Pyaara Khatra von elfogadunk (Liebliche Gefahr) ================================================================================ Kapitel 23: ------------ Roshan saß auf der Terrasse seines Schlafzimmers als er hörte, dass jemand lautstark nach ihm rief. Er schickte einen seiner Diener vor, um nachzusehen, doch als dieser zurückkam, mit der Antwort, dass nirgends jemand zu sehen gewesen war, zuckte Roshan gleichgültig mit den Schultern und widmete sich wieder seinem Sonnenbad. „Hast du den Verstand verloren?!“, zischte Ganga, die Srikanth hinter einen Pfeiler gezogen hatte und ihm nun den Mund zuhielt. Er löste sich aus ihrem Griff und meinte aufgebracht: „Willst du dieses Schwein etwa ungeschoren davon kommen lassen?! Was er dir angetan hat, ist unverzeihlich...“ Er brach ab, als er sah, dass Gangas Augen sich mit Tränen füllten. Vorsichtig nahm er sie in den Arm und streichelte ihr über den Kopf. „... Und das alles nur, weil ich zu lange gewartete habe... Ich hätte dich hier sofort rausholen sollen, als ich angekommen bin.“ Er spürte, wie Ganga den Kopf schüttelte. „Von allen hier trägst du am wenigsten Schuld daran...“, meinte sie leise mit erstickter Stimme. „Aber ich werde dich keinen Tag länger bei diesem Scheusal lassen. Wir werden von hier verschwinden und du brauchst gar nicht erst versuchen, mich aufzuhalten.“, gab er entschlossen zurück. „Sobald es dunkel ist, machen wir uns auf den Weg.“ Den Rest des Tages verbrachte Ganga in ihrem Zimmer. Sie hatte Angst. Angst vor Roshan und dass er noch einmal zu ihr kommen würde. Angst vor der Nacht, vor ihrer Flucht. Sie fühlte sich so hilflos und sah einfach keinen Ausweg. Selbst wenn sie fliehen können würden, so war sie sich sicher, dass sie wieder aufgespürt werden würden. Doch es musste sein. Sie konnte nicht hier bleiben und sie wollte es nicht. Roshan war ein Scheusal, wie sie es nicht für möglich gehalten hätte. Er hatte immer zuvorkommend gewirkt, doch das war anscheinend nur Fassade gewesen. Wenn se daran dachte, wie er sich einfach genommen hatte, was er wollte, stieg erneut Übelkeit in ihr auf und ihre Augen füllten sich mit Tränen. In diesem Moment hörte sie, wie jemand ihr Zimmer betrat. Schnell fuhr sich Ganga mit den Händen über ihr Gesicht, um ihre Tränen wegzuwischen, doch es war zwecklos. „Ganga? ... Tum thik ho?“, hörte sie Isha fragen, doch sie antwortete nicht und drehte stattdessen ihren Kopf weg. Isha setzte sich neben sie und legte eine Hand auf ihren Rücken. „Geh mit Srikanth fort. Wenn du hier bleibst, wird Roshan es irgendwann schaffen, deine Seele zu zerbrechen...“ Ganga schluchzte leise auf, doch sie antwortete nicht. Isha strich ihr noch einmal über den Rücken und meinte leise: „Ich wünsche euch ein schönes Leben...“, bevor sie das Zimmer wieder verließ. Nachdem es dunkel geworden war, wartete Srikanth ungeduldig neben einer der großen Eingangssäulen auf Ganga. Ihm fiel ein Stein vom Herzen als er sie endlich aus dem Inneren des Palastes kommen sah. Er nahm sie schützend in die Arme als er sah, dass ihre Augen noch immer gerötet vom Weinen waren. Sie so zu sehen, tat ihm in der Seele weh und ihm war bewusst, dass es viel Zeit brauchen würde bis ihre seelischen Wunden geheilt sein würden. Doch er würde für sie da sein, für sie sorgen und sie beschützen, auch wenn er es dieses Mal nicht geschafft hatte. Als sie sie sich langsam auf den Weg machen wollten, hörten sie plötzlich hinter sich Roshans Stimme ertönen. „Arre, was sehe ich denn da?! Ich hoffe doch, dass das hier kein Fluchtversuch sein soll, meine Lieben, denn sonst wäre ich leider gezwungen, euch beide umzubringen und das würde mir wirklich sehr leid tun...“ Erschrocken drehten sie sich um und starrten in Roshans hämisches Gesicht. „Also, was soll das hier werden?“, hakte er noch einmal nach und lehnte sich mit vor der Brust verschränkten Armen an eine der Säulen, die den Eingang säumten. Ganga wusste nicht, was sie erwidern sollte, Angst lähmte ihren Körper und ihr Gehirn, doch sie schaffte es, ihren Blick auf Srikanth zu richten, während sie sich schutzsuchend an seinem Arm festkrallte. In seinem Gesicht spiegelte sich blanker Hass wieder und sie spürte, wie er langsam seine Hände zu Fäusten ballte. Jetzt, wo Roshan vor ihnen stand, war Srikanth anzusehen, wie sehr er sich zusammenreißen musste, damit er nicht augenblicklich auf ihn losging. „Meine liebe Ganga, es ist doch nicht etwas deswegen, weil ich mir letzte Nacht genommen habe, was mit zusteht?! Ich habe sehr viel dafür bezahlt, dass du mir zu Diensten bist und dementsprechend will ich das natürlich auch auskosten. Ich habe dir schließlich lange genug Zeit gelassen...“, meinte Roshan mit einem süffisanten Lächeln auf den Lippen, doch Srikanth fiel ihm lautstark ins Wort: „Du Bastard! Dir steht überhaupt nichts zu!“ Roshan schaute ihn überrascht an. „Hüte lieber deine Zunge...“, meinte er warnend und kam langsam auf sie zu. Srikanth schob Ganga schützend hinter sich und warf Roshan vernichtende Blicke zu, von denen sich dieser allerdings nicht im Geringsten beeindrucken ließ. „Und du glaubst doch nicht allen Ernstes, dass ich dich gehen lassen werde?“, richtete Roshan sein Wort an Ganga. „Du wirst mindestens so lange hier bleiben bis du mir einen Sohn geschenkt hast. Was ich danach mit dir anstellen werde, kann ich mir ja dann noch überlegen...“ Bei seinen Worten stieg Übelkeit in ihr auf und auch Srikanth verlor die Beherrschung. Er hob die Faust und stürmte auf Roshan zu, doch dieser war viel flinker, als man gedacht hätte und wich in Windeseile seinem Schlag aus. Während Srikanth nach vorne stolperte, erhob Roshan seine Hand und schlug damit Ganga schallend ins Gesicht. Sie taumelte rückwärts, verlor das Gleichgewicht und fiel daraufhin die Palasttreppen hinter ihr hinunter. Srikanth brüllte auf, als er das sah und ging erneut auf Roshan los. Er packte ihn am Kragen und starrte ihm mit vom Hass verzogenen Gesicht in die Augen, bevor er ihm mehrere harte Schläge mit der Faust in die Magengrube versetzte. Als Roshan keuchend auf seine Knien sackte, verpasste Srikanth ihm noch einen Schlag ins Gesicht mit aller Kraft die er aufbringen konnte, woraufhin Roshan zur Seite hin umfiel und reglos liegen blieb. Schwer atmend beobachtete Srikanth ihn noch einen Moment, bevor er so schnell er konnte zu Ganga lief. Er sah sie bewegungslos am Boden liegen, als er sich neben sie kniete und sie in seine Arme schloss. Zu seiner großen Erleichterung atmete sie allerdings noch. Nachdem er auch noch sicher gegangen war, dass sie sich nichts gebrochen hatte, hievte er sie in seine Arme und verließ so schnell er konnte das Palastgelände, um in der dunkeln Nacht zu verschwinden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)