Idol von Angel_of_Thursday (You will never be alone..) ================================================================================ Kapitel 2: Kein Traum --------------------- Durch eben diesen Schrei stand sie nun wieder wie erstarrt da und glotzte den Mann, der vor ihr stand, an wie einen Außerirdischen. Wieso? Weshalb? Warum? Was zur Hölle?! Ihr Idol stand gerade vor ihr! Immer wieder bewegte sie den Mund auf und zu, eines Karpfen nicht unähnlich, doch es wollte kein Laut ihre Lippen verlassen. Verdammt, sie war am Ende doch nur eins dieser bekloppten Fangirls. Kaoru unterdessen legte den Kopf schief. Ohje, sie war also ein Fan, das konnte ja noch heiter werden. Nicht, dass sie ihm noch umkippte. Besorgt musterte er sie. "Uhm... ganz ruhig und tief durchatmen." Er strich sich über den Bart. "Lässt du mich rein? Dann erkläre ich dir alles." Sie würde garantiert umkippen, so viel stand fest, als er sah wie groß ihre Augen nun wurden. Jedoch trat sie einen Schritt bei Seite und ließ ihn so herein. Aber noch immer hatte sie kein Wort heraus bekommen. Saku beschallte unterdessen weiter die Wohnung. Er musste schmunzeln. Nachdem sie ihn herein gelassen hatte und die Tür dann hinter ihm geschlossen hatte, musste sie schlucken. Das geschah doch jetzt nicht wirklich. Das musste ein Traum sein! Ja, genau, ein Traum! Sie zwickte sich. "Aua...", entwich es ihr. KEIN TRAUM! Als sie ein leises Lachen neben sich vernahm, wurde ihr bewusst, dass Kaoru sie beobachtet hatte. Konnte das ganze NOCH peinlicher werden?! Sie ließ den Kopf hängen und traute sich nicht mehr dem Mann in die Augen zu sehen. "Ähm.. also ich... ähm... die Küche ist gerade aus... äh... setzen Sie sich ruhig..." Sie wies mit dem Zeigefinger ihrer rechten Hand in besagte Richtung, traute sich jedoch immer noch nicht den Kopf zu heben. Also ging Kaoru in die Küche und setzte sich an den Küchentisch, dabei sah er, dass er sie wohl beim essen gestört hatte. "Oh, bitte entschuldige, iss ruhig weiter." Als ob sie jetzt noch essen können würde. Langsam begab auch sie sich in die Küche, schaltete aber zuerst den CD-Player aus, bevor sie sich an den Tisch setzte und musste immer wieder schlucken. Sie hätte nie geglaubt, dass sie ihm einmal so nah kommen würde. Und jetzt saß er ihr direkt gegenüber! "Na komm schon, iss. Ich esse auch mit, wenn ich darf?" Oh mein Gott, wie unhöflich war sie eigentlich? Schnell stand sie auf und holte einen zweiten Teller. All zu viel hatte sie zwar nicht zubereitet, aber da sie sich selbst nur wenig auf ihren Teller getan hatte, reichte es, um den zweiten Teller halb zu füllen. Mit zittrigen Fingern stellte sie Kaoru den Teller hin und reichte ihm dann die Stäbchen. Dieser bedankte sich höflich. "Was... zu trinken?", krächste sie fast. Ihre Stimme wollte ihr schon nicht mehr gehorchen. "Ja, bitte." Also füllte sie ihm ein Glas mit Cola, stellte es vor ihm auf den Tisch und setzte sich dann selbst wieder an diesen. So gar nicht mehr hungrig starrte sie auf ihr Essen. "Ich..ich kann nicht besonders gut kochen...", stammelte sie, als sie aus dem Augenwinkel heraus sah, dass er sich gerade etwas von dem Reis in den Mund geschoben hatte. Nicht, dass sie ihn noch vergiftete! Doch Kaoru kaute ganz normal und schluckte es hinunter. "Quark, schmeckt gut.", meinte er lächelnd. "Ehrlich?" Endlich sah sie auf. Er nickte. Jetzt musste sie selbst nochmal probieren. Sie fand nicht, dass es sonderlich gut schmeckte oder anders als sonst, aber sie hatte ja auch nach wie vor keinen Hunger. Dennoch aß sie weiter, um nicht noch mehr Peinlichkeiten von sich zu geben. Auch Kaoru a8 weiter, konzentrierte sich jedoch auf die Worte, die er sich bereits zurecht gelegt hatte. Doch diese nun auch zu sagen fiel ihm verdammt schwer. Er seufzte leise. Feigling! Schimpfte er sich selbst in Gedanken. Als er aufgegessen hatte, kramte er in seiner Jackentasche herum und legte schließlich einen etwas zerknitterten Brief auf den Tisch. Naoko blickte verwirrt darauf. Der Absender war ihre Mutter und adressiert war der Brief an Niikura Kaoru, also an ihn. Nun sah sie ihn noch verwirrter an. "Was...", entkam es ihr. Kaoru strich sich wieder über den Bart, versuchte sich zu sammeln und ergriff schließlich das Wort. "Den Brief hat mir deine Mutter vor 2 Wochen zukommen lassen." Er seufzte. Er wusste genau, dass die Frau jetzt nicht mehr lebte, immerhin hatte sie in dem Brief auch erwähnt, dass ihr nur noch wenige Tage blieben. Und das war auch der einzige Grund, warum er den Brief überhaupt erhalten hatte und nun hier vor ihr saß. Als sie ihn weiterhin verwirrt anstarrte, fuhr er fort. "Na ja, immerhin siehst du mich schon mal an, ein Fortschritt." Er schmunzelte leicht und sie kniff die Augen zusammen. So, so, durch kleine Sticheleien taute sie also auf. Das kam ihm bekannt vor. "Ich hätte auch nicht gedacht, dass du uns kennst, immerhin war deine Mutter gar nicht gut auf uns zu sprechen." Sie legte den Kopf schief. Was sollte denn das heißen? "Sie... Mutter mochte es tatsächlich nicht, dass ich Ihre Musik gehört habe..." Was für eine Untertreibung! Mehr als einmal hatte sie deshalb eine großen Streit mit ihrer Mutter gehabt. Aber was hatte das jetzt alles damit zu tun, dass er nun vor ihr saß? "Aber, was... ich meine, wieso sind Sie jetzt hier?" Sie verstand gar nichts mehr. "Naoko, duzen musst du mich nicht. SO alt bin ich erstens noch nicht und zweitens... na ja, darauf will ich gerade hinaus..." Ihr Blick sprach Bände. Sie sollte ihr Idol duzen?! "Ähm... äh... ok... Meine Freunde nennen mich Nao.." "Nao also, ok." Er nickte. "Also was ich eigentlich sagen will..." Er atmete noch einmal tief durch. "Ich bin dein Vater." Ihre Augen wurden riesen groß und fielen ihr fast aus dem Kopf. "WAS!?!" Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)