The Meaning of Life von Sweet_Sakura0307 (Kakashi X Sakura) ================================================================================ Kapitel 25: First Dokidoki -------------------------- Sakura sah Kakashi mit festen Blick an. Sie hatte das unstillbare Bedürfnis endlich die Wahrheit zu erfahren. Egal was das für das Verhältnis zwischen ihnen bedeuten würde. Diese Ungewissheit, die zwischen ihnen lag, war schlimmer als jedes Geständnis. Wissend, dass sie nun einiges zwischen ihr und Kakashi zerstören könnte, stellte sie die Frage, die ihr schon die ganze Zeit durch den Kopf ging: „Wieso hast du mich geküsst?“ Die Frage, die der Silberhaarige so sehr fürchtete, über die er so lange nachgedacht und trotzdem immer noch keine Antwort gefunden hatte. Was sollte er Sakura jetzt sagen? Er konnte es verstehen, dass sie sich unwohl fühlte, und zurecht. Immerhin hatte er sie aus heiterem Himmel geküsst, ohne dass vorher irgendeines dieser Gefühle in der Luft lag. Sie hatten ein freundschaftliches Verhältnis zueinander gepflegt. Zwar viel mehr als ein Lehrer-Schüler-Verhältnis, doch auch nicht ungewöhnlich, wenn man bedachte, dass er sich nun schon fast ein Jahr um sie kümmerte, damit sie über den Schmerz über Narutos Tod hinweg kam. Jedes Mal hatte er sie in die Arme genommen, wenn sie geweint hatte und jedes Mal war er glücklich, wenn sie lachte. Irgendwann hatte sich das Blatt gewendet und sie war es, die ihm half mit dem frühen Tod seines Vaters und der Vergangenheit seiner Familie zurecht zu kommen. Normalerweise hätte ihre Beziehung noch inniger, freundschaftlicher, familiärer werden müssen. Doch etwas war schief gelaufen. Ja, es war ein komischer Wink der Natur gewesen, dass diese komischen Gefühle in ihm aufgekommen waren. Und nun war der Moment gekommen, da sie ihn nun zur Rede stellte. Letztes Mal war er weggelaufen und die ganze Zeit über hatte er sich vor ihr versteckt, jetzt musste er ihr Rede und Antwort stehen. Und es fiel ihm nicht leicht die Worte dafür zu finden, doch er wusste, dass Sakura geduldig sein würde. Sie setzten sich Rücken an Rücken an eine Felsenecke, was den einfachen Hintergrund hatte, dass der Jonin nicht weiter den halbnackten Körper seiner ehemaligen Schülerin vor sich haben wollte, und auch dass sie beide viel zu verlegen waren um dem anderen in die Augen zu sehen. So sahen sie beide in den unendlichen Sternenhimmel und hofften dort die Wahrheit ergründen zu können. „Sakura, die Wahrheit ist,“, fing er langsam an, „dass ich es selbst nicht weiß, was da über mich gekommen ist. Ich sage das nicht um dich irgendwie hinzuhalten, sondern weil ich keine Ahnung habe, wie ich mit diesen Gefühlen umgehen soll und was sie für mich bedeuten. Du bist der erste Mensch, der mir emotional so nah gekommen ist. Nie habe ich jemanden näher an mich rangelassen, immer waren meine Beziehungen zu anderen oberflächlich und auf einer rein pragmatischen Ebene. Die Menschen in Konoha kennen mich und die dunkle Vergangenheit um meine Familie. Jeder weiß, warum der Name meines Vaters nicht auf dem Granitstein steht und empfinden es als gerecht. Du warst die Erste, der ich dieses Vertrauen entgegen gebracht und der ich es erzählt habe. Und du hast mich nicht enttäuscht. Anders als alle anderen bist du naiv und aufrichtig genug um nichts auf das Gerede der Leute zu geben. Du warst die Erste und Einzige, die mich als Menschen aufgenommen und in Wärme gehüllt hat.“ Während Kakashi erklärte, hörte Sakura aufmerksam zu. Bei seinen Worten fühlte sie sich unheimlich geschmeichelt. Er stellte sie als einzigartig dar, dabei hatte sie nur getan, was sie für richtig empfand. Doch sie wollte sich nicht zu viel auf seine schönen Worte einbilden und nicht vergessen, worum es hier eigentlich ging. Es ging hier nämlich um sie beide und um den Kuss. Doch Kakashi war noch nicht fertig. „Obwohl ich als herausragendes Ninjatalent, als Anbu und Jonin meinen Dienst und mein Leben Konoha gewidmet habe, verachten mich die Bewohner, vor allem seit ich mich so intensiv um dich kümmere. Deshalb war ich immer ein Einzelgänger und ich muss sagen, dass ich damit mein ganzes Leben gut gefahren bin. Aber jetzt ist es anders. Obwohl ich alle verloren habe, die zu mir standen und die mir wichtig waren, sagtest du mir, ich solle auf sie vertrauen. Darauf dass alles gut wird. Damit hast du mich ziemlich verwirrt. Ich kann dir nicht sagen, was das alles bedeutet, auch nicht warum ich dich geküsst habe, aber fest steht für mich, dass…“ Jetzt drehte sich der Silberhaarige um, womit er Sakura total überraschte, die sich ebenfalls instinktiv etwas umgedreht hatte und Kakashi nun in die Augen sah. Sie konnte die Spannung zwischen ihnen fast nicht mehr ertragen und ihr Herz klopfte deshalb so schnell, dass sie davon ganz unruhig wurde. Doch man merkte, dass Kakashi, obwohl er von sich behauptete selbst unsicher zu sein, in dieser Hinsicht viel reifer als die Rosahaarige war und sich seine Nervosität zumindest nicht anmerken ließ. Er konnte den Ernst dieser Unterhaltung gut einordnen und verhielt sich erwachsener als sie. Deshalb wollte er ihr auch in die Augen schauen, wenn er ihr die Worte sagte, die ihm sehr am Herzen lagen und mit denen er auch ihr Herz erreichen wollte. „…dass du mir sehr wichtig bist.“ Die Worte hatten bei Sakura wie eine Bombe eingeschlagen und ihr die Röte schneller noch als das kochendheiße Onsenwasser in die Wangen geschossen. Jetzt war sie diejenige, die am liebsten davon laufen und das Weite suchen wollte. Zu allem Übel setzte Kakashi sogar noch einen oben drauf und sagte, „Du bist der wichtigste Mensch der Welt für mich.“ Natürlich wusste er nicht, was er dadurch in seiner ehemaligen Schülerin anrichtete, doch mindestens genauso viel wie der Kuss und sie musste sagen, dass dieser Satz sie kein Stück schlauer machte. Schlimmer noch, wusste sie gar nicht wie sie das Gesagte einordnen sollte. War das nun eine Liebeserklärung oder war es keine? Danach zu fragen wäre natürlich auch blöd gewesen, da es sie als unglaublich unsensibel und gefühlsbehindert dargestellt hätte. Und noch blöder war für sie jetzt, dass sie im Zugzwang stand. Sie musste ihm eine Antwort geben, obwohl sie sich ihrer Gefühl genauso wenig im Klaren war, wie Kakashi. Sakura war für ihren ehemaligen Lehrer natürlich viel durchsichtiger als es umgekehrt der Fall war. Sie konnte nicht lügen und ihre Gefühle spiegelten sich jedes Mal ungefiltert in ihrem Gesicht wieder. Einerseits war es unvorteilhaft für die Rosahaarige, doch genau das liebte Kakashi sehr an ihr. Und um die Situation zu entspannen konnte er es sich nicht verkneifen einen seiner Playboysprüche fallen zu lassen. „Hab ich dich jetzt in Verlegenheit gebracht?“, grinste er sie nun breit an. Wie erwartet wich Sakura ihm aus und starrte nun wie besessen und mit hochroten Wangen die Mondspiegelung im Wasser an als sie ihm antwortet: „Natürlich bin ich verlegen“ Gleichzeitig aber gewann sie ihr altes Selbst zurück. Da diese heftigen Gefühle in ihr langsam überkochte und sie sich nicht anders zu helfen wusste, das das Wut- und Aggressionsventil zu betätigen. Schließlich setzte sie an ihren ruhigen ersten Satz an und schrie dem Älteren nun barsch ins Gesicht: „ABER DAS LÖST UNSER PROBLEM NICHT!!!“ Nachdenklich musste auch Kakashi feststellen, dass sie recht hatte. Trotzdem wusste er, wie er doch eine Lösung herbei zaubern konnte und sagte lächelnd: „Aber wenigstens reden wir wieder miteinander.“ „Ja stimmt, du bist ein Genie, Sensei!“, fiel es nun auch Sakura wie Schuppen von den Augen. Im Endeffekt waren diese unausgesprochenen Gefühle immer noch zwischen ihnen, doch die Hauptsache war, dass sie wieder miteinander redeten und vielleicht war es tatsächlich nicht zu viel verlangt, wenn… „Könnte es denn wieder so wie früher werden zwischen uns? Also ich meine, dass wir wieder miteinander reden, so wie früher, so wie immer.“ Der silberhaarige Jonin grinste sie nun noch breiter an und antwortete mit einem einfachen „Klar.“ worüber Sakura sehr glücklich war und ihr das durch ein Lächeln auch ins Gesicht geschrieben stand. Währenddessen war Kakashi sehr zufrieden damit, dass er Sakura kein eindeutiges Liebesgeständnis gemacht hatte. So hatte er ihr zwar nicht die Wahrheit gesagt, aber sie auch nicht belogen. Es war eine Halbwahrheit, mit der sie beide mehr als zufrieden waren und er hielt sich die Tür durchaus offen, wohin sich seine und ihre Gefühle weiter hin entwickeln würden. Wichtig war erst mal, dass sie wieder miteinander redeten. Auch Sakura konnte nicht glücklicher sein, denn die komische Atmosphäre zwischen ihnen war verschwunden und sie redeten wieder normal miteinander und in ihrer Brust breitete sich ein wohlig warmes Gefühl der Geborgenheit aus. „Also ich geh dann mal. Ich war schon viel zu lange im Wasser.“, meinte Kakashi nach einiger Zeit der zufriedenen Stille und wurde von der Rosshaarigen mit einem „Ja, gute Nacht.“ verabschiedet und beobachtete dabei ungewollt seinen starken durchtrainierten Rücken. Es war gut jetzt einen Moment alleine zu sein, denn sie musste auch für sich Klarheit schaffen. Als Kakashi ihr gesagt hatte, dass sie ihm wichtig war, fühlte sie etwas, das davor nicht da gewesen war. Natürlich war sie verlegen, doch ihr Herz klopfte immer noch vor Freude und Aufregung. Das war so ungewöhnlich. Es war anders als sonst immer. Wieso hatte ihr Herz so nie früher geklopft, als sie zusammen gewohnt hatten. Es waren genug Gelegenheiten da sich in ihn zu verlieben. In den Momenten, in denen sie auf seinem Schoß geschlafen hatte, er sie in seinen Armen getröstet und ihr sanft über den Kopf gestreichelt hatte. Wieso war das Gefühl da nie gekommen? Vielleicht konnte sie es damals einfach nicht. Vielleicht war sie zu sehr in ihrer armes-kleines-trauriges-Mädchen-Rolle vertieft und konnte diese Gefühle gar nicht entwickeln. Seit sie über Naruto hinweggekommen war und mehr und mehr in Kakashis Vergangenheit verstrickt wurde, sah sie in ihm mehr als nur ihren ehemaligen Lehrer. Aber mittlerweile brauchte sie nicht mehr beschützt zu werden, sondern hatte das Gefühl selbst jemanden beschützen zu wollen, jemand der ihr wichtig war. Nun wollte sie sich um Kakashis verletzte Seele kümmern. Außerdem hatte sie sich vorhin dabei ertappt wie sie seinen männlichen Rücken bewunderte, das hieß dass sie ihn durchaus als Mann begehrte. Und jetzt hatte sie es tatsächlich gedacht. War sie etwa ein bisschen verliebt in ihn? Das Herzrasen deutete zumindest darauf hin. Andererseits war es nicht gerade der Standard-Junge in ihrem Alter, in den sie dabei war sich zu verlieben. Er war viel älter als sie, hatte sicher schon unzählige Frauen gehabt, während sie noch Jungfrau war und lange Zeit nicht mal über ihre erste Liebe Sasuke hinweggekommen war. Sicher wäre ihre Beziehung auch deshalb ungewöhnlich, weil sie soviel jünger und früher seine Schülerin war. Auch wenn das schon einige Jahre her war, würde ihre Beziehung ein schlechtes Licht besonders auf Kakashi werfen. Doch davon abgesehen, war er in vielen Aspekten war er ein absoluter Traummann und sie ein kleines unerfahrenes Mädchen, aber der Gedanke, dass der silberhaarige Jonin sie liebte, ließ ihr Herz höher schlagen. Damit ließ sie ihre Gedanken erst einmal ruhen und beschloss selbst zu Bett zu gehen, da es mittlerweile auch schon ziemlich spät geworden war. Als sie aus dem heißen Wasser dampfend hinaus stieg, trocknete sie sich ab, streifte sich den leichten Baumwollyukata über und schlich leise durch die Gänge in ihr Zimmer. Mittlerweile war es schon ein Uhr geworden, als sie sich nun endlich in ihren Futon kuschelte und die Augen schloss. Doch genau wie Kakashi konnte sie noch nicht einschlafen. Unter ihrer Decke fühlte sie sich wohlig warm, fast so wie in Kakashis Armen. Eigentlich konnte sie es sich sehr gut vorstellen in ihn verliebt zu sein. Und je mehr sie ihre Gedanken in diese Richtung verfolgte, desto mehr schienen diese Wirklichkeit zu werden und obwohl es anfangs eine etwas ungewohnte Vorstellung war, konnte sie jetzt kaum richtiger sein. Vielleicht träumte sie diese Nacht sogar von ihm und von der Zeit in der sie sorglos bei ihr wohnten. Und mit diesem schönen Gedanken schlief sie nach langer Zeit wieder einmal sorglos mit einem Lächeln auf den Lippen ein. Währenddessen lag auch der Silberhaarige unter seiner Decke mit geschlossenen Augen und dachte an seine geliebte Sakura. Das Gespräch war besser gelaufen als er gedacht hatte. Und da er sie zumindest wieder zum lachen gebracht hatte, malte er sich sogar Chancen bei ihr aus. Sicher konnte er sie irgendwann rumbekommen. Dazu müsste er zwar etwas Geduld aufbringen, aber bei der grünäugigen Kirschblüte würde er auch Jahre warten, bis sie sich in ihn verliebte. Er wusste, dass sie die richtige war, genauso wie Yuri die große Liebe seines Vaters gewesen war. Außerdem wollte er auch nichts überstürzen, da er vor allem auch auf Tsunades Einverständnis aus war. Er wollte auf keinen Fall, dass es so endete wie in seiner Familie. Sakura sollte glücklich und zufrieden sein und nicht die bösen Blicke der Leute auf sich spüren. Aber abgesehen davon konnte er sich seine Zukunft mit Sakura sehr gut vorstellen. Doch anders als Sakura konnte er bei diesen Gedanken nicht einschlafen und darauf hoffen von einer schönen Zukunft zu träumen. Er war immer noch hellwach und wollte es sich lieber in seinen Gedanken ausmalen, wie glücklich er Sakura in seinen Armen hielt. Doch plötzlich hörte er verdächtige Geräusche, die ihn aus seinen tiefsinnigen Gedanken herausholten. Jemand schlich in diesen Gängen herum. Zwar sehr leise und unbemerkt, sodass es wahrscheinlich von dem normalen Hotelpersonal gar nicht wahrgenommen wurde, doch durch seine außerordentlichen Fähigkeiten konnte er es mehr als deutlich vernehmen. Leise stand er auf und verließ in der Dunkelheit der Nacht sein Zimmer. Da es schon so spät nachts war, war auch das Personal bereits zu Bett gegangen. Selbst die Lichter waren aus und im Flur brannte nur noch das Notlicht. Lautlos und wachsam schlich er den gang entlang und bemerkte, dass der Fremde ihn in Richtung von Sakuras Zimmer führte bis er schließlich direkt vor ihrer Schiebetür ankam und laschte. Plötzlich war es wieder verdächtig still. Der Silberhaarige musste sich sehr konzentrieren und konnte jetzt neben dem ruhigen Atem seiner geliebten Kirschblüte einen zweiten vernahm, verbunden mit einem rasenden Puls und aufgeregten Herzschlag, die von dem Fremden in ihrem Zimmer kamen. Schlagartig änderte sich die Situation erneut als er Sakuras unterdrücktes Schreien und das Strampeln ihrer Hände und Beine, die auf den Boden aufschlugen und sich gegen den Angreifer wehrten, hörte und nun die Tür aufschlug. In der Dunkelheit erkannte er einen schwarzgekleideten Ninja, der Sakura mit einem Tuch Chloroform den Mund zu hielt, sodass sie mittlerweile ohnmächtig geworden war. In Kakashi stieg die Wut auf als er seine Geliebte so sah und den Ninja der offensichtlich gerade dabei war sie zu entführen. Doch noch bevor er in das Zimmer schnellen und den Ninja zur Strecke bringen konnte, schlug dieser eine Rauchbombe auf den Boden was dem Jonin zunächst die Sicht vernebelte. Er musste erst warten, bis sich der Rauch gelegt hatte und erkannte, dass der Unbekannte durch die Tür, die zum im Außenbereich liegenden Garten und der heißen Quelle führte, entkommen war. Als auf auf den Außenflur sprintete, konnte er ihn gerade noch in das Dickicht des angrenzenden Waldes verschwinden sehen und folgte ihnen mit weiten, schnellen Sprüngen. Sakura schien währenddessen wieder zu Bewusstsein zu kommen und nahm die ganze Situation nur sehr verschwommen war. Allerdings war ihr Geist wach genug um zu spüren, dass etwas nicht stimmte, dass sie Angst hatte und dass Kakashi ihnen aber auf den Fersen lag. Ihr Körper war immer noch verschlafen, sie konnte sich kaum bewegen um sich zu wehren, nicht einmal um Hilfe konnte sie schreien. Nur ein heißeres Flüstern entfleuchte ihrer Kehle, das „Kakashi…“ rief. Doch obwohl es so leise und kaum vernehmbar war, hörte Kakashi sie laut und deutlich. Es fachte die Wut in ihm nur noch mehr an und das Verlangen sie zurück zu bekommen und den Halunken zu Strecke zu bringen. Sein Atem schlug schneller, während er auch seine Geschwindigkeit erhöhte um den Vorsprung aufzuholen. Auch der Ninja geriet sichtlich in Panik als er sah, dass der Vorsprung zu seinem Verfolger immer geringer wurde. Um den Silberhaarigen loszuwerden warf er mit Shuriken und Kunai nach ihm, doch Kakashi wich ihnen geschickt aus. Als er sie schließlich eingeholt hatte, musste er wohl oder übel den Nahkampf suchen, sodass beide mit den Kunai aneinander gerieten. Allerdings gewann Kakashi schnell die Oberhand. Er hatte schon von Anfang an gesehen, dass dieser Ninja ihm nicht das Wasser reichen konnte. Der Unbekannte wusste, dass er es nur auf das Mädchen abgesehen hatte und so ließ er Sakura wissend fallen um sich von Kakashi zu befreien, der der Rosshaarigen hinterher hechtete, um sie aufzufangen. Kaum hatte er sie aber in seinen Armen gefangen, wurde er erneut angegriffen und konnte nur haarscharf dem Kurzschwert ausweichen, lockerte aber den Griff um das Mädchen, sodass sie wieder dem Angreifer in die Hände fiel. Dieser versuchte abermals das Weite zu suchen und sprintete nun wieder über die Baumäste zurück Richtung Ryokan, dicht gefolgt von Kakashi. Endlich machte der ehemalige Anbu einen finalen Sprung und drückte den Ninja gegen einen Baumstamm. Den scharfen Kunai dicht an seine Kehle gepresst knurrte Kakashi: „Was willst du mit dem Mädchen?“ Die Shinobiregeln besagten zwar, dass man einem gegnerischen Ninja nichts von seinen Missionen erzählen durfte, selbst nicht unter Drohung, doch der Ninja wusste, dass er es hier mit Kakashi Hatake zu tun hatte, ein Shinobi, der bereit war für seine Freunde alle hinzumetzeln und abzuschlachten. Anscheinend bedeutete ihm dieses Mädchen sehr viel und, wenn ihm sein Leben lieb war, sollte er ihm antworten. Der Unbekannte schluckte schwer und nahm seine Kraft zusammen um nach Luft zu ringen und dem Silberhaarigen mit dem Sharingan eine Antwort zu geben: „Es war mein Auftrag sie zu entführen.“ „Wer hat dir den Auftrag erteilt?! Wer ist dein Boss?!“, schrie Kakashi ihn nun an. Allerdings dachte der Ninja gar nicht daran ihm das zu verraten, sondern holte aus seiner Seitentasche eine Rauchbombe raus, die er Kakashi direkt ins Gesicht schlug. Kakashi konnte gerade noch von dem Anderen ablassen, davon springen. Er wollte zwar schon wieder die Verfolgung aufnehmen, da sah er, dass er Sakura nicht mehr bei sich hatte, sondern dass er sie weit und hoch in die Luft geworfen hatte um zu entkommen. Doch Sakura war ihm wichtiger als diesen Halunken zur Strecke zu bringen, sodass er seiner Geliebten panisch hinterher sprang um sich vor einem unsanften Aufschlag zu bewahren. Er konnte sie gerade noch ergreifen und in seine schützende Umarmung ziehen, als sie das Außenbecken der heißen Quelle fielen. Der Schreck hatte Sakura wieder zu vollem körperlichen Bewusstsein gebracht und sie sprang nach Luft ringend und hustend mit einem lauten Schnappen aus dem heißen Wasser heraus und Kakashi gleich mit ihr. Besorgt beugte er sich zu seiner ehemaligen Schülerin herunter, strich ihr die nassen Strähnen aus dem Gesicht und wanderte mit seinem Blick prüfend über ihren ganzen Körper. „Geht’s dir gut? Bist du verletzt Sakura?“, fragte er sie mit immer noch aufgeregter Stimme. Sein Puls war auf hundertachtzig weil er sich so rumgehetzt hatte, doch die Hauptsache war, dass er die Rosshaarige wieder zurück hatte und dass sie unbeschadet war. „Nein, mir geht es gut.“, meinte das Mädchen und lächelte den Größeren mit ihren türkisen Augen glücklich und erleichtert an, „Dank dir.“ Das Herz schien er fast aus der Brust zu springen. Er hatte sie schon wieder gerettet. So wie früher, so wie immer. Doch dieses mal hatte er sich nicht um seine Schülerin gesorgt, sondern um das Mädchen, das ihm etwas bedeutete. Wie ein edle Ritter war er ihr zu Hilfe gekommen, hatte sich um sie gesorgt. Und so panisch und rigoros wie er reagiert hatte, musste er sie wirklich sehr sehr gern haben. Es war das erste Mal, dass sich jemand so um sie bemühte. Bei Sasuke hatte sie nie eine Chance gehabt und Naruto und Lee hatten nur die Gefühle eines testosterongesteuerten Pubertierenden für sie. Aber Kakashi war anders. Der Silberhaarige hatte seine Sexualität schon mit unzähligen Frauen genossen. Frauen, denen sie an Weiblichkeit und Sexappeal niemals das Wasser reichen könnte. Aber wenn sie die Sorge in seinen Augen sah und seine zitternden großen Hände, die unbeholfen über ihren kleinen Kopf fuhren, spürte sie die Sanftheit und Reinheit seiner Gefühle für sie. Auch wenn er vorhin behauptet hatte, er die wahre Natur seiner Gefühle nicht erkannte, fühlte sie von ganzem Herzen wie unsterblich verliebt in sie war. Und je mehr ihr das bewusst wurde, desto mehr bekam sie Herzklopfen. Ihr Herz schien quasi überzulaufen, dabei war ihr der Kuss so unangenehm gewesen. Selbst die Vorstellung, dass er sie lieben könnte, hatte in ihr Panik und Entsetzen ausgelöst. Doch jetzt war es als ob ihr Herz sie sabotiert hätte und ohne ihre Zustimmung zu Kakashi übergelaufen war. Wie hatte er das nur gemacht? Innerhalb weniger Stunden waren in ihr vollkommen unbekannte Gefühle aufgekommen und sie wurden immer stärker, durchdringender und fordernder. Sie wollte dass er sie zu sich in die Arme zog. Und kaum hatte sie diesen Gedanken zu Ende gedacht, wattete er mit großen Schritten durch das Wasser zu den Ablagen am Onseneingang um ihr ein Handtuch zu holen. Dass er sich nicht einmal selbst abtrocknete sondern dabei nur an sie dachte, verblüffte sie abermals. Schnell hechtete er wieder zu ihr zurück, legte ihr das Handtuch mit einem „Hier. Sonst erkältest du dich in der kalten Herbstluft.“ um die Schultern, hob sie unter den Kniekehlen in seine Arme und trug sie so aus dem Wasser. Sakura hob den Blick etwas an und sah, dass Kakashi angestrengt und schüchtern in eine andere Richtung starrte, was sie ausnutzte um sich das schöne Profil des Älteren genauer anzusehen. Sie hatte noch nie sein Gesicht ganz gesehen, nicht einmal als sie zusammen in ihrer Wohnung gelebt hatten und es hatte sie in dieser Zeit auch nicht interessiert. Jetzt brennte sie darauf es zu sehen. Sie wollte so gern seine schönen Augen, seine Narbe und seinen Mund betrachten und sich noch mehr in ihn verlieben. Doch zu schnell wurde sie wieder in die Realität zurück geholt, als Kakashi sie auf dem Holzflur des Außenbereichs absetzte. „Du solltest schnell in dein Zimmer gehen und dich wieder schlafen legen. Und keine Sorge, ich werde diese Nacht Wache halten und aufpassen, dass du nicht schon wieder unerwarteten Besuch bekommst.“, meinte er und war dabei wieder in seinen Wachhundmodus übergegangen. Er war nicht nur sauer, sondern stinksauer. Jede Faser seines Körpers war hellhörig und in absoluter Alarmbereitschaft. Und er würde diese Nachtschicht ebenfalls nutzen um nachzudenken, wer und warum Sakura entführen haben lassen könnte. Jedenfalls hatte er schon einen Verdächtigen. „Dann werde ich jetzt mal schlafen gehen.“, sagte Sakura und holte ihn aus seinen Gedanken heraus. Er war so abgelenkt, dass sein Herz einen Sprung machte, als er von ihr überraschend herunter gezogen wurde und er ihrem Gesicht nun so nah war wie schon seit dem Kuss nicht mehr. Doch jetzt war sie diejenige, die sein Gesicht zu ihr gedreht hatte und ihm einen leichten Kuss auf die Wange hauchte. Aber dabei wollte sie es vorerst belassen, fest entschlossen nicht gleich alles zu überstürzen, sondern ihren Gefühlen zunächst einmal etwas Zeit geben zu reifen. „Danke noch mal, Kakashi.“, war deshalb das Einzige das sie ihm sagen konnte und ging schließlich das Handtuch umschlungen wieder den Außenflur entlang in ihr Zimmer. In Kakashi aber entbrannte das Feuer stärker denn je, er musste seine ganze Willenskraft aufbringen um sie nicht zurück in seine Arme zu ziehen. Aber er wollte ihr seine Gefühle nicht aufzwingen. Er wollte nicht einer dieser Typen sein, der sich bei einer unerwiderten Liebe mit Gewalt nahm was er wollte. Auch er wollte warten. Warten bis die Zeit gekommen war und sich die kleine Kirschblüte ihm bereitwillig öffnete und ihm vielleicht sogar die selben Gefühle entgegen brachte. In seinem ganzen Leben hatte er so viele Frauen gehabt, dass es nicht mehr nötig hatte und er ruhig und geduldig auf die Eine richtige warten wollte. Nach dem Kuss jedoch, konnte er sich vorstellen, dass er vielleicht auch gar nicht mehr so lange warten musste. Und so ging auch er wieder in sein Zimmer, behielt aber Augen und Ohren offen und alarmbereit, auch wenn bezweifelte dass der Ninja es ein zweites Mal versuchen würde. In aller Früh würde er Shikamaru über die Vorkommnisse informieren und dann würden sie Hakuro ein Angebot unterbreiten das er unmöglich abschlagen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)