Anders, als man denkt von DhalaElenaAngel ================================================================================ Kapitel 8: Besuch ----------------- „Was?!“, brüllte Albus, donnerte die Zeitung mit Karacho zurück auf den Tisch. „Warum wissen es die Schmierenblätter, bevor ich es weiß?!“ Er konnte es nicht fassen! Es waren die Schlagzeilen. Die Leiche in der Winkelgasse, eindeutig identifiziert als Harry Potter, der Junge-der-lebte-und-am-Ende-doch-umgebracht-worden-war. Mitten in der Schulzeit musste er aus der Schule verschwunden sein, man habe ihn dann tagelang gefoltert und der Schulleiter habe ihn noch nicht mal als verschwunden gemeldet und Niemand habe Anstalten gemacht, ihm zu helfen! In diesem verdammten Bericht wurde er, ausgerechnet er in Frage gestellt! Wie konnten diese Leute es wagen?! Er war Albus der Weise, man hatte ihm wortlos zu folgen, aber sicher nicht ihn in Frage zu stellen! Wie hatte man das wagen können? Ohne es mit ihm abzusprechen! Diese verdammte Zeitung war inzwischen über ganz England ausgetragen worden! Es gab keinen Zauber, um ein ganzes, verdammtes Land unter einen Gedächtniszauber zu setzen! Dean starrte den Direktor an, zuckte denn mit den Schultern: „Ich weiß es nicht,“ gab er zurück. „Aber ich mein, wir haben doch nichts verloren! Potter ist ein dummer Waschlappen! Er war immer nur im Weg! Er wollte nicht kämpfen! Er hat Ihnen nicht gehorcht! Er war ein Versager!“ Albus stöhnte. Ja, so nützlich seine kleinen Soldaten sein konnten, manchmal waren sie so dumm, dass es brummte. „Du dummer Junge! Hier geht es um das Bild, dass ich der Öffentlichkeit zu verkaufen habe! Ich muss einen Weg finden, dass man mich nicht in Frage stellt! Was meinst du, was richtet das bei den Idioten an, die Potter für einen Helden gehalten haben?! Sie werden versuchen, mich zu kreuzigen!“ Die anwesenden Jungs sahen sich an, zuckten dann aber die Schulter, sie hielten das für unwahrscheinlich, Jeder verehrte doch den großen Albus Dumbledore, was sollte da der lügnerische Artikel ändern können? Er war höchstens ärgerlich, aber sonst... Tom blickte auf seinen Sohn. Der Junge hatte sich in den letzten Tagen gemacht, er war nun etwas länger wach, nicht mehr nur lang genug, um etwas zu essen. Aber selbst dann rollte er sich meist in sich zusammen, wenn man ihn ließ und begann über kurz oder lang einfach, sich selbst hin und her zu schaukeln. Oder er starrte aus dem Fenster, ohne je zu sagen, dass er raus wollte oder so. Der Fernseher, der inzwischen hier stand, fand praktisch keine Beachtung. Aber manchmal las er etwas. Er hatte auch schon mit Remus über diese Situation geredet und der hatte ihm geraten, langsam damit zu beginnen, Harry sein eigenes Zimmer zu zeigen, ihn herum zu führen, um ihm zu beweisen, dass er hier sicher war. Dass auch Andere, die sich in diesem Haus befanden, ihm nichts tun würden. Dass er hier sicher war. Doch was ihm weit mehr Sorgen bereitete, war sein Mann. Er sah zur Tür. Der Andere war vor einiger Zeit nach draußen gegangen, frustriert, weil Harry immer noch zusammenzuckte und versuchte, sich ihm zu entziehen. Regulus tat sich so schwer. All die Zeit hatte er sein Kind im Arm halten müssen. Nun erfuhr er, dass es lebte und doch kam er ihm nicht näher, er drängte den Jungen in die Ecke, machte ihm Angst. Auch durch seine Ähnlichkeit mit dem toten Paten und durchaus mit dem Fakt, dass er eben diesem wohl nie gesagt hatte, dass er noch lebte, oder dass er seinem Bruder nie geholfen hatte. Tom selbst hatte es mehrfach angeboten, aber der Andere schien nicht wirklich Interesse an Sirius’ Freiheit gehabt zu haben. Ja, er musste sich auch dieser Tatsache stellen, egal, wie weh es tat – mit Regulus stimmte mindestens ebenso etwas nicht, wie mit seinem vollkommen verstörten Sohn. Wobei Letzterer zumindest versuchte, sich der Realität irgendwie zu stellen. Er selbst hatte auch keinerlei Probleme mit dem Jungen. Harry ließ sich von ihm anfassen, trösten und beruhigen. Zwei Mal war er sogar von sich aus aus einem Eck gekrochen, um sich an ihn zu lehnen. Was ihn aber überforderte, war Regulus’ Unwille, in dem Kleinen etwas Anderes, als ein Baby zu sehen und er ahnte, dass es da noch heftige Probleme geben würde. Er war nur froh, dass Lupin, Remus, hier war. Der schien zu wissen, was der Junge wann brauchte. Leicht legte Tom eine Hand auf die Wange des Schlafenden. Um Regulus konnte er sich später kümmern, er wollte erst mal Harry mit seinem neuen Zimmer vertraut machen, ihm zeigen, dass er hier Jemand war, dass ihm Dinge gehörten, abgesehen von dem Teddy, den der Junge noch nicht mal zum Essen aus der Hand legte. Trotz der Tatsache, dass er nicht wirklich ein kleines Kind war, aber Remus hatte es erkannt, in einigen Dingen war Harry immer der eineinhalbjährige Junge gewesen, den man vor der Tür dieser dummen Muggel hatte liegen lassen, wie ein Stück Dreck. Langsam wachte Harry wieder auf, er spürte die Hand auf seiner Wange, er wusste, wer da war. Es war so seltsam, die letzte Zeit, sie war wie ein unwirklicher Traum und entweder er war im Koma, tot oder es war wirklich wahr. Er war hier, bei Voldemort, der sein Vater war und der ihn nicht töten wollte, der die Potters nicht umgebracht hatte. Und Tom hatte Flügel. Er wollte dauernd die Nähe zu dem Anderen, was ihm wirklich lächerlich vorkam, aber er brauchte das einfach, im Arm gehalten zu werden, obwohl er nun wirklich kein Baby mehr war. Aber da fühlte er sich so sicher, beschützt, als könne nichts und Niemand ihn erreichen. Auch nicht... Regulus. Er hatte Angst vor dem Ebenbild seines Patenonkels, denn auch, wenn sie sich äußerlich glichen, so war der Andere ihm unheimlich, er war zu laut, er verlangte, dass Harry ihn umarmte und ihn so behandelte, wie Tom, aber seine Instinkte sagten ihm immer, dass er vorsichtig sein musste. Dass etwas mit dem Mann nicht stimmte. Und seine Instinkte waren doch das Einzige, was ihn bisher noch nie verraten hatte. „Harry, komm,“ ermutigte Tom seinen Sohn sanft. „Ich helfe dir, dich anzuziehen, dann zeige ich dir dein Zimmer, es ist gleich hier und ich lasse immer die Tür offen, du kannst jederzeit hierher kommen, wenn was ist. Du kannst ja nicht ewig nur im Bett liegen,“ fügte er, wie im Scherz hinzu. „Immerhin würde Remus dich sicher auch gern mal mit nehmen, zu seinem Rudel, damit du sie kennen lernen kannst.“ Er wollte, dass sein Sohn, nun, wo er es rein körperlich konnte, auch wirklich wieder aufbaute. Severus hatte Recht, die Zeit, wo er sich im Bett verkriechen sollte, waren vorbei. Harry musste lernen, sich dem Leben neu zu stellen, hier, wo er sicher war und wo es genug Leute waren, die ihm helfen konnten und würden. Unsicher sah Harry aus dem Bett, dass für ihn in den letzten Tagen eine Art sicheres Nest geworden war. Er wollte nicht weg, von dem Ort, an dem er sich fast so fühlte, wie in Sirius’ Armen, aber er wusste, wiedersprechen war sicher auch nicht das Schlaueste, also kroch er unter den Decken hervor, begann, sich auszuziehen und ließ sich in die neuen Sachen helfen, die sicher nicht die Seinen waren. Dazu waren sie zu weich und zu neu, doch Tom gab sie ihm, also würde es schon stimmen. Tom beobachtete, wie Harry sich anzog, wie immer, ohne etwas zu sagen oder gar zu widersprechen. Vor einigen Tagen hatte er dem Jungen erklärt, dass er in England für tot galt und da er vollkommen anders aussehe, würde Niemand die entsprechenden Schlüsse ziehen, außer er selbst würde etwas sagen. Er hatte seinem Sohn auch gesagt, dass er einen neuen Namen haben konnte, dass sein Geburtsname Ryder war, doch sofort hatte der Kleine angefangen, zu weinen, wohl, weil man ihm das Einzige nehmen wollte, dass man ihm noch nie weggenommen hatte – seinen Namen. Darum nannte er sein Kind auch weiterhin Harry, auch, wenn Regulus darüber alles Andere als glücklich war. Aber Harry war so schon zur Genüge überfordert, es bestand kein Grund, das noch zu verschlimmern. Er wusste, wenn die Zeit gekommen war und wenn Harry sich sicherer fühlte, würde er seinen anderen Namen wieder annehmen und bis dahin würde er eben Harry Riddle sein. Er sah keinen Grund, den Jungen zu etwas zu drängen, dass ihm noch solche Angst machte. Schließlich war Harry angezogen, in Sachen, die Lucius ihm mitgebracht hatte, es waren alte Dinge von Draco, die der vermutlich noch nicht mal angehabt hatte. Und obwohl Draco nun wirklich nicht fett war oder so, waren Harry die Sachen zu weit. Mit einem schnellen Zauber passte er die Größe an. Dann nahm er die Hand des Jüngeren, drängte ihm zu der Tür, die da erst seit zwei Tagen war. Die Hauselfen hatten ihre Magie genutzt, um diese zusätzliche Tür zu schaffen, die er gerade öffnete. Dahinter war das Zimmer, das vor Allem Remus und Lucius gestaltet hatten, es war in warmen Brauntönen und in tiefem Waldgrün gehalten. Statt den üblichen Tapeten sah es hier eher aus, als würde man tatsächlich in einen Wald gehen. Inklusive Moos in Form eines Teppichs. Regale, schon bestückt mit Büchern, zum Lernen oder einfach nur zum Lesen, sowie mit einigen Spielen und Puzzles, die Harrys Alter entsprachen, standen dort, bereit, benutzt zu werden. Auf dem Schreibtisch lagen Federn, Tinte, ein leeres Buch, mehrere Pergamentstapel und Bleistifte, sowie Kreiden. Lupin hatte erwähnt, dass Harry es liebte, zu zeichnen und Zeichnen und Schreiben konnte helfen, Ängste zu überwinden. Noch waren in dem Schrank gegenüber vom Bett nicht viele Klamotten. Tom hatte vor, den Jungen mit in einen Laden zu nehmen, um ihm die Möglichkeit zu geben, selbst Dinge auszusuchen, die ihm gefielen, die Dinge, die darin waren, waren von Draco, mehrere Sets Roben, einfache Kleidung, etwas nie benutzte Unterwäsche. Unsicher sah Harry sich um, froh, dass nicht Alles um ihn herum kreischend rot war, die Farbe ertrug er nur in sehr kleinen Dosen, sie erinnerte ihn immer wieder an Blut, schon nach drei Wochen im Turm hatte er gewusst, dass er nach Slytherin hätte gehen sollen, aber dann war es ja schon zu spät gewesen, außerdem war Ron da gewesen und richtig schlimm war das mit dem Rot auch erst nach dem trimagischen Turnier geworden, als er Cedrics Leiche hatte zurückbringen müssen, die Leiche, aus deren Mundwinkel diese kleine, schmale Blutspur getropft war. Aber hier war es anders, es waren beruhigende Farben, verschiedene Brauntöne, grün und ein wenig dunkel. Nicht hell, ein angenehmes Zimmer mit recht wenig Möbeln und einem Bett, dass kaum kleiner war, als das, in dem er bisher gelegen hatte. Und die Tür ging direkt zu diesem Zimmer. Er wusste, es war peinlich, aber er wollte einen Weg zu Tom haben, oft fühlte er sich nur sicher, wenn der ihn in den Arm nahm und manchmal wollte er einfach nur die Wärme des Mannes spüren. „Meins?“, fragte Harry leise, ungläubig. „Deins ganz allein,“ bestätigte Tom sanft, strich dem Jungen über die Haare. „Und Alles, was sich hier befindet, gehört dir. Aber wenn du zu mir willst, musst du nur durch die Tür gehen, ich bin immer da.“ Er lächelte etwas. „Hierher kannst du dich zurückziehen, wenn dir Alles zu viel wird, du hast Bücher zum Lernen da und andere Sachen, um dich zu beschäftigen. Und in einem Monat oder so kannst du wieder in die Schule, Sev und Lucius und sicher auch dein Kuschelwolf werden dir helfen, überall auf dem Stand zu bleiben, den du haben musst.“ „Sch...Schule?!“, fragte Harry mit entsetztem Blick. Nein, nein, nein! Er wollte nicht mehr in die Schule! Auf gar keinen Fall! Nie wieder nach Hogwarts! „Bitte... bitte nicht...!“ Tom zog den Jüngeren zu dem Bett, nahm ihn dort auf den Schoß. „Mach dir keine Sorgen,“ bat er. „Du musst keine Angst haben, du gehst nicht nach Hogwarts und du wirst die Schule auch nicht über eine längere Zeit besuchen, du bist nicht länger ein Internatsschüler. Du würdest morgens hin und nachmittags wieder zurückkommen. Und es ist auch nicht Hogwarts, wie gesagt, wir befinden uns nicht in England, sondern in Bulgarien. Du würdest also nach Durmstrang gehen, wo du vollkommen sicher bist und du musst auch nur die Fächer belegen, die dir Spaß machen. Remus hat gesagt, du magst Verteidigung nicht wirklich, stimmt das?“ Erleichtert sackte Harry in sich zusammen. Nicht Hogwarts, wiederholte er immer wieder für sich. Durmstrang, die Schule, auf der auch Viktor war, obwohl – der hatte inzwischen sicher schon den Abschluss. Aber nicht Hogwarts. Schule, Siri hatte immer gesagt, dass es wichtig sei, die Schule zu beenden, also würde er das auch tun. Ein Monat. Er hatte Angst, Angst wieder unter Menschen zu gehen, mit ihnen arbeiten zu müssen oder so was. Tom lächelte einfach nur, er strich über Harrys Arme. „Mach dir nicht so viele Sorgen,“ bat er leise. „Es wird sicher nicht so schlimm werden, Blaise und Draco kommen morgen, sie gehen schon auf die Schule, du kennst sie doch...“ „Sie.. hassen.. mich,“ flüsterte Harry, vergrub seinen Kopf an der Brust des Älteren. „Sie mochten Harry Potter nicht sonderlich, aber du bist Harry Ryder Riddle,“ erklärte er. „Du kannst sie ganz neu kennen lernen und ich bin mir sicher, gerade Draco wird immer sehr freundlich zu dir sein,“ fügte Tom amüsiert hinzu. Er wusste, Lucius’ Sohn würde Alles tun, um sich mit seinem Sohn zu befreunden, eben weil es sein Sohn war, in der Hoffnung, dessen rechte Hand zu werden, wenn der ihn mal ablösen würde, aber Tom wusste, das war dumm. Harry würde nie auf seinen Platz rücken, dafür hatte er viel zu viel Angst vor Gewalt. Sein Sohn war kein Krieger, auch, wenn man versucht hatte, ihn zu zwingen, diesen Weg zu wählen. Harry wusste nicht wirklich, was er dazu sagen sollte, er hatte, wie gesagt, einfach Angst, vor Reaktionen Anderer, wenn dann doch rauskommen würde, wer er war oder sonst was. Doch ihm war klar, dass weder Tom noch Remus es zulassen würden, dass er sich für den Rest seines armseligen Lebens hier verkriechen würde, vor Allem, da es so aussah, als könne das sehr, sehr lang werden, wenn er sich seinen Vater so ansah. Denn, als wäre er nicht schon so Freak genug, war er ja auch noch ein magisches Wesen, ein Aenuin, wie sein Vater, er konnte sehr alt werden, auch Tom war immerhin schon weit über achtzig Jahre und er sah kaum älter aus, als vielleicht dreißig. Tom ließ den Jüngeren noch eine Weile lang so sitzen, wohl wissend, dass er die Nähe brauchte, doch nach einer Weile stellte er Harry wieder auf seine Füße, stand selbst auf. „Komm, es ist Zeit, dass wir uns noch etwas umsehen,“ merkte er an. „Zumindest den Weg in die Bücherei und in die Übungsräume sowie das Labor solltest du noch kennen lernen, keine Angst, es ist alles hier in diesem Flügel. Du hast dich lang genug nur unter Decken verschanzt.“ „Was zum...?“, verwirrt sah Lucius auf, als auf ein Mal eine Flammensäule vor ihm aufflackerte, die ihm fast nicht nur die Haarspitzen, sondern auch noch die Augenbrauen verkohlt hätte. Aus dieser Säule erschien ein nur zu gut bekannter Phönix, dessen Körper sich aber im selben Moment streckte, bis er menschlich wurde. „Fawkes! Verdammt noch mal! Soll das...?“, doch die Worte blieben ihm im Hals stecken. Der Mann sah schrecklich aus, nicht alt, wie vor einem Brandtag, den er ohnehin nicht halb so oft hatte, wie er tat, sondern... gebrochen. „Was ist los?“, fragte er daher ruhig, sehr ruhig. Fawkes sah auf, ihm war schon wieder einfach nur zum Heulen zumute. Vor zwei Tagen hatte man die verstümmelte Leiche von Harry Potter gefunden, angeblich umgebracht von Todessern, was absoluter Schwachsinn war, aber der einzig andere Schluss war, dass der Alte es selbst getan hatte, was er nicht getan hätte, da er seine Marionette noch brauchte. Was ihn so fertig machte, war, dass er seit einem Jahr eine Vermutung gehabt hatte und wenn er recht hatte (er irrte sich ohnehin nur noch sehr selten), war er ab jetzt zu einem Leben in ewiger Einsamkeit verdammt. „Ich.. muss mit Tom sprechen, es.. ist dringend.“ Lucius runzelte die Stirn, er wusste, der Andere war gerade oben, um Harry den Familienflügel zu zeigen, also den Ort, wo sie untergebracht waren und wo sie wohl noch eine Weile lang würden bleiben müssen. Tom hatte vorgehabt, Harry endlich etwas aus dem Bett heraus zu bekommen, sie hatten auch gesagt, dass sie eine Deadline von einem Monat setzen würden, bevor der Junge wieder in die Schule sollte, um einen festen Tagesablauf zu bekommen. „Er ist... in seinen Zimmern, denke ich. Aber...“ Zu spät, weg war der Mann. Schrecklich! Wie Tom auf die Idee gekommen war, einen verdammten Phönix zu rekrutieren, war ihm ein Rätsel. Fawkes hingegen stürmte die Gänge entlang, riss die Tür zu Toms Zimmer auf, sah sich hektisch um, doch da war Niemand! Moment, da war eine Tür, die vorher noch nicht gewesen war! Er riss sie auf – und stockte. Was..?! Das konnte nicht sein! Das... Wie gebannt starrte er auf den Jungen, der fluchtartig in eine Ecke des Zimmers gesprintet war und sich dort zusammengerollt hatte. Schulterlange, schwarze, glatte Haare, so dünn, dass es krankhaft sein musste, große, schwarze Augen mit roten Einschlüssen, ein feines etwas feminines Gesicht und doch eindeutig männlich, eindeutig... „Harry?“, flüsterte er. Wie konnte das sein? Warum sah der Junge so anders aus?! „Was machst du denn hier?“, fragte Tom verwirrt, als sein bester Spion auf ein Mal im Zimmer stand, erst hatte sein Gesicht vollkommen fertig ausgesehen, doch dann, auf ein Mal, war da Unglaube gewesen, Hoffnung und noch etwas, das er nicht wirklich ganz platzieren konnte. „Harry,“ flüsterte Fawkes nur. „Wie.. wie kann das sein?“, ohne auf den Anderen zu achten, ging er zu dem Jungen in der Ecke, sah ihn an, streckte seine Hand aus. Doch als er den Kleinen berühren wollte, wurde aber von einer anderen Hand zurückgerissen. „Nicht!“, befahl Tom knapp. „Fass ihn nicht an! Du siehst doch, dass er Angst hat!“, sanft hob er seinen Sohn auf, drückte ihn an sich. „Es ist gut, Harry. Er tut dir nichts, ich habe dir versprochen, Niemand hier fasst dich an.“ Harrys Kopf zuckte herum, als die Tür sich auf ein Mal öffnete, erst dachte er, dass es Regulus war, doch da kam ein vollkommen Fremder herein. Ein Mann mit schwarzen Haaren, die von roten und goldenen Strähnen durchzogen waren und mit gebräunter Haut. Violette Augen hatten sich in die Seinen gebohrt, das Gesicht hatte sich regelrecht erhellt, doch in dem Moment war er in eine Ecke geflüchtet. Allerdings setzte der Mann ihm hinterher. Irgendwie kam der ihm sogar bekannt vor, doch das machte es nicht wirklich besser. Er hob seine Arme vors Gesicht, aber dann wurde Alles gut, er spürte, wie sein Vater ihn hochhob, sich mit ihm setzte. Er vergrub seinen Kopf an dessen Brust, klammerte sich einfach dort fest. „Was bitte sollte das?“, verlangte Tom zu wissen. „Du hast doch gesehen, dass er Angst hat!“ „Was... ich dachte, er... ist tot!“, verteidigte Fawkes sich: „Warum... die Leiche!“ Überrascht hob Tom eine Augenbraue, betrachtete den Mann, der so wirkte, als habe er seine Kleidung seit Tagen nicht gewechselt, geschweige denn geduscht oder sonst was. Und das bei seiner Eitelkeit. „Wenn du die Harry Potter – Geschichte meinst – ich wollte nicht, dass Irgendwer auf die Idee kommt, ihn zu suchen, vor Allem, da es einen Harry Potter nie gab. Selbst dir dürfte auffallen, dass er anders aussieht. Das hier ist mein Sohn.“ Fawkes starrte auf den zitternden Jungen, der ihn nicht ansehen wollte, der sich an Tom, ausgerechnet an Tom, festklammerte und er wusste, sein Verdacht war wahr, „Tom, er... Merlin, ich... Harry, bitte! Sieh mich an, du kennst mich, ich habe dir nie auch nur eine Feder gekrümmt! Ich habe dir immer geholfen, in der Kammer des Schreckens, beim Turnier, ich war immer da!“ Tom starrte den Anderen an. Er wusste, Fawkes war stolz, zurecht, nicht nur war er einer der letzten seiner Art, ein Phönix, er war auch noch der Herr über diese Wesen, der Älteste unter ihnen. Und das machte ihn stolz, logischerweise. Auch er konnte ihm nichts befehlen, es war Fawkes Entschluss gewesen, zu spionieren, Beweise zu suchen. Er hatte keine Kontrolle über dieses Wesen und der einzige Grund, dass der Mann überhaupt mit ihm zusammenarbeitete, war, dass er ein Aenuin war. Dass der Mann auf ein Mal so redete, konnte nur bedeuten... er starrte auf seinen Sohn, der sich ein wenig rührte. „Fawkes?“, fragte er, doch der Mann kümmerte sich gar nicht um ihn. Fawkes? Nein, das konnte nicht sein! Fawkes war ein Phönix, kein Mann! Fawkes war immer da gewesen, hatte ihn ein, zwei Mal sogar getröstet, aber es war doch ein Vogel! Und doch... ganz vorsichtig drehte er seinen Kopf etwas, musterte den Mann erneut, der auf ein Mal direkt auf Augenhöhe zu sein schien. Er wollte sich wegdrehen, doch diese Augen, sie nahmen ihn gefangen. „F...F...Fawkes?“, brachte er irgendwie hinaus. Wie konnte das nur sein? Dieses kleine Stimmchen brachte den Anderen doch zum Lächeln. Er nickte. „Das ist mein Name,“ stimmte er zu. Kurz überlegte er, dann trat er etwas beiseite, morphte zurück in seinen eigentlichen Körper. Die menschliche Gestalt zu erlernen war nicht einfach gewesen, es hatte Jahre gedauert, bis er sich so wohl genug gefühlt hatte, um länger in dieser Gestalt zu verbringen, als fünf Minuten. Erst, als ihm klar geworden war, dass sein Gefährte diese Gestalt haben könnte, hatte er mehr Zeit damit verbracht, sich an diesen Körper zu gewöhnen. Doch nun war er wieder wie immer, ein stolzer, feuerroter Phönix, der König seiner Art, der Herr der Lüfte und des Feuers. Harry starrte auf den Phönix, der auf ein Mal vor ihm in der Luft flatterte, sich dann auf seinen Schoß setzte. Er fasste das nicht! Wie konnte das sein? Es war Fawkes, daran war gar kein Zweifel möglich, er kannte den Vogel, er liebte ihn! Dessen Art zu fliegen, die viel edler war, als die der meisten Anderen. Ungläubig strich er über dessen Rücken, wie er es schon so oft getan hatte und wie immer begann Fawkes, mehr als zufrieden zu trillern. Oh Merlin! Das hier bestätigte seine schlimmsten Verdachtsmomente. „Fawkes, verwandle dich,“ bat er so ruhig wie möglich „Ich verstehe kein Phönix, wie du sehr wohl weißt und ich denke – wir haben zu reden!“ Harry sah zu, wie der Vogel sich wieder in die Luft erhob, nachdem er seinen Kopf noch mal an seiner Wange gerieben hatte, dann begann die Gestalt, sich erneut zu strecken, bis der Mann von eben wieder da stand, nur dieses Mal mit einem sehr seltsamen Lächeln auf dem Gesicht. Ein Lächeln, dass ihm ein mehr als komisches Gefühl gab, keine Angst, noch nicht mal eine instinktive Warnung, eher so, als würde Alles wieder gut werden können. Tom beobachtete das, er strich weiter über Harrys Haare, es sah so aus, als müssten sie ihren Ausflug um mindestens ein paar Stunden verschieben. Er küsste seinen Sohn, setzte ihn auf das Bett. „Harry, sieh dich doch in Ruhe um, kuck dir die Bücher an. Ich muss kurz mit Fawkes sprechen. Wir sind nur nebenan, ist das in Ordnung?“ Harry sah unsicher auf, nickte aber dann. Er verstand das Alles nicht, aber es würde wohl um die Arbeit gehen, also nahm er es hin, er ließ sich auf das Bett setzen, beobachtete, wie beide Männer den Raum verließen und die Tür hinter sich schlossen, Fawkes aber nicht, ohne noch mal zu ihm zu sehen und zu lächeln. Erst da fiel ihm auf, dass der Andere etwas kleiner war, als sein Dad, aber immer noch um Einiges größer, als er selbst. Aber da gehörte nicht viel dazu, selbst Mine war größer als er. Unsicher sah er sich um, er wollte nichts lieber, als sich unter der Decke verkriechen, zusammen mit dem Teddy, den er umklammerte, wie ein Rettungsseil oder so, doch er riss sich zusammen, setzte seinen Vertrauten auf die Kissen, rutschte dann vom Bett und trat zu einem der Regale, er griff sich wahllos ein Buch, drückte sich dann in den kleinen Zwischenraum zwischen Regal und Schreibtisch. Er fühlte sich sicher, wenn er sich so zusammenrollen konnte, es war wie ein zusätzlicher Schutz. Dann schlug er das Buch auf und begann, zu lesen. Tom hingegen sprach erst mal mehrere Zauber, die verhindern würden, dass Harry mithören konnte, auch, wenn er bezweifelte, dass der Junge das tun würde. „Sag mir, dass ich mir das nur einbilde,“ verlangte er. „Sag mir, dass sich mein Kind nicht auch noch zu allem Überfluss jetzt schon mit einem besitzergreifenden, schnell eifersüchtigen, alten Mann herumschlagen muss, der sein Gefährte ist!“ Fawkes setzte sich auf einen der Sessel. „Soll ich lügen?“, fragte er nur. „Und außerdem denke ich, dass ich mich für mein Alter verdammt gut gehalten habe!“ Immerhin sah er kaum älter aus, als Ende Zwanzig und damit auch jünger, als Tom. „Außerdem weißt du so gut wie ich, dass es egal ist, wie alt oder jung man ist. Aber... was ist mit ihm? Was haben sie mit Harry getan?!“ Langsam begann Tom, sich seine Stirn zu reiben. Das gefiel ihm so was von gar nicht! Harry war im Moment schon vollkommen mit Leben überfordert, wie würde es dann erst werden, wenn auch noch Fawkes dazwischen funkte und ja, Fawkes war eifersichtig, sehr sogar. Und auch, wenn er nicht so aussah, er war alt. „Severus hat ihn hierher gebracht, als Harry Potter, schwer verletzt, in einen Schrank geschlossen, er wäre uns fast unter den Händen weggestorben, weil ich nicht wusste, wer er ist, weil er meine Nähe gebraucht hat. Er hat meine Gene geerbt, nicht die von Regulus.“ Allein diese Anmerkung brachte Fawkes dazu, aufzuatmen. Er war kein Fan von diesem Mann. Er wusste, man konnte sich seinen Gefährten nicht aussuchen, doch in seinen Augen war der jüngere der Blackbrüder irgendwie wahnsinnig und was ihm von viel mehr Probleme machte, war, dass er seinem Gefährten nicht erlauben würde, in die Nähe von Personen zu gehen, die er als Gefahr klassifiziert hatte. Ja, er war territorial. „Tom, bitte! Wie geht es ihm?! Ich habe ihn über ein Jahr nicht gesehen, ich war nur unterwegs! Ich habe ihn gesehen, er war noch nie so dürr! Oder so verängstigt!“ Langsam hob Tom Severus’ Bericht über Harrys Zustand, als er hierher gekommen war, gab ihn dem Älteren. „Du kannst ihn nicht einfach vor diese Tatsache stellen, er weiß nichts von Gefährten, er hat Angst, er denkt, er ist ein Freak und die Tatsache, dass es ihn immer wieder in meine Nähe zieht, gibt ihm schon genug zu schaffen, einfach hingehen und ihn um den Verstand knutschen oder sonst was, sind nicht drin! Heut ist der erste Tag, an dem ich nicht zugelassen habe, dass er die gesamte Zeit schläft oder sich im Bett verbarrikadiert.“ Langsam, ganz langsam sah Fawkes nach mehreren Minuten wieder auf, nachdem er die Akte studiert hatte, doch sein Blick war nicht auf Tom, sondern auf die Tür zwischen ihren Zimmern gerichtet. Es kostete ihn alle Willenskraft, nicht aufzuspringen und zu dem Jungen zu stürzen, um ihn weit, weit weg zu bringen. „Das.. hätte ich auch so nicht getan. Noch... riecht er falsch.“ „Bitte was?!“ „Er... er riecht nach Angst und Panik, da würde ich ihn sicher nicht auf irgendeine Weise belästigen. So einfach ist das,“ erklärte Fawkes nur. „Aber... ich muss in seiner Nähe bleiben, ich muss... ihn schützen! Du kannst nicht erwarten, dass ich gehe!“ Tom stöhnte leise, lehnte sich zurück. Er wusste, auch Fawkes, als Harrys offensichtlicher Gefährte, konnte die überschüssige Kraft des jungen Aenuin erden und er konnte nicht dauernd hier bleiben, sonst würde England im Chaos versinken und es würde sich ausbreiten, wie eine Krankheit. Er wusste, wie besitzergreifend er selbst gewesen war, in der ersten Zeit, nachdem er gemerkt hatte, dass Regulus seiner war. Nur war er nicht halb so alt, wie Fawkes und nicht halb so lang so allein gewesen. „Harry soll nächsten Monat wieder in die Schule,“ erklärte er daher. „Nur tagsüber natürlich, er hat Angst vor Menschenmassen, du könntest ihn als Phönix begleiten, er scheint deiner Vogelform ohnehin offener gegenüber zu stehen, als dieser hier. So kann er sich an dich gewöhnen. Noch hat er Angst, dass Jeder ihm etwas tun könnte, die einzigen Ausnahmen bilden Lupin, ich und zu seiner eigenen Überraschung Severus. Nicht mal Regulus vertraut er, das Band, das Elternband scheint sich nicht richtig repariert zu haben.“ Fawkes verkniff sich jeden Kommentar über Black mühsam, nickte aber dann. Er mochte Lupin und auch Snape war erträglich – damit konnte er leben, er wusste, Beide waren wohl eher Elternfiguren, als eine Gefahr für ihn. „Ich habe gedacht, ich sterbe, als diese Leiche aufgetaucht ist,“ sprach er auf ein Mal leise. Tom lächelte etwas. „Wir haben uns auch Mühe gegeben, ich habe in Russland eine Leiche gefunden, von einem magischen Kind, dass bei einem traurigen Unfall ums Leben gekommen ist, mit einer neuen Art Vielsafttrank haben wir das Aussehen verändert und die Wunden hinzu gefügt. Ich wollte, dass Harry Potter nicht mehr existiert, dass Niemand ihn sucht, so hat mein Sohn seine Ruhe. Er ist kein Krieger, Fawkes.“ Der Phönix nickte nur, lächelte dann. „Das war mir von Anfang an klar, er macht, was dringend nötig ist, aber er würde nie, niemals mehr tun. Und solange ich lebe, muss er es auch nicht. Ich bin Krieger genug.“ Tom lächelte etwas. Vielleicht war das hier doch nicht das Schlechteste. Zumindest wusste er, dass sein Sohn weiterhin geschützt werden würde, auch, wenn er mal nicht da war. „Das heißt dann wohl, dass deine Tage als Spion abgelaufen sind...“ „Was soll ich wohl noch tun?“, fragte er nur. „Es ist nicht so, als wüssten wir nicht, was der Alte alles tut. Wir müssen es nur noch gegen ihn verwenden. Lass die ausländische Presse Wind davon bekommen, sei werden mit Freuden in den tiefsten Schichten vom Dreck des Alten wühlen und ihn als lächerlich hinstellen. Ich bleibe bei meinem Gefährten. Und was meinst du, werden die Leute sagen, wenn der Phönix nicht mehr bei ihm ist? Was ist das wohl für ein Zeichen?“ Tom nickte. „Vielleicht... keine schlechte Idee,“ stimmte er zu. „Ich habe ohnehin begonnen, die Presse einzubeziehen. Und ein Auge mehr bei meinem Sohn kann wohl kaum schaden. Nur wehe, du gehst auf Lupin los! Der Junge hängt an ihm! Der Mann scheint neben Black, neben Sirius der Einzige gewesen zu sein, der je versucht hat, dem Jungen zu helfen!“ „Ich kann mich beherrschen.“ „Das... wäre das erste Mal.“ „Zwischen können und tun ist ein Unterschied,“ gab Fawkes zurück. „Ich kann es mir leisten, es nicht tun zu müssen, falls dir das entfallen ist.“ „Oh, sicher nicht, mein hoch verehrter König,“ konterte Tom wenig beeindruckt. Er hatte sich wieder erhoben, lief zu der Tür, die seinen mit den Räumen seines Sohnes verband, trat wieder in das Zimmer seines Sohnes – und seufzte. Harry hatte es schon wieder getan. Er saß in einer unmöglichen Ecke, in die eigentlich Niemand auch nur ansatzweise hätte passen sollen, ein aufgeschlagenes Buch auf den Knien – und er schlief. Der Junge schlief entschieden zu viel, das konnte in keinster Weise gesund sein. Severus hatte es als Flucht bezeichnet, als Flucht vor der Realität und so gesehen, eine ziemlich effektive, aber so konnte es nun mal nicht weiter gehen, auch, wenn es seinem Sohn schwer fiel. Hier konnte ihm nichts geschehen, es gab keinen Grund, wegzurennen. Er ging auf die Knie, strich Harry sanft einige Strähnen aus den Haaren. „Komm schon, Kleiner,“ ermutigte er seinen Sohn. „Du hast wirklich genug geschlafen.“ Harry blinzelte verwirrt, stellte fest, dass er wirklich eingeschlafen war. Aber es war doch so friedlich gewesen und er schlief so gern... Aber man ließ ihn nicht. Sein Vater kniete vor ihm, sprach auch mit ihm. „Was?“, nuschelte er, lehnte sich gegen die Hand. „Unsere Tour,“ erklärte Tom entschieden. Er stand auf, hielt Harry seine Hand hin, um ihm aufzuhelfen. „Und es sieht so aus, als hättest du einen weiteren Lehrer und Jemanden, der bei dir bleiben kann, sogar, wenn du in Durmstrang bist.“ Erst da sah Harry, dass auch Fawkes wieder hier war, in seiner menschlichen Form, der Ältere lächelte ihn einfach nur an. Kurz überlegte er, ob er sich nicht doch lieber wieder in die Ecke verkriechen sollte, doch dazu war es zu spät, sein Vater hatte ihm schon auf die Beine geholfen. Er wusste nicht, warum, aber er spürte, dass das was bedeutete, dass Fawkes noch hier war, dass er bleiben würde. Und das machte ihn nervös. Tom lächelte seinem Sohn ermutigend zu, ließ dessen Hand nicht los, sondern begann, in Ruhe den Gang entlang zu laufen, er erklärte leise, wo sie waren, dann öffnete er die erste Tür, die direkt zu einem praktisch leeren Raum führte, doch an den Wänden hingen alle möglichen Arten von Waffen. „Das ist der Trainingsraum und...“ „Bitte,“ flüsterte Harry. „Ich.. mag keine Waffen, ich...“ „Keine Sorge,“ lächelte Tom nur. „Hier wird nicht nur mit Waffen trainiert, auch Muggelkampfsportarten. Und das hilft, sich zu entspannen, die Wut aus dem System zu bekommen. Einige Kampfsportarten sind sogar als eine Meditationshilfe erfunden worden. Außerdem hilft es, deinen Körper wieder aufzubauen. Wie ich sagte, du bist keine Waffe und du wirst in keiner Schlacht kämpfen, aber du brauchst etwas Bewegung, das ist Alles. Fawkes ist ein hervorragender Lehrer,“ fügte er an: „Und ich bin auch nicht schlecht.“ Harry sah sich unsicher um. Ihm gefiel allein der Gedanke nicht, aber er ahnte, dass sein Vater darauf bestehen würde. Kurz blickte er zu dem anderen Mann, wandte sich aber dann erst mal hastig wieder ab, froh, als es weiter ging, von den Übungsräumen eine Treppe hoch, in eine Bücherei, die so groß zu sein schien, wie die in Hogwarts. „Wow...“ Tom lachte leise. „Ja, die Malfoys haben ein paar nette Sachen,“ gab er zu. „Aber werte mal, bis ich dir unsere zeige...“ „Die... Malfoys?“ „Oh, das hab ich ja ganz vergessen, das hier ist eines der Malfoyanwesen, es war das Praktischste, es liegt praktisch direkt neben Durmstrang, außerdem ist es gerade noch nah genug, um auch nach England apparieren und flohen zu können. Dazu kommt, dass ich hier mehr Bewegungsfreiheit habe.“ „Oh...“ Tom lächelte einfach nur, er strich Harry über seine Haare. „Irgendwann erkläre ich dir Alles in Ruhe,“ versprach er, nahm Harrys Hand wieder in seine und ging weiter, zu dem Pool, der sich in einer der Hallen befand, zu dem kleinen Salon, wo eigentlich immer gegessen wurde. Wobei man sagen musste, es war klein im Malfoysinne. Es war das Verbindungszimmer zwischen dem Teil, in dem Lucius lebte und dem, in dem Tom immer lebte, wenn er hier war und im Grunde gehörte dieses Anwesen ihnen Beiden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)