Ein Teenager auf Abwegen von Kouichi (Die Geschichte eines Jungen. Ob Jesse und Jaden ihm helfen können?) ================================================================================ Kapitel 45: Das Virtual-Reality Game der Organisation XIII ---------------------------------------------------------- 45.Kapitel: Das Virtual-Reality Game der Organisation XIII Ein paar Tage nach seiner ersten Mission wurde Alexander wieder zu Hauptmann Aizen gerufen. Als er in den verdunkelten Raum trat, verbeugte er sich respektvoll und wartete darauf, dass Hauptmann Aizen zu Ende schrieb. Der Hauptmann ließ seufzend die Feder sinken und drehte sich zu Alexander um. „Sei Willkommen, Alexander! Wie es aussieht, war deine erste Mission ein voller Erfolg. Heute wirst du wieder eine Mission antreten. Da das Team bei der letzten Mission so gut funktioniert hat, wird es auch wieder für diese Mission zusammen agieren. Du wirst in einer Viertelstunde am großen Tor erwartet. Ach und Alexander. Nicht nur diese Welt, sondern auch noch deine ist in ernsthafter Gefahr. Jetzt geh und erfülle deine Mission.“, trug ihm der Hauptmann auf und Alexander machte sich sofort auf den Weg. Oben auf der Bergspitze war bereits Sopdu, der auf ihn wartete. Da sonst niemand da war, konnten sie ganz offen sich in den Arm nehmen und sich küssen. „Na wen haben wir denn da. Ein verliebtes Ehepaar!“, gluckste Ryan, als er auf dem Berg angekommen war und seinen Bruder und Sopdu küssen sah. „Noch sind wir kein Ehepaar, aber bald sind wir es. Sobald ich von ihnen weg bin!“, sagte Alex und sein Bruder wusste ganz genau, wen Alexander meinte. Kurze Zeit später kamen auch Jaden und Jesse an und so gingen sie gemeinsam durch das Tor. Als sie durch das Tor traten, fanden sie sich gleich darauf in einem kleinen, unbenutzen Raum vor. Es gab gerade mal eine einzige Tür, von deren anderer Seite eine laute Geräuschkulisse an ihr Ohr drang. Anscheinend waren sie mitten in eine Feierlichkeit hereingeplatzt. „Was machen wir jetzt? Wir haben ja nicht gerade die passende Garderobe für eine solche Veranstaltung!“, sagte Sopdu und besah sich seine Shinigamikleidung an. Jesse grinste. „Bei Jaden ist das kein Problem. Ihm steht am Besten ein Kleid oder gar nichts! Da wir kein Kleid dabei haben, kommt für ihn nur die zweite Variante in Frage!“, schlug Jesse vor und Jaden wurde rot wie eine Tomate. „Hör auf Jack Sparrow nachzuspielen.“ Stammelte Jaden verlegen. Alexander lachte. „Das macht mal unter euch aus, ihr Beiden. Aber wir brauchen wirklich andere Kleidung und ich habe da bereits eine Idee!“, sagte Alexander und wandte sich sofort Sopdu zu. Einen Moment geschah nichts, doch dann erstrahlte seine Kleidung hell und nur eine Sekunde später stand er in einem mitternachtsschwarzen Smoking da. Sopdu selbst sah sich erstaunt von allen Seiten an. „Du hast wieder mal bewiesen, dass du einen guten Geschmack hast.“, sagte Sopdu. Alexander nickte und wandte sich nach und nach Ryan, Jesse und dem noch immer hochroten Jaden zu. Einer nach dem Anderen wurde in einen Anzug gesteckt. Nachdem auch Alexander einen Anzug trug, gingen sie gemeinsam in den Festsaal, der an den kleinen Raum angrenzte. Kaum waren sie eingetreten, kam eine Frau mit einem Klemmbrett auf sie zugewuselt. „Da sind ja unsere letzten Teilnehmer. Sind sie Herr Alexander Rhiemer?“, fragte die Frau und zog ihr Klemmbrett zurate. Alexander nickte und die Frau zog aus einer kleinen Schachtel eine Brosche in der Form eines Eis mitsamt Eistüte heraus und überreichte diese Alexander. Auch die Anderen bekamen jeder ein Abzeichen. „So, damit seid ihr offizielle Teilnehmer des virtuellen Rollenspiel Sleeping caterpillar. Wartet bitte dort drüben bei den anderen Teilnehmern, bis es los geht!“, bat die Frau die fünf Freunde und ging von dannen. Alexander gesellte sich mit den Anderen zu der Traube an auserwählten Erstspielern. „Kannst du auch die neidischen Blicke der Anderen spüren?“, fragte ein kleiner Junge mit braunen Haar und rotem Anzug. „Klar kann ich das! Tja, wir spielen halt in einer anderen Liga als die!“, antwortete ein schmächtige Jungen neben ihm. Alexander, der die beiden Knirpse gehört hatte, schüttelte über soviel Arroganz nur den Kopf. Ein Mann stieg auf ein Podest in der Mitte des Saals und trat hinter das Mikrophon. „Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Erstspieler! Gleich ist es soweit! Gleich beginnt die Einführungsphase von Sleeping caterpillar. Ich möchte Sie bitten, sich in den Spielsaal zu begeben. Die Erstspieler begeben sich bitte sofort dorthin!“, sagte der Mann und deutete auf einen Gang, der jetzt erleuchtet wurde. Alexander, Sopdu, Ryan, Jesse und Jaden folgten gemeinsam mit den anderen Erstspielern einer Frau, die sie in den Spielsaal bringen sollte. Alex ließ seinen Blick über die Menge der Erstspieler schweifen. Die meisten waren nicht älter als 11, doch auch Einige wenige waren wesentlich älter, so in Alexanders Alter. Da war zum Beispiel ein Junge mit silbernen Haar in Alexanders Alter, der gelangweilt mit der Menge mittrottete. Andererseits fielen den Freunden zwei Jungs ins Auge. Der eine Junge hatte kurzes, stacheliges blondes Haar, der Andere war um ein ganzes Stück größer als der Zweite und hatte feuerrotes, stacheliges Haar. An irgendjemanden erinnerte Alexander der Rothaarige, aber er konnte nicht zuordnen an wen. Als sie im Spielsaal ankamen, erblickten sie auf einem riesigen Podest eine große Anzahl an Kokons. Diese Kokons waren so groß, dass sich ein Teenager hinein setzen konnte. „Daher also der Name Sleeping caterpillar. Das ist Englisch und bedeutet soviel wie “schlafende Raupe” was man auch mit einer in einen Kokon eingehüllten Raupe gleichsetzen kann!”, sagte Sopdu und sah sich interessiert die metallenen Kokons an. Einige Kinder stiegen bereits in diese Kokons und auch Alexander, Sopdu, Ryan, Jesse und Jaden stiegen jeweils in einen Kokon. Die Kokons wurden von Mitarbeitern verschlossen und eine metallene Stimme ertönte in dem inneren des Kokons. „Name: Alexander Rhiemer. Status: Zum Spiel bereit! Alle Systemanforderungen bereit. Übertragung der menschlichen Sinne abgeschlossen. Automatische Hypnose beginnt jetzt.“ Alexander spürte, wie er von einem grellen Licht geblendet wurde. Als er einen Augenblick später die Augen wieder öffnete, stand er mit seinen Freunden und den anderen Erstspielern mitten in dem Stonhengegebilde. In jede Himmelsrichtung wartete ein Tor auf sie. Plötzlich ertönte eine kalte, von jeglichen Emotionen befreite Stimme. „Seid willkommen, Auserwählte. Auf euch warten 4 Welten. Jeder von euch muss mindestens 2 Welten durchspielen und gewinnen. Sollte jeder von euch ausscheiden, so wird keiner von euch in die reale Welt zurückkehren. Sollte aber nur einer von euch gewinnen, so habt ihr alle gewonnen. Die 4 Welten sind folgende: Welt Nummer 1: Das gute, alte London des 19. Jahrhunderts. Ihr müsst die taten von Jack the Ripper aufklären und seine wahre Identität aufdecken. Am Ende werdet ihr Jack the Ripper von Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen. Welt Nummer 2: Der Fluch der Karibik. Ihr werdet als Pirat einen Meereskrieg gegen die englische Flotte ausfechten und nebenbei noch den König der Piraten finden. Welt Nummer 3:Die Sagen des alten Ägypten. Hier müsst ihr gegen den bösen Hohepriester Skarap ankommen und ihr müsst verhindern, dass er dem Sohn des Pharaos etwas antut. Welt Nummer 4: Die Welt, die niemals war. Ihr müsst die Prinzessinen der Herzen befreien und den Bewohnern des Schlosses dabei helfen, das Königreich der Herzen zu errichten. Aber gebt Acht, denn es lauert ein Verräter unter euch! Wählt nun eure Welten und begebt euch in diese!“, sagte die Stimme und verstummte . Die Kinder sahen sich ratlos und sogar verängstigt an. „Wir sollten zuerst das gute, alte London besuchen. Ich habe alle alten Sherlock Holmes Bücher gelesen und wenn wir Glück haben, treffen wir ihn sogar persönlich.“, schlug Sopdu vor. Da keiner eine bessere Idee hatte, gingen sie auf das Tor zu, das sie in das alte London bringen sollte. Zu ihnen gesellten sich noch der große Junge, der auch schon ein junger Mann sein könnte, mit den feuerroten, spitzen Haar, der Junge mit den kurzen, blonden Stachelhaar und der Junge mit den silbernen Haaren. Noch immer grübelte Alexander darüber, woher er den Rothaarigen kannte. So gingen sie durch das Tor und fanden sich nur einen Moment im alten London wieder. Sie sahen sich erstaunt um. Es war ziemlich schmutzig und ein dichter Nebel hing über den Straßen. „Ich denke, wir sollten uns erst mal kurz miteinander bekannt machen. Also ich bin Roxas!“, stellte sich der Blondschopf vor. Der Rothaarige grinste und jetzt fiel Alexander auch wieder ein, woher er ihn kannte. „Axel bin ich und Axel heiß ich. Got it momorized?“, sagte er grinsend und jetzt wussten alle, wer er war. „Und du bist?“, fragte Ryan den Silberhaarigen. „Nicht interessiert!“, ließ dieser ihn abblitzen und verchwand in eine dunkle Seitengasse. Ryan blies die Backen auf. „Als wenn ich von solch einem arroganten Kerl was wollte!“, meckerte Ryan und verzog das Gesicht. Alexander tauschte nur einen Blick mit Sopdu und schwieg. Plötzlich ertönte ein Schrei durch den dichten Nebel. Sie schreckten auf und rannten in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war. Sie rannten eine schmale Gasse zwischen zwei Häusern entlang und kamen an einer kleinen Straße an. Ihnen gegenüber auf der anderen Seite der Straße kniete ein Mann mit einem langen, schwarzen Mantel. Als er die Schritte der ankommenden Personen hörte, drehte der sich um und Alexander blickte direkt in das Gesicht eines Mannes, dessen Gesicht zur Hälfte von einer Maske verdeckt worden war. In der rechten Hand hielt er ein Messer, von dem eine rote Flüssigkeit herabtropfte. Zu seinen Füßen lag die Gestalt einer Frau. Die am Boden liegende Gestalt regte sich nicht mehr. Ob sie noch lebte oder nicht, konnte Alexander nicht sagen, denn er war wie erstarrt durch diese Szene. Der Mann mit dem Messer erhob sich und rannte so schnell ihn seine Beine trugen davon. Die Jungen folgten ihm. Alexander ergriff beim Rennen eine leere Flasche und wollte sie auf ihren Verfolger werfen, doch nachdem er sie losließ, flog die Flasche nur ein paar Meter und landete dann krachend auf dem harten Steinboden, wo sie dann in tausend Scherben zerbarst. Ihr Verfolger entkam und sie blieben keuchend stehen. „Anscheinend haben wir hier nur die Kräfte von normalen Sterblichen!“, keuchte Jesse und presste sich die Hände in die Hüfte. Die Anderen nickten und sahen sich um. Um das am Boden liegende Opfer hatte sich jetzt bereits eine Menschentraube gebildet und ein Mann rief: „Es ist Jack the Ripper!“ Manche Leute fingen an zu schreien und die Polizisten versuchten die Menge auseinander zu treiben, damit sie zum Opfer vordringen konnten. Als sie Polizisten bei dem Opfer angekommen waren, kniete sich einer der Polizisten neben die Frau und gab dann seinem Kollegen eine Anweisung, die Alexander aber nicht hören konnte. „Wir sollten erstmal von hier verschwinden, sonst werden wir am Ende noch verdächtigt, etwas mit dieser Gewalttat zu tun zu haben!“, sagte Sopdu. Die Anderen nickten nur und so machten sie sich leise und heimlich aus dem Staub. Als sie eine kleine Brücke am Ende der Straße erreicht hatten, verschnauften sie erst einmal. „Was meint ihr, wie sollen wir den Täter dingfest machen und wo sollen wir anfangen zu suchen?“, fragte Ryan und sah fragend in die Runde. Roxas und Axel tauschten nervöse Blicke, sagten aber nichts. Wieder war es Sopdu, der sich zu Wort meldete. „Wir sollten zu Sherlock Holmes gehen und uns mit ihm beraten. Dort wird uns mit Sicherheit eine Lösung einfallen.“, schlug Sopdu vor. Sie stimmten zu, doch bevor sie sich in Bewegung gesetzt hatten, vernahmen sie ein Beben und die Steinbrücke unter ihren Füßen gab nach. Sie rannten so schnell es ging, doch Ryan stolperte über seine losen Schnürsenkel und stürzte. Die Steine unter ihm gaben nach und er stürzte in die Tiefe. Alex griff nach der Hand seines Bruders und hielt ihn fest, so dass dieser nicht in den Fluss unter ihm stürzen konnte. Gemeinsam mit Sopdu, Axel und Jesse zog Alexander seinen Bruder wieder nach oben. Nachdem sie Ryan wieder auf festen Boden gebracht hatten, verschnauften sie erst einmal. „Ist alles in Ordnung mit dir Ryan?“ fragte sein Bruder ihn. Ryan stand noch sichtlich der Schock ins Gesicht geschrieben und so schwieg er. So setzten die Teenager jetzt ihren Weg vorsichtiger fort. „Jetzt wissen wir also, dass wir zu Sherlock Holmes gehen müssen. Aber wo wohnt dieser Holmes eigentlich?“, fragte Roxas die Anderen. Sopdu sah ihn an, als ob er daran zweifelte, dass dieser wirklich existierte, doch dann antwortete er: „Also echt jetzt mal. Du kennst noch nicht einmal Sherlock Holmes, den besten Detektiv aller Zeiten? Das ist echt schon ein Armutszeugnis. Sherlock Holmes wohnt in der Baker Street und dorthin ist es noch ein sehr weiter weg.“ Alexander verkniff sich die spitze Bemerkung, dass er selbst noch nicht einmal die Sherlock Holmes Bücher gelesen hatte und grinste nur. Sie gingen eine Ewigkeit und erreichten dann einen Uhrenturm. Sie sahen auf, um zu sehen, wie spät es war, als sie eine Merkwürdigkeit bemerkten. „Seht doch mal, der Zeiger geht ja rückwärts!“, sagte Ryan und deutet auf das Ziffernblatt, wo der Zeiger tatsächlich in unregelmäßigen Abständen rückwärts ging. Jetzt erkannten es tatsächlich alle und sie wunderten sich darüber, bis Jesse eine Idee dazu kam. „Die Uhr geht wahrscheinlich rückwärts und zeigt uns so die Anzahl der noch teilnehmenden Spieler an!“, sagte Jesse genau in dem Augenblick, als der große Zeiger genau auf die 30 sprang. Sie machten sich weiter auf den Weg und gingen wieder durch eine schmutzige Gasse hindurch, die auf eine große Hauptverkehrsader Londons auslief. Kurz bevor sie die Gasse verließen stoppten sie, denn in ihrer Nähe befanden sich zwei Polizisten, die sich angeregt unterhielten. „Es hat wieder eine Frau erwischt! Diesmal in der Nähe eines Internats. Sie ist jetzt bereits das vierte Opfer. Wie soll das nur so weitergehen?“, fragte der jüngere Polizist. „Wir leben in einer bösen Welt. Die Politik müsste viel härtere Gesetze erlassen!“, antwortete der ältere Polizist und gemeinsam gingen sie von dannen. Jaden schniefte hörbar. „Was ist das nur für eine schreckliche Welt?“, fragte er. Sopdu schüttelte nur angewidert den Kopf. „Es heißt, dass London am Ende des 19. Jahrhunderts in seiner Blüte stand und es die beste Zeit des britischen Imperiums gewesen ist, aber in Wirklichkeit war der Unterschied zwischen Arm und Reich so groß, dass schreckliche Verbrechen immer mehr zunahmen. Zu dieser Zeit haben die Menschen ihre Herzen immer mehr nach und nach verschlossen. Zudem heißt es, dass wenn Sherlock Holmes das Licht in jenen Tagen war, so war dann Jack the Ripper der dunkle Schatten! Und ich muss es wissen, denn ich habe zu dieser Zeit in London gelebt“, sagte Sopdu mit einem bitteren Beigeschmack auf der Zunge. „Dann sollten wir jetzt zu diesem Detektiv gehen!“, sagte Axel. Sie nickten und traten aus der dreckigen Gasse heraus, nur um sofort wieder stehen zu bleiben, denn ein alter Mann in zerlumpten Kleidern und eine Ziehharmonika spielend kam ihnen entgegen. Dabei sang er ein seltsames Lied. „Jack the Ripper! Nimm dich ja in Acht, denn er wartet auf dich, dort in der Nacht! Ist dein Leben dir was wert, bleibe nicht allein, denn erwischt er dich, wirst du blutgetränkt sein!“ „Was heißt das? Was meint ihr?“, fragte Roxas. „Das heißt, dass wir Jack the Ripper zuerst fertig machen müssen, bevor er uns fertig macht!“, erwiderte Jesse. „Lasst uns weiter gehen, hier ist es zu gefährlich!“, sagte Sopdu und scheuchte sie alle weiter. Sie gingen weiter die große Hauptstraße entlang und bogen dann nach links in die Baker Street ein. „In welchem Haus wohnt Holmes?“, fragte Ryan und sah sich die Häuser an, so als ob der Meisterdetektiv ihnen durch sein Küchenfenster zuwinken könnte. „Er wohnt im Haus Nummer 221 B!“, antwortete Sopdu schlicht und ging auf jenes Haus mit der Hausnummer zu. Vor dessen Haustüre klopfte er an die Tür und wartete. Die Haustür öffnete sich und eine schlanke, ältere Haushälterin öffnete ihnen. „Wer klopft denn um solch später Uhrzeit noch. Was kann ich für Euch tun?“, fragte sie freundlich. Sopdu trat vor und verbeugte sich höflich. „Verzeihen Sie bitte die späte Störung Miss, aber wir würden gerne mit Mister Holmes sprechen. Ist er da?“, fragte Sopdu freundlich. Die Haushälterin wirkte verdutzt, ganz so, als ob sie Sopdu schon einmal gesehen hätte, dann antwortete sie. „Es tut mit Leid, aber Mister Holmes und Mister Watson sind auf einer Geschäftsreise. Sie sind in Darkmoore und untersuchen einige Gerüchte zu einem Hund in Baskerville. Aber ihr seid doch diese Kinder, die Mister Holmes vor zwei Wochen so großartig bei einem Fall geholfen haben. Also kommt rein, ihr seid hier immer willkommen. Ich bereite euch heiße Milch mit Honig zu und ein paar Kekse habe ich auch noch.“, sagte sie und ließ sie in das Haus. Nachdem sie alle eingetreten waren, schloss die Hausbesitzerin die Tür und führte die Teenager in ein Wohnzimmer, wo sie es sich auf Sesseln und einer breiten Couch gemütlich machten. Nachdem die Haushälterin den Raum verlassen hatte, sagte Alexander: „Sie verwechselt uns mit Sicherheit mit irgendwelchen Straßenkindern hier aus der Gegend, aber viel wichtiger ist, dass wir Jack the Ripper finden und ihn überführen!“ Sie sahen sich im Zimmer um. An den Wänden standen viele hohe Regale mit Büchern und Akten. Sie waren alle fein säuberlich beschriftet. „Wir sollten in den Unterlagen nach Aufzeichnungen über Jack the Ripper suchen!“, sagte Sopdu und nahm sich einen Stapel der Bücher vor, die auf einem Schreibtisch lagen. Alexander ging zum Bücherregal heraus und zog eine Mappe mit der Aufschrift „Fall Jack the Ripper“ heraus. Er rief Sopdu zu sich und gemeinsam sahen sie sich die Mappe an. Es befanden sich viele Bilder darin, auch Polizeiberichte über die ersten beiden Opfer. Alexanders Augenmerk fiel besonders auf das Bild des zweiten Opfers. Das zweite Opfer war eine Frau im alter von 41 Jahren mit dunkelblonden Haaren und sie wurde in der Nähe einer Kirche im Stadtteil White Chappel gefunden. Unter ihr Bild war ein weiteres Bild geklebt, auf dem man zwei Ringe unterschiedlicher Größe sehen konnte. Auf der nächsten Seite der Berichts war eine in Holmes enger Handschrift geprägte Notiz. Auf der Seite stand der Satz: „Der Schlüssel zur Wahrheit liegt im Schatten des Lichts!“ Alexander hatte diesen Satz laut vorgelesen, doch er konnte sich keinen Reim darauf machen. Er sah zuerst Sopdu und dann die Anderen im Raum an, doch auch diese wussten nichts mit diesem Satz anzufangen. Zuletzt blieb sein Blick auf dem Gesicht von Roxas hängen. Auf dessen Gesicht hatte sich für einen Moment blanke Panik ausgebreitet, doch auch nur einen Augenblick später hatte er sich wieder Axel zugewandt. Er wandte sich wieder Holmes Aufzeichnungen zu und erfuhr, dass sogar Professor Moriati seine Finger im Spiel haben musste. „Wer ist denn dieser Professor Moriati?“, fragte er Sopdu. Sopdu sah auf Holmes Notizen herab und antwortete dann. „Professor Moriati ist der einflussreichste Mensch in der Unterwelt Londons. Er ist sehr schwer zu finden. Es heißt, es gäbe nur einen Mensch, mit dem Moriati in Verbindung steht und dass ist Sebastian Moran. Er hält sich häufig in einem Club in Londons Innenstadt auf.“, erklärte Sopdu. Sein Augenmerk fiel auf Ryan, der gerade aus einer Schublade etwas heraus geholt hatte. „Boah, schaut euch die mal an!“, rief Ryan begeistert aus. Als Alexander seinen Bruder ansah, blieb ihm vor Schreck beinahe das Herz stehen. „Leg die Waffe sofort wieder zurück in die Schublade. Waffen, an die man nicht gewöhnt ist, helfen einem nicht und machen nur Ärger!“, rief Alexander wütend und ging hinüber zu seinem Bruder. Ryan legte mosernd die Pistole zurück in die Schublade und verschloss diese. Alex ging zurück zu Sopdu und sah sich weiter die Notizen an. „Wir sollten zu dem Ort gehen, wo die zweite Frau gefunden wurde. Vielleicht finden wir dort einen Hinweis!“, schlug Sopdu laut vor. Alle im Raum Anwesende stimmten zu. Alexander nahm sich noch das Foto mit den zwei Ringen aus der Aktenmappe und steckte es sich in die Tasche, bevor er Ryan vor sich herschiebend den Raum verließ. Zuletzt folgten ihnen Axel und Roxas, der anscheinend noch etwas im Raum gesucht und mitgenommen hatte. Sie verließen das Haus und machten sich auf den Weg in Londons Innenstadt. Nachdem sie wieder auf die große Hauptverkehrsader gekommen waren, brauchten sie dieser nur noch zu folgen und sie kamen nach einer halben Stunde an einer Kreuzung an, wo sie auch den Club sahen, in der sich Sebastian Moran aufhalten sollte. Sie schlichen sich zur Hintertür und verharrten dort. „Hört mir zu! Ich schleiche mich jetzt da rein und check ab, ob dieser Moran dort drin ist. Ihr anderen bleibt solange hier und wartet, bis ich wieder raus komme.“, flüsterte Sopdu und verschwand durch die Hintertür in den Club. Kurz nachdem Sopdu durch die Tür verschwunden war, ging auch Alexander leise durch die Tür und erblickte Sopdu, wie dieser sich hinter einem Geländer versteckte und zwei Karten spielende Männer beobachtete. Ganz leise, so dass ihn niemand hören konnte, schlich sich Alex zu Sopdu. „Was machst du hier? Ich sagte doch, dass ihr Anderen draußen bleiben sollt!“, zischte Sopdu leise. Alexander grinste und erwiderte leise: „Heißt es nicht in der Partnerschaft durch gute und schlechte sowie durch sichere wie nicht sichere Zeiten zu gehen? Ich halte dies für etwas nicht sicheres!“ Sopdu verdrehte nur die Augen. Er wandte sich wieder den beiden Männern zu, die noch immer nichts von ihren Besuchern bemerkt hatten. Kurze Zeit später schlüpften dann auch Ryan, Jesse, Jaden, Axel und Roxas durch die Tür und jetzt platzte Sopdu der Kragen. „Was glaubt ihr eigentlich, was wir hier machen? Ihr seid euch wohl nicht im Klaren, dass wir hier alle mit unserem Leben spielen!“, zischte Sopdu wutentbrannt. Ryan sah durch das Geländer und beobachtete jetzt auch die Männer, die eine neue Runde Poker begonnen hatten. „Dieser Sebastian Moran scheint ziemlich stark im Pokern zu sein!“, flüsterte Ryan. Sopdu schnaubte vor unterdrückter Wut. „Nein, er ist nur ein kleiner Betrüger. Seht ihr den Affen, der hinter seinem Gegenspieler sitzt. Durch diesen weiß Moran immer, welche Karte sein Gegenspieler bekommen hat. Bei Pik und Herz nimmt der Affe die rechte Pfote, bei Kreuz und Karo die Linke. Er ist so dressiert, dass er so viele Früchte wie den Wert der Karte verspeist. So greift er bei einer Pik drei mit der rechten Hand nach drei schwarzen Früchten.“, erklärte Sopdu langsam und geduldig. Da fiel ihm am Tischende ein freier Platz auf. Zu diesem Platz gehörten ein edles Tischtuch, ein Weinglas und ein besonders teuer aussehender Wein. Das „I-Tüpfelchen“ bildete ein ganz besonders edler aussehender Tisch. Das ließ für Sopdu nur den Schluss zu, dass diese Gesellschaft noch einen ganz besonderen Gast erwartete. „Das ist Betrug! Mister Moran, Sie betrügen beim Kartenspiel!“, erklang Ryans Stimme und als er einen Moment später aufsah, sah er Ryan, wie dieser vor dem zweitgefährlichsten Mann Londons stand. „Wie kannst du es wagen?!“, spie Moran aus, doch Ryan unterbrach ihn und erklärte die Vorgehensweise seines Betruges. Noch bevor auch noch einer der Anwesenden einen Muskel bewegen konnte, öffnete sich die Tür des Clubs und ein Kutscher trat ein. „Professor Moriati wünscht sie alle sofort zu sprechen!“, übermittelte der Kutscher den Wunsch seines Herrn und wandte sich zum Gehen, als der von Moran aufgehalten wurde. „Warten Sie bitte einen Augenblick!“, versuchte Moran den Kutscher aufzuhalten. Alexander und Sopdu sahen Moran verblüfft an. Die Augen des Kutschers weiteten sich. „Wollen Sie sich dem Wunsch von Professor Moriati etwa widersetzen?“, fragte der Kutscher ruhig, doch in seinen Worten schwang eine Drohung mit. Moran schwieg und so verließen sie gemeinsam den Club und gingen zu einer nahe stehenden Kutsche. Als sie direkt vor der Kutsche standen, konnten sie den Körper eines älteren Mannes erkennen, dessen Gesicht von der Dunkelheit des Kutscheninneren verdeckt war. „Sich so mit Mister Moran anzulegen zeigt von echtem Mut und zeigt mir, dass du nicht umsonst ein echter Holmes-Schüler bist!“, erklang eine Stimme aus dem Inneren der Kutsche. Sopdu lächelte erleichtert auf. „Das ist sehr freundlich von Ihnen. Ich danke. Aber wäre es nicht besser, wenn wir das Versteckspiel sein lassen und uns von Angesicht zu Angesicht unterhalten könnten. Ich habe schon bemerkt, dass der echte Professor Moriati nicht in dieser Kutsche sitzt und er ist auch nicht einmal der Kutscher, wie man es sonst noch annehmen könnte. Der echte Moriati ist nicht einmal hier!“, schlussfolgerte Sopdu. „Das ist eine sehr waghalsige Theorie. Kannst du diese auch darlegen?“, kam die Frage aus dem Inneren der Kutsche. Sopdu nickte zustimmend. „Natürlich kann ich das. Ich habe gehört, dass Professor Moriati ein gepflegter, älterer Gentlemen sein soll, der immer ein nach Kräuter riechendes Duftwasser benutzen soll und ich habe bei beiden kein solches Duftwasser gerochen. Daraus folgt natürlich, dass der echte Professor Moriati gar nicht anwesend ist. Meine Frage ist jetzt also: Wer sind Sie?“, erklärte Sopdu und zeigte zuerst auf den Mann im inneren der Kutsche, dann auf den Kutscher. Der Kutscher kicherte und applaudierte auf diese Schlussfolgerung. „Das war wirklich eine Meisterleistung. Du hast vollkommen recht. Der echte Moriati ist gar nicht anwesend. Er befindet sich noch nicht einmal in diesem Spiel. Aber wenn ich mich euch vorstellen dürfte: Ich bin Dschafar, Großvisier von Agrabah.“, sagte der Kutscher und nahm seine Melone vom Kopf. Jetzt erkannte Alexander auch seinen Feind, der ihm und den Anderen in der Kammer des Schreckens nur so knapp entkommen war. „Du...!“, spie Roxas das Wort nur so aus. „Ja ich und ich muss dir danken, denn du warst es, der mich, Malefiz und den Piraten befreit hat.“, sagte Dschafar amüsiert. „Das war niemals meine Absicht. Ich wollte nicht...!“, stammelte Roxas nur. Dschafar ließ ein gackerndes Lachen hören. „Natürlich hättest du es niemals gemacht, wenn du vom Plan der Organisation gewusst hättest. Denn nur durch den Niemand des Helden, der uns damals versiegelt hatte, konnte dieses Siegel brechen und uns wieder in die Freiheit entlassen. Das war der Plan der Organisation und nur deshalb haben sie dich aufgenommen. Dass wussten nur die fünf ranghöchsten Mitglieder. Aber jetzt zurück zu dieser Welt und zu dem, den ihr verfolgt. Jack the Ripper war ein Straßenkind, dass der echte Moriati in den Slums von London aufgelesen hat. Er bildete ihn zu einer erstklassigen Waffe aus, doch irgendwann geriet er außer Kontrolle. Wenn ihr Jack the Ripper fangen wollt, biete ich euch meine Hilfe an.“, sagte Dschafar und grinste nur weiter. „Und warum sollten wir deine Hilfe annehmen!“, schleuderte Jaden ihm seine Worte nur so entgegen. Dschafar legte den Daumen und Zeigefinger ans Kinn und überlegte gespielt. „Nun mal überlegen. Vielleicht weil euch die Zeit davon rennt und ihr unbedingt eine weitere Tat von Jack the Ripper verhindern wollt?“, stellte der Großvisier seine These in den Raum. „Dann sag schon. Wie können wir diesen Wahnsinnigen stoppen?“, fragte Alexander und wirkte dabei sichtlich angespannt. „Wie ihr wollt. Jack the Ripper soll für mich noch eine Tat ausüben. Ihr müsst dann nur noch zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.!“, sagte Dschafar. „Und wie machen wir das?“, fragte Ryan und sah ratlos von Dschafar zu seinem Bruder. „Lest Morgen die Ausgabe der Sunday Times. Ich habe dort eine Nachricht für Jack the Ripper hinterlassen.“, antwortete Dschafar auf Ryans Frage. „Und wen soll Jack the Ripper etwas antun?“, schoss Alexander hinter. Wieder grinste Dschafar, doch diesmal war es ein diabolisches Grinsen. „Lest Morgen die Ausgabe der Sunday Times!“, wiederholte Dschafar, stieg in die Kutsche und fuhr davon. „Toll, jetzt wissen wir zwar, was wir morgen machen, aber was machen wir bis morgen? Wir können ja schließlich nicht auf der Straße übernachten.“, sagte Jesse. Keiner von ihnen wusste eine Antwort, doch diese schien das Spiel selbst zu liefern, denn es dauerte keine fünf Minuten, da wich die Dunkelheit der Nacht und die morgendliche Röte der Sonne kroch über die Dächer der Stadt. Ein Zeitungsjunge lief durch die Straßen und verkaufte die morgendliche Ausgabe der Sunday Times. „Hier drüben! Ich hätte gerne eine!“, rief Alex und winkte den Jungen zu sich herüber. „Ach verflixt! Ich hab ja kein englisches Geld!“, schoss es ihm durch den Kopf. „Hier bitte sehr! Das macht dann 80 Cent!“, sagte der Junge. „Wow, auch daran wurde gedacht!“, schoss es ihm durch den Kopf. Alexander reichte ihm das Geld und nahm die Zeitung entgegen. Er schlug die Zeitung auf und studierte sie gründlich. Bei den Kleinanzeigen wurde er fündig. Eine der Anzeigen lautete: „Heute Abend gilt es, die Bühne des Opernhauses zu putzen! Von M an J!“ Alexander las die Anzeige laut vor. „Was bedeutete das und was heißt von M an J?“, fragte Jaden und war ziemlich ratlos. Sopdu lieferte ihm die Antwort. „Das bedeutet, dass Jack the Ripper im Opernhaus zuschlagen wird. Von M an J bedeutet von Moriati an Jack the Ripper und wenn du noch ein wenig weiterliest, steht da auch der Name des Opfers, das eine berühmte Schauspielerin ist.“, sagte Sopdu und deutete auf eine Anzeige von eben jener besagten Schauspielerin. So machten sie sich auf den Weg zur Oper und schlichen sich durch die Hintertür rein. Sie schlichen sich unbemerkt an den Mitarbeitern vorbei und fanden am Ende eines Ganges die Garderobe der Schauspielerin. Sie schauten sich nach allen Seiten um und als die Luft rein war, schlüpften sie in die Garderobe. Dort vor einem Spiegel stand eine Frau Mitte 30 und bürstete sich die Haare. Sie stand gerade mal in einem dünnen, lachsrosa Abendkleid und als sie die Neuankömmlinge im Spiegel erblickte, drehte sie sich schnell um. Als Alexander der Frau ins Gesicht sah, blieb ihm beinahe das Herz stehen. „Mutter...?!“, hauchte er. Sopdu erstarrte und sah von der Frau zu seinem Verlobten und wieder zurück. „Ja, mein Liebling und wer sind deine Freunde?“, fragte die Frau und schwenkte ihr braunes Haar, dass ihr bis zu den Hüften reichte. „Das hier ist Sopdu, mein...!“, doch er wurde von der Frau unterbrochen. „Ach Liebling, ich weiß doch, dass Sopdu dein Schwarm ist. Ich meinte eher die Beiden in der letzten Reihe.“, sagte sie und deutete auf Axel und Roxas. Beide stellten sich vor und Axel konnte seinen üblichen Satz wieder mal nicht lassen. Das diese Frau, die aussah wie seine Mutter, sich verhielt wie seine Mutter, genauso roch wie seine Mutter, Sopdu einfach so akzeptierte und somit auch ihren Sohn so wie er wahr annahm, brachte Alexander an den Rand seiner Selbstbeherrschung. Am liebsten wäre er dieser Frau einfach um den Hals gefallen und hätte ihr gedankt, doch so hart die Realität auch aussah, so wusste Alexander, dass seine waren Eltern ihn niemals so akzeptieren würden, wie er war. So riss er sich zusammen und sagte dann mit einer Stimme, die vor Anspannung zum Zerreißen gespannt war. „Du darfst heute nicht auf die Bühne gehen. Jack the Ripper ist hinter dir her.”, sagte er. Die Frau hielt dies offenbar für einen bösen Scherz, denn sie zwinkerte nur und machte sich dann für die Bühne bereit. Als die Vorstellung dann begann, stand Alexanders und Ryans virtuelle Mutter dann tatsächlich auf der Bühne und spielte gemeinsam mit einem Kollegen, in dem Alexander seinen Onkel Friedrich erkannte, dass Stück von Romeo und Julia. Genau bei der Szene, in der Julia anscheinend tot auf dem Boden lag, explodierte hinter der Bühne etwas und ließ den ganzen Boden erzittern. Alexander rannte auf die Bühne und stieß seine virtuelle Mutter weg, so dass ein herab krachender Scheinwerfer nicht sie sondern nur das Bühnenbild traf. Alexander nahm sie auf die Schulter und rannte gefolgt von seinen Freunden aus dem Opernhaus. Alexander setzte seine Mutter am Bordstein ab und wollte sich noch verabschieden, als er von Sopdu in eine Richtung gezogen wurde. „Schau, dort läuft Jack the Ripper!“, schrie Sopdu und rannte so schnell er konnte Jack the Ripper hinterher. Sie folgten ihm durch mehrere dunkle Seitengassen, verloren ihn dann doch aus den Augen. „Verdammte scheiße!“, fluchte Alexander lauthals. Sopdu zischte ihm zu. „Jetzt so herum zu schreien, wird uns nicht weiter helfen. Wir müssen uns aufteilen und Jack the Ripper suchen!“, zischte Sopdu, doch noch bevor sie seinen Plan in die tat umsetzen konnten, ertönte ein dumpfer Schlag und Jack the Ripper kam aus einer dunklen Seitengasse an ihnen vorbei geschossen. Sie verfolgten ihn hartnäckig bis zum Bahnhof King`s Cross, wo Jack the Ripper in den letzten Zug hetzte, der gerade dabei war, die Station zu verlassen. Sie sprangen in den fahrenden Zug und Axel schloss als Letzter die Wagontür hinter sich. Eines war sicher und zwar, dass sie jetzt endlich Jack the Ripper gegenüber stehen würden. Sie gingen den Wagon entlang, bis sie einem Schaffner begegneten, der ihre Fahrkarten kontrollieren wollte. „Hören Sie! Jack the Ripper ist hier im Zug und hat sich verkleidet unter die anderen Reisende gemischt. Bitte veranlassen Sie, dass sich alle Reisende in einem Wagon versammeln!“, bat Jesse den Schaffner. Der Schaffner wirkte total verschreckt, willigte dann aber ein und begann damit, alle Passagiere in den zweiten Wagon zu versammeln. Nach 20 Minuten war der zweite Wagon gerappelt voll und es fiel Alexander und den Anderen schwer, sich in die Mitte des Wagon vor zu kämpfen. Als sie beim Schaffner angekommen waren, räusperte sich Sopdu und alle Augen richteten sich auf ihn. „Ich danke Ihnen, dass Sie sich alle hier eingefunden haben. Natürlich haben Sie auch ein Recht zu erfahren, warum Sie hierher gebracht wurden. Der Grund dafür ist, dass wir berechtigter Weise davon ausgehen, dass sich Jack the Ripper hier in diesem Wagon befindet. Natürlich hat er sich verkleidet. Damit jetzt keine haltlosen Gerüchte und wilde Verdächtigungen entstehen, haben wir bereits ein paar Fakten gesammelt. Nach unseren Informationen, die wir von Mister Holmes persönlich haben, ist Jack the Ripper 1,85 bis 1,90 Meter groß, sehr schlank und er muss einen sehr schlanken Ringfinger haben, denn am zweiten Tatort wurde ein Ring gefunden, der eindeutig Jack the Ripper gehörte. Deshalb möchte ich alle Personen, die 1,85 bis 1,90 Meter groß sind, bitten, auf zu stehen und mir ihre Hände zu zeigen.“, erklärte Sopdu. Die Passagiere tauschten ratlose Blicke, standen dann jedoch auf und zeigten ihre Hände vor. Sopdu besah sich die Hände von jeder Person, die in Frage kam an, doch als er mit allen fertig war, dankte er ihnen und die Reisenden gingen murrend in ihre Abteile zurück. „So ein verdammter Mist. Ich war mir so sicher, dass ich Jack the Ripper auf diese Art und Weise festnageln könnte.“, fluchte Sopdu und ließ sich auf einen der Sitze nieder. „Du hast es versucht. Auch du kannst mal einen Fehler machen.“, sagte Alex. Sopdu wollte schon etwas erwidern, als über ihren Köpfen laute Stimmen über die Geräusche des Zuges hinweg ertönten. Sie sahen an die Decke des Wagons, doch noch immer konnten sie nicht verstehen, was auf dem Dach gesprochen wurde. Sie verließen das Abteil und rannten zum Endes des Wagons, wo sie mit Jesse, Jaden und Ryan zusammenstießen. Gemeinsam verließen sie den Wagon und stiegen eine Leiter hinauf, die sich zwischen den beiden Wagons befand. Auf dem Dach angekommen sahen sie, wer gesprochen hatte. Es waren Axel, Roxas und der silberhaarige Junge, der Ryan am Anfang des Spiels noch so ruppig angefahren hatte. „Du bist also Jack the Ripper?!“, stieß Sopdu verblüfft aus. Der Junge grinste. „Nicht ganz. Ich war auch hinter Jack the Ripper her und als er aus dem Opernhaus kam, überwältigte ich ihn und nahm seine Kleidung. Ich bin weiter als Jack the Ripper verkleidet zum Bahnhof gerannt und habe mich im Zug versteckt. Ich muss deinem Freund ein Kompliment aussprechen. Dem echten Jack the Ripper hättet ihr überführt, mich aber nicht. Ich will nur eins: Und zwar dass Roxas wieder ein Teil meines besten Freundes Sora wird. Dann können wir gemeinsam Malefiz, Dschafar und den Pirat besiegen.“, sagte der Junge und wirkte dabei unerschütterlich „Tja, dann musst du aber erst an mir vorbei!“, sagte Axel und grinste diabolisch. „Das sollte nicht allzu schwierig sein und merke dir meinen Namen! Er lautet Riku! Dieser Name wird das Letzte sein, was du jemals hören wirst!“, sagte Riku und stürmte auf Axel zu . Dieser wich aus, rutsche aber auf dem nassen Dach aus und konnte sich nur noch vor einem Sturz vom Wagon bewahren, indem er sich am Dach selbst festhielt. Riku trat triumphierend näher. „Zeit, dass unser Möchtegernheld nähere Bekanntschaft mit dem Boden macht!“, sagte Riku und trat Axel auf die Finger. Dieser knirschte mit den Zähnen vor Schmerz. Alexander wollte Axel schon zu Hilfe eilen, als er von Sopdu gemeinsam mit Roxas nach unter auf das Dach gerissen wurde. Eine Sekunde später wusste Alex auch, warum Sopdu das getan hatte, denn ein Tunnel erstreckte sich jetzt und Riku, der den Tunneleingang nicht gesehen hatte, wurde nieder gestreckt. Als sie aus dem Tunnel ausgefahren waren, hatte sich Axel wieder auf das Dach des Wagons gehievt. Plötzlich ertönte das Spiel einer Ziehharmonika und der alte Mann erschien, den sie auch an der Hauptstraße gesehen hatten. „Was, du bist noch immer nicht blutgetränkt? Dann wird es aber langsam wirklich Zeit, sonst seid ihr ungebremst angekommen.“, sagte der Mann lachend und verschwand wieder. Da fiel bei Sopdu der Groschen. „Kommt mit, ich weiß was wir tun müssen! Nehmt ihn auch mit!“, sagte er und gemeinsam schleppten sie den bewusstlosen Riku zum Zugende, wo nur noch zwei Güterwagen mit Wein waren. Sie verteilten sich auf die beiden Güterwagen und Sopdu erklärte ihnen, was sie zu tun hatten. „Wenn ihr im Inneren des Güterwagons seid, fangt ihr an so viele Weinfässer wie möglich zu zerschlagen. Durch das Gewicht des Weins sollte der Zug langsamer werden. Den Zugführer können wir nicht um Hilfe bitten, denn er ist mit Sicherheit mit den anderen Reisenden verschwunden!“, sagte Sopdu und sprang in den Güterwagon. Alexander und Ryan sprangen ihm hinterher, während Jaden und Jesse mit Axel, Roxas und dem bewusstlosen Riku in den zweiten Güterwagon sprangen. Gleich nachdem sie gelandet waren, begannen sie die Weinfässer zu zerschlagen. Der Wein floss in Strömen aus den Fässern und tauchten den Ganzen Güterwagon in eine rötliche Flüssigkeit. Als alle Fässer zerschlagen waren, schwammen sie in Wein bis kurz vor der Wagondecke. „Wenn wir das hier überstehen werde ich mit dir eine ganze Flasche Wein trinken!“, prustete Alexander aus einem Mund voller Wein hervor. Sopdu lächelte nur matt und erwiederte: „Wenn ich jetzt sage, tauchst du unter! Der Wein wird unseren Aufprall bremsen!“ Alexander nickte und wartete auf Sopdus Anweisung. „JETZT!“, schrie Sopdu so laut er konnte und zusammen tauchten sie unter. Es war deutlich zu vernehmen, wie der Zug gegen den Prellbock am Gleisende fuhr und so der Zug entgleiste. Alex und Sopdu wurden durch den Wein geschleudert und sie gerieten in einem Wirbel, durch den sie nach unten gezogen wurden. Was sie als nächstes mitbekamen war, das sie wieder in der Mitte des Stonehengegebildes lagen. „Was ist passiert?“, fragte Ryan, der sich einen Schuh auszog, um den Wein auszuschütten. „Anscheinend haben wir die erste Welt geschafft. Welche wollen wir jetzt betreten?“, fragte Jesse und sah sich die drei noch verbleibenden Welten des Spiels an. „Ich bin für Sopdus Heimatzeit!“, sagte Alexander. „Hey, hey, du kannst doch nicht einfach so bestimmen...!“, fing Sopdu an, doch er wurde von Ryan unterbrochen. „Also ich würde gerne mal das alte Ägypten besuchen. Da war ich noch nie.“, sagte Ryan und sah seinen Bruder mit einem Hundeblick an. „Dann ist es also beschlossen. Aber was machen wir mit dem da?“, fragte Axel und stieß mit der Fußspitze den noch immer bewusstlosen Riku an. „Wir nehmen ihn mit. Vielleicht kann er uns noch helfen. Ich habe da so eine Vermutung!“, sagte Alexander und gemeinsam gingen sie in die Welt des alten Ägyptens. Ende des 45. Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)