Shadow of the Black Cat von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 12: Vertrauen... ------------------------ Shadow of the Black Cat – Kapitel 12 Vertrauen... Sven starrt noch immer wie gebannt auf den kleinen Bildschirm, fassungslos was er gerade mitangesehen hatte. Er wusste, dass die Taoisten unglaubliche Fähigkeiten haben, schließlich hatte er es ja bereits mit George Pullman und diesem irren Doctor zu tun bekommen, aber die Beiden waren nichts verglichen mit diesem Gestaltwandelnden Affen und dieser kleinen Person mit dem bandagierten Kopf... Obwohl er dank der Perspektive der Kamera immer einen guten Überblick über das Geschehen in dem großen Raum hatte, war es ihm nicht möglich den Bewegungen dieses... dieses Wesens, das der kleine Taoist herbeibeschworen hatte, zu folgen. Es war einfach viel zu schnell. Zudem erschien es nahezu unzerstörbar... er hätte zumindest schwören können, dass die blonde Frau mit dem Schwert dem Monster mehr als einmal eine der Gliedmaßen abgetrennt hatte... aber sie waren innerhalb von wenigen Sekunden einfach nachgewachsen. Diesen anderen Kerl hatte es mit nur einer einzigen Attacke erledigt... und die beiden wirkten nicht gerade wie mittelmäßige Kämpfer... Aber jetzt ist der Bildschirm leer... aus irgendeinem Grund waren die Taoisten verschwunden, ohne die verletzte Frau endgültig zu töten... Gerade hatten ein paar Leute in schwarzen Uniformen die Beiden aus dem Raum gebracht. Es waren Chronos Leute, soviel steht fest... Sven erwacht mit einem erstickten Aufschrei aus seinen Gedanken als er realisiert, dass die Kerle, sofern sie wirklich von Chronos sind, jetzt wohl gerade auf dem Weg zu ihren Fahrzeugen sind.... und in einem davon ist er immer noch mit Eve eingeschlossen. Er klettert wieder nach vorne auf den Fahrersitz neben Eve... sie schläft noch immer, doch ihr Gesicht ist bleich. Hektisch sucht er nach einer Möglichkeit aus dem Wagen herauszukommen, doch die Verriegelungstechnik des Fahrzeugs ist, auch wenn er sich in Sachen Technik normalerweise recht gut auskennt, einfach unknackbar. Zudem hat er keinerlei Werkzeuge oder Waffen. Gerade als er frustriert seinen Kopf auf das Lenkrad fallen lässt, nimmt er von Eves Seite eine Reaktion war. Sie hat die Augen geöffnet! „Eve! Wie geht es dir? Was ist-...“ Er stoppt mitten im Satz als er ihre leeren, ausdruckslosen Augen sieht. Wie die Augen einer Puppe. Nervös beugt er sich zu ihr rüber, unsicher was er als nächstes tun sollte... Plötzlich lässt ihn ein lauter Schlag zusammenzucken. Einer der in Schwarz gekleideten Männer hat gegen die Beifahrertür geschlagen und deutet nun mit seiner Schusswaffe drohend auf Sven, während er einen weiteren Uniformierten herbeiruft. Sven denkt fieberhaft nach, doch ihm fällt beim besten Willen keine Möglichkeit ein, sich aus dieser Affäre zu ziehen... Gerade als der zweite Soldat mithilfe eines seltsamen Schlüssels die Tür öffnen will, geht ein Zucken durch Eves Körper. Im nächsten Moment durchschlägt ihre, zu einer gekrümmten Klinge geformte Hand die Beifahrertür, sodass sich ihre metallene Spitze in die Brust des Soldaten bohrt. Schreiend stürzt er von der Tür weg, kurz bevor Eve diese mit einem riesigen Hammer aus den Angeln schlägt. Sven kann kaum seinen Augen trauen. Eve springt leichtfüßig aus dem Wagen, und betrachtet mit ausdruckslosem Gesicht die in Schwarz gekleideten Männer, die mit Sturmgewehren bewaffnet um sie herumstehen. Gerade als Sven zu ihr nach draußen klettern will, wandeln sich die einzelnen Haarsträhnen von Eves blonder Mähne in Rasierklingenscharfe Messer, die auf die geschockten Männer vor ihr zuschnellen. Die in Panik abgefeuerten Kugeln auf Eve prallen hier und da an ihrem Körper ab, jedes mal mit einem gut hörbaren, metallischen Laut. Eves Klingen glänzen bereits rötlich, als es Sven endlich gelingt ihren Arm zu packen und sie zu sich zu ziehen. „Hör auf Eve! Du brauchst keine Angst zu haben... hör auf bevor du sie tötest!“ Eves Haare fallen in ihre normale Form zurück, doch der leere Ausdruck in ihrem Gesicht bleibt. „Lass uns hier verschwinden Eve... keine Sorge, es wird alles wieder gut....“ Er legt eine Hand auf Eves Schulter und sieht ihr in die Augen, doch sie scheint durch ihn hindurch zu sehen. Im nächsten Moment schießen spitze Nadeln aus ihrer Schulter, die sich schmerzhaft in Svens Hand bohren, so als hätte er gerade einen Igel angefasst. Eves Hände formen sich erneut zu langen Klingen und sie stürmt ohne zu zögern auf Sven zu, dem nichts anderes übrig bleibt als auszuweichen. Er reisst seine Augenklappe herunter, und dank der paar Sekunden, die er Eve somit voraus hat, gelingt es ihm ihre flinken Angriffe zu parieren. „Sven!“ Er sieht in die richtung aus der er gerufen wurde und entdeckt Train. Auch wenn Sven erleichtert ist ihn noch lebend zu sehen, verliert sein Gesicht angesichts der schlimmen Verletzungen, die er offenbar einstecken musste, etwas Farbe. Train hält seinen linken Arm auf eine blutende Wunde auf seiner Brust gepresst und der Ärmel seines rechten Unterarms ist völlig zerfetzt und ebenfalls blutdurchtränkt. Train hält seine Hades locker in der rechten Hand, sodass die rote Flüssigkeit in einem schmalen Rinnsal über die goldenen Verzierungen der Waffe läuft und in regelmäßigen Abständen auf den Waldboden tropft. Sven wendet den Blick ab und weicht erneut einem von Eves Hieben aus. „Train, irgendwas stimmt nicht mit Eve! Sie hat sich nicht unter Kontrolle... ich weiß nicht, wie ich sie aufhalten kann, ohne sie zu verletzen... oder selbst dran glauben zu müssen...“ Wieder schießt eine Klinge haarscharf an Svens Gesicht vorbei und hinterlässt einen dünnen Kratzer auf seiner Wange. Entgegen Svens Erwartung, kommt Train aber nicht zu ihm rüber um ihm mit Eve zu helfen, stattdessen packt er einen, am Boden hinter ihm zusammengekauerten Mann am Kragen seines Kittels und drückt ihn an den nächsten Baum. Sven hatte weder ihn, noch das uniformierte Mädchen, dass ängstlich dreinschauend neben Train steht und, wie er freudig bemerkt, seinen silbernen Koffer in der Hand hält, gesehen, doch als er jetzt erkennt, dass es sich um diesen Taoisten-Doktor handelt, der sie mit seiner Illusion erst in diese Lage gezwungen hatte, würde er ihn am liebsten auf der Stelle abknallen. Doch Eves ständige Angriffe vereiteln seinen Plan, sodass er sich eingesteht, dass er dieses Vergnügen wohl Train überlassen muss... Der Doktor keucht schmerzvoll auf, als Train ihn gegen den rauen Stamm des Baumes stößt und ihn mit einem Arm unangenehm dagegendrückt. „Spucks schon aus, Doc! Was hast du mit ihr gemacht, und wie wird sie wieder normal?“ Trains Blick lässt keinen Zweifel daran, dass eine Verweigerung der Antwort keine Option ist. Der Doc beisst die Zähne zusammen, lässt dann allerdings ergeben den Kopf sinken. „... Die speziellen Nanomaschinen, die ich in ihren Organismus eingesetzt habe, sind dabei bestimmte Neuronen von den Synapsen zu lösen, und so deren Funktion als menschliches Bewusstsein zu verhindern, damit-..“ Noch bevor der Doctor seinen Satz beenden kann, verpasst Train ihm einen gezielten Faustschlag ins Gesicht. Er spürt wie etwas Blut von seiner Nase tropft. Train starrt ihn weiterhin wütend an, als wäre nichts gewesen. „Sorry für die Unterbrechung... red nur weiter...!“ „...die-... die Nanomaschinen sind gerade in der Phase in der sie unter den Milliarden Neuronen genau die auswählen, die Emotionen, Sozialverhalten oder das Gewissen ermöglichen... um ihre Verbindung zu den Synapsen zu trennen...Im Moment wird der Körper des Mädchens also nur von ihren Instinkten bewegt...“ „Jaja, sag uns einfach wie wir es aufhalten können!“ Der Doktor zögert kurz bevor er schließlich resigniert aufatmet. „Man könnte den Nanomaschinen mithilfe eines Funksensors einen neuen Befehl zukommen lassen...“ Train lässt den Doktor los und zupft mit einem schiefen Grinsen den verknitterten Kragen seines Kittels zurecht. „Gut, dass wir einen Doc hier haben, der das für uns erledigen kann...“ Jenos öffnet mit einem gequälten Stöhnen die Augen. Er liegt auf einer grünen Militär-Trage im hinteren Teil eines Vans. Der Wagen rast über den unebenen Waldboden, was für seine unerträglichen Kopfschmerzen nicht gerade förderlich ist. Er dreht den Kopf und entdeckt Naizer, der mit einem Verband um seinen kahlen Schädel am anderen Ende des Sanitätsfahrzeugs sitzt und missmutig zu ihm hinübersieht. Jenos richtet sich mühsam auf. „Sieht aus als hätten wir uns nicht gerade mit Ruhm bekleckert, was...?“ Naizer antwortet nicht. „Was ist mit Beluga?“ „Er wird’s überleben...“ „...Kaum zu glauben, dass dieses Miststück uns derart fertig gemacht hat... sieht ganz so aus als hätte Black Cat damals recht gehabt als er sagte, Chronos Killer seien nicht mehr das was sie mal waren... ich kann es wirklich kaum erwarten Sephni gegenüber zu treten... an einem Tag gleich zweimal von einer Frau verprügelt zu werden... ich wünschte ich hätte in Sachen Dates einmal soviel Glück...“ Naizer senkt den Blick und vermeidet es Jenos in die Augen zu sehen. „Sephiria hat das Kommando vorerst an Number X abgegeben... Er wird sich um alles weitere kümmern, was diesen fehlgeschlagenen Einsatz angeht...“ Jenos blickt verwirrt drein. Noch nie hat er es erlebt, dass Number I ihren Pflichten nicht nachkommen konnte. „Was ist mit Sephiria,... sie wurde doch nicht etwa verletzt? Und warum gibt sie die Verantwortung an diesen Amateur Xiao Li ab? Belzé war doch schon immer ihre rechte Hand...“ „Sie wurde im Kampf verletzt, das ist allerdings nicht das Problem... was Belzé angeht...“ Naizer zögert kurz, den Kopf noch immer gesenkt, sodass Jenos seinen Gesichtsausdruck nur erahnen kann. „... er ist in Ausübung seiner Pflichten im Kampf gefallen.“ Jenos Gesicht erstarrt als Naizers Worte zu ihm durchdringen. Doch auch wenn er innerlich erschüttert ist, fängt er sich recht schnell wieder. „Scheint als hätten wir diese Taoisten wirklich unterschätzt... ich fass es nicht, dass Belzé-... Was ist mit den anderen Numbers?“ „Auch wenn keiner einen nennenswerten Erfolg erzielen konnte, sind sie alle mehr oder weniger lebendig zurückgekehrt... das heißt, alle außer unserem kleinen Neuling...“ Jenos blickt verblüfft auf, und mustert seinen Partner mit einem fragenden Blick. „Tss, sag bloß du hast es nicht bemerkt, Jenos? Sephiria war zwar sehr darauf bedacht, es vor uns anderen Numbers geheim zu halten, wer aber ein aufmerksamer Beobachter ist, konnte sie leicht durchschauen... Sie hat den heutigen Einsatz als eine Gelegenheit genutzt unser neuestes Mitglied zu testen. Soweit ich weiß war Chronos neue Hauskatze aber in keinen der Kämpfe verwickelt und ist bisher auch nicht wieder aufgetaucht...“ „Chronos neue Hauskatze...? Richtig, ich habe einige Gerüchte gehört, dass die Ältesten einen Ersatz für Black Cat gefunden hätten, aber ich hielt es für das gewöhnliche Gerede unter den niedrigeren Angestellten... Wie kommt es, dass wir anderen Numbers nicht ausführlich über den Neuling informiert wurden?“ Naizer setzt ein verächtliches Grinsen auf. „Es heißt die Aufnahmezeremonie wurde diesmal im Geheimen durchgeführt, lediglich Sephiria und Belzé sollen anwesend gewesen sein... Laut den Gerüchten sollte dies Kämpfen zwischen den Numbers vorbeugen... es heißt, die Kampfart dieses Neulings weiche extrem von den Idealen von uns Numbers ab... Sieht aus als hätte Sephiria Bedenken gehabt, dass wir diese Person in unseren Reihen willkommenheissen würden. Ich frage mich wirklich, was für eine Art von Waffe der Neue wohl benutzt...“ Jenos und Naizer sehen sich einen Moment an, beide in Gedanken vertieft. Jenos erinnert sich an seinen Kampf mit Black Cat... Er hätte nicht gedacht, dass die Ältesten den Platz von Number XIII ersetzten würden... Schließlich ist er noch immer bekannt als der gefährlichste unter Chronos Killern, gefürchtet wie kein Anderer... Die Ältesten werden seinen Platz sicher nicht mit einem Schwächling füllen, soviel steht fest... Naizer scheint Jenos Gedanken zu teilen, denn er sieht ihn durchdringend an. „... Laut den Gerüchten soll die neue Number XIII den Spitznamen Doku Hebi haben... weil sie ihre Opfer ähnlich wie eine Giftschlange töten soll. Es heißt sogar, dass diese Schlange um einiges stärker und kaltblütiger sein soll, als Black Cat es jemals war... Ich könnte mir gut vorstellen, dass das der Grund ist warum der Neuling nach dem Kampf in der Villa nicht mehr zu finden war... Ich wette er ist auf der Jagt nach Black Cat...“ Jenos kann sich mit dem Gedanken an einen Killer, der sogar Black Cat in seinen besten Tagen übertreffen soll, nicht wirklich anfreunden... Aber Naizers Worte scheinen der Wahrheit zu entsprechen, sonst hätte er nicht diesen ernsten Gesichtsausdruck... Jenos spürt, dass sein Partner genauso beunruhigt ist wie er selbst. „Was glaubst du wird passieren, wenn er auf Black Cat trifft?“ Naizer scheint die ihm bekannten Fakten über diesen mysteriösen Killer abzuwägen, sowie Sephirias Geheimniskrämerei. Nach einigem zögern, scheint er sich ein Bild von der Situation gemacht zu haben, denn während er antwortet, zeigt sein Gesicht nichtmal den Hauch eines Zweifels. „Er will XIII's Platz unter den Numbers einnehmen... und um das zu erreichen, wird er seinen Vorgänger töten. Wenn du mich fragst, ist Heartnet ein toter Mann...“ Train drückt Kira die kleine, schwarze Schusswaffe in die Hand, die er die ganze Zeit über in dem Halfter an seinem Oberschenkel herumgetragen hat. Unsicher nimmt sie die Pistole in beide Hände und sieht fragend zu ihm auf. „Ich könnte deine Hilfe brauchen, Kira. Ich muss meinem Partner helfen, bevor unser Prinzesschen ihn zu Sushi verarbeitet. Könntest du solange ein Auge auf unseren Doc werfen?“ Er wirft einen prüfenden Blick ins Innere des Vans, wo der Doktor hektisch nach brauchbarem Material für einen Sender sucht. Kira betrachtet Train mit einem nachdenklichen Gesicht. „Du weisst, dass das schon das zweite mal ist, dass du einem deiner Feinde eine Waffe in die Hand gibst. Ich meine, glaubst du nicht, dass das ziemlich... unklug ist..?" Sie wendet ihren Blick schüchtern ihren Füßen zu. "Woher willst du wissen, dass ich es mir nicht doch anders überlege und sie gegen dich einsetze?“ Train grinst sie an. „Ich weiss es nicht. Und ich bin inzwischen ziemlich erledigt, also schätze ich, sogar du könntest mich mit einem Glückstreffer böse erwischen...“ Das breite Grinsen wandelt sich zu einem ehrlichen Lächeln. „... aber ich vertraue dir...“ Sie sieht ihn mit großen Augen an, und ihre Wangen färben sich leicht rot, als sie ihm entschlossen zunickt. „Ich geb mein bestes!“ Train sieht ihr nach, als sie in dem Van verschwindet, bevor er sich Sven und Eve widmet, die immer noch wie Katz und Maus über die Lichtung jagen. Auf Svens Stirn sind bereits Schweißperlen zu sehen und er hat seinen geliebten Hut verloren. Ihm ist deutlich anzusehen, dass er Eves Tempo nicht mehr lange standhalten kann. Gerade als er einem neuen Angriff ausweicht, hört er ein metallisches Geräusch als ihre Klinge auf den Corpus von Trains Hades trifft. Train grinst ihn müde an. „Ich übernehm fürs erste Partner... Wir müssen sie nur beschäftigen, bis der Doc fertig ist.“ Eves Klinge fährt über seinen Kopf hinweg, doch Train gelingt es, sich noch rechzeitig zu ducken. Lediglich ein paar seiner Haare fallen dem Angriff zum opfer. Obwohl Train sich, trotz seiner Verletzungen, immer noch katzengleich aus der Reichweite von Eves Waffen bewegen kann, ist er überrascht, wie knapp ihn die metallenen Klingen ein ums andere Mal verfehlen. „Hey Sven... ich kann mich nicht erinnern, dass unser Prinzesschen schon immer so verdammt schnell war... schätze ich sollte mich besser nicht mehr mit ihr anlegen, wenn sie wieder normal ist!“ Sven, der gerade seinen Hut vom Waldboden aufliest und mit einer Handbewegung einige Tannennadeln herunterwischt, sieht ihn teils besorgt und teils genervt an. Er wundert sich, dass Train sogar in so einer Lage noch Witze reisst... wenn er nur um wenige Wochen zurückdenkt, sieht er immer noch diesen deprimierten, wortkargen Typen mit den unangenehm durchdringenden Augen vor sich, den er und Eve am Neujahrsabend in einer dunklen Gasse aufgelesen hatten... Damals hatte er den Eindruck gemacht, als wäre ihm alles egal... jetzt hat er ohne zu zögern sein Leben aufs Spiel gesetzt, nur um diesen Doktor herzubringen, und obwohl Sven ihm genau ansehen kann, dass er am Limit seiner Kräfte angekommen ist, tut er alles um ihnen noch mehr Zeit zu verschaffen, damit Eve wieder gesund wird... Er hat offenbar sogar Creed davonkommen lassen, und mit ihm eine einmalige Chance, endlich mit seiner Vergangenheit abzuschließen... Alles nur aus Sorge um Eve... Auf Svens Gesicht legt sich der Hauch eines zufriedenen Lächelns. ... Er hat sich wirklich verändert... Ein jubelnder Schrei lässt Sven aus seinen Gedanken erwachen, als das uniformierte Mädchen mit einem erleichterten Lachen aus dem Van springt, die Waffe eher schlecht als recht auf den ihr folgenden Doktor gerichtet. Er hält einen kleinen Kasten in der Hand, aus dem hier und da ein paar grob verbundene Drähte ragen, zusammen mit zwei leicht gekrümmten Antennen. Die Beiden laufen zügig auf Sven zu, wobei das Mädchen ständig besorgte Blicke zu dem nochimmer kämpfenden Tain wirft. „Damit sollte es funktionieren... das Mädchen muss sich allerdings für einige Sekunden innerhalb der Reichweite der Sensoren befinden, damit die Datenübertragung nicht zwischenzeitlich unterbrochen wird...“ Der Doktor rückt seine Brille zurecht. „... ich kann nicht sagen was passiert, wenn ein unvollständiger Befehl an die Nanomaschinen weitergegeben wird...“ Sven ballt angespannt die Fäuste. „Wie groß ist der Radius in dem sie sich befinden muss?“ „Etwa ein halber Meter.“ „Wa-? Konntest du das Ding nicht besser zusammenbauen?“ Der Doktor ignoriert Svens offene Kritik an seinen Fähigkeiten. „Ihr müsst sie nur solange festhalten, bis diese Lampe hier von rot auf grün umschaltet...“ Sven nickt und greift nach dem Gerät, doch der Doc zieht es ihm vor der Nase weg. „...Bevor ich es euch gebe, woher weiß ich, dass ihr mich dann auch wirklich gehen lasst?... Und mich nicht stattdessen an Chronos verkauft...“ Sven wirft ihm einen Wir-sind-hier-schließlich-nicht-die-Bösen-Blick zu, während Kira mit zunehmender Besorgnis Trains stetig langsamer werdende Ausweichmanöver verfolgt. Sie hebt die Arme und richtet mit beiden Händen die Pistole auf den Kopf des Doktors. „Wenn du nicht sofort dafür sogst, dass dieses verrückte Mädchen wieder normal wird, wird sie Train womöglich töten! Und wenn das passiert, brauchst du dir um Chronos keine sorgen mehr zu machen... denn dann kriegst du's mit mir zu tun!“ Sie sieht ihm entschlossen in die Augen, den Lauf der Waffe nur wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. Nach einigem Zögern lässt der Doktor den Sender in Svens ausgestreckte Hand fallen, der damit sofort auf Train und Eve zurennt. Während Kira langsam die Arme sinken lässt, betrachtet der Doc sie genau. „...Ich hätte schwören können, das du vorhin nichtmal eine gesicherte Waffe halten konntest, ohne am ganzen Körper zu zittern... Aber jetzt war trotz der angespannten Situation selbst deine Atmung ruhig, wie es gewöhnlich bei geübten Schützen der Fall ist... Als du meine Chimera mit der Säure attackiert hast war es ganz ähnlich... entweder bist du gar kein so unfähiges Mädchen, wie ich bisher angenommen hatte, oder...“ Er wirft ihr ein amüsiertes Grinsen zu. „...oder du bist, aus welchem Grund auch immer, so versessen darauf Black Cat zu beschützen, dass du dabei sogar deine Angst vergisst...“ Sie wendet schnell ihr Gesicht von ihm ab und tut als hätte sie seine Anspielungen nicht gehört. Aber ihm entgeht nicht, dass sich ihre Hand ein wenig fester um den Griff ihrer Waffe schließt... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)