Liebe auf den ersten Blick von Sakura-95 (Oder doch nicht? (NaruxHina)) ================================================================================ Kapitel 5: Klare Ansage ----------------------- Kapitel 6: Klare Ansage Ich blieb wie angewurzelt am Eingangstor stehen. Das konnte nicht sein! Das durfte nicht sein! Mein Herz raste wie Wild. Was sollte ich jetzt nur machen? Kiba hatte mich geküsst - und mein Vater hatte alles beobachtet! Ich wusste, dass mein Vater ausrasten würde. Er hatte mir immer klipp und klar gesagt, dass er einen Freund nicht tolerieren würde. Und jetzt wusste er, dass ich mich ihm widersetzt hatte. Ich bekam panische Angst. Angst, dass Vater mir verbot, Kiba jemals wieder zu sehen. Angst, dass ich vielleicht auch Naruto nicht wiedersehen durfte. Mein Vater würde alles tun, nur damit alles nach seiner Pfeife tanzt. Er wäre sogar dazu bereit, in eine andere Stadt zu ziehen, damit ich Kiba nicht mehr wiedersehen konnte. Er würde es machen, ich wusste es. Zitternd presste ich mein Handy an mein Ohr. „Neji? Was soll ich jetzt machen?", fragte ich völlig verzweifelt, was man auch unschwer an meiner Stimme erkennen konnte. „ … Ich weiß nicht. Ich kann hier nichts mehr für dich tun.“ Ich atmete tief durch. „Danke, dass du mich gewarnt hast, Neji…“, murmelte ich ins Handy. „Viel Glück noch“, wünschte mir Neji und legte dann auf. Ich packte mein Handy langsam wieder in meine Tasche und überlegte fieberhaft, was ich jetzt machen sollte. Warum musste auch alles so kompliziert sein? Warum war mein Vater so hart? Meine Mutter hätte mir nie verboten, einen Freund zu haben. Aber meine Mutter lebte nicht mehr. Ich musste auf meinen Vater hören. Zögerlich trat ich in den Eingangshof und schloss das Tor hinter mir. Mit zaghaften Schritten näherte ich mich dem Hyuga Anwesen. Ich tapste durch den Hof und kam schließlich an der Haustür an. Ich holte tief Luft und öffnete die Tür langsam. Ich lugte in den Flur. Das Licht war ausgeschaltet; niemand befand sich dort. Ich trat in den Flur, schloss leise die Tür hinter mir und huschte in mein Zimmer – in dem mein Vater schon auf mich wartete. Mein Herz blieb stehen, als ich ihn sah. Mit großen Augen starrte ich ihn an. Drum herum würde ich nicht kommen, also versuchte ich erst gar nicht, wegzulaufen. „Oh, g-guten Abend, V-Vater…“ „Du hast ohne meine Erlaubnis das Haus verlassen.“ Ich schluckte. „Du hast ohne Erlaubnis einen Jungen besucht.“ Ich bekam ein sehr schlechtes Gefühl in der Magengegend. Ich versuchte, mich ein wenig zu beruhigen, um mein Herzrasen zu verringern, was mir aber nicht gelang. Ich konnte den Herzschlag in meinem Hals spüren. „Und du hast wider meinem Verbot einen Freund.“ Das war der Teil des Gesprächs, vor dem ich Angst hatte. Ich schloss für einen Moment die Augen und atmete tief durch. Was würde jetzt kommen? Was würde mein Vater unternehmen? Ich hoffte inständig, dass es nicht das war, was ich befürchtete. Ich wollte nicht von Kiba getrennt werden. Und von Naruto auch nicht… „Kannst du mir das erklären?!“, polterte mein Vater wütend. Seine Gelassenheit von vorhin war völlig verschwunden. Ich schaute betreten zu Boden. Was sollte ich ihm sagen? Ich hatte keine Ahnung, wie ich das erklären sollte. Es war einfach passiert. Als Kiba mir seine Liebe gestanden hatte, hatte ich überhaupt nicht daran gedacht, welche Folgen das nach sich ziehen würde, wenn ich mit ihm zusammen käme. Ich war so glücklich gewesen, dass ich alles vergessen hatte und Kiba um den Hals gefallen war. Seit dem waren wir zusammen. Das war jetzt nun fast ein halbes Jahr her. Ein halbes Jahr hatte es geklappt. Warum musste es ausgerechnet jetzt raus kommen? Bedrückende Stille lag im Raum. Ich wusste, dass mein Vater mich gerade anstarrte, weswegen mein Blick auf dem Boden verharrte. Ich wollte nicht in sein wütendes Gesicht sehen. Ich hatte ihn wieder mal enttäuscht, da ich mich seinem Verbot widersetzt hatte. Jetzt würde er mir mit noch mehr Verachtung gegenübertreten. „Hast du dazu nichts zu sagen?! Gut, ich aber: Du wirst diesen Jungen nicht mehr wiedersehen! Dafür werde ich sorgen, Fräulein!“ „Vater… warum? Warum ist es so schlimm…?“ Meine Stimme hörte sich brüchig und schwach an. Genau so, wie es mein Vater hasste. Er hasste es, wenn jemand seine schwache Seite zeigte. Bei ihm durfte man nie schwach sein. Etliche Versuche, meine schwache Seite zu beseitigen, waren fehlgeschlagen. Ich hatte inzwischen zwar gelernt, sie vor ihm zu verstecken, doch jetzt war sie da. Und ich konnte nichts dagegen tun. „Du fragst, warum es so schlimm ist?! Ich sage es dir: Dieser Junge wird sowieso nicht der Mann fürs Leben sein. Ich werde entscheiden, wer für dich gut ist und wer nicht. Und solange du die Schule nicht beendet hast, wirst du keinen Freund haben! Das ist nur eine unnötige Ablenkung von der Arbeit, die du vor dir hast! Du wirst diesen Jungen nicht mehr wiedersehen. Ende der Diskussion.“ Vater erhob sich und verließ ohne ein weiteres Wort mein Zimmer. Tränen stiegen in mir auf. Ich konnte sie nicht zurückhalten und ließ sie einfach laufen. Träne um Träne lief meine Wange hinab und tropfte dann an meinem Kinn ab. Ich setzte mich auf mein Bett und schluchzte leise. Warum war es nur so gekommen? Das war nicht fair. Ich würde Kiba womöglich nie mehr sehen. Und auch Naruto würde ich nicht mehr sehen dürfen. Mein Vater würde mit mir wegziehen. Ich wusste es. Was sollte ich nur dagegen tun? Mit ihm reden war nutzlos. Wenn Vater eine Entscheidung getroffen hatte, dann konnte ihn niemand umstimmen. Egal was ich ihm vorschlagen würde, er wäre nicht einverstanden. Ich griff nach meinem Handy. Mit zitternden Händen wählte ich Kibas Nummer. Das Freizeichen ertönte. „Hallo?“, meldete sich eine Jungenstimme, die ich als Kibas Stimme identifizieren konnte. „K-Kiba?“ Meine Stimme hörte sich so zittrig und verzweifelt an, dass ich schlucken musste. „Hinata? Was ist los? Weinst du etwa? Was ist passiert? Soll ich kommen?“, fragte Kiba alarmiert. „N-Nein, du musst nicht k-kommen… Kiba, wir haben ein Problem…“ „Was ist passiert?“ „Mein Vater hat mir verboten einen Freund zu haben und er hat herausgefunden, dass wir zusammen sind…“ Für einen Moment herrschte Stille. Bedrückende Stille. „ … Du hast mir gar nicht erzählt, dass dein Vater dir keinen Freund erlaubt.“ „Es tut mir Leid, Kiba…“ „Schon gut. Was hat denn dein Vater jetzt vor?“ „Ich weiß nicht… Aber ich glaube, er wird mit mir wegziehen…“ „Was?“ Ich konnte mir ein Schluchzen nicht verkneifen. „Ich weiß nicht, was ich machen soll, Kiba…“, murmelte ich mit tränen erstickter Stimme. „Hey, Süße, lass den Kopf nicht hängen! Wir kriegen das schon hin! Ich kann ja mal mit deinem Vater reden. Vielleicht ändert er seine Meinung. Und warum will er eigentlich nicht, dass du einen Freund hast?“ „Mein Vater denkt, dass ich mich nicht so gut auf die Schule konzentrieren kann, wenn ich einen Freund habe… Und mit ihm zu reden, ist keine so gute Idee, denke ich. Mein Vater lässt nicht mit sich reden, nicht mal ich kann ihn irgendwie umstimmen! In solchen Sachen ist er einfach stur…“ „Hm… irgendeine Lösung muss es doch geben! Ich will dich nicht verlieren, Hinata!“ „Ich will doch auch nicht, dass wir uns trennen müssen…“ Tränen bahnten sich wieder einen Weg über mein Gesicht. Ich wusste, dass es keinen anderen Weg gab. Solange Vater seine Meinung nicht urplötzlich doch änderte, würde ich mich von Kiba trennen müssen. Und das wollte ich. „Probier‘ doch einfach nochmal mit deinem Vater zu reden. Vielleicht klappt es ja doch“, schlug Kiba nach kurzem Überlegen vor. „Ich weiß nicht… aber einen Versuch kann ich ja machen…“ Ich hatte mit Kibas Vorschlag so meine Zweifel. Aber es war der letzte Versuch, den ich machen konnte, meinen Vater umzustimmen. Und, wer weiß, vielleicht hatte ich ja auch Erfolg. Obwohl das für mich ziemlich absurd erschien. „Okay, bis dann, Süße! Ich wünsche dir viel Glück!“ „Ja, bis dann Kiba…“ Ich unterbrach die Verbindung und schmiss mein Handy auf‘s Bett. Ich wischte mir schnell die Tränen aus dem Gesicht, um nicht wieder Schwäche vor Vater zu zeigen. Dann atmete ich noch einmal tief durch verließ mein Zimmer. Nach kurzem Suchen fand ich meinen Vater in seinem Meditationsraum. Ich klopfte zaghaft an die schon geöffnete Tür und lugte vorsichtig in den Raum. „Was willst du?!“ Ich erschrak, als die laute Stimme meines Vaters im Raum widerhallte. „D-Darf ich reinkommen?“, fragte ich leise. Vater gab keine Antwort, also trat ich einfach ein und tapste zögerlich zu ihm herüber. Ich setzte mich gegenüber von ihm. Vater machte keine Anstalten, seine Augen zu öffnen oder mir irgendeine Art von Beachtung zu schenken. Ich seufzte leise und versuchte dann, ihn in ein Gespräch zu verwickeln. „Vater… Ich weiß, dass es falsch war, mich deinem Verbot zu widersetzen, aber verstehe doch bitte, dass ich Kiba liebe! Er ist immer so lieb und nett zu mir… Du weißt doch, wie sich Liebe anfühlt, oder? Schließlich hast du Mutter geheiratet…“ Ich sah Vater mit großen Augen an. Er öffnete langsam seine Augen und besah mich mit einem kalten Blick. „Ich will nicht mehr darüber reden!“ „Aber -“, setzte sich an, doch wurde ich unwirsch von Vater unterbrochen, „Kein aber!“ Ich verstummte und starrte bedrückt zu Boden. „Und… was wirst du jetzt machen?“ „Fürs erste hast du Hausarrest. Was weiter kommt werde ich noch sehen.“ Vater schloss seine Augen wieder. Das Gespräch war für ihn damit wohl beendet. Ich kämpfte wieder mit den Tränen, konnte sie diesmal aber zurückhalten. Ich stand wortlos auf und verließ den Raum. Auf dem Weg zurück in mein Zimmer traf ich auf Neji. Er ging einfach an mir vorbei, so als ob ich Luft werde. Ich hatte mir wohl doch nur eingebildet, dass er mich vielleicht doch mochte. Er hatte mir wohl doch nur geholfen, weil Kiba sein Freund war. Das hatte ich mir aber auch gedacht. Ich schlenderte in mein Zimmer und ließ mich aufs Bett fallen. Jetzt hatte ich zu allem Überfluss auch noch Hausarrest. Was kam danach? Würde Vater wirklich das Dorf wechseln? Ich hoffte so sehr, dass er das nicht tat. Ich betete dafür, dass er es nicht tat. Aber was nützte das? Verhindern konnte ich es so nicht. Ich steckte in einer Zwickmühle. Alles schien aussichtslos. Konnte es überhaupt gut gehen? Ich verlor langsam aber sicher den Glauben daran. Wer konnte mir jetzt noch helfen? Ich konnte ja selbst nichts ausrichten. Das einzige, was ich machen konnte, war abwarten und hoffen. ~*~ Als ich am nächsten Morgen aufwachte, hatte ich zu aller erst ein schlechtes Gefühl in der Magengegend. Irgendwas war heute, was nicht gut war. Ich musste kurz überlegen, bevor mir die Erleuchtung kam – Karin! Sie hatte mir gestern gedroht, dass es mir leidtun würde, wenn ich Naruto nicht dazu brachte, bei den Cheerleaderinnen zu sitzen. Heute wollten sie ihn bei sich haben und ich hatte keine Ahnung wie ich das machen sollte. Außerdem wollte ich es auch gar nicht machen. Aber wenn Karin eine Drohung aussprach, konnte das sehr schlimme Folgen haben. Ich hatte zwar eigentlich keine Angst vor Karin, aber jetzt war mir schon irgendwie mulmig zumute. Sollte ich Naruto vielleicht doch von Karins Drohung erzählen? Ich entschied, erst zu schauen, wie sich das ganze entwickelte. Ich stand auf und tapste ins Bad, wo ich mich fertig machte. Nachdem ich gefrühstückt und mich angezogen hatte, verließ ich das Anwesen. Neji ging immer vor mir weg, um nicht mit mir zusammen gehen zu müssen. Heute hatte er es genauso gemacht. Ich machte mich also wie immer alleine auf den Weg. Zwanzig Minuten später kam ich an der Konoha-High an. Ich setzte mich an meinen Platz neben Kiba. Naruto war noch nicht da. „Und? Hast du mit deinem Vater gesprochen?“, wollte Kiba auch gleich wissen. Ich nickte. „Er hat mir Hausarrest gegeben… Und dann hat er nicht mehr mit mir gesprochen.“ „Das war’s? Mehr hat er nicht gemacht?“ „Er will noch gucken, was weiter passiert.“ Ich lehnte mich an Kibas Schulter und starrte traurig an die Tafel. „Wie kann man nur so herzlos sein…“, murmelte Kiba sauer. „Dein Vater kann dir nicht einfach verbieten, einen Freund zu haben! Der spinnt doch!“ Ich schwieg betreten. Ich wollte über dieses Thema nicht mehr sprechen. Es machte mich traurig. Und ich wollte nicht traurig sein. Plötzlich sah ich Naruto in der Klassenzimmertür stehen. Er kam auf mich zu und setzte sich fröhlich neben mich. „Morgen, Hinata!“, grüßte er mich. Sein Blick ruhte ein bisschen länger auf mir, als mir lieb war. Ich spürte, wie ich rot um die Nase wurde. „Was ist los, Hinata? Bist du traurig?“, fragte Naruto besorgt. Ich sah zu Naruto und musste lächeln. Seine Sorge hatte mich schon ein wenig aufgeheitert und dass er überhaupt da war, ließ meine Sorgen für diesen Moment verblassen. „Morgen, Naruto. Ich bin nicht traurig, keine Sorge.“ Ich lächelte, um zu zeigen, dass alles in Ordnung war. Obwohl eigentlich gar nichts in Ordnung war. „Na dann… Aber wenn was ist, dann kannst du es mir sagen, ich höre dir immer zu“, bot Naruto mir an. „Danke“, erwiderte ich lächelnd. Narutos Fürsorglichkeit ließ mein Herz höher schlagen, obwohl es das nicht tun sollte. Ich hatte mein anderes Problem also immer noch nicht im Griff… Ich sah mich kurz im Klassenzimmer um und fing einen Blick von Karin auf – einen recht unzufriedenen Blick. Sie wollte Naruto bei sich haben und sie wollte es jetzt. Aber ich konnte und wollte ihn nicht zu ihr schicken, weshalb ich mich schnell wieder weg drehte, um Karins Blick nicht weiter ausgesetzt zu sein. Kurz darauf kam auch schon Mr. Hatake, der sofort mit dem Unterricht begann. Ich konnte mich gar nicht richtig konzentrieren, weil ich immer daran denken musste, dass ich Kiba vielleicht nie wieder sehen durfte. Und was genauso schlimm war – Naruto würde ich dann auch nicht mehr wiedersehen. Mein Anziehungsgefühl für den Blonden hatte immer noch nicht nachgelassen. Mein Herz wurde immer noch rasend schnell, wenn ich an ihn dachte, ihn sah oder mit ihm sprach. Wann hörte das bloß auf? Ich musste mich wohl noch gedulden. Hoffentlich wirkte das auch. Der Gong klingelte zur Pause. Ich verließ mit Naruto den Klassenraum und schlenderte hinaus auf den Schulhof. „Hey, Hinata, ich werde dieser Karin jetzt mal ordentlich die Meinung sagen, Kommst du mit?“ Naruto hatte mich an die Hand genommen und sah mich erwartungsvoll an. Ich spürte wie mir die Röte ins Gesicht stieg. Ich senkte meinen Blick etwas, um nicht Narutos unglaublichem Anblick ausgesetzt zu sein. „Naruto… ich würde dir davor gerne noch etwas erzählen…“, murmelte ich. „Ja? Was denn?“, wollte Naruto sofort neugierig wissen. „Also… Karin will, dass du neben ihr sitzt. Und sie hat mir sozusagen befohlen, dich zu ihr zu schicken. Sie hat mir gedroht, dass es mir leidtun wird, wenn ich es nicht mache…“ Ich starrte zu Boden, um Narutos Gesichtsausdruck nicht sehen zu müssen. Ich fühlte mich irgendwie nicht gut dabei, dass Naruto jetzt wusste, was Karins Verlangen war. Was würde er jetzt machen? Würde er sich zu ihr setzen? Das wollte ich nicht, obwohl es für mich natürlich besser wäre. Würde er vielleicht versuchen, mit Karin zu reden? Das war auch nicht so gut, denn dann würde Karin mich sicher hassen und das wäre gar nicht gut. „Die spinnt doch! Der werde ich aber so richtig die Meinung sagen! Komm, lass und gehen!“ Narutos Laune war von Fröhlich auf Ernst umgeschlagen. Er zog mich sanft mit sich, während er genau auf Karin und ihre Clique zuging. Ich hatte ein sehr flaues Gefühl im Bauch, aber ich konnte jetzt nichts anderes tun, als Naruto zuzusehen. Ich war gespannt, was passieren würde. Wir waren bei Karin und co. angekommen. Naruto starrte Karin mit ernster Miene an. Sie lächelte ihn zuckersüß an, so als ob die Narutos ernste Miene gar nicht sah. „Oh, hi Naruto! Wie geht’s? - “, Karins Blick schweifte zu mir. „Und was macht die hier?“, fragte sie und sah mich mit einem abwertenden Blick an. „Erstens: Lächel‘ mich nicht so an! Zweitens: Hinata ist eine Freundin von mir, also sei gefälligst netter zu ihr!“ Karin sah Naruto ungläubig an. „Die soll eine Freundin von dir sein? Ich habe mich ja schon gefragt, was Kiba von ihr will, aber dass du sie auch magst? Was hat sie, was ich nicht habe?“, wollte sie wissen. „Das kann ich dir sagen“, erwiderte Naruto darauf. „Sie ist nicht so eingebildet wie du, sie ist echt nett und hilfsbereit und sie ist hübsch.“ Diese ganzen Komplimente ließen wieder die Röte in mein Gesicht schießen. Ein Glücksgefühl stieg in mir auf. „Sie ist also hübsch. Bin ich etwa nicht hübsch?“, fragte Karin und warf ihr Haar zurück, lächelte verführerisch und warf zwinkerte Naruto zu. „Nein.“ Karins Lächeln war schlagartig aus ihrem Gesicht verschwunden. Sie starrte Naruto irritiert und sauer an. „Was?!“ „Ich mag dein Outfit nicht und deine Haarfarbe finde ich grässlich. Außerdem hast du ein paar Pfund zu viel auf den Hüften und deine Brille finde ich auch scheiße“, präzisierte Naruto seine Antwort. Ich sah vorsichtig zu Karin rüber. Nach dieser Ansage war Karin sicher ganz rot vor Wut. Meine Vermutung bestätigte sich; Karin musste sich sehr beherrschen, um nicht komplett auszuticken. Sie setzte zum Reden an, schnappte nach Luft und öffnete dann wieder ihren Mund, um etwas zu sagen. „Was fällt dir eigentlich ein?! Wie kannst du so was sagen, dir geht’s doch nicht mehr gut! Ich bin Karin, die Anführerin des berühmten Cheerleader-Clubs! Du solltest dich geehrt fühlen, dass ich mich für dich interessiere!“, brüllte Karin und schnappte wieder wütend nach Luft. „Du solltest dich lieber nicht mit der da abgeben!“ Sie zeigte mit dem Finger auf mich und durchbohrte mich mit einem hasserfüllten Blick. Ich verkroch mich langsam hinter Naruto, damit Karin mich nicht mehr so anstarren konnte. „Ich fühle mich aber kein bisschen geehrt. Und außerdem: Ich entscheide immer noch mit wem ich was mache und ich bin viel lieber mit Hinata zusammen als mit euch“, entgegnete Naruto. Seine ernste Miene war bisher immer noch nicht verschwunden. Er schien die Sache sehr ernst zu sein. „Gut, wie du meinst, aber ich sage dir, du bist dabei einen Fehler zu machen! Du wirst aber bald sowieso zu uns kommen. Wir warten auf dich!“ Karin zwinkerte Naruto zu und verschwand dann mit ihrer Clique. „Tss… Was für dumme Tussis!“, rief Naruto, als die Mädchen außer Hörweite waren. „Ich konnte die noch nie leiden und die mich auch nicht…“, murmelte ich. Naruto legte einen Arm auf meine Schulter. „Keine Sorge, die werden dich nicht mehr belästigen, dafür sorge ich, okay?“, bot er mir grinsend an. „Danke“, erwiderte ich lächelnd. Mit Naruto zusammen zu sein, machte alles so einfach. Doch das überhaupt nichts einfach war in meinem Leben, wurde mir wieder bewusst, als ich an meinen Vater denken musste. Ich wischte diese Gedanken aber wieder beiseite, um in Narutos Gegenwart nicht wieder traurig zu werden. Naruto führte mich zu einer nahe gelegenen Bank. Wir setzten uns hin. „Also, ich finde diese Karin ist echt eingebildet“, begann Naruto mich in ein Gespräch zu verwickeln. „Dabei ist sie nicht mal halb so toll wie sie sich fühlt!“ „Ja, das finde ich auch. Aber ihr Selbstbewusstsein kennt keine Grenzen, weshalb sie wohl auch nicht so schnell aufgeben wird, dich irgendwie auf sie aufmerksam zu machen. Karin war nie der Typ, der schnell aufgibt“, erwiderte ich. Mein Blick schweifte durch den Schulhof und traf auf die neugierigen Blicke meiner Freundinnen. Es sah so aus, als ob sie tuschelten. Na super, jetzt hatte ich also auch meine neugierigen Freundinnen an der Backe, die natürlich alles wissen wollten. Ich wandte mich schnell einem anderen Teil des Schulhofes zu. „Mir ist egal, wie groß ihr Selbstbewusstsein ist“, hörte ich Naruto plötzlich sagen, „Ich lasse mich trotzdem nicht von ihr einwickeln!“ „Das ist gut.“ Ein Lächeln huschte wieder über mein Gesicht. „Es gibt nämlich viel zu viele Jungs, die auf sie hereinfallen und nach ein paar Tagen wieder fallen gelassen werden. Ich will nicht, dass Karin das mit dir macht.“ „Das wird sie nicht!“, beteuerte Naruto. Er grinste mich wieder mit diesem süßen Grinsen an, sodass mein Herz wieder einiges aushalten musste, da es wie verrückt in meinem Brustkorb herum sprang. Ich lächelte wie betäubt zurück und spürte das Glück in allen Fasern meines Körpers. Die Pause war viel zu schnell vorbeigegangen. Die Viertelstunde, die ich mit Naruto zusammen gewesen war, hatte sich angefühlt wie 5 Minuten. Es war viel zu kurz gewesen. Und jetzt saß ich im Unterricht und langweilte mich zu Tode. Der Unterricht war ziemlich öde. Die einzige Stunde, vor der ich Bammel hatte, war die letzte Stunde: die Englischstunde. Heute mussten wir nämlich unsere Präsentationen vortragen. Ich hatte zwar gut mit Kiba und Naruto gelernt, aber ob das auch vor der ganzen Klasse klappte? Hoffentlich. Die Stunde zog sich ins unendliche. Der Lehrer redete die meiste Zeit und merkte gar nicht, wie ich mich mit Naruto unterhielt. Die anderen Stunden liefen ähnlich ab. Doch dann kam die Englischstunde. Miss Yuuhi betrat den Raum und nahm sofort die erste Gruppe dran – meine Gruppe. Das Herz schlug mir bis zum Hals. Naruto hatte mein Lampenfieber wohl bemerkt, denn er flüsterte mir aufmunternd ein: „Keine Sorge, wir schaffen das schon!“ zu. Ich lächelte ihn dankbar an. Naruto begann und erzählte den Schülern vom „Walk Of Fame“ und verzauberte die Schüler regelrecht. Alle hörten interessiert zu. Als ich dran kam, nahm ich mich zusammen und schaffte es, den Vortrag ohne Stottern zu halten. Nach der Stunde begann ich meine Sachen in die Tasche zu packen. „Hast du heute Zeit, Hinata? Ich würde gerne was mit dir machen!“, sprach mich Naruto genau in dem Moment an. Mein Herz schlug bei dem Gedanken, sich mit Naruto zu verabreden, wieder ein wenig schneller. „Klar, gerne!“, rief ich, ohne richtig nachzudenken. Naruto grinste. „Okay, ich hole dich dann um 4 ab, einverstanden?“, fragte er. Ich nickte eifrig. Nachdem ich meine Tasche gepackt hatte, gingen wir ein Stück zusammen nach Hause, obwohl ich eigentlich immer mit Kiba ging. Den hatte ich in meinem Glück mit Naruto aber total vergessen. Als sich unsere Wege trennten, verabschiedete ich mich von Naruto und lief den Rest des Weges zum Hyuga-Anwesen. Ich betrat den Flur, lief in mein Zimmer und machte mich sofort an meine Hausaufgaben. Die mussten schon fertig sein, wenn Naruto kam. Moment – Naruto kam, um mich abzuholen? Das durfte er doch gar nicht – Ich hatte Hausarrest! Warum fiel mir das erst jetzt ein? Vor lauter Glück musste ich wohl blind gewesen sein. Und jetzt musste ich mit den Konsequenzen klarkommen. Ich wollte Naruto nicht absagen, also musste ich mich wohl oder über raus schleichen. Schon wieder. Ich atmete tief durch und machte mich an meine Hausaufgaben. Um halb 4 machte ich mich fertig. Ich kämmte mir die Haare und zupfte mein Outfit zurecht. Dann öffnete ich leise das Fenster und stieg aus dem Zimmer. Was ich nicht bemerkte: Mein Vater lugte aus der spaltweit geöffneten Tür ins Zimmer und beobachtete mich dabei. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)