Gute Freunde von Annea (oder doch mehr? Rose x Scorpius) ================================================================================ Kapitel 7: D ann kommt Ordnung, oder? ------------------------------------- Die nächsten Tage vergingen wie im Flug. Rose versuchte zwanghaft, sich auf Chris zu konzentrieren. Nicht an Scorpius zu denken. Zumindest nicht als mehr an ihn zu denken, wie für normale beste Freunde üblich war. Chris nahm ihre schlechte Laune mit Gelassenheit auf, und bemühte sich noch mehr, sie wieder aufzuheitern, was Rose doch sehr bewundert. Sie an seiner Stelle hätte wohl schon längst aufgegeben. Hin und wieder stahl er sich einen Kuss von ihr, doch wollte er ihn vertiefen, oder gar weitergehen, blockte sie ab. Rose war einfach noch nicht bereit dazu, weiter zu gehen. Besonders solange sie sich nicht sicher war, ob sie Chris wirklich wichtig war. Scorpius hingegen versuchte zwanghaft Took bei irgendwelchen Techtelmechteln zu erwischen. Ein paar Mal schaffte er es, ihn beim Verlassen eines leeren Klassenzimmers mit einer jungen Damen zu beobachten, doch, obwohl Scorpius natürlich wusste, was dort drinnen geschah, konnte er nicht zu Rose gehen und ihr davon erzählen, denn Beweise gab es nicht. Noch nicht. Albus nahm sowohl die Besessenheit seiner Cousine, als auch die seines besten Freundes mit Besorgnis zur Kenntnis. Rose stürzte sich regelrecht in ihre Schularbeiten, oder auf Took, schien dabei aber nicht sonderlich glücklich zu sein. Doch Al schob es einfach auf die Tatsache, dass Rose einiges aufzuholen hatte. Und was Scorpius anging, hatte er sowieso keine Chance dem Blonden auch nur irgendetwas auszureden. Also beließ Albus es dabei und machte sich lieber Gedanken über seinen eigenen Plan. „Hey Rosie. Du siehst toll aus.“, murmelte Scorpius leicht lächelnd, als er sich neben sie niederließ. „Was?“ Etwas überrascht hob Rose den Kopf, sah den Blonden kurz an, und machte sich dann wieder daran, den Absatz noch einmal zu lesen. „Du siehst gut aus.“ „Was? Ich sehe ganz normal aus.“, murmelte sie weiter verwundert. Sie hatte ihre Schuluniform an, ihre Haare zu einem unordentlichen Pferdeschwanz gebunden und war auch nicht geschminkt. Lächelnd beugte sich Scorpius ein wenig zu ihr, ließ seinen Finger leicht über ihre Wange schweben und legte ihn dann unter ihr Kinn, um so ihren Kopf nach oben zu drücken. Fragend und ein wenig rot um die Nasenspitze sah sie ihn an. „Du siehst niemals einfach nur normal aus, Rosie.“, flüsterte er und beugte sich noch ein wenig näher zu ihr. Nein. Sie sah immer umwerfend aus. Viel zu verführerisch für seinen Geschmack. Manchmal war es so schwer, sich darauf zu konzentrieren, dass sie nur Freunde waren und wohl nie mehr sein würden. Die Röte in ihrem Gesicht nahm zu, dennoch verdüsterten sich ihre Augen und sie schlug seine Hand weg. „Lass das, Malfoy.“, knurrte sie. Es war viel zu gefährlich, wenn er so mit ihr sprach. Dann konnte sie sich viel zu leicht vormachen, dass er sie vielleicht doch wollen könnte. „Wieso? Es stimmt doch.“ „Na klar.“, murrte sie und beugte sich wieder über ihr Buch. „Gut, dass du es auch so siehst.“, grinste er und lehnte sich wieder zurück. Das war einfach zu viel für Rose. Sie ertrug es so schon nur schwer, einfach neben ihm zu sitzen. Und es war verdammt schwer, ihre Gefühle immer und immer wieder zu unterdrücken, aber wenn er ihr dann auch noch solche Komplimente machte, die nicht einmal ernst gemeint sein konnten, dann war es schier unmöglich für sie, sich ihm nicht an den Hals zu werfen. Aber er hatte ihr bereits mehr als deutlich gemacht, dass er sie nicht wollte. Wütend stand sie auf, sammelte ihre Bücher zusammen und warf Scorpius noch einen bösen Blick zu. „Wenn du mich wirklich ach so umwerfend finden würdest, warum – verdammt – habe ich dann noch nie unter dir gelegen, hm? Bei allen anderen Mädchen schaffst du es doch auch! Also, Malfoy, die einzige logische Schlussfolgerung, die sich daraus ergibt, ist die, dass ich nicht einmal halb so gut aussehe, wie du mir weis machen willst. Und ich hasse es, wenn ihr mich anlügt! Mein Selbstbewusstsein ist sowieso schon im Keller, da müsst ihr nicht auch noch darauf herumreiten.“ Mit diesen Worten stürmte sie aus der Bibliothek und ließ einen ziemlich überraschten Scorpius zurück. Hatte er das gerade richtig verstanden? Das war doch eben – ungeachtete der Beleidigung, die sie ihm wegen seines Sexlebens an den Kopf geworfen hatte – ein Eingeständnis gewesen, oder? Sie hatte doch eben zugegeben, dass sie mit ihm geschlafen hätte, hätte er es versucht. Oder? Hatte er da etwas falsch verstanden? Kurz schüttelte er den Kopf, legte ihn zuerst auf die eine und dann auf die andere Seite, um seine Gedanken irgendwie zu ordnen. Vielleicht aber, interpretierte er da schon wieder zu viel hinein. Er sollte unbedingt einmal mit Albus sprechen. Scorpius stand auf und machte sich schnell auf den Weg in die Kerker. Bei Merlins Bart, wieso hatte sie das nur gesagt? Wütend – nun auf sich selber – stürmte Rose die Gänge des Schlosses entlang. Sie hatte ihn wieder einmal beleidigt! Das durfte doch nicht wahr sein. Rose seufzte auf. Warum tat sie das nur immer wieder? Er konnte doch nichts dafür, dass er ihre Gefühle nicht erwiderte. Und von seinem Standpunkt aus, verstand sie es nur zu gut, dass er es noch nie bei ihr versucht hatte. Selbst, wenn er sie attraktiv fand, warum sollte er ihre Freundschaft aufs Spiel setzen? Nur für einen kleinen One Night Stand. Das lohnte sich bei ihr wirklich nicht. Außerdem würde er sie nie so benutzen. Dazu bedeutete sie ihm zu viel. Andererseits war Rose sich nicht sicher, ob sie die Sache – von ihrem Standpunkt aus – genauso sah. Denn eine Nacht mit ihm, wäre immer noch eine Nacht mit ihm. Und sie wusste wirklich nicht, ob es schlimmer war, sich immer fragen zu müssen, wie es wäre, oder es zu wissen, aber es nur einmal genießen zu dürfen. Vielleicht wäre es auch nicht bei einem Mal geblieben, aber ihre Freundschaft wäre mit Sicherheit daran zerbrochen. Sie hätte Gefühle dabei gehabt, er nicht. Das wäre einfach nicht gut gegangen. Rose verlangsamte ihre Schritte und stützte sich mit einer Hand an der Wand ab. Sie gab einen erstickten Laut von sich, selber nicht sicher, ob es sich dabei um ein Keuchen, einen Seufzer oder einen unterdrückten Schluchzer handelte. Sie war so verdammt wütend auf sich selber und so enttäuscht von sich. Denn im Moment dachte sie doch ernsthaft darüber nach, ob sich eine Nacht mit Scorpius Malfoy lohnen würde. Selbst, wenn ihre Freundschaft danach in die Brüche ging. Doch seine Nähe tat in letzter Zeit einfach nur mehr weh. Und das, obwohl sie nicht einmal das Vergnügen einer Nacht gekostet hatte. Da sie auch jetzt nicht sicher wusste, ob ihre Freundschaft je wieder so sein konnte, wie sie es einmal war, war ihr wohl eine Nacht mit ihm im Gegensatz für ihre Freundschaft Recht. Rose schüttelte angewidert den Kopf. Sie konnte das doch nicht ernst meinen! Sie war kein Flittchen. Sie war kein Mädchen für eine Nacht! Sie war eine Weasley. Verdammt. Sie war Rose Weasley und sie würde mit ihren Gefühlen fertig werden. Sie würde es schaffen, ihn zu vergessen und wieder mit ihm befreundet sein. Einfach so, ohne diesen seelischen Ballast. „Hey. Wo warst du?“, wollte Al von seinem besten Freund wissen. „Bibliothek.“, murrte Scorpius und ließ sich neben Albus nieder. Sollte er seinem besten Freund wirklich von seinen Gefühlen erzählen? Wahrscheinlich war das keine gute Idee, angesichts der Tatsache, dass Al Rose Cousin war. Und er liebte sie wie eine Schwester. Er würde es nicht gut heißen, wenn gerade ein Malfoy sich in sie verliebt hatte. Oder er würde es nicht glauben. Vielleicht tat er ihm aber auch Unrecht. Aber dann würde er versuchen, Rose zu überzeugen, oder sonstige peinliche Aktionen veranstalten. Oder aber Albus würde einsehen, dass es keinen Sinn hatte und ihn dann immer mitleidig ansehen. Und er würde sich selbst schlecht fühlen, einfach weil Al ihm immer helfen wollte, egal worum es ging. Und er litt, wenn er es nicht konnte. Besser, Scorpius behielt seine Gefühle für sich. Dann könnte er einfach daran arbeiten, sie zu vergessen und wieder normal mit Rose umgehen. Wie früher. Ihre Aussage in der Bibliothek sollte er am Besten auf einfach vergessen. Sie war aufgewühlt gewesen und hatte es wohl nicht so gemeint. Rose sagte in der Hitze des Gefechts öfter Dinge, die sie nicht so meinte. Er würde einfach abwarten, sich dabei aber dennoch keine zu großen Hoffnungen machen, denn er hatte keine Lust, wieder enttäuscht zu werden. Andererseits redete Rose nie so über Sex. Sie fand es doch eigentlich nicht in Ordnung eine Nacht mit jemandem zu verbringen. Doch gerade eben hatte es sich so angehört. War es das? Wollte sie einfach auch einmal mit dem ach so tollen Malfoy schlafen? Ein zynisches Lächeln huschte über seine Lippen. Nein. Sein Charme hatte bei Rose noch nie gewirkt. Dazu war sie zu intelligent. Wenn sie also sagte, dass sie mit ihm geschlafen hätte und es anscheinend auch gewollt hätte, dann hatte das andere Ursachen. Er musste nur noch herausfinden, welche. Denn vielleicht – nur ein klitzekleines Vielleicht – hatte Rose ihn doch ein wenig gern. So als Mann. „Hey. Da bist du ja, Rosie.“ Überrascht drehte das Mädchen sich um und zwang sich zu einem Lächeln. „Hey, Chris.“ „Bist du fertig in der Bibliothek? Dann können wir doch jetzt schon den Tag miteinander verbringen, oder?“ Mit freudiger Erwartung blickte er sie an. Rose war in Versuchung das Angebot abzuschlagen, sich auf den Abend zu berufen, der eigentlich ausgemacht gewesen war, aber bei seinem Lächeln brachte sie es einfach nicht über sie. Und Ablenkung hatte sowieso noch niemandem geschadet. „Ja, klar.“, antwortete sie so freudig wie nur möglich. Sofort war er bei ihr und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. „Schön. Du hast mir gefehlt.“, murmelte er in ihr Haar, als er sie an sich drückte. Rose ging durch den Kopf, dass sie ihn doch gestern erst gesehen hatte, doch das sagte sie natürlich nicht. Stattdessen nickte sie nur zustimmend, schnappte sich seine Hand und sah ihn erwartungsvoll – zumindest hoffte sie, dass sie so aussah – an. „Und, was machen wir heute? Leider ist kein Hogsmeadewochenende.“ Chris lächelte sie an. „Ich dachte, wir gehen zu den Gewächshäusern. Draußen ist es zwar schon kalt, aber in den Gewächshäusern nicht. Ich hab noch ein paar Süßigkeiten vom letzten Hogsmeadebesuch. Die könnten wir uns teilen.“ Rose lächelte ihn dankbar an. Er war einfach zu niedlich. „Klar. Gerne. Gute Idee.“ Chris nickte ihr zu. „Dann lass mich schnell das ganze Zeug aus dem Gemeinschaftsraum holen und du kannst deine Bücher wegbringen. Wir treffen uns einfach in der Eingangshalle?“ Mit diesen Worten lächelte er sie noch einmal an, drehte sich um und war verschwunden, bevor Rose antworten konnte. „Auch gut.“, seufzte sie leise und machte sich nun ihrerseits auf den Weg in ihren Horst. Vielleicht war es wirklich keine schlechte Idee, den Tag mit Chris zu verbringen. Er hatte in der letzten Zeit eindeutig zu viel Geduld mit ihr gehabt. Vielleicht sollte sie sich nun wirklich auf ihn konzentrieren und Scorpius vergessen. Wäre ihr jemand so begegnet, wie sie es mit Chris getan hatte – so abwesend, abweisend – hätte sie schon längst das Interesse verloren. Aber, dass er sich so hartnäckig hielt, konnte nur bedeuten, dass er es wirklich ernst mit ihr meinte und sie gern hatte. Eine halbe Stunde später saß sie auf einer der Bänke im Gewächshaus 7 neben Chris und knabberte an einem Schokofrosch. „Ich freue mich total, dass du jetzt noch Zeit für mich hattest.“, meinte Chris und lächelte sie strahlend an. „Ja, ich mich auch. Ich war einfach so beschäftigt, aber das sollte sich jetzt bald ändern. Demnächst sind Weihnachtsferien und das heißt, dass nicht mehr allzu viel Lernstoff anfallen wird.“, erwiderte sie und lächelte leicht zurück. Chris zögerte, machte den Mund auf und dann wieder zu, wandte sich ab und reichte ihr noch einen Schokofrosch, obwohl sie den ersten noch nicht aufgegessen hatte. „Was ist? Du wolltest doch gerade etwas sagen.“, murmelte Rose. „Ja, aber ich weiß nicht, ob das angebracht ist.“, grinste Chris, doch sie bedeutete ihm zu sprechen. „Ich hatte nur einfach das Gefühl, dass du überhaupt kein Interesse an mir hast, und es wundert mich, dass du anscheinend deine Meinung geändert hast.“ Rose errötete augenblicklich. „Nein.“, antwortete sie. „Daran lag es wirklich nicht. Ich mag dich. Ich hatte nur wirklich viel zu tun.“ „Gut.“, lächelte Chris erleichtert. „Ich mag dich nämlich auch.“ Mit diesen Worten beugte er sich näher zu ihr und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Sehr sogar.“, murmelte er. Ihre Lippen trennten nur noch Millimeter, als er hinzufügte: „Rose, ich glaube, ich habe mich in dich verliebt.“ Und dann drückte er seinen Mund auf ihren. Verschloss ihre Lippen mit seinen und verhinderte so – ungewollt – Roses aufkeuchen. Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet. Nur am Rande nahm sie war, dass er sie gerade küsste. Viel zu sehr war sie mit dem Gedanken beschäftigt, was sie nun tun sollte. Sie konnte ihm doch unmöglich sagen, dass sie nicht in ihn verliebt war. Es würde ihm das Herz brechen. Und er würde sicher sofort das Interesse verlieren, doch ihn anlügen kam auch nicht in Frage. „Was ist los? Hab ich etwas falsch gemacht?“, holte Chris sie aus ihren Gedanken. „Was? Nein. Gar nicht.“, antwortete Rose ein wenig verwirrt. „Nun, ich küsse dich und du sitzt da wie eine Statue.“, murmelte er. „Tut mir leid. Du hast mich nur überrascht. Mit deinem … Geständnis.“ „Oh. Ich dachte..“, murmelte er. „Ja? Was?“ „Ich dachte nur, du empfindest dasselbe für mich. Also nachdem du meintest, du magst mich und so. Aber anscheinend..“ Bevor er weitersprechen konnte, zog Rose ihn zu sich und legte ihre Lippen auf seine. Es war vielleicht falsch, was sie gerade tat, aber es würde ihr vielleicht auch den Schmerz nehmen. Und irgendwann, wenn Scorpius wirklich nur mehr ein Freund war, würde sie sich sicher in Chris verlieben. Ganz sicher. „Okay. Das ist Antwort genug.“, grinste Chris, als er sich von ihr gelöst hatte. Rose errötete nur, sagte aber nichts dazu. „Wir sollten dann langsam zum Abendessen gehen. Es wird Zeit.“, durchbrach Chris die Stille, die sich ausgebreitet hatte. „Oh, ja. Natürlich.“, murmelte Rose und stand etwas unbeholfen auf. „Ich muss doch darauf schauen, dass meine Freundin genug zu essen bekommt.“, grinste er und hielt ihr seine Hand hin. Mit geweiteten Augen sah Rose zwischen seiner Hand und seinem Gesicht auf und ab. Hatte er gerade wirklich `Freundin´ gesagt? Als sie sich nach einer Minute nicht rührte, ließ er die Hand wieder sinken. „Also.. ich dachte nur.. ich meine, es macht dir doch nichts aus, wenn ich dich meine Freundin nenne, oder?“ Rose schüttelte etwas mechanisch den Kopf. „Gut.“, meinte er erleichtert, trat einen Schritt auf sie zu und küsste sie noch einmal. Doch diesen löste er nicht so schnell. Er schlang seine Arme um sie, zog sie noch näher zu sich und bat mit seiner Zunge um Einlass. Rose Gedanken rasten, kreisten, verwirrten sie. Langsam öffnete sie ihre Lippen und erwiderte den Kuss. Halbherzig, aber davon schien er nichts mitzubekommen. Und dann dachte sie daran, dass sie wohl auch ihre Arme um ihn legen sollte. Dass man das eben so machte. Deshalb hob sie ihre Hände und legte sie auf seine Schultern. Nach schier endloser Zeit löste er sich von ihr und sah sie strahlend an. Atemlos. Ein wenig keuchend. Und irgendwie erregt. Was man vielleicht auch sein sollte, schoss es Rose durch den Kopf, wenn man gerade die Person geküsst hatte, in die man verliebt war. Also versuchte sie, ebenso auszusehen. Anscheinend gelang es ihr, denn Chris schnappte sich ihre Hand und zog sie mit sich in Richtung Schloss. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)