Mittendrin von Cutze (( WIRD ÜBERARBEITET! )) ================================================================================ Kapitel 6: Meine Geschichte --------------------------- Info: kursiv-geschriebenes gehört zu Narutos Aufsatz. Kapitel 6 Meine Geschichte Morgen war der Abgabetermin für den Aufsatz, ebenso der Beginn der Klassenfahrt. Sachen hatte ich schon gepackt. Den Aufsatz hatte ich auch fast fertig. Es fehlte mir nur noch der letzte verdammte Unterpunkt.Also saß ich nun an meinem Schreibtisch, auf ein noch leeres Blatt blickend und an meinem Füller kauend. Ich wusste nicht wie lange ich jetzt schon dort saß, aber es war auf jedenfall schon viel zu lange, ohne das ich ein Wort nieder geschrieben hatte. Woran das lag? Schon mal nicht an meiner totalen Einfallslosigkeit. „Meine Familie“ war das verdammte Thema. Welches ich im übrigen noch immer so beschissen wie am ersten Tag fand, wenn nicht sogar noch beschissener. Dazu kam inzwischen sogar noch eine Priese Panik. Ich hatte mich die letzten Tage regelrecht davor gescheut den Aufsatz weiter zu schreiben, doch Morgen war der Abgabetermin, also musste ich jetzt ran. Ob ich wollte oder nicht. Ich war schon immer ein Aufschieber gewesen, unspaßige Dinge erledigte ich in der Regel immer erst im letzten Moment. Ich hatte so lange ein Motivatonsproblem bis es zu einem Zeitproblem wurde...Doch dieses mal war es anders, anstatt die Sache genervt hinter mich zu bringen, sträubte sich jede Faser meines Körpers davor, auch nur ein Wort über meine Familie auf zu schreiben. Aber warum? Ich ging offen damit um. Es war für mich kein Problem über meine Eltern zu sprechen... oder über meine jetzige „Familie“. Doch trotzdem... Ich fuhr mir durch die Haare und schaute auf die Uhr: 19:46 Uhr. Ich musste jetzt anfangen, wenn das Ding einigermaßen anständig aussehen sollte und ich nicht hier bis in die tiefe Nacht reinsitzen wollte. Also entschied ich mich, es einfach schnell hinter mich zu bringen. Also fing ich an zu schreiben. Einfach...schnell hinter sich bringen. Meine Eltern starben vor knapp 11 Jahren, damals war ich 5 Jahre alt. Ich atmete einmal extrem laut auf. Der erste Satz war damit geschafft und irgendwie hatte ich damit auch gleichzeitig im Stillen und heimlichen festgelegt, dass ich den Aufsatz einfach ganz sachlich und ohne jegliche Details und Gefühle auf schreiben würde. So war es doch gar nicht so schwer. Wieso hatte ich mich nochmal davor geziert? Vielleicht weil ich jetzt doch, unweigerlich, an diesen einen Tag zurück dachte, den ich stets versucht hatte aus meinem Kopf zu verbannen... Es kam plötzlich. So verdammt plötzlich. Ich erinnerte mich an keinen einzigen Tag, als ich fünf war. Doch dieser Tag hatte sich in mein Gehirn eingebrannt und würde auch wohl nie wieder verschwinden. Nicht daran denken! Einfach weiter schreiben... Ich weiß noch ganz genau, wie so oft kamen die Uchihas zu uns, doch dieses Mal nicht um übers geschäftliche mit meinen Eltern zu reden. Wie so oft vorher schon. Nein, meine Eltern waren diesmal sogar auf Geschäftsreise gewesen. Doch es wollte nicht klappen. Da waren sie; die ganzen Erinnerungen, an diesen einen verfluchten Tag vor fast genau elf Jahren... Es hatte an der Haustür geklingelt. Ich weiß noch, das hatte mich nicht sonderlich interessiert. Ich hatte viel lieber mit meinem neuen Spielzeug gespielt, welches mir Mum und Dad vor ihrer Abreise geschenkt hatten. Sie hatten mir oft etwas geschenkt. Wahrscheinlich um ihr schlechtes Gewissen zu beruhigen, da sie so oft unterwegs gewesen waren. Geschäftsreisen und so. Früher hatte es mich immer irgendwie auch ein Stück gefreut, wenn sie weg gefahren waren, wegen den Geschenken die ich dann bekommen hatte. Doch jetzt wusste ich, dass kein Spielzeug die Nähe meiner Eltern annähernd ersetzen konnte. Und ich fühlte mich extrem blöd, wenn ich daran zurück dachte, dass ich mich damit zu frieden gegeben hatte. Mit lächerlichem Spielzeug, was entweder nach einer Woche schon kaputt war oder mich nicht mehr interessiert hatte. Mein Kindermädchen war aus der Küche geeilt und hatte die Tür geöffnet. Ich hörte sie bestimmt zehn Minuten lang mit irgendwem reden, doch die genauen Worte verstand ich nicht und mit wem sie da überhaupt redete, konnte ich auch nicht herausfinden. Ich saß nichtsahnend im Wohnzimmer und spielte mit meinem neuen Spielzeug. Dann, schließlich, kam der Besuch herein. Die Uchihas. Im ersten Moment hatte es mich schon ein wenig überrascht, da sie schließlich nie kamen, wenn meine Eltern gerade auf Geschäftsreise gewesen waren. Doch diese Frage wurde zu gleich aus meinem Kopf vertrieben, als mir etwas noch merkwürdigeres auffiel: Mein Kindermädchen hatte verdächtig roten Augen. Fugaku Uchiha's Gesicht wurde von einem grauen Schatten bedeckt, Mikoto Uchiha's Ausdruck war so traurig, wie ich ihn noch nie bei ihr gesehen hatte und schließlich: Sasuke's Gesicht ebenso aufgewühlt. Als ich ihre traurigen Gesichter sah, dachte ich mir sofort das etwas nicht stimmte. Normalerweiße blickten Sasuke und vorallendingen Fugaku Uchiha nie so drein. Sein Gesicht war immer so souverän gewesen, dass ich es früher gruselig gefunden hatte. Und schon allein, dass sie vorbeigekommen waren ließ mich stutzen. Ich bekam ein ganz mulmiges Gefühl. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht... Mikoto Uchiha war die Erste, die sprach. “Oh Naruto”, hatte sie gesagt, “du hast ja schönes neues Spielzeug.” Komischerweise war mir mein Spiezeug inzwischen vollkommen egal. Normalerweiße hätte ich ihr stolz darüber Bäche erzählt, doch dieses mal nickte ich einfach nur. Dann kam sie auf mich zu und umarmte mich, lang und intensiv. “Es ist wirklich sehr schön”, sagte sie als sie mich schließlich los ließ und sich neben mir auf die Couch setzte, das Spielzeugauto in die Hand nahm und es eingehend betrachtete. Mein Kindermädchen hatte sich inzwischen auf einen Stuhl vom Esstisch hingesetzt, und blickte nervös um sich, so als wüsste sie nicht wo sie hinschauen sollte. Fugaku Uchiha blieb stehen, unklar, ob er überhaupt hier richtig war und Sasuke...ja, der ließ mich am meisten zweifeln, ob alles in Ordnung war. Er kam auf mich zu und umarmte mich. Das hatte er noch nie gemacht. Und als Sasuke, der sonst immer so gefühlskalt war, mich dann auch noch umarmte, wusste ich das etwas total daneben gelaufen war. Er drückte mich so dicht an sich, als ob er mich festhalten müsste, weil ich sonst umgekippt wäre. Und das war der Moment in dem plötzlich diese schreckliche Panik meine Brust umklammerte. Mein Herz hämmerte stärker als jemals zuvor. Meine Gedanken wanderten. Es war etwas schreckliches passiert, da war ich mir nun zu hundert Prozent sicher. Inzwischen klammerte ich mich richtig an Sasuke und vergrub mein Gesicht tief in seiner Schulter. Ich weiß nicht mehr, wie lange wir da so saßen, es kam mir wie eine Ewigkeit vor, jedoch hätte ich am liebesten noch viel länger so verharrt. Denn ich wusste, wenn ich Sasuke los lassen würde, musste ich die Wahrheit erfahren. Ich wusste nicht warum ich so eine Panik hatte, und das verstörte mich zusätzlich. Und auf einmal spürte ich etwas feuchtes an Sasuke's Schultern. Das komische war, mir flossen die Tränen schon bevor mir Herr Uchiha dann schließlich verkündete, dass meine Eltern bei einem Flugzeugabsturz um's Leben gekommen waren. Erst kurz darauf, merkte ich, dass es meine eigenen Tränen waren, die ich vernommen hatte und in diesen Moment, der Erkenntnis, fing ich an schrecklich zu schluchzen. Es platzte einfach aus mir heraus. Ich konnte es nicht verhindern. Sasuke drückte mich noch fester an sich. “W-was ist passiert?”, fragte ich verzweifelt. Aber im tiefsten Inneren wollte ich es gar nicht wissen. Ich hatte eine so schreckliche Angst davor zu erfahren, was passiert war, dass es schon fast weh tat. Der Kloß in meinem Hals war riesig. Ich löste mich nur widerwillig von Sasuke. Der schaute mich mit feuchten Augen an. Dann blickte er nur noch auf den Boden. An diesem Tag schaute er mir kein einziges Mal mehr ins Gesicht. Mikoto Uchiha legte einen Arm um mich. Das Reden jedoch übernahm schließlich Fugako Uchiha. “Naruto... Du kannst dir nicht vorstellen, wie schwierig es ist dir das jetzt sagen zu müssen. Es tut mir unendlich Leid, aber...”, er schien eine Weile zu zögern, ob er es wirklich aussprechen sollte. Doch dann rückte er mit der Sprache raus: “Deine Eltern; ihr Flugzeug ist abgestürzt.” Man musste mir nicht noch extra sagen, dass sie tot waren. Das verstand ich auch so. Doch es kam so plötzlich. So verdammt plötzlich. So musste man sich fühlen, wenn man ohne Vorwarnung, ein Messer ins Herz gerammt bekam. * * * Die Uchihas nahmen mich bei ihnen auf, da ich sowieso mit meinem besten Freund Sasuke, die gemeinsame Firma meiner Eltern und den Uchihas, die Uchiha&Uzumaki GmBH einmal übernehmen sollte. Somit konnten sie mich und Sasuke gemeinsam auf das Erbe vorbereiten. Eigentlich hätte Sasukes älterer Bruder, Itachi, die Firma zusammen mit mir übernehmen müssen, doch der entschied sich schon bald für eine andere Richtung. Ich frage mich noch heute manchmal, ob die Uchihas mich auch aufgenommen hätten, wenn mir nicht Teile der Firma gehörten. Nein, ich meinte damit nicht, dass sie es irgendwie darauf abgesehen hätten, meine Anteile zu bekommen. Ich meinte damit viel mehr, ob, wenn sie einfach nur gute Freunde von meinen Eltern gewesen wären, das Aufnehmen von mir, nicht irgendwem anders überlassen hätten. Schließlich hatten sie darauf hin den Vorteil gehabt, dass sie mich gemeinsam mit Sasuke auf das Erbe vorbereiten konnten. Wäre ich nur der Sohn eines Freundes gewesen, hätte es keinen Vorteil gegeben... Jedoch hatten sie uns nie richtig auf die Firma vorbereiten können. Sie hatten uns schon die Firma gezeigt und Genaueres erklärt, aber klar, für die Details waren wir noch zu jung gewesen...als auch die Uchihas starben. Wie gesagt; hätte Itachi eigentlich die Firma mit mir zusammen übernehmen müssen, da er ja der ältere Sohn war. Doch Itachi hatte nie Interesse an dem Busniss gezeigt. Er hatte früher immer stolz erzählt, dass er einmal ein erfolgreicher Künstler werden wollte. Klar, hatten seine Eltern diesen Traum für dumm gehalten, doch sie hatten ihn trotzdem ziehen lassen und Sasuke als Nachfolger ernannt. Die Uchihas adoptierten mich also, sie kümmerten sich um mich, als wär' ich ihr leiblicher Sohn. Irgendwann dann, ich glaub es waren nur ein paar Tage seit dem Tod meiner Eltern vergangen, zog ich bei den Uchihas ein. Ich kann mich nicht mehr genau an diesen Tag erinnern. Ich weiß nur, dass sie sich sehr viel Mühe gegeben hatten, alles so vertraut wie es nur geht zu halten. Sie hatten mir ein eigenes Zimmer neu eingerichtet, ein leckeres Essen gekocht und später hatte ich mit Sasuke lange im Garten gespielt. Ebenso, als wäre alles normal, und ich wäre schon immer ein Teil der Familie gewesen. Doch dann, als es Abend wurde und ich mir sicher war, dass mich in diesem großen Haus keiner mehr hörte, saß ich in meinem Zimmer. Und es brach alles über mich herein. Ich schrie mir die Seele aus dem Hals, bis meine Kehle ganz kratzig wurde. Weinte Bäche von Tränen, bis meine Augen so rot, wie ein Eimer Farbe waren. Und hämmerte aus Verzweiflung auf den Boden, bis meine Fäuste bluteten. Früher war ich mir sicher, dass mich keiner gehört hatte. Schließlich war das Anwesen so groß und die Zimmer der anderen waren weit weg von meinem. Doch heute war ich mir da gar nicht mehr so sicher. Sie hatten die Heulkrämpfe bestimmt mitbekommen, die mich daraufhin abends immer öfter überfielen. Doch nie hatte jemand an meine Tür geklopft und gefragt was los war. Vielleicht hatten sie gedacht, ich bräuchte das und es würde bald aufhören. Tatsächlich hatte ich es nach einigen Monaten sein gelassen. Ich hatte meine ganze Wut aufgebraucht. Stattdessen weinte ich nur noch abends, still und heimlich, in meinem Bett. Die Uchihas hatten dann schließlich den Eindruck gehabt, dass ich nach einem halben Jahr drüber hinweg war. Aber das war ich noch lange nicht gewesen... Trotz ihrer Fürsorge konnte ich sie nie richtig lieben. Sie gaben sich Mühe. Vor allen dingen in den ersten Monaten. Sie sprachen nie während meiner Anwesenheit über meine Eltern. Und wenn dann doch mal der Name meines Papa's oder Name meiner Mama fiel, wechselten sie mit einem besorgten Seitenblick sofort das Thema. Sie behandelten mich sowieso, in jeder Sache, wie ein rohes Ei im Gegensatz zu Sasuke oder Itachi. Hatte Sasuke eine Vase kaputt gemacht, gab es sofort riesen Stress. Hatte ich eine kaputt gemacht, war es einfach nur ein: “Versehen.” “Es konnte ja jedem mal passieren.” Ich glaube, diese Art hatte mich nach einer Zeit so dermaßen angekotzt, dass ich ihnen zu verstehen gegeben hatte, dass ich vollkommen weg über den Tod meiner Eltern war. Ich hatte immer öfters über sie gesprochen, ganz beiläufig, als wäre alles okay. Tatsächlich hatte es jedoch noch immer geschmerzt. Aber ich wollte doch nur einfach ganz normal behandelt werden. Irgendwann hatte dies dann auch schließlich geklappt. Sie behandelten mich so wie Sasuke. Darüber war ich sehr froh. Der Alltag brach bei den Uchihas ein. Und ich war endlich, wenn auch nur “irgendwie”, ein normales Mitglied der Familie. Trotzdem waren sie nicht meine wirkliche und ich lernte sie nie so zu lieben wie meine richtigen Eltern. Aber inzwischen denke ich, dass dies auch ganz normal ist...schließlich habe ich die tollsten Jahre meines Lebens mit meiner Mum und mit meinem Dad verbracht und niemand könnte sie jemals ersetzen. Dann, als ich 12 und Sasuke 13 Jahre alt waren, erreichte uns die Nachricht, dass Herr- und Frau Uchiha bei einen Autounfall um's Leben gekommen waren. Es war der 22. Juli gewesen, als uns die nächste Schreckensnachricht ereilt hatte. Ein Tag vor Sasukes Geburtstag. Er wäre am nächsten morgen vierzehn geworden. Ich war noch zwölf und inzwischen darüber hinweg, dass meine Eltern gestorben waren. Jedenfalls so gut wie, drüber hin weg sein, würde ich voll glaub ich niemals. Es war ein sehr warmer Sommertag, aber nicht zu heiß. Perfekt zum Bälle kicken im Garten. Also waren Sasuke und ich schon am Morgen draußen, im Garten und spielten eine Runde Fußball. Ich war gerade dabei ein Ball durch seine Beine zu kicken, als er mir seinen Ellenbogen in die Magengrube stieß. Gekrümmt ließ ich das spielen sein. “Sasuke, du Sack! Das war'n Foul!” Sasuke grinste nur hämisch. “Ach hab dich nícht so, du Memme!” Er nahm den Ball, spielte um mich herum und schoß ein Tor, welches wir mit zwei Steinen makiert hatten. “20 zu 17”, verkündete er, “damit hab ich wohl gewonnen.” “Ganz bestimmt nicht!” ,protestierte ich nun und schubste Sasuke, “ Wiederholung! Teme!” Doch der stieß mich nur zurück. “Schubs mich nicht Dobe!” Ich wollte ihn gerade wieder zurück stoßen, als wir beide merkten, dass Itachi aus der Terassentür kam. Langsam und zögerlich, trat er hinaus, so als könnte die Sonne ihn verbrennen. Sein Gesicht war von einem grauen Schleier bedeckt. Ich musste direkt und unweigerlich an den Todestag meiner Eltern zurück denken. Fugaku Uchiha hatte genau so ein Gesicht gemacht. Genau das Gleiche. Mein Herz hämmerte auf einmal so stark, dass ich Angst hatte, das meine Brust gleich zerspringen würde. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen, mein Kopf durchflutete die pure Panik. Nein! Nicht schon wieder! Nicht noch einmal! Bitte nicht! Sasuke ging sofort zu Itachi rüber. “W-was ist los?”, fragte er. Ich blieb auf der Stelle stehen und wünschte Itachi hätte die nächsten Worte niemals gesagt. “Sasuke...”, seine Stimme zitterte, “Mum und Dad sind tot.” Ich konnte Sasuke's Gesicht nicht erkennen, er stand mit dem Rücken zu mir. Irgendwann jedoch krümmte er sich und schluchzte in seine Hände. Itachi stand nur unschlüssig daneben, auch ihm kamen nun endlich die Tränen. Mir kamen die Gedanken, dass ich Sasuke in den Arm nehmen sollte, so wie er mich, als meine Eltern gestorben waren. Doch ich traute mich nicht, kein bisschen. Und dafür hasste ich mich selber ,noch bis heute. Ich stand da, mein ganzer Körper am zittern und verbat mir zu weinen, schließlich waren es nicht meine Eltern gewesen und ich kam mir fehl am Platz vor, würde auch ich nun Tränen vergießen. Ich war hier nicht das eigentliche Opfer. Dennoch spürte ich plötzlich das Gewicht einer schrecklichen Einsamkeit auf mich stürzen. Dann nahm Itachi Sasuke in den Arm und sie weinten gemeinsam. Ich dagegen, stand noch immer an der gleichen Stelle und atmete die warme Sommerluft ein, in meinem Herzen jedoch herrschte tiefster Winter... * * * Itachi übernahm die Firma, aber nur so lange bis Sasuke und ich sie übernehmen könnten. Und er wurde unser Erziehungsberechtigter. Auch wenn ich es ihm noch nie gesagt habe, jedoch bin ich Itachi dafür so unendlich dankbar. Er hat seinen Traum für Sasuke und mich aufgegeben und das obwohl er vorher nicht dafür bereit war, als seine Eltern ihn darum gebeten hatten. Er wollte immer Künstler werden, und reisen, das war sein Traum. Doch als meine und dann auch noch Sasuke's Eltern starben und es keinen Nachfolger für die Firma, ihr Lebenswerk, gab, schließlich waren Sasuke und ich dafür noch zu jung, übernahm Itachi ohne zu zögern denn Posten und unser Erziehungsberechtigter wurde er auch ohne Umschweif. Ich kann mir nicht vorstellen wie schwer es ist, seinen Traum auf geben zu müssen. Schließlich bin ich noch nie in diese Lage geraten. Aber dennoch weiß ich, dass es eine Menge Überwindung kostet. Vielleicht gibt man sogar einen Teil von sicher selber auf. Itachi hat uns nie Vorwürfe gemacht, er meinte immer lediglich: “Ach was, es ist kein Problem für mich. Und wenn ihr beiden dann alt genug seit, übernimmt ihr die Firma und ich werde meinen Traum wieder aufnehmen.” Früher hatte ich ihm geglaubt, doch inzwischen war mir klar, dass das nicht so einfach war. Er hatte seinen Traum, für Sasuke und mich und auch für seine Eltern, aufgegeben. Wahrscheinlich hatte er das größte Opfer von uns allen gebracht... Seit Sasuke's Eltern gestorben waren, wurde Sasuke kalt, richtig kalt. Als meine Eltern gestorben waren, hatte ich eine unglaubliche Wut und Trauer in mir gespürt, die ich dann jeden Abend freien Lauf gelassen hatte. Das hatte geholfen. Gegenüber anderen, hatte ich jedoch auf heile Welt getan. Und alle, nun ja, jedenfalls die meisten, hatten sich mit einem Grinsen täuschen lassen. So war ich mit dem Tod meiner Eltern umgegangen, doch Sasuke dagegen... Er hatte alles in sich rein gefressen und keinen mehr an sich ran gelassen. Er hatte eine kalte Maske aufgesetzt, die er noch bis heute trug. Er verlor kein Wort mehr über seine Gefühle, war zu jedem eiskalt, selbst zu mir, seinem damals besten Freund und auch gegenüber Itachi ließ er seine Maske nicht fallen. Er ließ keinen mehr an seiner Gefühlswelt teilhaben. Er ignorierte mich, zeigte keine Gefühle, und beleidigte mich nur noch. Früher fand ich es sehr schade, dass ich auch noch meinen besten Freund verlor. Klar, war es für ein Kind schwierig, erst mal seine Eltern, seine Stiefeltern und schließlich auch noch seinen besten Freund zu verlieren. Doch ich verstand es, wenn auch nur irgendwie, dass Sasuke sich so abschirmte. Also ließ ich ihn gewähren. Ich dachte es würde irgendwann zu Ende gehen... Leider war es bis heute, tatsächlich, nur schlimmer geworden. * * * Ich stand vom Tisch auf. Mein Aufsatz war fertig. Und jetzt wusste ich auch, warum ich mich so davor gescheut hatte. Ich war tatsächlich so emotional aufgewühlt, wie seit langem nicht mehr. Meine Gedanken schwirrten. Mein Kopf drohte zu platzen. Über diese ganze Sache nach zu denken...war anstrengend. Sogar mehr als das. Ich merkte wie meine Kehle ganz trocken war. Ich brauchte etwas zu trinken. Also eilte ich runter, in die Küche und nahm mir eine Wasserflasche. Fast die ganze Flasche leerte ich mit nur einem Zug. Es tat sehr gut, das erfrischend, kühle Nass die Kehle runter laufen zu fühlen. Danach fühlte ich mich nicht mehr so niedergeschlagen. Also ging ich wieder nach oben, ich war komplett überanstrengt von dem Aufsatz-schreiben und es war schon kurz nach zehn. Morgen musste ich früher wie sonst rauß, schließlich würde ich auf Klassenfahrt fahren. Als ich mein Zimmer wieder betreten wollte, blieb ich überrascht im Eingang stehen. Da stand eine schwarzhaarige Person rübergebeugt über meinem Schreibtisch. Ich brauchte ein paar Sekunden, um zu realisieren, dass es sich bei der Person um Sasuke handelte. Sofort merkte ich, wie ich sauer wurde. Was suchte er in meinem Zimmer?! Doch dann kam mir noch ein Gedanke...Er war über meinen Schreibtisch gebeugt... Er hatte den Aufsatz gelesen... “Was hast du in meinem Zimmer verloren?!”, fragte ich. Sasuke drehte sich nicht um, er fixierte weiter hin das weiße Blatt. Dann, nach einer Weile, antwortete er, oder er stellte viel mehr eine Gegenfrage: “Was ist das hier?”, fragte er und versuchte das Blatt weiterhin zu ergründen, in dem er es immer wieder überflog. Mich überkam währenddessen die pure Panik. Er hatte den Aufsatz wirklich gelesen. Er hätte ihn aber auf keinen Fall lesen dürfen! “Ich hab dich gefragt, was du in meinem Zimmer machst, verdammt!” Es sollte viel wütender und ernster klingen. Aber meine Stimme hatte ein ächtzenden Unterton bekommen. Das Sasuke es gelesen hatte, würde ganz sicher Ärger bedeuten. Irgendwie, war es mir ungemein Unangenhem, dass er es gelesen hatte. “Und ich will wissen, was das hier ist!”, rief Sasuke nun eine Spur zu wütend für meinen Geschmack. Er drehte sich nun endlich um und hielt mir das Blatt entgegen. Seine Augen hatten einen merkwürdigen Glanz angenohmen...Nein, er heulte nicht. Er war einfach nur ziemlich aufgebracht. Aber schon das allein war merkwürdig. Normalerweiße war Sasuke kein Typ für irgendwelche Emotionen. Ob gute oder schlechte. Doch ich wollte mir auf keinen Fall irgendwelche Blöße geben, geschweige denn antworten. Schließlich war dieser Aufsatz nicht an Sasuke gerichtet und er hatte ihn ohne meine Erlaubnis gelesen. Schon allein ganz davon abgesehen, dass er einfach in meinem Zimmer ohne Grund rein maschiert war, also antwortete ich aufgeregt: “Wieso liest du das?! Stand da dein beschissener Name drauf?! Das ist ganz sicher nicht für dich bestimmt!" “Ich will wissen warum du die ganze Geschichte meiner Eltern aufgeschrieben hast!” Natürlich, nur mal wieder die Geschicht seiner Eltern! Das es hier viel mehr, in den Aufatz, um meine und seine Eltern ging, ließ er außer Acht. Mal wieder ging es nur um ihn... Und überhaupt so viel gab der Aufsatz nun auch wieder nicht Preis. Darauf hatte ich schließlich penibel geachtet. Keine Emotionen, von dem achso-kühlen Sasuke. Ha! Genau! Davor hatte er bestimmt die Panik...dass ihn jemand auf den Grund kam, warum er denn eigentlich so herzenskalt war... “Das geht dich'n Scheiß an!”, zischte ich nun voller Selbstsicherheit, wegen der neugewonnen Erkenntnis. “SAG'S MIR!” Neugewonnene Selbstsicherheit rutschte direkt wieder in den Keller und grub sich da noch mal zusätzlich ein tiefes Loch. Sasuke hatte mir die Worte wortwörtlich ins Gesicht geschrieen. Auch wenn ich es nicht gerne zugab, hatte er mir in diesem Moment eine scheiß Angst eingejagt. In Sasuke's Gesicht stand die Wut deutlich geschrieben. Seine Augen funkelten vor Aufregung, seine Zähne hatte er fest aufeinander gepresst. Und allein die Tatsache, dass ich Sauske noch nie so in Ekstase erlebt hatte, steigerte meine Panik nochmal um das Doppelte. Also antwortete ich nun ehrlich. “Ein Aufsatz...” , stammelte ich, “ Es ist ein Aufsatz. Es ist für die Schule....Und kein anderer als Sensei Kakashi wird ihn je zu Gesicht bekommen”, letzte Tatsache fügte ich noch schnell dazu, in der Hoffnung, dass es ihn beruhigen würde. Tatsächlich beruhigte er sich sichtbar, sein Gesicht nahm wieder diesen kalten Gesichtsausdruck an, welchen er immer hatte, dann schaute er kurz zur Seite. Als er sich gänzlich gefangen hatte, sagte er: “Es sollte keiner zu Gesicht bekommen.” In dieser Sache musste ich Sasuke jedoch leider Recht geben. Auch mir gefiel es nicht, dass mein Lehrer, meine ganze Familiengeschichte kennen würde... welche er jedoch bestimmt schon sowieso kannte...aber nicht aus nähester Quelle. “Eben”, stimmte ich Sauske zu, “du hättest es auch nicht zu Gesicht bekommen sollen! Es geht aber um eine Note, also werde ich den Aufsatz abgeben müssen. Und jetzt hau ab!” Inzwischen bin ich 16 , er ist 17 und besucht die Klasse über mir. “Tss”, ließ Sasuke von sich, er zögerte kurz, schaute nochmal auf den Aufsatz und wollte dann gehen. Doch stattdessen blieb er knapp neben mir stehen und sagte: “Übrigens: Ich bin letzte Woche 18 geworden!” Ich verdrehte die Augen: “Interessiert mich'n Dreck”, sagte ich. “Schön! Wenigstens hast du richtig erkannt, dass ich dich hasse!” Ich wollte gerade erwidern, dass ich ihn auch hasste, dass er sich da sicher sein konnte, doch dann fielen mir Shikamaru's Worte ein und ich grinste leicht und ließ nur ein “Pah” erklingen. Sasukes verwirrter Gesichtsausdruck war in diesem Moment für mich goldwert. “Was soll das denn heißen, Uzumaki?!” “Nichts!”, antwortete ich, konnte aber nicht verhindern, dass ich weiterhin grinsen musste. Darauf hin packte er mich an meinem Arm. “Sprich dich aus!”, zischte er. Mein Grinsen erlosch. “Frag doch Shikamaru”, rückte ich nun mit der Sprach raus. Natürlich verstand Sasuke das nicht. “Shikamaru?”, fragte er verwundert. “Ja” “Was hat Shikamaru denn jetzt damit zu tun?!” Weder in der Schule, noch zu Hause, reden wir miteinander, und wenn laufen die Gespräche nur auf Streit hinaus. Ich schubste Sasuke von mir weg. “Sehr viel sogar!” , antwortete ich, “ Verdammt! Alles! Schließlich hat er mir die ganze Scheiße eingeredet.” Ich war wütend. Wütend auf Shikamaru. Weil er irgendwie alles mit seinen Worten ins Wanken gebracht hatte... mein ganzes beschissenes Bild von Sasuke. Er hatte mit diesen paar Worten, ob ich es wollte oder nicht, meine ganze Geschichte umgeschrieben! Auch Sasuke wurde nun sauer: “Welche Scheiße?! Red' Klartext Uzumaki!” Inzwischen komme ich damit klar... Mein Entschluss stand fest: Jetzt oder nie! Ich würde ihn fragen. Hier und jetzt. “Gut! Schlag Shikamaru dafür, aber nicht mich!”, zischte ich ihn noch zu. Dann rückte ich endgültig und undwiderruflich mit der Sprache heraus: “Hm. Wie waren seine genauen Worte nochmal?” Ich wusste es ganz genau. Jedes einzelne Wort. Doch mit meinem ironischen Unterton, wollte ich Sasuke ein mal mehr auf die Palme bringen. Als der Plan nicht anschlug, rückte ich schließlich mit der Sprache raus: “Ach ja” ,sagte ich, so als hätte mich die Erkenntnis auf einmal getroffen. “Du denkst wahrscheinlich, Sasuke hasst dich. Aber das stimmt nicht. Er mag dich.” Ich hatte die Worte von ihm, auf's genauste, wiederholt. Ich schaute Sasuke ins Gesicht. Gespannt auf die Reaktion. Ich erwartete, dass er gleich erneut einen Tobsuchtsanfall unterliegen würde, aber nichts dergleichen geschah. Seine Miene war wie immer unergründlich für mich. Doch dann fragte er, und ich hörte, verwundert, wie in seiner Stimme eine leichte Priese Unsicherheit mit schwang: “Das hat er dir gesagt?” Oh, nein, ich bin sogar sehr froh darüber, wie konnte ich auch mit ihm befreundet sein?! “Ja! Und weißt du was er noch gesagt hat?! Dass er noch weiter mit seiner Annahme gehen würde!” Hätte ich zu diesem Zeitpunkt gewusst was passieren würde, hätte ich spätestens an dieser Stelle meine Klappe gehalten, das Weite gesucht und wäre über den Jordan verschwunden. Aber ich hatte meine Fresse mal wieder nicht schließen können. “Weiter?”, wiederholte Sasuke. Er wirkte auf einmal ganz steif. “Ja, verdammt! Ich hab keinen blassen Schimmer was er damit meint! Er hat gesagt ich solle dich fragen! Also gut! Dann frag ich jetzt eben dich: Was meint Shikamaru damit?!” Mit jeder Antwort hatte ich gerechnet, aber nicht mit dem was dann passierte. Sasuke beugte sich blitzschnell zu mir rüber. Viel zu schnell. Er überwand den letzten Abstand zwischen uns und presste seine Lippen grob auf die Meine. Er küsste mich... Mitten auf den Mund. Nur kurz. Aber er küsste mich! Verdammt, es war ein verdammter, echter Kuss! Was ich in diesen Moment fühlte, konnte ich gar nicht beschreiben. Es war so, als stände ich neben mir. Als wäre ich nur ein geschockter Zuschauer meiner Selbst gewesen. Ein mehr als geschockter Zuschauer! Dann löste er seine Lippen wieder von meinen. Er beugte sich zurück. Ich schaute ihn mit großen Augen an. Ich konnte gar nicht realisieren was gerade passiert war. Sasuke blickte mich nur an und in seinen Augen konnte auch ich nun deutlich Verunsicherheit erkennen. Ich fasste mir an die Lippen. “D-du hast mich geküsst..”, stotterte ich benohmen und mein Gehirn begann so langsam das Geschehene zu verarbeiten. Ich hasse ihn, und er hasst mich...! “Ja.” Ergänzen wir uns nicht super? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)