Gefährliche Schlange von Annea (Katie Bell x Marcus Flint) ================================================================================ Kapitel 3: Katie Bell --------------------- Aufgeregt war ich aufgestanden und in die Große Halle gegangen. Während des gesamten Frühstücks schielte ich zu den Slytherins. Ich erwartete jeden Moment eine Demütigung seitens Flint. Oder ein lauter Lacher, der mit zeigte, dass sie sich gerade darüber amüsierten, dass ich mich ihm einfach so hingegeben hatte und mich dann auch noch vor meinem eigenen Kapitän beim Feind versteckt hatte. Doch es geschah nichts. Flint hatte nicht einmal in meine Richtung gesehen. Ich muss zugeben, dass mich das dann doch irgendwie verletzte. Natürlich nur mein weibliches Ego. Er war mir egal. Doch als Frau fand ich es beleidigend, dass er diesen Kuss nicht einmal mit einem Blick würdigen konnte. So schlecht war ich dann auch wieder nicht. Ich tröstete mich schließlich mit dem Gedanken, dass der Tag noch lange war, und er vielleicht bis zum Abend einen Versuch unternehmen würde, mich zu demütigen. Verwundert über meine masochistischen Gedanken schüttelte ich den Kopf. Sonst war ich ja auch nicht so scharf darauf, mich lächerlich zu machen. Außerdem wollte ich ihm sowieso aus dem Weg gehen. Da kam mir sein Verhalten nur zu gute. Um mich selbst in meinem Vorhaben zu bestärken, stand ich schnell wieder auf und verließ die Große Halle. Da heute, im Gegensatz zu gestern, ein strahlend schöner Tag war, beschloss ich, ein wenig nach draußen zu gehen und das Wetter zu genießen. Ich hatte meine Schulsachen schon dabei und machte mich auf den Weg zum See. Ich würde die restlichen Aufgaben erledigen und etwas lernen. Ich war, dank des vielen Trainings, im Stoff sowieso schon hinterher. Also find ich an, zuerst alle Hausübungen zu machen und schließlich alles noch einmal zu wiederholen, was wir in den letzten Wochen durchgenommen hatten. In den meisten Fächern kam ich gut voran, doch in Zaubertränke lief es nicht so gut. Das war eigentlich noch untertrieben. Es lief einfach gar nicht. Ich hatte mir nie leicht getan beim Brauen, schon alleine, weil man anscheinend gewisse Ahnungen und Talente dafür haben musste, die mir fehlten. Außerdem gaben mir viele der Rezepte Rätsel auf. Wieso war es wichtig, ob ich im Uhrzeigersinn oder dagegen rührte? Es vermischte sich doch sowieso alles. Kurzum: Ich war eine Niete in Zaubertränke. Und durch das ganze Quidditch Training, das uns Wood zusätzlich aufbrummte, war ich nun noch schlechter. Ich verstand einfach nichts mehr. Ich seufzte auf. Das Leben war einfach ungerecht. Wieso konnte ich nicht in Verwandlung oder Zauberkunst schlecht sein? Da waren die Professoren wenigstens hilfsbereit und freundlich. Zumindest meistens. Aber Snape war einfach nur ein Arsch. Ja, ich rede hier von einem Lehrer. Und eigentlich gehöre ich zu den Schülern, die zu ihren Mentoren aufsahen und ihnen Respekt entgegen brachten, doch Snape hatte meinen Respekt nicht verdient. Er war furchteinflößend, gemein, herrisch und beschimpfte alle, die nicht in seinem Haus waren. Ach ja, ich vergaß, Snape ist Hauslehrer von Slytherin. Wie könnte es auch anders sein? Es war eigentlich auch egal. Ich wäre in Zaubertränke wahrscheinlich genauso schlecht, wenn es ein anderer Lehrer unterrichten würde. Ihm jetzt die Schuld daran zu geben, würde an meiner Situation auch nichts ändern. Nein, aber es tat gut, nicht selbst die Schuldige zu sein, stellte ich grimmig lächelnd fest. Die restliche Zeit bis zum Mittagessen verbrachte ich dann noch damit, verschiedene Zaubertrankrezepte zu studieren. Oder ich versuchte es zumindest. Die meiste Zeit starrte ich eigentlich auf das Wasser und dachte nach. Meine Gedanken drifteten wieder zu Flint. Mit einer einzigen Begegnung hatte er es geschafft, zu einem ständigen Begleiter in meinem Kopf zu werden. Das nervte gewaltig. Besonders, da ich doch eigentlich Wood wollte. Zumindest vorher. Ich war total verwirrt. Wood und Flint wechselten sich ständig ab. Ich hatte mir für dieses Jahr vorgenommen, Oliver endlich von mir zu überzeugen. Doch jetzt war ich mir nicht mehr sicher, ob es wirklich das war, was ich wollte. Sicher, Wood war toll. Er war gutaussehend, nett, hilfsbereit und auch charmant. Leider aber total Quidditch-besessen. In seinem Leben gab es nichts anderes. Daher hatte ich mich bis jetzt auch nicht getraut, ihn einmal einzuladen. Nicht, dass ich damit generell ein Problem gehabt hätte. Schon meine Mutter hatte damals meinem Vater den Antrag gemacht, weil sie es leid war, darauf zu warten, dass er seinen Mut zusammen kratzte. Doch bei Wood war es eben etwas anderes. Ich war mir bei ihm einfach so unsicher, was seine Gefühle anging. Ob er überhaupt Interesse an einer Beziehung hatte. Immerhin zählte nur Quidditch für ihn und soweit ich wusste, hatte er noch keine Freundin gehabt. Doch Flint.. Was wollte ich mit Flint? Ich mochte ihn nicht und er mochte mich nicht. Er war ein arrogantes, selbstverliebtes Arschloch. Okay, das waren die meisten Slytherins, aber da Flint auch noch Kapitän war, war er ein größerer Feind, als die anderen seines Hauses. Und eine Schlange war wirklich nicht das, was ich mir für mein Leben vorstellte. Nicht, dass ich ein Mensch mit vielen Vorurteilen gewesen wäre. Nein, das eigentlich überhaupt nicht. Aber Slytherins waren nun einmal meistens intrigante, hinterhältige und verschlagene Typen und bewiesen dies auch ständig. Also genau das, was ich nicht wollte. Ich musste nur leider zugeben, dass ich Flint ziemlich anziehend fand. Obwohl er so ein Arsch war. Er war sehr attraktiv mit seiner Bad Boy Ausstrahlung. Das war mir schon früher aufgefallen, aber ich hatte es immer nur zur Kenntnis genommen und dann einfach wieder vergessen. Doch nach diesem hammergeilen Kuss ging er mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Irgendwie fand ich das total peinlich. Ich war doch kein Sexsüchtiges Ding, das nur an solchen Talenten interessiert war. Ich seufzte genervt auf. Meine Gedanken gingen mir total auf die Nerven. Ich erkannte mich überhaupt nicht wieder. Wie konnte ein einzelner Mensch, der mir nicht einmal etwas bedeutete, meine Welt so auf den Kopf stellen? Da ich darauf keine Antwort fand, und es Zeit für das Mittagessen war, ging ich wieder zurück in die Große Halle. Dort war es nicht ganz so voll, wie zum Frühstück, was wohl daran lag, dass die meisten älteren Schüler in Hogsmeade unterwegs waren. Ich entdeckte Wood an unserem Tisch und setzte mich ihm gegenüber. Er sah kurz auf, lächelte mich an und widmete sich dann wieder dem Blatt Pergament, auf dem er anscheinend neue Strategien ausarbeitete. „Hey Katie, hattest du einen netten Vormittag?“, fragte er mich beiläufig, ohne noch einmal aufzusehen. Ich nickte lächelnd, aber da er das ja nicht sehen konnte, fügte ich hinzu: „Ja, ich war am See und hab es endlich geschafft, meine Hausaufgaben zu erledigen und den Stoff aufzuarbeiten.“ „Schön, Katie.“, murmelte er und kritzelte eilig weiter. Ich grinste nur. Typisch Wood. Als ich gerade bei meinem Dessert war, sah Oliver plötzlich auf und blickte in der Halle umher. „Seltsam.“, flüsterte er und starrte mich dann an. Fragend zog ich meine Augenbrauen nach oben. „Was ist seltsam?“ Oliver sah sich noch einmal um. „Ich habe Flint gestern wieder mit einem Mädchen erwischt, aber leider nicht erkannt, um wen es sich handelte.“ Sofort suchte ich mit meinen Augen nach Flint und fand ihn tatsächlich. Er unterhielt sich gerade mit seinem Freund Adrian Pucey. „Und?“, hakte ich nach, weil Wood nicht weiter sprach, ließ Flint aber nicht aus den Augen. „Na ja, Katie“, meinte er und machte eine ausladende Handbewegung. „Siehst du hier irgendein Mädchen heulen? Auch in der Früh war nichts und es gab weder Gerüchte noch seltsame andeutungsvolle Blicke zwischen ihm und irgendwelchen Mädchen.“ Bedeutungsvoll sah er mich an, doch genau in diesem Augenblick sah Flint auf und unsere Blicke trafen sich. Einen kurzen Moment starrten wir uns an, dann zog er die Augenbrauen fragend in die Höhe und grinste mich an. „Vielleicht meint er es dieses Mal einfach nur ernst mit ihr.“, flüsterte ich mehr zu mir als zu Wood, doch dieser lachte plötzlich auf. Dadurch ließ ich meinen Blick von Flint ab und sah Wood an. Lachend antwortete er mir: „Flint und es mit jemandem ernst meinen? Ich bitte dich, Katie. Der meint es doch mit nichts ernst. Außer Quidditch. Der hat doch in seinem Leben sonst keine Ernsthaftigkeit.“ Nun sah ich Oliver an. Irgendwie machte mich diese Aussage wütend. „Da hättet ihr zwei ja mal was gemeinsam. Du interessierst dich ja auch nur für Quidditch“, meinte ich spitz und verließ die Halle. Eigentlich hatte Oliver das nicht verdient. Er konnte ja nichts für meine verwirrenden Gedanken und Gefühle. Aber andererseits konnte er wieder verdammt viel dafür. Wenn er doch nur einfach ein bisschen mehr `Mann´ sein könnte, und sich für Frauen interessieren würde, dann hätte ich mich schon zig Mal getraut, ihn einzuladen. Und dann wäre es nie zu dem Kuss mit Flint gekommen. Zumindest redete ich mir das ein. Ich seufzte gekonnt auf. Immerhin hatte ich in den letzten Stunden genug Gelegenheiten das zu üben. Ich ging also wieder nach draußen. Wohin sollte ich auch sonst gehen? Es war einfach zu schönes Wetter, um drinnen herumzulungern, selbst wenn man nicht gut drauf war. Ich ließ mich wieder an derselben Stelle nieder, an der ich schon am Nachmittag gewesen war. Doch diesmal legte ich mich ins Gras und schloss die Augen. „Katie, da bist du ja.“, hörte ich Wood sagen und öffnete überrascht meine Augen. Perplex sah ich ihm zu, wie er zu mir geeilt kam und sich neben mir ins Gras fallen ließ. Er war ziemlich außer Atem. „Ich hab dich überall gesucht. Du bist so schnell verschwunden.“ Er atmete ein paar Mal tief durch und lächelte mich dann an. „Wieso?“, konnte ich nur fragen. Ich wusste schon, dass ich ziemlich beleidigt geklungen hatte, doch das tat ich öfters. Ich war eben launisch und temperamentvoll. „Ich wollte noch mit dir darüber reden, was du da zu mir gesagt hast.“, meinte er ernst. „Wie meintest du das denn, dass ich auch nur Quidditch im Kopf habe.“ Ich seufzte auf. Auf so ein Gespräch hatte ich jetzt ehrlich keine Lust. Aber ich wollte auch nicht streiten, also antwortete ich, so gut ich konnte. „Du machst nie etwas anderes als Strategien ausarbeiten, selbst beim Essen nicht. Du gehst nie nach Hogsmeade oder so und du hast auch keine Beziehung.“, sagte ich, wurde aber immer leiser und auch ein wenig rot im Gesicht. Einige Momente sah Oliver mich überrascht an, dann runzelte er die Stirn und meinte schließlich: „So schlimm bin ich auch wieder nicht, oder?“ Nun musste ich lachen. Nein, er war noch viel schlimmer. Aber das sagte ich ihm nicht, ich nickte nur. Jetzt schien er zu grübeln. „Na gut“, sagte er dann. „dann gehen wir beide eben jetzt nach Hogsmeade. Zwei Fliegen mit einer Klappe, oder?“ Er grinste mich irgendwie total süß an. Doch ich verstand nicht, was er damit meinte, daher sah ich ihn fragend an. „Na du hast doch gesagt, kein Hogsmeade, keine Frauen. Wenn ich dich nach Hogsmeade einlade, und wir ein Date haben, widerlege ich gleich zwei deiner Theorien.“ Perplex und überrascht starrte ich ihn an. Mit weit aufgerissenen Augen. „Also, Katie. Würdest du mit mir ausgehen?“, fragte er noch einmal und ich konnte nur nickten. „Na dann, los.“ Er stand auf und hielt mir seine Hand hin. Ich nahm sie entgegen und er zog mich hoch. Darauf ließ ich wieder los. Doch meine Haut kribbelte nicht. Seltsam. Aber unbedeutend. Völlig egal. Schweigend gingen wir eine Weile nebeneinander her. Schließlich entschieden wir uns, uns in das Café für Verliebte zu setzen. „Das gehört zu deinem Date dazu, habe ich gehört.“, hatte Wood lächelnd gemeint und mich einfach hineingezogen. Eigentlich mochte ich es nicht. Es war mir hier einfach zu kitschig und irgendwie fühlte ich mich unwohl. Aber ich hatte es doch tatsächlich geschafft, Wood zu einem Date zu überreden. Oder viel mehr hatte er mich ja gefragt. Ich hatte lediglich den Anstoß dazu gegeben, obwohl ich mir dessen gar nicht bewusst gewesen war. „Hmm.. Ich glaube, du hattest Recht. Mir fällt kein Thema ein, das nichts mit Quidditch zu tun hat. Tut mir leid.“, sagte er und sah mich entschuldigend an, nachdem wir bestellt hatten. Dann senkte er den Kopf. „Ach, schon gut. Ich mag Quidditch doch auch. Erzähl mir einfach mal von deinen neuen Strategien. Ich sag dir dann schon, wenn es mir zu viel wird.“ Daraufhin hatte er mich angestrahlt und begonnen mir alle möglichen Flugmanöver genauestens zu beschreiben. Ich muss gestehen, dass ich mich ziemlich bald langweilte. Auch wenn ich am Anfang noch gut zuhörte und voll dabei war, drifteten meine Gedanken immer wieder ab. Wenn ich ehrlich war, interessierten mich seine Strategien gar nicht. Als ich versuchte das Thema umzulenken, ging er irgendwie nicht drauf ein. Auch als ich ihm sagte, dass er übertreibe, hatte das keine Wirkung. Zumindest keine dauerhafte. Er hatte sich kurz entschuldigt, ein paar Minuten über etwas anderes geredet oder geschwiegen und dann das Thema wieder auf Quidditch gebracht. Eigentlich war es faszinierend. Er schaffte es immer, egal worum es gerade ging, auf seinen Lieblingssport zu kommen. Meine Begeisterung für dieses Talent hielt sich allerdings in Grenzen. Als es dann allerdings langsam dunkel wurde, gingen wir endlich wieder ins Schloss zurück. Dieser Tag hatte mir gezeigt, dass ich Oliver zwar gern hatte und er ein netter Kerl war, aber dass ich mich einfach nur langweilte, wenn er über Quidditch redete. Und das tat er dauernd. So konnte ich mir eine Beziehung mit ihm definitiv nicht vorstellen. Gemeinsam gingen wir ins Schloss und setzten uns an unseren Tisch, um das Abendessen einzunehmen. Angelina sah mich die ganze Zeit seltsam an. Ich wusste natürlich genau, warum sie das tat. Sie wunderte sich, weil ich mit Oliver allein unterwegs gewesen war und wir jetzt nebeneinander saßen und er mir immer noch seine ungeteilte Aufmerksamkeit schenkte. Oder zumindest beschenkte er mich damit, mir weiter von seinen Quidditch Fantasien zu erzählen. Meine Augen suchten immer wieder den Slytherintisch nach Flint ab, konnten ihn aber nicht entdecken. Er kam den restlichen Abend auch nicht mehr. Seltsam, dachte ich mir. Er ließ das Essen sonst nie ausfallen. Als Wood gerade anfangen wollte, mir noch einmal seine Strategien für das kommende Spiel zu erklären, stand ich auf. „Oliver, tut mir leid, aber du tust es schon wieder und ich kann jetzt einfach nicht mehr. Ich gehe spazieren und wünsche diesmal nicht, ich betone, NICHT, dass du mir nachgehst. Ich brauche ein bisschen Quidditch-freie Zeit.“ Meine Stimme klang ruppiger als beabsichtigt, aber das war mir einfach egal. Er sah mich perplex an, doch ich ging schnell hinaus. Auch die Blicke der anderen ignorierte ich gekonnt. Wieder einmal ging ich zum See. Meine Gedanken schweiften herum. Oliver hatte mich bei unserem Date mehrmals berührt, doch nie hatte ich ein Kribbeln gespürt oder war aufgeregt gewesen. Letztes Jahr war das alles ganz anders gewesen. Da war ich schon nervös, wenn er mich nur angesehen hatte, und seine zufälligen Berührungen lösten Glücksgefühle in mir aus. Doch anscheinend hatte sich etwas verändert. Ich mochte Oliver. Sehr sogar. Aber ich war weder verliebt in ihn, noch spürte ich ein Verlangen in mir aufsteigen, wenn ich an ihn dachte. Was bei Flint allerdings schon der Fall war. Ich seufzte auf. Ohne es zu bemerken war ich zum Quidditch Feld gelaufen. Langsam ging ich aufs Spielfeld und dachte an den Kuss mit Flint. Ich musste, wieder einmal, zugeben, dass diese Begegnung das Beste war, das mir je passiert ist. Plötzlich fing es an leicht zu tröpfeln. Ein genervtes Stöhnen entrang sich meiner Kehle. Nicht schon wieder, dachte ich. Ich hatte echt keine Lust, wieder komplett durchnässt zu werden. Also ging ich eiligen Schrittes zu den Umkleiden und ließ mich auf eine der Bänke drinnen nieder. Kurz darauf konnte ich durchs Fenster beobachten, wie es ordentlich zu regnen anfing. Gerade noch rechtzeitig. Natürlich würde ich bald zurückkehren müssen. Aber ein wenig Zeit hatte ich noch, bis die Sperrstunde begann, und vielleicht hörte es bis dahin auf zu regnen. Plötzlich bemerkte ich, dass irgendwer duschte. Zumindest lief das Wasser. Warum auch immer ich es vorhin nicht bemerkt hatte, doch ganz eindeutig war hier noch jemand. Neugier packte mich und ich betrat die Duschräume. Nebelschwaden schlugen mir entgegen. Langsam ging ich um die Ecke und blieb wie angewurzelt stehen. Marcus Flint duschte nur ein paar Meter vor mir. Er hatte sich mit seinen Händen an der Wand abgestützt und somit hatte ich einen guten Blick auf seine Rückseite. Ich wusste, dass es sich nicht gehörte. Ich wusste, dass er verdammt angepisst wäre, wenn er wüsste, dass ich ihn beobachtete und ich wusste, dass ich Ärger bekommen würde, wenn das hier herauskäme. Mächtig Ärger. Doch, obwohl mir das alles bewusst war, schaffte ich es nicht, meinen Blick von ihm zu lösen, mich umzudrehen und zu gehen. Das Wasser lief ihm über seine breiten Schultern, über seinen Rücken, hinunter zu seinem knackigen Po und anschließend seine Beine entlang. Es sah einfach zu geil aus, um nicht hinzusehen. Er hatte einen tollen Körperbau, den ich mir genauestens ansah. Als er Anstalten machte, sich umzudrehen, keuchte ich auf. Schnell drehte er sich um und sah mich erschrocken an. Ich kniff die Augen zusammen, um nicht auch noch seine Vorderseite sehen zu müssen und stürmte hinaus, blieb aber bei den Schränken stehen. Draußen regnete es immer noch. Seufzend ließ ich mich wieder auf eine der Bänke nieder und schloss die Augen. Wieder sah ich ihn im Dunkeln, an der Wand gestützt, stehen, wie ihm das Wasser über den Körper rannte. Beinah hätte ich aufgestöhnt. Der Kerl sah auch unverschämt gut aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)