledige das schon...du kannst unmöglich hier bleiben...“ „Aber wie willst du das anstellen? Ich meine...sie kennen mich...alle...“ "Na und? Überlass das Problem mir, Kleines..." Der SOLDIER lächelte warm und strich ihr wieder vorsichtig über die heiße Wange bevor er sich wieder verlegen abwandte. Sie fand seine Gesten einfach immer nur extrem niedlich...und genau wie vorhin konnte sie einfach nur lächeln bevor sie müde ihre Schuhe abstreifte, sich auf dann einfach die Seite fallen ließ. Ihr Körper landete auf seiner Matratze, kuschelte sich in seine Decke, sein Kissen...und Athena spürte wie glücklich sie war... Banora...ich werde also Genesis nach Banora begleiten? Ich...habe Angst vor morgen. Solche Angst... „Du bist jemand...der gerne mit dem Feuer spielt...nicht wahr?“, fragte sie neugierig und grinste obwohl sie die Antwort längst wusste. Genesis schmunzelte bei dieser Frage nur deutlich und sah die liegende Dame vom Bettende aus an. „Nun...ich bin doch auch ein recht heißer Typ, oder?“ Athena kicherte leise und trat ihn mit dem Fuß einmal sanft gegen die Schulter. Das war wieder typisch Genesis und seine widerliche Arroganz... “Beantworte meine Frage nicht mit einer Gegenfrage...“ Angeal's Worte... „Dann Schlaf endlich. Um 5 Uhr klingelt mein Wecker...“ Oh ja, er ist ein heißer Typ. Ein ganz schön heißer, arroganter Kerl, den ich... ...sehr liebe... ...Genesis, SOLDIER 1st Class... "...danke..." „...du schläfst ja immer noch nicht.“ „Es ist ungewohnt in einem...fremden und vor allem so...gemütlichen Bett zu liegen...“ „Dann koste es aus, solange du die Gelegenheit dazu hast.“ „Soll ich dir Platz machen?“ Ich will dich in meiner Nähe haben...auch wenn du erkältet bist...komm zu mir, Genesis...komm her...ich...will dich spüren... "...Passt schon." „Du willst...nicht ernsthaft auf dem Stuhl schlafen?“ „...“ „Genesis?“ „Schlaf endlich!“ „I-ist ja gut...“ „...“ „Gute Nacht.“ „...gute Nacht...“ Der stumme Fernseher erlosch... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)