Ein Teenager auf Abwegen von Kouichi (Die Geschichte eines Jungen. Ob Jesse und Jaden ihm helfen können?) ================================================================================ Kapitel 56: Ein neues Zuhause ----------------------------- Ein neues Zuhause Drei Tage später war es dann soweit. Ihre Koffer waren gepackt und sie machten sich auf den Weg zum Berliner Hauptbahnhof. Dort angekommen kaufte Friedrich für sie alle an einem Schalter die Zugfahrkarten. Danach reichte er jedem eine Fahrkarte und Alexander sah auf die seine. Er staunte nicht schlecht. „Im ICE und dazu noch erste Klasse?! Das ist ja richtig teuer!“, sagte Alexander und sah auf den Preis, der auf der Fahrkarte aufgedruckt war. Friedrich lächelte ihn an. „Für deine Reise in ein neues Leben ist das ein kleiner Preis, zum Vergleich zu dem, den wir hätten zahlen müssen, wenn wir dich verloren hätten.“, sagte Friedrich und Lydia, die hinter ihrem Mann stand, nickte zustimmend. Noch bevor Alexander etwas dazu sagen konnte, ertönte eine Durchsage: „Der ICE 300 85 von Berlin Hauptbahnhof nach München Hauptbahnhof fährt ein auf Gleis 2. Bitte Vorsicht bei der Einfahrt!“ Sie traten etwas von dem einfahrenden Zug zurück und als dieser dann laut tosend vor ihnen hielt, öffneten sich die Türen. Sie betraten den Zug und Alexander staunte nicht schlecht über deren luxuriöse Ausstattung. Im Abteil der ersten Klasse hatte jeder einen eigenen Sessel, der verstellbar war und eine Mitarbeiterin der Bahn kümmerte sich um das leibliche Wohl der Fahrgäste. Als sie sich jeweils in einen ihrer Sessel gesetzt hatten und ein Zugbegleiter ihre Fahrkarten kontrolliert hatten, setzte sich der Zug in Bewegung. Jaden hatte es mal wieder nicht lassen können und sich nicht in seinen Sessel, sondern eher auf Jesses Schoß gesetzt. Auch Roxas und Axel, die die besten Freunde waren, dösten jetzt vor sich hin und lehnten dabei noch aneinander. Sora sah sich begeistert die Landschaft an und hopste dabei wie ein Flummi vor dem Fenster herum. Riku wandte sich in der Zwischenzeit an Friedrich. „Danke, dass Sie für uns die Fahrkarten gekauft haben. Ich verspreche ihnen, dass ich Ihnen irgendwann das Geld dafür zurückzahlen werde.“, sagte Riku zu Friedrich. Dieser nickte. „Ist gut, aber wir müssen uns noch Gedanken darüber machen, auf welche Schule ihr geht. Ihr seid noch immer im schulpflichtigen Alter. Am besten, ihr legt alle einen Test ab, damit wir wissen, auf welchem stand ihr seid.“, sagte Friedrich und nickte Riku zu. Sora hörte auf vor dem Fenster herum zu springen und sah Friedrich entgeistert an. „Wie einen Test? Ich hasse Schule! Ich will keinen Test schreiben. Riku, mach doch etwas dagegen!“, quengelte Sora und benahm sich dabei wie ein kleines Kind. Riku jedoch schüttelte den Kopf und machte somit Soras letzte Hoffnung zunichte. Dieser ließ jedoch betrübt den Kopf hängen und ließ sich in seinen Sessel fallen. Alexander konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Da scheint sich aber jemanden schon ziemlich auf die Schule zu freuen!“, sagte Lydia und lächelte Alexander wohlwollend an. „Tja, mein Bruder hats ja auch leicht in der Schule. Der braucht für nichts zu lernen!“, sagte Ryan neckend. Sopdu klopfte Alexander auf die Schulter und sah ihn mit einem breiten Grinsen an. So verging die restliche Zugfahrt mit weiteren Neckereien und als sie endlich im Hauptbahnhof von München einfuhren, stiegen sie aus und auf den sonnenüberfluteten Bahnsteig. Sie sahen sich auf dem riesigen Bahnsteig um, der fast so breit wie ein Fußballfeld war und Friedrich deutete auf einen Doppelstockzug, der genau ihnen gegenüber auf dem anderen Gleis stand und auf deren Anzeige „Kaltenthal“ stand. Die nahmen ihre Koffer und stiegen in den Doppelstockzug ein. Sie setzten sich ins obere Stockwerk und sahen zu, wie ihr Zug den Abfahrauftrag erhielt und losfuhr. Die Zugfahrt dauerte nochmal so ungefähr eine halbe Stunde. Als sie dann endlich in den Kopfbahnhof von Kaltenthal einfuhren, wurden sie durch eine Durchsage gebeten, alle aus dem Zug auszusteigen, da dieser hier endete. Ryan wandte sich etwas irritiert an seinen älteren Bruder. „Was ist denn ein Kopfbahnhof?“, fragte er den älteren Rotschopf. Alexander deutete mit seiner Hand auf das Ende des Gleises, wo sich ein Prellbock befand. „Schau mal, dort befindet sich das Ende des Gleises und ein Prellbock. Wenn ein Zug auf diese Weise hier endet, dann nennt man den Bahnhof dazu einen Kopfbahnhof.“, erklärte Alex seinem kleinen Bruder. Dieser sah sich erstaunt den Prellbock an. Lydia und Friedrich scheuchten die Gruppe jedoch schnell weiter. „Wir müssen jedoch noch etwas einkaufen gehen, denn wir haben nicht damit gerechnet, dass wir noch Besuch dazu bekommen!“, sagte Lydia und lächelte wohlwollend in die Runde. Da horchte Sopdu auf. „Hier gibt es doch auch eine Metro?!“, sagte er zu Friedrich und Lydia. Diese sahen ihn etwas verwirrt an, jedoch nickten sie. Sopdu zog sein Handy und tippte eine Nummer ein. Die nächsten Minuten war er damit beschäftigt, etwas zu organisieren. Als er fertig war, packte er das Handy zurück in seine Jackentasche und sah erwartungsvoll in die Runde. „Ich habe gerade organisiert, dass ein paar Laster zur nächsten Metro kommen. Dort werden wir jetzt einkaufen gehen, ich habe eine Karte dafür!“, sagte er. Lydia und Friedrich tauschten irritiert einen Blick und sahen dann wieder zu Sopdu. Dieser ließ sich jedoch nicht durch die irritierten Blicke ablenken, sondern bestellte für sie drei Taxen. In diese stiegen sie ein und Sopdu nannte jeden Fahrer das Fahrziel. Als sie dann nach einer kurzen Fahrt vor dem Gebäude der Metro angekommen waren, bezahlte diesmal Sopdu die Taxen und sie stiegen aus. Das Gebäude der Metro war riesig und in einem dunklen blau gehalten. Die Buchstaben des Namens waren jedoch in einem durchdringenden gelb gehalten. Vor dem Gebäude standen fünf riesige Laster. Sopdu ging auf die Fahrer zu und besprach mit ihnen die Vorgehensweise. Danach erklärte er sie Alexander und den anderen. „Aber wir können uns doch nicht auf deine Kosten die Taschen vollstopfen!“, protestierte Alexander. Ryan, der hinter seinem Bruder stand, verdrehte nur aufgrund Alexanders Verhalten die Augen und schüttelte den Kopf. Sopdu trat auf seinen Gefährten zu. „Doch, das wirst du und wenn du es nicht tust, werde ich in dem ganzen Markt hinter dir her laufen und alles, was dich auch nur im entferntesten interessiert, in den Einkaufswagen packen.“, sagte Sopdu und diesmal war es wirklich als Drohung zu verstehen, denn sein Tonfall ließ keinerlei Zweifel daran. Alexander schüttelte nur den Kopf, ließ es dann aber gut sein. Dies war keine Sache, weshalb man Streit anfangen würde und so ergab sich Alexander, aber auch nur dieses eine mal. Sie betraten den Markt und gleich am Eingang zeigte Sopdu seine Metro-Karte einer Mitarbeiterin, die die Nummer auf der Karte in ihren Computer eintippte. Als sie nickte, kam auch gleich ein kleiner und untersetzter Mann auf sie zu gewatschelt. „Willkommen in der Metro. Ihren Fachgroßhandel für alles, was Sie in ihrem Gewerbe benötigen! Ich bin bereits über die Vorgehensweise informiert worden. Sie haben die Kasse ganz am Ende für sich. Es ist die Kasse 10!“, sagte der Mann und lächelte sich mit einem echten freundlichen Lächeln an. Jeder von ihnen nahm sich dann einen Einkaufswagen und schon begann die Einkaufstour. „Hey Leute, hört mir noch kurz zu! Ihr könnt alles nehmen, was euch gefällt. Egal was es ist. Ich möchte nur, dass ihr ein wenig aufpasst, dass Ryan kein Alkohol zwischen die Finger bekommt, denn sonst dreht mir Alex den Hals um!“, sagte Sopdu und schickte mit diesen Worten die anderen los. Jaden stürzte mit seinem Einkaufswagen sofort in Richtung der Süßigkeitenabteilung los. Alexander ging es dagegen ein wenig langsamer an und ging erst mal in die Fleischabteilung, um dort für ihr heutiges Mittagessen nach zu schauen. Sopdu folgte ihm. „Was wollen wir heute denn zu essen machen?“, fragte er seinen Gefährten. Dieser sah in die vielen Kühltruhen, die herumstanden, nach. Da kam Sopdu ein Idee. „Wie wärs, wenn wir heute grillen?“, stieß Sopdu begeistert aus. Dem Rotschopf gefiel diese Idee ziemlich gut. „Können wir machen, aber was wollen wir dafür holen?“, fragte Alexander Sopdu. Dieser zermaterte sich den Kopf, bis ihm ganz in der Nähe eine Frischetheke mit einer Verkäuferin auffiel. Sopdu deutete auf die Theke und gemeinsam gingen sie auf diese zu. Als sie vor der Theke standen, sagte Sopdu: „Hallo, wir wollten heute grillen. Was können Sie uns da empfehlen?“ Die Frau fing sofort mehrere Sachen aufzuzählen und deren Vorzüge zu beschreiben. Die beiden jungen Männer beratschlagten sich, doch sie konnten sich nicht einigen, was sie nehmen wollten, denn es sah alles verdammt lecker aus. Da sagte Sopdu einfach: „Packen Sie uns bitte von allem ein Kilo ein. Wir müssen eine ganze Herde versorgen!“ Die Frau lächelte. „Das muss ja dann eine ganze Kuhherde sein!“, sagte die Verkäuferin und fing sofort an, von allen Waren, die für das Grillen geeignet waren, ein Kilo einzupacken. Als sie fertig waren, war ihr Einkaufswagen voll und Sopdu steuerte den Wagen zu Kasse und legte die eingepackten Waren auf das Laufband. Als die Waren dann eingescannt waren, packten die Fahrer der Transporter die Waren in Kisten und verstauten diese in ihren Lastwagen. Sopdu kehrte mit dem nun wieder leeren Einkaufswagen zu Alexander zurück, der sich in der Zwischenzeit an den Backstand gestellt hatte und sich dort von einer weiteren Verkäuferin Brot einpacken ließ. „Hast du schon etwas gefunden?“, fragte Sopdu den Rotschopf. Dieser nickte und zeigte auf ein paar Weiß- und Fladenbrote, die bereits verpackt waren. Alexander entschied sich noch für ein paar französische Bauernbaguette, die daraufhin von der Verkäuferin eingepackt wurden. Sie legte die Waren auf die Theke und Alexander packte alles in den Einkaufswagen. Alexander wollte schon zu der Verkäuferin sagen, dass das alles wäre, doch da fiel ihm etwas ins Auge. Es war ein Eclair in der Länge eines Dreißigzentimeterlineals. Alexander wandte seinen Blick sofort wieder davon ab, um nicht in Versuchung zu kommen, doch Sopdu hatte seinen Blick schon längst bemerkt. „Entschuldigen Sie, aber können sie mir sagen, was das hier ist?“, fragte Sopdu und deutete dabei auf das Eclair. Die Verkäuferin räusperte sich und sagte: „Das ist ein Eclair! Es ist mit Vanillecréme gefüllt.“ Darauf sah Sopdu nicht wirklich schlauer aus. „Aha und aus was ist das gemacht und was ist Vanillecréme?“, fragte Sopdu weiter. „Ein Eclair ist aus einer Brandmasse gemacht und mit Kuvertüre überzogen. Es kann aber auch mit kakaohaltiger Fettglasur überzogen werden. Vanillecréme ist nichts anderes als Vanillepudding!“, antwortete diesmal Alexander. Er schien selbst ein wenig verdattert darüber zu sein, dass er all diese Einzelheiten darüber wusste. „Wir hätten dann noch einen zum gleich hier essen!“, sagte Sopdu und deutete auf den Eclair. Die Verkäuferin nickte und nahm einen der riesigen Eclairs aus der Theke heraus und legte ihn auf einen Teller. Sie stellte den Teller auf die Theke und machte dann auf Sopdus Bitte die Rechnung fertig, die sie dann nur noch an der Kasse vorlegen mussten. Danach stellten sich Alexander und Sopdu an einen der Stehtische und verspeisten zusammen den Eclair. Als sie beide dann in der Mitte des Eclair angekommen waren, trafen sich ihre Lippen zu einem kurzen Kuss. „Mmh, lecker! Davon könnte ich ruhig mehr bekommen!“, sagte Sopdu und grinste. Alexander sah ihn mit einem taxierenden Blick an. „Später, vielleicht! Wen du brav bist!“, sagte der Rotschopf und steuerte den Einkaufswagen weiter zu den Kühlregalen, wo die Grillsoßen standen. Sie nahmen sich von jeder Soße, die sie fanden zwei Flaschen und daraufhin war der Wagen auch schon wieder voll. Sopdu nahm den Wagen und brachte ihn zur Kasse. Nach nur fünf Minuten war er wieder zurück bei Alexander. Dieser war in der Zwischenzeit in der Getränkeabteilung angekommen und besah sich die Auswahl an Fanta und Cola an. „Was willst du den trinken?“, fragte Sopdu Alexander, als er sah, dass dieser unschlüssig vor den Regalen hin und her ging. Dieser zuckte nur mit den Achseln, konnte sich nicht dazu durchringen, etwas von den Getränken zu nehmen. Daraufhin packte Sopdu einfach drei Kisten Cola, drei Kisten Mexxo-Mix und drei Kisten Fanta in den Wagen und ging ohne auf Alexanders teils verblüfftes, teils entrüstetes Gesicht zu achten wieder zur Kasse. Das Gleiche machte Sopdu noch drei mal, bis er der Meinung war, dass sie jetzt genug Getränke hatten. Nach der Getränkeabteilung kam die Süßigkeitenabteilung, wo sich Jaden und Jesse fanden. Jaden war auf eine der Regale geklettert und warf nun mehrere Kartons mit Schokolade zu Jesse herunter, der diese auffing und im Einkaufswagen verstaute. „Sagt mal, aber sonst geht’s euch noch gut?! Ihr könnt euch doch nicht so einfach auf Sopdus Kosten das ganze Zeug kaufen und du Jaden kommst sofort von dem Regal runter. Das hier ist ein Markt und kein Kletterpark!“, sagte der Rotschopf empört und sah wütend von Jesse zu Jaden hoch. Beide tauschten einen Blick und fingen dann an zu lachen. „Was ist jetzt schon wieder so lustig daran?“, fragte Alexander teils verwirrt, teils verärgert. Sopdu antwortete für die beiden Jungen: „Ganz einfach. Du führst dich schon wie eine alte Glucke auf. Ich habe ihnen nur einen Auftrag erteilt und die führen diesen nur aus, also nimms gelassen und such dir auch etwas aus.“, sagte Sopdu und wies mit der Hand auf die Süßwaren. Alexander sah ihn noch immer etwas empört an. Das schien Sopdu zu belustigen. „Nun schau nicht so. Du musst jetzt nicht mehr aufs Geld achten, denn du bist selbst steinreich!“. sagte Sopdu und grinste seinen Gefährten belustigt an. Dieser warf ihn nur einen verwirrten Blick zu. „Ich hab dir doch gesagt, dass ich für dich und Ryan jeweils ein eigenes Konto eingerichtet habe und bevor du jetzt auf den Trichter kommst, mir das Geld zurück zahlen zu wollen, werde ich dir sagen, das ich keinen Cent von dir annehmen werde!“, sagte Sopdu und nahm eine große Tüte mit Bonbons vom Regal und legte diese in den Einkaufswagen. Alexander wusste trotzdem nicht so ganz, was er davon halten sollte und so ließ er, um Sopdu ein wenig milde zu stimmen, den Blick durch die Regale wandern. An der Verpackung einer Tüte mit Schokoladenbonbons blieb sein Blick hängen und er zog sie aus dem Regal. Er besah sich zuerst die Tüte an und wollte danach auf den Preis schauen, doch Sopdu hatte schnell geschaltet und verdeckte mit seiner Hand das Preisschild. Der Rotschopf sah ihn schräg an. „Vergiss den Preis und werf alles in den Wagen, was du magst!“, sagte Sopdu und grinste Alexander an. Dieser hob eine Augenbraue. „Du willst wohl unbedingt, dass ich rund und fett werde!“, sagte Alexander und sah an sich herunter. Jesse und Jaden, die das ganze Gespräch zwischen Alex und Sopdu mitbekommen hatten, grinsten. „Du rund und fett?! So wie dein Körper verbrennt könntest du Tonnen von Süßigkeiten futtern und du würdest keinen Gramm zunehmen!“, sagte Jesse und warf noch eine Schachtel mit Schokobananen in seinen Einkaufswagen. Alexander warf den beiden nur einen kurzen Seitenblick zu, sagte aber nichts dazu. Er hatte einen Entschluss gefasst. Wenn Sopdu wollte, dass er auf seine Kosten sich soviel holte, wie er nur wollte, dann würde Alexander das auch nutzen. So schlenderte Alexander an den Reihen voller Süßigkeiten vorbei und als er an seiner Lieblingsschokolade vorbei kam, nahm er sich eine ganze Palette und stopfte sie in den Einkaufswagen. „Der Kleine hat es endlich kapiert!“, seufzte Sopdu theatralisch. Der Rotschopf reagierte allerdings nicht darauf, sondern ließ noch mehrere Tüten mit Tutti Frutis in den Einkaufswagen fallen. „Ui, jetzt gibt er aber Gas. Wenn er so weiter macht bin ich bald arm wie eine Kirchenmaus!“, sagte Sopdu scherzhaft und zog sein Portmonee heraus, um die Geldscheine zu zählen. Alexander sah ihn an und sagte ihm durch seine Gedanken: „Das hast du jetzt davon!“ Danach wandte sich Alexander wieder den Süßigkeiten zu und feuerte mehrere Packungen mit Keksen und Kaugummis in den Einkaufswagen. Als er damit fertig war, ging der mit dem Einkaufswagen zur Kasse und legte alles auf das Laufband. Als dann sein Einkaufswagen wieder leer war, ging er zusammen mit Sopdu in die Tiefkühlabteilung, wo er Sora, Roxas, Axel und Riku alle gemeinsam vor der Kühltruhe mit dem Eis vorfanden. Sora und Roxas schienen mit ihren Blicken am Eis zu kleben. Axel und Riku dagegen schien das Eis eher weniger zu interessieren, denn sie waren mehr damit beschäftigt, ihre Blicke von Sora und Roxas zu lassen. Sopdu öffnete eine der Truhen und beförderte mehrere Tüten mit Pommes in den Einkaufswagen. Danach folgten Fischstäbchen, Chicken Nuggets und Hühnerkeulen den Pommes in den Einkaufswagen. Alexander ging zu der Eistruhe, vor denen noch immer Sora und Roxas standen und öffnete diese. Die beiden Jungen fielen fast in die Truhe hinein, so begierig besahen sie sich das Eis an. Alexander holte mit einem Griff mehrere Sorten auf einmal aus der Truhe und packte diese in den Einkaufswagen. Währenddessen sahen Sora und Roxas Axel mit einem Blick der flehensten Sorte an, dem wirklich niemand widerstehen konnte. Dieser seufzte resignierend auf und erlaubte Sora und Roxas endlich das Eis. Sofort stürzten sich die beiden auf die Eistruhe und räumten diese im Handumdrehen leer. Der Rotschopf musste über das Verhalten der beiden nur lächelnd den Kopf schütteln. Da ihr Einkaufswagen wieder voll war, brachte Sopdu diesen wieder zur Kasse und kam nach einer Minute wieder mit dem leeren Einkaufswagen zurück. Danach gingen die beiden weiter und fanden Ryan in der Technikabteilung wieder, wie dieser vor einem brandneuen Exemplar der Wii U stand und diese anhimmelte. Ohne auch nur auf Alexanders protestierenden Blick zu achten, packte Sopdu eine Wii U mit allen neuen Spielen in den Einkaufswagen. Dazu packte er noch mehrere Controller mit hinzu. Ryan sah ihn einfach nur dankbar an und folgte ihnen dann. Dann gingen sie wieder zur Kasse und offenbar war der Einkauf für Sopdu abgeschlossen, denn er ging nicht mehr zurück zu den Regalen, sondern stellte den Einkaufswagen zurück zu den anderen. Offenbar waren jetzt auch alle anderen mit ihrem Einkauf fertig, denn es kamen noch drei weitere Einkaufswagen auf sie zu, die zum Bersten mit Eis, Süßigkeiten und anderen süßen Dingen vollgestopft waren. Nachdem alles eingebongt war, nannte der Kassierer Sopdu den zu bezahlenden Betrag. Als Alexander auf die Anzeige sah, wäre ihm beinahe schlecht geworden. Sie hatten doch wirklich Waren im Wert von 6296,49 € eingekauft. Sopdu reichte dem Kassierer seine Geldkarte und tippte danach seinen Geheimcode ein. Danach verabschiedeten sie sich von dem Kassierer und verließen den Markt. Draußen warteten noch immer Lydia und Friedrich, die beim Anblick der vielen Waren nur den Kopf schüttelten. Als dann auch die letzten Sachen in den Transportern verstaut waren, fuhren diese los. Alexander, Sopdu, Ryan, Jesse und Jaden stiegen zusammen mit Lydia und Friedrich in eines der Taxis. Sora, Roxas Riku und Axel in ein anderes. Diesmal waren die Taxen größer als die, mit denen sie zum Markt gefahren waren und so brauchten sie nur zwei Taxen. Friedrich nannte beiden Fahrern das Ziel der Fahrt und so fuhren sie los. „Bevor wir jedoch nach Hause fahren, werden wir noch im Rathaus vorbei schauen und dort euch in das Einwohnermeldeamt eintragen lassen.“, sagte Friedrich und sah nach hinten zu Alexander und Ryan. Diese nickten. Wie sich das anfühlte. Endlich nach Hause. Alexander musste bei diesem Gedanken erleichtert lächeln. Sie fuhren nicht besonders lange. Es dauerte nur wenige Minuten, dann hielten sie vor einem alten Gebäude aus rötlichen Backsteinen. Sie stiegen aus und Alexander sah, dass über dem Eingang aus eisernen Buchstaben das Wort „Rathaus“ prangte. Sie betraten das Rathaus und stiegen eine riesige, steinerne Wendeltreppe hoch in den dritten Stock. Dort angekommen liefen sie einen langen, mit Teppich ausgelegten Flur entlang, bis sie an einer Tür anhielten, auf dem ein Schild mit, in fein säuberlicher Handschrift, das Wort „Einwohnermeldeamt“ angebracht worden war. Friedrich klopfte an die Tür und trat dann hinein. Der Raum war klein und erinnerte ein wenig an einen Schuhkarton. In dem Büro waren zwei Schreibtische hinein gequetscht worden. Hinter den Schreibtischen saß jeweils eine ältere Dame. „Guten Tag. Mein Name ist Friedrich von Falkenstein. Ich bin hier, um meine Neffen Alexander und Ryan anzumelden. Sie werden bei mir und meiner Frau in München leben!“, sagte Friedrich und deutete auf seine beiden Neffen, die hinter ihm standen. Eine der Frauen sah auf, seufzte und holte einen kleinen Stapel Papiere aus ihrem Schreibtisch. Diesen übergab sie Friedrich mit der Bemerkung, er sollte sie gründlich durcharbeiten. Dazu reichte sie ihm noch einen Kugelschreiber und deutete auf einen Stuhl, der noch im Büro stand. Friedrich setzte sich und füllte gemeinsam mit Lydia die Formulare aus. Als sie beide fertig waren, überreichten sie die Papiere der Sachbearbeiterin und diese prüfte alles. „Sie möchten also bei ihren Neffen den Nachnamen ändern lassen? Haben sie eine schriftliche Erlaubnis der Eltern?“, fragte die Frau Friedrich. Dieser reichte der Frau das Schriftstück, das der Anwalt damals noch ihm überreicht hatte und die Frau las sich alles durch. Dann nickte sie und gab alles in ihren Computer ein. „Dann ist es nun offiziell. Alexander und Ryan von Falkenstein sind nun offizielle Bürger von München. Herzlichen Glückwunsch. Gibt es sonst noch etwas, was sie möchten?“, sagte die Frau mit schleppender Stimme. „Ja, wir möchten uns auch gerne anmelden!“, sagte Riku. Die Frau kramte wieder einen Stapel hervor und überreichte ihn Riku. Wie zuvor Friedrich füllte er alles aus und reichte der Sachbearbeiterin wieder zurück. Diese sah sich die Papiere wieder an und sagte dann: „Schön, alles in Ordnung. Was sagen eure Eltern dazu?“, fragte sie und sah Riku gelangweilt an. „Für sie ist es in Ordnung. Wir wollen Erfahrung im Ausland machen und deshalb wollen wir in Kaltenthal wohnen!“, sagte Riku. Die Frau nickte und gab alles in ihren Computer ein. „Herzlichen Glückwunsch. Jetzt sind Riku Thompson, Sora McDowl, Roxas McCartney und Axel Soul offiziell Bürger von Kaltenthal. Herzlichen Glückwunsch!“, sagte die Sachbearbeiterin und klang genauso gelangweilt, wie zuvor bei Alexander und Ryan. Danach verließen sie wieder das Büro und wären beinahe in den Bürgermeister und eine Nonne, die neben ihm stand, reingelaufen. Die beiden schienen sich zu streiten. „Wie hast du das gemacht? Wir hatten doch keinerlei Papiere dabei!“, sagte Axel und sah Riku ungläubig an. Dieser grinste. „Tja, wenn man so lange wie ich in der Dunkelheit gelebt hat, hat man sich schon von alleine einige Tricks angeeignet!“, sagte Riku. „Sprecht doch noch lauter, damit es die ganze Stadt erfährt. Im Gegensatz zu uns wissen Friedrich und Lydia nichts und ich möchte ihnen erst später erzählen, was uns widerfahren ist!“, zischte Alexander und beendete so das Gespräch zwischen den beiden anderen. So langsam ging die Sonne unter und tauchte die Stadt in ein rot goldenes Licht. Sie verließen das Rathaus und stiegen wieder in die Taxen ein. Diesmal nannte Sopdu den Fahrern das Ziel und sie fuhren los. Sie fuhren etwas außerhalb der Stadt und einen Berg hinauf. Dort oben auf der Spitze konnten sie bereits eine Burg sehen. „Wow, gehört die etwa dir?“, fragten Ryan und Jaden wie aus einem Munde. „Nein, die gehört nicht mir. Die gehört jetzt uns!“, erwiderte Sopdu und grinste Alexander an. Dieser konnte seinen Augen nicht trauen und als sie endlich in den Innenhof der Burg gefahren waren, konnten sie ein prächtiges Herrenhaus erkennen. Die Taxen hielten vor dem Haus und die Fahrer entluden ihre Koffer aus den Kofferräumen. Sopdu bezahlte die Fahrer und die Taxen fuhren nun leer zurück in die Stadt. Staunend standen sie nun vor dem riesigen Haus. „Hey, wollt ihr hier draußen Wurzeln schlagen oder auch mit rein kommen?“, fragte Sopdu die anderen und öffnete die riesige Eingangstür. Die Anderen folgten ihm und staunten über die riesige Eingangshalle, in der überall alte Rüstungen herumstanden, und die mit einem flauschigen Teppich ausgelegt worden war. Sofort kam eine Frau in der Tracht eines Dienstmädchen angelaufen und verbeugte sich vor Sopdu. „Willkommen zurück, gnädiger Herr! Die Zimmer sind bereits vorbereitet, genau, wie Sie es gewünscht haben!“, sagte das Dienstmädchen zu Sopdu. Dieser nickte und wandte sich dann zu den anderen. „Wenn ich euch vorstellen darf: Das hier sind Alexander, Ryan, Jaden, Jesse, Friedrich, Lydia, Riku, Sora, Roxas und Axel. Ich bin mit Alexander zusammen und er wird auch hier leben!“, stellte Sopdu alle Anwesenden vor. Das Dienstmädchen verbeugte sich und sagte: „Willkommen. Mein Name ist Konstanze. Es freut mich, euch alle kennen zu lernen.“ Alle begrüßten Konstanze und es kamen noch zwei Männer herbei, die ihr Gepäck nahmen und es in die oberen Stockwerke des Hauses brachten. Sopdu zeigte ihnen danach das ganze Haus und zu guter letzt noch ihre Zimmer. Jedes der Zimmer war so groß wie eine Dreizimmerwohnung. Als sie an einen der großen Fenster vorbei kamen, konnten sie sehen, dass es draußen bereits stockdunkel geworden war. Zuletzt trennten sie sich und jeder betrat eines der Zimmer, die für sie fertig gemacht wurden. Sopdu führte Alexander allein zu einer großen Tür, die sich am Ende eines langen Ganges befand. Vor der Tür blieb er stehen. „Hinter dieser Tür befindet sich mein Reich. Nur du und ich dürfen hier eintreten!“, sagte Sopdu mit einer feierlichen Stimme und öffnete die Tür. Als Alexander in den darauf folgenden Raum trat, öffnete sich sein Mund vor erstaunen. Das Zimmer war einfach nur umwerfend. Eine luxuriöse Couch und ein großer Tisch bildeten den Mittelpunkt des Zimmers. Dazu stand ein riesiger Flachbildfernseher in genau dem richtigen Blickwinkel zur Couch. Vom Zimmer führten noch drei weitere Türen ab. Sopdu ging auf eine der Türen zu und öffnete diese. Zum Vorschein kam ein riesiges Badezimmer mit einer großen Badewanne und einem abgetrennten Duschbereich. Dann zeigte er Alexander, was sich hinter der zweiten Tür verbarg. Es war ein riesiges Schlafzimmer mit einem so großen Bett, das mindestens drei Personen darin gemütlich schlafen konnten. Umrahmt wurde das Bett von roten Seidenvorhängen. „Das Bett sollte groß genug für uns beide sein!“, sagte Sopdu, als er Alexanders überwältigtes Gesicht sah. „Für uns beide? Da passen doch drei Leute mindestens rein!!“, sagte Alexander und deutete auf das Bett. Sopdu fing an zu grinsen. „Kann ja sein, aber bevor für mich auch nur ein Dreier in Frage kommt, will ich erst mit dir alleine so weit gehen!“, erwiderte Sopdu und konnte sich ein zweideutiges Grinsen nicht verkneifen. Alexander verdrehte die Augen. „War ja klar, dass du nur wieder an das eine denkst!“, sagte er und musste unweigerlich schmunzeln. „Bei einem so gut aussehenden Wesen wie du es bist ist das auch kein Wunder!“, flüsterte Sopdu und war plötzlich Alexander ganz nah. Alexander schluckte. „Soll ich dir den letzten Raum zeigen?“, fragte Sopdu und lachte leise. Alexander sah ihm kurz in die roten Augen. Dann nickte er. Sopdu drehte sich um, verließ gefolgt von Alexander das Schlafzimmer und ging zur dritten und letzten Tür. Er griff nach deren Klinke, hielt aber kurz davor inne. „Das ist der Grund, warum ich nicht möchte, dass auch nur ein anderes Wesen in meine Räumlichkeiten eindringt!“, sagte Sopdu und öffnete die Tür. Zum Vorschein kam ein riesiges Bad. Ein riesiger Swimmingpool war zu sehen, in dem man nach Herzenslust seine Runden drehen konnte. Alexander sah sich begeistert um, doch er verstand nicht, warum sein Gefährte nicht wollte, dass hier jemand rein kam. Er drehte sich zu Sopdu herum und sah ihn fragend an. Dieser erwiderte seinen Blick mit einem Lächeln und begann dann, sein Hemd aufzuknöpfen. Danach folgte seine Hose und zu guter Letzt noch seine Boxershorts. Nun stand er vor dem Rotschopf, wie er geboren wurde, nämlich splitterfasernackt. Alexander war vollkommen verblüfft. „Deshalb willst du also nicht, dass irgendjemand hier rein kommt!“, sagte er und sah Sopdu von oben bis unten an. Dieser nickte und ging nun um Alexander herum und umarmte diesen. „Komm, zieh dich auch aus und lass uns schwimmen gehen!“, sagte er mit einer verführerischen Stimme. Alexander öffnete mit zitternden Fingern die Knöpfe seines Hemdes und zog es sich eilig vom Körper. Seine Hose und seine Unterhose folgten dem Hemd und so stand er nun genauso wie Sopdu vollkommen nackt im Bad. „So schön!“, seufzte Sopdu und führte nun Alexander zu den Duschen, wo sie sich schnell nass machten. Dann gingen sie in das warme Wasser des Swimmingpools und schwammen dort umher. Alexander konnte nun Sopdus ganzen, faszinierenden Körper sehen. Wie sich jeder Muskel in seinem Körper bewegte, wenn er schwamm. So wie er Sopdu beobachtete, beobachtete Sopdu auch ihn und Alexander merkte, wie es ihn erregte und das Blut in seinem Körper nach unten floss in eine ganz bestimmte Richtung. Aber irgendwie machte es Alexander nichts mehr aus, das Sopdu das sah. Es war der natürlichste Beweis dafür, dass Alexander seinen Gefährten absolut anziehend fand. Sie trafen sich in der Mitte des Pools und küssten sich. Sie legten ihre Arme um den Hals des jeweils anderen und zogen sich aneinander. Da spürte Alexanders es. Er war nicht der einzige, der die körperlichen Reaktion bemerkt hatte, denn an Sopdus Körper waren die gleichen Reaktionen zu sehen und als sich ihre Körper berührten, konnte Alexander sich ein wohliges Seufzen nicht mehr verkneifen. „Du siehst ziemlich angespannt aus!“, sagte Sopdu und grinste Alexander an. Der Rotschopf löste sich von ihm und sah durch das Wasser Sopdu Körper hinab. „Du aber auch!“, erwiderte Alexander und erwiderte das Grinsen. Sopdu schwamm wieder an Alexander und flüsterte ihm ins Ohr: „Wärst du bereit, weiter zu gehen?“ Alexander sah Sopdu tief in die Augen. Er konnte das tiefe Verlangen sehen, aber auch die unendliche Liebe, die Sopdu für ihn empfand. Es dauerte fast eine Ewigkeit, doch dann flüsterte Alexander genauso leise wie Sopdu: „Ja, ich bin bereit!“ Ende des 56. Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)