Liebe lieber liebenswert von Ito-chan ================================================================================ Kapitel 2: Auch menschliche Drogen taugen nichts... --------------------------------------------------- Hallo ihr alle! Da bin ich nun schon mit Kapitel zwei. Wie auch im vorherigen Kapitel, gehören alle Figuren nicht mir und ich bereichere mich mit der Geschichte in keiner Weise. Immer noch ist diese FF für UrielsGirl. Dieses Kapitel wurde aber leicht mit beeinflusst von „Kaiko Marx“. Daher an dieser Stelle ein kleiner Gruß an sie ^.^ Was genau sie inspiriert hat, wird wohl unter Rie, Akari, Kaiko, mir und allen anderen Eingeweihten verstanden werden, der Rest erfreue sich an der Szenerie. (Ich hoffe du siehst es mir nach Rie, denn natürlich ist die Story an sich immer noch allein für dich ^.~) Der Textauszug dieses Mal stammt von Something Corporate, speziell aus dem Song „Punk Rock Princess“. Sämtliche verwendete Songtexte gehören nur der Band und den Plattenfirmen. Viel Spaß jetzt mit Kapitel zwei. Alles Liebe Ito-chan ~If you could be my punk rock princess, I would be your garage band king. You could tell me, why you just don't fit in, and how you're going to be something. If I could be your first real heartache, I would do it over again. If you could be my punk rock princess, I would be your heroin. I never thought you'd last, I never dreamed you would, You watched your life go past, You wonder if you should...~ Kyoko Mogami trat leise in den Vorraum für die Aufnahmen im Tonstudio ihres aktuellen Freundes. „Wir sind gleich fertig Kyoko-chan“, sagte einer der Aufnahmeassistenten über seine Schulter und sie lächelte langsam. „Danke, lasst euch Zeit, ich hab einen Moment länger.“ Sie setzte sich auf einen der bereitstehenden Stühle und wartete auf ihn. Warum sie das tat, wusste sie nicht einmal, aber sie tat es. War es immer noch ihre eigene Rache an Ren? War es immer noch nur Promotion? Die Promo für die CD und das Video war doch schon längst vorbei und sie war immer noch bei ihm. Liebte sie ihn? Sie seufzte und schaute ihm beim Singen zu. Er erzählte ihr immer, dass er wegen ihr so viel Schmerzen und Kummer überstanden hatte, dass er sie liebte, dass sie seine Prinzessin war. Ja, Prinzessin, das war sein Kosename für sie, aber sie wusste, dass er diesen Prinzessinnengedanken hasste, dass er sie damit nicht ernst nahm. Warum also war sie noch bei ihm? Wollte sie nicht weitergereicht werden? Liebte sie ihn? Genoss sie seine Anwesenheit? Irgendwie war er doch so viel weniger, als Ren. Er bedeutete so viel weniger, als Ren und dennoch war sie bei Sho und himmelte ihn an. Wofür eigentlich? Sie passte weder zu Ren, noch passte sie zu Sho. Wobei... es war nicht wahr, sie passte wunderbar zu Ren oder eher sie würde super zu ihm passen, wenn sie nur zwei oder drei Jahre älter wäre. Sie war vielleicht erst achtzehn Jahre alt, aber sie war erwachsener, als viele Andere, aber all das zählte nicht für ihren Ren, sondern für ihn zählte nur, dass sie zu jung war. Dann sollte er eben sehen, was er davon hatte. Sie würde es ihm beweisen. Sie würde es ihm zeigen und wenn sie damit fertig war, würde sie ihn angrinsen und fragen, ob er sie denn jetzt immer noch für ein kleines Mädchen hielt. Sie hatte eine Zukunft mit Ren gesehen und nun sah sie eine Zukunft mit Sho, vielleicht sogar all das, von dem sie, als sie noch eine Mittelschülerin war, für Sho und sich erträumt hatte. Vielleicht würden sie beide irgendwann ins Ryokan zurückkehren und dort den Betrieb übernehmen. Sie könnte eine von den Frauen sein, die wenn sie alles erreicht hatten, sesshaft wurden und eine Familie hatten. Wobei... die Schauspielerei bedeutete ihr alles und schon jetzt wollte Sho, dass sie im Job zurücksteckte. Doch wofür? Für was sollte sie zurückstecken, wenn er ihr nicht das Geringste zurückgeben konnte? Sie wollte so viel noch erreichen, was sollte sie also tun? Er war wie eine Droge für sie, die den Schmerz betäubte Ren verloren zu haben. Sobald Sho bei ihr war, verlor ihr dieses Gefühl der Einsamkeit. Deswegen war sie noch mit ihm zusammen, allein deswegen. Sho sang, sie fand es grausam. Er konnte doch nicht mal richtig Musik machen, sondern alles wurde mit dem Synthesizer nachbearbeitet und es wurden Playbacks eingespielt, wenn er auf Tour war. Sie wusste alles über ihn. So viel Wissen, dass Sho zerstören konnte, aber sie wollte das doch nicht einmal mehr. Warum wollte sie es nicht mehr? Sie hatte angefangen, um ihn zu zerstören und nun war sie dabei mit ihm zusammen zu sein und war glücklich damit. Glück war so relativ, aber sie wusste nicht, warum sie so war. Was war das, was sie so bewegte, was sie so in dieser Lethargie fortschreiten und gleichzeitig verharren ließ? Warum war sie nur so? Was tat sie sich da an? Sho verließ dreißig Minuten später den Aufnahmeraum und kam auf sie zu, nachdem er beim Aufnahmeleiter grinsend erklärt hatte, dass es so immer laufen könnte „nur“ achtzehn Tage täglich im Tonstudio zu sein, um zehn Songs einzusingen, sei wirklich ein Rekord. Rekord? Kyoko wusste, dass einige Sänger von LME ein ganzes Album in drei Tagen aufnahmen, wenn es schlecht lief und wenn es gut lief, sie nach einem Tag oder zwei Tagen fertig waren. Achtzehn Tage... Sho hielt das für gut, wie lange brauchte er dann für einen Song im Schnitt... eineinhalb Tage? Sie war versucht darüber zu lachen, aber da kam er schon auf sie zu und gab ihr einen, nennen wir es, leidenschaftlichen „Begrüßungskuss“. Um es genauer zu sagen, schlabberte er sie wohl eher ab, aber welches Mädchen interessierte schon die Zungenfertigkeit eines Rockstars, wenn er sie „nur“ flach legen wollte? Kyoko trug es mit Fassung. Sie wusste, dass er ein schlechter Küsser war, dass er jemand war, der nicht dazu in der Lage war in sexuellen Dingen auf den Partner zu achten oder aber ehrlich zu sagen, was er wollte. Sie würden wohl jetzt gleich nach Hause fahren und dann... sie würde für ihn kochen, ihre alte Rolle einnehmen und er würde in sein Rollenmuster zurückgehen, in dem sie einst gelebt hatten. Er ließ sich gerne von ihr bedienen. Aber, sie war das doch nicht mehr. In ihrem Inneren protestierte alles gegen ihn. Sie wollte einen anderen und gab sich mit dem Trostpreis zufrieden! Ein Trostpreis, den sie nicht einmal verdient hatte... Es dauerte keine Stunde, bis die Horrorvision eingetreten war. Sho saß lässig auf dem Sofa und kommandierte seine Freundin herum. Was sollte das denn eigentlich? Kyoko war versucht ihm das dritte Bier, das sie ihm gerade reichte, ins Gesicht zu kippen. Aber schlussendlich war sie eben doch noch das brave Mädchen von damals und tat alles für ihren Sho-chan. Sie wusste, dass er wollte, dass sie wieder die Kyoko wurde, die sie mal gewesen war, aber sie war das doch schon so lange nicht mehr. Warum ließ sie das also noch zu? Es dauerte noch eine Stunde, ehe er den Blick vom Fernseher abwenden konnte und sie direkt ansah. „Prinzessin?“, kam es fragend, ja sogar bittend. Er hatte mittlerweile schon fünf Bier getrunken. Wollte er etwa noch eins? Kyoko seufzte und drehte sich zu ihm um: „Ja Sho, was ist los?“ Ihr Lächeln war aufgesetzt und ihre Augen schauten traurig und einsam. Sho war nicht der, den sie wollte. Sie sehnte sich nach einem anderen und bediente jetzt dennoch ihn, was also wollte er jetzt von ihr, nachdem er anscheinend sowieso nur hier war, um sich bedienen zu lassen, wie früher? „Ich muss mal mit dir reden...“ Er lallte. Na, das konnte was geben. Er kam dann immer auf die absurdesten Ideen. „Dann fang mal an...“ Kyoko lehnte sich zurück und nahm einen Schluck von ihrem Wein. Ja, sie trank Alkohol, aber es war ihr erstes Glas und sollte auch eigentlich ihr einziges für diesen Abend bleiben. Sie hatte nur nicht damit gerechnet, dass Sho jetzt mit etwas so Absurden rausrücken würde, dass sie noch ein Glas brauchen würde. Sehr sicher sogar. „Also... weißt du...“ Er druckste rum und Kyoko harrte stumm der Dinge, die da kommen würden. Sie wusste ja schon, dass es nichts Gutes sein konnte, also konnte sie auch gelassen tun. „Kyoko... ich finde deine Möpse zu klein.“ Da hing der Satz also zwischen ihnen und sie starrte ihn an. Es dauerte einen Moment, bis sie begriff, was er gesagt hatte, ehe sie ihn ansprach: „Was?!“ Danach nahm sie einen großen Schluck Wein. In diesem Falle einen so großen Schluck, dass sie das Glas in einem Zug leerte. „Ja, wie ich es sage... deine Brüste sind verflixt klein... Die passen ja nicht mal in nen ordentlichen BH...“ Was wollte er ihr damit sagen? Sie besaß nicht genug Oberweite, so viel war klar. Aber was sollte sie mit der Aussage anfangen? „Ja und was willst du mir damit sagen?“, gedemütigt war sie sowieso schon, da konnte sie sich auch anhören, was er damit erreichen wollte. Sie füllte ihr Glas erneut mit Rotwein. Das brauchte sie jetzt eben! „Na ja...“, er zog einen Zettel aus seiner Hosentasche und reichte ihr denselben herüber, „geh doch mal dahin und frag den mal, wie viel es kostet, die was größer zu machen...“ Sie nahm im den Zettel ab und staunte nicht schlecht: „Dr. med. Hatsutori Fukota, Plastische Chirurgie, Implantate jeder Art, ...“ Es folgte die Adresse unter Nennung des Stockwerks in der die Praxis lag. „Du willst, dass ich meine Brüste vergrößern lasse?“ Sie wollte das nicht glauben. Das hätte Ren nie von ihr verlangt. Dieser Sho war so... so... das war einfach... demütigend. Ein anderes Wort dafür gab es nicht. Er wollte ihr Held sein und alles, was er war, war ein kleiner Junge, der mit großen Brüsten spielen wollte. Sie hatte eigentlich damit gerechnet, dass er irgendwann mit diesem Wunsch herausrücken würde, aber sie hatte es verdrängt, jetzt sah sie ihn nicken und wusste, sie hatte sich nie in ihm getäuscht. Er war doch einer von den Männern, die nur Wert auf Äußerlichkeiten legten. „Ja, das will ich. Ich will ne Frau mit Kurven, so richtig was zum Anfassen.“ Kyoko seufzte und legte die Karte vor sich auf den Tisch. „Kann ich drüber nachdenken?“ Sie klang so heiser. Lieber noch mehr von dem Wein. Das würde ihr gut tun und vielleicht diesen schrecklichen Schmerz der Demütigung in ihrem Inneren betäuben. Er wollte, dass sie die wurde, die sie mal war, nur eines wollte er zusätzlich, riesige Brüste. „Kyoko, wenn du drüber nachdenkst, dann doch bitte auch daran, dass es mindestens ein E Körbchen sein muss, damit es ansehnlich ist.“ Sie nickte. Er wollte also wirklich, dass sie die Frau wurde, die er jahrelang an seiner Seite haben konnte und aus der er eine kleine Puppe machen konnte, die ihm hörig war. Wenn sie es tat, verleugnete sie sich selbst, aber wenn sie es nicht tat, dann... dann... würde sie wieder einsam sein. Was sollte sie denn jetzt machen? Sie wollte doch glücklich bleiben! Sie wusste, Glück war eine relative Sache und sie wusste auch, dass sie es nicht festhalten konnte, nicht mit aller Kraft, nicht mit allem Geld und sie wusste noch etwas: Sie war unglücklich! Einfach schrecklich unglücklich! Ihre Droge in Form eines Rocksängers, der nicht einmal als Bandleader einer Garagenband taugte, war zu wenig, um ihren Schmerz zu betäuben und was brachte er ihr, wenn er ihren Schmerz nicht vergessen machte, wenn er sie nicht zum Lachen brachte oder sie respektierte? Sie seufzte, als sie in dieser Nacht auf dem Sofa wachte und auf die Silhouette der Stadt schaute, diese wahrnahm und wusste, dass Ren sie nicht mehr wollte. Was sie aber auch wusste war, dass Sho sie nicht weiter an seiner Seite behalten würde, wenn sie nicht zu diesem Chirurgen gehen würde, aber sie wollte so bleiben, wie sie war... Es war eine lange Nacht und als der Morgen graute wusste sie, welche Entscheidung die richtige war. Sie erhob sich von ihrem Platz und ging ins Schlafzimmer, um Shos Sachen aus ihrer Kommode zu räumen und ihm die gepackte Tasche in den Flur zu stellen. Das hier war ihre Wohnung und sie wollte nicht, dass er weiterhin in dieser verblieb, sobald er aufgewacht war, konnte er gehen. Sie hatte in seinem Appartement nichts, also würde sie nichts mehr von ihm hören, wenn er weg war. Als sie die Tasche im Flur abstellte, holte sie auch gleich die Morgenzeitung herein. Auf der Titelseite prangte Sho. Aber, wer war das Mädchen neben ihm? Warum küsste er sie und was...? Sie starrte das Bild an, teilnahmslos und ging ins Schlafzimmer zurück, nur um dort die Vorhänge zu öffnen und Sho die Bettdecke weg zu ziehen. „Was zur Hölle hat das zu bedeuten Shotaro?“, schrie sie, in die Stille und er fuhr erschrocken hoch, als die Zeitung in seinem Gesicht landete. Er war nicht einmal angezogen und alle seine Kleider standen im Flur, in der Tasche. Kyoko würde ihn jetzt so richtig demütigen, das war klar. „Was das zu bedeuten hat, will ich wissen!“, schrie sie erneut. Sho schaute auf den Titel und zuckte die Schultern. „Was wohl, ich knutsch die.“ Er klang so gelassen. Sie war es innerlich auch, aber sie war Schauspielerin. „Raus hier“, flüsterte sie bedrohlich. „Was?“ Sho starrte sie entgeistert an. „Du hast schon richtig verstanden. Raus! Ich hab deinen Schlüssel schon vom Bund genommen und deine Tasche gepackt. Raus hier!“, Kyoko funkelte ihn bedrohlich an und Sho ahnte, dass ihre Racheengel ihn töten würden, wenn er nicht folge leistete. „Darf ich wenigstens noch duschen?“ „Raus hier! Sofort!“, der Befehl klang schneidend durch den Raum. Sie war eiskalt. So hatte er sie noch nie erlebt. „Aber... meine Sachen...“ „Sind draußen in der Reisetasche. Du kannst dich dann dort anziehen! Raus habe ich gesagt!“ Sho konnte ihre Aura fast spüren, ihre Rachegeister labten sich an seiner Angst und er kannte sie zu gut, um nicht zu tun, was sie verlangte. Hektisch stand er auf und hetzte zur Tür, vergaß dabei seine Tasche, auf der noch die Visitenkarte des Schönheitschirurgen lag. „Vergiss deinen Müll nicht und das da, kannst du dir auch an den Hut stecken!“ Vor den Augen von mehr als dreißig verdatterten Journalisten und Paparazzi warf sie ihm die Tasche, die Visitenkarte, seine Schuhe und die Zeitung hinterher! „Lass dir doch Implantate machen und wenn du fertig bist, dann frag deine Geliebte, ob sie ihr gefallen!“ Mit den Worten knallte Kyoko Mogami ihre Wohnungstür zu und überließ Sho Fuwa, nur mit Teddyboxershorts bekleidet vor der Pressemeute zurück, die nun ein gefundenes Fressen hatte. Sie genoss den Anblick einen Moment durch den Türspion, ehe sie dem Klingeln ihres Handys folgte und somit auch Rory von den Geschehnissen berichten konnte. Als sie dann am Ende war, sagte sie leichthin: „Tja und dann habe ich ihn rausgeworfen und das denke ich zu Recht...“ Rory lachte und lachte. So etwas Komisches hatte er selten erlebt und dass Sho Teddys auf der Unterwäsche hatte war durchaus amüsant und dass sie ihn in eben dieser vor die Tür gesetzt hatte auch. LME würde wohl eine Pressekonferenz abhalten müssen, aber für diese Sache war es durchaus gut und es war Werbung für Emanzipation und die Tatsache für seinen Körper einzustehen, sich für den Individualismus stark zu machen und dafür sogar die Liebe aufzugeben. Kyoko war ein Sinnbild der Emanzipation. Nur hatte Ren diese wunderbare Frau nicht haben wollen. Mit wem würde das Mädchen wohl als nächstes ihre Einsamkeit kompensieren? Was würde sie sich jetzt ausdenken? Und vor allem, wie konnte man die beiden wieder zusammenbringen? Kyoko derweil überlegte sich, was sie heute tun würde, so ganz alleine. Ein Schaumbad und danach mal die Seele baumeln lassen, würden ihr sicher gut tun und sie könnte in zwei Wochen alleine zu der Preisverleihung gehen, auf der Ren für seine besonderen Leistungen geehrt wurde... Sie hatte letzte Woche eine Einladung erhalten und sie hatte ein Abendkleid, also konnte sie auch dorthin gehen. Rory rief sie am Nachmittag noch einmal wegen der Veranstaltung an und sie sagte zu, da sie sowieso positive Publicity gebrauchen konnte nach dem Tag heute. Das hatte er hören wollen. Die Operation: „Cinderella“ konnte beginnen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)