Whispers in the Dark (Liley) von EmiLy_RoHan (What Hurts The Most) ================================================================================ Kapitel 11: Excruciating Pain ----------------------------- WHISPERS IN THE DARK WHAT HURTS THE MOST LILEY Kapitel 11 Sonny starrte Alex Russo an, wie sie da stand, Miley Stewart in ihren Armen und sie spürte, wie die Eifersucht sich durch ihre Adern zog, obwohl sie hier mit Lilly Truscott stand. Sie hätte so gerne mit Miley Stewart getauscht. Miley, die es anscheinend für unter ihrer Würde hielt, Sonny und Lilly auch nur weiter anzusehen. „Das ist mein Raum, was habt ihr hier zu suchen?“, sie hatte kälter geklungen, als sie sich fühlte und trat einen Schritt von der blonden Sängerin weg, die sie allerdings nicht losließ. Im Gegenteil, sie schlang ihre Arme um Sonnys Taille und legte ihren Kopf auf ihre Schulter. Zweifelsohne wollte sie Miley eifersüchtig machen und es fuchste sie sicher, dass Miley ihr keinerlei Beachtung schenkte. Ein Muskel an Alex' Kiefer pulsierte, als sie sich wieder Sonny zu wandte und mit den Zähnen knirschte. „Oh, das tut mir aber Leid. Hoffentlich haben wir auch nichts kaputt gemacht aus Versehen. Aber lasst euch von uns gar nicht stören! Ihr könnt es ruhig auf dem Tisch treiben, das macht uns gar nichts aus!“, kalter Hass lag in Alex' Stimme und sie schlang ihre Arme nur noch fester um Mileys Rücken. Lilly verstärkte ihren Griff ebenfalls, dann lachte sie kalt. „Ihr könnt jetzt gehen.“, auch ihre Stimme enthielt einen leisen, kalten Unterton. Aber sie klang anders als zuvor. Nicht mehr teilnahmslos, nicht mehr zurückgenommen. Nein, in ihrer Stimme klangen mehr Emotionen, als Sonny je von ihr gehört hatte. Alex knurrte sie an, dann nahm sie Mileys Hand in ihre und zog sie schnell durch das Zimmer. Sie würdigte ihnen keines Blickes mehr, sondern ging einfach an ihnen vorbei. Miley hatte allerdings nichts so viel Glück. Lilly packte ihren Unterarm und beugte sich zu ihr, flüsterte ihr ins Ohr. Aber Sonny konnte nicht verstehen, was sie zu ihr sagte. Und dann waren die beiden anderen auch schon verschwunden und ein hohles, dumpfes Gefühl der Verlassenheit stellte sich in Sonnys Magengegend ein. Ihre Eingeweide zogen sich schmerzhaft zusammen, als sie an die Verwirrung und den Schmerz dachte, die in Alex' Augen geschimmert hatten. Die Brünette zwang sich, an etwas anderes zu denken. Lilly ließ sie endgültig los, betrat das Zimmer und ließ sich auf die pinke Couch fallen. „Also, du wolltest über irgendetwas reden? Na los, dann rede.“, der selbstgefällige, eingebildete Ton rollte ohne große Umschweife von ihrer Zunge und Sonny registrierte erst einen Moment später, dass die andere Frau gesprochen hatte. Sie schloss die Tür. „Na ja, findest du nicht, dass wir über das reden sollten... was gerade passiert ist?“, Lilly sah sie nicht an. Sie starrte wieder an die Decke, so als würde dieses Gespräch sie langweilen, was es mit großer Wahrscheinlichkeit auch tat. „Worüber sollen wir sprechen? Dass Miley sich eine neue Freundin gesucht hat, um mir eins auszuwischen? Darüber müssen wir nicht sprechen, das ist mir vollkommen egal. Sie kann tun und lassen, was sie will. Und ich kann das auch.“, jetzt grinste sie Sonny lüstern an. „Ich denke, das habe ich deutlich zum Ausdruck gebracht, meinst du nicht?“ Röte schlich sich auf Sonnys ohnehin schon heißes Gesicht. „Ist schon in Ordnung, das muss dir nicht peinlich sein. Du bist ja nicht das erste Mädchen, mit dem ich geschlafen habe. Keine große Sache, wirklich.“, die Blondine verschränkte ihre Arme hinter dem Kopf und lehnte sich entspannt zurück. „Und? Das war alles? Sex? Und wie soll es jetzt mit uns beiden weitergehen?“, allmählich sammelte sich Wut in Sonnys Körper. Diese Frau hatte vielleicht Nerven. Natürlich hatte sie gewusst, dass sie nie glücklich bis ans Ende aller Tage sein würden, aber konnte diese Frau denn nicht wenigstens ein bisschen Respekt zeigen? Lilly lachte höhnisch. „Wie meinst du das, wie soll es mit uns weitergehen? Wir hatten Sex, das ist alles. Wir haben gefickt. Das wars, da ist nicht mehr.“, sie würden keine Beziehung anfangen, nur weil Lilly Truscott sich von ihrem hohen Ross herunter gelassen hatte und sich dazu erbarmt hatte mit ihr zu schlafen. Es gab für sie keine Zukunft. „Du bist echt unglaublich.“, die Brünette schüttelte leicht ungläubig den Kopf. „Tut mir ja Leid, aber Lilly Truscott ist nun mal nicht der Typ für feste Beziehungen. Das bringt nichts als Ärger, wenn du mich fragst.“, Sonny musste sich arg auf die Zunge beißen, um nicht den Schwall von Beleidigungen auszustoßen, der ihr auf der Zunge lag, aber sie beherrschte sich. „Und was ist mit... Was ist mit Miley Stewart? Hättest du nicht furchtbar gerne eine Beziehung mit ihr? Denkst du etwa, ich bin blind? Jeder kann es sehen, Lilly! Jeder kann sehen, wie du sie ansiehst und wie du ihr hinterher trauerst.“, Lillys Grinsen erstarb. „Sprich nicht von Dingen, die du nicht verstehst, klar?!“, sie setzte sich auf, die Hände zu Fäusten geballt und bedachte Sonny mit einem eiskalten Blick. Aber die Brünette wich nicht von ihr zurück, im Gegenteil. Es stachelte sie nur noch weiter an. „Du kannst aufhören, es abzustreiten, Lilly! Jeder kann sehen, wie du vor ihren Knien herum rutscht! Und wenn mal etwas nicht nach deiner Pfeife tanzt, dann wirst du sauer! Es muss dich zerfressen, sie mit Alex zu sehen!“, Alex... Es versetzte ihrem eigenen Herzen einen neuerlichen Stich. Lilly schnaubte verächtlich. „Alex Russo. Die braucht sich bloß nicht einzubilden, dass Miley wirklich etwas von ihr will. Sie vertreibt sich mit ihr doch nur die Zeit.“, Sonny beobachtete die Blondine genau, dann seufzte sie und streckte ihre Hand aus, legte sie auf Lillys. „Es tut mir Leid, Lilly. Ich hätte das nicht sagen sollen. Ich weiß, wie weh es tut in jemanden verliebt zu sein, der einen nicht will. Mach dir keine Sorgen, das bessert sich mit der Zeit.“, sie dachte an Tawni und an ihr kleines bisschen Verknalltheit am Anfang. Als sie noch neu bei So Random! gewesen war. Lilly zog ihre Hand weg und schnaubte wieder, dann sprang sie auf und ging ziellos durch den Raum. „Was heißt hier, sie will nichts von mir?! Und ich bin verdammt nochmal nicht in sie verliebt, ist das klar?!“, sie schlug ihre Hände auf den kleinen Tisch, der im Hintergrund stand und aus ihren Augen sprühten rote Funken. Sonny spürte Genugtuung durch ihren Körper fließen und grinste leicht. Wieso sollte sie sich Gedanken um Alex Russo machen, wenn sie auch genauso gut ihre Zeit damit zubringen konnte, Lilly Truscott auf die Palme zu bringen? „Oh, du bist also nicht in sie verliebt, huh? Hast du vielleicht in letzter Zeit mal in den Spiegel gesehen? Du bist doch ein Wrack, was sie anbelangt.“, die Brünette erhob sich ebenfalls und stolzierte langsam auf Lilly zu, die sie misstrauisch beäugte. „Miley Stewarts und meine Beziehung geht dich absolut nichts an.“, ihre Augen wichen aus. „Mhh, also ist da eine Beziehung. Ich hatte doch recht.“, sie umrundete Lilly und legte ihre Hände auf ihre Schultern, bevor sie sanft massierte und sich gegen den verkrampften Rücken lehnte. „Shh, ist schon okay. Ich werd es doch keinem verraten. Bei mir ist dein Geheimnis sicher.“ Lilly schnaubte verächtlich. „Wer glaubst du eigentlich, wer du bist? Nur weil du in dieser Show mitspielst, fühlst du dich wohl wie ein Überflieger. Aber du weißt absolut nichts über mich und stehst hier und stellst irgendwelche Vermutungen über mein Leben an.“, sie drehte sich nicht um. „Ich stelle keine Vermutungen an, Lilly. Ich spreche nur aus, was jeder sehen kann, der euch beiden Aufmerksamkeit schenkt. Die Art und Weise, wie ihr beide euch anseht, und wie ihr beide so eifersüchtig darauf seit, wenn der andere eine andere Freundin hat. Tsk, tsk, tsk. Du solltest deine Karten wirklich nicht so offen legen, Lilly. Wer sein Herz auf der Zunge trägt, dem könnte es leicht gebrochen werden.“, noch bevor sie wusste, was mit ihr geschah, lag sie schon lang auf dem Tisch vor Lilly und sah auf in das wütendste Gesicht, für das sie gesorgt hatte. „Ich trage mein Herz nicht auf der Zunge.“, ihre Stimme bebte vor Wut. „Und ich werde nicht zulassen, dass jemand wie du solche Anmaßungen von sich gibt, hast du mich verstanden?!“ Sie knirschte mit ihren Zähnen, aber Sonny lachte nur. „Was willst du denn tun, Lilly? Willst du mich vielleicht schlagen, oder was?“, sie hatte keine Angst davor, was Lilly ihr vielleicht antun könnte, das würde sie wenigstens von diesen Gefühlen ablenken, die sie für sie und diese Alex hatte. Lilly grinste lasziv. „Aber nein, weswegen sollte ich dich denn schlagen? Das macht doch gar keinen Spaß.“, und anstatt sich an Sonnys Bluse zu schaffen zu machen, schob sie ihren Rock hoch und ihre Unterhose hinunter und lehnte sich tief über sie. „Nein, nein, ich habe ganz andere Wege, dich zu bestrafen.“ Sonnys Finger krallten sich in Lillys Schultern, als die Blondine tief in sie eindrang und sich hart und schnell in ihr bewegte. Sie versuchte nicht, sie zu bekämpfen, sie war von ihrem kleinen Debakel im Badezimmer immer noch so feucht, dass Lilly keine Probleme hatte, in sie hinein zu schlüpfen. „Ugh, Lilly. Ich weiß, ugh, wieso du das jetzt tust.“, sie atmete schnell und ihre Fingernägel gruben sich tief in Lillys Fleisch. „Sie hat dich v-verletzt und jetzt versteckst du dich hinter bedeutungslosem... Sex.“ Sie packte Lillys Gesicht und presste ihre Lippen in einem rauen, harten Kuss zusammen, der nicht einmal den Hauch Liebe enthielt. Es war nichts liebevolles an diesem Moment. „Du hast ja keine Ahnung, wovon du eigentlich redest.“, doch Sonny war sich sicher, dass nicht nur sie in Vergessenheit absackte, als sie ihr machtvolles Hoch erreichte, sondern auch eine gewisse Blondine, die ihre Augen schloss und ganz eindeutig nicht mehr bei ihr im Raum war. •◘○ „Alles okay? Was wollte Truscott von dir?“, Alex setzte Miley auf einen der weichen Hocker, die in einem ihr unbekannten Raum aufgestellt waren und besah sich ihre beste Freundin etwas genauer, bevor sie vor ihr in die Hocke ging und ihre Hände auf Mileys Knie legte. „Ich schwöre dir, wenn sie dir etwas Widerliches an den Kopf geworfen hat, dann werde ich sie ganz persönlich auseinander nehmen.“ Dies rang Miley tatsächlich ein kleines Lächeln ab. „Ist schon... okay. Es war nur ein kleiner Schock, sie mit dieser... mit dieser Sonny zu sehen. Das ist alles.“, Alex konnte sich ihre Gefühle vorstellen. Zumindest annähernd. Immerhin kannte sie das Objekt ihrer Begierde erst einige Stunden lang. Aber Miley kannte Lilly immerhin seit mindestens Sieben Jahren und auch, wenn sie erst kürzlich entdeckt hatte, dass sie etwas für sie empfand, machte es das ganze nicht weniger schlimm. „Trotzdem, wenn du willst, dass ich sie mir vorknöpfe, dann mach ich das für dich. Ist doch Ehrensache. Ich nehm sie mit meinen geheimen Kräften aus, wie eine Weihnachtsgans.“, sie konnte Lilly mithilfe ihres Zauberstabs ganz schön alt aussehen lassen, auch wenn sich das eigentlich nicht gehörte. Doch sie hatte sich ja ohnehin noch nie an Regeln gehalten. „Lilly hat das nur gemacht, weil sie mir weh tun wollte, weil sie uns beide zusammen gesehen hat. Sonst hätte sie nie was mit Sonny angefangen und wir hätten diesen ganzen Schlamassel gar nicht erst.“, Alex fühlte sich mies. „Schon okay. Das war wohl die netteste Variante, um mir zu sagen, dass ich mal wieder alles verbockt habe und an allem Schuld bin, schon okay. Das bin ich gewohnt. Ich denke eben nie lange genug über meine Pläne nach.“, aber normalerweise taten ihr die Opfer ihrer verpatzten Pläne hinterher nicht so Leid und sie machte sich deswegen nicht unbedingt fertig. Aber Miley so zu sehen... raubte ihr das letzte bisschen Kampeswillen. „Das war nicht deine Schuld, wie oft soll ich dir das noch sagen? Du wolltest mir nur helfen und vielleicht hätte es ja auch geholfen, wenn wir uns vorher nicht geküsst hätten... Du hattest die Idee nur zur falschen Zeit am falschen Ort.“, Miley schniefte leise und wischte sich die Tränen aus den Augen. „Es lohnt sich nicht, über vergossene Milch zu jammern. Jetzt muss ich eben das beste aus der Situation machen...“ Alex seufzte leise, bevor sie sich auf den Hintern fallen ließ und darüber nachdachte, wie sie das ganze am besten wieder gerade rücken könnte. Vielleicht, wenn sie einfach mit Lilly redete und ihr alles erklärte? Sie hatte eigentlich gedacht, dass sie ganz gut miteinander ausgekommen waren, bevor Alex 'Interesse' an Miley gezeigt hatte. Vielleicht schaffte sie es ja, Lilly ein bisschen ins Gewissen zu reden. „Okay, du wartest hier und ich versuche unsere Eisprinzessin ein wenig zu schmelzen, okay? Ich krieg sie schon dazu, dass sie dich wieder ansieht und nicht mehr mit Sonny rum macht.“, sie tätschelte noch einmal sanft Mileys Knie, bevor sie sich schnell erhob und das Zimmer verließ. Sie ließ ihre Augen nach rechts und nach links laufen, bevor sie ihren Zauberstab aus ihrer Socke zog und ihn flach auf ihre Hand legte. Sie sprach einen Zauberspruch, worauf die Spitze ihres Stabs zu leuchten begann und sich nach links drehte. „Da steckst du also, Truscott.“, diesen Spruch benutzte sie immer, wenn sie jemanden finden wollte und dieses Mal würde es Lilly Truscott sein. Sie nahm einen tiefen Atemzug und machte sich auf in Richtung Toilette. Lilly stand vor dem Waschbecken und wusch sich die Hände, die Augen fest geschlossen und das Gesicht so kalt und hart wie eine Backsteinmauer. Das würde sicher nicht einfach werden. Sie verschwand schnell wieder aus dem Bad, sah sich erneut um und zog dann wieder ihren Zauberstab hervor, woraufhin sie einen neuerlichen Spruch aussprach. „Wollen wir doch mal sehen, was wirklich in dir vorgeht, Lilly.“, sie grinste, steckte den Zauberstab zurück an seinen Platz und betrat unter großem Hallo das Badezimmer. Lillys Augen durchstachen sie förmlich mit eisigen Dolchen, als sich ihre Blicke im Spiegel trafen. „Russo...“, Lillys Stimme klang tief und bedrohlich, als sie sich endlich umdrehte und Alex entgegen trat. Die Dunkelhaarige hoffte nur, dass auch alles glatt laufen würde und dass der Zauber nicht alles schlimmer machte. Immerhin konnte es gut sein, dass Lilly gewisse Gefühle ausdrücken würde, die nicht nur für sie selbst, sondern auch für Alex sehr schädlich sein konnten. Zum Beispiel dann, wenn Lilly wütend wurde. So wie in diesem Moment. Alex konnte beinahe sehen, wie eine Ader an ihrer Stirn begann zu pochen, als sie die Hände zu Fäusten ballte und einen drohenden Schritt auf Alex zu machte. Die Macht des Zaubers ließ Lillys Hemmungen fallen und im Moment sah sie durchaus so aus, als wäre sie bereit zu töten. Der erste Schwinger traf Alex überraschend, sodass sie mit dem Kopf voran in eine der Toilettenkabinen stürzte und auf dem Boden landete. Lilly fiel über ihr auf die Knie, die Faust immer noch erhoben und jetzt schon leicht geschwollen. „Du Bastard hast Miley nicht verdient!“ •◘○ Miley zitterte leicht im kühlen Wind, der um ihre Arme und Schultern tanzte. Sie wusste nicht einmal, weswegen sie überhaupt hier war und auf diese unsägliche Person wartete. Wieso war sie hierauf gekommen, nach allem, was Lilly ihr angetan hatte? Sie hatte aus Frust etwas mit Sonny angefangen und jetzt? Wollte sie Miley jetzt etwa zurück? Wollte sie dafür sorgen, dass sich Miley nicht länger mit Alex traf? Nein, das konnte es nicht sein. Natürlich, sie konnte nicht leugnen, wie Lilly sie angesehen hatte und wie sie beide sich geküsst hatten, aber würde Lilly wirklich so weit gehen und dafür sorgen wollen, dass Miley sich von Alex trennte? Von einer Alex, die dies alles nur inszeniert hatte, um die beiden zusammen zu bringen und sie nicht voneinander zu trennen? Das alles war doch ohnehin nur die große Ironie ihres Lebens. Für einige, herrliche Sekunden lang hatte sie Lilly Truscott ganz für sich gehabt. Lilly hatte ihr sogar diesen wunderbaren Song gewidmet und Miley war bereit gewesen, ihr die drei magischen Worte zu sagen... und ab dann war alles schief gegangen. Und was hatte ihr das alles im Endeffekt gebracht? Ein gebrochenes Herz und einen blauen Fleck an der Stelle, wo Lilly sie zu fest am Arm gepackt hatte. Ihre Finger hatten gezittert... Miley wollte gern glauben, dass ihr das alles genauso weh tat, wie Miley selbst. „Ich war mir nicht sicher, ob du überhaupt kommst.“, Lillys klare, kalte Stimme drang an Mileys Ohren und schien ihre Gänsehaut nur noch zu verstärken. Auf dem Dach dieses riesigen Gebäudes war es wesentlich kühler als auf dem Erdboden und der Wind peitschte um Mileys nackte Arme. Sie hatte ihre Jacke unten gelassen. „Ich war mir auch nicht sicher, ob ich kommen würde.“, sie sah Lilly nicht an, doch sie hörte ihre langsamen, bestimmten Schritte und sie erahnte das Schlimmste. Sie würde es nicht ertragen, wenn Lilly sie auch nur berührte. Doch die Schritte hielten kurz hinter ihr inne. „Also...“, Lilly schien nicht recht zu wissen, wo sie anfangen sollte und Miley wusste nicht, wie sie das alles beenden sollte. Sie wollte nicht länger leiden. „Alex und ich, wir... wir sind nicht wirklich...“, endlich drehte sie sich zu Lilly um und ihr ganzer Körper erstarrte vor blankem Entsetzen. Lillys einst weißes Shirt war mit Blut voll gespritzt und ihre ganze Nase und ihr Kinn waren voller Blut. Sie wischte sich etwas unbeholfen mit einer blutigen und geschwollenen Hand über das Gesicht und zuckte zusammen, als sie ihre Nase berührte. „Was ist denn mit dir passiert?!“ Wider besseren Wissens ließ Miley alle Vorsicht fahren. Sie sprang auf ihre Füße und durchquerte den restlichen Abstand zwischen ihnen mit zwei langen Schritten, bevor sie Lillys Kinn in ihre Hand nahm und ihre Nase begutachtete, die um die Mitte herum angeschwollen war. Beinahe so, als hätte sie eben jemand mit Gewalt zertrümmert. „Wer war das?“, ihre zittrige Hand fuhr über Lillys Wange, aber Lilly sah sie nicht an. Ihre Augen waren auf einem Punkt oberhalb von Mileys linkem Ohr fixiert und sie wirkte abwesend, wenngleich auch nicht benebelt. Lediglich, als wäre sie tief in Gedanken versunken. Lilly nahm einen tiefen Atemzug, dann legte sie ihre geschwollene Hand über Mileys und zum ersten Mal, seit sie das Dach betreten hatte, trafen sich ihre Augen und Miley wollte weg sehen, aber sie konnte nicht. Sie war wie hypnotisiert, als Lilly seufzte und ihr Daumen sanft über Mileys Handrücken fuhr. „Ich hab ihr... ich hab ihr ein blaues Auge und eine blutige Lippe verpasst. Und auch wenn ihre Nase ziemlich übel geblutet hat, ich glaub nicht, dass ich sie gebrochen habe.“, sie zeigte ein etwas reumütiges Lächeln, bevor ihr Gesicht wieder kalt und ausdruckslos wurde. „Wer...?“, Miley befürchtete, dass ihr schlimmster Albtraum gerade Realität geworden war. „Lilly... mit wem hast du dich geprügelt?“ Sie zog ihre Hand aus Lillys Griff und und machte einen Schritt von ihr zurück, so als hätte sie sich verbrannt. Die Blondine verzog das Gesicht. „Na mit wem wohl? Mit diesem Miststück von Russo!“, ihr ganzes Gebaren veränderte sich. Ihr Gesicht war nicht mehr ausdruckslos und starr, sondern wütend und zornig und... und verletzt und sie fletschte ihre Zähne und ballte ihre Hände zu Fäusten und etwas Gefährliches blitzte in ihren Augen auf, etwas Wildes, was Miley selten bei überhaupt einem Menschen gesehen hatte. „Hast du sie noch alle?! Wieso prügelst du dich mit Alex?!“, sie machte noch einen Schritt von Lilly zurück, ihre Sorge von eben schnell dahin schmelzend und eine Flamme des Zorns machte sich in ihrem Bauch breit und war bereit zuzuschlagen. Es scherte sie nicht, dass Lilly aussah, als wäre sie aus einer Schlacht zurück gekehrt und dass sie verletzt war und dass sie das vielleicht alles nur getan hatte, weil sie Miley mochte und weil sie es nicht ertragen konnte, Miley mit einem anderen Mädchen zu sehen. Das alles spielte keine Rolle, denn Lilly konnte nicht einfach herum laufen und ihre Freunde dafür verprügeln, dass sie ihr nur helfen wollten. Auch wenn Lilly das natürlich nicht wissen konnte. „Was gibt dir das Recht, sie so zu behandeln?! Wieso kannst du dich nicht einfach aus meinen Angelegenheiten heraus halten?! Sie hat doch nur versucht mir zu helfen!“ Die Blondine knirschte mit den Zähnen, bevor sie Miley fest und hart bei den Schultern packte und ihr tief in die Augen blickte, die Zähne gebleckt und bereit zu einem weiteren Kampf, wenn es sein musste. Miley schluckte. Sie hatte noch nie Angst vor Lilly gehabt, aber in diesem Moment wusste sie nicht, was sie erwarten sollte. „Was mir das Recht gibt?! Was mir das Recht gibt?! Miley, dieses kleine Miststück nutzt dich doch nur aus! Du verdienst... du brauchst jemanden, der dich richtig behandelt und nicht jemanden so Dummes wie diese kleine Schlampe!“, Miley starrte sie entgeistert an. „Jemand, der mich richtig behandelt?! Vielleicht wie du, oder was? Denn soweit ich das sehe, bist du die einzige, die immer wieder auf mir herum trampelt und mir weh tut!“, Blut lief immer noch Lillys Kinn entlang und landete zwischen ihnen auf dem Boden und wenn Lilly nicht ohnehin schon so erbärmlich zugerichtet ausgesehen hätte, dann hätte Miley sie wohl geohrfeigt. Doch auf Mileys Frage schien die große Frau anscheinend keine Antwort zu haben, denn ihr Griff lockerte sich etwas und ihr Gesicht verlor ein wenig an Härte, als sie sich mit der rechten Hand sanft über das Gesicht fuhr und die Augen schloss, bevor sie Miley erneut fixierte. „Ich habe vielleicht nicht die besten Entscheidungen getroffen, Miley, aber das bedeutet nicht, dass ich nicht immer das beste für dich wollte.“, ihre Stimme hatte etwas von ihrer Schärfe eingebüßt und sie schrie nicht mehr, doch Miley war noch nicht zufrieden mit dieser Antwort. „Oh, also hast du mich nach deinem Auslandsjahr einfach sitzen lassen, weil es ja so viel besser für mich war, allein und einsam zu sein! Und du hast vorhin einfach mit dieser Sonny-Schlampe herum gemacht, weil es ja so viel besser für mich war, zu sehen, wie die Frau, die ich... wie du dich mit anderen Frauen vergnügst, ohne auch nur einen Schimmer davon zu haben, wie ich mich vielleicht dabei fühle!“, Lillys Finger an Mileys Schultern zitterten. „Glaubst du vielleicht, es war einfach für mich, dich zurück zu lassen und dich nicht mehr zu sehen?! Ich wollte nie, dass das alles passiert!“, und als hätte sie einen Stromschlag bekommen, fielen ihre Hände von Mileys Schultern und sie sie drängte sich an ihr vorbei und packte mit ihren blutigen Händen den Rand des Gebäudes, um sich daran ab zu stützen. Miley starrte nur ihren Rücken an. „Egal, was in England vorgefallen ist, Lilly... ich hätte dich nie im Stich gelassen. Du warst immerhin meine beste Freundin und ich hätte dich für nichts in der Welt aufgegeben.“, ihre Worte waren mehr ein Hauch als richtige Sprache, als sie langsam wieder auf Lilly zuging. „Das wusste ich. Ich wusste, du würdest mich nie aufgeben. Deswegen musste ich das für dich tun. Ich musste dich aufgeben, damit du dich von mir lösen kannst.“, ihr Gesicht lag im Schatten ihrer Haare verborgen, doch immer noch tropfte feines, rotes Blut auf den Boden. „Wieso? Was hätte so schrecklich sein können, dass du es mir nicht sagen konntest?“, ihre Hand schwebte für einen Moment über Lillys Rücken, dann strich sie sanft über die angespannten Muskeln und stellte sich hinter ihre Ex-beste Freundin. „Und wenn du es mir damals nicht sagen konntest, kannst du es mir dann nicht wenigstens heute sagen? Es ist nie zu spät, Lilly.“ „Doch, Miley, es ist zu spät.“, ein eiskaltes, blaues Auge erschien hinter dem Vorhang von blondem Haar und im nächsten Moment fand sich Miley gegen die nächste Wand gepresst und Lillys Gesicht war ihr ganz nah, aber sie berührte sie nicht. Ihr schlankes, straffes Gesicht schwebte unmittelbar vor ihr und Lillys Augen wanderten über Miley wie die einer Raubkatze. „Für sie ist es lange zu spät und auch wir... werden keine Zukunft haben. Deswegen muss ich dir immer und immer wieder weh tun. Wir können nicht zusammen sein, das geht einfach nicht.“ Langsam von Miley ablassend, machte sie einen kleinen Schritt zurück und zog ein Taschentuch aus ihrer Tasche, mit dem sie das verschmierte Blut von Kinn und Nase wischte. „Ich versteh das nicht. Wieso können wir nicht zusammen sein? Und wieso verprügelst du Alex, wenn du mich nicht einmal haben willst?“ Lillys Hand ballte sich zu einer Faust. „Ich will dich, Miley, mehr als alles andere. Das ist ja das Problem. Sie kann dich nicht haben, Miley. Sie kann dich nicht haben. Nicht, bevor ich nicht dieses eine, verdammte Problem beseitigt habe.“, sie steckte das Taschentuch zurück in ihre Tasche und machte schnelle Schritte in Richtung Tür. „Hey, hey, hey! Warte, Lilly!“, sie umrundete Lilly beinahe rennend und stemmte ihre Hände gegen Lillys Brust, um sie zurück zu halten. „Du kannst jetzt nicht einfach so gehen! Von was für einem Problem redest du und wieso kann ich dir nicht dabei helfen? Wir können das zusammen schaffen, so wie früher!“ Ihre Hand glitt wieder zu Lillys Wange und strich sanft auf und ab und für einen Moment sah es tatsächlich so aus, als würde die Ex-Surferin unter der Last zusammen brechen, aber dann fasste sie sich wieder. Ihre rechte Hand schob sich unter Mileys Kinn und hob es an und dann, während sie sich langsam zu ihr herunter lehnte, drückte sie ihr einen festen, besitzergreifenden Kuss auf den Mund. Miley erstarrte für einen Moment, doch dieses Gefühl der Vollkommenheit schaltete alles andere in ihrem System ab, bis da nichts mehr war außer Lilly und ihrer Berührung. Sie schlang sanft ihre Arme um Lillys Nacken und presste ihren Körper näher an den der Blondinen, während sie den Kuss vertieften und Miley Lillys Essenz in sich aufnahm. Lillys geschwollene Hand packte Mileys Haar und krallte sich darin fest und zog sie nur noch näher und obwohl Miley kaum atmen konnte, wollte sie sich nicht von diesem Moment trennen, in dem alles so perfekt schien. Sich schwer atmend voneinander lösend, starrte Miley tief in die glasigen Augen ihrer Ex-besten Freundin und fragte sich zum hundertsten Mal, ob sie wirklich das Richtige tat. Lillys Atem schlug heiß auf ihre Lippen und ihre Finger fuhren sanft durch Mileys Haare. „Du solltest deine Hand wirklich kühlen... sonst wird sie nur... noch dicker.“, sie wusste nicht einmal, weshalb sie jetzt sprach, aber sie konnte es nicht mehr ertragen, diese perfekte und doch so kaputte Person vor sich noch länger einfach nur anzusehen. „Vielleicht solltest du mir dabei helfen, sie wieder zusammen zu flicken.“, ein kleines Lächeln stahl sich auf Lillys Gesicht, bevor sie sich wieder nach vorn lehnte und Miley auf die Wange küsste. Die Brünette konnte nur nicken. Sie entfernte sich von der Blondinen, nahm ihre unverletzte Hand und zog sie hinter sich her in den Gang, der nach unten führte. Sie war sich vielleicht nicht sicher, ob sie auch das Richtige tat, doch sie wusste, dass sie genau das tat, was ihr Herz ihr befahl. Und das war, Lillys Truscotts Nähe zu suchen, egal, wie sehr es sie am Ende auch schmerzen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)