Ein Teenager auf Abwegen von Kouichi (Die Geschichte eines Jungen. Ob Jesse und Jaden ihm helfen können?) ================================================================================ Kapitel 35: Der Schlüssel zur Wahrheit -------------------------------------- 35.Kapitel: Der Schlüssel zur Wahrheit Die Stimmung in Hogwarts schwankte in den nächsten Wochen zwischen Angst, Panik und Entsetzen über das was Ryan und dem Geist angetan worden war. Per schulischer Anordnung wurde beschlossen, dass alle Lehrer ihre Schüler zum nächsten Unterrichtsraum begleiten mussten und so drängte sich Alexander an einem Montagmorgen an einer Gruppe kleiner Hufflepuffs vorbei, die von Professor Sprout hoch in den Verwandlungsklassenraum gebracht wurden. Alexander selbst war jetzt in der Schule genauso bekannt wie Harry Potter selbst. Nicht nur, weil er der Bruder von dem versteinerten Ryan war, sondern auch, weil er einen Tag nach dem Angriff in der großen Halle verkündet hatte, was passiert war, und wer seiner Ansicht nach dafür verantwortlich war. Das hatte zur Folge, dass er sich eine halbstündige Wutpredigt von der Hauslehrerin von Gryffindor anhören musste, doch das war ihm egal. Für ihn zählte nur, welches Monster seinen Bruder angegriffen hatte und dass alle anderen Schüler auch wissen sollten, wer es war. Daraufhin machten alle Schüler einen großen Bogen um Potter und er erfuhr, was es hieß, den negativen Ruhm für seine Taten zu ernten. Alexander wurde mit seinen Mitschülern aus Ravenclaw von Professor Lockhart zum Klassenraum für Geschichte der Zauberei gebracht. Die Klasse redete leise über die vergangenen Ereignisse und alle mieden es, dabei Alexander in ihre Gespräche einzubinden, um ihn nicht noch weiter zu reizen. Die Klasse verstummte plötzlich, als Professor Binns den Klassenraum durch die Tafel betrat und den Unterricht begann. Die heutige Stunde ging über die dunklen Jahre der Zauberei, über diese es nur wenige Informationen gab. Aber das, was Professor Binns ihnen erzählen konnte, war, dass es dabei um eine böse Hexe, einen bösen Zauberer und einen verhexten Piraten ging. Die magische Bevölkerung hatte damals alles versucht, um die drei Bösewichte zu vernichten. Sie sind aber alle an dieser Aufgabe gescheitert. Nur ein Teenager von 14 Jahren mit einem Schlüssel hatte die notwendigen Fähigkeiten, um die Drei zu vernichten und das Böse so zu bannen. Was aber Niemand wusste war, dass der Junge mit dem Schlüssel die drei Bösewichte nicht vernichtet hatte, sondern nur versiegelt und jene drei Bösewichte warteten auf ihre Chance, die Welt erneut ins Chaos zu stürzen, bis sie wieder von einem Jungen mit einem Schlüssel aufgehalten wurden. „Was nützt es einem, einen solchen Schlüssel zu haben, wenn Leute angegriffen und versteinert werden?“, dachte sich Alexander und sah aus dem Fenster. In Gedanken sprach Sopdu zu ihm, doch Alexander hörte ihm nur zur Hälfte zu. Offenbar bemerkte Sopdu es, dass Alexander ihn nicht richtig zuhörte und brüllte Alexander nun durch seine Gedanken hinweg an. Durch dieses laute Anschreien Sopdus kam es Alexander so vor, als wenn Sopdu genau neben ihm stehen würde und er schrak hoch. Professor Binns, der gerade bei einem Vortrag über den verhexten Piraten war, sah auf und sah Alexander verblüfft an. „Ja, Mr. Riddle, haben sie eine Frage?”, fragte Professor Binns. Alexander kratzte sich verlegen am Hinterkopf. Sopdu hatte ihn da in eine beschissene Situation gebracht, aus der Alexander jetzt wieder herauskommen musste. „Mmh ja, Professor. Da gibt es tatsächlich etwas, dass ich wissen möchte. Dieser Pirat, den sie erwähnt haben. Mit was für einem Fluch war dieser belegt?“, fragte Alexander und die Klasse sah ständig von Alexander zu Professor Binns, wie bei einem Tennisspiel. Professor Binns räusperte sich, was sich schon allein anhörte wie aneinander klappernde Kohlestücke und begann zu reden. „Der Pirat und seine gesamte Crew sollen allesamt mit einem schrecklichen Fluch belegt worden sein. Dieser Fluch verhinderte, dass die starben, aber auch zu den Lebenden gehörten sie ab da an, auch nicht mehr dazu. Es heißt, dass sie einen verfluchten Schatz an sich nahmen und dadurch den Fluch des Schatzes auf sich übertrugen. Sie sollen schreckliche Schmerzen erlitten haben und die weltlichen Annehmlichkeiten wie essen, schlafen und trinken blieben ihnen verwehrt. Nur wenn sie in das Licht des Mondes traten, konnte man ihre wahre Gestalt erkennen, aber in der Dunkelheit waren sie von normalen Menschen nicht zu unterscheiden gewesen.“ Erklärte Professor Binns und er wollte weiterreden, doch in diesem Moment läutete die Glocke zum Mittagessen. Die Klasse packte hektisch ihre Sachen zusammen und gingen hinunter in die große Halle, um zu essen. Als Alexander unten in der großen Halle ankam, sah er herüber zum Tisch der Slytherins, wo Sopdu alleine saß. „Na vielen Dank für deinen Ruf in meiner Stunde. Du hast mich da in ein schönes Schlamassel gebracht!“, warf er Sopdu an den Kopf. Sopdu sah auf und grinste. „Bitte sehr, immer wieder gern! Besonders, wenn du mir nicht zuhörst!“, erwiderte Sopdu in Gedanken und widmete sich wieder seinem Nudelauflauf. Alex murrte noch etwas in Gedanken und widmete sich jetzt, wo er sich hingesetzt hatte, auch seinem Nudelauflauf. Nach dem Mittagessen hatten alle noch eine halbstündige Pause und so stahl sich Alexander hoch in einen verlassenen Korridor. Plötzlich machte es hinter ihm ein dumpfes Plopp-Geräusch und Alexander sah sich um, um zu sehen, was das Geräusch verursacht hatte. Vor ihm standen drei kleine, schwarze Geschöpfe, die ihn an kleine Gartenzwerge erinnerten. Die Geschöpfe griffen Alexander mit ihren kleinen, mit Krallen bestückten Händen an und Alexander zückte seinen Zauberstab so schnell er konnte und feuerte Zauber um Zauber ab. Jeder Zauber, den Alexander auf diese schwarzen Geschöpfe abfeuert, prallte einfach an ihren kleinen, zerbrechlich wirkenden Körpern ab und verpuffte. Die Wesen stürzten sich wieder auf Alexander und er versuchte sich mit jedem Zauber, jeder Verteidigungsmaßnahme zu verteidigen, die er kannte, aber es nützte nichts. Die Wesen stürzten sich auf ihn und begruben Alexander unter sich. Tiefste Dunkelheit umhüllte Alexander und machte ihn blind für die Welt. „Was soll ich nur tun? Alles was ich tue ist wirkungslos gegen diese Monster. Soll ich einfach aufgeben und sehen, was dann passiert?“ All diese und weitere düstere Gedanken schossen Alexander durch den Kopf, als er durch die unendliche Weite der Dunkelheit fiel. Doch plötzlich erschallte eine Stimme und durchbrach seine düsteren Gedanken. „Komm schon, Alex. Ich dachte, du wärst ein bisschen stärker!“ Alexander blickte auf und versuchte den Ursprung der Stimme auszumachen. Er war felsenfest davon überzeugt, dass es Sopdus Stimme war. „Sopdu…?“ Rief Alexander und streckte einen Arm aus. Plötzlich erschien vor ihm ein Licht und breitete sich aus. Alexander griff hinein, in der Hoffnung, endlich einen Ausweg aus der Dunkelheit zu finden und seine Hand schloss sich um einen Griff. Er zog den Griff aus der Lichtquelle heraus und hielt vollkommen verblüfft ein Schwert in der rechten Hand. Aber es sah nicht aus wie ein gewöhnliches Schwert, sondern es sah aus wie eine Kreuzung zwischen riesigen Schlüssel und einem Engelsflügel. Um den Griff des Schwertes war ein Handschutz angebracht und goldene Worte zierten die klinge des Schwertes. Aus der Klinge standen die Worte: Der Schlüssel zum Licht ist die Reinheit des Herzens. Alexander sah noch immer total verblüfft das Schwert an, dass wie ein riesiger Schlüssel aussah, in der Form eines Engelsflügels. Am Griff des Schwertes baumelte ein Anhänger, der die Form eines Herzens hatte. Plötzlich wurde er durch eine neue Welle des Mutes durchspült und er wirbelte mit seinem neuen Schwert herum, so dass sich die Dunkelheit auflöste und er wieder im verlassenen Korridor stand, umzingelt von den kleinen schwarzen Kreaturen. Nun, durch seinen neuen Mut beflügelt, stellte sich Alexander den Kreaturen kampfbereit entgegen und Griff dann an. Er wirbelte mit seinem Schwert herum und diesmal traf er auch. Als alle Wesen vernichtet waren, blickte er sich um und einen Augenblick später kam Sopdu um eine Ecke geschossen. „Was ist passiert? Ich hatte plötzlich keine Verbindung mehr zu dir und was ist das für ein Schwert in deiner Hand?“, keuchte Sopdu, als er schlitternd vor Alexander zum Stehen kam. Alexander richtete sich erschöpft auf und fiel Sopdu in die Arme. „Danke! Danke, dass du mir geholfen hast!“, sagte Alexander erschöpft und richtete sich wieder auf. „Bitte, gern geschehen, aber wobei habe ich dir denn geholfen?“, fragte Sopdu. Alexanders sah Sopdu an. „Dann warst du es gar nicht, der mir in der Dunkelheit zugerufen hat?!“, fragte Alex Sopdu verwundert. Sopdu schüttelte den Kopf und deutete dann auf das Schwert. „Woher hast du dieses Schwert?“, fragte Sopdu erneut. Alex sah hinunter zu dem Schwert, dass noch immer in seiner rechten Hand ruhte und da kam ihm plötzlich eine Idee. „Das Schwert habe ich bekommen, als ich von dunklen Kreaturen angegriffen wurde!“, antwortete Alex und als Sopdu ihn weiter mit Fragen bombardieren wollte, hob er die Hand, um Sopdu zum Schweigen zu bringen. Denn Alexander war auf eine Szenerie aufmerksam geworden, die sich im Hintergrund abgespielt hatte. Eine Erstklässlerin mit flammendrotem Haar wandelte wie in Trance einen Nebengang entlang und als er Sopdu auf das Mädchen aufmerksam machte, drehte sich dieser um und schlich gemeinsam mit Alexander dem Mädchen hinterher. Wenn sie normale Menschen gewesen wären, dann hätten sie das nicht gemacht, aber da Alex ein erdgebundener Engel und Sopdu ein Vampir war, hatten sie gemerkt, dass über dem Mädchen ein dunkler Schatten schwebte. Sie folgten dem Mädchen bis zu einem Mädchenklo und blieben davor stehen, als das Mädchen dort hineinging. Sie riefen Jesse und Jaden in ihren Gedanken zu sich und es dauerte keine 10 Minuten, als beide Jungen keuchend vor ihnen standen. „Hört mir zu: Wir haben gerade ein Mädchen gesehen, dass sich verdächtig verhalten hat. Sie ist in diese Toilette gegangen. Sopdu, Jesse und ich gehen darein und folgen dem Mädchen. Du Jaden, wartest hier vor der Toilette und wenn wir nach einer Stunde nicht zurück sind, geh` zu Professor McGonagall und erzähl ihr alles, was wir wissen. Das hier ist für deinen Schutz, weil ich schon eine leise Ahnung habe, was uns erwartet.“ Sagte Alexander und strich über Jadens Augen. Augenblicklich bildete sich eine Brille auf Jadens Gesicht. Er blinzelte verdutzt und nahm die Brille ab. „Ich bin doch keine Blindschleiche! Ich brauche keine Brille und außerdem will ich mitkommen!“, meckerte Jaden und schlenkerte die Brille in der Hand herum. Alexander verdrehte die Augen. Ihnen lief die Zeit weg und Jaden wollte unbedingt auf eine lebensgefährliche Reise mit, doch da ergriff Jesse die Initiative. Er nahm Jadens Gesicht in beide Hände und küsste ihn. Als er sich wieder von ihm löste, sahen alle, dass Jesse weinte. „Jaden, bitte bleibe hier. Ich könnte mir niemals verzeihen, wenn dir etwas passieren würde. Bitte bleibe hier, dann kann ich für dich gehen und weiß, dass du in Sicherheit bist!“, sagte Jesse und wischte sich die Tränen weg. Jaden war so gerührt von Jesses Worten, dass er nur noch nickte, die Brille aufsetzte und ihnen allen viel Glück wünschte. Da Jaden jetzt umgestimmt war, konnten sie in das Mädchenklo gehen und fanden dort einen Geist in der Gestalt eines trübsinnigen Mädchen vor, das vor sich hin schmollte. Als sie die drei Jungen bemerkte, klappte ihr der Mund auf und sie fing an zu kreischen. „Das ist ein Mädchenklo. Ihr seid keine Mädchen!“, schrie sie und Jesse brachte sie mit einer Handbewegung zum Schweigen. Denn durch diese Bewegung war ein großes Pflaster erschienen, das jetzt den Mund des Geistermädchens versiegelte. „So, und was machen wir jetzt? Das Mädchen mit den roten Haaren ist verschwunden!“, sagte Sopdu und sah alle Klokabinen durch. Alexander sah sich ebenfalls in dem gesamten Klo um und plötzlich kam ihn ein Geistesblitz. Er erhob die linke Hand und ein weißes Licht strahlte heraus. „Was machst du da?“ Fragte Sopdu und sah Alexander musternd an. „Ich erschaffe ein Spiegelbild der Vergangenheit. Dadurch kann man sehen, was vor kurzer Zeit passiert ist.“ Antwortete Alex und nur einen Augenblick später erschien in einem nebeligen Licht das Mädchen mit dem roten Haar. Sie blieb vor den Waschbecken stehen und beugte sich zu dem Wasserhahn herunter. Alex tat es ihr gleich und er erkannte erstaunt, dass im Wasserhahn eine kleine Schlange eingeritzt war. “Wir haben sie gefunden. Den Eingang zur Kammer des Schreckens.“ Sagte Alex. Jesse trat vor und beugte sich ebenfalls zum Wasserhahn herunter. “Aber wie kommen wir rein?“, stellte Jesse die entscheidende Frage. Alexander sah zu dem Schlüsselschwert hinunter und lächelte. „Zu jeder Tür gibt es einen passenden Schlüssel und manchmal gibt es auch einen Universalschlüssel!“, sagte Alexander und hielt sein Schlüsselschwert auf den Wasserhahn. An der Spitze des Schwertes begann es zu leuchten und ein feiner Strahl schoss vom Schwert und traf den Wasserhahn. Es ruckelte und das gesamte Waschbecken ruckelte nach vorne und gab ein großes Loch frei. Die drei Jungs sahen sich an und zuerst sprang Alexander, danach Sopdu und zuletzt sprang Jesse ins Loch. Es war, als ob sie eine schleimige Rutschbahn herunter rutschen würden und diese Rutschbahn endete in einem kleinen, kreisrunden Raum, in dem sie schlitternd zum Stehen kamen. Der Boden des Raums war mit kleinen Tierknochen bedeckt und es knirschte unangenehm, als sie auf den Knochen herumtraten. Sie blickten sich im Raum um und sahen eine kreisrunde Tür, die mit Schlangen verziert war. Sie traten auf die Tür zu und Alexander erhob wieder sein Schwert und wie zuvor bei dem Eingang zur Kammer des Schreckens öffnete das Schwert auch diese Tür. Die eisernen Schlangen, die an der Tür angebracht waren, zischten laut und vernehmbar. Die Tür schwang auf und sie traten hindurch in eine langgewundene Kammer. Am Ende dieser Kammer war eine riesige Statue, die einen alten Zauberer mit einem affenartigen Gesicht zeigte. Am Fuße des steinernen Zauberers lag das Mädchen mit dem flammend rotem Haar. Alexander, Sopdu und Jesse rannten zu ihr und Alexander fühlte ihr den Puls. „Was ist mit ihr?“, fragte Jesse. „Sie scheint bewusstlos zu sein. Sie hat leider nur einen sehr schwachen Puls.“ „Aber was ist hier passiert und warum liegt sie hier?“ fragte Alexander. Alle schwiegen, denn sie wussten keine Antwort. “Die Antwort auf deine Fragen ist so einfach wie präzise!“, erklang plötzlich eine Stimme aus dem Schatten der Statue. Die drei Jungen schraken auf und sahen sich hektisch in der Kammer um. Plötzlich trat ein Mann aus dem Schatten der Statue und die drei Jungen drehten sich zu dem Mann herum. „Wer sind Sie?“, fragte Jesse den Mann. Ein kaltes Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. Ein schmaler Bart wand sich um seinen Mund und endete in einem Spitzbart. Er trug einen Turban und seine Kleidung sah aus, als wenn er aus dem Orient kommen würde. Auf seiner Schulter saß ein roter Papagei. In seiner rechten Hand hielt er ein langes Zepter, dass bis auf den Boden reichte und oben einen Schlangenkopf hatte. Der Mann lächelte weiterhin kalt und antwortete dann auf Jesses Frage. „Ich bin Dschafar, Großwesir von Agrabah. Das hier ist Jago!“, sagte Dschafar und stellte auch den Papagei Jago vor. „Was hast du mit dem Mädchen gemacht?“, fragte Alexander erzürnt. Jago ließ ein gackerndes Lachen hören. „Dschafar hat sie verzaubert und hier runter geschafft. Er will sie zu einer Herzlosen machen und durch sie alle anderen Hexen und Zauberer zu Herzlosen machen und so die Macht an sich reißen.“ Schnarrte Jago, doch Dschafar fuhr ihm dazwischen. „Sei still, Jago, du verrätst sonst den Plan. Du weißt doch, was Malefiz gesagt hat!“, ermahnte Dschafar Jago und der Vogel hielt sich die Flügel vor den Schnabel. „Aha, du willst also die Macht an dich reißen. Das werden wir nicht zulassen und wer ist eigentlich Malefiz?“ , fragte Alexander. Dschafar lachte laut auf. “Haha, das geht euch Kinder nichts an. Ihr werdet jetzt einen der größten Herzlosen kennen lernen, den es je gegeben hat. Seht dem Basilisken ganz tief in die Augen!“, sagte Dschafar und schwang seinen Stab zur Steinstatue. Die Augen des Schlangenstabes leuchtenden und der Mund der Statue öffnete sich langsam und schwerfällig. Etwas dickes, etwas riesiges wandte sich aus dem Mund der Statue und klatsche zehn Meter in die Tiefe vor sie. Wenn Alexander sie alle und das Mädchen nicht im letzten Moment in Sicherheit gebracht hätte, wären sie von dem riesigen Körper der Schlange zerquetscht worden. Sie richteten sich wieder auf und sahen auf den riesigen Körper der Schlange, auf dem sich ein schwarz-rotes Herz abbildete. „Seht der Schlange nicht in die Augen, sonst werdet ihr genau wie die Anderen versteinert werden!“, schrie Alexander Sopdu und Jesse zu und wich dem Schwanz der Schlange aus, der ihn nur um Zentimeter verfehlte. Dschafar lachte gackernd und schwang sein Schlangenzepter, wodurch er dem Basilisken neue Befehle mitteilte. Das hatte Alexander bemerkt und er breitete die Arme aus und aus seinen Rücken traten die Engelsflügel heraus. Er erhob sich in die Höhe und schwirrte um den Kopf des Basilisken herum und achtete immer darauf, dem Biest nicht in die Augen zu sehen. Gedanklich hatte er Sopdu und Jesse seinen Plan mitgeteilt und während Alexander den Basilisken und so auch Dschafar ablenkte, schlichen sich Jesse und Sopdu von hinten an Dschafar heran und als sie genau hinter dem bösen Zauberer standen, bemerkten sie Jago und er begann zu kreischen. Noch bevor Jago ein vernünftiges Wort hervor gebracht hatte, hatte Jesse den Vogel schon in eine schwarze Energiekugel eingeschlossen und so zum Schweigen gebracht. Dschafar hatte wohl gemerkt, dass der Papagei auf seine Schulter nicht mehr da war, denn er drehte sich zu Sopdu und Jesse um und erhob seinen Stab, doch Sopdu war schneller. Er schlug Dschafar den Stab aus der Hand und Jesse vernichtete den Stab mit einen Strahl aus reiner Dämonenenergie. Jetzt schien Dschafar vollkommen fassungslos zu sein und er wich ein paar Schritte zurück. Er drehte sich zu dem Basilisken um und musste feststellen, dass dieser gerade auf dem Boden der Kammer seinen letzten Atemhauch machte und zu Staub zerbröselte. Alexander hatte es doch tatsächlich geschafft, den Basilisken alleine in einem Kampf zu besiegen und jetzt wandte auch er sich Dschafar zu. „Es ist aus, Dschafar! Dein Herzloser ist nicht mehr. Gib auf, dann können wir dich hoch in die Schule und zum Schulleiter bringen!“, brüllte Alexander. So wie Alexander jetzt aussah, war es wirklich verwunderlich, warum Dschafar noch grinste. Alexanders Haare standen wild ab und in seinem Gesicht klebte eine Mischung aus Dreck und einer leicht grünlichen Flüssigkeit, die anscheinend vom Basilisken stammte. So wie Alexander jetzt aussah, war er einem Kriegsengel sehr, sehr ähnlich und es war nichts mehr von dem Jungen zu sehen, den er sonst verkörperte. „Haha, den Basilisken habt ihr besiegt, aber mich noch lange nicht! Wir sehen uns wieder, das verspreche ich!“, schrie Dschafar hysterisch und schwang einen Arm in die Luft. Hinter ihm erschien ein schwarzes Loch und Dschafar hastete hindurch. Alexander, Sopdu und Jesse versuchten ihn zu folgen, doch als sie das schwarze Loch erreichten, verschloss es sich vor ihrer Nase und Dschafar war entkommen. Alexander schrie vor Wut und Enttäuschung laut auf. Endlich hatte er den wahren Schuldigen gefunden, der für all diese Angriffe verantwortlich war und jetzt entkam diese Person auch noch. Doch seine Aufmerksamkeit richtete sich auf das Schlüsselschwert, dass noch immer in seiner Hand ruhte. Es zog seinen Arm in die Höhe und wieder entwicht ihm ein feiner Strahl hellen Lichts. Der Strahl traf auf das Gesicht der Statue und es war so, als ob ein Schlüsselloch versiegelt werden würde, denn sie hörten ein Geräusch, dass dem des Verschließens sehr ähnlich war. Sopdu trat auf ihn zu und legte ihm die Hand auf die Schulter. „Es nützt nichts, hier herum zu stehen und herum zu schreien. Gehen wir zurück nach oben und berichten Jaden alles, was passiert ist.“ Schlug Sopdu vor und Jesse nickte hinter ihm zustimmend. Alexander nickte und nahm das Mädchen in die Arme, die nun zu schlafen schien, denn ihr Puls hatte sich normalisiert. Sie verließen die Kammer und gingen wieder in den Raum, in dem sie aus der Rutschbahn gelandet waren. „So, und wie kommen wir jetzt da hoch?“, fragte Sopdu und sah die Röhre hoch. Auch Jesse schien darauf keine Antwort zu haben, doch Alexander grinste etwas erschöpft. „Lasst das nur mich machen. Nimm du mal bitte das Mädchen Sopdu.“ Sagte Alexander und überreichte Sopdu das Mädchen. Sopdu nahm das Mädchen auf die Arme und sah Alexander erwartungsvoll an. Alexander richtete zuerst seine Hand auf Sopdu und das Mädchen und danach auf Jesse. Um alle drei bildete sich eine kleine, weiße Kugel, in der sie eingeschlossen wurden und die beiden Kugeln erhoben sich und flogen die Röhre hoch in die Mädchentoilette. Auch Alexander erhob sich und nur wenige Augenblicke später stand er neben Jesse, Sopdu und dem schlafenden Mädchen, dass noch immer seelenruhig in Sopdus Armen schlief. Der Geist des trübsinnigen Mädchens schien vollkommen erstaunt darüber zu sein, dass sie alle noch am Leben waren, doch sie kümmerten sich nicht um den Geist, sondern verließen das Klo. Als sie auf dem Gang vor dem Klo waren, versuchten sie Jaden auszumachen, doch er war verschwunden. Nur wenige Momente später erschien Jaden am Ende des Ganges und gleich hinter ihm rannte eine vollkommen aufgelöst wirkende Professor McGonagall und als sie beide vor Alexander, Sopdu und Jesse stehen blieb und das Mädchen sah, fasste sie sich ans Herz und deutete mit zitterndem Finger auf Alexander, Jesse und Sopdu und stammelte: „Sie drei sind mir eine Erklärung schuldig! Ach, warten Sie mit Ihrer Erklärung. Ich bin mir sicher, dass der Schulleiter diese Erklärung auch gerne hören würde! Bitte folgen Sie mir!“, sagte die Professorin und drehte sich um und schlug den Weg Richtung Schulleiterbüro ein. Als sie vor dem Büro des Schulleiters angekommen waren, nannte Professor McGonagall das Passwort und der bronzene Greif drehte sich nach Innen und gab eine große, goldene Tür frei. Professor McGonagall klopfte an die Tür und als jemand sie herein bat, traten die Professorin und Alexander, Sopdu, Jesse und Jaden mit dem Mädchen in das Büro. Hinter einem großen, eichenen Tisch, saß der Schulleiter, Professor Dumbledore. Dumbledore sah auf, als er die Neuankömmlinge bemerkte. Ein strahlendes Lächeln zeigte sich auf seinem alten Gesicht und er stand auf. „Ah, willkommen. Ich bin mir sicher, dass sie mir erklären können, warum Mr. Yuki seine Hauslehrerin in Kenntnis gesetzt hat und sie alle so mit Dreck besudelt sind.“ Sagte Dumbledore und bat mit einer freundlichen Handbewegung alle sich zu setzen, nachdem er noch ein paar weitere Stühle erschaffen hatte. Sie setzten sich und Alexander, Jesse und Sopdu stürzten sich gleich in die Schilderung der Ereignisse und auch, dass es nicht Potter war, der alle angegriffen hatte, sonder der böse Zauberer Dschafar. „Dann darf ich jetzt annehmen, dass das Monster im Inneren der Kammer besiegt ist und nicht mehr in den Eingeweiden der Schule herum schleicht?“, fragte Dumbledore. Alle vier Jungen nickten und Alexander wollte antworten, doch in diesem Moment flog die Tür auf und eine riesige Gestalt stapfte ins Büro. „Hören Sie, Professor Dumbledore. Harry hätte nie jemanden angreifen können. Ich schwöre, so wahr ich hier stehe!“, sagte die riesige Gestalt und jetzt erkannte Alexander in der riesigen Person Hagrid, den Wildhüter. Dumbledore lächelte und antwortete: „Ich weiß, dass es nicht Mr. Potter war. Der wahre Täter wurde identifiziert, konnte aber leider entkommen. Aber viel wichtiger ist, dass das Monster im Inneren der Kammer nicht mehr existiert!“, erklärte Dumbledore ruhig und gelassen. „Wirklich? Das ist ja wunderbar! Wenn das so ist, wäre es vielleicht möglich, dass ich dann doch das Ei behalte und es in meinem Haus ausbrüte?“, fragte Hagrid zögernd und holte aus seinen Biberfellmantel ein großes, silbern-blaues Ei heraus. Dumbledore schüttelte leicht seufzend den Kopf und in diesem Moment öffnete sich ein Spalt in der Wand. Alexander erkannte, was es war und sagte zu Dumbledore. „Wir müssen los! Unsere Zeit hier ist leider um!“, sagte Alexander und deutete auf den Spalt in der Wand. Dumbledore nickte, ganz so, als ob das alles für ihn nicht neu wäre. „Sicher, sicher! Aber wollen sie nicht ihren Bruder mitnehmen? Er müsste jetzt gerade den Alraunenwiederbelebungstrank zu sich genommen haben und wieder erwacht sein.“ Sagte Dumbledore und schwang mit seinem Zauberstab und einen Augenblick später stand Ryan im Raum und stürzte sich auf seinen Bruder und umarmte ihn. Während die beiden Brüder sich umarmten trat Jaden einen Schritt vor und stellte die Frage, die ihm auf der Zunge brannte. „Ähm, Professor Dumbledore. Ich weiß, dass es nicht erlaubt ist, Drachen aufzuziehen. Darf ich das Ei mitnehmen? Dadurch sind sie das Problem los und ich habe etwas, woran ich mich hier immer erinnern kann.“ Sagte Jaden und deutete auf das Drachenei, dass in Hagrids riesiger Hand ruhte. Dumbledore überlegte über Jadens Bitte und willigte dann ein. Hagrid überreichte Jaden das Drachenei und gemeinsam mit seinem neuen Schatz gingen Jaden, Alexander, Sopdu und Jesse in den Spalt und einem neuen Abenteuer entgegen. Ende des 35. Kapitels Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)