The Mask von Nurilia (True Love never dies) ================================================================================ Kapitel 1: 1. Kapitel --------------------- *Buch 1* aus der Sicht von : Nicky - Nigel 1. Kapitel Vor ca. 10 Minuten Hey Neue, geh mal die Kulisse von Faust holen!“, schrie mich dieser dicke neue Operndirektor an. Nur weil ich hier neu bin, heißt das ja noch lange nicht, dass man mich so anschreien muss. Wer ich bin? Oh, entschuldigt, ich habe mich gar nicht vorgestellt. Mein Name ist Nicky, ich bin vor zwei Wochen 16 Jahre alt geworden und arbeite zur Zeit hier im Opernhaus. „ Ähm, klar, mach ich. Aber wo ist die denn?“ „ Die steht ganz unten im untersten Keller“ War ja klar, da unten schicken sie komischerweise immer nur die Neuen runter. Irgendwie haben alle Angst vor dem „untersten Keller“. Ich hab mal jemanden aus dem Orchester gefragt und der erzählte mir dort unten würde ein Geist leben, der vor zwei Monaten die Diva Christine und ihren Verlobten den Grafen de Chagny entführt habe. Ich glaube nicht an Geistergeschichten. Aber interessieren würde es mich schon, wo die beiden abgeblieben waren. Der Kerl vom Orchester hatte auch gesagt, dass man in „die Wohnung des Phantoms“, so nennen die Leute hier diesen Geist, nur über irgendwelche Falltüren kommt und dass der unterste Keller gar nicht der unterste ist, sondern dass es noch einen tieferen gibt wo ein See und die Wohnung liegen. Ich bin wirklich zu neugierig für so was. In meinen Pausen gehe ich immer runter in den Keller und suche nach irgendwelchen Eingängen die zum See führen könnten. Naja, ich soll ja die Kulisse holen, also mache ich mich auf den Weg. Mittlerweile habe ich einige Falltüren gefunden, die mir den Weg in „den untersten Keller“ eindeutig erleichtern. So bin ich innerhalb von ca. 2 Minuten ungefähr 20 Meter unterhalb des Zuschauerraums. Die Kulisse steht direkt vor mir, dort wo sie alle alten Kulissen lagern. Vor etwa zweieinhalb Monaten hat man hier den Leichnam des erhängten Buquet gefunden. Ein komisches Gefühl an einem Ort zu sein wo ein Mensch starb. Natürlich war es das Phantom, das Buquet tötete, so sagen es die Leute zumindest. Ich halte das, wie schon gesagt, für absoluten Blödsinn. Aber das ist mal wieder typisch für diese Künstler, vorallem die kleinen Mädchen im Ballett sind sehr abergläubisch. Man hat jedoch das Seil, oder was auch immer, mit dem Buquet getötet wurde, nie gefunden. Wo ich schon mal hier bin... Da kann ich doch auch direkt mal nachsehen, ob es vielleicht hier eine Falltür oder einen Eingang zum See gibt. Ich knie mich also auf den Boden und taste nach irgendetwas was ein Knopf oder eine Tür sein könnte. Ich taste mich immer weiter in Richtung der Kulissen vor, dann... Plötzlich spüre ich unter meiner rechten Hand wie der Boden nachgibt. Ein Schalter oder Knopf oder etwas ähnliches. Ich warte ab, aber nicht passiert. Dannach merke ich nur noch wie der Boden unter mir nachgibt und ich falle. Es kommt mir vor wie eine Ewigkeit, bis ich „endlich“ auf dem Boden aufkomme. Irgendetwas hat den Aufprall abgefangen, aber trotzdem spüre ich höllische Schmerzen in meiner linken Schulter. Ich trau mich nicht sie zu bewegen, hab Angst, dass sie gebrochen ist. Also bleibe ich gefühlte Stunden so da liegen, bis meine Neugier mich antreibt und ich aufstehe. Ich kann die Schulter bewegen, also ist nichts gebrochen und der Schmerz lässt auch nach – glaube ich. Es ist stockduster hier unten, ich kann so gut wie gar nichts sehen. Das einzige was ich sehe ist, dass in einem Gang vor mir Licht scheint. Vielleicht gibt es diese Wohnung ja wirklich. Plötzlich bleibe ich mit meinem Fuß in irgendwas hängen und falle voll auf die Nase. Schon wieder so ein dumpfer Schmerz. Ich dreh mich auf den Rücken, setze mich auf und sehe nach wo ich da hängen geblieben bin. Ein Seil, eine Art Lasso – würde ich sagen. „Waaaaah!“, ich kann einen Aufschrei nicht unterdrücken und lasse das Seil fallen. Das muss der Strick sein mit dem Buquet getötet wurde. Panische Angst steigt in mir auf. Es gibt dieses Phantom wirklich... Nur wo soll ich jetzt hin? Zurück? Geht nicht, das Loch ist erstens wieder zu und zweitens viel zu weit oben. Weiter? Was bleibt mir anderes übrig!? Ich gehe also weiter in Richtung des Lichts. Es ist ein merkwürdiges, gedämpft wirkendes Licht und als ich endlich sehe woher es stammt wird die Angst in mir noch größer. Direkt vor mir befindet sich ein riesiger See an dessen Ufer ein kleines Boot anliegt, an diesem Boot befindet sich eine kleine Lampe – daher stammte also das Licht. Aber...wenn es diesen See wirklich gibt...heißt das es gibt die Wohnung? Das Phantom? Ich habe nun noch zwei Möglichkeiten: Entweder ich geh zurück zu der Falltür, wo ich runter gefallen bin, und brüll wie ein Blöder um Hilfe. Oder ich steige jetzt in dieses Boot und fahre dorthin wo vielleicht das andere Ufer mit der Wohnung und dem Phantom ist. Da ich echt nicht der Typ Mädchen bin der wie ein Verrückter rumschreit und die Neugier mal wieder über meinen Verstand siegt, steige ich in dieses beschissene Boot, nehme mir den ungefähr drei Meter langen Stab, der direkt neben dem Boot steht und stoße mich mit dem Stab vom Ufer ab. Erst als ich schätzungsweise 100 Meter zurückgelegt habe, fällt mir etwas auf: Warum ist das Boot an diesem Ufer, wenn doch die Wohnung auf der anderen Seite ist? Warum hat mich das Phantom nicht schon längst erwürgt, wenn es nicht bei seiner Wohnung ist? Ist das alles eine Falle? Sollte ich nur in dieses Boot steigen, damit ich in diesem See jämmerlich ertrinke? Wieder diese panische Angst. Ich will noch nicht sterben. Ich setze mich vorerst hin und versuche mich zu beruhigen. Tief Atmen, Nick, tief Atmen... Plötzlich höre ich eine Stimme, eine weibliche Stimme. Sie singt, wunderschön. Es hört sich an wie die Sirenen, die immer in alten Seefahrer-Geschichten vorkommen. Aber wenn es diese Sirenen sind, dann darf ich nicht darauf eingehen. Ich versuche diese Stimmen zu ignorieren und urplötzlich hören diese Stimmen auf. Es waren also wirklich diese Sirenen. „Puuh, dieses Phantom hat sich echt einiges ausgedacht, aber warum kommt es nicht und tötet mich, wenn diese Sirenen, so was wie eine Alarmanlage sind?“ Ich stehe wieder auf und stoße mich weiter mit dem Stab vom Boden ab und fahre weiter in Richtung erahntes Ufer. Wieder höre ich eine Stimme, aber diesmal eine männliche, eine weniger wunderschöne, oder besser gesagt wunderschön aber schmerzverzehrte. Die Stimme kommt vom Ufer her. Ist es das Phantom? Okay, jetzt bin ich echt neugierig geworden. Es hat mich noch nicht getötet, also warum sollte es mich jetzt töten? Ich fahre also weiter in Richtung Ufer. Die Stimme wird immer lauter, langsam versteh ich auch was die Stimme singt: ♪ „Was ist los? Ich fühl' mich leer. Was ist mit mir gescheh'n? Dieser Kuss hat mein Herz verbrannt. ♪ Was geht hier vor? Was ist mir gescheh'n?“ ♪ Es muss das Phantom sein. Wow, dieses Phantom hat eine wunderbare Stimme. Aber irgendwas stimmt nicht mit ihm. Er, ja ich schätze das Phantom ist ein Mann, klingt traurig und völlig verloren. Aber er scheint mich nicht bemerkt zu haben. Ich bin am Ufer angekommen und steige aus dem Boot. Jetzt sehe ich seine Silhouette. Eine, fast, vollkommen schwarze Gestalt. Nur das Gesicht ist bis zum Unterkiefer mit einer weißen Maske bedeckt. So viel kann ich erkennen. Was ich noch erkennen kann ist, dass die Getsalt an Waffe hat. 'Scheiße', ich kriege fast einen Herzinfakt. Doch dann sehe ich, dass er die Waffe an seine eigene Schläfe hält. Oh mein Gott, er will sich umbringen. Ich weiß nicht wieso, aber in mir steigt das Gefühl auf, das ich nicht will, dass dieser Mann stirbt. „Halt! Das bringt doch nichts!“, ich schreie diese Getsalt an und sie sieht auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)