Liebe auf den ersten Blick von Sakura-95 (Oder doch nicht? (NaruxHina)) ================================================================================ Kapitel 4: Bei Naruto --------------------- Kapitel 5: Bei Naruto „Okay, lass uns mal anfangen!“ Naruto breitete die Informationen auf dem Tisch aus, während ich immer noch im Raum herum stand. Mit Naruto allein zu sein war ein großes Risiko. Sein Lächeln haute mich schon um, wie sollte ich dann mit ihm zusammenarbeiten, ohne komplett durchzudrehen? Die ganze Zeit an seiner Seite zu arbeiten würde ich nicht aushalten. Ich würde ihm so nahe sein… zu nahe. Ich durfte nicht zulassen, dass meine Gefühle zu Naruto stärker wurden. Es war für mich nicht gut, für Kiba nicht und für Naruto auch nicht. Wenn Kiba davon erfahren würde, dann würde er nämlich nicht mehr so nett zu Naruto sein. Ich atmete noch einmal tief durch. Du schaffst das schon Hinata, redete ich mir immer wieder ein. Ich musste das doch irgendwie meistern. Immerhin konnte ich mein Projekt ja nicht wegen ein paar Gefühlsschwankungen in die Tonne hauen. Mein Vater würde mir die Hölle heiß machen, wenn ich eine schlechte Note nach Hause bringen würde. Darauf wollte ich es lieber nicht anlegen. „Na los, komm schon!“, rief Naruto mir zu. „Ich beiße schon nicht!“, fügte er grinsend hinzu. Nein, das tat er nicht. Dafür löste er aber verbotene Gefühle in mir aus. „Ja, ich komme.“ Ich machte ein paar zögerliche Schritte auf Naruto zu. Er ordnete gerade die Blätter in kleine Stapel ein und legte sie nebeneinander hin. Ich setzte mich zu ihm und fühlte mich in meiner Haut nicht sonderlich wohl. „Also, jeder trägt das vor, was er mitgebracht hat. Und falls Kiba seine Sachen doch nicht findet, kann der die einfach schnell bei mir nochmal neu ausdrucken, wenn der sich die Internetadressen gemerkt hat.“ Warum hätte Kiba das nicht gleich machen können? Dann müsste ich jetzt nicht alleine mit Naruto herum sitzen. Andererseits war es doch genauso schlimm, wenn Kiba auch hier wäre. Kam sowieso aufs Gleiche hinaus. Der einzige Unterschied war, dass ich mich vielleicht mehr anstrengen würde, meine Gefühle unter Kontrolle zu halten, wenn Kiba da wäre, damit er nichts merkte. Ich war in einer aussichtslosen Situation und der einzige Weg ihn zu meistern, war zu versuchen, die Nähe zu Naruto möglichst zu vermeiden und am Besten nicht so viel zu sagen. Wenn ich mich im Hintergrund hielt, würde es vielleicht nicht so aufallen. Obwohl die Chancen auf Erfolg nicht gerade hoch waren. „Ich habe mir überlegt, wer was wann sagt. Guck mal: Zuerst könntest du die Einleitung machen, also das Thema sagen und so. Dann kannst du direkt mit Hollywood anfangen. Wenn du fertig bist, wirst du meinen Vortrag ansagen. Ich werde denen dann den Walk Of Fame vorstellen. Danach kommt noch Kiba mit seiner Brücke. Wie findest du das?“ Naruto schaute mich erwartungsvoll an. „Ähm… ja, gute Idee!“ Ich lächelte unsicher. „Okay, dann muss jetzt nur noch Kiba kommen, damit wir den noch fragen können wie er das findet! So lange können wir ja schon mal mit dem Üben anfangen“, schlug Naruto vor und nahm sich seine Blätter. „Ich fange an, okay?“ Ich nickte und Naruto begann dann, mir den ‚Walk Of Fame‘ vorzustellen. Seine Stimme hallte durch den großen Raum. Ich schloss meine Augen und ließ seine Stimme auf mich wirken. Sie löste etwas unglaubliches in mir aus. Ich wollte diese Stimme einfach nur hören, immer und immer wieder… Dass die Worte, die er sagte, bei mir gar nicht ankamen, interessierte mich in dem Moment. Nur der Klang seiner Stimme war jetzt wichtig. Sie hatte mich sofort in seinen Bann gezogen. Und obwohl ich wusste, dass ich mich von dieser Stimme nicht hätte verzaubern lassen sollen, tat ich es trotzdem. Es war ein zu schönes Gefühl, um es einfach abzubrechen. Ich wusste, dass ich es später bereuen würde. Aber darüber konnte ich später nachdenken. „ … and now Kiba will present the ‚Golden Gate Bridge‘. Und, wie war’s, Hinata?” Narutos Stimme verebbte. Ich machte schnell die Augen wieder auf. Naruto sah mich erwartungsvoll an. „Ähm… ja, fand ich super!“, sagte ich mit einem Lächeln, obwohl ich eigentlich gar nicht richtig zugehört hatte. Naruto grinste. „Okay, jetzt bist du dran!“ Ich starrte Naruto mit großen Augen an. „I-Ich?“ Ich war nicht gerade das große Ass im Vortragen. Meist war ich zu schüchtern um etwas vorzustellen und die anderen mussten mir dann helfen, indem sie mir Textstellen zuflüsterten. Es kam nicht oft vor, dass ich den Vortrag ganz ohne Hilfe meisterte. Zum Glück mussten wir auch nicht all zu oft Vorträge machen. „Ja, hier sind die Zettel. Ich bin dein Zuhörer.“ Naruto drückte mir die Infozettel für Hollywood in die Hand und machte es sich auf der Couch gemütlich. „Ähm… ja, also…“ Ich begann, das Blatt nervös zu einem Zylinder zu rollen. Ich starrte auf das Blatt, dann zu Naruto. Nach kurzem Zögern strich ich das Blatt wieder gerade und warf einen Blick auf meine Notizen. „Hollywood… is a district of Los Angeles in the US-State California with a population of 167.664. Hollywood is the historical center of movie studios and movie stars, so it’s often used as a metonym of American cinema. Many historic Hollywood theaters…” Auf einmal kamen mir die Worte ziemlich leicht über die Lippen. Obwohl ich genau wusste, dass Naruto mir zuhörte, hatte ich keine Probleme zu reden und zu reden. Es war wie ein Wunder, das über mich gefallen war. Sogar vor meinen Freundinnen hätte ich niemals so frei und hemmungslos reden können. Naruto hatte in mir etwas unglaubliches ausgelöst. Ich beendete meinen Vortrag mit einem Lächeln. „Das war echt gut!“ Naruto strahlte mich begeistert an. „Am Anfang warst du noch etwas unsicher aber nach und nach ist es immer besser geworden. Find‘ ich gut!“ „In solchen Sachen bin ich eigentlich nicht so gut, aber gerade war es so, als ob jemand mir die Worte in den Mund gelegt hätte…“, gab ich zu. „Du hast das aber wirklich gut gemacht!“, beharrte Naruto. „Willst du eigentlich was trinken oder so?“ Ich bemerkte erst jetzt, wo Naruto gefragt hatte, wie durstig ich war. Durch die ganze Aufregung hatte ich das überhaupt nicht wahrgenommen. „Ähm, ja, gerne.“ „Okay, ich komme dann gleich wieder!“, rief mir Naruto zu und verschwand dann in der Küche. Ich schaute mich im Zimmer um. Es sah wirklich ziemlich edel aus. Die Tapeten waren mit geschwungenen Verzierungen geschmückt und waren in einem hellen Beigeton gehalten. Durch die großen Fenster schien viel Licht ins Zimmer, sodass es groß und hell wirkte. Mein Blick wanderte zum Boden. Er war mit einem wunderschönen Teppich bedeckt. Seine kräftige rote Farbe gefiel mir besonders. An den Rändern war der Teppich mit beigefarbenen Verzierungen bestickt. Bei mir zu Hause gab es nicht so schöne Teppiche. Überhaupt gab es in der Hyuga-Villa keine bunten Farben und schöne Verzierungen. Die Einrichtung war zwar teuer und sah auch schön aus, aber sie war eintönig und langweilig. Ganz anders als hier. „So, bin wieder da!“ Naruto balancierte ein Tablett mit zwei Gläsern ins Zimmer. Er stellte das Tablett auf dem Cafétisch ab und reichte mir eines der Gläser. Er nahm sich das zweite Glas und stieß mit einem breiten Grinsen sein Glas an meins. „Auf unsere Freundschaft und auf dich!“, rief er dabei. Ich spürte, wie mir die Röte ins Gesicht schoss. Meine Wangen begannen zu glühen. „Auf… mich?“, fragte ich verwirrt. „Ja! Weißt du, du bist die erste Person, mit der ich mich an der neuen Schule angefreundet habe und dabei schon beim ersten Schultag! Ich finde, das ist etwas besonderes und darauf sollten wir anstoßen!“ Naruto grinste wieder dieses unwiderstehliche Grinsen. Bei dem Anblick drohte mein Herz mal wieder zu schmelzen. Trotzdem schaffte ich es irgendwie, ein Lächeln zustande zu bringen. „Danke“, murmelte ich verlegen. Naruto lächelte und hob sein Glas. Nachdem wir „angestoßen“ hatten, nippten wir schweigend an unseren Getränken. Ich fragte mich langsam, wo Kiba steckte. Er war nun schon eine ganze Weile weg und hatte sich nicht einmal gemeldet. Ob ihm etwas passiert war? Vielleicht suchte er aber auch nur immer noch verzweifelt nach seinem Internetausdruck über die „Golden Gate Bridge“. Ich warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Es war halb fünf. Ich hatte also noch eineinhalb Stunden, bis Neji seine Wache aufgeben würde. Ob das reichte? Hoffentlich. „Wo bleibt denn jetzt eigentlich dein Freund?“, stellte Naruto mir die Frage, die ich mir gerade eben selbst gestellt hatte. „Ich weiß nicht. Bestimmt sucht er noch oder so.“ „Hm… okay, dann zeige ich dir solange mein Zimmer! Komm mit!“ Naruto sprang vom Sofa auf, nahm mich an die Hand und zog mich mit sich. Wir gingen durch den langen Flur kamen vor einer Tür mit der Aufschrift „Staatsgebiet Naruto“ zum stehen. Naruto öffnete die Tür und trat in das Zimmer ein. Ich folgte ihm zögerlich. Narutos Zimmer war im Gegensatz zum großen Wohnzimmer eher klein. Ein großes Fenster gegenüber der Tür spendete Licht. An der linken Wand stand ein Schreibtisch, auf dem sich Schulbücher und Hefte stapelten. Eine große Schreibtischlampe befand sich auf der linken Tischhälfte. Auf der rechten Seite des Bettes stand ein Einzelbett, das aber groß genug für zwei Menschen war. Hinter der Tür lugte eine große Kommode hervor. Oben auf der freien Fläche stapelten sich Magazine und einige Comics. Am Fenster stand ein Zweiersofa und einige Meter davor befand sich ein Fernseher mit Normalgröße. Obwohl der Fernseher gar nicht so groß war, wurde ich ein bisschen neidisch, da ich keinen Fernseher in meinem Zimmer besaß. „Echt hübsch hast du es hier…“, murmelte ich mit einem Lächeln, um die Stille zu brechen. „Danke! Setz dich doch!“ Naruto deutete auf das Sofa. „Ich werde nur mal eben die Bücher da wegräumen.“ Ich setzte mich auf das Zweiersofa, während Naruto seine Schulbücher vom Tisch nahm und sie in irgendeinen Schrank stopfte. Nachdem er das letzte Buch weggelegt hatte, setzte er sich zu mir. Seine Nähe ließ mein Herz höher schlagen. Wir waren nur wenige Zentimeter voneinander entfernt und ich wusste, dass ich ihm zu Nahe war. Ich konnte aber keinen Abstand aufbauen, ohne dass Naruto es merken würde. Jetzt hieß es also, die Nähe auszuhalten. Von irgendwo her kam plötzlich eine Melodie. Sie war ganz in meiner Nähe. Genau genommen, tönte sie aus meiner Hosentasche. Es war mein Handy. „Oh, das ist mein Handy. Ich gehe mal kurz ran, okay?“ „Ja, klar.“ Ich holte mein Handy aus raus und nahm ab. „Hallo?“ „Hey Hinata, hier ist Kiba“, kam es vom anderen Ende der Leitung. „Kiba, wo bist du?“, fragte ich sofort. „Wir müssen den Vortrag üben!“ „Ich weiß. Das Problem ist nur, dass ich meinen Ausdruck nicht mehr finde.“ „Na toll. Und jetzt?“ „Keine Ahnung…“ „Weißt du noch, von wo du den Ausdruck hast?“ „Ähm, ja. Warum?“ „Gut, dann komm‘ her. Wir drucken das einfach wieder neu aus, okay?“ „Ja, okay. Ich bin gleich da.“ „Bis später.“ Ich legte auf und steckte ihr Handy wieder in die Tasche. „Er hat den Ausdruck nicht gefunden, aber er kennt die Internetadresse noch“, erzählte ich Naruto. „Er wird bald da sein.“ „Achso. Okay, was machen wir solange? Ah, ich weiß! Ich zeige dir mein Kaninchen, komm!“ Naruto sprang vom Sofa auf und steuerte auf die Tür zu. Ich erhob mich ebenfalls und folgte ihm. Wir überquerten wieder den langen Flur und betraten eine Art Gästezimmer. Die Wände waren in einem hellen Beige gehalten. Die Schränke, die sich in dem Raum befanden, hatten einen dunkleren Beigeton, genauso wie der Bettbezug des Einzelbettes. Neben dem Bett stand auf einem Tisch ein Kaninchenkäfig. Ein weißes, rundliches Kaninchen hoppelte im weichen Stroh hin und her, während seine Nase aufgeregt zuckte. „Ach, wie süß!“, schoss es aus mir heraus, als ich das Kaninchen erblickte. Naruto grinste und führte mich dann näher an den Käfig. „Soll ich es raus holen?“, fragte er, als wir direkt davor standen. „Wenn’s dir nichts ausmacht?“ „Nein, natürlich nicht! Wir müssen nur aufpassen, dass es nicht gerade auf Toilette muss, wenn es hier draußen ist!“ Naruto öffnete die Käfigtür und nahm das Kaninchen vorsichtig auf seinen Arm. „Willst du es streicheln?“ „Gerne!“ Ich streckte meine Hand aus und strich dem Kaninchen lächelnd übers Fell. Es war sehr weich und warm. Ich konnte unter meinen Händen den Herzschlag des Kaninchens spüren. „Ich habe es schon, seit ich 5 bin“, begann Naruto zu erzählen. „Damals war es noch ganz jung und klein, inzwischen ist es aber schon alt und gesässig. Meistens verkriecht es sich in seinem Häuschen und schläft einfach aber manchmal kommt es auch raus und will gestreichelt werden. Ich habe leider schon länger keine Zeit mehr für ihn, aber es fühlt sich trotzdem wohl hier!“ „Ich hatte in meiner Kindheit keine Haustiere… Mein Vater hat mir das nie erlaubt, obwohl ich mir so sehr eine Katze gewünscht hatte“, begann nun auch ich zu erzählen. Mir fiel es unheimlich leicht, Naruto etwas über mich zu erzählen. Ohne stottern und stocken kamen die Wörter über mich. „Ich bin dann immer heimlich ins Tierheim gegangen und habe dort mit den Tieren gespielt.“ „Meine Mutter hat mir immer alles gekauft, was ich haben wollte… Ich glaube, sie hat das gemacht, damit es mir ohne Vater nicht so schwer ist.“ „Mein Vater hat nie daran gedacht, wie schwer es für mich gewesen ist, meine Mutter zu verlieren… Er interessiert sich überhaupt nicht für meine Gefühle oder Interessen. Ihn interessieren nur meine schulischen Leistungen. Er vergleicht mich oft mit meinem Cousin Neji, der im Gegensatz zu mir ein wahres Genie ist.“ Überrascht merkte ich, dass ich Naruto gerade mein halbes Privatleben ausgeplaudert hatte. Es tat mir gut, sich mit jemandem darüber aussprechen zu können. Warum es ausgerechnet Naruto war, wusste ich nicht. Ich fühlte mich einfach so frei in seiner Nähe. Doch ich durfte nicht lange in seiner Nähe sein, wenn nicht mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt werden sollte. Ich mochte mein Leben, so wie es war. „Neji, der gehört doch auch zu Kibas Clique, oder?“, fragte Naruto, der das Kaninchen gerade auf dem Boden absetzte, damit es frei herumlaufen konnte. Ich nickte. „Er ist ein zurückgezogener Typ. Niemand kommt an ihn ran, noch nicht mal die Jungs aus der Clique schaffen es richtig. Ich glaube, er hasst mich, weil ich aus der Hauptfamilie stamme und er nur aus der Nebenfamilie…“ Meine Stimme hörte sich ziemlich betrübt an. Mir war bisher gar nicht klar, wie sehr das mir zu schaffen machte. Immerhin war er mein einziger Cousin. „Was hat das denn mit Haupt- und Nebenfamilie auf sich?“, wollte Naruto wissen, „Ich habe das noch nicht so ganz verstanden…“ Das Kaninchen huschte an mir vorbei und streifte mein Bein. „Also… es gibt zwei Familien mit dem Namen Hyuga. Mein Vater ist das Oberhaupt des Hauptstammbaums und Nejis Vater ist das Oberhaupt des Nebenstammbaums… gewesen. Mein Vater war der Erstgeborene, deshalb ist seine Familie die Hauptfamilie. Neji gehört nur zur Nebenfamilie, was ihn sehr stört, da er in allem besser ist, als ich…“, erklärte ich. Naruto hatte mir interessiert zugehört. „Ist ja ziemlich kompliziert bei euch…“, fiel ihm auf. „Warum findet Neji es denn so schlimm, nur zur Nebenfamilie zu gehören? Ist das nicht egal wo man herkommt? Also ich fände das jetzt nicht so tragisch…“ „Neji ist sehr stolz, weißt du… Er verlangt von sich nur das Beste und er will auch nur das Beste. Es geht ihm gehörig gegen den Strich, dass er nicht aus der Hauptfamilie ist… Manchmal würde ich so gerne mit ihm tauschen, damit einfach wieder Frieden herrscht… Aber das kann ich nicht.“ Naruto legte einen Arm um meine Schulter. „Versuch doch einfach dich mit ihm anzufreunden. Vielleicht ist er nicht so nett zu dir, aber er weiß noch nicht, was für ein wundervoller Mensch du bist! Wenn er dich erstmal richtig kennen lernt, dann wird er wissen, dass er ungerecht zu dir war.“ Ich lächelte Naruto dankbar an. „Danke, Naruto…“, flüsterte ich und lehnte mich vorsichtig an seine Schulter. Naruto war mir in dieser kurzen Zeit, in der wir uns kannten, sehr wichtig geworden. Wir kannten uns noch gar nicht richtig, waren aber schon die besten Freunde. Irgendwie komisch, aber mich kümmerte es nicht. Ich fühlte mich bei Naruto einfach so wohl. Obwohl ich wusste, was für negative Folgen das geben könnte… „Ich mag dich echt gerne, Hinata. Ich bin echt froh, dass ich dich kennen gelernt habe“, hörte ich Naruto plötzlich sagen. Bei seinen Worten wurde mir warm ums Herz. „Mir geht es genau so…“ Schweigen erfüllte den Raum. Angenehmes Schweigen. In diesem Moment schienen meine Probleme wie weg gewaschen. Es gab nur mich und Naruto, alles andere existierte nicht. Bis auf den Moment, in dem es klingelte. Das schrille schellen der Klingel, dass Kibas Ankunft signalisierte. Ich hätte wissen müssen, dass das Gefühl von Freiheit nicht lange halten würde. Und ich hätte wissen müssen, dass es nicht gut für mich war. Denn meine Schwäche für Naruto war immer noch nicht verblasst, im Gegenteil, ich fühlte mich nur noch mehr angezogen von ihm. Wenn das so weiterging, würde mein kleines Problem bald zu einem sehr großen werden. Naruto stand widerwillig auf und schlurfte in den Flur. Kurz darauf kam er mit Kiba wieder ins Gästezimmer. „Okay, ich muss dann noch kurz an den PC und meine Infos neu ausdrucken“, sagte Kiba zu Naruto, als sie eintraten. Als ich von meinen Füßen zu Kiba aufschaute, bemerkte ich seine völlig durchnässte Kleidung. Es musste draußen wohl geregnet haben. „Der PC ist im Wohnzimmer. Ich bringe dich hin“, entgegnete Naruto und war mit Kiba auch schon wieder verschwunden. Jetzt war ich wieder alleine. Nun ja, nicht ganz – Narutos Kaninchen hoppelte noch durch das Zimmer. Es kam gerade am Gästebett vorbei und beschnupperte meine Füße. Ich beugte mich runter und nahm es vorsichtig hoch. Ich setzte es auf meinem Schoß ab und streichelte sanft über das weiche Fell. Ich hatte noch nie wirklich ein Kaninchen gestreichelt, geschweige denn eins auf dem Schoß gehabt. Im Tierheim hatte es zwar eine Menge Hunde und Katzen gegeben, aber Kaninchen hatte ich damals nie dort gesehen. Ich fragte mich, wie dieses Kaninchen wohl hieß. Ich hatte vergessen, Naruto zu fragen. Ich streichelte das Kaninchen eine Weile weiter und beschloss dann, es wieder in den Käfig zu bringen. Es war bestimmt durstig nach dem ganzen Gehoppel. Nachdem ich das Kanichen wieder in sein Revier gebracht hatte, verließ ich das Gästezimmer, um Naruto und Kiba einen Besuch abzustatten. Die beiden standen vor dem Drucker und warteten ungeduldig darauf, dass dieser das Papier mit den Infos ausspuckte. Als Kiba das Papier dann in der Hand hielt, konnten wir endlich mit dem Vorbereiten des Vortrags beginnen. ~*~ „Puuh, das war ein hartes Stück Arbeit!“, rief Naruto sichtlich erleichtert. Er, Kiba und ich hatten es endlich geschafft, eine vortragsreife Präsentation herzustellen. Inzwischen war es schon halb sechs. Ich hatte also eine halbe Stunde, um unbemerkt in mein Zimmer zu kommen. Neji würde meinen Vater nur noch eine halbe Stunde an der Nase herumführen könnnen. Aber eine halbe Stunde war genug Zeit, das würde ich schaffen. „Okay, wir müssen dann mal auch wieder gehen, oder Hinata?“, fragte mich Kiba mit einem Blick auf die Uhr. „Ich muss noch Hausaufgaben machen.“ „Ja. Bis morgen, Naruto!“, verabschiedete ich mich. „Bis morgen, Hinata.“ Naruto schaute mir für einen kurzen Moment tief in die Augen. Dieser kurze Moment schaffte es, mich völlig aus der Bahn zu werfen. Als wir an dem Vortrag gearbeitet hatten, hatte ich meine Gefühle ziemlich gut im Griff gehabt. Aber jetzt, wo Naruto mich so angesehen hatte… strömten die ganzen Gefühle wieder raus. Ich musste mich zwingen, meinen Blick von Naruto abzuwenden. Ich spürte, wie meine Wangen leicht zu glühen begann. Ich betete innerlich, dass Kiba nichts davon mitbekam. Ich hatte Glück; Kiba verabschiedete sich mit einem Handschlag von Naruto und sein Gesicht zeigte keine Anzeichen von Wut. Trotzdem musste ich besser aufpassen. Als wir nach draußen traten, tropfte der Regen nur noch sehr schwach auf die Straßen hinab. Auf dem Gehweg hatten sich kleine Pfützen gebildet, die sich langsam ausbreiteten. Ich achtete darauf, in keine der Pfützen zu treten, um die Ballerinas und somit auch meine Füße nicht nass zu machen. „Naruto ist ein cooler Typ, oder?“ „Hm?“, ich schaute überrascht zu Kiba auf. „Ich werde den Jungs vorschlagen, ihn in die Clique aufzunehmen!“ Kiba grinste mich an. Daher rührte also der Wind. Ich war mir im Gegensatz zu Kiba nicht so sicher, ob Naruto wirklich in die Clique aufgenommen werden wollte. Wir bogen ins Hyuga-Viertel ein. Ich verschnellerte meinen Schritt ein wenig. Ich hatte zwar noch eine Viertelstunde, aber je früher ich nach Hause kam, desto besser. Vor dem Hyuga-Anwesen verabschiedete sich Kiba mit einem Kuss von mir und machte sich dann auf den Weg nach Hause. Gerade als ich das Eingangstor öffnen wollte, spürte ich wie mein Handy vibrierte und kurz darauf meinen Lieblingssong abspielte. Ich holte mein Handy aus der Tasche und nahm ab. „Hallo?“ „Hinata, hier ist Neji“, kam es vom anderen Ende der Leitung. Neji rief mich an? Das verwunderte mich schon sehr. Ich wusste noch nicht mal, dass er meine Nummer hatte. „Oh, hey Neji… Was gibt’s denn?“, fragte ich immer noch überrascht. „Dein Vater hat dich und Kiba gerade vom Fenster aus beobachtet. Ich konnte ihn nicht abhalten.“ Meine Augen weiteten sich geschockt. „Was…?“ Hosted by Animexx e.V. 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