Liebe auf Umwegen von Priestly (Crazy in Love J²) ================================================================================ Kapitel 1: Aller Anfang ist schwer ---------------------------------- Wieder erinnere ich mich daran, wie dicht ich bei ihm lag, wie ich jeden Atemzug an seinem sich stetig hebenden und senkenden Brustkorb wahrnahm. Ich spüre noch immer, wie er meinen Fuß mit seinem streichelte, wie er langsam sein Knie zwischen meine schob. Er hielt mich in seinem Arm - so fest und sicher, aber dennoch nicht klammernd oder erdrückend. Er hielt mich und gab mir eine Art von Nähe, die ich schon seit langem nicht mehr gespürt hatte. Ich hätte am liebsten die Zeit angehalten, denn ich wusste, dass dieser Moment nie wieder so zurückkehren würde; dass mir dieses Gefühl nie wieder gegönnt würde. Ich sah ihn an, spürte den Drang in mir, noch näher bei ihm zu sein, und kuschelte mich deshalb so dicht an ihn, dass uns nicht einmal mehr wenige Millimeter trennten. Seine Wärme durchströmte mich, und ich hörte jeden Atemzug, der völlig synchron mit meinem Atmen war. Ich wollte ihn umarmen und schloss meine Augen um mir seiner Nähe absolut bewusst zu sein. Ich spürte seine weiche Haut an meiner Wange. Mir wurde klar, dass auch er in diesem Moment nichts mehr wollte als meine Nähe und ich fühlte, dass es keinen Nutzen gehabt hätte, sich dagegen zu wehren, denn jeder Widerstand wäre ein Widerstand des Geistes gewesen und hätte sich somit gegen die Gefühle des Herzens ausgesprochen. Vorsichtig fuhr ich mit meiner Nasenspitze über seine Wange. Ich spürte, wie er gleichmäßig meinen Rücken entlang streichelte. Ich sah ihm tief in die Augen, erkannte seine Sehnsucht nach mir. Mir war klar, dass er es genau so sehr wollte wie ich, aber ich sah ihn an und schüttelte liebevoll den Kopf. „Lass es“, flüsterte ich. „Warum?“ Kam es ganz leise zurück. „Weil es nicht richtig wäre...“ Er nickte leicht und drückte mich sanft an sich. Für eine Weile lag ich einfach nur in seinem Arm, bis mich sein Geruch jedoch wahnsinnig machte. Ich vergrub meinen Kopf an seiner Schulter, wollte alles tun um diesen Moment in meiner Erinnerung zu speichern um mich daran in Zukunft erinnern zu können. Seit einem Jahr hatte ich keine Gerüche mehr wahrgenommen, jedenfalls nicht so intensiv. Gut, ich wusste, wie die Rosen rochen, oder wenn mein Essen anbrannte, aber drei Jahre lang war mir nicht bewusst, dass mich ein Geruch so leiten konnte und dass mir ein einziger Geruch so bewusst sein konnte. Als ich meinen Kopf hob, um ihm wieder in die Augen zu sehen, tat auch er es mir gleich. Langsam näherten sich unsere Lippen. Ich sah, dass er die Augen schloss und wartete, ob auch ich es wollte. Unsere Lippen waren sich unglaublich nahe, und eine ganz geringe Bewegung hätte ausgereicht, damit sie sich berührt hätten. Mir kam es vor, als ob ich es geschafft hätte die Zeit anzuhalten. - Er und ich... Wir waren in die Ewigkeit entglitten. Ich wollte es genau so sehr wie er, doch keiner traute sich, denn wir wussten, dass uns irgendwann die Realität einholen würde; die Realität, in der unser Handeln moralisch nicht vertretbar war. Und dennoch – so sehr der Verstand auch dagegen kämpfte – hatte das Herz einen größeren Willen. Und das Herz war stärker als es Vernunft und Verstand jemals hätten sein können. Jetzt schloss auch ich meine Augen. Noch immer hatte ich Zweifel, aber wenn ich auf mein Herz hörte, wusste ich, dass es richtig war. Ich hatte Angst davor den ersten Schritt zu tun, aber ich brachte dennoch den Mut auf, ihn jetzt zu küssen. Und gerade in diesem Moment hatte wohl auch bei ihm das Herz gesiegt, denn unsere Lippen berührten sich, ohne dass nur einer von uns dafür sein alleiniges Zutun geleistet hätte. Es war ein Kuss, der so leidenschaftlich und so voller Sehnsucht war, und zugleich verbarg er so viel Liebe in sich, dass er sanfter und zärtlicher nicht hätte sein können, und ich hoffte, dass dieser Kuss niemals enden würde. Mir war klar, dass dieser Wunsch dem eines Kindes glich, aber ich hoffte es dennoch, denn ich hatte Angst, dass ich ihn nie wieder so küssen durfte, dass ich ihn nie wieder überhaupt küssen durfte. Wir waren Freunde die Besten die es gab. Wir wohnten zusammen. Arbeitet zusammen. Würde dieser Moment alles zerstören. Es war mir egal alles an das ich noch denken konnte war er. Seine Lippen, seine smaragdgrünen Augen, seine unglaublich lange Wimpern, sein markantes Kinn, seine winzigen Sommersprossen, seine Nase die nicht ganz perfekt war, aber ihn nur noch vollkommener machte. Ja Volkommen das war er, perfekt einfach atemberaubend schön. Konnte man das zu einem Mann sagen oh ja in seinem Fall schon. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)