Mittendrin von Cutze (( WIRD ÜBERARBEITET! )) ================================================================================ Kapitel 4: Das Grab meiner Eltern --------------------------------- NOCH NICHT ÜBERARBEITET Kapitel 4: Das Grab meiner Eltern Genau, wie das letzte mal auch, sprach Shikamaru mich an, als ich gemeinsam mit Kiba in der Pause auf der Bank saß. Dieses Mal jedoch, war ich nur widerwillig mitgegangen. Letztes Mal, hatte Shikamaru ja noch als Flucht vor meiner Freundin gedient, jetzt jedoch würde er mir die Daten für meinen Untergang präsentieren. Mein Untergang: Sasuke Uchiha volle drei Stunden abzulenken. Ein Spießrutenlauf. Das würde es auf alle Fälle werden. „Also“,fing Shikamaru an, er schien auch nicht gerade hoch motiviert an diese Sache ran zu gehen. „Die Party soll heute um acht Uhr steigen. Das heißt es wäre am besten, wenn du Sasuke so um fünf Uhr aus dem Haus schaffst und nicht vor acht wieder nach Hause lässt.“ Ich zuckte nur betont gelassen mit den Schultern und verschränkte meine Arme. War im Inneren jedoch extrem nervös. Auch wenn die Belohnung eine Woche lang Nudelsuppe umsonst war, tat ich das kein Stück gerne. Schließlich hatte ich in den letzten Jahren kein einziges vernünftiges Wort mit Sasuke gewechselt. Wie sollte ich ihn da drei Stunden lang bei Laune halten? „Aber, das mit der Nudelsuppe steht noch, ja?“ Sicherheitshalber harkte ich noch mal nach. Wäre ja auch zu schön um wahr zu sein, wäre dieser Deal auf einmal geplatzt und ich lenkte Sasuke ganz für umsonst ab. Shikamaru zuckte mit den Schultern. „Klar.“ Ich kramte in meiner Hosentasche und überreichte Shikamaru meine Haustürschlüssel. „Wär's das dann?“ „Ja, sicher.“ Doch bevor ich gehen konnte, hielt mich Shikamaru noch einmal zurück und blickte mich ein wenig ernster, als sonst an. „Und wenn du es versaust, Naruto, siehst du nichts von der Nudelsuppe.“ Ich verdrehte die Augen. Ich hatte auch nicht wirklich damit gerechnet, dass ich dann noch Ramen bekommen würde. Doch wahrscheinlich sagte er mir dies nur, um noch mal zu betonen, dass ich mich gefälligst anstrengen sollte. „Ja ja.“ Damit schlurfte ich zurück zu Kiba, um mich neben ihm auf die Bank fallen zu lassen und ihm über das Gespräch zwischen Shikamaru und mir zu berichten. Doch jemand hatte schon meinen Platz eingenommen und schien sich gut mit meinem besten Freund zu unterhalten. Ich rümpfte die Nase. Sai. Ich war nicht wirklich darauf versessen, dem Typen zu begegnen. Doch jetzt umzudrehen, käme auch ein wenig schräg. Also ging ich so selbstbewusst, wie eh und je, zu den beiden herüber und stellte mich genau vor sie. Etwas sagen tat ich nicht... Sie schienen mich beide gleichzeitig zu bemerken. Sie blickten zu mir hoch. Sai grinste ein wenig und Kiba fragte direkt drauf los: „Und?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Die Party steigt um acht. Komm doch auch und bring'n paar Leute mit.“ Ich glaubte, genau das hatte Kiba hören wollen. Sofort grinste er über beide Ohren. Dann schnellte sein Blick zu Sai. „Kommst du auch mit?“ Ich glaub der Schock schien mir deutlich ins Gesicht geschrieben. Mir fiel meine Kinnlade zu Boden. Wie konnte Kiba direkt vor meiner Nase Sai fragen, ob er kommen wollte?! Obwohl er verdammt noch Mal, wusste, dass ich für Sai nicht viel übrig hatte! Wie kam er da auf die Idee, dass ich ihn in meinem Haus haben wollte?! Sai dagegen lächelte einfach nur und ignorierte meinen total geschockten Gesichtsausdruck komplett. Er nickte kurz, ehe er antwortete: „Gerne!“ Kibas Grinsen wurde noch größer und ich löste mich aus meiner Starre. „M-moment mal!“ Beide Blicke richteten sich endlich auf mich, „Ich meinte mit ‚paar Leuten’ nicht den!“ Energisch zeigte ich auf Sai und funkelte Kiba wütend und auch ein bisschen auf geschmissen an. Kiba verdrehte darauf hin nur die Augen. „Du lädst einfach Leute zu der Party von Sasuke ein, obwohl er das bestimmt nicht will. Also mach ich das auch.“ Ein Schulterzucken folgte und ich wurde nur verzweifelter. „Ja! Aber er ist mein Bruder! Also darf ich das!“ Protestierte ich mit schriller Stimme und registrierte sofort was ich gesagt hatte. Ich schlug mir meine Hand geschockt vor dem Mund, doch die Wörter waren mir schon entwischt. Ich hätte mir am liebsten den Kopf gegen die Wand gehauen. Auch Kiba schaute mich nur ungläubig an, ehe er zögernd sagte: „Das war das erste Mal… dass ich gehört habe, dass du Sasuke „Bruder“ genannt hast.“ Mein Blick schnellte zwischen Kiba und Sai her, die mich wartend anschauten. Obwohl Sai eigentlich gar nichts verstehen konnte, sah er trotzdem gespannt zu. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen. Das war mir doch nur so raus gerutscht. Kiba wusste, dass ich Sasuke nicht als Bruder akzeptierte. Also sollte er nicht so gucken, als wäre nun das achte Weltwunder geschehen. Mein Mund schob sich verzweifelt nach oben. „Das war nicht so gemeint!“ Brüllte ich nun schon fast. Kibas Blick wurde skeptischer. Aus Verzweiflung hätte ich ihm eine rein schlagen können. Ich wollte mich verteidigen, doch stattdessen schnellte mein Kopf einfach nur nach rechts. „Vergesst es“, zischte ich und stapfte davon. Wahrscheinlich würde dieser Abgang Kiba nur skeptisch lassen und Sai würde nun fragen, was los war. Vielleicht würde ihm Kiba darauf hin alles erzählen...hoffentlich nicht. ____________________________________________ Normalerweise ging ich immer zusammen mit Kiba von der Schule nach Hause. Doch Freitags hatte er nachmittags noch einen Sportkurs belegt und somit machte ich mich alleine auf den Weg. Sonst störte es mich immer, doch heute kam mir das recht gelegen. Nach der Aktion von vorhin, hatte ich keine Lust auf meinen besten Freund. Drauf ansprechen würde ich ihn trotzdem noch. Und dann konnte er sich auf sein blaues Wunder gefasst machen. Ich hatte schon den halben Weg hinter mir, als jemand plötzlich meinen Namen rief. Ich drehte mich um und es war Sai, auf den ich im Moment noch lieber verzichtet hätte. Trotzdem blieb ich stehen. Rasch holte er mich ein. „Hey, Naruto.“ Ich erwiderte nichts, schaute ihn stattdessen wartend an. Nach wenigen Sekunden schien er zu kapieren, dass ich ihn nicht antworten würde und sprach weiter. „Ich wollte dich was fragen.“ „Ach ja, was denn?“ Bestimmt irgendwas wegen der Party, zu der er eigentlich nicht eingeladen war. Während wir redeten, liefen wir nebeneinander her. „Warum du mich anscheinend nicht leiden kannst.“ Also doch nichts wegen der Party. Ich musste zugeben, dass ich schon ein wenig über diese Frage überrascht war. Schließlich traute sich das nicht jeder, einen so offen auf sowas anzusprechen. Eher war es der Fall, hinterrücks, über jemand anders, dies raus zu finden. Es leugnen würde ich auf keinen Fall, also antwortete ich ganz ehrlich: „Ähm“, ich zuckte mit den Schultern, „Braucht das denn immer 'nen Grund?“ Vielleicht war das nicht ganz so ehrlich. Eigentlich gab es schon einen Grund: Es war schlicht weg der, dass er mich an Sasuke erinnerte und ich Sasuke nicht leiden konnte. Aber das würde ich ihm nicht unter die Nase reiben. Ging ihn ja auch schließlich einen feuchten Dreck an. Sai zuckte darauf hin auch nur mit den Schultern. Dann schlich sich ein Lächeln auf sein Gesicht. „Wenn's keinen Grund gibt, dass du mich nicht magst, heißt das ja eigentlich, dass es ziemlich leicht ist, dich umzustimmen, oder?“ Eine Augenbraue wanderte, ungläubig, nach oben. Komischer Kauz. Wer wollte sich denn, bitteschön, mit jemanden anfreunden, der einen nicht leiden konnte?! Dementsprechend verwirrt, antwortete ich ihm auch: „Ähm, ich-“ „Oh. Ich muss hier rechts.“ Er wartete nicht mal meine Antwort ab... dann deutete er mit seinem Daumen auf den rechten Weg. „Bis heute Abend, Naruto.“ Er lächelte breit und winkte mir noch einmal zu, ehe er sich auf den Weg machte. Ich blieb noch ein wenig stehen und schaute ihm nach, bevor ich weiterging. Hatte der Idiot “heute Abend” gesagt?! Ich fragte mich gerade ernsthaft, ob dieser Versuch überhaupt Hoffnungen hatte oder nicht schon von vorne rein, zum Scheitern verurteilt war. Sasuke würde bestimmt nicht mit mir mitkommen, egal, was ich auch sagen würde. Doch jetzt galt es, keinen Rückzieher mehr zu machen. Ich hatte Shikamaru, leider, nicht mehr abgesagt und die Nudelsuppe war auch nicht so schlecht. Ich saß am Küchentisch und schaute jede Minute hoch zur Uhr, die über der Tür hing. Sasuke würde in genau fünf Minuten zu Hause sein. Mit jeder Minute wurde ich nervöser. Wieso? Keine Ahnung... Angst auf Abweisung, konnte es jawohl nicht sein, oder? Ich mein, dass wurde ich schließlich immer von Sasuke. Daran war ich gewöhnt... Vielleicht, hatte ich viel mehr schiss davor, dass Sasuke mich eben nicht abweisen würde, und wir dann etwas zusammen unternehmen mussten...? Aber, er würde nie, zum Teufel, etwas mit mir unternehmen! Und irgendwie, beruhigte mich, dieser Gedanke ungemein. Ich würde es versuchen, aber Sasuke würde sich auf stur stellen. Und so, konnte ich dann ganz getrost mit den Schultern zucken und zu Shikamaru sagen: “Ich hab doch gesagt, das wird nichts.” Meine Nudelsuppe, konnte ich dann zwar in den Wind schießen, aber das interessierte mich dann doch eher weniger. Ich hörte, wie die Tür aufging und dann wieder, kurz darauf, zu geschlagen wurde. Mein Herz setzte für einen Moment aus. Dann atmete ich tief ein und wartete bis Sasuke nach knapp einer Minute, in die Küche kam. Er schaute mich nur kurz an, dann ging er zum Kühlschrank. Ich verrenkte einmal mein Gesicht, ehe ich aufstand und dann aus mir heraus presste: “Alles Gute zum Geburtstag, Sasuke.” Ich versuchte es, so nett wie möglich klingen zu lassen, und es gelang mir auch...irgendwie. Sasuke drehte sich um. Eine Augenbraue schob sich in die Höhe. Er musterte mich skeptisch von oben bis unten. “Danke.” Dann wandte er sich wieder dem Kühlschrank zu. Ich biss mir auf die Unterlippe. Wenn mir das bloße Gratulieren schon so schwer fiel, wie sollte ich ihn dann fragen können, ob er was mit mir unternahm?! Verdammt, ich musste da jetzt irgendwie durch. Was konnte schon Schlimmes passieren?! Mehr als mich anranzen ging nicht, oder? Und das tat er ja wirklich immer. “Sasuke… ähm…”, fing ich sehr klug an. Das Geburtstagskind holte etwas zu Trinken aus dem Kühlschrank, dann schlug er die Kühlschranktür zu. Er drehte sich um und schaute mich wartend an. Aufschieben ging nicht mehr. Also auf, Augen zu und durch. “Okay, folgendes: Da du gesagt hast, du machst nichts an deinem Geburtstag, dachte ich...na ja, ich...Ähm, ob du Lust hättest...was mit mir zu...unternehmen?” Es war raus. Verdammt, ich hatte ihn gefragt. Die Nervosität wurde noch größer. Jetzt konnte ich es nicht mehr zurück nehmen. Ich schaute Sasuke vorsichtig an. Er sah bestimmt die Nervosität in meinem Gesicht, da war ich mir sicher. Und auch für einen kleinen Moment, war da Verwirrung, im eigentlich immer gefühlskalten Gesicht Sasukes. Dann war da wieder nichts mehr als Gleichgültigkeit. “Was willst du damit bezwecken?”,fragte er skeptisch. “N-nichts! Ich dacht' nur...wir könnten mal wieder was unternehmen.” Mit jedem einzelnen Wort, wurde ich immer leiser. Sasuke musste denken, ich wäre jetzt total durchgeknallt oder dass ich ihn komplett verarschen wollte. Man war das peinlich. So wie er mich nun ansah, vermutete er wahrscheinlich ich hätte irgendwas genommen. Mir kam es wie eine halbe Ewigkeit vor, als Sasuke endlich antwortete: “Ich weiß zwar nicht, was du damit bezwecken willst, aber ich hab, so oder so, keine Zeit.” Er hatte keine Zeit? Und was würde aus der Party, wenn er nicht kommen würde? Ich mein, nicht als ob mich das für ihn interessieren würde, aber schließlich hatte ich auch was von der Party. Feiern war nie schlecht. “Wieso denn nicht?” Harkte ich nach und Sasukes Miene verfinsterte sich. “Das geht dich nichts an.” Mein Blick wanderte, von Sasuke, hoch zur Uhr. Es war halb fünf. In einer halben Stunde musste ich ihn raus haben. Schön und gut, wenn er von selber ging. Aber er musste auf jeden Fall, um acht wieder zu Hause sein. Sonst war's das mit der Party. Und darauf, dass der werte Herr Uchiha, Punkt acht, wieder hier sein würde, darauf konnte ich mich nicht verlassen. Für Sasuke jedenfalls war das Thema gegessen, er ging aus der Küche. Doch bevor er aus meinem Blickfeld verschwunden war, rief ich ihm zu: “Gehst du jetzt schon?” Er blickte über die Schultern zu mir und verdrehte die Augen. “Ja”, antwortete er dann. Ich sprang mehr oder weniger elegant von meinem Stuhl auf und rannte in den Flur. “Schön. Ich komm mit!” Für diesen Satz, hätte ich mich am liebsten selber umgebracht. Und auch Sasuke schaute mich ziemlich entgeistert an, ehe er sich fing und dann zischte: “Nein, bestimmt nicht.” Er drehte sich um und zog seine Jacke an. Ich ignorierte seine Aussage komplett und schnappte auch meine Jacke. Als er das sah, verdrehte er die Augen. “Was soll das, Naruto?!” Ich zuckte mit den Schultern. “Ich hab doch gesagt ich komm mit.” “Und ich hab gesagt, dass du bestimmt nicht mitkommen wirst! Aber das meine ich nicht, sondern: Warum willst du mitkommen?!” Sasukes Gesichtsausdruck wurde gefährlich sauer, also sagte ich nichts mehr. Nach wenigen Sekunden, als er dann begriffen hatte, dass er keine Antwort bekommen würde, zog er sich seine Schuhe an. Ich schlüpfte ebenso in meine Sneakers. Er bemerkte es, sagte aber nichts mehr. Dann machte er die Haustür auf und ging hinaus. Ich folgte ihm und ließ die Tür hinter mir ins Schloss fallen. Er startete einen letzten Versuch: “Verdammt, Dobe! Was soll das?!” Ich zuckte nur mit den Schultern und Sasuke gab es damit anscheinend auf. Er seufzte einmal genervt, ehe er noch sagte: “Okay, Naruto. Aber wenn du auch nur einen Ton dazu sagst, wohin wir gehen, dann bringe ich dich um, Holzkopf.” Ein Grinsen stahl sich auf mein Gesicht. Es war ja doch einfacher gewesen, als ich gedacht hatte. Doch, wo wir gerade hingingen, wusste ich nicht. Sasuke verlor kein Wort mehr darüber und wenn ich ihn fragte, ignorierte er mich einfach. Dann würde ich mich eben überraschen lassen. Ich musste schon zugeben, ich war sehr, sehr gespannt. Ich vermutete als erstes, dass Sasuke ein Date hatte. Jedoch war das vollkommener Unsinn, da er mich sonst nie mit kommen lassen hätte. Vielleicht, wollte er ja auch einfach nur irgendetwas einkaufen gehen? Jedoch gingen wir, in entgegen gesetzter Richtung zur Stadt und das ließ mich noch gespannter werden. Ich hatte echt keine Vermutung, wo wir hin gehen könnten. Einen Freund besuchen? - Nein, bei so etwas hätte Sasuke mich ebenfalls nicht mit kommen lassen. Ich grübelte noch den ganzen Weg über, doch erst als wir direkt davor standen, dämmerte es mir… Mein Gesicht streifte ein trauriges Lächeln. Heute war der 23. Juli: Sasukes Geburtstag. Vorgestern war der 21. Juli gewesen. Der Todestag von Sasukes Eltern. Wir standen vor denn Toren eines Friedhofes, welchen ich nur allzu gut kannte. Ich sagte nichts, ich blieb stumm. Sasuke hätte mich sonst nur angemeckert, er hatte gesagt ich sollte ruhig sein und außerdem, wollte ich auch nichts sagen. Dieser Friedhof, stimmte mich traurig und auf Streit war ich nun wirklich nicht mehr aus. Ohne ein einziges Wort zu verlieren, betraten wir den Platz. Stumm gingen wir den Weg, durch die gepflegten Gräber. Sasuke vorne her, ich ihm folgend. Eigentlich hätte ich verwirrt sein müssen - denke ich. Ich meine, Sasuke zeigte nie Gefühle in Gegenwart von mir. Aber dadurch, dass er mich mit auf den Friedhof nahm, wo seine Eltern begraben lagen, öffnete er sich mir ein Stück, er zeigte, dass der Verlust seiner Eltern, ihn noch immer bewegte. Er öffnete sich mir ein Stück...? Vielleicht, war das übertrieben...aber es fühlte sich so an. Und ich war froh darüber. Wirklich. Das Grab der Uchihas, befand sich ganz hinten. Wir erreichten es trotzdem schnell und ohne große Umwege. Sasuke kannte den Weg. Wie oft er hier wohl war? Das Grab von seinen Eltern, sah wirklich schön und vor allen Dingen gepflegt aus. Das hieß, jemand kam regelmäßig um es zu pflegen. Ob Sasuke es pflegte? … Itachi, war jedenfalls viel zu beschäftigt dafür. Jedoch gab es auch Grabpflegehilfen. Mein Blick wandte sich an Sasuke. Er stand nun stumm vor dem Grab und schaute darauf hinab. Ich setzte mich auf eine alte Bank wenig dahinter und betrachtete die Szene. Ich wollte Sasuke nicht stören. Ich hatte allein schon das Gefühl, dass ich im Moment durch meine bloße Anwesenheit störte. Ich fühlte mich vollkommen fehl am Platz und wünschte mir, doch nicht mitgekommen zu sein. Ein kalter Wind fuhr mir durch die Haare und ich setzte die graue Kapuze meiner Sweatshirtjacke auf. Mir viel auf einmal etwas ein. Und ohne weiter nach zu denken, stand ich auf. Wie in Trance ging ich los und streifte durch die engen Wege, zwischen den Gräbern her. Und obwohl, ich es schon so lange nicht mehr besucht hatte, fand ich das Grab meiner Eltern sofort. Es war weniger gepflegter, als das der Uchihas. Trotzdem sah es noch einigermaßen in Ordnung aus. Ich dachte, dass auch hier jemand vor nicht allzu langer Zeit Hand angelegt hatte. Aber wer? Ich setzte mich auf den Boden und betrachtete es genau. Jeden Winkel wollte ich mir einprägen. Der schwarze Marmorstein, mit der grauen Inschrift, der kleine Sprung des Grabsteines an der rechten oberen Ecke. Die Pflanzen, die wild wucherten, dessen Namen ich jedoch nicht kannte....und das kleine Gehäuse für eine Kerze. Ich wünschte, dass ich nun eine hätte.... Jedoch hatte Sasuke auch keine gehabt. Nächstes mal, würde ich eine mitbringen, versprach ich mir. Und das nächste Mal würde nicht wieder drei Jahre auf sich warten lassen. Ich hatte meine Eltern geliebt. Das wusste ich noch ganz genau, obwohl ich noch so jung war, hatten sie die Welt für mich bedeutet. Und trotzdem schaffte ich es nicht mal, sie an ihrem Grab besuchen zu gehen. Ich war erbärmlich. “Es tut mir leid, Mum und Dad.” Flüsterte ich mit brüchiger Stimme, jedoch reichte dies, bei Weiten nicht, um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Innerlich versprach ich mir, sie nun öfters besuchen zu gehen. Als sie gestorben waren, war eine Welt für mich zusammen gebrochen, dessen Scherben sich noch heute immer und immer wieder in meine Brust bohrten. Die Uchihas hatten den Eindruck gehabt, dass ich schon nach einem halben Jahr drüber hin weg war. Schließlich weinte ich nicht mehr und wenn sie über meine Eltern sprachen, trübte sich nicht mehr mein Blick. Jedoch war das nur Fassade gewesen, ich hatte jeden Abend in meinem Bett heimlich geheult, und als sie über meine Eltern sprachen, verspürte ich einen Stich in meinem Herz und einen Kloß in meinem Hals. Mit den Jahren dann, hatte es langsam aufgehört. Es tat zwar noch immer weh, jedoch hatte ich gelernt damit umzugehen. Ein Grinsen auf den Lippen half schließlich über alles hinweg...und besänftige jeden, der sich Sorgen machte. Das waren meine Gefühle, damals wie heute. Auch wenn es kindisch klang, aber ich wünschte mir meine Eltern, an manchen Tagen so sehr zurück, dass es weh tat und ich weinen könnte. Doch ich heulte nie, das tat ich nicht mehr...schon seit Jahren. Ich musste unwillkürlich Grinsen, als mir ein Gedanke durch den Kopf schoss. Wenn ich das alles in meinem Aufsatz schreiben würde...kannte jeder mein wirkliches Gefühlsleben. Doch nie würde ich so offen sein. Außerdem gab es da ja auch noch Sasuke und Itachi, über die ich schreiben würde... Was sollte ich da nur schreiben? Itachi war toll, ganz klar. Er sorgte sich um mich, wie ein großer Bruder. Sasuke dagegen...war ein Arschloch, aber das war er ja nicht immer gewesen... Ich grübelte noch viel darüber nach, es vergingen 15 Minuten, eine halbe Stunde und schließlich eine drei viertel Stunde. Ich hatte schon längst damit gerechnet, dass Sasuke nach Hause gegangen war. Doch als ich ein Tippen auf der Schulter spürte, überraschte mich Sasuke schon das zweite Mal an diesem Tag. Er hatte auf mich gewartet. Sasuke schaute weg. Hätte er nun sanft gelächelt oder mir seine Hand helfend entgegen gestreckt, wäre das wohl auch für mich zu viel gewesen. Auf mein Gesicht stahl sich ein leichtes Lächeln. Sasuke war ein Arschloch. Ganz klar. Jedoch steckte etwas dahinter, was es wert war auf den Grund zu gehen... _____________________________________ “ÜBERRASCHUNG!” Klischee voll und ganz erfüllt, dachte ich mir nur, als Sasuke und ich hinein kamen, Sasuke das Licht anknipste und alle im Wohnzimmer hinter der Couch hervor sprangen. Sie hatten sich echt Mühe gegeben: Im Wohnzimmer war ein großer Banner gespannt, auf dem “18” stand und darunter zierte ein Tisch mit verschiedenen Getränken und Essen, den Raum. Die Möbel waren sorgfältig zur Seite geräumt worden und an der Seite standen, gestapelt, Kisten von Bier. Sasuke schien nicht gerade wirklich erfreut, als ich zu ihm rüber blickte. Ich kicherte, das war mir von Anfang an klar gewesen. Doch anscheinend hatten auch Neji und Shikamaru daran gedacht. Denn die Gruppe bestand, vorerst nur aus denn beiden und Sakura und Ino. Sakura und Ino kamen direkt auf Sasuke zugerannt und ignorierten das angepisste Gesicht Sasukes total. Sie schmissen sich ihm gleichzeitig um den Hals und gratulierten ihnm aufs wildeste. Als Sasuke sich endlich von den beiden los reißen konnte, kamen Shikamaru und Neji locker rüber. “Wir wissen ja, dass du nicht so wirklich auf Überraschungen stehst”, fing Shikamaru an, “deswegen haben wir auch nicht direkt, die ganze Meute eingeladen. Auf der Einladung steht, dass die Party um neun Uhr beginnt.” Schlau mitgedacht. Wahrscheinlich, wäre Sasuke noch genervter gewesen, wenn schon so ziemlich alle da gewesen wären. So konnte er sich wenigstens noch auf das Kommende vorbereiten. “Na, wenigstens Etwas“, brummte der Uchiha nun und Sakura und Ino fingen sofort an, auf den Schwarzhaarigen einzureden. Ich kehrte währenddessen der Gruppe den Rücken zu und ging nach oben in mein Zimmer. Ich musste mich ja schließlich auch noch ein wenig fertig machen und mein Zimmer abschließen. Ich wollte nicht, dass jeder Dödel hier rein kam und dann in meinem Bett rum machte. Ich zog mir eine lockere Jeans und ein einfaches dunkel blaues T-shirt an. Dann wollte ich mir meine Haare machen, als ich merkte, dass ich mein Gel noch im Badezimmer hatte, trottete ich dort hin. Doch das Badezimmer war schon belegt. Ich hörte zwei Stimmen. Ich konnte raus hören, dass es sich um Sasuke und Shikamaru handelte, anscheinend schienen sie einen kleinen Streit zu haben. Neugierig, wie ich nun mal war, legte ich einfach prompt mein Ohr an die Tür und lauschte. Wahrscheinlich ging es sowieso nur um die Party, doch ich schien mich zu täuschen. “Verdammt, Shikamaru. Ich hab gedacht, er macht das freiwillig und nicht weil du ihn darum gebeten hast!” Sasuke schien wirklich aufgeregt zu klingen, so kannte ich das gar nicht von ihm. Shikamaru klang wie immer genervt. “Sasuke, das war so zusagen mein Geschenk an dich.” “Scheiß Geschenk! Da ist diese verfickte Party ja sogar besser.” “Reg dich ab, Mann. Ist ja schon gut, ich hab's kapiert.” Als ich darauf hin Geräusche im Bad hören konnte, hatte ich gerade noch genug Zeit, um nach hinten zu schnellen, Bevor ein genervter Shikamaru heraus trat, der mich nur einen kurzen Blick würdigte. Sasuke dagegen funkelte mich böse an, als er mich sah. Dann trampelten sie, lautstark, die Treppe hinunter. Ich schaute den beiden nach und zog meine Augenbrauen zusammen. Aus dem Gespräch wurde ich nicht richtig schlau. Was hatte Shikamaru Sasuke denn noch geschenkt? Egal. Ich würde es wahrscheinlich sowieso nie raus kriegen. Also, machte ich mir gemütlich im Bad meine Haare, kehrte dann in mein Zimmer zurück und zog mir meine Nikes an, als es an meiner Tür klopfte. “Herein!”, rief ich und rechnete, irgendwie, damit, dass es Shikamaru war, der sich bei mir bedanken wollte, und tatsächlich war es der Nara. “Hey, Was gibts?”, fragte ich. Shikamaru schnappte sich daraufhin, einfach nur meinen Schreibtischstuhl und setzte sich drauf. Klar, kein Problem. Mit Dreistigkeit kam ich klar. “Wie versprochen bekommst du natürlich deine Nudelsuppe und danke, dass du den Job übernommen hast.” “Kein Problem.” Und dann, bevor ich überhaupt nachdenken konnte und obwohl es mich eigentlich nicht interessierte, fragte ich: “Über was habt ihr da grade im Bad geredet? Du und Sasuke?” Erst schien Shikamaru überrascht, doch dann erinnerte er sich, dass ich der Tür gefährlich nah gewesen war. Er seufzte, dann überlegte er kurz und antwortete schließlich: “Du denkst wahrscheinlich, Sasuke hasst dich, aber das stimmt nicht, er mag dich.” Mein verwirrter Blick, schien für Shikamaru Antwort genug zu sein. Er stand auf und wollte raus gehen, doch bevor er die Tür schloss sagte er noch: “Ich würd sogar noch weiter mit meiner Annahme gehen.” Dann schloss er die Tür und eine verdammte Frage mehr quälte meinen Kopf: War ich umgeben von lauter Bekloppten...? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)