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Starry Night

Never meant for one as beautiful as you
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich habe sehr lange gezögert dieses Lied für etwas so Schäbiges wie eine Fanfiction zu verwenden. Ich denke, das wird verständlich, wenn man es einmal gehört hat. Es handelt sich um "Vincent" von Don McLean.
Ansonsten habe ich diese Geschichte hauptsächlich für mich selbst geschrieben. Damals, als ich sie erstmals schrieb, studierte ich Medizin und nahm alle möglichen erblichen Krankheiten durch, die durch Schäden am Genom hervor gerufen werden. Manche können durch Genveränderungen geheilt werden (und werden auch teilweise). Würden wir das Genom vor einer Befruchtung kontrollieren, könnte so viel Leid gelindert werden - andererseits ist es mir kaum möglich, an die Konsequenzen zu denken, wenn man diese Technik missbraucht. Gezüchtete Kinder. Genoptimierte Kinder. Die Anforderungen würden noch größer werden, die Ablehnung von Andersartigen jeden Rahmen sprengen. In meinen Gedanken über dieses Dilemma musste ich plötzlich an Lucrezia Crescent denken - ich fragte mich, was sie sich wohl gedacht hatte. Dies ist meine Antwort: Komplett anzeigen

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Never meant for one as beautiful as you


 

Starry, starry night,

Paint your palette blue and grey,

Look out on a summer's day,

With eyes that know the darkness in my soul.

Shadows on the hills,

Sketch the trees and the daffodils,

Catch the breeze and the winter chills,

In colors on the snowy linen land.
 

Wenn sie die Augen schloss, konnte sie den Sommer schmecken. Spürte die warme Brise über ihre Haut streichen und den Duft der blühenden Bäume in ihrer Nase. In diesen raren Momenten konnte sie all die Gedanken an Tanks, Mako und Spritzen verbannen. Hier war nur Sonne, grünes, volles Gras, unendliches Nichts unterbrochen von Bäumen – und er.

Er befand sich in ihrem imaginären Hier und Jetzt. An einen Baum gelehnt saß er im Schatten mit Augen nur für sie. Etwas anderes hätte sie auch nicht erwartet, schließlich war er Bodyguard.

Sie giggelte wie ein junges Mädchen, spazierte summend über die Blumenwiese, pickte hier und da eine Blume, den Blick stets zurückkehrend zu Vincent. Der junge, mysteriöse, schöne Mann namens Vincent Valentine.
 

Versuchsobjekt Zero.

Sie atmete tief ein und hob die Lider wieder, ebenso den Blick. Da war er, wieder einmal in einem Makotank eingesperrt, nur diesmal nicht, um eine kleinere Wunde zu heilen – sondern weil Hojo, ihr so bezeichneter Mann, ihm eine Kugel durch den Schädel gejagt hatte. Er hatte ihn fast verbluten lassen, bevor er ihn stabilisierte und ihm eine eigens kreierte Plasmid-Vektor-Lösung per Katheter in die Aorta abdominalis injeziert hatte.

Biestergene.
 

Sie schluckte, um gegen die sporadischen Kontraktionen ihrer Kehle gegen zu wirken. Mehr Biester. Reichte es nicht, dass Vinc-

Nein: V Null.

Nicht an den Namen denken.

Eine Hand legte sich auf ihre Lippen, während sie schluchzte und den Blick abwandte. Niemals an die Namen denken. V Null und V Eins – ihre Hand legte sich auf ihren Bauch – Versuchsobjekte. Aber während V Eins aus diesem Grund in ihr gezüchtet wurde, war Vinc-

Nein!

Sie sackte auf ihre Knie.
 

Now I understand what you tried to say to me,

How you suffered for your sanity,

How you tried to set them free.

They would not listen, they did not know how.

Perhaps they'll listen now.
 

Vincent.

Sie war glatt versucht den Namen sogar laut auszusprechen: Vincent.

Ihr Beschützer, ihr persönlicher Turk, ihr ... Freund. Er hing da oben, weil er versucht hatte Hojo und sie von diesem Wahnsinn abzubringen, als den er V Eins betrachtete. Das elendige Thema V Eins. Natürlich konnte sie verstehen, dass es auf manche Menschen verstörend wirkte, Kinder zu züchten. Hojo und sie hatten längst festgestellt, dass Föten in Reagenzgläsern beziehungsweise Tanks verendeten. Kinder auszutragen war die sinnvollste Art und Weise, sie in ein lebensfähiges Stadium zu bringen. Aber was sollte diese unmenschliche Furcht vor Genomveränderungen? Es war der Weg, Erbkrankheiten zu besiegen und wurde längst in der Medizin verwendet. Warum warten, bis Symptome auftraten? Warum diese nicht gleich verhindern, indem man Embryonen mit einer mangelarmen Erbinformation ausstattete?

Sie hatte es Vincent alles erklärt. Hatte ihn unterrichtet in Molekulargenetik, bis hin zur Bedeutung von Telomeren und Schutz vor ultraviolettem Licht durch Flavorine und Melanine. Sie hatte sogar den Eindruck gehabt, er hätte es verstanden. Und doch, er blieb bei seiner Meinung.

Er lehnte Projekt V Eins ab.
 

Warum? Dachte er, sie würde es nicht schaffen, ihre Muttersinstinkte zu unterdrücken, wenn ihr Junge Makospritzen bekam? Es war mit normalen Müttern und Impfungen doch nicht anders. Oder hatte er Angst, der Kleine würde zu viel allein sein, weil seine Eltern beide Wissenschaftler waren? Ganz Shinra würde mit dem Jungen spielen, wenn Hojo es befahl. Er würde seinem Alter gerecht aufwachsen, nur mit mehr Spaß und viel mehr Möglichkeiten. Mit einem Körper, der nie krank wurde und kaum Grenzen kannte. Was daran konnte man ablehnen?
 

Ihr tränengefüllter Blick wandte sich dem Makotank zu. Vincent sollte die Augen aufmachen. Er sollte ihr noch einmal erklären, warum er so dachte. Sollte noch einmal fast die Fassung verlieren, weil sie sturer sein konnte als jeder Esel.
 

Starry, starry night,

Flaming flowers that brightly blaze,

Swirling clouds in violet haze,

Reflect in Vincent's eyes of china blue.

Colors changing hue, morning field of amber grain,

Weathered faces lined in pain,

Are soothed beneath the artist's loving hand.
 

„Vincent.” Ein Flüstern, ein Hauchen, ein Wispern, das sich ihren Lippen entwand. „Mach die Augen auf ... bitte.”

Vergebens. Sie wusste es selbst. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Augen sich je wieder mit Leben – mit mental intaktem Selbst dahinter – füllten, war nur gering. Ging praktisch gegen Null.

V Null.
 

Wie konnte Hojo das tun? Wie konnte er auf Vincent schießen, nur weil dieser ihn anschrie? Wie konnte er ihr das antun, obwohl er wusste, wie es sie verletzen würde? Vincent war ihr Freund gewesen. Er war nicht nur ein Versuchsobjekt, ein Träger des Chaosgens, eine hirnlose Marionette wie der Rest, der in Hojos Tanks verfaulte. Er war so viel mehr. Mehr gewesen. So viel ...
 

Sie schloss die Augen, um den Tränen nicht die Überhand zu geben. Es war vorbei. Geschehen. Sie konnte die Vergangenheit nicht ändern. Dennoch fraß der Gedanke sich durch ihr Bewusstsein – wie konnte Hojo nur? Wie konnte er so kalt und grausam ... sie schluchzte auf. Warum hatte sie das nie bemerkt? Wie egal ihm das Leben war? Er forschte nicht, um den Planeten in Ordnung zu behalten, sondern um des Forschens Willen – ohne jegliche Maßregelungen. Er zwang seine Versuchsobjekte, betrachtete sie als inhumane Kreaturen und hatte keinerlei Respekt vor ihnen. Keinen Sinn, dass es sich um Menschen handelte. Menschen mit Rechten, mit Freuden, mit Familie-

Sie legte eine Hand auf ihren Bauch.
 

Familie?

Sie trug sein Kind – nein – ihrer beider Versuch in sich. Einen Menschen. Sie züchteten einen Menschen, voll gestopft mit Genen, dessen Auswirkungen sie kaum kannten. Sie verurteilten ein nicht einmal geborenes Kind dazu sein komplettes Leben als Versuchsobjekt zu verbringen. Niemals Freiheit zu kennen, niemals ohne Angst vor dem nächsten Versuch zu leben, niemals sorglos zu spielen, niemals zu lachen, niemals zu lächeln – ihre Lider weiteten sich, die Lippen formten Worte des Entsetzens: „Was habe ich getan?”
 

Now I understand what you tried to say to me,

And how you suffered for your sanity,

And how you tried to set them free.

They would not listen, they did not know how.

Perhaps they'll listen now.
 

„Oh Gaia ... Gaia.” Sie schüttelte den Kopf. „Was habe ich bloß getan?”

Sie hatte genau das getan, was sie verabscheute. Hatte ohne Moral, ohne Rücksicht auf Kummer und Schmerz ein Experiment begonnen. Sie hatte wie Hojo gehandelt. Hojo, der ihren Vincent erschossen hatte. Sie war um keinen Deut besser. Sie war genau wie der Mann, der Vincent tötete – nein, nicht tötete, zu ewiger Folter verurteilte. Ewiges Leid mit der einzigen Begründung, dass es der Wissenschaft half. Sie war wie Hojo. Es war ihre Schuld, dass Vincent dort hing.
 

Ihre Ignoranz. Ihre Arroganz. Ihre Kaltherzigkeit.

Ihre Dummheit, nicht zu verstehen, was Vincent ihr sagen wollte. Dass er ihr die ganze Zeit mitteilen wollte, was für einen Fehler sie beging. Dass er sie davor schützen wollte, zu sehen, was Hojo mit ihrem Kind – ihrem Sohn in Gaias Namen! – anstellen würde. Vincent hatte ihn längst durchschaut, während sie an ihrer naiven Hoffnung festhing, dass es wirklich das Beste für alle wäre und ihr Sohn glücklich sein würde.
 

Wie konnte sie nur so starrköpfig sein? Hatte es wirklich Vincents Opfer gebraucht, um ihr die Wahrheit vor Augen zu führen? Sie glitt zu Boden und zog ihre Beine an sich heran, die Arme um ihre Knie, ihr Mund auf ihre Haut gepresst, um das Schluchzen zu dämpfen.

Hatte er es gewusst? Die ganze Zeit gewusst? War er möglicherweise willentlich für sie in den Tod gegangen, um ihr die Wahrheit zu zeigen, wenn er sie schon nicht überzeugen konnte? Hatte er gewusst, was Hojo mit ihm machen würde? Hatte er sich für sie geopfert?

„Hast du?” Sie sah mit von Tränen schimmernden Augen zu ihm auf. „Hast du? Antworte mir! Wach endlich auf, Vincent!”
 

For they could not love you,

But still your love was true.

And when no hope was left in sight

On that starry, starry night,

You took your life as lovers often do.

But I could have told you, Vincent,

This world was never meant for one

As beautiful as you.
 

„Nein, nein.” Lucrezia schüttelte den Kopf. „Das kannst du nicht getan haben.”

Oder? Er konnte nicht gewusst haben, dass Hojo so in Rage verfallen würde, richtig? Irgendetwas musste ihn aufgeregt haben, wodurch er wutentbrannt zu Hojo ging ... ja, das musste es sein. Aber Vincent war nie wütend. Er war ein Turk. Er ließ keine Gefühle zu. Warum hätte er ohne jeden Grund zu Hojo laufen und ihn anschreien sollen? Das ergab keinen Sinn. Jeden Funken von Wut, jedes Erglimmen von emotionalen Widerstand hatte er im selben Moment unterdrückt, wo sie aufkamen. Hatte es nie gewagt, Emotionen zu zeigen. Ein Turk, der sich durch seine eigenen Emotionen beeinflussen ließ, war schnell ein toter Mann.
 

Und doch hatte er auf seine Meinung bestanden, hatte immer wieder mit ihr und Hojo argumentiert. Hatte stets aufs Neue seine Ethik vertreten und sich erklärt, hatte gewarnt, hatte gefleht, hatte sein eigenes Leben aufs Spiel gesetzt, um sie und ihr Kind vor Schmerzen zu bewahren.

Kein Nein, keine Drohung, keine Bitte hatten ihn von seiner Überzeugung abgebracht. Nicht einmal der Anblick einer Pistole in Hojos Händen. Er war in den Tod gegangen. Willentlich.
 

Er hing dort in diesem Makotank, kaum noch am Leben, ohne Seele und Verstand, während mehrere Biester durch seinen Körper rasten und mental auf ihn einschlugen. Er hatte dieses Risiko auf sich genommen, hatte es sogar herausgefordert.

Ihretwegen.

„Es tut mir leid ... es tut mir so leid, Vincent.”
 

Starry, starry night,

Portraits hung in empty halls,

Frameless heads on nameless walls,

With eyes that watch the world and can't forget.

Like the strangers that you've met,

The ragged men in ragged clothes,

The silver thorn of bloody rose,

Lie crushed and broken on the virgin snow.
 

„Es tut mir so leid.” Lucrezia schluchzte, presste die Lippen wieder auf ihre Knie, die sie mit einem Arm an sich drückte, während sie mit dem anderen ihren Bauch hielt.

Es war ihre Schuld. Alles ihre Schuld. Dass Vincent in diesem verdammten Tank verrottete, dass Hojo frei herum lief und weiter Menschen quälte, dass in ihrem Bauch ein Baby wuchs, das ein Leben voller Leid führen würde.

„Es tut mir leid, so leid.” Sie legte ihre Stirn gegen ihre Knie, wobei ihr Blick auf ihren Bauch fiel. „Oh Gaia, was habe ich dir angetan? Du hast nicht einmal einen Namen.” Sie schluchzte. „Allein, dass wir dich V Eins nennen, hätte mich skeptisch machen müssen.” Sie schloss die Lider. „Hätte ich nur vorher etwas gemerkt, dann wäre es nie so weit gekommen. Dann wärst du hier, Vincent.” Sie sah zu dem Tank auf. „Dann würden wir auf einer Wiese sitzen und ich würde Blumen für dich sammeln. Wir würden Kuchen essen und vielleicht würde ich es schaffen, dich einmal zum Lächeln zu bringen.” Sie strich mit ihrer Hand über ihren Bauch. „Das hier wäre unser Kind. Es wäre nicht genetisch verändert. Es wäre ein normales Kind mit einem Recht, glücklich zu sein.”
 

Sie sackte etwas in sich zusammen und lehnte sich gegen den stählernen Arbeitstisch hinter ihr.

„Aber das ist alles ein Traum ... die Wahrheit ist, dass du nie wieder bei mir sein wirst. Als ein Freund, ein Geliebter ... dieses Kind wird leiden ab dem Moment, wo es geboren ist.“ Ihr Blick legte sich erneut auf Vincent, dessen Lider zwar leicht gehoben waren, aber der keine Reaktionen zeigte – und keine bedeutenden Hirnaktivitäten, die darauf schließen ließen, dass er noch irgendetwas mitbekam. „Was soll ich tun, Vincent?“
 

Sie konnte ihn nicht retten. Vincent war verloren, war tot auf seine eigene Art und Weise. Sollte sie es ganz beenden? Wer wusste, was er zur Zeit durchstand? Aber hatte sie ein Recht dazu? Sie hatte so viele Leben zerstört, so viel Böses angerichtet, sie war Schuld daran, was ihm hier geschah – sie hatte kein Recht, noch eine Entscheidung über ihn zu treffen. Sie konnte, durfte ihn nicht töten. Niemals. Aber was dann? Wie sollte sie verhindern, dass er litt? Dass ihr Sohn litt? Dass sie selbst weiter Leben zerstörte und Leid verursachte?

Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen.
 

Oh doch, es gab eine Lösung. Eine Erlösung. Sie musste die Welt schützen. Sie musste ihren Sohn schützen. Im fünften Monat war kein Kind in der Lage, außerhalb einer Gebärmutter zu überleben. Sie schritt hinüber von Schrank und holte einige Flaschen hervor. Arsen. Curare. Ah! Zyankali, anderthalbmolar. Ihr Lächeln verbreiterte sich. Jetzt nur eine Spritze ... zehn Milliliter.

Sie zog die Flüssigkeit auf und überschlug schnell die Zahlen im Kopf. Anderthalbmolar, circa hundert Gramm pro Liter, ein Gramm auf zehn Milliliter, einhundertvierzig Milligramm waren tödlich. Es würde schnell gehen.

Sie ließ sich wieder auf den Platz vor Vincents Tank sinken.

„Es tut mir so leid ... endlich verstehe ich ... es tut mir leid.“ Sie setzte die Spritze hinter ihren Sternocleidomastoideus – ob sie die Carotis oder Jugularis traf, war wohl egal. „Ich liebe dich, Vincent.“
 

Now I think I know what you tried to say to me,

And how you suffered for your sanity,

And how you tried to set them free.

They would not listen, they're not listening still.

Perhaps they never will...
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Kyo_aka_Ne-chan
2017-03-12T17:00:40+00:00 12.03.2017 18:00
Ich finde die Idee mit dem Lied sehr gut umgesetzt. Dein Schreibstil ist flüssig und einprägsam, das gefällt mir. Das Thema ist aufwühlend, aber mit deiner Sichtweise, die du Lucretia hier "verpasst" (in Anführungszeichen, weil eigentlich denke ich, dass sie das wirklich so gedacht hat), wird das noch krasser. Es macht nachdenklich, es macht betroffen und man leidet echt mit. Super FF, ich hätte das gerne noch aus Vincents Sicht. Im Spiel war er ja ab und zu wach und hat sie gesehen *hm* Wäre das vielleicht was für dich, also quasi die Sicht der "Opfer"? :)

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Von:  Himmelweis
2009-07-03T21:15:48+00:00 03.07.2009 23:15
Gentechnik ist, glaub ich, ein Thema, das einen immer irgendwie in einen Zwiespalt bringen wird.
Ich studiere Agrarökologie und wir hatten heute zufällig in Ackerbau die Problematik der Gentechnik ganz ähnlich thematisiert. Es ging um Totalherbizide, der ja sehr einfach in der Anwendung sind, weil man nur Pflanzen anzubauen braucht, die dagegen immunisiert worden sind und alles andere geht an dem Gift ein. Aber so gehen dann auch viele "Unkräuter" verloren, nur weil diese für uns keinen direkten Nutzen haben. Das hat mich schon etwas nachdenklich gemacht, vielleicht gerade weil wir auch Genetik haben und einer unserer Dozentinnen selbst aktiv gentechnisch forscht und insofern dem ganzen natürlich positiv gegenüberstehen muss.
Gut, man kann das aus ethischem Gesichtspunkten nicht mit Versuchen am Menschen vergleichen... Wobei, wenn ich mir das gerade so überlege, wir bräuchtem im Endeffekt nur einen Irren, der das ganze für seine Zwecke benutzt, denn ich nehme jetzt mal an, das Grundprinzip der Immunisierung würde sich durchaus auf den Menschen übertragen lassen. Nicht unbedingt jetzt oder in 10 Jahren, aber irgendwann bestimmt. (Aber ich muss dazu sagen, ich weiß jetzt ungefähr, wie man Pflanzen gentechnisch verändert, aber ich hab keine Ahnung ob das beim Tier bzw. beim Menschen auch so funktioniert.)
Gut, das war jetzt ein sehr düsteres Zukunftsbild. Die andere Seite ist eben, dass es ja tatsächlich so ist, dass man damit helfen kann.
Ich weiß noch, wie erschrocken ich war, als wir in Bio in der Schule Erbkrankeiten durchgenommen haben. Da hatte ich mich dann erstmal gedanklich davon verabschiedet Kinder zu bekommen, weil ich so überfordert war mit diesem Möglichkeiten.
Aber es ist eben diese Grenze zwischen wo fängt man an und wo hört man auf. Und kann man ab einem geweissen Punkt überhaupt noch aufhören zu manipulieren. Denn etwas anderes ist es eigentlich nicht, wenn man das jetzt mal pragmatisch sieht: man würde dann quasi mit gezinkten Karten spielen. Das mag in Ordnung sein, wenn man damit, ich sag mal, Nachteile ausgleicht, aber es geht eben zu weit, wenn man sich Vorteile verschafft.

Nur, soll man das Ganze gleich sein lassen, weil die Möglichkeit besteht es zu missbrauchen? Ich meine, selbst ein einfaches Küchenmesser kann missbraucht werden - und eigentlich ist es erfunden worden um Arbeit zu erleichtern. Oder ein Strick. Auch der ist als Hilfsmittel gedacht und trotzdem kann man damit verletzen oder töten.
Aber, um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Wie gesagt, man sitzt zwischen denn Stühlen und niemand kann sagen ob die eigenen Entscheidung jetzt richtig oder falsch ist.

Ich denke, sobald jemand darunter leidet oder dafür missbraucht wird, geht das Forschen bzw. die Anwendung zu weit. Wie du es ja auch in der Fanfic beschrieben hast. Ich muss gestehen, ich kenne Final Fantasy nicht - ich wüsste jetzt nicht mal ob Manga oder Anime, aber der Gedankengang von Lucrezia war sehr gut nachzuvollziehen und für mich auch verständlich. Ich fand vorallem ihr Begreifen und dann das Umdenken gut dargestellt und eben nachvollziehbar.Ebenso wie ihr Entschluss, es zu beenden, weil es für sie falsch geworden ist.
Aber es war eben eine Grenze für sie überschritten. Das ist zumindest meine Interpretation davon.

Oh Gott, jetzt hab ich nen halben Roman geschrieben. Aber bei dem Thema darf man das auch^^'
Von:  Aurinia
2009-06-01T17:45:57+00:00 01.06.2009 19:45
Ach du scheiße... welche emotionen...
Richtig gut geschrieben. und ja ähnliche gedanken hab eich mir auch schon gemacht, nur nicht so intensiv in einem wissenschaftlichen aspekt wie du ^.^Bin keien medizinstudentin XDD Aber die grundüberlegung ist die selbe. schon erstaunlich das man durch ein spiel, Film... einer Fantasy so ins grübeln kommt. aber e sist aj typisch für japaner, wenn sie etwa smit wissenschaft udn endzeit ahben dann ist es immer mit einem tiefsinnigen hintergrund der einem richtig zum grübeln bringt. Ich mag das. und e sist schön auch mal jemanden zu erleben de rsich ebenso den kopf über "scheißdreck" zerbricht... denn das traurige an der sache ist ja... wie weit sind wir von der Fiction entfernt, wenn die Gesetzte nicht wären?
Ich weiß was du mit meinst, meine Aufgaben bereiche erlauben es ZU vile einblick in die realität zu bekommen, wo man liebe rnicht zu genau darüber nachdenkt...



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