Bikou-no-Jutsu von Rabenkralle (Die Kunst der Beschattung) ================================================================================ Kapitel 17: Schokolade und Erdbeeren ------------------------------------ Kapitel 17: Schokolade und Erdbeeren Sakura grinste. Das war genau das Richtige für sie … Sie nahm das Faltblatt mit, um es Temari und Shikamaru zu zeigen. „Guckt mal!“ Sie wedelte mit dem Papier vor deren Nasen herum. „Um zehn findet ein Tanzwettbewerb statt. Und danach folgt ein großes Feuerwerk.“ Wortlos nahmen die beiden es zur Kenntnis. „Wollt ihr denn nicht mitmachen?“, fragte sie deswegen nach. „Also ich ganz sicher nicht“, legte Temari fest. „Ich verzichte ebenfalls“, entgegnete Shikamaru. „Mensch, ihr seid so langweilig …“ Sakura seufzte. „Wenn du uns noch einmal als Langweiler bezeichnest, kleb ich dir eine“, drohte Temari daraufhin an. „Nur weil wir keinen Bock drauf haben, gibt es dir noch lange nicht das Recht, uns so zu nennen.“ Shikamaru nickte zustimmend. Besser hätte er es auch nicht ausdrücken können. „Sorry, so war das echt nicht gemeint. Ich find es nur irgendwie merkwürdig, dass ihr überhaupt nichts machen wollt.“ „Du weißt genau, dass wir nicht mitkommen wollten. Aber du musstest uns ja unbedingt mitschleppen, weil die zwei Idioten da“ – Temari zeigte auf die Männer, die sie beschatteten – „ja so gefährlich sind.“ „Oh ja, ungewöhnlich, dass sich Ninja mal die Kante geben. Das konnte ich vorher auch nicht wissen“, gab Sakura zurück. „Kankurou hat wirklich Recht: Du bist ein schwieriger, zickiger Mensch!“ „Ach, und du bist besser, oder was?“ „Das hab ich nie gesagt …“ „Na, umso besser für dich!“ Sakura rollte genervt die Augen, erwiderte aber nichts mehr. Mit Temaris Hitzköpfigkeit und Sturheit konnte sie einfach nicht mithalten. Außerdem gab es Wichtigeres, als sich zu streiten. Und vielleicht konnte sie die beiden ja doch noch irgendwie dazu bringen, an dem Wettbewerb teilzunehmen. Erst einmal musste sie aber selbst einen Tanzpartner auftreiben … „Ähm, ich verschwinde mal kurz wohin. Wartet ihr hier auf mich?“, fragte sie. Temari nickte bloß und Sakura eilte zum nächstbesten Restaurant. Während sie so warteten, musterte Temari das Sortiment eines nahen Süßigkeitenstandes. Sie musste zugeben, dass das Angebot echt nicht übel war. Ja, es lud geradezu dazu ein, etwas zu kaufen … „Möchtest du was haben?“ Shikamarus Frage nahm ihr die Entscheidung ab. „Also, wenn du mich so fragst …“ Temari grinste ihn an. „… dann nehme ich einmal Schoko-Erdbeeren. Die mit der Vollmilchschokolade.“ Sakura wusch sich die Hände und überprüfte ihr Aussehen im Spiegel. Sie glättete ihren Pony ein wenig. Ansonsten sah sie gut aus … Sie verließ die Toilette und hechtete durch den Geschäftsraum an den einzelnen Tischen vorbei. Plötzlich bleib sie stehen. Ha, das gab es doch nicht … Sakura bahnte sich einen Weg in die hinterste Ecke. „Was für ein Zufall!“ Ein blasser junger Mann mit schwarzem Haar sah von seinem Buch auf. „Hi, Sakura!“ „Sai, was machst du denn hier?“ Sie setzte sich ihm gegenüber auf einen Stuhl. „Die Hokage hat mich hergeschickt. Wegen – Na, du weißt schon.“ „Ganz alleine?“, hakte sie nach. Es kam ihr ein bisschen merkwürdig vor, da Tsunade gar kein Vertrauen in ihn hatte. „Nein, Yamato-san ist auch hier.“ Sai deutete zur Bar herüber, wo dieser schlief. „Aber er hat wohl einen über den Durst getrunken.“ „Ui …“, brachte Sakura nur heraus. Das hätte sie ihrem Kommandanten nie zugetraut … Doch so konnte sie Nägel mit Köpfen machen. „Sai?“ Sie lächelte ihn an. „Hast du vielleicht Lust, mich zu einem Tanzwettbewerb zu begleiten?“ „Eigentlich wollte ich noch dieses Buch weiterlesen.“ Sakura las den Titel. Es hieß Erfolgreiches Leben in der Gesellschaft. „Ach, komm schon. Tanzen gehört auch zur Kultur und zur Gesellschaft. Ich bin sicher, du wirst dabei etwas lernen“, argumentierte sie. „Okay.“ Sai gab nach und stand von seinem Platz auf. „Ich denke, ich kann mich auch mit dir blicken lassen. Heute siehst du nämlich gar nicht so nach einer Vogelscheuche aus.“ Eine Ader zuckte auf Sakuras Stirn. Und bevor sich Sai versah, hatte sie ihm eine deftige Kopfnuss verpasst. Er hielt sich den Schädel. „Was hab ich denn jetzt wieder falsch gemacht?“ „Sei gefälligst nicht immer so charmant … Wenn du verstehst, was ich meine.“ „Ach so. Du siehst toll aus“, verbesserte er sich. „Lügen sollst du auch nicht.“ Sakura verschränkte die Arme vor der Brust. „Dann lass uns mal gehen.“ „Und was ist mit Yamato-san?“ „Der bleibt hier liegen. Wenn er was von dir will, wird er dich schon irgendwie ausfindig machen“, meinte sie gelassen. „Und wenn nicht, auch egal. Ich pass schon auf dich auf.“ „Beruhigend.“ Sai setzte ein schiefes Lächeln auf. „Danke.“ Temari nahm ihren Spieß mit Schoko-Erdbeeren entgegen. Dann ließen sich beide auf einer Bank nieder. Sie richtete kurz die Blume, damit der Stängel nicht umknickte und biss dann genüsslich in die erste Erdbeere. Es schmeckte sehr süß, trotzdem war es für sie einfach nur göttlich … „Wie ich sehe, schmeckt es dir“, merkte Shikamaru an. „Allerdings“, bejahte sie seine Feststellung. „Ich liebe diese Teile. Bei uns in Suna gibt es die nur auf dem Wochenmarkt zu kaufen und da sind die immer so schmierig, weil die Schokolade wegen der Sonne schmilzt. Das ist echt kein Vergnügen … Aber diese hier … Lecker!“ „Ich hätte nicht gedacht, dass du so ’ne Naschkatze bist.“ Er schmunzelte. „Bin ich eigentlich auch gar nicht.“ Sie nahm einen weiteren Bissen. „Aber hierfür könnte ich sterben.“ „Bevor es dazu kommt, kauf ich dir lieber welche.“ „Ich glaub, auf das Angebot komm ich noch mal zurück.“ Sie grinste und widmete sich anschließend wieder dem Essen. Fünf Minuten später war sie fertig. Treffsicher warf sie den Stiel in den Mülleimer. Sie lehnte sich zurück und streckte sich. „Das war wirklich gut“, sagte sie mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck. „Dir klebt übrigens Schokolade auf der rechten Wange“, wies er hin. Temari rieb sich mit ihrem Handrücken kräftig über die Stelle. „Weg?“ „Nein, du hast es noch verschmiert.“ Sie wischte noch ein paar Mal darüber, in der Hoffnung, alles wegzubekommen. „Und jetzt?“ „Fast. Aber warte mal kurz.“ Shikamaru befeuchtete seinen Daumen, um den Rest Schokolade selbst zu entfernen. „Jetzt ist alles weg.“ Temari errötete leicht. „Ähm … Danke.“ Blitzschnell sah sie in eine andere Richtung. „Du siehst richtig süß aus, wenn du verlegen bist“, setzte er dem Ganzen noch eins drauf. „Ach, hör doch auf, so einen Blödsinn zu reden!“, spielte sie es herunter. „Ich mag das nicht.“ „Okay, du bekommst nie wieder ein Kompliment von mir.“ „So war das jetzt auch nicht gemeint. Es ist einfach nur ungewöhnlich für mich, so was zu hören.“ „Gut, wenn du dich nicht dran gewöhnst“, scherzte er. „Du bist echt doof!“ Beide mussten lachen. „Seht mal, wen ich mitgebracht hab!“ Sakura kam nur wenige Augenblicke später mit Sai im Schlepptau zurück. „Wo hast du ihn denn aufgegabelt?“, fragte Shikamaru. Anstandshalber grüßte er ihn flüchtig. „Im Restaurant. Yamato-taichou ist auch hier, aber der schläft betrunken auf der Theke“, erklärte Sakura. Temari seufzte. War das hier ein Klassentreffen oder so? „Und was machen die Zwei hier?“, wollte Shikamaru wissen. „Mehr Unterstützung brauchen wir nämlich wirklich nicht.“ „Nein, sie sind nur zum Vergnügen hier.“ Er glaubte Sakura kein Wort. Warum sollte Tsunade ausgerechnet Sai, der der Organisation »Root« von Danzou angehörte, auf eine kleine Vergnügungsreise schicken? Yamatos Anwesenheit hingegen sprach schon dafür, dass sie dem neusten Mitglied vom Team Kakashi kein Vertrauen schenkte. Aber warum der Aufwand? Schließlich hätte Tsunade genauso gut Kiba, Ino oder wen auch immer schicken können. Die brauchten zumindest keinen Aufpasser. Erst recht keinen, der auf einem so hohen Rang war. „Na ja, Sai ist nachher auch mein Tanzpartner. Ich bin schon gespannt, wie er sich machen wird“, endete Sakura. „Apropos: Wir sollten uns langsam auf den Weg machen. Nicht, dass wir zu spät kommen.“ Sie packte Sai am Oberarm und schleifte ihn hinter sich her. „Meine Güte, ist die motiviert“, kam es von Temari. „Ich glaube, sie will gewinnen.“ Shikamaru zuckte mit den Schultern. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)