Ich bin zurück! von einfach_Antonia ================================================================================ Kapitel 4: Begegnung -------------------- Kapitel 5: Begegnung Wie spät es wohl war? Jane warf einen Blick in den Himmel. Die Sonne ging bereits wieder auf. Die junge Frau unterdrückte ein Gähnen. Früh morgens war sie zum Pharao gerufen worden und früh morgens war sie nach hause gekommen. Leise öffnete Jane die Haustür. Bis eben war sie am Hofe des Pharao gewesen. Dort hatte sie seit Gestern durchgearbeitet. Gestern war das Gedenkfest gewesen, doch Jane war sich sicher, dass kaum einer der Gäste an die Männer, die vor zwei Jahren verschwanden, gedacht hatte. Es war ein Saufgelage gewesen, bereits früh am Abend waren so gut wie alle betrunken gewesen. Janes hauptsächliche Aufgabe hatte darin bestanden für genügend Alkohol und Essen zu sorgen. Kurz nach Mitternacht waren alle Gäste dort eingeschlafen, wo sie gerade standen oder saßen. Dann war es Janes Aufgabe gewesen das Geschirr zu säubern und den Festsaal zu säubern. Als sie gehen durfte, waren sie noch lange nicht fertig gewesen. Sie würden wahrscheinlich Wochen brauchen um den Festsaal wirklich wieder sauber zubekommen. Gähnend legte Jane sich auf ihr Bett und schloss die Augen. Sie sollte jetzt soviel schlafen wie möglich. Wer wusste schon wann Jug nach ihr schicken würde. “Mein Pharao, wie wäre es mit einer kleinen Führung über den Marktplatz?”, fragte Marik und grinste. Erfreut sprang Yami auf. Endlich mal eine gute Idee. Seit gestern Nachmittag waren sie nun schon im Alten Ägypten und bis jetzt hatten sie nichts unternommen. Sie hatten all die Zeit bei Ishizu zuhause verbracht. Wenn er nur rum saß, würde er nie sein Gedächtnis wiedererlangen. “Lasst uns gehen!”, rief er aus, zog sich seinen Umhang über und setzte seine Kapuze auf. “Worauf wartet ihr noch?”, fragte er. Seine Freunde taten es ihm nach und so verließen sie gemeinsam mit Marik und Odion das Haus. Ishizu war früh am Morgen in die moderne Welt gegangen. Nach wenigen Minuten erreichte die kleine Gruppe den großen Marktplatz. Marik wandte sich dem Pharao zu und sagte: “Früher warst du jeden Tag hier.” Böse funkelte Yami ihn an. Er war Mariks Andeutungen wirklich leid. Er konnte damit doch nichts anfangen. Ihm fehlten doch sämtliche Erinnerungen. Yami sah sich gründlich auf dem Marktplatz um. Er war groß und von seinem Hauptplatz gingen viele helle Seitengassen ab. Der Marktplatz war hell und freundlich. Die Verkäufer priesen ihre Waren jedem an, der vorüber kam. Der Platz lud praktisch zum einkaufen ein. Mit schnellen Schritten holte Yami die Anderen ein. Noch einmal blickte Yami sich um. Es kam ihm alles vertraut vor. Es waren keine richtigen Erinnerungen, es war ein Gefühl des Kennens. Eine Vertrautheit, die Yami sagte, dass er hier zuhause war. Lachend und scherzend ging die kleine Gruppe über den Markt, blieben mal hier stehen, mal dort stehen. Sie verbrachten einen angenehmen Nachmittag. Als sie wieder bei Mariks Zuhause waren sagte Tristan plötzlich: “Wo ist Joey?” Verwirrt sahen seine Freunde sich um. “Verdammt!”, fluchte Tea. “Wir müssen ihn auf dem Markt verloren haben.” “Dann lasst uns ihn suchen”, sagte Yami und setzte sich seine Kapuze auf. Gemeinsam verließen sie das Haus. Joey Wheeler schlenderte über den Markt. Er war verwirrt gewesen als seine Freunde plötzlich wegwaren. Nach dem ersten Schockmoment hatte er beschlossen sich erstmal in Ruhe umzusehen. Er genoss es in seinem Tempo über den Markt schlendern zu können. Die Anderen hatte es so furchtbar eilig gehabt. Ein Ruf riss den Blonden aus seinen Gedanken. “Loren!” Er blickte auf und sah im letzten Moment, wie ein kleiner, blonder Junge auf ihn zugerannt kam. Joey und der Junge stießen zusammen. Beide landeten mit dem Hintern auf dem Boden. “Loren!” Joey blickte auf und sah in zwei ernstdreinblickende, graue Augen. Der Junge rappelte sich auf und sah schuldbewusst auf den Boden. Die junge Frau, zu der die grauen Augen gehörten, hielt Joey die Hand hin und half ihm auf. “Es tut mir leid. Loren ist manchmal sehr ungestüm.” Joey nickte. “Dein Sohn?”, fragte er und deutete auf Loren. “Nein, mein Neffe Loren, der sich jetzt bei dir entschuldigen wird.” Streng blickte sie den Jungen an. “Es tut mir leid”, nuschelte der Junge. Joey grinste und antwortete: “Kein Thema. So etwas passiert mir auch öfter.” Die junge Frau warf Joey einen merkwürdigen Blick zu. “Du bist nicht von hier”, stellte sie nüchtern fest. Er blickte sie an. “Stimmt. Ich bin übrigens Joey.” Er streckte ihr die Hand entgegen. Zögernd ergriff sie die Hand und sagte. “Ich bin Jane und Loren kennst du ja schon.” Joey stutzte. “Ihr seid auch nicht von hier, oder?”, fragte er. “Doch”, antwortete Jane. “Aber eure Namen...” Jane lächelte. “Mein Vater kam aus der Welt jenseits der Straße. Er gab meiner Schwester und mir unsere Namen. Noch vor meiner Geburt ging er wieder in seine Zeit zurück. In deine Zeit.” “Verstehe”, murmelte Joey. “Warum bist du hier?”, fragte Jane und drückte Loren an sich. “Ein Freund von mir ist auf der Suche nach seinen Erinnerungen. Wir helfen ihm.” “Das ist sehr edel von dir.” Jane musterte Joey von oben bis unten. Er schien sehr nett zu sein. “Wo sind deine Freunde?” Joey grinste. “Ich... Ähm... Hab sie auf dem Marktplatz verloren und jetzt hab ich mich verlaufen.” “Wir können dir helfen!”, rief Loren aus. Jane seufzte. “Loren, ich glaube nicht...” “Das wäre wirklich sehr nett von euch”, grinste Joey. Jane blickte ihn an. “Gut, lass uns gehen.” Schweigend gingen sie zum Zentrum des Marktplatzes. “Erzähl mir etwas von dir, Jane.” Sie blickte Joey an. “Ich... Bin 18 Jahre alt, lebe meiner Schwester und meinem Neffen und arbeite als Dienstmädchen am Hofe des Pharao.” Joey blickte sie auffordernd an. “Was möchtest du noch hören, Joey? Das war das wichtigste, was man von mir wissen muss”, sagte Jane. Sie klang dabei ein wenig niedergeschlagen. “Joey!” Die Drei wandten sich um. “Tristan, Tea!”, rief Joey. “Marik”, hauchte Jane. Während Joey zu seinen Freunden lief, blieben Marik und Jane voreinander stehen. “Jane, wie geht es dir?”, fragte der Grabwächter. Jane stammelte: “Äh... Gut, gut, danke. Ich wusste nicht, dass ihr schon zurück seid.” “Ja, wir... Helfen einem von Joeys Freunden... Wir...” Peinliches Schweigen entstand zwischen den Beiden. Keiner von ihnen wusste, was er sagen sollte. “Marik. Jane.” Odion stand plötzlich neben ihnen. “Wir müssen jetzt gehen”, sagte Jane und nahm Loren an die Hand. “Es war schön euch zu sehen. Grüßt Ishizu von mir.” Sie ging. Verwirrt blickte Yami ihr hinterher, er kannte diese Frau. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)