Ein Teenager auf Abwegen von Kouichi (Die Geschichte eines Jungen. Ob Jesse und Jaden ihm helfen können?) ================================================================================ Kapitel 36: Nächster Halt : Stuttgarter Platz --------------------------------------------- 36.Kapitel: Nächster Halt: Stuttgarter Platz Es ruckelte und zuckelte, als Alexander aufwachte. Er fand sich in einem S-Bahnwagon wieder und neben ihm saßen zusammengequetscht Sopdu und Ryan, die seelenruhig schliefen. Ihm gegenüber schliefen Jesse und Jaden. Jaden hatte seinen Kopf auf Jesses Schulter abgestützt und hielt mit beiden Händen das Ei auf seinem Schoß fest. Alexander stand vorsichtig auf und sah sich im Wagon um. Außer ihnen war niemand weiteres im Wagon und so fiel es auch nicht weiter auf, dass sie noch immer in ihren Hogwartsuniformen waren. Eine metallische, körperlose Männerstimme ertönte und verkündete: “Nächster Halt: Stuttgarter Platz! Ausstieg rechts!“ Alexander kam die kommende Station wage bekannt vor, so wie aus einem längst vergessenen Traum. Er weckte die Anderen, die sich schwankend und gähnend erhoben. „Wo sind wir hier?“, fragte Jaden und sah sich im Wagon um. „Ich habe da so eine Vermutung, sicher bin ich mir aber nicht!“, antwortete Alexander und genau in diesem Moment fuhr der Zug in den Bahnhof Stuttgarter Platz ein. Sie standen auf und verließen den Zug. Draußen auf dem Bahnhof war es windig, kalt und es regnete wie aus Eimern. Zum Glück war der Bahnsteig überdacht und so bekamen sie nichts vom Regen ab. Sie sahen sich um und Alexander entdeckte über drei Sitze das Schild mit dem Bahnhofsnamen Stuttgarter Platz. Plötzlich hörten sie eine Stimme, die sie über den Bahnsteig rief. „Hey ihr da! Da seid ihr ja! Kommt her!“, rief eine Person in einem Regenmantel. Alexander zeigte auf die vermummte Person und er, Sopdu, Ryan, Jesse und Jaden gingen auf diese Person zu. Als sie vor der Person angekommen waren, konnte Alexander erkennen, dass die Person ein junger Mann war. Dieser junge Mann setzte seine Kapuze ab und jetzt konnte jeder sehen, wie er aussah. Er hatte kurze, blonde Haare und eine Brille mit leicht ovalen Brillengläsern. Er trug einen grünlichen Regenmantel und trug vier Regenschirme in der rechten Hand. „Wer bist du und wo sind wir hier?“ fragte Ryan und sah sich auf dem Bahnsteig um. Der Fremde sah Ryan an und antwortete: „Weißt du das denn nicht schon längst? Du und dein Bruder kommen schließlich aus dieser Stadt! Wir sind hier in Berlin! Ich kann euch leider meinen Namen nicht verraten, dass haben Die verboten. Aber nennt mich für die Zeit eures Aufenthaltes Kouichi. Ich hab jetzt aber keine Lust, weiter hier in dieser Kälte zu stehen. Kommt mit, ich bringe euch in meine Wohnung und mache dort erst mal etwas zu essen!“, sagte Kouichi und überreichte Alexander, Sopdu, Ryan und Jesse und Jaden jeweils einen Regenschirm. Jesse und Jaden mussten sich einen teilen, aber das schien Beide nicht besonders zu stören. Hier in dieser Welt hatten sie wieder ihre eigenen Körper im Teenageralter. Sie folgten Kouichi aus dem Bahnhof und öffneten ihre Regenschirme, um sich vor den Regen zu schützen. Kouichi streifte sich die Kapuze seines Regenmantels über den Kopf und führte die Gruppe über die ausgestorbene und vollkommen leere Hauptstraße auf eine Gruppe von Mietshäusern zu und als sie alle an der Tür zum Mietshaus mit der Nummer 1 angekommen waren, holte er einen Schlüssel heraus und öffnete die Tür. Sie alle drängten sich hinein, um nicht mehr länger im Regen zu stehen und schlossen nun die Regenschirme. „Wir müssen ganz nach oben. Ryan, Jaden und Jesse nehmen die Treppe, Alexander, Sopdu und ich nehmen den Fahrstuhl. Geht einfach in den dritten Stock, wir treffen uns dann dort!“, sagte Kouichi und holte den Fahrstuhl mit einem Knopfdruck nach unten ins Erdgeschoss. Ryan machte den Mund auf, um zu protestieren, als sich jedoch hinter Kouichi die Fahrstuhltür öffnete und jeder sehen konnte, dass nicht mehr als drei Personen in den Fahrstuhl passten, machte er den Mund wieder zu und ging murrend die Treppen hoch in den dritten Stock. Kouichi ließ sich davon nicht beeindrucken und stieg gemeinsam mit Alexander und Sopdu in den Fahrstuhl ein. Als der Fahrstuhl oben im dritten Stock angekommen war, stiegen die Drei aus und nur wenige Augenblicke später kamen auch Ryan, Jaden und Jesse oben im dritten Stock an. Ryan und Jaden japsten und holten schnaubend Luft, Jesse hingegen wirkte frisch wie eh und je. Kouichi wandte sich nach rechts und holte erneut einen Schlüssel heraus und öffnete eine Tür, bei der das Klingelschild verdeckt worden war. Sie traten in eine kleine Zwei-Zimmer-Wohnung ein. Die Wohnung war eine Mischung aus einem Bücherladen und Kunstraum. Überall waren Regale vollgestellt mit Fantasybüchern und die Wände, die nicht von Regalen verdeckt waren, zierten Zeichnungen aus Animes, Mangas oder Animespielen. Als Alexander sich Alles angesehen hatte, fand er sogar eine Zeichnung von sich, Sopdu, Ryan, Jesse und Jaden auf einer Wand. „Zieh dir bitte die Schuhe aus, du machst sonst alles dreckig!“, riss ihn eine Stimme aus seinen Gedanken und Alexander sah auf. Als er erkannte, dass die Stimme von Kouichi kam, zog er sich schnell die Schuhe aus und stelle sie zu den anderen Schuhen, die neben einer kleinen Kommode standen. Nachdem auch die Anderen ihre Schuhe ausgezogen hatten und Kouichi seinen Regenmantel in die Dusche zum Abtropfen gebracht hatte, konnte Alexander erkennen, dass Kouichi ein weißes Hemd und eine dazu blaue Jeans trug. Er schien ein wenig pummelig zu sein, auch wenn sein Körper eher den Anschein machte, als wenn er in kurzer Zeit viel Gewicht verloren hätte. Durch ein Handzeichen von Kouichi folgten ihm alle in ein kleines Wohnzimmer, wo auch gleich ein Schreibtisch mit Computer und auf der anderen Seite des Wohnzimmers ein Fernseher stand. „Setzt euch!“, forderte Kouichi seine Gäste auf. Alexander und die Anderen folgten Kouichis Aufforderung und setzten sich auf eine kleine Couch. Kouichi wollte gerade den Mund aufmachen, um etwas zu sagen, doch Ryan war schneller. „Wo sind wir hier und warum? Wer bist du und warum sind wir jetzt hier in deiner Wohnung?“, fragte Ryan und sah Kouichi misstrauisch an. Alexander sah seinen Bruder von der Seite her etwas missbilligend an, Kouichi hingegen schien das Ganze ziemlich gelassen zu sehen. „Deine Einstellung gefällt mir! Sei immer misstrauisch gegenüber Fremden. Nun, um auf deine Fragen zu antworten. Wir sind hier in eurer Heimatstadt Berlin und ihr seid hier, weil Die es so wollten. Meinen echten Namen kann ich euch nicht verraten und auch dass ihr hier in meiner Wohnung seid, dafür sind Die verantwortlich!“, sagte Kouichi und in Ryans Gesicht zeigte sich noch mehr Verwirrung. Aber nicht nur Ryan war verwirrt, sondern auch alle Anderen. „Wer sind denn Die?“, stellte Alexander die für ihn wichtige Frage. Alle schienen gespannt zu sein auf Kouichis Antwort. Kouichi seufzte, stand auf und ging zum Fenster. „Es gab eine Zeit, in der ich ein ganz normaler Mensch war, so wie ihr früher und es Jaden jetzt noch immer ist. Aber dann traten Sie auf den Plan und mein ganzes Leben änderte sich schlagartig. Sie suchten mich auf, kurz nachdem ich meinen ersten Ausbildungsplatz verloren hatte. Sie munterten mich auf und baten mich, für Sie eine sehr wichtige Aufgabe zu erfüllen. Ich fragte, was das für eine Aufgabe wäre und Sie sagten nur, dass mir diese Aufgabe auch bei meinen Problemen helfen würde. So habe ich zugestimmt und wurde zu dem, was ich jetzt bin. Ich bin ein Writer. Jemand, der die Lebensgeschichte von Jemand anderen aufschreibt. Es gibt viele Writer auf der Welt und normalerweise ist es strengstens verboten, dass ein Writer mit der Person, über die er schreibt, zusammentrifft, doch hier ist es eine Ausnahme. Ihr müsst wissen, dass solange eine Lebensgeschichte, die ein Writer schreibt, nicht zu Ende ist, kann der Writer selbst nicht sterben, egal wie alt er selbst wird. Das Dasein als Writer hat aber auch erhebliche Vor- und Nachteile. Der Writer erlebt die Situationen, die die Personen in der aufgeschriebenen Lebensgeschichte vor dem geistigen Auge mit und manchmal, wenn die Verbindung besonders stark ist, dann kann er entweder selbst kurz in der Geschichte eingreifen oder er durchlebt die gleichen Schmerzen, wie die Menschen in der Geschichte. Ich selbst musste bis jetzt ein mal in die Geschichte eingreifen, und zwar damals, als du dich in dem See ertränken wolltest, Alexander, habe ich es so gedeichselt, dass du ans Ufer des Sees getrieben und von Jesse und Jaden gerettet wurdest. Der Nachteil des ganzen Writer-Dasein ist, dass der Writer in jeden Moment vor seinem geistigen Auge das sieht, was den Menschen aus seiner Geschichte passiert. Das kann in manchen Situation sehr belastend sein und es gibt auch schon manche Writer, die verrückt geworden sind, durch das, was sie gesehen haben. Ein weiterer Nachteil ist es, dass man, wenn man dran ist, die Geschichte auszuschreiben, nicht mehr aufhören kann. Dadurch versäumt man vieles zu tun und auch zum Beispiel das Essen. Dadurch habe auch ich schon viel Gewicht verloren. Diese Aufgabe gaben mir die drei Erzengel. Ich nenne sie nur Die, weil es bequemer ist und weil mir schon ein paar mal so ziemlich auf den Keks gegangen sind. Aber jetzt genug davon. Ich mache jetzt erst mal uns was zu essen. Wartet mal kurz!“, sagte Kouichi und verließ das Wohnzimmer in eine angrenzende kleine Küche. „Was gibt es denn?“,fragte Jaden und rieb sich den Bauch. „Selbstgemachte Pizza und zwar fünf Stück davon, damit ich euch satt bekomme!“, kam Kouichis Antwort aus der Küche. „Soll ich dir helfen? Ich kann ziemlich gut kochen!“,bot Alexander seine Hilfe an. „Ne, danke. Lass mal, wenn ich koche, dann mache ich das lieber alleine, denn dann weiß ich, was für einen Mist ich verzapft habe, wenn es nicht schmeckt.“, antwortete Kouichi. Eine Stunde später war das Essen fertig und sie alle verschlangen hungrig das Essen. Nachdem sie auch den letzten Krümel verputzt hatten, lehnten sie sich satt und schläfrig ins Sofa. „Danke, das war sehr lecker!“, sagte Sopdu und richtete sich wieder im Sitzen auf. „Wann werden wir wieder aufbrechen?“, fragte Sopdu an Kouichi gewandt. „Sobald ihr dazu bereit seid, wird sich ein Riss öffnen und euch in die nächste Welt befördern. Wenn ihr möchtet, könnt ihr eure Umhänge und Kleidungsstücke hier lassen. Ich werde sie sicher aufbewahren und wenn wir uns wiedersehen, werde ich euch die Sachen zurückgeben.“ Schlug Kouichi vor. „Das wäre super, aber da fällt mir gerade eine Frage ein. Wenn du ein Writer bist, von wem schreibst du denn die Geschichte?“ Fragte Jaden und wirkte ziemlich neugierig. Kouichi wirkte sichtlich überrascht und er antwortete ruhig: „Ich dachte, dass wäre klar, von wem ich die Geschichte schreibe. Es ist die Geschichte von euch! Von Alexander, Sopdu, Ryan, Jesse und auch von dir Jaden. Wenn die Geschichte zu Ende geht und das Ende hat nicht zwangsläufig etwas mit dem Tod der Menschen zu tun, dann treffen sich immer die Menschen in der Geschichte mit dem Writer, der die Geschichte aufschreibt. Ja, ich schreibe sie nur auf, ausdenken tue ich sie nicht. Ich bekomme auch nur eure Aktionen und Reaktionen mit und kann sie so aufschreiben.“ Antwortete Kouichi. Jaden sah ihn mit großen Augen an und jetzt viel Alexander auf, dass Kouichi gar nicht so alt war, wie es den Eindruck machte. Denn unter seinen Augen zierten sich viele kleinen Augenringe und er machte einen müden und erschöpften Eindruck. Plötzlich stand Jaden auf, sodass das Ei von seinem Schoss auf Jesses Fuß fiel und dieser vor Schmerz leise fluchte, und ergriff Kouichis Hände und schloss sie in seine. „Ich danke dir, dass du uns bisher und auch in der Zukunft begeleitest, beigestanden und geholfen hast. Ich weiß nicht, wie ich dir das jemals richtig danken kann, aber wenn du magst, schenke ich dir diese Ei. Ich hoffe, es wird bald schlüpfen und das Tier im Inneren dir bald Freude und Beistand bringen!“, sagte Jaden, hob das Ei vom Boden auf und überreichte es Kouichi. Dieser nahm das Ei vollkommen verdattert entgegen und bedankte sich dafür. „Ich denke, es ist jetzt an der Zeit, unsere Uniformen abzulegen und uns auf den Weg in die nächste Welt zu machen!“, sagte Alexander und zog sich seinen Umhang über den Kopf. Die Anderen nickten und taten es ihm gleich. Sie legten die Umhänge ordentlich zusammen und platzierten sie neben den aufgestapelten Tellern auf dem Wohnzimmertisch. „Dann seid ihr also bereit?“, stellte Kouichi die alles entscheidende Frage. Alle beantworteten diese Frage mit einem klaren „Ja“ und gleich darauf öffnete sich hinter Kouichi in der Wand ein Riss. „Jetzt müsst ihr noch eure Zauberstäbe hierlassen, denn diese werden in der nächsten Welt nicht mehr funktionieren!“ Erklärte Kouichi. Sie taten wie geheißen und legten ihre Zauberstäbe neben den Umhängen ab. Sie verabschiedeten sich von Kouichi und dankten ihm für alles was er getan hatte und was er noch für sie tun würde. Zuletzt war Alexander an der Reihe und er schüttelte Kouichi die Hand und legte die linke Hand auf Kouichis Schulter, worauf es aus Alexanders Hand schimmerte und ein Licht sich von Alexanders Arm in Kouichis Körper verteilte. „Was passiert hier?“,fragte Kouichi und wirkte etwas nervös. „Das ist mein Dank an dich!“,antwortete Alexander und ging zu seinen Bruder und seinen Freunden zu dem Riss. Sie winkten noch einmal, bevor sie durch den Riss gingen und verschwanden. „Und weg sind sie!“,sagte eine Stimme hinter Kouichi. „Sie sind genauso, wie ich sie mir vorgestellt habe!“, antwortete Kouichi. „Ja, sie sind es wirklich wert, beschützt zu werden!“ Sagte Michael. Kouichi drehte sich um und sagte dann mit Wut in der Stimme. „Warum müsst ihr sie dann durch diesen Höllentrip führen? Warum macht ihr das nicht selber?“ Der Erzengel seufzte und antworte dann: „Wenn wir das machen würden, würden wir wahrscheinlich nicht die wahren Täter finden. Sie allerdings finden die wahren Täter und können sie auch schnappen. Ich werde jetzt wieder nach oben gehen und den anderen Erzengeln Bericht erstatten. Wir werden bald wieder Kontakt zu dir aufnehmen. Du hast dich wirklich gut geschlagen, „Kouichi“!“ sagte Michael und verschwand. „Ja sicher, macht das!“, sagte Kouichi und setzte sich an seinen Computer, um die Geschichte weiter zu schreiben. Ende des 36. Kapitels. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)