Kyoko - Die Botschafter von Akira_Hidaka (Aitsu Taishi) ================================================================================ Kapitel 2: Ein neues Leben -------------------------- Kapitel 2: Ein neues Leben Ein paar Monate nach dem Tod ihrer Mutter wurde Kyoko in ein Heim eingewiesen, da sie nie einen Vater hatte... und nun, wo ihre Mutter verstorben war… Kazue kam sie jedes Wochenende besuchen. Jeden Tag hoffte Kyoko ihre Mutter wiederzutreffen. Sie hielt immer nach jungen Mädchen Ausschau die ihr in irgendeiner Weise ähnelten. Doch vergebens.. Kyoko traf sich auch wieder öfter mit diesem gutaussehenden Jungen, den sie früher bei Tai gesehen hatte. Er half ihr gemeinsam mit seinen Freunden und Kazue über ihren Schmerz hinweg zu sehen. Und auch Megumi hatte sich zu ihr gewendet und gehörte nun mit zu ihren besten Freundinnen. Obwohl Kyoko nun so viele gute Freunde hatte wusste doch noch nicht einmal Kazue von dem vermeintlichen Schwert, welches sich in ihrem Besitz befand. So hatte es ihre Mutter auch gesagt. “Sei tapfer..” Dies waren doch ihre letzten Worte. Doch etwas hatte sie wohl vergessen ihr zu sagen.. Und dass sollte Kyoko wohl noch zum Verhängnis werden... Als niemand Aufsicht über das Mädchen hatte und auch sonst niemand bei ihr war, schlich sie sich zu ihrem Elternhaus. Sie fand das Versteck wieder, in dem sie das Schwert damals fand und nahm es kurzerhand unter die Lupe. Sie schraubte und drehte an dem Schwert herum und überprüfte kleinste Ritzen und Einschnitte. Am Griff bemerkte sie dann etwas…. Er war mit Diamanten und Edelsteinen besetzt und einer der Steine ließ sich bewegen! Sie rüttelte solange, bis er sich zu lösen begann. Unter ihm war ein kleines Loch, das sich mit einer Daumenbreite vergleichen ließ. Prüfend sah sie hinein und bemerkte ein helles Schimmern. Sah aus, wie eine kleine Papierrolle. sie nahm sich eine Pinzette und zog sie vorsichtig heraus. Es sah ziemlich alt und vergilbt aus. Kyoko rollte sie aus, und versuchte die Schrift zu entziffern. „Diese Schrift… Ist das nicht griechisch? Ich kann weder Latein noch Griechisch… Wie soll ich das dann entziffern? Ich kann das doch niemandem zeigen…“ Sie war verzweifelt… Was sollte sie denn nur tun? Griechisch lernen? Nein… Das würde zu lange dauern…“ Ich sollte doch zu einem Lehrer gehen…“ Was sollte sie schon anderes machen. Kyoko entschloss sich dazu und ging noch am selben Tag zu einem Kenner. Er untersuchte es mit Freunden. „Das ist ein sehr wertvoller Fund! Woher hast du es?“ Sie verschwieg es. „Das kann ich nicht sagen.“ „Hm. Verstehe. Warte. Es scheint sehr wichtig zu sein! Also. Mein Name ist Hiroki Nakano.“, stellte er sich lächelnd vor. „Kyoko…“ „Hashibara, richtig?“, unterbrach er sie. „Woher wissen sie das?!“ Sie war geschockt. „Ich kenne deine Mutter Akane-san“, grinste er. „Wie geht es ihr überhaupt?“ Wieder schwieg sie. „Ist sie… ich verstehe. Aber keine Sorge. Ich weiß über alles bescheid. Wenn du Rat brauchst, wende dich ruhig an mich.“ Kyoko nahm ihre Last von den Schultern. „Was soll ich nur tun, wenn die rauskriegen, dass ich im Besitz dieses Schwertes bin?“ „Keine Sorge. Erstmal bist du sicher.“ „Ich habe eine Frage“, begann sie, „Was hat es mit dem Schwert auf sich?“ Er nickte. „Diese Frage ist wirklich berechtigt. Aber es tut mir leid, das kann ich dir leider auch nicht beantworten. Aber wenn ich dieses wertvolle Stück Papier entziffern kann, weiß ich vielleicht auch genaueres.“ sie stimmte zu. „Ich vertraue Ihnen.“ Der Junge Mann Anfang 30 fing an den Zettel mit seiner Lupe zu untersuchen. Nebenbei unterhielt er sich mit ihr. „Wohnst du noch zuhause?“ „Nein… Ich wurde in ein Heim geschickt…“ „Wann ist das passiert? … Wenn ich dich das fragen darf.“ „Vor vier Tagen.“ „Hat man dich schon gefragt, warum sie…“, er brach ab. Sein Blick wurde sehr traurig. Sie nickte. „Aber ich habe geschwiegen. „Das ist gut. Sonst kriegen die dich auch noch in die Finger. Ich will dir keine Angst machen, aber mit denen ist wirklich nicht zu spaßen.“ „Ist schon gut.“ „Du bist ein starkes Mädchen! Genau wie deine Mutter!“, heiterte er sie auf. „Ich weiß nicht was ich getan hätte, wenn… Naja, ich habe ja jetzt auch schon lang keine Eltern mehr.“ Sie sah ihn an. „Ich bin ein Einzelkind.“ Er schaute verwundert. „Soll heißen?“ „Sie sind alleinstehend?“ Er nickte. „Können sie mich adoptieren? Ich meine… ich vertraue dir--- äh, ihnen…“, sie schämte sich fürchterlich über ihre dreiste Fragerei. Mr. Nakano grinste: „Wenn du möchtest werde ich mein möglichstes tun, und mich beim Jugendamt für dich stark machen.“ „Das würden sie wirklich für mich tun?“ Sie sprang ihm, mit Freudentränen in den Augen, in die Arme. Es war eine 3-Zimmer-Wohnung. Sie war zwar klein, doch dafür umso gemütlicher. Die Wohnung lag im dritten Stock eines Miethauses. An das „Leben mit einem Mann“ musste sie sich zwar erst gewöhnen, aber es ging sehr rasch, dass sie sich dort auch richtig einlebte. Erst fragte sie um Erlaubnis beim „Hausherren“, ob sie Kazue und ihren anderen Freunden die Adresse des Hauses geben durfte, dann feierten sie alle gemeinsam ihren Einzug. Alle kamen. Es war eine richtig belebte Party, allerdings fiel Kyoko sofort auf, dass Kazue sich schon von Anbeginn sehr seltsam verhielt. Als sich die Feier zum Ende hin neigte kam Kazue Kyoko unauffällig näher. Als sie sie erreichte flüsterte sie ihr „Ich habe eine Überraschung für dich“, ins Ohr. Kyoko sah sie mit großen verwunderten Augen an. Mit einer leichten Geste zeigte Kazue auf die nur einen Spalt breit geöffnete Tür. ‚Ich glaube ich träume!’, dachte sie bei sich. Der gut aussehende Junge, dieser Taichi und der niedliche Junge mit den blonden Haaren! „Was macht ihr denn hier?!“, rief sie völlig verdutzt. „Die Party ist doch nur für gute Freunde, oder?“, die drei grinsten. Der dunkelhaarige Junge kam auf sie zu. „Ich bin Joshua Chan. Alle nennen mich Josho oder Josh. Such es dir aus.“, stellte er sich vor und drückte ihr mit diesen Worten auch gleich ein Geschenk in die Hand. Nun trat auch der frühere Schulkamerad von Kazue vor: „Hikaru Mido… sehr erfreut.“ Er verneigte sich leicht. „Ganz meinerseits!“, stimmte sie fröhlich zu. Taichi blieb stehen. „Mich kennst du nun ja schon.“ Er kratzte sich nervös am Hinterkopf. „Schön dass auch ihr gekommen seid.“ Nun waren sie zu acht: Kazue, Megumi, Tetsuyo, die drei Jungs, Mr. Nakano und Kyoko. Letzterer wünschte aber ab sofort von Kyoko nur noch Hiroki genannt zu werden. Er musste auch zugeben, dass er zur weiteren Untersuchung des Zettels aus Zeitgründen nicht gekommen war. Alles lief prächtig und sie unterhielten sich gut. Sie feierten noch bis tief in die Nacht, bevor sich gegen halb eins die ersten, Megumi und Tetsuyo verabschiedeten. Eine halbe Stunde später mussten sich auch die drei Jungen langsam wieder auf den Weg machen und schweren Herzens auch Kazue kurz darauf. Kyoko hatte erneut einen anstrengenden Tag hinter sich gebracht. Alles was sie über das Schwert wusste viel ihr nach der Party wieder ein. Der Tag verlief zwar blendend und ließ sie auch einige Momente alles vergessen, doch später stürzte alles wieder über sie herein. Es war eine furchtbare Qual mit so einem Geheimnis leben zu müssen… Drei Wochen nach dem Einzug war alles was geschah „normaler Alltag“ geworden. Nur eines war neu. An diesem Tag bekamen Kyoko und ihre Freunde eine neue Mitschülerin. Sie erinnerte Kyoko an jemanden. Ihr fiel bloß nicht ein, an wen. Die Lehrerin, Mrs. Kabuki, betrat den Klassenraum. „Das ist eure neue Klassenkameradin, Ayako Habuki. Seid bitte so höflich und erklärt ihr das Schulsystem.“ Nun ja. Das kannte Kyoko in der Zwischenzeit auswendig. „Setz dich bitte auf einen freien Platz.“, bat Mrs. Kabuki. Kyoko hob den Arm: „Neben mir ist noch einer frei.“ ‚Ihre Lehrerin sah sie nur verwirrt an, lächelte dann aber nur und sagte: „Gut. Setz dich bitte zu Hashibara-san.“ Ayako nickte und gesellte sich zu Kyoko. Sie sprach sie an: „Ich weiß zwar nicht woher, aber du kommst mir unheimlich bekannt vor!“ Kyoko grinste. „Du mir auch, komisch oder?“ Nach der Schule ging sie mit Kazue und Ayako zum Eisessen. Einmal hielt ihr Kazue den Mund zu und flüsterte: „Unsere Neue erinnert mich an deine Mutter!“ Bei Kyoko fiel endlich der Groschen. „Genau! An die erinnert sie mich!“ Ayako schaute die Beiden nur verdutzt an. „Kannst du dich an den Namen Akane erinnern?“, fragte sie Kyoko. Sie überlegte. „Ich kenne niemanden der Akane heißt, aber trotzdem glaube ich dunkel, jemanden gekannt zu haben. Es ist merkwürdig.“ „Dann musst du es sein!“ Kyoko sprang auf und ließ ihr Eis fallen. „Was ist los?“ Als Kyoko merkte, dass sie bereits alle anstarrten, setzte sie sich wieder. „Du musst sie sein. Du bist meine Mutter!“, sagte sie nun leiser. „W… WAS?!“, dieses Mal starrten alle in ihre Umkreis die arme Kyoko an. „Es klingt so albern, ich weiß, aber glaub mir. Komm zu mir nach Hause. Ich muss dir unbedingt etwas zeigen!“, antwortete Kyoko. Ayako wirkte sichtlich eingeschüchtert. „W, wenn du meinst…?“, stotterte sie. Zu Hause, bei ihr und Hiroki angekommen, bat sie Ayako, sich zu setzen. „Warte, ich hole es.“ Kyoko schloss die Türen und Fenster, zog die Vorhänge vor und begab sich in das Versteck, welches ihre Mutter ihr damals anvertraute. Ayako saß immer noch angespannt auf dem Hocker. Aus dem Nebenzimmer kam plötzlich ein lautes Zischen, dann ein grelles Leuchten. Mit grinsendem Gesicht ging Kyoko zurück zur perplexen Ayako. „D, darf ich es anfassen?“, fragte sie zögerlich. „Aber klar doch!“ Vorsichtig streckte sie die Hand aus und berührte mit einem Finger die Klinge des Schwertes. Plötzlich wurde ihr schwarz vor Augen, sie schrie auf und sackte dann mit verdrehten Augen auf dem Hocker zusammen. Hiroki konnte sie grade noch vor dem Sturz schützen. Sie war bewusstlos… Sofort sprang Kyoko auf und kniete sich neben sie. Sie maß ihren Puls und hielt ihr Ohr über Ayakos Lippen. „Gott sei Dank. Sie atmet.“, sagte sie nur erleichtert. Hiroki legte sie vorsichtig aufs Bett. Als Ayako nach und nach wieder die Besinnung wiedererlangte, saß Kyoko immer noch neben ihr. „Kyo… Kyoko, mein Kind…“, flüsterte sie schwach. „Mama!“ Sie hatte also ihr Gedächtnis wieder? „Ja, meine Kleine…“, sie lächelte. Kyoko umarmte sie vorsichtig, aber unendlich erleichtert. „Oh, Mama!“ Ihr kullerten die Tränen nur so über die roten Wangen. „Endlich bist du wieder bei mir!“ Durch die Berührung mit der verwunschenen Klinge erhielt die Reinkarnation ihrer Mutter ihre vollständigen Erinnerungen zurück. Doch irgendwie war es für Kyoko merkwürdig… Ihre Mutter war 14 Jahre alt. Ein ganzes Jahr jünger als sie! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)