Harry Potter und die Schwarze Feder von miau-miau (Was sich liebt, das neckt sich) ================================================================================ Kapitel 3: Strafarbeit ---------------------- Halli-hallo ^___^ Das dritte Kapi ist on! Eigentlich ist es nicht ganz das geworden, was ich geplant hatte bzw. die Szene ist so lang geworden, sodass ich die nächste, die ich eigentlich schon in diesem Kapitel bringen wollte, aufs nächste verschoben habe. Das dritte erst und schon entgleitet mir die Handlung... T.T' Well, have fun damit und hinterlasst ein kleines Kommi, please ^.~ *********************************** „Guten Morgen, Klasse!“ Harry war ein bisschen unsicher, was die heutige Stunde betraf. Immerhin waren es Gryffindors und Slytherins und er wusste ja aus eigener Erfahrung, dass diese wie Hund und Katze waren. Am verträglichsten waren die Slytherins, wenn sie mit Ravenclaws zusammen waren. Sie akzeptierten ihre intellektuelle Stärke und verhielten sich weitestgehend neutral. Die Hufflepuffs dagegen hatten nichts zu lachen, wenn sie mit den Slytherins Unterricht hatten. Die gutmütigen und meist etwas naiven Schüler wurden nach Strich und Faden verarscht und ausgenutzt. Dies war zum Glück seine einzige Klasse in dieser explosiven Kombination Slytherin und Gryffindor, doch zu seinem Leidwesen schienen gerade die Fünftklässler aus Slytherin ein besonders aggressiver Jahrgang zu sein. Er sah wie sie ihn angrinsten und sich vielsagende Blicke zuwarfen. Diese Kinder schienen zu spüren wie nervös er war, gerade so wie Hunde es genau merken, wenn man Angst vor ihnen hat. Er nahm sich vor ein Auge auf sie zu haben und begann seinen Unterricht. Zunächst verlief auch alles ruhig und nach und nach entspannte Harry sich zusehends. Er war gerade dabei einer Gruppe Gryffindors den Zauber ‚Moenia construere’* zu erklären, einen effektivem Schutzzauber, bei dem sich eine Mauer aus Magie um einen herum bildet, der aber eine komplizierte Abfolge aus schnellen Ambewegungen verlangte, da hörte er laute Entsetzensschreie. Er wirbelte herum und sah zu seinem Schrecken mehrere Schüler bewegungslos auf dem Boden liegen. Rote Lichtblitze schossen umher und wo sie ein Ziel fanden, wurden die Getroffenen durch die Luft geschleudert bevor sie bewusstlos zu Boden sanken. Die Zielscheiben, die er im hinteren Teil des Klassenzimmers zu Übungszwecken aufgebaut hatte, rückten drohend vorwärts und entsandten ununterbrochen feuerrote Schockzauber. Mit einem scharfen „Dissolvete!“** sprang er dazwischen und die Zielscheiben lösten sich in glitzernde Partikel auf, die durch die Luft segelten und verschwanden kurz bevor sie den Boden berührten. Harry war inzwischen zu den bewusstlosen Schülern geeilt und hatte sie ins Reich der Lebenden zurückgeholt und den benommenen Fünftklässlern kleine Schokoladenkekse in die Hände gedrückt. Als alle wieder einigermaßen hergestellt waren, wandte er sich wütend an die übrigen Schüler. „Wer von euch ist das gewesen?!“ Stille. Keiner sagte ein Wort und reihum waren betroffene Gesichter zu sehen. „Antwortet! Was ist? Ich warte.“ Einige der Slytherins begannen verstohlen zu kichern. Es waren dieselben, die ihm schon zu Beginn durch ihre gehässige Art aufgefallen waren. „Ihr dort! Wart ihr es? Na, Tryn? McCallen? Gorian? Gebt es zu! Ich habe euch schon die ganze Zeit beobachtet und es war klar, dass ihr etwas vorhattet.“ „Warum haben Sie dann nichts getan, um das hier“, McCallen deutete mit einer schwungvollen Armbewegungen auf die etwas abwesend wirkenden Fluchopfer, „zu verhindern? Professor?“, fügte er in provozierenden Tonfall hinzu. „Das ist doch wohl... so eine Unverschämtheit!!“ Harry kochte vor Zorn. „Professor, wie sollten doch lernen uns zu verteidigen und da dachten wir es wäre angebracht die Situation, nun ja, etwas... realistischer zu gestalten.“, erklärte Tryn hämisch. „Eure Ausflüchte könnt ihr euch sparen! Ihr wisst doch, dass Schockzauber sehr gefährlich sein können. Ich begreife einfach nicht wie ihr, als junge Erwachsene, derart verantwortungslos handeln könnt. Ihr scheut noch nicht einmal davor zurück eure eigenen Kameraden zu opfern, nur um den Gryffindors etwas anzutun. Ich schäme mich dafür, solche Schüler in Hogwarts zu haben. Ruhe, Gorian!“, fuhr er dem Jungen, der gerade den Mund öffnete, um etwas zu sagen, dazwischen. „Ich will nichts mehr hören. Zur Strafe für euer unverantwortliches Verhalten verliert Slytherin siebzig Punkte.“ „Waaaas?! Das ist viel zu viel!“ „So eine Gemeinheit!“ „Das Schuljahr hat doch erst angefangen. Wie sollen wir das jemals wieder einholen?“ „Der will uns doch einen reinwürgen, weil wir Slytherins sind.“ „Genau! Der hat von Anfang an nur auf eine Gelegenheit gewartet!“ Lauter Protest erhob sich von Seiten der Slytherinschüler und Harry musste beinahe brüllen, um gegen den Lärm anzukommen. „Und ihr drei, Gorian, Tryn und McCallen, ihr bekommt noch eine zusätzliche Strafarbeit. Gleich nach eurem anderen Unterricht will ich euch in der großen Halle sehen, verstanden?“ Mit größtem Widerwillen nickten sie schließlich. Was blieb ihnen auch anderes übrig? Immerhin war er der Lehrer. „So, der Unterricht ist für heute beendet. Geht bitte leise in eure Aufenthaltsräume zurück, damit ihr die anderen Klassen nicht stört.“ Und zu den getroffenen Schülern gewandt: „Euch möchte ich bitten in den Krankenflügel zu gehen und euch untersuchen zu lassen. Für den Rest des Tages seit ihr vom Unterricht befreit. Ruht euch aus.“ Als alle gegangen waren stieß Harry zittrig die Luft aus. Nervös fuhr er sich mit der Hand durch die Haare. Das war ja gerade noch mal gut gegangen. Aber es war reines Glück gewesen, das wusste er. Wenn jemand mehrmals von einem Schockzauber getroffen wurde, konnte das wirklich ernshafte Folgen haben. Es konnte sogar sein, dass man sich nie wieder davon erholte und für den Rest seines Lebens gelähmt blieb. So etwas durfte nie wieder vorkommen. Meine Güte, er war für diese Kinder verantwortlich! Wenn er nur wüsste, wie er die Streitlust dieser beiden verfeindeten Häuser in den Griff bekommen könnte. Am Nachmittag fanden sich die drei Slytherins wie vereinbart in der Großen Halle ein. Verächtlich sahen sie ihm entgegen und Tryn sagte schnippisch: „Ah, Professor Potter, was sollen wir denn machen? Ihren geliebten Wickelkindern in Gryffindor die Ärsche abwischen?“ Die anderen beiden brachen in gurgelndes Gelächter aus. Offensichtlich fanden sie, dass Tryn einen köstlichen Witz gerissen hatte. Harry lächelte nachsichtig. „So etwas ähnliches, Mr. Tryn. Aber sollten Sie noch einmal beleidigend werden, wird Sie das weitere Hauspunkte kosten. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ihre Mitschüler das sonderlich amüsant finden werden.“ Harry führte sie aus der Großen Halle hinaus an den See in welchem der Riesenkrake lebte. Es war zwar noch ziemlich warm gewesen in der letzten Zeit, doch der heutige Tag war empfindlich kühl. Es war den ganzen Tag über neblig und feucht gewesen. Die Sonne schaffte es einfach nicht die grauen Nebelbänder zu durchbrechen. ‚Gerade das richtige Wetter für meine Strafaufgabe.’, dachte Harry, ‚So wird es sehr viel einprägsamer sein.’ „Was wird das hier eigentlich?“, maulte McCallen lauthals. „Picknick im Grünen oder wie?“ „Nur Geduld meine Lieben. Ihr werdet es gleich erfahren.“ Damit schwang Harry seinen Zauberstab und mit einem ungesprochenem Zauber entledigte er die Jungs ihrer Kleidung bis auf die Unterwäsche. „Hä? Was soll das?!“ Erschrocken starrten sie an sich herunter. „Ich habe Hagrid versprochen, dass ich den Kraken säubern werde. Auf seiner Haut sammeln sich mit der Zeit lästige Parasiten an, die einen Juckreiz auslösen. Eure Aufgabe wird es sein, diese zu entfernen. Aber seit vorsichtig; ein paar von denen können unangenehm zubeißen.“ „Was soll das heißen!? Das Wasser ist doch viel zu kalt. Da gehen wir nicht rein.“ „Ihr seit doch harte Jungs, oder? Stellt euch doch nicht so an, sonst seit ihr am Ende diejenigen, die Wickelkinder genannt werden sollten.“ Mit einem weiteren lässigen Schlenker seines Zauberstabes erhielten alle Drei eine Luftblase um den Kopf, in der sie auch unter Wasser atmen konnten. „So, auf geht’s! Mit diesen Spateln kratzt ihr die Parasiten ab und sammelt sie in diesen Körben. Wenn sie voll sind bringt sie zu mir ans Ufer. Die Parasiten können noch für medizinische Zaubertränke genutzt werden.“ Murrend trollten sich die drei endlich ins Wasser. Gorian war der erste, der wieder auftauchte. Schlotternd und bibbernd kam er aus dem Wasser und stellte den vollen Korb vor Harry ab. Harry lächelte und entfernte etwas Seetang, der sich in der äußeren Schicht der ineinander gewundenen Weidenästchen des Korbes befand. Dann schüttete er den Inhalt in eine blecherne, leicht angerostete Wanne um und gab dem frierenden Jungen den Korb zurück. „Gut gemacht.“, sagte er freundlich, „Auf zur nächsten Runde.“ „A- aber Prof-fessor – “ „Gorian, ich möchte keine Widerrede hören. Was Sie getan haben war kein dummer Kinderscherz mehr. Ich kann nicht zulassen, dass Sie sich weiter in diese Richtung entwickeln und eines Tages Ihren Mitschülern womöglich ernsthaften Schaden zufügen. Ich muss Sie bestrafen, Gorian, verstehen Sie?“ Ausdruckslos sah ihn der Junge mit den langen schwarzen Haaren einen Moment lang an, bevor er sich wortlos umdrehte und ohne zu zucken zurück ins kalte Wasser lief. Pomona Sprout, ihres Zeichens Expertin für magische Pflanzen und Hauslehrerin von Hufflepuff, sah zum wiederholten mal von ihren Papieren auf. Eigentlich genoss sie den Blick aus ihrem Fenster auf den großen See in vollen Zügen, aber was sie heute dort sah, beunruhigte sie. Besorgt erhob sie sich von ihrem Stuhl und trat näher ans Fenster. Am Seeufer sah sie den jungen Harry Potter als kleine Gestalt im dichten Gras unter der Linde sitzen und noch kleinere Gestalten, wahrscheinlich Schüler, die immer wieder ins Wasser gingen und nach einiger Zeit wieder auftauchten. Den ganzen Nachmittag hatte sie schon versucht sich auf ihre Unterlagen zu konzentrieren aber die Vorgänge am See hatten sie abgelenkt. Ihre Füße trugen sie wie von selbst durch die Gänge Hogwarts’ und hinaus ins Freie. Wind fuhr ihr durch die grauen Locken und fröstelnd zog sie ihren Umhang etwas enger. Inzwischen war der Abend bereits angebrochen und die Temperaturen waren merklich gesunken. Trippelnd eilte sie auf den See zu. Gerade sah sie wie Harry die drei Schüler mit harschen Worten antrieb und die vor Frost zitternden Kinder wieder in den See schickte. Ein Keuchen entrang sich unwillkürlich ihrer Brust. Sie konnte sehen, wie die Wellen über drei dunklen Köpfen zusammenschlugen. Zitternd holte sie Atem. „Harry, mein Lieber.“ Erschüttert trat sie heran und sah ihm prüfend in die Augen. Was war bloß in diesen Jungen gefahren? „Ah, Professor Sprout!“ Harry hob grüßend die Hand und lächelte ihr launig zu. „Wie geht’s Ihren Pflanzen?“ „Harry, mein Junge, hör um Gottes Willen auf damit!“ Sie wies zum See. „Merkst du denn gar nicht, was du da machst? Ich weiß nicht, was diese drei Schüler getan haben, aber es sind immer noch Kinder, Harry. Sie werden sich den Tod holen in dem kalten Wasser.“ Harry stockte und das Lächeln auf seinen Lippen verschwand, erstaunt sah er sie an. Hinter sich hörte er das Rauschen und Glucksen, welches entsteht, wenn Wasser von einem Körper beiseite gedrängt wird. Stirnrunzelnd drehte er sich um und musterte er die Drei, die gerade dem Wasser entstiegen. Sein Blick verfinsterte sich dabei immer mehr. Er hatte gar nicht bemerkt, wie schwerfällig ihre Bewegungen geworden waren, wie müde ihre Gesichter. Wie hatte er es nicht bemerken können, dass ihre Lippen bereits blau vor Kälte waren, dass Tryn, der zierlichste unter ihnen, kaum noch die Augen offen halten konnte. All das wurde ihm schlagartig bewusst, als sie trotzig, verbissen auf ihn zu kamen, die Körbe in die Wanne auskippten, sich umdrehten und erneut auf den See zu gingen. „Halt!“ Seine Stimme klang merkwürdig hohl in seinen Ohren. Er räuspert sich. „Genug. Eure Strafarbeit ist hiermit beendet. Ich...“ Unsicher wendete er sich Professor Sprout zu und starrte sie Hilfe suchend an. Die kleine, pummelige Hexe trat vor und begann in heiterem Tonfall zu plappern: „Meine Lieben, ihr habt gehört was Professor Potter gesagt hat. Auf, auf, worauf wartet ihr noch? In euren Gemeinschaftsraum. Wärmt euch erst mal so richtig auf, ihr habt es euch redlich verdient. Und seht zu, dass ihr sofort ins Bett kommt, damit ihr keine Erkältung bekommt.“ Sie wedelte eifrig mit ihrem Zauberstab und die Jungs hatten im Handumdrehen trockene Kleidung an, die wohl auch mit einem kleinen Wärmezauber versehen war. Die Drei zogen ab, zu erschöpft, um noch etwas zu sagen und die Kräuterkundelehrerin machte Anstalten ihnen fürsorglich hinterherzueilen. Doch zuvor sah sie Harry noch einmal direkt in die Augen. Er bemerkte, dass ihr Gesicht jene Wärme und Herzlichkeit verloren hatte, die sie soeben noch ausgestrahlt hatte. Eine tiefe Traurigkeit hatte sie erfasst und leise flüsterte sie: „Harry, wie konnten Sie so etwas tun?“ Unwillkürlich schauderte er. Er musste sich wegdrehen, so sehr schmerzte es ihn dieses traurige Gesicht zu sehen. Als er wieder hinsah, konnte er die mütterliche Lehrerin nur noch in der Ferne ausmachen. Leise seufzend lehnte er sich gegen den breiten Stamm des Lindenbaums, welcher seine Zweige fast bis auf den Boden senkte. Gedankenverloren starrte er auf den großen See, in welchem sich die graue Farbe des Himmels hoch über ihm spiegelte. ______________________ * moenia = Mauern construere = aufbauen, errichten ** dissolvo = auflösen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)