Her green eyes von Yakkul (a story told another way (SnapexLily)) ================================================================================ Kapitel 1: Lonely Heart ----------------------- 1. Lonely Heart Mit schlurfenden Schritten schleppte sich Severus durch die steinernen Korridore, weg von den Räumlichkeiten der Slytherins im Kerker. Seine ausrangierte, lederne Schultasche hatte er lustlos über seine Schulter geworfen. Er bewegte sich in einer Traube von gleichaltrigen Slytherins, rechts von ihm lief Mulciber, untersetzt und mit bösartigen, kleinen Augen. Hinter ihnen her trabten Josh Duncan, der einer uralten irischen Familie angehörte, und Simon Owl, der für sein Alter ungewöhnlich groß und schlacksig war und dessen Gliedmaßen nicht wirklich zueinander zu gehören schienen. In den ersten beiden Stunden hatten sie heute Zaubertränke bei Proffessor Slughorn. Eigentlich Severus` bestes Fach, doch heute verspürte er nicht die geringste Lust. Denn heute würde er Lily zum ersten Mal seit ihrem ernüchterndem Gespräch nachts vorm Gemeinschaftsraum der Gryffindors, indem sie ihre Freundschaft für beendet erklärt hatte, wieder sehen. Er wusste nicht wie sie reagieren würde. Ob sie ihn wütend ansehen würde, ob sie ihn überhaupt ansehen oder sich einfach wegdrehen würde. Und wie er sich verhalten sollte. Mulciber, Duncan und Owl hatten nicht die geringsten Zweifel was für Severus zu tun war: Er musste es James Potter heimzahlen. Am besten auf besonders hinterhältige und grausame Art und Weise. So wie sie es bisher immer getan hatten. Auf jede Anfeindung, Demütigung, auf jeden Streich der Potter-Clique hatten sich die jungen Slytherins ihrerseits eine Intrige geplant, um es ihnen heimzuzahlen. Dabei waren sie öfter erwischt worden, als ihre gemeinen Aktionen und Prügeleien auf den Korridoren geglückt waren. Es war schwer zu sagen, wer sich in seiner gesamten Schullaufbahn schon mehr Ärger, Strafarbeiten und Nachsitzen eingehandelt hatte, Severus oder James. Auch Severus wollte es Potter heimzahlen- er wollte es mehr als alles andere. Mulciber und die anderen brannten gerade zu darauf, den Überkopfhänger vor drei Tagen mit einem besonders fiesem Streich zu vergelten und hatten Severus ununterbrochen mit neuen Flüchen, alten Zauberformeln und sogar mit altmodischen Muggeltricks überrumpelt, die ihrer Meinung nach grausam genug waren. Doch Severus war davon nicht begeistert. Das Spektakel am See hatte zwar kein Lehrer verfolgt, aber es hatte sich bereits wie ein Lauffeuer in der Schule verbreitet, nicht zuletzt dank Potter und Peeves, sodass jeglicher Verdacht sofort auf ihn fallen würde, sollte Potter irgendetwas widerfahren. Allein bei dem Gedanken verdüsterte sich Severus` Miene. Ungeschoren würde Potter nicht davon kommen. Ein überdimensionales Geweih, das in rasendem Tempo wuchs, oder nach innen wachsende Zehennägel oder Pusteln, Furunkeln und ein 24-Stunden-Brechreiz waren schon drin. Aber nicht in nächster Zeit. Er musste sich etwas einfallen lassen um Lily zurück zu gewinnen, denn er hatte nicht vor sich geschlagen zu geben, und außerdem stand nach seiner letzte ZAG-Prüfung an, für die er lernen musste. Als die Slytherins das Klassenzimmer erreichten, war Lily schon da. Sie saß nicht wie sonst immer in der letzten Reihe, wo sie alle die Jahre mit Severus zusammen gesessen hatte, sondern weiter vorne bei ihren Freundinnen aus Gryffindor - Severus konnte sich ihre Namen nicht merken - , die ihn böse anfunkelten. Nicht weit von ihnen entfernt saßen Potter und Black, Potter in Severus´ Richtung feixend. Nur sehr widerwillig ließ der schwarzhaarige junge Mann sich neben Duncan nieder, Lily hatte ihn nicht einmal angesehen. Slughorn began sofort mit dem Unterricht. Er schien sich zwar über die neue Sitzordnung zu wundern, sagte aber nichts. Severus wusste nicht einmal, was für einen Trank sie zusammenbrauen sollten, er war in Gedanken ganz bei Lily und nahm die Anweisungen in seinem Lehrbuch gar nicht richtig war. Zaubertränke war immer sein Lieblingsfach gewesen. Lilys auch. Während außnahmslos alle anderen Schüler dieses Fach mehr oder weniger hassten und nur ihre Zeit absaßen, waren die beiden von Anfang an regelrecht von der Kunst der Zaubertrankbrauerei begeistert, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Lily mochte Zaubertränke, weil es für sie von klein auf der Inbegriff der Zauberei gewesen, wann immer sie in Büchern von Hexen und Magiern gelesen hatte, konnten diese wundersame Tränke brauen, für jeden Zweck. Für ein bei Muggeln aufgewachsenes Kind eine unglaubliche Vorstellung, was man alles allein durch einfach und harmlos wirkende Zutaten erschaffen konnte. Heiltränke, Gegengifte, unglaublich nützliche Säfte. Davon war Lily noch heute begeistert. Außerdem war es etwas was nicht mit magischer Stärke zu tun hatte. Der Erfolg beim Brauen von Zaubertränken hing nicht davon ab ob man Reinblüter, Halbblut oder Muggelgeborene war, weshalb Lily sich in diesm Fach von Anfang an wohl gefühlt hatte. Severus mochte Zaubertränke vor allem wegen seinem Interesse an den dunklen Künsten. Er wusste was in einem einzigen Trank für Mächte liegen konnten. Ein willenbrechender Zauberspruch konnte vom fähigerem Opfer gebrochen werden, wurde ihm aber ein Trank eingeflöst, der willenlos machte, so konnte es sich ohne Gegengift nicht wehren. Für den eher schwachen Severus ein Traum. Zaubertränke war mit Abstand sein bestes Fach. Es war das was er beherrschte. Hier hatte er die genaue Kontrolle über sein Werk. Anders als in den anderen Fächern. Zauberkunst war wichtig, Verwandlung auch noch, wenn es nicht darum ging, Tiere in nutzlose Gebrauchsgegenstände zu verwandeln, aber in allen anderen Fächern war er mies. Mit magischen Geschöpfen konnte er nichts anfangen, auch wenn Lily dafür schwärmte, ebenso wenig mit Wahrsagen(absoluter Schwachsinn) und Geschichte(was interessierten ihn tote Zauberer?). Verteidigung gegen die dunklen Künste hatte er nicht nötig. Fliegen war auch nicht seine Stärke. Er hasste es, keine Kontrolle zu haben, und er würde sich nie mit der Eleganz eines Quidditch-spielers auf einem Besen bewegen( was, wie James Potter gleich in der ersten Flugstunde diagnostiziert hatte, an seiner nicht aerodynamischen Nase liegen musste). Nur im Zaubertrankunterricht wusste er, was zu tun war. Es hatte ihn und Lily im ertsen Jahr aneinander geschweißt, da sie sich aufgrund dem Vorfall mit Lilys Schwester Petunia nicht wirklich grün gewesen waren. Doch verbunden durch die gemeinsame Leidenschaft hatten sie sich angefreundet. Oft hatten sie in der Bibliothel gesessen, hatten Tränke aus dem Schulbuch nachgebraut oder selbst herumexperimentiert; einmal war ihnen sogar ein Trank gelungen, ganz ohne Anleitung, der verdorrte Pflanzen wieder erblühen ließ. Slughorn meinte zwar, dass dieser Trank schon existierte, doch weil sie von selbst darauf gekommen waren und die Schwierigkeit des Trankes weit über ihrem Niveau gelegen hatte, hatten beide 20 Punkte für ihre Häuser bekommen. Lily war unglaublich begeistert gewesen, für Severus war ein regenerierender Trank nichts besonderes gewesen, aber er würde niemals in seinem leben Lilys unglaubliches Strahlen in diesem Moment vergessen. Die Brauerei hatte sie verbunden. Und nun sollte alles vorbei sein? Das konnte nicht sein. "Mr. Snape, darf ich fragen, was Ihr Trank darstellen soll?", rieß ihn plötzliche eine Stimme aus seinen Gedanken. Proffessor Slughorn hatte sich vor seinem Tisch aufgebaut und blickte missmutig von Severus zu seinem Kessel und zurück. Jetzt warf auch Severus einen Blick auf sein Gebräu. Es hatte einen ockerfarbenen Grundton und widerliche dunkle Bläschen stiegen aus dem Kessel auf und platzten. Ein Blick ins Buch veriet Severus, dass der Trank eigentlich ein helles rot annhemen sollte. Er hatte vor lauter Gedanken nicht aufgepasst, was er in seinen Kessel geworfen hatte. Offensichtlich nicht die richtigen Zutaten. "Das kann ich leider nicht benoten, Mr. Snape." Slughorn schüttelte den Kopf und säuberte den Kessel mit einer Bewegung seinés Zauberstabs. "Ich bin maßgeblich enttäuscht, das hätte ich von Ihnen nicht erwartet. Kommen Sie wieder in meinen Unterricht, wenn sie ihre Gedanken klar geordnet haben.", schnarrte Slughorn, während er sich umdrehte und zum Lehrerpult zurückging. Aus den vorderen Reihen ertönte gehässiges Gelächter. Er hatte versagt. Er hatte einen einfachen Trank nicht hinbekommen. Wenn ihm jetzt nicht einmal mehr das gelang, was dann sonst? Für den Rest der Stunde starrte er nur teilnahmslos auf seinen lehren Kessel und ließ alle Erklärungen und Sticheleien der Gryffindors an sich abprallen. Er bekam auch nicht mit, wie Lily, die am Ende der Stunde als erste fluchtartig den Raum verließ, ihm einen traurigen Blick zuwarf. Die nächsten beiden Stunden hatte Severus keinen Unterricht, weil er im dritten Schuljahr keinen Zusatzunterricht gewählt hatte. Er wusste, dass Lily in diesem Moment Muggelkunde hatte, was sie brennende interessiret. Severus hatte noch nie verstanden wieso, er kannte seinen Vater und die Kinder aus der Nachbarschaft, die ihm schon früh hatten spüren lassen, dass er ein Außenseiter war. Mehr Muggel musste er nicht kennen, um sie zu hassen. Er verbrachte die Zeit in der Bibliothek, wo er und Lily die meiste Zeit verbracht hatten, weil sie sich nicht in den Gemeinschaftsräumen treffen konnten. Er blieb auch in der Mittagspause, in der Hoffnung, Lily würde kommen, so wie sonst auch. Doch sie kam nicht. Wahrscheinlich saß sie im Gemeinschaftsraum der Gryffindors bei ihren kichernden, hohlen Freundinnen und, was noch schlimmer war, bei James Potter. Sogar die Bibliothekarin (Severus hatte auch ihren Namen vergessen) fragte, wo denn heute das nette rothaarige Mädchen sei, als er zu Beginn von Wahrsagen die Bibliothek verließ. Er hatte nur ein unverständliches "krank" gemurmelt. In Wahrsagen bot sich ihm das gleiche Szenario wie vorhin in Zaubertränke, Lily saß bei den Gryffindors anstatt bei ihm , um sich gemeinsam mit ihm über Proffessor Trelawneys Frisur oder komische Weißsageungen lustig zu machen. Mürrisch ließ sich Severus neben die anderen Slytherins auf eines der plüschigen Kissen fallen. Der Raum war wie immer in schummriges Licht getaucht, durch große Papierlampignogns, von der Decke herab hingen bunte indische Tücher mit jede Menge Perlen und silbernen Kettchen daran. Fast neben jedem Kissen hatte Proffessor Trelawney Duftkerzen oder Duftstäbchen platziert, es stank fürchterlich nach Weihrauch. Heute kam Severus der Raum sogar noch kitschiger vor als sonst. Sie saßen im Halbkreis um Proffessor Trelawney herum, die mit ihrer widerspenstigen Mähne und den großen schwarzen Brillengläsern aussah wie eine unglaublich behaarte, überdimensionale Stubenfliege. Sie war wie immer hoch motiviert. "Guten Morgen meine lieben Schüler. Willkommen zurück in den anderen Sphären. Ich hoffe ihr wurdet nicht von den Traumgeistern oder bösen Omen heim gesucht, und wenn dann habt ihr sie hoffentlich richtig gedeutet." Mulciber neben Severus zog eine Grimasse, um zu zeigen was er davon hielt. Die Slytherins kicherten. Severus spähte vorsichtig zu Lily. Sie lachte nicht. "Sie müssen die Einladung unbedingt annehmen! Sie könnte Ihr ganzes Leben verändern!" orakelte Trelawney histerisch und griff dabei nach dem Handgelenk des angesprochenen Mädchens, einer Hufflepuff. Mary Ann Johnson. Oder Jenkins. Severus war sich nicht sicher. Sie starrte Trelawney, die sie als heutiges Opfer der Stunde auserkoren zu haben schien, mit offenem Mund an, bevor sie mit ihren Freundinnen wissende Blicke austauschte und zu tuscheln begann. Die wandelnde Stubenfliege hatte sich währenddessen wieder umgedreht und schwang jetzt ihren Zauberstab. Ein dutzend silbern und golden glänzende, walnussgroßen Medaillons flogen in die Luft und steuerten auf einen Schüler zu. James Potter griff lässig nach seinem, als wäre es ein Schnatz. "Ich nehme an, Sie denken dies seien ganz gewöhnliche Medaillons in ihren Händen. Falsch! Dies sind verzauberte Medaillons, gefertigt von Kobolden aus dem fernen Istanbul, bestäubt mit der Magier Schmetterlingsfeen, die sich ein reicher Scheich einst in goldenen Käfigen hielt. In diesen Käfigen wirkten ihre Fähigkeiten nicht, doch eine Fee, eine Seherin, hatte ihre Kräfte nicht nicht gänzlich verloren. Sie konnte noch immer in die zukunft sehen, die Gabe, die ihren Schwestern abhanden gekommen war. Damit alle gefangenen Feen einen Nutzen daraus hatten, projezierte die Fee ihre Fähigkeiten auf ein Medaillon, dass ihnen die Schwester des Scheichs gab. Im Austausch wollte sie ihre eigene Zukunft sehen. Sie erkannte, dass sie ihren Geliebten, einen Prinzen aus fernem Lande, nie heiraten würde und stürzte sich vor Trauer vom höchsten Turm. Als der Scheich sah, welch Unheil die Feen angerichtet hatten, wollte er sie nicht mehr in seiner Nähe haben und ließ sie frei. Seit dem haben die Feen einige Medaillons verzaubert um ihrer Rettung zu gedenken. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass die Schmetterlingsfee den Tod der Prinzessin vorausgesehen hat." Trelawney räsuperte sich kurz und fuhr dann fort: "Die Medaillons vor Ihnen sind solche verzauberten Schmuckstücke. Wer mit einer hellseherischen Gabe beschenkt ist, würd darin die Zukunft erkennen. Für alle anderen empfehle ich in ihren Büchern nachzuschlagen, Seite 427." Die Klasse regte sih langsam wieder, nachdem auch die letzten verstanden hatten, dass sie friedliche Erzählrunde nun vorbei war, und widmete sich den glänzenden Ketten in ihre Händen. Severus ließ die Kette seines Medaillons mehrmals durch seine Finger gleiten. Er konnte nichts besonderes daran erkennen. Er glaubte sowieso an diesen magischen Mummenschanz. Neben ihm biss Mulciber auf sein Medaillon. Severus öffnete sein eigenes und staunte nicht schlecht. Zwischen den beiden Hälften befand sich...Sand. Eigentlich hatte Severus erwartet, dass der Sand beim Öffnen des Medaillons herunterrieseln würde, stattdessen schwebte er zwischen den einzelen Hälften udn veränderte stetig seine Form. Severus sah sich um. Bei jedem nahm der Sand andere Formen, ein anderes Schicksal an. Er hörte Mulciber husten, er hatte sein Medaillon mit den Zähnen geöffnet und den Sand verschluckt. Erbärmlich. Proffessor Trelawney hatte derweil begonnen, durch die Klasse zu schreiten und ihre Kommentare, Ratschläge und Todesvorhersagen an den Mann zu bringen. Besonders interressierte es ihn, was sie zu Lilys Medaillon zu sagen hatte, einem silbernem, verschnörkeltem Schmuckstück. Bei ihr verdunkelte sich ihre Miene. Also keine Todesdrohung. So weit so gut. Trelawney kniete sich zu Lily nieder, beobachtet von ein dutzend Augenpaaren. Es musste also doch interessanter sein als die bunte Heuschrecke angenommen hatte. Aufmerksam und wie hypnotisiert betrachtete sie den fließenden und sich ständig windenden Sand. "Meine Liebe, meine Liebe. Sie werden geliebt werden. Nicht einfach nur geliebt werden, sondern richtig bedingungslos, ohne Grenzen, vergöttert. Er wird alles für sie tun, ja selbst sein Leben aufs Spiel setzen für Sie. Das ist wirklich selten. So etwas sehe ich nicht oft. Er wird ein Held sein, ein Held wie ihn die Welt noch nie gesehen hat. Er wird sich hervortuen im Kampf gegen den dunklen Lord." Ein ehrfürchtiges Raunen ging durch den Raum. James Potter hatte eine siegessichere Miene aufgesetzt, es konnte nur er gemeint sein. Wie ein Schwamm sog er die Bewunderung der Mädchen auf. Lily starret benommen auf ihre Medaillon, Severus meinte gesehen zu haben, dass sie kurz zu ihm her geschaut hätte. Aber das hatte er sich bestimmt eingebildet. Bei der schummrigen Luft auch kein Wunder. Trelawney kehrte in ihre alten Desorientierung zurück, so schell ihr Interesse gekommen war, so schnell war es auch schon verflogen. Die Stunde war kurz darauf zu Ende und Severus hatte nichts dagegen einzuwenden, dass sein Schicksal, sein kümmerliches Schicksal ohne Lily, den Ohren der hellhörigen Klasse verwehrt blieb. Stattdessen wurde er samt Mulciber zu Trelawney zitiert, da diese wissen wollte, wer ein solch magisches Artefakt zerstört hatte. Sie hätte es ganz einfach repariern können. Nur einen Zauberspruch hätte es sie gekostet. Aber stattdessen wollte sie nicht einsehen, dass Severur schuldlos war, er hätte es ja verhindern können. Während alle aus dem Raum gingen und die silberne Leiter hinunterkletterten fragte sich Severus, ob das Medaillon denn so toll sein konnte, wenn es ein halbstarker, gut, zugegeben ein sehr gorillamäßiger Halbstarker, so einfach mit seinen Zähnen zerstören konnte. Am Ende wurden beide mit je zehn Punkten weniger entlassen. Mulciber störte das alles nicht sonderlich und er schwang sich als erste die Leiter hinunter. Gerade als Severus ihm folgen wollte, spürte er etwas an seinem Arm. Blitzartig drehte er sich um und blcikte in die verdrehten, weit aufgerissenen Augen von Trelawney starrte, die ihn am Arm festgehalten hatte. Sie wirkte wie in Trance. "Du wirst sie verlieren.", keuchte sie. "Du wirst sie verlieren, wenn du nichts unternimmst. Du wirst sie verlieren. Du wirst sie verlieren. Endgültig. Du wirst sie verlieren!" Dann, mit einem Schlag war der ganze Spuk vorbei. Trelawnyer schüttelte kurz ihren Kopf, in ihre Augen wich die Farbe zurück und sie verabschiedete ihn, als ob nichts gewesen wäre. Severus hatte keine Ahnung, wie lange er noch dagestanden und ihr nachgesehen hatte. Dann endlich wandte er sich um, schüttelte den Kopf und stieg die Treppe hinab. Mummenschanz. Clik-clak. Schlammblut. Clik-clak Das war das Wort gewesen. So hatte er sie genannt. Sie hatte erst gedacht, sich verhört zu haben. Doch die Reaktionen von Potter und den anderen hatten ihr offenbart, was sie nie wahrhaben wollte. Er hatte sie Schlammblut genannt. Clik-clak Lily Evans saß mit dem Rücken zur Wand auf ihrem Bett mit roter Gryffindor-Bettwäsche, die Knie angewinkelt. Sie hatte ihre Hogwartsrobe abgelegt und trug unscheinbare Muggelsachen. Das tat sie immer, wenn sie traurig oder ainsam war. Das gab ihr ein Gefühl von Geborgenheit und Vertrautheit. Um ihren Hals hing eine uralte, klobige Taschenuhr. Ihre Mutter hatte sie ihr zum Eintritt nach Hogwarts geschenkt, weil sie in ihren Augen sehr "magisch" ausgesehen hatte. Dass die Uhr kaputt war, störte Lily nicht. Sie hatte mit dem Gedanken gespielt, sie mit einem Zauber zu reparieren, hatte ihn aber wieder verworfen. Seit ihrem ersten jahr in Hogwarts trug sie die Uhr an einer goldenen Kette um den Hals, und wenn sie nervös war, ließ sie sie mit dem Fingernagel aufschnappen. Clik-clak So wie jetzt. Es war seltsam gewesen. Heute. In Zaubertränke. Ohne Severus. Zum ersten Mal seit fast 5 Jahren. Es war komsich, ihn zu sehen und nicht zu ihm rübergehn zu können. Ihm ging es doch ähnlich. Hoffte sie. Er hatte sich in Zaubertränke nicht konzentriern können. Er! In Zaubertränke. Er war ein Gott in diesem Fach. Manchmal hatte Lily das Gefühl, die Zutaten sprächen zu ihm. So oft schon hatte er Anweisungen in den Lehrbüchern korrigiert und verbessert. Oh, wie sie die gemeinsamen Stunden in der Bibliothek vermisste, dem einzigen Ort an dem sie sich ungestört treffen konnten. Wie vermisste sie die Nachmittage, wo sie neue Tränke ausgetüftelt hatten. Gelachte hatten. Auf der Wiese vor dem Schloss in der Sonne gesessen hatten. Bei Wind und Schnee die heulende Hütte erforscht hatten, weil Severus ihr beweisen wollte, dass es dort nicht spukte. Sie, die beiden Außenseiter. Der Freak und das Schlammblut. Wie sie nach dieser Nacht hohes Fieber bekommen hatte. Wie Severus sie in sein Schlafzimmer in den Slytherinkellern geschmuggelt hatte, damit sie nicht in den Krankenflügel musste und ihr nächtliches Davonschleichen nicht auffiel. Wie er ihr Tee gemacht hatte und die restliche Nacht auf dem Boden geschlafen hatte, damit sie in seinem Bett schlafen konnte und nicht fror. Clik-clak Lily seufzte. Bald würden ihre Freundinnen vom Quidditchfeld zurückkehren. Seit dem Nachmittag waren sie schon unten und langsam dämmerte es. Hin und wieder konnte Lily anhand des lauteren Geräuschpegels vor ihrem Turmfenster erahnen, dass Potter und co. ihr Spielfeld um See und Wald erweitert hatten. Verbotenerweise. Lily war selten bei den Trainingsstunden. Quidditch konnte sie nichts abgewinnen. Sie sah sich im Raum um. Über den Betten ihrer Freundinnen, Sarah Mirton, Susan Courtney und Erin Porkins, hingen dutzende sich bewegende Zaubererfotos und Bilder. Gryffindorbanner. Liebesbriefe. Mit Zaubern konservierte Valentinstagsrosen, die nicht verwelkten. An der Wand hinter Lilys Wand hingen nur unbeweglich Muggelfotos. Abgerissene Bilder aus Postkartenkalender, die Pferde oder Katzen zeigten, ein Familienfoto der Evans, ein zweites, diesmal nur Lily und Petunia, mit einer grässlichen Dauerwelle und mürrischem Gesicht. Daneben hing ein Foto von Lilys 14. Geburtstag. Es zeigte Lily und Severus vo einem großen Geburtstagskuchen. Weil Lily während der Schulzeit Geburtstag hatte, hatte ihr Mutter sofort am ersten Tag der Sommerferien eine nachträgliche Feier organisiert, auf der sie einen alten Fotoapparat geschenklt bekommen hatte, den sie mit Severus gleich ausprobiert hatte(ihre Mutter fand ihn "reizend", Petunia konnte sich noch gut an ihn erinnern und hatte ihn wütend angstarrt, ihr Vater hatte ihn mit seinem angetrangenem Mantel für einen Bettler und Drogenabhängigen gehalten und versucht, ihn mit dem Besen von seiner Haustür zu verscheuchen). Das letzte Foto war ein Gruppenfoto des Gryffindorjahrgangs, auf das alle bestanden hatten, und das jetzt das einzig magische Foto in Lilys Besitz war. Sie fand es erheiternd, dass ihr Foto-ich sich immer und immer wieder von James Potter abwendete und seinen Arm wegschlug. Traurig starrte Lily aus dem Fenster. Es würde nie mehr so sein wie zuvor. Sie hatte ihm die Freundschaft gekündigt. Mitten in der Nacht als er sie um Verzeihung bitten wollte. Sie hatte ihm nicht mal richtig zugehört. Auf der anderen Seite...warum auch? Er hatte sie verletzt. Lily hatte immer schon dazugehören wollen, ihr "Anders-sein", ihr begrenztes Wissen über die Zaubererwelt hatte ihr nicht ausgemacht, solange Severus ihr alles erklärt hatte. Dass gerade er in ihr etwas abstoßendes sah, hatte sie tief getroffen. Es machte aus den vergangenen Jahren und der Freundschaft eine große Lüge. Sie musste endlich aufhören, an ihn zu denken. Ihm war sie ja auch gleich. Sie würde nicht mehr so zurückgezogen sein. Sie würde mehr mit ihren Freundinnen und den anderen Gryffindors unternehmen, auch mit Potter. Severus brauchte sie offensichtlich nicht mehr. Vielleicht tat ihr der Abstand gut. Ohne schlechte Einlflüss eines Slytherins. Und so fasste sie einen neuen Plan. Auch wenn sie von ihm noch nicht ganz so überzeugt war. --------------------------------------------------------------------------------------- Entschuldigt, dass das Kapitel jetzt etwas langatmig und trocken war. Ich wollte anfangs vor allem erst mal die Beziehung der beiden zu einander darstellen. Im nächsten Kapitel wird mehr passieren, versprochen. Wann das nächste Kapitel hochgeladen wird, kann ich allerdings nicht sagen, weil ich gerade ziemlich im Stress um meine Facharbeit stecke. Zum Unterrichtsraum für Wahrsagen: ich hatte garde kein Potter-Buch zu Hand, um nachzuschlagen wies da wirklich aussieht. Ich hab einfach ein bisschen meine Fantasie spielen lassen^^ Ich hoffe das Kapitel hat euch trotz allem gefallen. Mfg Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)