Der korrekte Umgangston von Rose-de-Noire (oder, unverhofft, kommt oft...) ================================================================================ Kapitel 3: Nachts, wenn der Wind heult -------------------------------------- und, weil ich heute gut drauf bin, gibts gleich noch eines... NACHTS, WENN DER WIND HEULT Lord Timothy Benjamin Byron Tusk, blieb stehen, schwankte und lehnte sich, sich seine Schläfen reibend, an die nächst beste Hausmauer. Diese Kopfschmerzen, sie wurden immer schlimmer. Er seufzte. Man würde ihn schelten, insbesondere sein Vater, wenn er noch in London wäre. Nur: Da, war er zu seinem Glück, oder auch Unglück, nicht nicht mehr. Er hasste diese Bälle, diese Fleischbeschau. Und, er hatte von dem heute Abend, nichts gehabt ausser dröhnende Kopfschmerzen. Als er sich schon beinahe nicht mehr auf den Beinen hatte halten können, hatte Lord Timothy Benjamin Byron Tusk, den Ball fluchtartig verlassen. Und nun, lehnte der junge Mann sich hier an diese wundervoll kühle Mauer und wünschte sich nichts sehnlicher als die Zeit um drei Tage zurück zu drehen und wieder mit dem Fremden in dessen Loge zu sitzen. Ohne Kopfschmerzen. „Lord Tusk! Mylord!“ Edward, kam um eine Hausecke gerannt und keuchte besorgt „Geht es Ihnen gut?!“ Der junge Mann hob in einer anmutigen Bewegung die Schultern und entgegnete mit schwacher Stimme: „Wie immer, nach solchen Pflichten... mein guter Edward.“ Der Butler seufzte und sagte mit der selben ruhigen Stimme, wie er schon vor Jahren zu dem kleinen Lord gesprochen hatte: „Ihr wisst, ihr müsst nicht den nächst besten Menschen ehelichen...last euch Zeit.“ „Aber mein Vater...“ „Ihr Vater, ist weit weg in England...“ fiel Edward seinem Lord bestimmt ins Wort, „...und ich, ICH Mylord, werde ihm bestimmt nicht auf die Nase binden, dass ihr es nicht eilig damit habt, eine Ehefrau zu finden. DAS, weiss er selbst.“ Lord Tusk, über die Worte, seines Butlers zutiefst erleichtert, nickte: „Danke, Edward. Lass uns nach Hause spazieren, bitte. Das Geholper, einer Kutsche, ertrage ich heute nicht...“ Edward lächelte, und entgegnete sanft: „Dies, Mylord, versteht sich von selbst...“ und setzte sich langsam in Bewegung. Das Lächeln des Butlers, vertiefte sich noch ein wenig mehr, als Lord Tusk, sich vertrauensvoll bei ihm unter hakte. Als Lord Timothy Benjamin Byron Tusk, in dieser Nacht von Edward in sein Zimmer geführt wurde, hatten sich seine dröhnenden Kopfschmerzen, zu höllischen Qualen gewandelt. Und wieder, glitten seine gemarterten Gedanken zurück zu jenem Wesen, welches, als erster, das Wunder vollbracht hatte ihn für kurze Zeit davon zu befreien. Lord Tusk, liess sich in sein kaltes Bett fallen und zwang seinen schmerzenden Kopf, sich an diese wundervolle Stimme zu erinnern; an deren Timbre, den vollen Klang und der unverhaltenen Schärfe, als der Fremde ihm befahl, sitzen zu bleiben. Und das Wunder trat ein: Seine Kopfschmerzen liessen ein klein wenig nach. Mit einem leisen Winseln, vergrub der junge Mann, seinen blonden Haarschopf im Kissen. Wann? Wann würde er endlich, nach all den Jahren, keine Schmerzen mehr haben müssen? Lord Timothy Benjamin Byron Tusk, bemühte sich mit aller Macht, seine, sich anbahnenden Tränen, zurückzudrängen. Alles, nur nicht weinen, denn dann, würden diese vermaledeiten Schmerzen, sich erneut verstärken. Draussen, vor Lord Tusks Zimmertür, stand ein äusserst besorgter Butler und lauschte angestrengt. Es würde doch diesmal nicht NOCH schlimmer werden? Sein armer Lord. Edward schüttelte den Kopf. Wenn Lord Timothy wenigsten wieder in die Oper gehen würde. Der besorgte Butler, wusste nicht was an dem Abend, vor drei Tagen geschehen war, aber so über alle Massen verwirrt und aufgeregt, hatte er seinen kleinen Lord nicht mehr gesehen, seit der seinen ersten Opernbesuch hatte. Was auch immer da geschehen war, alleine an der Wirkung der Musik, konnte es diesmal nicht liegen. Edward, der elegante Butler, seufzte lautlos. Ob sein Lord wohl jemand besonderen getroffen hatte? Er konnte nur hoffen, dass die Dame, sollte es denn so sein, Lord Timothy Benjamin Byron Tusk keinen Korb erteilt hatte. In seinem Zimmer, in dem grossen, ihm immer noch fremden Bett, rollte sich Lord Timothy Benjamin Byron Tusk, auf den Rücken, starrte in die Dunkelheit und lauschte dem aufziehenden Gewitter. „Wie Musik,“ dachte er und lauschte dem Heulen des Windes, „...es erscheint mir: Allem im Leben, wohnt eine ureigene Melodie inne, alles, hat seinen Rhythmus, seinen Takt. Manchmal traurig, manchmal fröhlich...“ Und Lord Timothy Benjamin Byron Tusk, verlor sich in eben jenen Gedanken und eben jener endlosen Melodie, des Lebens. Lauschte ihr und sank in unruhigen Schlummer. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)