Pyaara Khatra von elfogadunk (Liebliche Gefahr) ================================================================================ Kapitel 12: ------------ Die nächsten Tage waren Srikanth und Ganga damit beschäftigt, das Haus weiter auf Vordermann zu bringen. Nachdem sie die groben Reinigungsarbeiten erledigt hatten, machten sie sich an die Kleinigkeiten. Srikanth reparierte kleine Risse in der Wand oder kaputte Fenster- und Türrahmen, während Ganga im Garten damit beschäftigt war, das Unkraut zu beseitigen, das überall wucherte. Sie sahen sich nur wenn sie zusammen aßen oder kurz aneinander vorbei gingen. Auch abends fielen sie erschöpft ins Bett, ohne groß miteinander zu reden. Ganga war das auch ganz recht, denn sie war noch immer sauer auf ihn und hatte sowieso vorgehabt, ihn zu meiden. Ihre Stimmung hob sich auch nicht gerade, als Devi sie noch zweimal besuchen kam, um etwas zu helfen und um Ganga mitzuteilen, dass sie die Arbeit bekommen hatte. Darüber freute Ganga sich zwar, doch ihr wäre es lieber gewesen, wenn Devi danach wieder verschwunden und nicht noch für einen Plausch mit Srikanth geblieben wäre. Demonstrativ hatte sich Ganga daraufhin entschuldigt und war wieder in den Garten verschwunden. Sie wusste nicht, was mit ihr los war, denn eigentlich war Devi ihr sehr sympathisch. Ihre Anwesenheit konnte sie allerdings nur schwer ertragen, vor allem wenn Srikanth dabei war. Sie wollte es sich nicht eingestehen, doch ihr war bewusst, dass dieses Gefühl Eifersucht war und das gefiel ihr noch weniger, denn noch nie in ihrem Leben war sie eifersüchtig wegen irgendetwas gewesen und nun war sie es wegen einem Mann? Das sah ihr doch gar nicht ähnlich. Seufzend setzte sie sich ans Bassin und ließ ihre Beine im Wasser baumeln. Gedankenversunken wie sie war, bemerkte sie nicht, dass Srikanth sich zu ihr gesellte. Er hockte sich hinter sie und hauchte ihr ins Ohr: „Was ist los mit dir?“ Erschrocken fuhr sie herum und starrte in Srikanths fragendes Gesicht, das nun nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt war. Er machte keinerlei Anstalten, auf Abstand zu gehen und auch Ganga war für den Moment zu schockiert, um sich zu bewegen. Er musterte ihr Gesicht, wobei sein weicher Blick langsam von ihren Augen zu ihren Lippen und wieder zurück wanderte. „Ich... äh...“, stammelte sie und rutschte etwas von ihm weg. „Nichts. Es ist nichts.“, brachte sie schließlich heraus als sie sich wieder gefangen hatte. „Ah ja, natürlich und deswegen haben wir in den letzten Tagen auch kaum miteinander gesprochen.“, meinte er und setzte sich neben sie ans Bassin. Als sie nicht antwortete, fügte er hinzu: „Außerdem meidest du mich... Vor allem wenn Devi da ist...“ Ganga wollte mit ihm nicht darüber reden, da sie ihm nicht eingestehen wollte, dass sie eifersüchtig war. Sie drehte also ihren Kopf in die andere Richtung und schwieg weiterhin. Srikanth verdrehte die Augen, atmete genervt aus und legte seine Hand an ihre Wange, um sie dazu zu bringen, dass sie ihn anschaute. „Wenn du nicht willst, dass ich mit Devi rede, dann sag es.“, meinte er und versuchte, in ihren Augen zu lesen, was sie dachte, doch es gelang ihm nicht. „Darum geht es doch gar nicht...“, gab Ganga zurück und hielt seinem Blick stand. „Es ist... Vergiss es einfach...“ Bei ihren letzten Worten ging Srikanth ein Licht auf. „Ist es mein Flirten mit ihr, was dich stört?“, fragte er und so sehr er es auch versuchte, er konnte die Freude in seiner Stimme nicht unterdrücken. Ganga fühlte sich ertappt und wollte aufstehen, doch er griff nach ihrem Handgelenk und hielt sie fest. „Wenn es dich stört, höre ich auf damit.“, meinte er und zog sie näher zu sich heran. „Es ist nur ein blöder Zeitvertreib, auf den ich verzichten kann... Auf dich kann ich allerdings nicht verzichten...“ Die letzten Worte hauchte er ihr ins Ohr und suchte dann ihren Blick, doch das Einzige, was er noch sehen konnte, bevor sie eilig aufstand, war ein kleines Lächeln auf ihren Lippen und das reichte ihm als Antwort. Wider Gangas Erwarten hielt Srikanth sein Versprechen tatsächlich und hörte auf, mit Devi zu flirten und auch Ganga gegenüber verhielt er sich diskret. Davon ließ sie sich allerdings nicht versöhnlich stimmen. Das lag jedoch weniger an Srikanth als an ihr selbst, denn sie war wütend auf sich. Wieso hatte sie sich von ihm einwickeln lassen, wo sie sich doch eigentlich so dagegen gewehrt hatte? Je näher sie ihn an sich heranließ, desto sicherer wurde sie, dass sie ihm eines Tages nachgeben würde und dagegen wollte sie sich sträuben. Er war ein Frauenheld und würde auch einer bleiben, da war sie sich sicher. Sobald sie ihm nachgeben würde, würde er sie wie eine heiße Kartoffel fallen lassen und das wollte sie auf keinen Fall mit sich machen lassen. In den nächsten Tagen wurden sie mit dem Herrichten des Hauses fertig, sodass Srikanth in ein eigenes Zimmer ziehen konnte. Sie luden alle Sachen vom Karren und richteten die Zimmer mit dem Wenigen, was sie hatten, ein. Am Tag vor Gangas erstem Arbeitstag wurden sie schließlich mit allem fertig. Erschöpft sank Ganga nach dem Abendessen ins Bett und war auch schon nach wenigen Augenblicken eingeschlafen. Als sie irgendwann tief in der Nacht aufwachte und sich verschlafen umdrehen wollte, bemerkte sie, dass jemand am Ende ihres Bettes saß. Erschrocken fuhr sie auf und wollte um Hilfe rufen, als sie plötzlich erkannte, dass es sich bei der Person um Srikanth handelte. „Was... Was tust du hier mitten in der Nacht?!“, brachte sie mit klopfendem Herzen hervor und versuchte, in der Dunkelheit seinen Gesichtsausdruck auszumachen. „Oh, tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken, aber du hast so schön geschlafen, dass ich dich nicht wecken wollte...“, gab er zurück und rutschte ein wenig näher an sie heran. Als er ihren forschenden Gesichtsausdruck sah, fügte er hinzu: „Also ich wollte schon seit einigen Tagen über etwas Wichtiges mit dir reden...“ „Und das wäre?“, hakte sie nach und zog sich ihre Bettdecke etwas höher über die Brust, da sie nur ein leichtes Baumwollhemd trug. „Okay, ich... Amar hatte mir erzählt, dass du unglücklich darüber bist, dass ich ohne dich zu fragen alle Entscheidungen getroffen habe und dafür wollte ich mich entschuldigen. Ich weiß, dass es ungerecht war, alles über deinen Kopf hinweg zu bestimmen und ich verspreche dir, dass sich das ändern wird.“, erklärte er und ließ eine kleine Pause, doch als sie nichts erwiderte, fuhr er fort: „In Zukunft werde ich mich nicht mehr einmischen, außer du willst es oder es betrifft uns beide… Wie klingt das?“ Nach kurzem Überlegen meinte Ganga: „... Gut.“ „Wunderbar. Ich hoffe, damit sind jetzt erstmal alle Probleme aus der Welt geschafft...“ Er wollte gerade aufstehen, als er es sich anders überlegte und näher an Ganga heran rutschte, um ihr grinsend entgegenzuflüstern: „Wie wär´s mit einem kleinen Gute-Nacht-Kuss?“ Noch bevor sie protestieren konnte, legte er seine Arme um sie und zog sie zu sich heran. Mit einer Hand streichelte er über ihren Kopf und die andere legte er auf ihren Rücken. Sein Gesicht vergrub er in ihrem Nacken in ihrem dicken Haar, dessen Duft er einsog, während er die Augen schloss. Er hatte sich so lange nach Gangas Nähe gesehnt und hatte der Versuchung nun nicht mehr widerstehen können. Er rechnete jeden Moment damit, dass sie ihn von sich stoßen würde, doch nichts dergleichen geschah. Stattdessen erwiderte sie seine Umarmung zaghaft und schloss die Augen während sie ihren Kopf auf seine Schulter legte. Sacht fuhr er mit seinen Fingerspitzen ihren Arm hinunter und ließ das angenehme Gefühl, das ihre Wärme bei ihm auslöste, durch seinen Körper wandern. Als Ganga sich nach einer Weile zaghaft von ihm zu lösen versuchte, ließ er seine Lippen sanft von ihrem Nacken über ihren Hals zu ihrer Wange wandern bevor sie sich schließlich von ihm trennte. Für einige Augenblicke verharrte er mit geschlossenen Augen in dieser Position bis er sich zusammenriss und zum Aufstehen zwang. Ganga saß mit hämmerndem Herzen und gesenktem Blick auf ihrem Bett als Srikanth sich noch einmal umdrehte und augenzwinkernd zu ihr meinte: „Und das nächste Mal erzählst du mir gleich, wenn du Probleme hast, Jaan.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)