I wanna be yours von Yumi-san_89 (Ich will zu dir gehören / NaruHina) ================================================================================ Prolog: A rainy day ------------------- Manchmal kam es mir so vor, als ob mir das gesamte Leben nur einen Streich spielen wollte. Alle Menschen, die ich mochte, wurden mir genommen. Zuerst meine Mutter, die bei der Geburt meiner jüngeren Schwester Hanabi verstarb. Es hatte Komplikationen gegeben und sie verlor zu viel Blut. Sie hatte meinen Vater darum gebeten, dass er sich gut um Hanabi und mich kümmern soll, dass er keine von uns vernachlässigen sollte. An diese Worte von ihr kann ich mich noch sehr gut erinnern. Doch hatte Vater sein Versprechen gebrochen. Von Anfang an hatte er Hanabi mehr Aufmerksamkeit geschenkt als mir. Dass ich um Mutter trauerte und seine Unterstützung brauchte, bemerkte er nicht einmal. Andauernd hatte er Hanabi mir vorgezogen. Andauernd war ich die Schwache. Immer hiess es von Vaters Seite her dass ich es nicht würdig wäre den Namen Hyuuga zu tragen, da ich ihn entehren würde. Dabei hatte ich doch nur seine Aufmerksamkeit gewollt. Ich wollte nur, dass er mich sah, dass er mir zuhörte, mir Trost spendete wenn es mir nicht gut ging. Aber das hatte er nie getan. An einem tristen Regentag spazierte ich, geschützt mit einem Regenschirm, durch das Dorf Konoha, in welchem ich geboren worden und aufgewachsen war. Wie so oft war ich alleine Unterwegs und ging Schritt für Schritt durch den Regen, der nur so auf die Strassen hinab prasselte und grosse Pfützen hinterliess. Kurz liess ich meinen Blick in den wolkenverhangenen Himmel schweifen. Nur um zu sehen, dass es heute wohl keine Hoffnung mehr für die Sonne gab. Nicht einmal der kleinste Lichtstrahl hatte eine Chance sich einen Weg durch diese Wolkendecke zu Bahnen. Ich liess vom Himmel ab, liess mich von meinen Füssen weiter über den durchnässten Boden Konohas tragen. Es war schon immer meine Art gewesen, an einem Tag niemals denselben Weg zu nehmen. So machte ich immer einen kleinen Rundgang im Dorf, so wie auch heute. Diesmal hatte ich mir einen der Wege ausgesucht, der mit Steinen gepflastert war. Es war einer der Wege der aus Konoha hinausführte. Ich wollte nicht weg. Aber weshalb hatten mich meine Füsse hierhin getragen? Verwirrt blickte ich mich um, während ich den Weg weiterging. Plötzlich entdeckte ich etwas, das mir mehr als nur bekannt vorkam. „Naruto-kun?“, fragte ich verunsichert eine blonde, kurzhaarige Gestalt, die auf einer steinernen Bank Platz genommen hatte. Das konnte doch nicht sein, oder? Und wenn doch, dann musste er doch schon seit Minuten oder sogar länger da sitzen, so durchnässt wie der Arme schon war. Wie ich den Namen genannt hatte, wurde ich von einem paar stahlblauen Augen angeblickt. Sie waren so anders als sonst. Ich konnte keinen Funken Hoffen oder Freude in ihnen erblicken, so als hätte es so etwas noch nie im Leben ihres Trägers gegeben. „Hinata-chan? Wir haben uns ja lange nicht gesehen“, lächelte er mir entgegen. Er versuchte fröhlich zu wirken, schien mir keinen Kummer bereiten zu wollen. Doch ich wusste, dass es in seinem Innern anders aussah. „Ja“, lächelte ich ihm entgegen. Ich wollte ihn aufmuntern, konnte es aber einfach nicht. „Du hast über Sasuke-kun nachgedacht, nicht wahr?“ Mit grossen Augen blickte mich der blonde Shinobi an. „Woher…?“ Er schien sich nicht zu trauen, die entsprechende Frage auszusprechen, doch ich wusste wie sie geendet hätte. „Sakura-san hat mir davon erzählt“. Narutos Blick wandte sich von mir ab. Ich wollte mich zu ihm setzen, tat es aber nicht, da die Bank klatschnass war. Genauso wie er. Vorsichtig setzte ich einen Fuss vor den anderen, so dass ich schliesslich direkt vor ihm stand und ihm etwas Schutz vor dem Regen bieten konnte. „Sie macht sich Sorgen um dich. Sie hat das Gefühl, dass du dich zu sehr in diese ganze Sache rein steigerst.“ Ja, sie machte sich Sorgen um ihn. Aber ich machte mir mehr Sorgen um ihn als Sakura. Ich hatte Angst, dass er sich zu sehr rein steigerte und schliesslich ohne Sasuke auftauchen würde, erneut, wie es bereits vor gut einem Jahr geschehen war. Ich wollte nicht, dass er diese Enttäuschung noch einmal durchleben musste. „Das verstehst du nicht.“ Er wandte seinen Blick ab und schloss die Augen. Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem Lächeln, während er leicht den Kopf schüttelte. Verwundert blickte ich ihn an. Was bitte Verstand ich denn nicht? Nach kurzem öffnete Naruto seine Augen wieder. „Ich habe Sakura-chan versprochen, dass ich Sasuke zurückholen werde. Und das werde ich. Darauf kannst du dich verlassen!“, grinste er mir entgegen. Erneut hatte er das Suffix –chan verwendet in Sakuras Namen, was mir einen Stich im Herz versetzte. Obwohl ich wusste, dass er dies bei jedem Mädchen tat, das er irgendwie mochte. Doch mich … mich würde er niemals nur ansatzweise mögen können. Von Liebe konnte da erst recht keine Rede sein. Ein trauriges Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ein Lächeln des Bereuens. Es wäre besser gewesen, wenn ich einfach stumm an ihm vorbei gelaufen wäre. Mein Blick traf den Seinen. Augenblicklich konnte ich wieder das erkennen, wofür ich seine Seelenspiegel und ihn selber so sehr liebte. In seinen Augen loderte das Feuer des Mutes, des Willens und der Zuversicht, dass er alles schaffen konnte, wenn er es nur wollte. Ab diesem Augenblick wusste ich, dass ich ihn nicht davon abhalten konnte Sasuke zurückzuholen. Tränen sammelten sich in meinen Augen. Nebenbei bemerkte ich nicht, wie Naruto sich erhob und eine Hand auf meine Schulter legte. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich werde samt Teme im Schlepptau zurückkehren, ob es ihm passt oder nicht. So wie ich es Sakura-chan versprochen habe. Das …“, unerwartet stoppte er. Plötzlich schien er sich seiner Sache nicht mehr sicher zu sein. Ich biss mir auf die Unterlippe, wollte wissen, was er zu sagen gedachte. Doch Naruto schwieg. Ich konnte genau fühlen, wie er mich musterte. Meine Augen blickten immer noch auf den Boden. Für einen kurzen Moment traute ich mich, meinen Kopf anzuheben und den jungen Mann, der vor mir stand, anzuschauen. Doch bereits im nächsten Moment starrte ich wieder zu Boden. Ich fühlte, wie mir das Blut zu Kopf stieg. Sicher hatte ich jetzt wieder einen roten Kopf vor Aufregung. Ich fühlte, wie sich seine Hand von meiner Schulter löste. Erneut wagte ich einen Blick in seine Richtung. Er hatte sich ein Stück von mir entfernt und stand nun erneut im Regen. Langsam streckte ich meine Hand nach ihm aus, als er sich einige Schritte von mir entfernte. Mich überkam die Angst, dass ich ihn vielleicht nie wieder sehen würde. Was wäre, wenn er in einem Kampf mit Sasuke oder anderen Ninjas sein Leben verlieren würde? Dann würde ich nie mit ihm zusammen sein können. Begriff er überhaupt, was er mit seiner Entscheidung anrichtete? Ich wusste es nicht, aber ich wollte ihn auf keinen Fall gehen lassen. Nicht jetzt und hier. Ich wollte das einfach nicht. „Naruto-kun…“, zögernd sprach ich ihn an. Doch er schien mich nicht zu hören. „Hinata-chan…“ erschrocken blickte ich auf, als er meinen Namen aussprach. „Das ist lieb gemeint von dir, aber du brauchst dir wirklich keine Sorgen um mich zu machen.“, er drehte sich um und lächelte. Naruto ging einige Schritte auf mich zu, was ich erst bemerkte, als er direkt vor mir stand. Augenblicklich wurde ich wieder hochrot und ich wandte meinen Blick dem Boden zu. „Ich habe es mir als Ziel gesetzt, Sasuke zurückzuholen. Mir ist bewusst, dass es mir vielleicht nicht gelingen wird, denn es ist mir schon einmal misslungen. Aber…“ erneut stockte er. „Aber ich verspreche dir, dass ich unversehrt zurückkehren werde. Ganz egal ob mit oder ohne Sasuke.“, hörte ich ihn sagen, während er seine Hände auf meine Schultern legte. Abrupt blickte ich auf und konnte direkt in seine blauen Augen schauen. Erneut lächelte er. Schliesslich liess er mich los und verschwand mit erhobener Hand im niederfallenden Regen. Ich blieb allein zurück vor der Bank. Ein sanftes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich wusste, ich könnte ihn nicht aufhalten. Ganz egal was ich auch tat. Aber ich war beruhigt. Ich hatte sein Versprechen, dass wir uns wiedersehen würden, irgendwann. Kapitel 1: You're back / Du bist zurück --------------------------------------- Die Jahre vergingen. Auf Sommer folgten Herbst, Winter und schliesslich der Frühling, bevor die Menschen wieder die langen und warmen Tage an der frischen Luft auskosten konnten. Ich trainierte fleissig mit Vater und meinem Cousin Neji. Mein Ziel war es Jounin zu werden und ich wusste, dass man dazu besonders viel Trainieren musste. Denn man erhielt diese Auszeichnung nur, wenn man in allen Bereichen genügend Erfahrung und Training mitbrachte. Deshalb beschloss ich, mir so viel Zeit wie möglich für das Training zu nehmen, da ich mich nebenbei um meine Aufgaben als künftiges Clanoberhaupt kümmern musste. Vater hatte sich entschieden, nach einiger Überlegung, dass ich sein Amt übernehmen sollte, da ich die vernünftigere Tochter war als Hanabi. Auch wenn sie als Ninja besser war, so tat sie oft unüberlegte Dinge. Natürlich war sie sauer als Vater bekannt gab, dass ich seine Nachfolge Antreten sollte. Immerhin hatte der ganze Clan gehofft, dass Hanabi oder Neji an seine Stelle treten würde. Überdies war sogar ich überrascht, wo ich doch gar nicht mit dieser Ehre gerechnet hatte. So sass ich an einem späten Sommerabend, die Sonne war noch gar nicht untergegangen, im Sitzungszimmer und studierte gemeinsam mit Vater einige Dokumente für die nächste Sitzung. Als Vater sich erhob und das Zimmer verliess, schloss ich meine Augen für einen Augenblick. Sogleich wanderten meine Gedanken zu Naruto-kun. Ich hatte sein Versprechen nicht vergessen. Aber seither war mehr als ein Jahr vergangen. Wenn ich mich nicht irrte, dann war es jetzt beinahe zwei Jahre her seit er das Dorf verlassen hatte. In dieser Zeit hatte sich das Dorf an sich kaum verändert. Auch die Menschen, die hier lebten, nicht. Das was sich verändert hatte, waren die zwischenmenschlichen Beziehungen. So hatten die meisten in meinem Alter inzwischen einen festen Freund oder eine feste Freundin. Einige waren sogar bereits verlobt oder verheiratet. Ich schmunzelte. Niemals hätte ich gedacht, dass ausgerechnet Neji der erste aus der Familie wäre, der sich verloben würde. Ich konnte mich genau daran erinnern, wie Neji Vater vor etwas mehr als einem Jahr um Erlaubnis für die Verlobung mit Tenten gebeten hatte. Ein leiser Seufzer glitt über meine Lippen. Ich wünschte, ich wäre auch bereits verlobt, oder hätte mindestens einen Freund, aber bisher hatte ich einfach kein Glück gehabt. Schliesslich legte ich meine Arbeit für diesen Tag nieder und begab mich auf die Veranda, wo ich zusah wie die Sonne langsam hinter den Felsen verschwand und den Himmel mit den unterschiedlichsten Farben schmückte. Am nächsten Tag hatte ich mich mit den Mädchen zum Picknick verabredet. Es war bereits Mittag, als ich mich auf den Weg zu unserem Treffpunkt, dem Spielplatz, begab. Die Sonne knallte nur so vom Himmel herunter; laut Wetterbericht erwarteten wir mehr als 30° Celsius. Gedankenverloren blickte ich unter meinem Sonnenschirm hervor und betrachtete den stahlblauen Himmel. Bei solchen Temperaturen zog ich einen Aufenthalt am Fluss oder ein Wohnzimmer mit Klimaanlage vor. Ich war mit meiner hellen Haut und meinen dunklen Haaren nur ungern in der Sonne, da ich mir schnell einen Sonnenbrand holen konnte und immer einen Hut tragen musste, da es mir ansonsten zu heiss wurde. Manchmal fand ich meine helle Haut einfach nur mühsam und ärgerte mich darüber, dass ich mich nicht einfach wie die anderen Mädels in die Sonne legen konnte. Bereits nach wenigen Minuten konnte ich Sakura und Tenten beim Treffpunkt, welcher sich nur wenige Meter neben dem Spielplatz befand, erblicken. Sogleich winkten sie mir fröhlich zu. Ein Lächeln zeigte sich auf meinen Lippen. „Hallo zusammen. Wo ist denn Ino?“ „Die kommt nicht. Sie meinte, sie habe noch etwas mit Shikamaru zu klären.“, wusste Sakura zu erzählen. Anscheinend hatten sie schon eine ganze Weile gewartet. „Dann können wir ja los.“, verkündete Tenten und ging voran. Ich nickte nur, während ich mich den beiden anschloss und ihrer unermüdlichen Diskussion lauschte. Das Thema war, wie hätte es auch anders sein können, Männer. Ein Thema, mit welchem ich noch nie viel hatte anfangen können. Denn für mich gab es nur den einen. Daher empfand ich es nicht für nötig, mich in solche unnützen Gespräche, wie mein Vater und Neji sie immer nannten, verwickeln zu lassen. Er wusste ja noch nicht einmal, dass ich ihn liebte. Würde er es überhaupt herausfinden? „Was meinst du dazu, Hinata?“, Sakura blickte mich fragend an. Ungläubig blinzelte ich. Ich hatte keine Ahnung, was die Rosahaarige von mir hören wollte. Tenten schüttelte den Kopf und gab einen Seufzer von sich. „Nicht zu fassen. Da ist er noch nicht mal hier und trotzdem sind deine Gedanken andauernd bei unserem verschollenen Helden.“, Sakura tat es ihr gleich und grinste schief. „Das ist doch gar nicht…“, beinahe hätte ich protestiert. Schliesslich gab ich klein bei. Sie hatte ja doch Recht. Ich konnte tun was ich wollte, um ihn zu vergessen. Oder um zumindest nicht an ihn denken zu müssen. Aber trotzdem waren meine Gedanken die ganze Zeit über bei ihm. Ich konnte einfach nichts dagegen tun. Auch jetzt waren sie wieder bei ihm. So begaben wir uns zum Fluss, wo wir uns in das grüne Gras setzten und unser Picknick genossen. Nach einer Weile, als wir unser Mahl schon längst verdrückt hatten, bemerkten wir, wie ein Haufen Mädchen hysterisch in Richtung Dorfrand rannte. Sie waren einige Jahre jünger als wir selber. Verwundert blickten wir ihnen hinterher. Was da wohl wieder los war? Wahrscheinlich war irgendeine Berühmtheit in unserem Dorf. Moment mal…wir hatten doch eigentlich gar keine Berühmtheiten. Ausser einer einzigen… „Ino? Was ist denn los, dass ihr alle so hysterisch seid?“, fragte Sakura, als Ino wie ein geölter Blitz an uns vorbeirannte. Beinahe hätte die Blonde Sakura überhört. „Oh, Sakura! Hallo zusammen. Entschuldigt, aber habt ihr das noch gar nicht mitgekriegt?“ Sakura und Tenten schüttelten den Kopf. Ich selbst hatte eine gewisse Vermutung. Wagte es aber nicht, jene auszusprechen. „Jetzt mal im Ernst, könnt ihr euch das nicht denken, weshalb so ein Aufruhr herrscht?“, Ino grinste hinterlistig. Augenblicklich schlug mein Herz schneller. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ich wusste nur eins: ich musste schnellstens zum Tor. Um ihn zu sehen. Ihn endlich wieder zu sehen. Hastig packte ich die restlichen Lebensmittel in den Weidenkorb. Ungläubig beobachteten Sakura und Tenten mich. Sogleich fing Tenten an, mir mit dem Packen zu helfen. „Ist das dein Ernst?“, Sakura konnte es nicht fassen. „Es stimmt. Naruto und Sasuke befinden sich auf dem Rückweg.“, rückte Ino nun mit den Informationen heraus. „Dann sollten wir uns beeilen. Nicht dass unsere Schönheit hier keinen Platz mehr hat um unseren Helden zu begrüssen.“, witzelte Tenten. Sogleich wurde ich rot. Ich liess mir aber nichts anmerken. So verliessen wir schnellstens den Schatten der Eiche, unter der wir sassen und machten uns auf den Weg. In der Aufregung vergass ich sogar meinen Sonnenschirm. Aber das war unwichtig. Es gab wichtigeres, viel Wichtigeres. Nach wenigen Minuten kamen wir beim Dorfeingang an. Ich war aus der Puste. Die anderen Mädchen hatten mich regelrecht hinter sich hergezogen. Ja, ich wollte ihn sehen. So lange hatte ich ihn nicht sehen können. Aber musste ich denn wirklich in der ersten Reihe stehen? Ich stand zuvorderst mit Sakura und Ino, die sich mit mir nach vorne gedrängelt hatten. Das passte mir gar nicht. Ich war nie jemand gewesen, der sich gerne präsentierte. Besonders vor einer so grossen Menschenmenge. Das war nun wirklich unnötig. Tenten war so lieb gewesen und hatte sich um die Überreste unseres Picknicks gekümmert. Auch meinen Schirm hatte sie mitgenommen, wie ich später erfuhr. Sie fand, dass sie die beiden Rückkehrer auch später begrüssen konnte. Ich konnte es kaum fassen. Wie lange würde es wohl noch dauern, bis Naruto-kun zurück kehrte? Es konnte nicht mehr lange dauern. Selbst die Späher, welche soeben von einem anderen Auftrag zurückkehrten, erzählten, dass sie die beiden wenige Kilometer vom Dorf entfernt gesichtet hatten. Dann waren sie also bereits früher gesichtet worden, dass man sie so sehnsüchtig erwartete. Wie es ihm wohl ging? War er verletzt? Ich wusste nicht mehr, was ich denken sollte. Was ich machen oder sagen sollte. Mir war so, als ob die Zeit stehen geblieben war. Die Minuten schienen nicht vergehen zu wollen. Auch wenn es mir noch so unangenehm war, in der ersten Reihe zu stehen, von Minute zu Minute wurde ich nervöser. Am liebsten hätte ich mich umgedreht und wäre weggerannt, aber das brachte nichts. Ich durfte nicht weglaufen. Selbst wenn ich noch so aufgeregt war. Nicht wenn ich ihn wiedersehen wollte. Die Zeit schien stehen geblieben zu sein. Alle warteten auf die Ankunft von Naruto und Sasuke. Dann, ganz plötzlich, liefen die beiden durch das Tor. Naruto wurde von Sasuke gestützt. Sie schienen geschwächt zu sein. Ganz besonders Naruto. Also war meine Sorge berechtigt gewesen. Sogleich stürzten sich die anderen Mädchen auf die beiden Shinobi. Natürlich wollten sie vor allem zu Sasuke. Das war mir absolut bewusst gewesen. Was mich mehr verwunderte war, dass Sakura sich im Hintergrund hielt und nicht wie eine verrückte losstürmte. Sie hatte sich vielleicht bereits damit abgefunden gehabt, dass sie ihren Geliebten nie wieder sehen würde. Auch Ino verweilte bei mir. Die Blonde schien es nicht eilig zu haben. „Hey, könnt ihr das mal lassen?“, beschwerte sich Naruto in seiner üblichen Lautstärke. Er schien sich tierisch zu nerven. Sein Gesichtsausdruck zeigte dies nur all zu deutlich. Ein Lächeln wanderte auf meine Lippen. Ich war beruhigt. Es ging ihm gut. Das war alles, was für mich in diesem Augenblick zählte. Bereits wollte ich gehen. Heimlich nahm ich mir vor, ihm später einen Besuch abzustatten und ihn dann richtig zu begrüssen. Doch Ino und Sakura hielten mich zurück. „Willst du wirklich schon gehen?“, skeptisch beäugte mich die Blonde. „Naja…“, schüchtern wich ich ihrem Blick aus. „Hinata, ich bitte dich. Du kannst nicht einfach so abhauen.“, meinte Sakura zu mir. „Ich muss Sakura rechtgeben. Dann hätten wir nicht so zu hetzen brauchen. Jetzt sind wir schon mal hier, also bleiben wir auch. Das gilt vor allem für dich.“, untermauerte Ino Sakuras Argumente. Schwach nickte ich. Ich hatte nie gewagt mich zu wehren, aus welchem Grund sollte ich denn auch? Was sollte ich denn sonst auch tun? Es war doch immer dasselbe. Ich wendete mich ab. Ino und Sakura hielten mich sicherheitshalber fest, damit nicht abhauen konnte. Auch wenn ich es am liebsten getan hätte, jetzt nachdem ich ihn gesehen hatte. Da ich mich umgedreht hatte, bekam ich nicht mit, wie Naruto sich von der Mädchenmasse befreite und auf uns zukam. „Hey, Dobe! Du kannst mich doch hier nicht einfach zurücklassen!“ „Halt die Klappe Teme. Das sind schliesslich deine Fans. Mit denen kommst du schon alleine klar.“ Ich konnte eindeutig seine Schritte vernehmen, doch wollte ich es nicht wahr haben, dass er direkt auf uns zuschritt. „Naruto. Du siehst gut aus!“, konnte ich Sakuras Worte vernehmen. „Danke. Ihr zwei seht aber auch gut aus. Sagt mal, habt ihr…“, er stoppte. Ich stand mit dem Rücken zu den beiden anderen. So war nur mein blauer Haarschopf zu sehen, da ich einige Zentimeter kleiner war als Sakura und Ino. Was er wohl sagen würde? Ich wollte es nicht wissen. Am liebsten wäre ich im Erdboden versunken. „Hinata! Da bist du ja. Ich hab mir doch gedacht, ich hätte dich vorhin gesehen.“, hörte ich seine fröhliche Stimme. Ich schreckte auf und wurde sogleich rot. Er hatte mich gesehen? Das war doch nicht möglich. Oder etwa doch? „Hey, hey, erschreck die Gute doch nicht so.“, meinte Ino. „Ich würde gerne mit Hinata alleine reden, wenn das für euch ok ist.“, hörte ich ihn sagen. Schüchtern drehte ich mich um und blickt in sein Gesicht. Er wollte mit mir alleine reden? Das konnte doch niemals gut gehen. „Wenn das so ist…“, begann Sakura. Kurz blickten sich Ino und Sakura an. Ein Nicken von beiden folgte. „…werden wir uns mit Shopping vergnügen. Bis später, Hinata!“, schon hatte Ino die Rosahaarige an der Hand genommen und ehe ich noch etwas sagen konnte, hatten sich die beiden in Richtung Shoppingmeile aufgemacht. „Hey! Ihr könnt doch nicht…“, schrie ich ihnen nach. Doch sie hörten mich bereits nicht mehr. Direkt hinter mir stand Naruto, welcher ein Grinsen von sich hören liess. Ich drehte mich um. Das gab es doch nicht. Er stand tatsächlich hinter mir. „Es tut gut dich wieder zu sehen, Hinata-chan.“, lächelte er mich an. Zu Beginn wusste ich nicht, was ich ihm antworten sollte. Also lächelte ich ebenfalls. Doch dann kamen mir glücklicherweise doch noch ein paar Worte über die Lippen. „Geht mir auch so.“, und es waren anscheinend die richtigen, denn er schenkte mir ein atemberaubendes Lächeln. Ich musste aufpassen, dass ich nicht ohnmächtig wurde, so wie früher. Mein Blick fiel auf die Mädchenmenge, die immer noch nicht von Sasuke abgelassen hatten. „Naruto-kun?“, fragend blickte er mich an. „Macht es dir nichts aus, dass diese Mädchen nur an Sasuke-kun interessiert sind?“, fragte ich ihn leise. Ein kurzer Blick zu dem Mädchenhaufen mitsamt Sasuke von seiner Seite folgte. Schmollte er etwa? Ja, er tat es und zog dabei eine unübersehbare Schnute. „Als ob mich das interessieren würde. Die haben ja eh nie Interesse an mir gezeigt, also was soll es?“ Ich konnte nicht anders. Ein lautes Lachen drang aus meiner Kehle. Ich war froh dass er wieder zurück war. „Hättest du Lust etwas mit mir zu trinken?“, fragte er unbefangen. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Die Angst, im nächsten Augenblick wieder ohnmächtig zu werden, stieg in mir auf. Doch erstaunlicherweise passierte nichts dergleichen. Auch stotterte ich nicht herum wie früher, wenn ich ihm gegenüberstand. „Sehr gerne. Aber…“ „Aber?“, neugierig blickte er mich an. „…nicht heute. Ich habe noch einiges vorzubereiten. Tut mir leid.“ „Ach, entschuldige, Hinata-chan. Ich habe nicht von heute gesprochen. Ich muss mich sowieso zu allererst noch bei Oba-chan melden.“, grinste er. „Na dann…“, mein Blick fiel auf meine Armbanduhr. Es war bereits später Nachmittag. Wir hatten doch länger auf sie gewartet als wir angenommen hatten. Die Uhr sagte mir, dass in einer Stunde die nächste Clansitzung anstand. „Tut mir Leid, Naruto-kun. Ich muss los. Wenn ich nicht rechtzeitig bei der Sitzung bin habe ich riesigen Ärger.“ „Sitzung?“, fragte der blonde mich verdattert. Anscheinend dachte er, soeben nicht richtig gehört zu haben. „Als zukünftiges Clanoberhaupt muss ich an den monatlichen Sitzungen der Hauptfamilie teilnehmen und das erfordert viel Arbeit.“, erklärte ich schüchtern. Es folgte kein Kommentar von seiner Seite. Naruto blickte mich erstaunt an. Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Ich schluckte leer. Das lief gerade gar nicht gut. Bestimmt würde er als nächstes davonlaufen. Ich und zukünftiges Clanoberhaupt. Wahrscheinlich hielt er das sogar für eine Lüge. „Wow. Das hatte ich nicht erwartet. Klingt ja Grossartig, Hinata-chan.“, beglückwünschte er mich. Überrascht blickte ich ihn an. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. „Hey, deswegen musst du doch nicht so betreten drein schauen. Du kannst stolz auf dich sein, Hinata-chan.“, ich nickte nur um seine Worte zu unterstützen. „Hast du morgen Abend Zeit?“, fragte er unbefangen. Ich dachte kurz nach. Soweit ich wusste, hatte ich keine Termine und auch hatte ich kein Training mit Neji-Nii-san eingeplant. Also hatte ich Zeit. „Ja, sicher.“ „Super. Ich hole dich um 6 Uhr ab. Bis dann.“, verabschiedete er sich von mir. Ich blieb allein zurück und blickte ihm nach. Moment mal…hatte ich mich soeben mit Naruto-kun verabredet? Mit dem Naruto-kun, in den ich seit Jahren verschossen war? Erst jetzt, nachdem er bereits einige Minuten weg war, wurde mir bewusst, wobei ich hier zugestimmt hatte. Wir hatten also eine Verabredung. Kapitel 2: The Beginning / Der Anfang ------------------------------------- Da hatte ich mir ja etwas Schönes eingebrockt, dachte ich mir, als ich am nächsten Morgen aufwachte. Ich hatte eine Verabredung mit Naruto-kun und absolut nichts Passendes anzuziehen. Eine Stunde später schlenderte ich bereits durch das Städtchen. Es war noch früher Morgen und dementsprechend noch nicht viel los in Konoha. Ich lief beim Blumenladen der Yamankas vorbei, wo Ino gerade einige Blumensträusse auf die Tische vor dem Laden stellte. „Hallo Hinata. Und, wie ist’s gestern gelaufen?“, fragte sie unverblümt wie immer. Typisch Ino. Nicht einmal ein gutes Morgen hatte sie übrig, wenn sie neugierig war. Insbesondere dann, wenn es um Männer ging. „Wie meinst du das?“, ich war verunsichert. „Das mit Naruto und dir, natürlich!“, grinste die Blonde nun. „Habt ihr nun ein Date oder nicht?“ Ich wusste nicht wie ihr antworten sollte, da plapperte sie auch schon munter weiter: „Ach, Lass mich raten: ihr hattet das Date sicherlich schon gestern Abend, oder?“, grinste sie breit. Sofort wurde ich wieder rot und schüttelte sogleich den Kopf. Verwundert blickte sie mich an. „Weisst du was? Komm doch rein. Ich mach uns einen Kaffee. Sakura ist vorhin auch gekommen und sitzt im Laden. Wir wollten noch unsere Klamotten vom gestrigen Shoppingmarathon durchgehen. Dann können wir uns zusammen unterhalten.“, lud sie mich ein, worauf ich ihr ins Ladeninnere folgte. Die Blonde führte mich in die Küche, wo Sakura bereits an einem Tisch sass und in ein Ärztemagazin oder etwas Ähnliches vertieft war. Langsam blickte die Rosahaarige auf und schenkte mir ein Lächeln, als ich mich neben sie setzte. „Hallo Hinata.“ Nickend erwiderte ich den Gruss. Sie klappte das Heft zu und packte es in die Tasche. „Schon auf den Beinen? Hattet ihr nicht noch Clansitzung?“, neckte sie mich. Die beiden wussten nur zu gut, dass ich eher zu den Langschläfern gehörte. „Schon. Aber so lange war die nun auch nicht. Ausserdem weiss ich nicht, ob ich überhaupt noch schlafen könnte.“, mutmasste ich. „Moment mal…war Naruto etwa mit dir aus?“, fragte sie mich gerade heraus. Sofort schüttelte ich den Kopf und bemerkte, wie ich leicht rot wurde. Was musste ich auch rot werden wenn ich nur an ihn dachte? Ich hätte mich schlagen können. „Hey, du tust gerade so als ob du bei unserem ehemaligen Rächer weiter wärst.“, kommentierte Ino von der Kochzeile her die Frage der Rosahaarigen. „Sehr witzig. Glaubst du allen ernstes, dass ich blind, wie ein gackerndes Huhn, hinter ihm herlaufe? Ich bin keine 13 mehr. Ausserdem würde mich das nur in ein schlechtes Licht rücken. Ganz besonders gerade am ersten Tag nach seiner Rückkehr.“, murrte sie, während sie ihren Kopf mit ihrer rechten Faust aufstützte. „Das käme nicht gut.“ Ich erwähnte nichts dazu, sondern nickte nur zustimmend. „Wo wir gerade beim Thema sind: Warum läufst du ihm denn nicht mehr hinterher? Etwa, weil du immer noch in Shikamaru verschossen bist oder weil du mit dem guten Sai etwas am laufen hast, Ino-Pig?“, sagte die künftige Ärztin ihrer besten Freundin unverhohlen ins Gesicht. „Ich und Shika-kun?“, Ino lächelte schief, als sie sich zu uns an den Tisch begab und ein Tablett mit Kaffees, einer Zuckerdose sowie einer kleinen Milchkanne abstellte. „Ich bitte dich, das sind doch olle Kamellen.“, ihren ehemaligen Spitznamen ignorierte sie geflissentlich. „Ich mische mich nur ungern ein“, drängte ich mich dem Gespräch der beiden Freundinnen auf. „Aber ist Shikamaru nicht mit Temari verlobt?“, fragte ich frei heraus in den Raum. Wenn ich das richtig im Kopf hatte, so waren mir die beiden erst vor wenigen Tagen Arm in Arm entgegen gekommen. Der silberne Ring am linken Ringfinger der Blonden war mir sogleich ins Auge gesprungen. Ein Schnauben von Inos Seite folgte. „Erinnere mich bitte nicht daran.“, stierte sie mich an. „Woher hätte ich bitte sehr wissen sollen, dass Shikamaru auf Mission ist? Ich kann doch nicht ahnen, dass Temari mir die Tür öffnen würde.“, beteuerte sie. Anscheinend hatte sie sich noch nicht damit abgefunden, nicht mit ihrem Geliebten zusammen sein zu können. Sie versuchte seine Entscheidung zu akzeptieren und ging ihren eigenen Weg. So wie es schien, spielte Sai den Lückenbüsser, bis sie jemand besseren gefunden hatte. „Will jemand von euch auch ein Eis?“, fragte sie beinahe unnötig, denn Sakura und ich schüttelten im Gleichtakt den Kopf. Währenddessen erhob sich Ino und holte sich einen Vanilleeisbecheraus aus der Gefriertruhe. „Also,…“, sprach die Blonde, während sie einen Löffel der tiefgekühlten Masse in ihrem Mund zergehen liess, als sie wenige Augenblicke später wieder am Tisch sass. „Was läuft jetzt mit dir und Naruto? Ich will das jetzt wissen.“, die Blumenverkäuferin ging aufs Ganze. „Naja…“, na toll, jetzt fing ich schon wieder mit dem Rumstottern an. Aber nicht vor Naruto, nein. Nun stotterte ich doch vor meinen besten Freundinnen rum. Das durfte doch nicht wahr sein. Ich holte tief Luft. Ich musste es Ihnen sagen, ansonsten würden sie es so oder so aus mir rausquetschen. „Er hat mich um eine Verabredung gebeten.“, brachte ich schliesslich einen zusammenhängenden Satz aus meinem Mund. „Wow. Hätte ich ihm nicht zugetraut.“, staunte Sakura. Auch Ino konnte ihre Augen nicht von mir lassen. „Und, hast du schon was zum Anziehen?“, unverblümt blickte sie mich über die Kaffetasse hinweg an. Schnell schüttelte ich den Kopf. „Ich habe keine Ahnung was ich anziehen soll. Das ist das Hauptproblem.“, schilderte ich den beiden Freundinnen meine Lage. Sakura rührte mit dem Löffel in ihrem Kaffe herum, während sie „Naja…“, murmelte und Ino fragend anblickte. Die Blonde nickte kurz. Unverstanden blickte ich die beiden an. „Warum kämpfst du nicht einfach mit den Waffen einer Frau?“, zwinkerte mir die Blumenverkäuferin zu. „Wie?!“, geschockt blickte ich sie an. Ich sollte mit meinem Körper bei Naruto punkten? Schon alleine bei der Vorstellung wurde mir schlecht. „Spinnst du? Ich dachte du hättest eine bessere Idee!“, die Rosahaarige war nicht minder geschockt als ich und rügte ihre beste Freundin mit einer Kopfnuss für diesen Kommentar. „Manchmal frage ich mich wirklich, ob du nicht mit Naruto verwandt bist?“, ein abschätziger Blick von Sakura zu der Blonden folgte. Diese zog nur einen Schmollmund. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich trank meinen ersten Schluck Kaffee, nachdem ich mich etwas beruhigt hatte. „Ich finde, dass sie jedenfalls zeigen sollte, was sie hat. Dann wird ihr unser guter Held mit Haut und Haaren verfallen sein.“, grinste Ino breit. Sakura seufzte nur und schüttelte den Kopf. - Einige Stunden später hatten wir uns bei mir zuhause getroffen. Auch Tenten, die den Tag eigentlich mit Neji verbringen wollte, erklärte sich sofort bereit Ino und Sakura bei ihrem Vorhaben zu helfen, als die beiden sie in meinem Beisein einweihten. „Du hast ja überhaupt nichts mit Ausschnitt oder etwas, das die Kurven betont.“, stellte Ino enttäuscht fest, als sie meinen Kleiderschrank durchwühlte. „Ino! Sie ist die künftige Erbin des Hyuuga-Clans. Glaubst du wirklich, sie hat da Zeit halbnackt durch die Gegend zu laufen wie jemand anderes?“, tadelte Tenten die Blonde. Sakura gab ein lautes Grinsen von sich. Mir selber war die Situation mehr als unangenehm. Wenn ich Pech hatte, würde Ino mich wirklich noch in unsichtbare Stoffe einkleiden, wie der Kaiser in des „Kaisers neue Kleider“. Ich wollte bereits einschreiten und sie aus meinem Zimmer werfen. Die Verlobte meines Cousins war dann doch einen Tick schneller. Sie baute sich vor der Blonden auf. „Ich glaube, es ist besser, wenn du das uns überlässt.“, dabei zeigte sie auf Sakura und sich. Die Rosahaarige nickte zustimmend. „Na gut, wenn ihr meint. Aber sagt nachher bloss nicht, ich hätte das Outfit ausgesucht.“, schmollte die Blumenverkäuferin und setzte sich auf das Bett. Ich lächelte peinlich berührt. Innerlich war ich froh darum, dass sich Tenten der Sache annahm. In den letzten Jahren hatte ich vermehrt festgestellt, dass wir einen relativ ähnlichen Geschmack hatten, was Kleider anging. So suchte sie mir etwas aus meinem Kleiderschrank, das farblich und Typgerecht auf mich abgestimmt war. Auch Ino war mit dem Outfit mehr als zufrieden. „Dann fehlt nur noch eins:“, meinte Ino grinsend. Die beiden anderen stimmten ein: „Make up!“ - Wenige Stunden später war es schliesslich so weit. In wenigen Minuten würde Naruto mich abholen. Aufgeregt wartete ich vor dem Haupteingang des Hauses auf den Mann meiner Träume. Ich wusste nur zu gut, dass ich es im Innern des Hauses kaum noch ausgehalten hätte. Nervös wippte ich mit den Fusssohlen in meinen schwarzen Riemchensandalen nach vorne und wieder zurück. Ich fragte mich, wann er kommen würde. Zu spät, oder zu früh? Ich konnte es nicht sagen, während ich meine Blicke immer wieder auf die Uhr an meinem Handgelenk schweifen liess. Es war 1 Minute vor 18 Uhr, erneut liess ich meine Augen auf das Ziffernblatt des Uhrwerks wandern, als ich Narutos Stimme vernahm: „Hinata-chan!“, er winkte mir zu. Fröhlich grinsend kam er auf mich zugelaufen und blieb wenige Zentimeter vor mir stehen. „Wow.“, das Staunen auf seinem Gesicht war unübersehbar. Anscheinend stahl ich ihm gerade wirklich den Atem, so atemlos wie er aussah. „Hey.“, begrüsste er mich. „Du siehst gut aus.“ Ich erwiderte seine Begrüssung mit einem leichten Nicken. Vor Nervosität war ich nicht imstande ihm zu antworten. Nur ein schüchternes „Danke“ gelangte über meine Lippen. Ich fand, dass er übertrieb. Dabei trug ich doch nur ein Shirt mit kurzen Ärmeln, welches mit einem Bateau-Kragen ausgestattet war. Dazu eine hellblaue Dreivierteljeans. Was die Mädels natürlich nicht auslassen konnten, war das Makeup. Zum Glück konnte ich sie zu etwas dezenterem überreden. Ansonsten würde ich hier jetzt rumlaufen wie ein Clown, davon war ich überzeugt. Auch die Haare hatten sie mir ein wenig frisiert. „Ich meine das ernst.“, grinste er breit. „Das Outfit passt wirklich super zu dir.“, untermauerte er sein Argument. Darauf wurde ich rot. Damit hatte ich nicht gerechnet. Er hingegen trug einfach ein weisses T-Shirt und seine orangefarbene Hose. So wie man ihn eben kannte. Ich nickte leicht und brachte nochmals ein „Danke“ über meine Lippen. „Lass uns gehen.“, meinte der Blonde breit grinsend. Kurz blieb ich stehen. Noch immer konnte ich nicht fassen, dass er mich um eine Verabredung gebeten hatte. Augenblicklich wurde ich rot. „Hey, kommst du?“, rief er mir zu, worauf ich mich schnellen Schrittes zu ihm begab. Wir beredeten in diesen wenigen Minuten so viel, es war schon beinahe unglaublich. Natürlich wollte er sofort wissen, warum Vater mich zur Clan-Erbin erkoren hatte. Als ich ihm die Situation erklärte, nickte Naruto mehrmals. „Ich glaube Neji als Hyuuga-Oberhaupt…“, er legte die Stirn in Falten. Fragend blickte ich ihn an. „Das käme wohl nicht gut.“, witzelte er mit den Armen verschränkt hinter dem Kopf. Ich lächelte nur. „Vater selbst hätte wahrscheinlich am liebsten Neji in dieser Position gewusst. Aber der Clan will nun mal jemandem aus dem Haupthaus. Hanabi ist noch viel zu jung um zu lernen mit diesen Pflichten umzugehen. Ich war mehr als erstaunt, als er mich damals darauf ansprach.“, erzählte ich. Erneut folgte ein Nicken von Naruto. Ich wollte wissen, wie seine Reise gewesen war. Er hatte viel gelernt. Aber auch einige Unannehmlichkeiten erlebt, wie er erzählte. Näher war er nicht darauf eingegangen. „Ich bin froh wieder in Konoha zu sein.“, schloss Naruto seine Erzählung grinsend, als wir langsam ins Dorfinnere gelangten. „Geht mir auch so.“, flüsterte ich leise, als ich für einen Moment stehen blieb. Verwundert drehte sich der junge Mann zu mir um. „Hast du etwas gesagt?“, fragend blickte er mich aus seinen blauen Augen an. Lächelnd schüttelte ich den Kopf. „Du wolltest etwas trinken gehen?“, fragte ich ihn sicherheitshalber nochmal. Irgendwie konnte ich immer noch nicht fassen, dass das hier wirklich gerade geschah. Naruto nickte. „Ich kenne da eine kleine Bar.“, zwinkerte er mir zu, wobei ich schon beinahe wieder rot wurde und nickte. Gutgläubig folgte ich meinem Schwarm in eine kleine Bar, die sich am Ende der Partystrasse befand. Er nahm mich an die Hand und lotste mich sicher durch die Masse partyfreudiger Jugendlicher. So führte er mich in eine kleine Bar, die sich in einer kleinen Nebengasse befand. Mir selber war die Bar noch nie aufgefallen. Wahrscheinlich, weil ich das erste Mal richtig mit einem Jungen aus war. Oder aber auch, weil ich mit den Mädels immer Tagsüber etwas unternahm und wir uns häufig draussen am Fluss trafen oder bei einem der anderen Mädchen zuhause. „Woher kennst du die Bar?“ „Naja…“, er kratzte sich kurz an der Wange. Angespannt blickte ich in seine himmelblauen Augen. „Die Bar hier war früher so eine Art Treffpunkt von Team 7, als ich noch Genin war.“, erklärte er mir peinlich berührt. „Wir sind hier öfters nach den Missionen was trinken gegangen, oder wenn es etwas zu feiern gab. Gemeinsam mit Kakashi-Sensei. Oder auch mit Sai und Yamamoto-Sensei.“, für einen Moment stoppte er seine Erzählung. Sein Blick wandte sich von mir ab, der Bar zu. Seine Lippen und seine Augen verschmolzen zu einer schmollenden Grimasse. „Der einzige, der bei diesen Aktionen nie mitgemacht hat, war Teme! Dieser Trottel!“, gab er maulend von sich. Seine empörte Miene, von der ich wusste, dass sie nicht ernst gemeint war, brachte mich zum lachen. Auch wenn die Erinnerung an die vergangene Zeit einen schalen Nachgeschmack hinterliess. Unbewusst richtete ich meine Blicke auf den Boden, als mich dieser Gedanken streifte. Ich schluckte leer. Nervös zupfte ich an Narutos Ärmel, er hatte meine Hand schon vor einer Weile losgelassen. Fiebernd blickte er mich mit seinen stahlblauen Augen an. „Wäre es nicht besser, wenn wir an einen anderen Ort hingehen würden?“, fragte ich leise. „Ach nein, das ist schon ok so, Hinata-chan.“, grinste er mich wiederum an. Anscheinend war ihm das hier wirklich ernst. Ich wollte noch etwas erwidern, doch konnte ich nichts dagegen unternehmen, dass er mich keine Sekunde später in das Innere des kleinen Lokals schleifte. „Naruto. Lange nicht gesehen.“, wurden wir von einer bekannten Stimme begrüsst. Es war Kakashi, der es sich an einem Tisch gemütlich gemacht hatte und von seinem Buch aufsah. Wahrscheinlich wartete er auf jemanden, denn in seinen Händen hielt er eine alte Ausgabe der „Icha-Icha“-Serie, in welche er sicherlich bis vor wenigen Augenblick vertieft gewesen war. „Kakashi-Sensei.“, Naruto schien erstaunt, seinen ehemaligen Sensei in der Bar anzutreffen. „Kakashi-san“, ich war nicht minder erstaunt als mein Schwarm, welcher still neben mir stand. Der Blick des Grauhaarigen fiel sofort auf unsere Hände, welche erneut ineinander verschlungen waren, wie schon so oft an diesem Abend. „Sagen sie bloss, heute ist der wöchentliche Team-7 Treff?“, der Blonde langte sich an die Stirn. „Nein, nein.“, Kakashi wedelte abweisend mit seiner freien Hand. „Ich bin zufällig hier.“, meinte er lächelnd, worauf er sein Buch aufschlug und wir uns mit fragenden Blicken von ihm abwandten. Naruto geleitete mich zu einem kleinen Tisch im hinteren Bereich der Bar. - Die Nacht war bereits über das Städtchen hineingebrochen, als Naruto und ich die Bar Hand in Hand verliessen. Auch von Kakashi, welcher inzwischen von Sai und Yamato Gesellschaft erhalten hatte, verabschiedeten wir uns. Naruto brachte mich immer wieder zum Staunen, unsere Unterhaltungen und Themen schienen an diesem Abend keine Grenzen zu kennen. Das einzige, was unsere gute Stimmung trübte, waren unsere Mägen, welche nach Energie verlangten. „Ich weiss, für ein Date ist das Ichiraku nicht gerade angemessen aber…“, er stockte für einen Moment. „Aber würdest du trotzdem mit mir hingehen?“ „Natürlich, liebend gerne.“, lächelte ich ihm entgegen. Mir war es egal, wo wir hingingen, so lange ich in seiner Nähe sein durfte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)