The Meaning of Life von Sweet_Sakura0307 (Kakashi X Sakura) ================================================================================ Kapitel 26: Deja-vu ------------------- Nach dem Vorfall, als Sakura mitten in der Nacht entführt worden war, setzte sich Kakashi vor die Tür seines Schützlings und hielt Wache. Doch seitdem war alles still und selbst zwei Stunden später schien alles in Ordnung zu sein. Ab und an ging er geräuschlos die Flure und die Veranda-gänge entlang und hielt nach verdächtigen Schatten Ausschau. Mittlerweile war es schon fünf Uhr morgens und nachdem er sich sicher sein konnte, dass er seinen Wachposten sorgenlos verlassen konnte, machte er sich auf den Weg zu Shikamarus Zimmer um ihn über die Vorkommnisse in der Nacht zu informieren. Wissend, dass Shikamaru, der die Gruppe anführte, schon wach war, klopfte er kurz an und betrat dann leise das Zimmer. Auch für den Schwarzhaarigen war der Besuch des Anbu zu dieser frühen Stunde keine Überraschung, denn sie waren mit demselben unguten Gefühl zu Bett gegangen. Im Gegensatz zu Kakashi jedoch, ließ er sich nicht nur von seinem Bauchgefühl leiten, sondern konzentrierte sich auf seinen Verstand und versuchte mit einem kühlen Kopf die Lage objektiv zu betrachten. Danach war das Gespräch gestern zwar nicht gerade positiv verlaufen, allerdings hatte er keinen Grund Hakuro nicht zu vertrauen. Trotzdem spürte er die Unsicherheit bei Kakashi und Sakura und konnte auch nicht ignorieren, dass das die Gruppendynamik nun merklich geschwächt war. Nachdem sie sich kurz mit einem „Guten Morgen.“ gegrüßt hatten, kam Kakashi also gleich zur Sache. „Shikamaru, ich hab ein ungutes Gefühl bei der Sache. Lass uns hier keine Zeit mehr vergeuden, den Deal jetzt beim Frühstück vom Tisch bringen und dann verschwinden.“, sagte Kakashi mit Nachdruck und sah dem Schwarzhaarigen dabei fest in die Augen. „Ich hatte nicht vor länger zu bleiben. Aber abgesehen davon - “, antwortete der Jonin, und hatte die Alarmbereitschaft in den Augen seines Kollegen gesehen, „Alles in Ordnung? Ist etwas in der Nacht vorgefallen?“ Er hatte anscheinend nichts gemerkt, ein Anzeichen dafür, wie sauber Hakuros Leute vor gingen. „Jemand ist heute in Sakuras Zimmer eingedrungen und wollte sie entführen. Ich konnte ihn gerade noch so aufhalten, aber der Ninja ist mir entkommen.“, erklärte Kakashi den Vorfall kurz und bündig und sah den Schock in Shikamarus Augen, der nun auch eine erhöhte Gefahrenstufe einsehen musste, „Der Angreifer war stark und schnell. Wenn wir von Hakuros Leuten angegriffen werden, haben wir keine Chance. Wir sind definitiv in der Unterzahl, Konoha ist weit weg und solange wir uns im Gebiet von Mizugakure befinden, haben wir keine Verbündeten, die uns zur Hilfe kommen könnten. Egal wie viel Geld wir ihm heute anbieten, er wird uns angreifen. Und er wird sich alles holen - die Schriftrolle, das Geld und Sakura.“ Shikamaru musste schlucken und ballte die Fäuste. Sie waren in großer Gefahr und egal wie er es drehte und wendete saßen sie in der Falle. Hakuro hatte sie in seiner Hand. Wie kleine Vögelten gaukelte er ihnen vor er würde sie nicht zudrücken, aber wie Kakashi schon gesagt hatte, waren sie in der Unterzahl. Sie mussten dieses Gebiet so schnell wie möglich verlassen. Wenn sie erst mal die Grenzen überschritten hatten, würden ihre Chancen wesentlich steigen. Bis dahin konnte Hakuro sie jederzeit angreifen und für diese Zeit musste er auf jeden Fall für den Schutz seiner Truppe sorgen. „Du hast Recht, Kakashi. Die Situation sieht nicht gut für uns aus.“, murmelte er und sprach schnell ein Jutsu woraufhin ein Falke erschien. Schnell schrieb er etwas auf eine kleine Schriftrolle und band diese an den Fuß des Greifvogels, „Ich fordere Verstärkung an, sie sollen uns entgegen kommen und den Rücken decken. Das ist das einzige was wir jetzt noch tun können.“ Beide waren zur Veranda gegangen, öffneten die Tür und ließen den Vogel frei. Innerhalb von ein paar Stunden würde er schon im nächsten Grenzgebiet ankommen, in dem sie befreundete Truppen hatten. Falls es zu einem Angriff käme, würden sie sie rechtzeitig erreichen. Doch als hätte Kakashi seine Gedanken gelesen, legte er ihm seine Hand auf die Schulter und sagte: „Keine Sorge, Shikamaru. Falls es zu einem Angriff kommt, werde ich euch beide beschützen. Ich lasse nicht zu, dass jemand euch ein Haar krümmen wird.“ Daraufhin musste Shikamaru lächeln und fühlte sich nun wieder sicherer: „Danke, Kakashi-Sensei. Ich weiß, dass wir auf dich zählen können.“ Die Hokage hatte nicht umsonst ihre besten Ninja geschickt, sie würden Hakuros Leuten auf jeden Fall stand halten können. Pünktlich um fünf vor acht Uhr trafen sich die drei im Eingangsbereich des Ryokan um sich um acht Uhr wieder mit dem Yakuza-Anführer zum Frühstück zu treffen und die Verhandlungen weiter aufzunehmen. Nach dem nächtlichen Vorfall war die Atmosphäre zwischen ihnen nun noch angespannter als zuvor schon gewesen. Jedem war klar, dass sie gestern eine Kostprobe von Hakuros Skrupellosigkeit bekommen hatten. Vorsorglich hatte Shikamaru deshalb beschlossen auf jede Provokation den Schwanz einzuziehen um sein Team nicht zu gefährden. Aber dadurch, dass sie ihm gestern schon eine immens hohe Summe für das Artefakt angeboten hatten und er in seinen Augen sehen konnte, dass obwohl Hakuro vorgab unentschlossen zu sein, da er es eigentlich auf Sakura abgesehen hatte, er sich schon gestern für den Tausch entschieden hatte. Es würde diesmal also keine weiteren, länger andauernden Verhandlungsgespräche mehr geben. Kurz sah er zu Kakashi und Sakura hinüber, die etwas abseits von ihm sich nahe gegenüber standen, und er hörte, wie der Silberhaarige sie sanft fragte, ob alles in Ordnung sei und ob sie noch hatte schlafen können. Die rosahaarige Kirschblüte bejahte dies und sah mit geröteten Wangen nach unten. Es schien wieder alles normal zwischen ihnen zu sein und vielleicht sogar etwas mehr. Zumindest würde wahrscheinlich nur ein Blinder nicht bemerken, dass zwischen den beiden etwas in der Luft lag. Dabei musste Shikamaru bei dem Gedanken Grinsen, dass Sakuras Entführung sie sogar näher zusammen gebracht hatte. Gemeinsam gingen sie nun zu dem für sie vorbereitete Zimmer, wünschten einen guten Morgen nachdem sie eingetreten waren und setzten sich gleich an den Tisch Hakuro gegenüber um zu frühstücken. Schon nach einigen Minuten hatte sich die angespannte Atmosphäre gelockert und alle konnten ausgelassen essen. Zumindest hatte es so den Anschein, in Wirklichkeit wussten sowohl Kakashi als auch Shikamaru, dass Hakuro ein ziemlich guter Schauspieler war. Er musste sehr erzürnt darüber gewesen sein, als sein Spion ohne das Mädchen zurück gekommen war. Wahrscheinlich musste er dafür sogar mit seinem Leben bezahlen und auch sie mussten höllisch aufpassen, wenn sie lebend aus der Sache raus kommen wollten. Nachdem die Tische abgeräumt worden waren, wurden alle beteiligten wieder ernst und der Blonde erhob das Wort: „Shikamaru-sama, ich freue mich Euch mitzuteilen, dass ich mich dazu entschlossen habe Euer Angebot anzunehmen. Eine Milliarde Ryou gegen das Artefakt, die mythische Schriftrolle.“ Shikamaru, Kakashi und Sakura verbeugten sich tief und nun ergriff der schwarzhaarige Sprecher das Wort: „Wir danken Euch für das Entgegenkommen, Hakuro-sama. Zusätzlich würden wir alles gerne in einem Vertrag schriftlich festhalten. Eine Anzahlung von von fünfhundert Millionen werde ich sofort kommen lassen. Sakura, wärst du so freundlich?“, gab er an die Rosahaarige das Zeichen, die daraufhin aufstand und das Zimmer verließ um den Koffer mit dem Geld zu holen. Gleichzeitig gab auch der Yakuza ein Zeichen um die Schriftrolle bringen zu lassen. Währenddessen wurde von einem der Leute Hakuros ein Dokument gebracht, das den Tausch des Artefaktes gegen die Geldsumme festhielt. Sowohl Hakuro als auch Shikamaru hatten ihre Unterschrift darunter gesetzt, somit hatte bisher alles seine Ordnung. In der Zwischenzeit hatte auch Sakura den Koffer geholt und war zurück gekommen. Sie öffnete den Koffer um zu beweisen, dass die geforderten Summe sich auch darin befand. Lächelnd strich sie über das Geld um zu verbergen wie ihr Körper vor Anspannung bebte und sagte: „Fünfhundert Millionen Ryou, Hakuro-sama.“ Während sie nun dem Yakuza gegenüber stand, war ein Ninja mit einer Schriftrollenhülle gekommen, stellte sich mit dem Rücken an Sakuras Rücken,nun Shikamaru gegenüber, öffnete diese zum Beweis, genau wie Sakura, und holte das schon fast zerfallene Pergament heraus. Kakashi beobachte die Situation mit Adleraugen, denn bei der kleinsten verdächtigen Bewegung würde er Sakura in Sicherheit bringen. Gleichzeitig waren sowohl der Ninja als auch Sakura einen Schritt nach vorne getreten und legten das Tauschobjekt auf den Tisch. Doch in dem Moment, in dem Shikamaru die Schriftrollenhülle entgegen nahm, standen sich auch Sakura und der Yakuza kurz nahe, woraufhin er ihr Kinn zu sich zog und seine Lippen auf die ihrigen presste. Erschrocken riss sie die Augen auf, konnte sich sonst aber unter Kontrolle halten. Auch wenn sie sich am liebsten weggestoßen hätte, durfte sie den reibungslosen Ablauf jetzt nicht gefährden. Ruhig schloss sie die Augen und entspannte ihre Schultern. Nur ein Blick auf ihre geballten Fäuste verriet wie sehr sie sich zurück halten musste. Genauso ging es dem silberhaarigen Anbu, der ebenfalls fast aufgesprungen wurde und mit einer unscheinbaren Geste von Shikamaru gestoppt wurde. Auch er musste sich mit aller Kraft beherrschen, obwohl er den Anblick der beiden nicht ertragen konnte. Als der Yakuza nach einem langen, leidenschaftlichen Kuss nun endlich von Sakura abließ, grinste er sie mit siegreichen Blick an und sagte: „Ich hoffe, dass wir uns jetzt, da sich unsere beiden Dörfer so nahe stehen, nun öfter sehen werden, Sakura-chan.“ „Danke, das wäre sehr schön, Hakuro-sama.“, antwortete das Mädchen, schlug beschämt die Augen nieder, verbeugte sich und ging schließlich wieder zurück an die Seite von Shikamaru. Gleichzeitig verbeugten sich alle drei höflich: „Wir danken für die gute Zusammenarbeit, Hakuro-sama.“ Auch der Yakuza neigte seinen Oberkörper etwas und erwiderte: „Ich habe zu danken. Lasst mich Euch später verabschieden, wenn ihr Eure Rückreise antretet.“ „Wir werden es Euch wissen lassen.“, war Shikamarus letztes Wort und sie zu Dritt nun den Raum mit der Schriftrolle verließen. Sogleich machten sie zwei weitere Schattendoppelgänger von der Hülle und dem Pergament, damit die Echte bei einem Überfall verdeckt blieb. Jeder kehrte auf sein Zimmer zurück, packte seine Sachen und machte sich zur Abreise fertig. Eine Stunde später trafen sie sich wieder vor dem Eingang des Ryokans und auch der blonde Yakuza-Boss war gekommen um sie zu verabschieden. „Eine gute und sichere Reise.“, wünschte ihnen Hakuro, was Kakashi schon äußerst heuchlerisch vorkam, „Welche Route werdet ihr nehmen?“ Schnell und sicher antwortete Shikamaru, dass sie die direkte Route nach Süden nehmen würden, wohl wissend, dass es eine Finte Hakuros war, denn dieser bestätigte ihnen, dass diese die sicherste Option war und bestätigte abermals seine Sorge um die Sicherheit der Gruppe. Nach einer kurzen letzten Verbeugung, machten sie sich schließlich nach Süden hin auf den Weg. Erst nachdem sie die Stadt durch das Tor verlassen hatten und schon ein Stück im Wald gegangen waren, entfernte sich Shikamaru von der Route und bewegte sich Richtung Westen. „Wir werden einen Umweg einschlagen. Das was der Typ gesagt hat, kam mir schon sehr verdächtig vor.“, begründete er sein Vorgehen. „Aber vielleicht laufen wir dadurch genau in seine Falle. Wenn wir vom Weg abkommen, weiß niemand wo wir uns befinden.“, entgegnete Kakashi, folgte aber gehorsam den Anweisungen seines Anführers. Doch Shikamaru konnte sein Team beruhigen, da er vorgesorgt hatte: „Wir gehen über Amegakure, weil der Weg dorthin kürzer ist, und holen uns dort eine weitere Eskorte. Der dortige Hokage, dem ich den Falken geschickt habe, wird uns sicher schon eine Hilfstruppe entgegen geschickt haben, auf die wir bald treffen sollten.“ Kakashi ging voraus um die Lage auszukundschaften. Momentan war noch alles ruhig, doch mit seinem Sharingan würde er es als Erstes merken, wenn ihnen jemand auf den Fersen war. Außerdem hegte er auch immer noch einen unheimlichen Groll in ihm und wollte nicht, dass die anderen davon etwas mitbekamen. Von dem her war er ganz froh, etwas weiter von den anderen entfernt zu sein. Der Kuss ging ihm einfach nicht aus dem Kopf und schien sich vor sein inneres Auge gebrannt zu haben. Auch wenn er wusste, dass Sakura sich innerlich gegen den Kuss gewehrt hatte, änderte das nichts daran, dass dieses Schwein ihre Lippen berührt hatte. Schon wegen seines verletzten Stolzes konnte er ihn deshalb nicht einfach so ungeschoren davon kommen lassen. Doch plötzlich hörte er Schritte hinter ihm her laufen und spürte gleich darauf Sakruas Hand, die seine zärtlich berührte. Sie hatte sich Sorgen gemacht, weil der Silberhaarige ungewöhnlich weit vor ihnen gegangen war und in Gedanken versunken zu sein schien. „Alles in Ordnung, Kakashi?“, fragte sie ihn mit ruhiger Stimme und glich ihre Schritte seinem Tempo an. Kakashi allerdings entzog seine Hand, die er zu einer Faust geballt hatte und machte aus seinem Groll keinen Hehl. Schließlich wusste sie um seine Gefühle mittlerweile mehr oder weniger Bescheid und fand es deshalb umso provokanter, dass sie ihn auch noch unwissend zu fragen schien. Sollte sie ruhig wissen, dass er nicht nur eifersüchtig sondern auch wütend auf sie war: „Wieso fragst du noch? Du weißt ganz genau, dass ich dem am liebsten an die Gurgel gesprungen wäre. Schien dir immerhin weniger ausgemacht zu haben, als damals bei mir.“ und spielte damit gewollt auf seinen Kuss an, als sie sich von ihm weggestoßen hatte und davon gelaufen war. Zuerst hatte sich das Mädchen stark verletzt und kritisiert gefühlt. Doch sie war nicht dumm und wusste, dass er ihr damit eigentlich nur sagen wollte, wie eifersüchtig er war, und damit wiederum wie sehr er sie liebte. Noch vor ein paar Monaten wäre sie bei dieser Zurückweisung in Tränen ausgebrochen, aber jetzt war sie wieder die alte Sakura, die das auf sich nicht sitzen ließ. Außerdem spürte sie nun die Gelegenheit ihm auch ihre Zuneigung zu gestehen. Mit klopfendem Herzen nahm sie all ihren Mut zusammen und ergriff seine Hand, sah aber mit erröteten Wangen immer noch zu Boden: „Keine Ahnung, warum du so böse bist. Ich habe seinen Kuss längst vergessen, ich war lediglich etwas erschrocken. Aber bei dir war es anders, Kakashi. Deinen Kuss kann ich bis heute nicht vergessen.“ Ungläubig und verdutzt sah der Silberhaarige das Mädchen an und konnte nicht glauben was da gerade gesagt hatte. War das ihr ernst gewesen oder hatte sie das nur so daher gesagt? Spielte sie mit ihm, weil sie wusste was er für sie fühlte? Jedenfalls konnte sie sich nicht vorstellen was sie damit gerade in ihm angerichtet hatte. Sein Herz schlug wie wild und er verspürte das Verlange sie in seine Arme zu schließen. Dass sie seinen Kuss nicht vergessen konnte, hieß das dass sie an ihn dachte? Dass er ihr nicht aus dem Kopf ging? Oder war es doch anders, was sie damit sagen wollte. Doch es änderte nichts daran, wie verrückt er nach ihr war. Wie sehr er sie wollte. Zum ersten Mal war ihm bewusst geworden, wie sehr er sich wünschte sie würde seine Gefühle erwidern. Ein weit entfernter Wunschtraum, der jetzt in unendlicher Nähe zu sein schien. Doch die Romantik hielt nicht lange an, denn plötzlich schrie Shikamaru hinter ihnen „RUNTER MIT EUCH!“, woraufhin Kakashi Sakura und sich zu Boden warf und gerade noch einem Kunai ausweichen konnten. Verdammt, er war abgelenkt gewesen und nichts von der Horde Ninja bemerkt, die sie jetzt umzingelt hatten. Shikamaru kam zu ihnen angehechtet und stellte sich Rücken und Rücken zu ihnen, sodass sie einen Kreis bildeten und alle Seiten im Blick hatten. Es schien alles ruhig zu sein, doch sie spürten die Gegenwart des Feindes, der hinter den Baumstämmen und in den Baumkronen auf ein Zeichen des Angriffs warteten. Wie erwartet waren es hunderte, die ihnen Hakuro an den Kopf gehetzt hatte. Mit einem Nicken gab Shikamaru das Zeichen und jeder von ihnen warf eine Rauchbombe auf den Boden, wodurch alles für einen kurzen Moment nebelig wurde und sie im Rauch entkommen konnten. Shikamaru hatte von Anfang an den Plan gehabt erst einmal zu flüchten und sich später, wenn es keine Möglichkeiten mehr gab, zu kämpfen. Die Rauchbombe hatte ihnen einen kleinen Vorsprung verschafft, allerdings wurden sie schon kurz darauf eingeholten und nun direkt angegriffen. Da jeder von ihnen vorgab die Hülle mit der Schriftrolle zu tragen, wurde jeder zu gleichen Teilen angegriffen. Nach einem weiteren Ablenkungsmanöver gelang ihnen abermals die Flucht und und ein Entkommen in Richtung Amegakure Shikamaru hoffte inständig, dass ihnen bald jemand zur Hilfe kommen würde, denn lange würden sie das nicht aushalten. Kakashi kam dabei eine besonders schwierige Aufgabe zu, denn er musste sich selbst verteidigen, aber gleichzeitig auch immer Shikamaru im Blick behalten, der der eigentliche Träger der Rolle war. Sakura war das schwächste Mitglied, deren Kampferfahrung schon länger zurück lag, weshalb der Anbu auch auf sie besonders achten musste. Der Schwarzhaarige war ein ausgezeichneter Ninja, hatte viel Erfahrung und konnte sich durch seine Schattentechnik die Gegner vom Leib halten. Plötzlich sah Kakashi aus dem Augenwinkeln, wie die Rosahaarige Probleme mit einem Ninja hatte, sprang zu ihr und erledigte ihn kurzerhand. Außer Atem und mit pochendem Herzen sah das Mädchen ihn überrascht an und fragte ihn ohne darüber nachzudenken: „Hast du mich gerettet weil ich deine Schülerin war oder weil…?“ Lächelnd blickte Kakashi über seine Schulter und antwortete: „Dummerchen, für dich würde ich mein Leben geben.“ Plötzlich hörten sie einen Schrei Shikamarus, den die Ninja überwältigt und an einen Baum gefesselt hatten. Somit war er ausgeschaltet und die beiden auf sich allein gestellt. Triumphierend riss der Anführer der Truppen Hakuros Shikamarus Hülle an sich, sah hinein und meinte: „Nicht drin.“ Im ersten Moment waren Sakura und Kakashi überrascht, doch dann kam ihnen der Gedanke, dass der Jonin die Schriftrolle ohne ihr Wissen irgendwo im Wald versteckt haben musste. „Das Mädchen muss die Schriftrolle haben. Sie wird schon die ganze Zeit von dem Silbernen beschützt.“, schlussfolgerte der Anführer und setzte mit einem Grinsen hinzu, „Aber das ist ja ganz praktisch, zumal wir sie ja sowieso mitbringen sollten.“ Mit einem Fingerschnippen sprang nun alle auf Sakura und Kakashi und griffen sie an. Die ersten konnte die Kunnoichi noch zurück schlagen, doch es waren einfach zu viele wodurch sie schon nach kurzer Hand in ihre Hände gefallen wäre, wenn Kakashi sie nicht beschützt hätte. Mit seinem Sharingan konnte er viele Attacken vorhersehen und zurückschlagen, aber gegen die Masse konnte er nichts ausrichten. Schließlich schafften sie es die beiden voneinander zu trennen und hatten nun Sakura in ihrer Gewalt. Der Anbu war in höchster Rage, konnte sich seiner Gegner aber nicht entledigen. Egal wie viele er von ihnen schon zurück geschlagen hatte, es wurden immer mehr. Sakura wurden die Arme und Füße gefesselt und von dem Anführer persönlich zurück gehalten. So musste sie mit ansehen, wie der Silberhaarige zu Grunde gerichtet wurde. Anfangs musste er nur ein paar kleine Kratzer und Verletzungen hinnehmen, doch stetig wurden es mehr. Kakashi war mittlerweile auch ganz außer Atem, einer nach dem anderen warf mit Kunais und Shuriken nach ihm. Den meisten konnte er ausweichen oder sie abwehren. Nun kamen allerdings noch physische Angriffe dazu und nachdem er einen kräftigen Schlag in die Leber abbekommen hatte, sank er erschöpft zu Boden. Sein ganzer Körper war mit Schnitten übersät. Er konnte sich nicht mehr rühren. Reglos lag er nun da und konnte nur noch dumpf vernehmen wie das Mädchen panisch seinen Namen rief. Auch sie wurde an Armen und Körper von zwei Ninja festgehalten und konnte sich nicht loskriegen, egal wie viel sie zappelte. „Was wollt ihr denn noch? Ihr habt mich, lasst die anderen gehen!“, schrie sie und wollte so diesen ungerechten Wahnsinn beenden. Kakashi war währenddessen wieder aufgestanden, konnte sich aber kaum auf den Beinen halten. Verzweifelt sah sie wie das Blut aus all seinen Wunden klaffte und sich um ihn ein Kreis von Gegnern gebildet hatte, die darauf warteten ihn anzugreifen. „Aber aber meine Liebe, ich werde mir doch nicht die Gelegenheit entgehen lassen, den Mann mit den tausend Techniken ein für alle mal aus dem Weg zu räumen.“ Kurz gab er ein Zeichen, woraufhin einer aus seinem Arm eine Dornenranke wachsen ließ und im nächsten Moment Kakashi diese durch den Bauch jagte. „NEEEEEIIIIIIIN!!!“, schrie das Mädchen entsetzt auf während Kakashi leblos zu Boden fiel. Im selben Moment stürmte eine Armee Ninja mit dem Abzeichen „Regen“ auf ihren Stirnbändern über sie hinweg und überwältigte sowohl ihre Festhalter als auch die Ninja um Kakashi herum, sodass Sakura nun endlich zu dem auf dem Bauch liegenden Anbu eilen konnte. Sie drehte ihn auf den Rücken und sah mit Erleichterung, dass er noch atmete und die Augen zu ihr aufgeschlagen hatte. „Zum Glück ist dir nichts passiert.“, röchelte er und streckte seine Hand nach dem Gesicht seiner Geliebten um ihre Wange zu streicheln. „Sssshhh, nichts reden. Spar dir deine Kräfte.“, meinte das Mädchen etwas grob und wandte sich nun wieder der klaffenden Wunde zu. Mit zitternder Hand erschuf sie das Medic-Jutsu und hielt es auf das Loch in seinem Bauch, aber es half nichts. Das Blut wurde zwar weniger, aber die Wunde schloss sich nicht, sodass das Blut immer weiter austreten konnte. Wieso? Wieso war sie nur wieder in dieser Situation? Es war wie ein Deja-vu. Diese Situation, genau wie bei Naruto. Sie, ihr Jutsu, war zu schwach um die Wunde zu versorgen. Verzweifelt und verbittert fing sie an zu zittern und zu große Tränen liefen ihr über die Wangen. Doch dieses Mal durfte sie ihn nicht sterben lassen. Sie musste ihn retten. Und auch wenn es ihre ganze Lebensenergie kostete. Doch jetzt hatte sie schon fünfzig Prozent ihrer Kräfte verbraucht und es hatte sich noch nichts nennenswert getan. „Das kann nicht sein! Gott, das ist doch ein schlechter Scherz!“, fluchte sie unter Tränen hervor. Mittlerweile hatte es angefangen zu regnen und unter ihnen hatte sie eine rote Blutlache gebildet. Blut, überall Blut. „Sakura, darf ich dir etwas sagen?“, fragte der Silberhaarige und drehte sein Gesicht zu der kleinen Kirschblüte. Er spürte dass es mit ihm zu Ende ging. Aber das war nicht schlimm. Im Gegenteil, obwohl im alles weh tat, spürte er keine Schmerzen. Er war sogar erleichtert. Als würde von ihm eine große Last fallen. Nun würde er endlich zu den Menschen gehen, die er liebte und die im Totenreich auf ihn warteten. Rin, Obito, Minato-Sensei und seine Eltern. Bevor er aber dorthin ging, wollte er Abschied nehmen. Abschied nehmen von seiner immer reinen Liebe. „Nein, hier wird nichts gesagt. Du kannst mir das alles sagen, wenn ich die Wunde gestoppt habe.“, antwortete die Angesprochene knirschend. Auch Sakura spürte, dass der Silberhaarige aufgegeben hatte, wollte dies aber nicht wahr haben. Sie würde ihn nicht gehen lassen. Sie würde ihn nicht verlieren. „Wenn ich die Wunde gestoppt habe…Und ich werde sie auch…“, murmelte sie wie ein kaputter Plattenspieler vor sich hin um sich selbst zu überzeugen, doch das Loch riss abermals auf und das Blut klaffte weiter hervor. Der Regen vermischte sich mit ihren Tränen und mit dem Blut. Der Blutsee um sie herum wurde größer. Ihre Kräfte waren zu siebzig Prozent aufgebraucht, wenn sie weitermachte würde sie auch sich in Gefahr bringen. Doch Kakashi sterben zu lassen war keine Option. Ihr Herz raste, ihre ganzer Körper bebte unter der Vorstellung ihn nicht retten zu können. Dieses Ereignis durfte sich nicht wiederholen. „Sakura, ich bin so froh, dass du in mein Leben getreten bist…“, flüsterte Kakashi angestrengt mit einem Lächeln, bevor er schließlich die Augen schloss und bewusstlos wurde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)