Lodernde Flammen von abgemeldet (*~TINTENWELT~*) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Titel: Lodernde Flammen Autor: LeaEvans Pairing: Farid&Staubfinger Genre: Romance, Slash Anmerkung: Charas gehören nicht mir und Frau Funke es tut mir leid, dass ich sie ihnen auf diese Weise entwende. Ich hoffe sie haben nichts dagegen. Falls es anders sein sollte, schreiben sie mir bevor sie zu juristischen Mitteln greifen. Sollte irgendwer anders ein Problem damit haben der was zu sagen hat... dann bitte melden. An alle Anderen: SHONEN-AI 4 EVER Summery: Diese kurze Geschichte spielt zwischen Tintenherz und Tintenblut, während Staubfinger und Farid auf der Suche nach einem Vorleser sind, der sie in die Tintenwelt lesen kann. Staubfinger und der Junge ziehen von Ort zu Ort und verdienen sich ihr bisschen Lebensunterhalt mit ihrem öffentlichen Spiel mit dem Feuer. Auf dieser Reise ohne greifbares Ziel beginnen Gedanken sich zu verselbständigen und unbekannten Gefühlen wird Leben eingehaucht. Kapitel 1: Die Sonne brannte unerträglich heiß auf den grauen Asphalt der den Weg teils nur löchrig und uneben bedeckte. Es war ein schmaler Weg der zwischen kleinen Häusern zu einem Marktplatz führte auf dem an diesem Sommertag reges Treiben herrschte. Die Menschen sammelten sich in Schaaren um die beiden Männer, der eine ein Junger mit dunkler Haut und dunklem Haar, der andere älter mit rötlichen Haaren, die sich beinahe bis zu den Schultern wellten. Jedes Mal wenn Staubfinger die Flammen fünf gar sechs Meter hoch in die Luft bließ ging ein erregtes Raunen durch die Menge. Eine Frau fasste ihren Jungen von hinten und zog ihn in eine schützende Umarmung, aus Angst das Feuer könnte ihren Schützling verbrennen. Farid sah beinahe so begeistert zu wie eines der kleinen Kinder, die auf den Schultern ihrer Väter saßen um mehr von dem Spektakel zu erhaschen. Auch wenn der Feuertänzer ihm schon vieles beigebracht hatte, Feuerblumen, Feuerringe, ganze Bilder aus Feuer, er wusste so gut wie sein Meister war würde nie mals jemand sein. Noch nicht ein mal er, egal wie sehr er sich auch darum bemühte. Noch nach fast einem halben Jahr verbrannte er sich ab und an noch die Fingerkuppen bei dem Versuch das Feuer so tanzen zu lassen wie Staubfinger es Nacht für Nacht tat. “Du musst dich mehr konzentrieren Farid.” sagte er ihm jedes Mal, wenn er seine Verletzungen nicht vor ihm verbergen konnte. Die Menge fing begeistert an zu applaudieren, als Staubfinger die Vorstellung beendete und das Feuer einfach herunter schluckte. Vereinzelt warfen sie silberne Münzen in einen alten, grünen Filzhut, den der Junge irgendwo aufgetrieben hatte, damit er die Pfennige nicht immer von Boden aufknüpfen musste. “Das war großartig!” rief Farid ihm zu und lächelte breit. Staubfinger kahm mit dem Hut voll Silbermünzen zu ihm und schnappte sich sein Hemd, welches er nie während einer Vorstellung trug. Der leichte Stoff ging eben doch all zu schnell in Flammen auf. “Das war für heute aber die letzte Vorstellung,” sagte er und kippte die Münzen zu den Anderen. Farid betrachtete den kleinen, gehäuften Berg aus Münzen, als würde er zählen wie viel sie eingenommen hatten. “Ich glaube aber nicht, dass das genug sein wird wenn du heute nicht wieder im Sand schlafen willst.” Er schob ein Paar Münzen zur Seite um zu schauen ob sich unter ihnen noch etwas anderes verbarg. Öfters landete etwas in dem Hut, was eigentlich nicht hinein sollte. Hornknöpfe, Bonbons und alles was so Mancher vergessen im tiefsten Inneren seiner Taschen trug. Farid hatte sogar einmal ein kleines Spielzeugauto darin gefunden. “Es sieht nicht nach Regen aus, warm genug ist es alle mal, dann tut es auch der Sand. Du magst doch wenn das Meer rauscht und du dabei einschlafen kannst oder?” Farid nickte. Er mochte es wirklich sehr. Die Wellen die ans Ufer schwappten und wieder zurück ins Meer flossen. Manchmal vertrieb es ihm die Angst vor den Geistern. Manchmal aber auch nicht. In diesen Nächten rutschte er gerne etwas näher an Staubfinger, der ihn dann grimmig anbrummte und meinte, dass es in dieser Welt keine Geister geben würde. Doch Farid wusste es besser, er konnte sie spüren. “Warte hier, ich besorg uns Etwas zu essen und dann machen wir uns auf den Weg zum Strand.” Kaum gesagt verschwand Staubfinger auch schon in der Menschenmenge und ließ ihn mit Gwin allein an dem kleinen Brunnen, auf dem er die ganze Zeit über gesessen hatte. Artig blieb er dort sitzen wo er sich befand und streichelte dem Marder über den runden Kopf. Jedesmal wenn Staubfinger fort ging, auch wenn es nur für ein paar Minuten war, überkam ihn kurzzeitig die Angst er könne nicht mehr zurück kommen. Doch er kahm zurück, jedes mal. Auch Dieses. Er kahm zurück, eine braune Papiertüte in der Einen, eine Flasche Wasser in der anderen Hand. “Was ist da drin?” fragte Farid neugierig. “Habe ich doch gesagt, etwas Zuessen.” Staubfinger snappte nach seinem Rucksack, stopfte die Sachen hinein und setzte ihn sich auf den Rücken. “Komm schon.” Er blickte ihn aufvordernd an und machte sich auf den Weg. Farid stolperte ihm hinterher. Die Vier belegten Brötchen wahren schnell vertilgt. Während Gwin sich daran machte die Reste aus dem sandigen Boden zu picken legte Staubfinger die Hände in den Nacken und starrte in den immer dunkler werdenden Himmel. Keine einzige Wolke war zu sehen, es würde eine sternklare Nacht werden. “Wie hast du das gemacht?” fragte Farid den liegenden Staubfinger. Er sah ihn nicht an, blickte nur unentwegt in den dunklen Himmel. “Was meinst du?” Er wusste genau was Farid meinte, doch ließ er ihn gerne reden. Er selbst redete nie viel und auch nicht gern’, aber er mochte es zuzuhören. Vor Allem mochte er es Farid reden zuhören, auch wenn er nicht den magischen Klang hatte, wie ihn Zauberzunge und seine Tochter hatten. “Die Spirale die sich dreht wie ein Wirbelsturm. Immer schneller und größer.” Die Augen des Jungen weiteten sich während er erzählte, als ob er es in diesem Moment direkt vor sich sah wie der Feuerwirbel wuchs und wuchs. Abwarten sah Farid auf sein narbiges Gesicht auf dem sich ein gemeines Grinsen schlich. “Berufsgeheimnis,” antwortete er kurz, schloss die Augen und entspannte sich im warmen Sand. Angestrengt versuchte er sich das Gesicht seiner Frau Roxane ins Gedächtnis zu rufen, doch wie auch die letzten anderen Male gelang es ihm nicht. Fast 10 Jahre war es her, dass er sie sah. Er wusste nur noch, dass sie wunderschön war. Sie hatte schwarzes, langes Haar wie das der Feuerelfen und Haut so hell und strahlend wie Mondlicht. Er versuchte sich an ihre Augen zu erinnern. Welche Farben haben sie gehabt? Blau, braun oder doch grün? Er wusste es einfach nicht mehr. Staubfinger wurde erst aus seinen Gedanken gerissen als er einen unterdrückten Schmerzenslaut hörte. Er blickte zu Farid, der mit der linken Hand die Finger der Rechten drückte. Er konnte es riechen, den Geruch von Feuer. Gab der Junge sich denn auch nie zu frieden mit einer Antwort. Verlegen blickte er zu Staubfinger. “Du musst dich mehr konzentrieren Farid.” Er lächelte ihn bestürzt an, doch gleich darauf stahl sich ein triumphierendes Grinsen auf sein Gesicht. “Ich habs aber geschafft, er war zwar kleiner als dein Wirbel und auch etwas langsamer, aber ich habe es geschafft.” Er ließ sich neben Staubfinger nieder und pustete kalt auf seine geröteten Fingerkuppen. “Irgendwann seh ich dich noch mal in Flammen aufgehen.” Kopfschüttelnd kramte der Feuertänzer in seinem alten, olivgrünen Rucksack. Vor ein paar Wochen, als er nach Essen suchend durch einen Einkaufsladen irgendwo in Norditalien lief stieß er auf die kleine rotweiße Tube. Brand- und Heilsalbe für leichte Verbrennungen. Sie Stellte sich als sehr brauchbar heraus, wenn man einen übereifrigen jungen Mann dabei hatte. “Gib mir deine Hand,” sagte Staubfinger bestimmend und nahm Farids Verbrannte in seine Eigene. Vorsichtig verrieb er die kühlende Creme in Farids Hand. Mit einem ganz sanften Druck strich er über die Fingerkuppen, die Finger entlang über die dünne Haut der Handinnenfläche bis hin zum Handballen. Es war nie die Salbe die Farid die Schmerzen vergessen ließen wenn er sich wieder verbrannt hatte. Es waren immer nur Staubfingers zärtliche Berührungen, die ihm ein feines Schaudern über den Rücken liefen lassen. Die Nacht kam und mit ihr undefinierbare Geräusche die nach allem Schein von überall zu ihm drangen. Farid blickte blind durch das tiefe Schwarz der Nacht. Er konnte sie hören, wie sie umherschlichen und nach seinem Körper trachteten. Was sollte ein Geist auch Anderes wollen als einen Körper in den er hinein schlüpfen konnte? Seine Brüder hatten ihm oft Geistergeschichten erzählt, vielleicht weil sie wussten dass er eher von der leichtgläubigen Sorte war. Böse Geister die von ihren Körpern getrennt, nach einer neuen fleischlichen Hülle suchten. Farid horchte auf als er von irgendwo ein Knacken hörte, dann an Keckern. Im nächsten Moment fühlte er es an seinem Hals. Gwin war von seiner Jagd zurück gekehrt und schmiegte sich an seine Haut. Farid roch den Gestank von Hühnerstall in Gwins tiefbraunem Fell, doch war er froh den Marder hier bei sich zu haben. Ein bisschen Gesellschaft in einer schlaflosen Nacht war nie das Schlechteste. Staubfinger war schon ins Reich der Träume abgedriftet. Der Junge hörte sein gleichmäßiges Atmen und ab und zu ein paar gemurmelte Worte die er nicht verstand. Doch jedes Mal wenn eines von ihnen gepresst seine Lippen verließ fragte er sich was Staubfinger wohl träumte. Wahrscheinlich sah er seine Welt, die er so sehr vermisste oder er spielte selbst im Traum mit dem Feuer. Oh ja, das konnte Farid sich nur all zu gut vorstellen. Staubfinger der Feuertänzer, der selbst im Traum alle Flammen nach seiner Nase tanzen lässt. Er drehte sich auf die Seite und sah in die Richtung in der er die schwache Siluette des Älteren ausmachen konnte. Der Marder keckerte erbost, als der Junge ihn fast unter sich vergrub. “Hallo Gwin.” Hörte er Staubfingers verschlafene Stimme, begleitet von einem leisen Rascheln und gezischten Feuerworten. Kleine orangerot Flammen züngelten aus dem Sand über ihren Kopfen und erhellten die Dunkelheit soweit, dass er grade eben noch Farids Gesicht erkennen konnte. Gwin lief auf ihn zu, von Farid weg und verkroch sich in seiner Manteltasche. Staubfinger blickte ihm tief in die Augen, als versuche er in diesen großen Braunen zu lesen. “Schon wieder Geister, oder wieso schläfst du noch nicht?” fragte er. Der Schlaf drang immer noch aus seiner Stimme und die Müdigkeit war ihm, wie seine Narben, aufs Gesicht gezeichnet. Farid antwortete nicht, der Andere wusste die Antwort doch eh schon. Staubfinger seufzte ergeben, streckte sie Hände nach dem Jungen aus und zog ihn wie einen flauschigen Teddybären an sich. So nah, dass es Farid den Atem nahm. Protestieren wollte er jedoch auch nicht. “Du kannst mir ruhig glauben wenn ich dir sage, dass es in dieser Welt keine Geister gibt.” Seine Hand lag immer noch auf Farids Rücken. “Wie willst du denn überhaupt noch schlafen, wenn wir erst einmal in meiner Welt sind?” Farid hatte sich diese Frage jedes seltene Mal gestellt wenn Staubfinger von der Tintenwelt erzählte. Von Ombra, dem weglosen Wald und den Spielleuten. Aber auch von bösen, dunklen Geschöpfen die dort über die Nacht regierten. Nachtmare die durch die Wälder streiften, Raubkatzen so groß wie Pferde und so blutgierig wie kein anderes Tier. Ein mal hatte er ihm sogar von den weißen Frauen erzählt. Wunderschöne, bleiche Geschöpfe die die menschliche Seele vom sterbenden Körper lösten. Farid zuckte mit den Schultern. Tief atmete er Staubfingers Geruch ein, der im Gegensatz zu Gwins nicht nach Hühnermist roch, sondern nach Asche und... . Farid konnte es nicht beschreiben, es war dieser besondere, völlig eigene Geruch der an Staubfinger klebte und ihn jedes Mal wenn er zu intensiv wurde schwindelig machte. Auch jetzt wirbelten die Bilder so schell in seinem Kopf, angetrieben von diesem männlich herben Geruch, dass ihm der Kopf schwirrte und sein Herz schneller klopfte. Es war das merkwürdigste Gefühl das er kannte, aber es war auch das Schönste welches er je gefühlt hatte. Es mummte ihn so sehr ein, wie eine warme Decke aus der reiner Wolle, dass er alle Geister vergaß und nicht einmal bemerkte wie der Schlaf ihn einholte. Staubfinger betrachtete ihn durch gesenkte Augenlider. Er sah ihm zu wie er langsam in einer anderen Welt verloren ging die nur Farid kannte und in der er ihm nicht folgen konnte. Ein leichtes Lächeln stahl sich auf das narbige Gesicht, als er Farids Lippen im Traum Feuerworte formen sah. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)