Anders, als man denkt von DhalaElenaAngel ================================================================================ Kapitel 6: Erklärungen ---------------------- Verwirrt richtete Tom sich etwas auf. Es war noch stockdunkel und er war sich ziemlich sicher, dass er gerade erst ins Bett begangen war, beziehungsweise sich auf das Sofa gelegt hatte. Er hatte die Zellen vorbereitet und mit Regulus die Erstellung des Jugendzimmers ihrem gegenüber überwacht. Auf Lupins Anraten hin herrschte ein warmer und heller Braunton vor, mit etwas dunklem Waldgrün und Silber. Dann war heut auch noch eine Versammlung gewesen. Das Beste war, dass Regulus mitgegangen war, das erste Mal seit etwa sechzehn Jahren hatte der Andere seinen Platz an Toms Seite wieder eingenommen und das hatte Viele zum Staunen gebracht, am Meisten ihn selbst. Er hatte diesen Tag genutzt, um seine Befehle zu geben, vor Allem an die, die noch in England waren. Was sie zu beachten hatten, wo sie Gerüchte streuen mussten, dass man nicht zu dem Alten durfte, ohne einen Zauber, um seinen Geist lückenlos abzuschirmen und dass die Mitglieder des Wizgamont vielleicht mal ihren Kopf untersuchen lassen sollten. Nach diesem Tag hatte er sich also seinen Schlaf auch mehr als verdient. Was bitte hatte ihn dann geweckt? Er rieb sich die Augen, sah zu Regulus, der ruhig und friedlich schlief, dann stand er auf. Klo, etwas trinken und dann zurück ins Bett war vermutlich das Beste, vielleicht würde sich das Rätsel dann lösen, vermutlich musste er wirklich einfach nur mal aufs Klo. So etwas sollte es schließlich auch geben. Doch auf dem Weg zum Klo blieb er abrupt stehen. Das kam davon, wenn man zu müde zum Denken war! Er wandte sich um, trat zu dem großen Bett und sah seinen Verdacht bestätigt. Sein Sohn hatte ihn geweckt, ohne es vermutlich auch nur zu ahnen. Der Junge hatte sich halb von seiner Decke frei gestrampelt und auch wenn er keinen Laut von sich gab, sah man, dass er einen schrecklichen Alptraum haben musste, in dem er sich herumwarf. Er klammerte sich an den Teddy, als wäre der seine einzige Rettung. Ja, er hatte geahnt, dass seine Bindung zu Ryder schon tiefer ging, als die bei Regulus. Er sah erneut zu dem Schlafenden, bevor er sich zu seinem Sohn setzte und den Jungen in seine Arme zog: „Beruhig dich“, sprach er leise auf den Jungen ein, den er so lange Zeit nur als Harry Potter gekannt hatte. Ihm zu erklären wer er wirklich war, würde der nächste Alptraum werden. „Du träumst nur, du bist sicher“, versuchte er dem Jungen klar zu machen, doch der Junge beruhigte sich nicht, er wehrte sich im ersten Moment sogar gegen ihn. Er musste mal wieder panische Angst haben. Vielleicht hätte er Remus rufen sollen, doch in dem Fall bezweifelte er, dass der Werwolf mehr erreichen würde. Der Kleine war nicht wach um zu sehen, wer da kam. Mehrere Minuten redete Tom ergebnislos auf den Jungen ein, bevor er die Augen verdrehte. Gut, der Kleine hatte gewonnen, stellte er fest und konzentrierte sich. Er mochte es nicht unbedingt, wenn seine Flügel aus dem Rücken schossen, aber er brauchte sie offensichtlich. Die dunklen Federn raschelten, als seine beiden zusätzlichen Körperglieder sich kurz streckten, dann hüllte er seinen Sohn in einen sicheren Kokon. Die Flügel strahlten ihre ganz eigene Wärme aus, er spürte, wie der Junge, der sich bis jetzt gewehrt hatte, langsam in seine Arme zurück sackte, die Augen hörten auf, unter den Wimpern zu rasen und er begann, wieder ruhiger zu atmen. „Siehst du?“, fragte Tom sanft. „Du bist sicher, hier passiert dir nichts.“ Er war allerdings überrascht, als die Hand, die nicht den Teddy umklammert hielt, sich mit erstaunlicher Kraft um sein Handgelenk legte. „Ich gehe nicht weg“, versicherte er leise, mit dem Ergebnis, dass der Griff noch etwas fester wurde. „Ich schließe, du glaubst mir nicht“, stellte Tom trocken fest. Er strich Harry sanft über die Haare. Er wollte dem Jungen nicht den einzigen Namen nehmen, den er kannte, es war dessen Entscheidung, seinen alten Namen wieder anzunehmen, oder eben nicht. Das hatten weder Regulus, noch er zu entscheiden. Erst, als Harry wieder eine Weile lang vollkommen ruhig in seinen Armen gelegen war, merkte er, dass da noch Jemand stand und sah auf. „Reg, hab ich dich geweckt?“, fragte er leise. „Das wollte ich nicht.“ „Schon gut“, gab der Andere zurück. „Ich hatte ein komisches Gefühl und dann hab ich deine Flügel gehört, also bin ich aufgestanden. Was war los? Hat er schlecht geträumt?“ „Ja, ich habe ihn nicht wach bekommen, also habe ich es so versucht und er hat sich zumindest beruhigt, allerdings hält er sich jetzt an mir fest“, fügte er amüsiert hinzu. „Und er lässt mich einfach nicht mehr gehen.“ Dann aber wurde er ernst. „Ich fürchte, würde ich es tun, würde er denken, zurückgewiesen zu werden und seine Alpträume werden auch nicht besser werden. Ich traue mich nicht mal, die verdammten Flügel einzuziehen!“ Regulus lachte leise, küsste den Anderen und strich durch die Federn. Der Ältere ließ seine Flügel selten raus und er liebte diese Momente, wenn er den weichen Flaum berühren konnte. Er hatte dem Älteren auch ganz frech mehrere Federn gerupft. Sie waren die besten Schreibutensilien überhaupt, da sie nie abstumpften. „Dann bekomme ich sie wenigstens auch mal wieder zu sehen“, argumentierte er. „Wenn du sie schon sonst immer versteckst.“ „Du weißt, dass du nur was zu sagen brauchst“, gab Tom mit gerunzelter Stirn zurück. „Ich weiß, aber ich finde es schöner, wenn du sie von dir aus mal raus lässt und du weißt, wie sehr ich sie liebe.“ Er spielte weiter mit ihnen. „Warum schlafen wir nicht einfach noch ein paar Stunden hier bei Ryder? Ich meine, er lässt dich sowieso nicht los und du kannst die Flügel draußen lassen. Dann bekommt der Junge nicht wieder das Bedürfnis zu flüchten.“ Tom seufzte. Eigentlich dachte er, dass diese Situation den Jungen mitnehmen würde, wenn er aufwachen und nicht allein sein würde. Allerdings wollte er Harry jetzt auch nicht her geben. „Also gut“, gab er daher nach und rutschte ganz auf das Bett, legte sich auf die Seite, so, dass er mit einem Flügel den Jungen zudecken konnte, um eine Panik zu verhindern. Er lächelte, als Regulus sich auf Harrys andere Seite legte, einen Arm um dessen Mitte schlang. Ja, das fühlte sich gut an. Das hier war perfekt. Sie, zusammen. Eine Familie. Er spürte, wie Regulus die Decke über sie Alle zu Recht zog, dann schlief er wieder ein. Tom wachte erst auf, als er merkte, wie sein Sohn heftiger zu atmen begann. Es war auch schon hell, also konnte er auch gut aufstehen. Vorsichtig streckte er den Flügel, der über dem Jungen lag, strich etwas über dessen Arm. „Ganz ruhig“, wiederholte er die Worte, die man wohl am öftesten zu Harry gesagt hatte, seit dieser hier war. „Du bist sicher“, versprach er sanft. Es dauerte eine Weile, aber dann ließ das hektische Atmen nach und zu seiner Verwunderung hielt Harry ihn immer noch fest, obwohl er wach war, denn der Junge sah ihn, für den Bruchteil einer Sekunde, an, bevor er sich wieder abwandte, seinen Teddy fester an sich drückte. Er sah, dass Harry Angst hatte, ihn anzusehen, oder losgelassen zu werden, dazu brauchte er noch nicht mal Geistmagie. Es war hell, aber doch irgendwie dämmrig, als Harry erwachte. Warm und aus irgendeinem Grund fühlte er sich vollkommen ruhig und sicher. Etwas, das er nie für möglich gehalten hatte, ein Gefühl, dass er nur so ähnlich aus den kurzen Momenten kannte, die er in Sirius’ Armen verbracht hatte, doch es war anders... sicherer. Etwas, dass er sich nie hätte vorstellen können. Es war das Gefühl, seine Augen schließen zu können, ohne Angst haben zu müssen, dass Irgendwas geschehen würde. Er hatte sogar, was wirklich selten war, einen Moment lang nicht mal Angst, die Augen zu öffnen. Dabei war das das Gefühl, was ihm am Vertrautesten war: Angst. Angst vor dem Aufwachen, Angst vor dem Tag, Angst vor seinen Verwandten. Angst war eine der wenigen Konstanten gewesen. Gut, was war anders, als sonst? Vorsichtig öffnete Harry für einen kurzen Moment die Augen – und stockte. Er war nicht allein! Da lag noch Jemand! Was ging hier vor?! Was war los? Wo war er? Automatisch atmete er immer heftiger, doch obwohl er einfach etwas hätte tun sollen, so was wie flüchten, was sein Verstand ihm vorschlug, wehrte sich Alles in ihm, diesen komischen Kokon, der nicht aus Decken bestand, zu verlassen. Was ihn noch verrückter machte, da er das nicht verstand. Was ging hier nur vor? Erst wurde er verprügelt, dann war da Remus, Voldemort, der ihn nicht umbringen wollte! Und jetzt... was ging hier vor?! Er wusste nicht, wie lang er sich selbst verzweifelt Fragen stellte, um eine Antwort zu bekommen, die er einfach nicht finden wollte, als die Stimme über ihm erklang. Vollkommen ruhig, fast schon hypnotisch und aus irgendeinem Grund glaubte er, was er hörte, ohne es in Frage zu stellen. Dabei sollte doch gerade er es besser wissen. Schon so oft hatte man ihm irgendwas erzählt und ihn nur noch weiter ausgenutzt, doch er konnte sich nicht gegen diese Stimme wehren! Kurz öffnete er seine Augen, nur um sie gleich wieder zu schließen. Oh Merlin! Er lag in den Armen des dunklen Lords! Und der hatte auch noch Flügel! Hier war doch irgendwas vollkommen verkehrt! Was war hier los?! Abrupt wandte er sich um, nur in das schlafende Gesicht des Mannes zu sehen, der in diesem Moment mehr denn je aussah, wie Sirius. „Harry, es ist Alles in Ordnung“, redete Tom leise weiter. „Du weißt, dass ich dich nicht verletze, nicht wahr?“, fragte er dann sanft, strich leicht über die Hand, die sich um sein Gelenk gelegt hatte. Ja, das war es, was Harry nicht verstand. Warum hielt der Andere ihn, statt ihn umzubringen? „Warum?“, flüsterte er. „Warum was?“, fragte er sanft, strich einige der Strähnen zurück. Er wollte das Gespräch auf jeden Fall am Laufen halten. „Warum..?“, wiederholte Harry, obwohl er die Antwort fürchtete. „Warum… lebe ich noch? Ich… bin doch nur ein… Hindernis..“ „Das bist du nicht“, gab Tom bestimmt, aber vollkommen ruhig zurück. „Du hattest nur das Pech, zwischen alle Fronten zu geraten, keine Sorge, das wird nicht noch mal geschehen. Wir werden uns Alle darum kümmern, du bist hier vollkommen sicher.“ Sicher, fragte Harry sich selbst. Das war für ihn kaum mehr als ein leeres Wort, denn immerhin hatte man ihm gesagt, dass er bei seinen Verwandten auch sicher sei. „Wieso?“, fragte er leise. Er verstand es nicht. Warum nutzte der Mann nicht seine Chance, ihn einfach los zu werden? Er wehrte sich nicht oder sonst was! Es hätte nur endlich ein Ende gefunden, keine Angst mehr... Im ersten Moment konnte Tom nicht mal antworten, er musste wieder daran denken, dass Harry ihn mehr oder weniger darum gebeten hatte, umgebracht zu werden. Er musste sich selbst daran erinnern, dass Harry nur eine Welt aus Schmerzen und Bestrafungen kannte, die ihm Alles genommen hatte, was ihm je etwas bedeutet hatte. „Weil sie dich belogen haben“, antwortete er nach einer ganzen Weile. „Grausam belogen. Über Alles. Dein gesamtes Leben war eine einzige Lüge, bis hin dazu, wer deine Eltern sind. Wusstest du, dass ich in der Nacht, in der ich angeblich die Potters umgebracht haben soll, in Frankreich gewesen bin?“ Was? Eine Lüge? Nicht Voldemort hatte ihn zu einem Vollwaisen gemacht? Die Potters waren nicht seine Eltern? James Potter, der ihm immer wieder als leuchtendes Vorbild vorgehalten worden war, Seine Mutter, von der er doch die Augen hatte. „Was..?“ Alles eine Lüge? Er hatte gedacht, dass das Alles, was er tat wenigstens den Sinn hatte, dass all seine Schmerzen irgendwo einen Zweck hatten. Mit großen Augen sah er den Anderen an, er spürte, wie die Tränen wieder zu rollen begannen, denn auch, wenn sein Verstand wieder mal ganz hilfreich meinte, dass Voldemort ihn nur belügen würde, sagte ein anderer Teil seines offensichtlich schizophrenen Hirns ihm, dass der Mann, den er für seinen Todfeind gehalten hatte, ihn nicht belog. Und obwohl es vermutlich das Dümmste war, was er tun konnte, verbarg er sein Gesicht an der Brust des Älteren. Tom sagte nichts, er strich dem Jungen nur über die Haare. Er spürte schlagartig, wie die Verzweiflung zu ihm herüber schwappte, er hielt den Jüngeren, ließ ihn weinen. Er setzte sich etwas weiter auf, legte auch den zweiten Flügel um seinen verzweifelten Sohn, der zu ahnen begann, wie übel man ihm mitgespielt hatte. Und das, wo er ohnehin schon so am Ende war, man hatte ihm auch noch den Grund genommen, warum er sich bisher durch das Leben gequält hatte. Erst, als er merkte, wie Harry sich müde geweint zu haben schien, sprach er wieder. „Sie haben dich benutzt, aber das hat jetzt sein Ende“, versprach er. „Hier hast du Alles, was du brauchst, ein eigenes Zimmer, Bücher, Kleidung, Spiele und Freunde wirst du sicher auch finden.“ Sofort schüttelte Harry den Kopf. Nein, ganz sicher wollte er keine Freunde mehr, die hatten die dumme Angewohnheit, sich gegen ihn zu wenden oder zu sterben. Er wollte keine Toten mehr. Lieber blieb er allein, das konnte so schlimm auch nicht sein. Er blieb liegen, wo er war, im Arm des Mannes, den er hätte töten sollen, er klammerte sich mit seiner freien Hand sogar an Diesen, warum wusste er nicht, nur, dass er auf gar keinen Fall loslassen wollte. „Harry, du brauchst Freunde“, sprach Tom ruhig. „Sie... sterben immer“, flüsterte Harry nur. „Nein, Niemand, ich.. bring Alle um...“ „Das ist dumm, du bringst Niemanden um.“ „Hedwig“, flüsterte Harry nur. „Das waren Andere“, gab Tom zurück. „Sie.. haben es getan... weil ... sie mir gehört!“ Warum erzählte er das? Warum konnte er nicht aufhören? Er hatte all diese Gedanken noch nie Jemandem erzählt! Er redete sonst nie über all diese Vorfälle, nicht mal mit Sirius hatte er damals über Cedrics Tod geredet. Der Junge, der beim trimagischen Turnier gestorben war, der ihm ein Freund und Vertrauter geworden war, heimlich, damit Niemand ihm auch noch das kaputt machen konnte. Warum erzählte er das? Und doch konnte er nicht aufhören, oder gar eine Antwort verweigern, wenn er das Gefühl hatte, dass der Mann eine wollte. Alles, um sich einen Moment noch etwas besser zu fühlen. „Und? Hast du sie darum umgebracht?“, entgegnete Tom leise. „Nein, hast du nicht. Du hast sogar noch versucht, ihr zu helfen, obwohl du dich selbst kaum bewegen konntest.“ Er drückte den Jüngeren fester an sich. „Wir beschützen dich ab jetzt vor solchen Leuten...“ „Warum?!“ Niemand hatte ihm das je so angeboten. Sirius hatte es nicht gekonnt, er war ja immer nur auf der Flucht gewesen und Remus hatte ihn nie lange sehen dürfen, auch, wenn Beide immer gesagt hatten, dass sie ihm helfen wollten, wenn sie wussten, dass er Probleme hatte. Aber wie sollte er das denn sagen? Die Beiden wären doch umgebracht worden! Tom seufzte leise. Das würde jetzt wirklich hart werden, aber diese verzweifelte Frage nicht zu beantworten, war ja auch nicht fair. Harry hatte so schon genug Angst, ihn im Unklaren zu lassen, war noch gemeiner. „Ich werde es dir erklären“, versprach er sanft und strich über dessen Haare. „Nachdem du etwas gegessen hast, du hast seit gestern Mittag nur noch geschlafen.“ Harry sah den Anderen an, nickte aber dann. „Erschrick nicht, ich ziehe die Flügel ein,“ erklärte Tom, er gab Harry noch einen kurzen Moment, dann öffnete er den sicheren Kokon, spannte seine Flügel ein weiteres Mal, zog sie dann wieder in seinen Rücken ein. Er sah, wie Harry regelrecht zusammen zuckte, als sein kleines, persönliches Versteck verschwand und damit ein Teil der Wärme. Harry schauderte, als das Halbdunkel auf ein Mal verschwand. Es war, als würde ihn mehr Realität treffen, sein Hirn schrie noch lauter, dass es Selbstmord war, dem Anderen zu vertrauen, denn gleichzeitig war es ihm ja inzwischen relativ gleich, wenn er tot war. Er war sich immer noch nicht sicher, ob er wirklich froh sein sollte, dass er lebte. Doch immer noch hielt der Ältere ihn fest in den Armen und sein Teddy war auch da. Nun sah er auch wieder Regulus da liegen, der sich auch langsam streckte und aufsah. „Hi, ihr Beiden. Seit wann seid ihr denn wach?“ „Noch nicht zu lang“, gab Tom zurück. „Ich wollte Frühstück ordern und Harry dann einige Dinge erklären. Er hat danach gefragt, “ fügte er an, als er den überraschten Ausdruck im Gesicht seines Mannes sah. „Aber ich habe ihm gesagt, dass das Alles Zeit bis nach dem Essen hat.“ Regulus nickte. „Ja, essen wir erst. Ich brauche einen Kaffee, um wach genug zu sein, “ fügte er an. „Ja, das wäre mir sehr lieb“, nickte Tom und bestellte etwas zu Essen bei den Hauselfen. „Ich möchte dich ansprechbar haben“, fügte er an, strich leicht über Harrys Seite. Der Jüngere klammerte sich immer noch an ihn, aber nun war dessen Verwirrung noch viel greifbarer, als vorher. Verwirrung über das, was Tom angedeutet hatte und mit Sicherheit auch über sein eigenes Verhalten, da er den Älteren nicht loslassen konnte, so panische Angst hatte er, verlassen zu werden. Erst, als das Essen kam, löste Tom sanft die verkrampfte Hand von seinem Hals. „Du wirst zumindest eine Hand zum Löffeln brauchen“, sprach er, deutete auf die Schüssel vor dem Jüngeren. Sie enthielt Rührei und daneben, auf einem Teller, lag frisches Weißbrot. „Keine Sorge, weder Regulus noch ich werden auf ein Mal verschwinden.“ Er griff erst nach seinem Sandwich, als er sah, wie Harry langsam begann, sich seinem Essen zu widmen. Immer noch sichtlich unsicher, ob das Alles ein schlechter Scherz oder ein Traum war, aber er schien genug Hunger zu haben, um es darauf ankommen zu lassen, ob es verschwand und er war sichtlich erleichtert, als er das Ei dann wohl auch im Mund noch schmeckte. Harry aß nur langsam, zögerlich. Eigentlich sollte er verlangen, runter gesetzt zu werden, zeitgleich wollte er aber, dass der Ältere ihn nicht losließ, ihm nicht die Wärme nahm, die er gerade im Moment spürte. Also wanderte sein Blick immer wieder zu der Hand, die auf seinem Bauch lag, während sein Hirn ihn wegen seiner einmaligen Dummheit scholt, die sich mal wieder im hohen Grade bemerkbar machte. Doch er konnte nichts dagegen tun, auch, wenn seine Vernunft ihm sagte, wie dumm das war, ein wesentlich größerer Teil von ihm wollte bleiben, wo er war, sich noch eine Weile fühlen können, als wäre er nicht mutterseelenallein auf der Welt. Tom spürte die Gedanken seines Sohnes und automatisch verstärkte er seinen Griff. Er sah in die fragenden Augen des Anderen, formte ein stummes ‚später’ mit den Lippen und nahm einen weiteren Schluck Kaffee. Er war mit dem Essen längst fertig, so, wie Regulus auch, doch Harry tat sich sichtlich schwerer damit. Er aß auffällig langsam, wie schon am Tag zuvor, als müsse er sich bei jedem Löffel davon überzeugen, was er da im Mund hatte. Das war noch was, was er überprüfen musste. Er wartete geduldig, bis sein Sohn offensichtlich keinen Hunger mehr hatte, ließ die Tabletts anschließend verschwinden. Nervös wandte Harry sich um, sah den Anderen an, der ihm eine Antwort versprochen hatte, eine Erklärung. Tom lächelte etwas. „Weißt du, was ich bin? Du hast meine Flügel gesehen, “ setzte Tom schließlich an. Harry schüttelte verwirrt den Kopf, nicht ganz verstehend, was der Andere wollte. Ja, sicher hatte er die Flügel gesehen, na ja, eher gespürt, aber gewundert hatte er sich nicht, sie waren ihm viel zu natürlich vorgekommen. „Ich bin ein magisches Wesen“, erklärte Tom ruhig. „Aenuin werden wir genannt, eine Legende besagt, wir wären die verbotenen Kinder der Erzengel, verboten, weil wir außergewöhnliche Kräfte haben, verglichen mit Anderen. Wir sind auch Wandler, immer, wenn einer von uns beschlossen hat, etwas zu ändern, wandelt sich die Zeit und eine Neue beginnt. Aenuin haben Flügel, offensichtlich, große Kräfte und sie gelten als Besonderheit, wir können auch ein sehr langes Leben haben, wir altern anders, als Andere und mit uns unsere Gefährten, darum sehe ich auch noch so jung aus, obwohl ich kaum jünger bin, als Dumbledore. Und ich werde lange so aussehen.“ Verwirrt rieb Harry sich den Kopf. Was hatte das mit alledem zu Tun? Damit, dass die Potters nicht seine Eltern sein sollten? Er verstand es nicht! Warum erzählte Voldemort ihm stattdessen, was er für ein Wesen war?! „Es gibt zwei Arten Aenuin“, erklärte Tom leise weiter. „Die Dominanten und die, die es nicht sind. Dominante sind meist männlich, sie sind auf Niemanden angewiesen, sie könnten theoretisch sogar den Tod ihres Gefährten überleben. Sie können, wie ich es getan habe, ohne ihre Eltern aufwachsen, ohne, dass es Folgen gehabt hätte. Aber es gibt auch nicht dominante Aenuin, oft sind es Mädchen, manchmal auch Jungen. Sie haben es schwerer, ab ihrem sechzehnten Lebensjahr sind sie auf ihren Aenuin – Elternteil angewiesen, um sie zu erden, wenn man es so sehen will, sie können die Eltern erst verlassen, wenn sie ihren Gefährten gefunden haben, der dieses Erden für sie übernimmt, das gilt vor allem für männliche, nicht dominante Aenuin.“ Tom strich leicht über Harrys Hand. „Diese submissiven Aenuin sind nicht schwächer, als die Dominanten, es ist eher das Gegenteil der Fall. Sie haben so viel Magie, dass sie die Dominanten oder eben ihren Gefährten brauchen, um etwas dieser Magie umzuleiten, weil ihre Körper den Machtstau nicht lange aushalten würden.“ „Warum... ist das wichtig?“, fragte Harry müde. Es war sicher eine interessante Geschichte und Hagrid und Luna würden sich auf so was stürzen, aber er sah den Zusammenhang zu all dem nicht, was der Andere vorher angedeutet hatte. Tom seufzte leise, deutete dann auf Regulus. „Der Bruder von Sirius ist mein Gefährte,“ erklärte er weiter. „Wusstest du, dass auch in den Reihen der Blacks magische Wesen waren? Dämonen. Sirius und Regulus haben diese Gene geerbt. Der Grimm war nicht die Animagusfigur von Sirius, sondern ihr magisches Wesen, sie sind wirklich zum Teil Dämonen. Regulus?“ Der nickte, schloss die Augen und saß kurz danach als Grimm auf dem Bett. Allerdings war er nicht rein schwarz wie Sirius, sein Fell war eher dunkelgrau. Er stupste seinen Sohn mit der Schnauze an und war begeistert, als das dann doch ein kleines Lächeln auf das Gesicht des Jungen zauberte. Erst dann transformierte er sich zurück. „Wir sind Halbdämonen, nur so konnte Sirius Azkaban so lange so unbeschädigt überstehen und man hätte ihn auch nicht so leicht umbringen können, wäre er nicht in den Bogen gestürzt.“ Überrascht starrte Harry den Bruder seines geliebten Paten an, er konnte das nicht fassen. Dämon? Warum hatte Sirius ihm das nie erzählt? Aber selbst das klärte noch nicht, was das mit ihm zu Tun hatte? Und... wenn das da Sirius’ Bruder war, warum hatte der seinem Bruder nie gesagt, dass er lebte? Er erinnerte sich noch gut daran, als er Sirius damals gefragt hatte, warum er so traurig war, wenn er den Stammbaum ansah, ob es war, weil sein Name ausgebrannt war und er den Kopf geschüttelte und gesagt hatte, er habe nicht gut genug auf seinen kleinen Bruder geachtet und nun sei er tot. „Tom, erklär es ihm endlich, er versteht doch gar nichts“, tadelte Regulus ungehalten. „Auf Einzelheiten können wir später kommen, er ist vollkommen verwirrt.“ „Wie will er verstehen, wenn er die Einzelheiten nicht kennt?“, argumentierte Tom strich leicht über Harrys Hand. „Dämonen haben manchmal die Fähigkeit, Kinder zu gebären, auch, wenn sie eigentlich Männer sind. Und Regulus ist einer dieser sogenannten Träger, was wir beide nicht wussten, als wir uns kennen gelernt haben.“ Er atmete tief durch. „Etwas mehr als ein Jahr bevor die Potters umgebracht wurden, wurde Regulus schwanger. Wir haben es erst sehr spät gemerkt, weil wir das nicht für möglich gehalten haben. Ich habe dann raus gefunden, dass Dumbledore mit Regulus’ Gedächtnis gespielt hat, um ihm das Wissen um seine Herkunft zu nehmen, um die Kraft, die er eigentlich hat. Ich wollte nicht, dass er in Gefahr gerät und habe ihn von England, wo er sich nach seinem vorgetäuschten Tod aufgehalten hat, nach Frankreich gebracht, wo er sich auch frei bewegen konnte. Da ist unser Sohn zur Welt gekommen. Wir waren so stolz auf ihn, er war ein kleines, süßes Baby, aber es ist kaum ein Monat vergangen, da wurde unser Haus überfallen.“ Kurz schloss Tom die Augen, er hatte selbst jetzt, Jahre später, noch Probleme darüber zu sprechen, denn er selbst hatte es versaut. Er hatte nicht aufgepasst und Regulus allein der Gefahr überlassen. Er spürte die Hand seines Geliebten, die seine Schulter sanft drückte, dann dessen Stimme, die die Geschichte weiter erzählte. „Ich bin damals schwer verletzt worden und in der Wiege meines Kindes lag ein toter Junge mit eingeschlagenem Schädel. Ich habe geschrieen, dass das nicht mein Baby wäre, aber Alle dachten, es wäre tot. Und irgendwann habe ich es selbst geglaubt. Seit diesem Tag war Niemand mehr in diesem Haus in Frankreich, obwohl es wirklich schön ist. Es waren zu viele Erinnerungen dort. Ich habe mich in den Süden zurück gezogen, Tom hat sich immer mehr in seinen Krieg verbissen. Ja, er wusste von der angeblichen Prophezeiung, aber er kannte Trelawney und hat nie auch nur ein Wort von all ihrem Gerede geglaubt. Es kam ihm komisch vor, dass eine Säuferin, die nicht mal das Wetter richtig vorher sagen kann, auf ein Mal etwas so Wichtiges sehen konnte, außerdem führt Tom keinen Krieg mit und gegen Kinder. Er hat das Thema einfach fallen lassen. Zu Halloween hat er mich besucht, er war nicht mal im Land, als er durch Lucius von seinem eigenen Tod erfahren hat. Glaub mir, so ein dummes Gesicht habe ich auch mein Lebtag lang noch nicht gesehen.“ „Er...war nicht da?“, fragte Harry, er zitterte immer stärker, ohne zu verstehen, warum. „Du hast meine... die Potters nicht umgebracht?“ Tom schüttelte den Kopf. „Nein, sie waren mir nie wichtig genug, um mich auch nur da hin zu bewegen,“ gab Tom zurück. „Aber ich muss zugeben, ich habe herzlich gelacht, als die Geschichte kursierte, wie du mich umgebracht haben sollst, vor Allem das mit der Narbe vom Avada. Der hinterlässt keine Narbe, das verspreche ich dir. Ich bin oft genug damit traktiert worden. Er tut höllisch weh, aber er hinterlässt keine Spuren.“ Sanft drückte er den Jungen fester an sich, packte ihn in eine Decke, da der ja wie Espenlaub zitterte. „Wer... war es dann?“ „Das wissen wir nicht,“ gab Regulus zurück, er nahm Harrys Hand in seine, strich leicht darüber. „Aber Tom meinte, es war Dumbledore selbst, sein bester Mann, James war seine persönliche Lieblingsspielfigur, hat ihn irgendwann genervt. Vielleicht hat er dem Alten widersprochen und da hat er beschlossen, dass er James vernichtet, er hat noch nie gut auf Leute reagiert, die eigenständig denken.“ „Oder es war ein Bauernopfer, um die Aufmerksamkeit auf dich zu lenken, in der Hoffnung, dass ich endlich etwas tue, was ihm verrät, wo ich bin. Aber ich habe still gehalten, du warst ein Kind, du hast mich nicht interessiert. Ich fand nur zutiefst lächerlich, was in den Zeitungen stand.“ Immer noch sah Harry die Beiden verständnislos an. Er verstand nicht, was all das mit ihm zu Tun hatte. Gut, er war sich sicher, dass nicht Voldemort seine Eltern umgebracht hatten, von denen er sagte, dass sie nicht seine Eltern waren, aber das erklärte nicht, warum die Beiden ihn festhielten! Regulus seufzte, als er die vollkommene Verwirrung erkannte. Er hob den Kopf seines Sohnes an. „Vor einigen Tagen hat Severus dich schwer verletzt gefunden, du hast nicht richtig geatmet, unter dir war Alles voller Blut, aber Wunden konnte er keine finden, er wusste, dass die unter magischen Schilden versteckt sein mussten und er wusste, dass nur Wenige in der Lage sind, solche Schilde so stark zu beschwören, dass er sie nicht brechen kann. Also hat er dich hierher gebracht und ein sogenannter Heilerzirkel hat die Zauber gebrochen. Alle, wie sich rausgestellt hat. So konntest du versorgt werden und noch was ist ans Tageslicht gekommen.“ Ah, nun wurde es interessant, stellte Harry fest, sah die beiden Männer kurz an. „Was?“, fragte er leise, bewegte aber seinen Kopf etwas, um dem Griff zu entkommen, ihm waren diese Berührungen unheimlich. Er wollte sie irgendwie aber noch viel mehr machten sei ihm Angst. Kurz wechselte Tom mit Regulus einen Blick, dann sprach er einen kleinen Zauber, ließ einen Handspiegel entstehen. „Du siehst weder James Potter noch Lily Evans auch nur im Entferntesten ähnlich, du hast dein Leben lang unter magischen Rüstungen und Zaubern gestanden. Deine Augen gewöhnen sich immer noch daran, dass sie keine Brille brauchen. Du hast auch keine grünen Augen und keine Locken. Von keinem von uns. Um ehrlich zu sein hast du eine erstaunliche Ähnlichkeit mit deinem Onkel und mir, als wir jünger waren,“ fügte Regulus an, nahm dem Älteren den Spiegel ab und hielt ihn seinem Sohn hin. Was?! Harrys ohnehin überfordertes Hirn versuchte, die Bedeutung dieser Worte zu begreifen. Er sah nicht aus, wie ein lebendes Double von James Potter mit Lilys Augen? Hatte man ihm nicht einmal mehr sein Aussehen gelassen?! Wie war das geschehen und...? Moment! Abrupt wandte er sich Regulus zu, starrte ihn an. „Onkel?“, flüsterte er. „Ja,“ gab Regulus leise zurück. „Onkel. Sirius war dein leiblicher Onkel. Darum hast du ihm immer vertaut, magische Wesen spüren die Verbindung zur Familie, sie wissen, ob sie verwandt sind oder nicht, es ist eine genetische Sache,“ erklärte er. „Und ich habe dich auf die Welt gebracht,“ fügte er an, strich sich eine Träne aus den Augen. „Ich habe dich gehalten, als du noch klein warst, ich habe dich so geliebt und... als ich dachte, du wärest tot! Ich... es gab Tage, da wusste ich nicht, wie ich weiter machen soll!“ Harry spürte, wie der Andere ihn aus Voldemorts Armen zog, ihn an sich drückte. Es machte ihm Angst, er wollte sich frei kämpfen, wollte zurück zu dem Anderen, doch wieder klammerte sich sein verrätersicher Körper an den anderen Erwachsenen, während die Tränen zu fließen begannen. Wollten diese Beiden ihm da gerade klar machen, dass sie seine Eltern waren? Dass er gar kein Waise war, dass er eine Familie hatte, die ihn liebte, er, der Freak, der nur Allen im Weg war?! Warum konnte nur Sirius nicht da sein...? Tom ließ seinen Mann gewähren, wusste er doch, wie sehr der sich zurückgehalten hatte, als er ihn auf dem Arm gehalten hatte. Er strich nur weiter über Harrys Haare, vor Allem, da er spürte, wie zerrissen der Junge war. Kein Wunder, das Band zu Regulus schien noch weit davon entfernt, sich zu regulieren. Im Gegensatz zu seinem. Vielleicht, weil er nicht ganz so irrational handelte, wie Regulus es in dem Moment tat. „Wir sind deine Eltern,“ bestätigte er dem Jungen seine Vermutung. „Daran besteht kein Zweifel, wären wir es nicht, hättest du damals nicht mal die Nacht überlebt, meine Magie im Heilerkreis hat dich am Leben erhalten. Severus hat einen Abstammungstest mit dir gemacht, du bist unser Sohn.“ Er sah auf den Spiegel, der noch immer ungenutzt auf der Bettdecke sah. „Hätte ich das auch nur geahnt, hätte ich dich schon lange geholt und dir das Alles, was du durchgemacht hast, erspart, aber mir ist nicht mal die Vermutung gekommen, dass ausgerechnet Harry Potter, der goldene Junge von Gryffindor, mein Kind sein könnte. Ich habe nie gewagt, anzunehmen, dass du noch lebst...“ „Nein!“, rief Harry. Nein, das konnte nicht sein! Es durfte nicht Alles eine Lüge gewesen sein, was man ihm erzählt hatte, sein ganzes Leben war vollkommen sinnlos gewesen! „Nein,“ flüsterte er, krallte sich an dem Mann fest, der ihn hielt. „Das kann doch nicht sein, nein, nein, nein!“ Regulus sah seinen Mann hilflos an, während er Harry hielt, der Junge klammerte sich an ihn, rief allerdings auch immer wieder, dass das nicht sein könne. „Was sollen wir tun?“, fragte er leise. Warum konnte ihr Sohn sich nicht einfach freuen, wie er es tat? „Nichts,“ gab Tom zurück. „Er wird sich beruhigen. Wir haben ihm gerade den Boden unter den Füßen weggezogen, er hat ein Recht darauf, so zu reagieren, sein Leben war eine einzige Lüge und Jeder hat ihn benutzt. Wir sind einfach weiter für ihn da, dann wird es sich langsam geben.“ Regulus seufzte leise und nickte. Er würde Alles tun, seinem Kind diese Last von den Schultern zu nehmen, aber wie hätte er das machen sollen? Es war einfach nicht möglich, so sah es doch aus. Er konnte Ryder nur helfen, diese Last zu tragen und irgendwann zu bewältigen, damit er glücklich werden konnte. „Es ist gut,“ sprach er leise auf seinen Sohn ein. „Dir wird nichts mehr passieren, Niemand wird dich ausnutzen, du bist sicher, dein Vater und ich werden uns um Alles kümmern. Du musst keinen Krieg mehr kämpfen. Du bist ein Kind...“ Harry schniefte, während seine Tränen immer weiter flossen, er wusste nicht, was er denken sollte. Wieder half ihm sein Hirn mit Kommentaren wie, dass das doch Alles nur Lügen seien, dass die Beiden ihn fallen lassen würden, sobald er ihnen nichts mehr bringen würde, doch zeitgleich war da eine weitere Stimme, die ihm vergewisserte, dass keiner der Beiden log und dass sie ihn wirklich nur schützen wollten. Was er gleich noch weniger verstand. Er war sicher nicht der Sohn, den ein Vater haben wollte, er war schwach und nicht in der Lage auf sich selbst zu achten, immer steckte er in Schwierigkeiten! Er konnte den Anderen doch nicht glauben und wenn er es noch so wollte, doch trotzdem schaffte er es nicht, seinen eisernen Griff zu lösen, mit dem er sich an Sirius’ Ebenbild klammerte. Tom sagte nichts, er beobachtete die Beiden eine Weile, als es klopfte. Er sah, dass Harry heftig zusammenzuckte, drückte kurz dessen Schulter. „Vielleicht Severus, um nach deinen Wunden zu sehen,“ erklärte er, trat zur Tür und hob eine Augenbraue. Ja, Severus war da, doch da war auch Lucius. Er ließ beide Männer hinein, sah aber zu Regulus, der seinen Sohn in den Armen hielt. „Was führt dich hierher?“, fragte er mit relativ ausdruckslosem Gesicht, während er sah, wie der Tränkemeister und Heiler leise mit Regulus, dann auf Harry einredete, der sich nicht von seinem Mann lösen wollte. Wohl einfach nicht wissend, wer das schlimmere Übel war. Severus oder der Andere. Er spürte, dass der Junge zu ihm zurück wollte, doch er musste sich auch an andere Leute um sich herum gewöhnen. „Drei der Leute sind wieder da,“ erklärte Lucius, der überrascht über das Bild war, was sich ihm bot. „Diese Muggelfamilie. Sie sitzt in getrennten Kerkerzellen und kreischt vor sich hin. Ich wollte weitere Anweisungen.“ Erneut sah Tom zu seiner kleinen Familie. „Ich werde ihnen höchstselbst einen Besuch abstatten, mit Severus, Remus und dir, damit Harry nicht allein hier ist, wenn er aufwacht.“ Er strich sich über seine eigenen Haare, stellte fest, dass er noch nicht mal angezogen war. „Wir treffen uns in zwei Stunden in den Kerkern.“ „Sehr wohl,“ nickte Lucius, sah dann wieder zu dem immer noch offensichtlich weinenden Jungen. „Wie geht es ihm?“ „Nicht sonderlich, er ist durch den Wind, vor Allem, weil er gerade erfahren hat, dass wir seine Eltern sind.“ Er seufzte etwas. „Er ist auch hin und her gerissen. Sein Verstand dürfte ihm sagen, dass er sich dumm benimmt, seine Instinkte sagen, dass Alles in Ordnung ist, das muss einem ja Kopfweh verschaffen.“ „Wir werden da sein,“ versprach Lucius, sah dann, wie sein Boss ins Bad verschwand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)