Halbdämonen küsst man nicht! von Onagadori-sama ================================================================================ Prolog: Es begann am helllichten Tag ------------------------------------ Devil may cry; Dante x Trish Halbdämonen küssen am bestem Prolog; Es begann am helllichten Tag Eine absolute Stille herrschte in dem Raum. Keine Uhr tickte in diese unglaubliche Ruhe hinein und unterbrach die friedlichen Momente des Nichtvorhandenseins von irgendeiner Geräuschquelle. Nur von außen waren Geräusche zu hören die man immer hören konnte, wenn eine Stadt dabei war zu erwachen. Eigentlich aber war das Wort ´erwachen´ für eine Stadt wie Las Vegas die bekanntlich niemals schlief falsch gesetzt und somit fehl am Platz. Unablässig fuhren Autos durch die Straßen, vorbei an den vielen Spielcasinos, gemeinhin auch als Spielhöllen bekannt, die sich nun wie riesige bemalte Riesen über die Menschen, Tiere und Autos auftürmten. Die Casinos wurden immer gut besucht und lockten Besucher von überall auf der Welt heran. Unter staunenden Augen ließ man in dieser Stadt ganze Elefanten verschwinden oder gefährliche Raubkatzen sprangen durch brennende Feuerreifen und Musiker wie auch Comedians suchten hier in dieser Stadt den Zuspruch des Publikums. Das Nachtleben in dieser Stadt war einfach nur noch atemberaubend und für jedermann der auf der Suche nach Spaß, Vergnügen und Ablenkung war konnte hier fündig werden. Diese Stadt lebte erst wie ein Vampir auf wenn die Sonne restlos untergegangen war und die ersten Neonlichter der großen Casinos angingen und neue Musik aus den Lautsprechern dröhnte. Von all dem war aber nun nichts mehr zu hören. Die Musik war verklungen, Bars geschlossen. Whiskey, Wodka und all ihre anderen alkoholischen Brüder entweder gut verschraubt zurück ins Regal gestellt oder schon längst auf dem Weg durch den Verdauungstrakt zur anderen Richtung hin als in die der Alkohol hineingeschüttet wurde. Der Alkoholkonsum gehörte sowieso neben der Spielsuchtgefahr, der Verschuldung und den Betrügereien in jedweder nur denkbaren Art zu einer der schlimmsten Geißeln dieser Stadt. Alkohol fließ in Strömen wie Milch und Honig im gelobten Land. Es gab kaum jemanden der nach Las Vegas kam und nicht zumindest einen Gin-tonig oder puren Wodka trank. Auf Alkohol reagierten die Menschen schon immer seltsam. Ein unter Alkoholeinfluss stehender Mensch war nicht zu unterschätzen denn der Alkohol sorgte dafür das bei einigen die Hemmschwelle rapide nach unten sank und er dann zu befremdlichen Aktionen tendiert und so ist es wohl auch wenig verwunderlich wenn Menschen frühmorgens aufwachen und mit beklemmter Brust feststellen müssen das etwas in der letzten Nacht vorgefallen war das sie im Nachhinein am liebsten ungeschehen machen würden. So ein denkwürdiger Moment war nun auch bei der bezaubernden und wunderschönen Frau eingetroffen die bis dahin nur als Dantes Partnerin, Trish, bekannt war. Sie saß aufrecht in dem übergroßen King-Siede-Bett, nackt his auf ihre ebenmäßige, fast perlglatte Haut, nur mit der wuchtigen Bettwäsche des Hotelzimmers bekleidet. Ihre wohlgeformten Rundungen drückten sich an dem warmen Stoff ab den sie mit beiden Händen wie einen Schutzpanzer fest um ihren Körper gezogen hatte. Ihre langen goldenen Haare fielen glatt wie ein fließender Bach an ihrem schmalen Rücken hinunter, umrahmten ihr zartes, engelhaftes Gesicht und stellten so einen makellosen Rahmen für ihre intensiven, ozeanblauen Augen die unter schwarzen, buschigen Augenbrauen wie zwei geheimnisvolle Seen leuchteten. Ihre leicht geschwungenen, vollen rosigen Lippen waren heute leicht gekräuselt und weiße Zähne kauten leicht auf der Unterlippe herum. Ihre Augen, sonst immer undeutsam und mysteriös von anderen abgewendet, wirkten heute an diesem frischem, neuem Morgen seltsam verengt und mit tiefen Ringen um die sonst so filigranen Augen gezogen. Was Trish mit ihren irisierenden, dunkelblauen Augen anfixiert hatte war ein gut gebauter Körper der neben ihr lag und noch fest zu schlafen schien. Der Mann lag seitlich neben ihr, mit dem Gesicht ihr zugewandt. Ein Arm war unter dem Kopfkissen verbuddelt während der andere Arm irgendwie unter der Bettdecke verschwunden war. Seine weißsilbrigen Haare lagen wirr und völlig zerzaust auf dem dunkelbraunem Bezug des Kopfkissens und strahlten förmlich von dort wie ein Leuchtfeuer zu Trish hinüber. Seine markanten Gesichtszüge, scharf und makellos wie von einem Steinmetz in Marmor geschlagen, wirkte er auch eher wie ein Ebenbild griechischer Sagenhelden als wie der Mann als den sie ihn kannte. Als Sohn einer Legende und herausragender, bislang unübertroffener Schwertmeister hatte sie ihn kennen gelernt und das war schon fast vier Jahre her. Seitdem war viel passiert und zu ihrem Unmut oder auch nicht musste sie die Liste von Dantes Attributen um einige erweitern. Er war ein hoffnungsloser Kindskopf der immer noch gerne Strawberry-Sundae Eis vertilgte wie andere ihr Brot aßen, futterte Pizza am laufenden Band welche eigentlich schon wegen ihm zu den Grundnahrungsmitteln gehören sollte. Sein Alkoholkonsum war phänomenal und es war nicht erst einmal passiert das Trish ihren besoffenem Halbdämonen aus irgendeiner Bar nach Hause, wenn nötig an den Haaren, schleifen musste. Schwer hinzukommend war noch die Tatsache das Dante nur das tat wonach er Lust hatte und nicht nach Dringlichkeitsstufe dachte so war es auch weniger verwunderlich das einige Schuldeneintreiber erst gar nicht nach seiner Adresse fragen mussten- sie kannte sie ja auswendig. Noch dazu kam die Tatsache das Dante sogar Männern wie Cassanova schwere Konkurrenz machten da auch Dante dem weiblichen Geschlecht nicht sonderlich abgeneigt war. Wahrscheinlich gab es keine gutaussehende, zu Abenteuern neigende Frau mehr in der Untergrundszene die Dante noch nicht mit Vornamen kannte und Gott allein wusste wie lang die Liste da noch werden konnte. Und nun war es soweit das Trish sich eines frühen Morgens splitterfasernackt neben eben dem Mann wach wurde, der wohl mehr Frauen flachgelegt hatte als der Frontsänger von KISS. Trish ließ mit einer Hand von dem schweren Bettlaken los und fuhr sich damit über ihre Stirn, strich sich über ihre glatten, goldenen Haare während sie leise seufzte und versuchte ihre Gedanken zu sortieren. Seit ihrem Erwachen hatte sie heftige Kopfschmerzen und einen furchtbaren trockenen Mund. Ihre Kehle fühlte sich so kratzig an wie Stahlwolle als hätte sie die halbe Nacht damit zugebracht irgendwelche Rockbands anzufeuern. Und mal ganz von der Tatsache abzusehen das sie beide keinen Fetzen Stoff mehr am Körper hatten und wohl die ganze Nacht über in einem Bett gelegen hatten und... Genau in diesem Moment setzten Trishs Kopfschmerzen fast wie eine Blockade wieder ein und hinderten sie daran ihre Gedanken weiter zu spinnen. Es dauerte fast eine Viertelstunde bis sie wieder einen normalen Gedanken fassen konnte und sich schließlich dazu durchringen konnte aufzustehen. Trishs Beine fühlten sich schwer an als sie dabei war diese aus dem Bett zu bugsieren. Vor ihren Augen verschwammen Konturen von einzelnen Möbelstücken zu verworrenen Linien und Formen die abstrakte Gestalten bekamen bis ihr fast schwarz vor Augen wurde. Kurz hielt sie inne in ihrem Versuch sich zu erheben und atmete noch einmal tief durch. Es war eindeutig zu früh für so etwas... Ein Blick zurück zu ihrem schlafendem Partner aber gab ihr genug Ansporn um es noch einmal zu versuchen. „Verdammt noch mal!“ keuchte Trish schwer und sieb sich noch einmal über die Augen und hielt sich die Schläfen. „Habe ich gestern echt so viel getrunken? Scheiß Alkohol... Nie wieder rühr ich so ein Zeug an!“ Nackt wie sie geschaffen wurde ging sie an Dante, der immer noch seinen Rausch ausschlief vorbei, zur chinesischen Schiebewand hin die zum Badezimmer führte und drückte diese auf. Dahinter kam ein groß marmoriertes Badezimmer zum Vorschein mit einer Duschkabine in der man stehen konnte und sogar Rosanne und ihre ganze Familie noch Platz darin finden könnte. Trish war angetan von soviel Luxus und langsam fragte sie sich wie sich Nero und Kyrie das leisten konnten, selbst wenn es nur für eine Nacht war. Das Geräusch von Wasserplätschern das an sein Ohr drang war schließlich so intensiv geworden das er langsam davon wach wurde. Müde hoben sich seine Lider und noch schlaftrunken versuchte der Halbdämon zu erkennen wo er hier überhaupt gelandet war. Sein erster Gedanke war das er einer von diesen hübschen Bardamen gefolgt war und nun schon wieder sich was überlegen musste wie er der Verehrtesten erklären konnte das er an weiteren Aktionen dieser Hinsicht nicht interessiert war. Nach einigen Minuten und dem kläglichen Versuch sich an den gestrigen Abend und die darauf folgende Nacht zu erinnern kam Dante dann wieder in den Sinn das er gestern Abend ja in keiner Bar gefeiert hatte. Außerdem war er die meiste Zeit.... Langsam dämmerte es auch ihm wieder und sein Gehirn, dass die vielen Alkoholexzesse langsam gewohnt war, konnte wieder seine normale (im weitesten Sinne eben) Arbeit aufnehmen. Dante streckte sich liegend im Bett und gähnte dabei heftig bis er an der oberen Bettkante anstieß. „Hm?“ Dante zog unter dem Kopfkissen ein Stück Stoff hervor das ihn schwer an die Short erinnerte der er sich gestern Morgen noch angezogen hatte... Moment mal! „Das ist ja meine...“ murrte Dante und richtete sich schwer atmend auf und fiel erst mal ein Stück in sich zusammen. Nur weil sein Gehirn wieder normal arbeiten konnte hieß das noch lange nicht das sein Körper das ebenfalls schon wieder konnte. Mit beiden Händen rieb er sich das Gesicht und versuchte wieder einigermaßen einen klaren Kopf zu bekommen. Als die Nebelfront hinter seiner Stirn sich dann wieder einigermaßen legte konnte er auch schon wieder ohne größere Schwierigkeiten gerade aus blicken. „Was für eine Nacht...“ grinste Dante schief als er zur anderen Bettseite hinblickte die bis eben noch besetzt war. Ein weiterer Blick durch das Hotelzimmer ließ auf eine wilde Party schließen. Zwei Bilder neben der Eingangstür waren schief und eines sah schon gefährlich danach aus als würde der Nagel, der es im Moment festhielt es nicht mehr länger halten können. Dann waren da noch einige Kleidungsstücke die am Boden lagen und nicht so aussahen als würden sie die Reise in einer Waschmaschine und anschließendem Rundgang in einem Trockner nicht mehr schaffen. Nur sein roter Ledermantel, der unter dem Fernsehertisch, mit dem LCD-Flachbildschirm lag, sah noch so aus als könnte er Dante einige Zeit länger begleiten- ein Glück! Das Ding war schweineteuer gewesen! Erneut vernahm Dante das Geräusch von Wassertropfen die auf hartem Marmor aufschlugen und dieses Mal sah Dante in Richtung Badtüre von wo immer noch Geräusche einer in Benutzung stehenden Dusche zu ihm heraus drangen. Ein breites Grinsen stahl sich auf sein Gesicht als Dante bewusst wurde wer da unter der Dusche stand und Schade war es das Dante sich nicht zu ihr unter die Brause gesellen konnte. Anders als Trish konnte sich Dante nämlich sehr gut an den gestrigen Abend und die vergangene Naht erinnern. Kein Augenblick davon war ihm entschwunden, so konnte er fast jede Minute wie in einer Szene auf einer DVD wiedergeben. Sie waren nach Las Vegas gekommen um die Verlobung von Nero und Kyrie ausgiebig zu feiern. Die Hochzeit wollten beide dann wieder in einem Jahr auf ihrer Heimatinsel Fortuna zelebrieren. Kyrie aber, die noch nie von Fortuna herunter gekommen war, hatte schon so viel von den Städten in aller Welt gelesen und wollte dort ihre Verlobung mit ihrem Nero feiern. Es war Dante zu verdanken das sie sich dann Las Vegas schlussendlich genommen wurde. Immerhin war die Stadt hier bekannt für ihre rustikalen bis originellen, fast schon abgedrehten Lokale und Pups in denen man feiern konnte. Mal ganz abgesehen von den vielen Kirchen in denen man heiraten konnte. Dazu noch die vielen Hotels mit ihren angrenzenden Casinos und den Lounges in denen hochgestellte Persönlichkeiten, Politiker wie Promis abstiegen und es so immer einen Blick wert war hineinzugehen. Dante war zufrieden gewesen mit der Feier aber wenn es nach ihm ging hätte man auch in irgendwelchen Kneipen feiern können. Er machte da keinen Unterschied. Hauptsache der Alkohol floss und das dann bitte zahlreich in Litern! In der Zwischenzeit wurde das Wasser abgestellt und Dante konnte hören wie die Glastür aufgeschoben wurde. Mehr den je wünschte er sich mit Trish jetzt in einem Raum zu sein. Ihr schlanker, verführerischer Körper mit einigen Wassertropfen benetzt die wie Diamanten funkelten, aus der Dusche steigen zu sehen war allein schon den Blick durchs Schlüsselloch wehrt- und die nachfolgenden Konsequenzen! Trish hasste es wenn man sie heimlich beobachtete. Als Trish in einem Bademantel vom Hotel gehüllt wieder das Badezimmer verließ hatte sich die Szenerie kaum geändert, mit dem Unterschied eben das ihr Bettgefährte nun ebenfalls wach geworden war. „Guten Morgen.“ Kam es auch sogleich von Dantes Seite her der überhaupt kein Problem mit der Sache hier zu haben schien. Trish blickte ihn etwas geknickt an, seufzte dann wieder und schnürte den Bademantel noch etwas fester zu. „Hallo? Schläfst du noch? Ich habe dir eben einen guten Morgen gewünscht, Morgenmuffel.“ Grinste Dante breit und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. „Lass mich in Ruhe...“ Zischte Trish böse und trat zum Fenster wo sie einen der Vorhänge beiseite schob um das Fenster zu öffnen, damit etwas frische Luft herein kam. „So schlecht geschlafen? Also ich habe geschlafen wie ein Toter:“ griente Dante böse um der Sache noch eins drauf zu setzen. Sein Unterton traf auch genau den richtigen Nerv bei Trish, so dass sie sich ans Fenster gelehnt zu ihm umdrehte und ihn von dort giftige Blicke zuwarf. „Das macht dir wohl gerade sehr viel Spass oder?“ „Was denn?“ Fragte Dante heiter zurück. „Das weißt du ganz genau!“ Feuerte Trish wütend zurück. „Das wir beide... Das du und ich. Das wir gestern Nacht...“ „Was?“ Fragte Dante ungerührt zurück. „Das wir gestern Nacht Sex hatten? Und? Haufenweise Leute hatten gestern Nacht wohl das gleiche gemacht wie wir....Okay, für die eine oder andere Sache denke ich bräuchten die wohl so etwas wie einen Yoga-Fortgeschrittenen-Kurs aber ein paar einfache Stellungen waren schon dabei.“ „DANTE!“ „Was?“ Dante sah sie unverblümt an. Trish aber seufzte wieder genervt und drehte sich von ihm weg. Sie wollte ihn jetzt nicht in die Augen sehen. Das hier war einfach zu peinlich und unter ihrer Würde. Sie konnte sich an überhaupt nichts mehr erinnern, anders als Dante und das ärgerte sie ungemein. Das Dante überhaupt noch wusste wie sie gemeinsam hier ins Bett gekommen waren zeugte doch davon wie trinkfest er wirklich war. Allein schon der Gedanke das er etwas mit ihr gemacht hatte... Diesen Gedanken aber schob sie dann besonnen zur Seite. Dafür war Dante einfach nicht der Typ- auch nicht das er Frauen etwas antat was sie eigentlich nicht wollten. Wenn es wirklich so weit mit ihr gewesen wäre, dass sie ihm deutliche Zeichen gegeben hätte NICHT mit ihm schlafen zu wollen, hätte es nur zehn Minuten gebraucht und schon wäre Dante mit einer von den vielen hirnfreien Weibern mitgegangen die er sonst immer im Schlepptau hatte- also musste da gestern etwas vorgefallen sein was von ihr ausgegangen war und das allein schon störte sie gewaltig! „Habe ich gestern etwa... so viel getrunken?“ Fragte Trish weite rund rieb sich die Stirn während sie nach draußen auf die Straße blickte. Heller Sonnenschein drang zu ihr durch und drückte auf ihre Stirn die langsam an Feuchtigkeit verloren hatte. Trish musste schleunigst in ihr Zimmer zurück sonst würde sie bald so aussehen wie ein verschrumpelter Apfel aber zuerst wollte sie genau wissen was gestern eigentlich vorgefallen war. „Soll das heißen das du dich wirklich an nichts mehr erinnern kannst?“ Hörte sie Dantes dunkle Stimme von hinten zur ihr dringen und ließ sie den Kopf schütteln. „Mann! Da hast du aber was verpasst.“ „HALT DIE KLAPPE!“ Fauchte sie ihn an. „Du hast keine Ahnung wie es mir gerade geht Dante, also tu mir einmal den Gefallen und halt deine blöde Klappe!“ „Was regst du dich denn jetzt so darüber auf?“ Fragte Dante zurück der das ganze gar nicht verstehen konnte. „Ist doch alles halb so schlimm!“ „Alles halb so schlimm?“ wiederholte sie noch mal fast schon geschockt über seine Gelassenheit. „Hast du ein Ei am wandern Dante? Ich kann mich an überhaupt nichts mehr erinnern was mit gestern Nacht zu tun hat und du sagst mir das alles halb so schlimm ist?“ „Maul mich nicht so an Trish! Du hast dich doch mir an den Hals geworfen und nicht umgekehrt!“ OÔ Wie bitte? Trish drehte sich wieder zu Dante um und starrte ihn entgeistert an. Sollte das etwa heißen das sie sich an den Halbdämonen herangemacht hatte? „Du verarschst mich doch jetzt gerade, oder Dante?“ Fragte sie ihn mit finsterer Stimme. „Es kann nicht sein das ich mich dir angebiedert habe, das geht einfach nicht! Ich würde niemals mit meinem Partner ins Bett steigen.“ „Aber so wie es aussieht hast du das, Teuerste.“ Gab Dante dann mit erhobenem Zeigefinger zurück. „Und jetzt beruhig dich wieder Trish! Alles halb so wild! Schwanger werden kannst du ja nicht also ist alles nicht so wild.“ Als ob es ihr nur darum ginge! Trish fuhr sich mit ihrer Hand erneut durch die Haare und holte ein paar Mal tief Luft. Dante verstand mal wieder gar nichts, zumindest kam es Trish so rüber. Er wollte nur das hören was er auch hören wollte und zog selbst aus irgendwelchen festgestellten Tatsachen seine eigenen Schlüsse- so war Dante nun mal. Das Trish überhaupt mal Geschlechtsverkehr hatte störte sie ja auch nicht im mindesten. Sie hatte zwar nicht den Ruf einer männerfressenden Gottesanbeterin aber auch sie hatte schon so ihre Erfahrungen im Umgang mit dem anderen Geschlecht und jedes Mal genoss sie dieses. Das sie jetzt dabei mit Dante auch noch in der Kiste gelandet war störte sie dennoch ungemein. Wie konnte sie sich nur so weit gehen lassen? Trish verstand es einfach nicht und trotzdem musste was wahres dran sein. „Und du hattest natürlich nichts besseres zu tun als auf meine Anbaggerversuche einzugehen, nicht wahr Dante? So ist es doch.“ Sagte Trish dann nach einer Weile mit ruhiger Stimme. „Hey! Ich war gestern auch nicht gerade stocknüchtern, klar?“ „Aber anscheinend nicht nüchtern genug um zu kapieren was wir gemacht haben, oder?“ Fragt Trish dann scharf zurück die immer noch nicht damit klar kam- wie auch? Das letzte was sie immer gewollt hatte war mit jemanden wie Dante- oder Dante selbst in die Kiste zu steigen! „Komm schon!“ Glaubst du allen Ernstes das ich etwas getan habe was du nicht irgendwo auch gewollt hättest?“ Fragte Dante dann nach einer Weile. Trish dachte kurz darüber nach, wusste aber nicht wirklich was sie dazu sagen sollte. Die Situation allein war schon schlimm genug. „Du warst doch sowieso schon am Ende wegen diesen einem Kerls... wie hieß er noch gleich? Dante überlegte scharf nach als er versuchte sich an den Namen des Mannes zu erinnern, der Trish erst vor wenigen Tagen vor ihrer Reise nach Las Vegas sitzen gelassen hatte, weswegen sie auch so verdammt fertig deswegen war. Diesem Kerl hatte er es eigentlich zu verdanken das Trish am Ende vor lauter Verzweiflung sich am Abend der Verlobungsfeier so hatte gehen ließ. „Was willst du mir jetzt damit wieder sagen?“ Fragte Trish noch giftiger zurück. „Das es am Ende meine Schuld ist das wir hier gelandet sind? Vielen Dank auch, blöder Penner!“ „Keine Kraftausdrücke wenn ich bitten darf!“ tadelte Dante mit erhobenem Zeigefinger. „Ich fluche hier ja auch nicht herum wie ein Bauarbeiter.“ „Wohl ehe deswegen weil du der einzige hier bist der ein Vergnügen mit der Aktionhatte!“ „Jetzt hör aber auf Trish! Als ob du nicht auch gejubelt hättest!“ „Was soll ich? Sei froh das ich nicht aus dem Zimmer renne und überall herumschreie das du mich vergewaltigt hast!“ Schimpfte Trish mit hochrotem Kopf zurück die einfach nicht wahrhaben wollte das ihr die Aktion von gestern Nacht Spaß gemacht hatte. Mit jedem anderen aber nicht mit IHM! Dante bließ dagegen Luft aus und schob so ein paar Haarsträhnen wieder zurück. „Als ob dir das jemand glauben würde.“ Meinte er dann nur trocken und schob seine langen, starken Beine ebenfalls aus dem Bett um in seine Short zu steigen. „Frag mal die anderen die dabei waren, die werden auch nichts anderes sagen wie das du angefangen hast und das alles von dir ausging.“ „Nero und Kyrie sind aber vor uns aufs Zimmer verschwunden Dante!“ „Tja, die hatten auch ihren Spaß zu zweit.“ Grinste Dante dann schief als er sich an die leicht alkoholisierten und schwerst ineinander verliebten Gesichter des zukünftigen Brautpaares dachte. „Du bist echt... Ach komm! Rutsch mir den Buckel runter!“ keifte Trish dann und wollte schon zur Tür stürmen als sie noch mit der hand am Türknauf stehen blieb. „Was ist?“ Fragte Dante amüsiert zurück. „So betrunken das du gegen die Tür gelaufen bist?“ „Ruhe!“ meckerte Trish wütend zurück und ging dann zurück ins Zimmer um ihre3 Klamotten zusammen zu suchen. „Dante?“ „Was?“ Fragte dieser zurück der inzwischen schon in seine rote Hose geschlüpft war und sich gerade den Reißverschluss hochzog. „Hast du meinen Slip gesehen?“ Trish bückte sich sogar und sah unterm Bett nach aber da lag nichts was dem kleinen roten Nichts von Stück Stoff auch nur im mindesten ähnlich sah. „Ausgezogen.“ Sagte Dante dann mit wissender Stimme. Trish erhob sich sogleich und stützte sich auf den Knien über das Bett und fixierte Dante mit finsteren Augen. „Wo?“ Fragte sie düster zurück. Das einzige was sie von ihrem Partner sah war ein Daumen der zur Tür hindeutete. „Irgendwo zwischen Fahrstuhl und Gang, könnte aber auch schon davor gewesen sein.“ „WAS?“ Langsam war es Trish so als würde sie von einem riesigen Laster überfahren werden und anstelle das dieser von ihr runterfuhr, parkte er wohl auch noch auf ihrem Nervenkostüm. „Na ja, du weißt doch wie das ist... so im Anlauf einer stürmischen Nacht kann man schon so einiges verlieren..“ Gab Dante dann mit einem süffisantem Grinsen zurück das man allein schon für die Grinse in seiner Fresse Ohrfeigen wollte. „Der Finder ist ein echter Glückspilz würde ich sagen. Kein Wunder, bei dieser Stadt braucht man wirklich so etwas wie Glück und wenn man dann auch noch die getragene Unterwäsche einer bezaubernden Dame im Aufzug findet dann-“ „SEI STILL!!“ Schrie Trish dann auf einmal los und hielt sich die Ohren zu. Sie wollte es nicht mehr hören. Das alles war einfach nur noch peinlich! Sie wollte es einfach nicht hören! Das war alles viel zu viel für sie! Schnell räumte sie den kläglichen Rest ihrer Abendgarderobe zusammen, zog noch die Schlüsselkarte aus dem schwarzen Rucksack und stürmte damit an Dante vorbei, riss mit einem Ruck die Tür fast aus den Angeln und knallte sie mit einem phänomenalem Donnern hinter sich zu. Trish brauchte nur kurze Sekunden um zu begreifen in welcher Etage sie sich befand und wo ihr Zimmer war. Sie musste einen Stock weiter hinauf. Kyrie und Nero hatten zum Glück nur für sie beide und das verheiratete Paar, dass sie noch von der Insel gut kannten, Doppelzimmer gemietet. So hatte jeder sein eigenes Zimmer in das er sich zurückziehen konnte, wie Trish gerade eben. Ihr war egal was für ein Bild sie den wenigen Gästen und dem Hotelpersonal bot das die Frau im Bademantel nur fassungslos, teilweise verwirrt nachsah. Hin und wieder hörte sie schon wie ihr jemand nachpfiff aber das war ihr egal. Sie wollte den Ort der Schande nur noch verlassen und am besten nie wieder zurück kommen. Okay, das letzte würde sie wohl sowieso nie machen, dessen war sie sich schon mal sicher. In ihrem Hotelzimmer ließ sich Trish erst mal auf das Bett fallen und vergrub ihr Gesicht im Kopfkissen während sie den Rest des Bettes mit Fäusten bearbeitete. Vor Wut, vor Zorn, sie wusste es nicht aber was sie wusste war, dass sie heute niemanden mehr in die Augen sehen konnte. Wie konnte ein Abend der so schön angefangen hatte nur so enden? Das rüde Klopfen an der Tür unterbrach sie dann in ihrer Arbeit ihren Frust am Kissen auszulassen und als sie dann auch noch Ladys Stimme von draußen hörte musste Trish erst mal sich erneut fassen. Jetzt hieß es: Haltung bewahren! Wahrscheinlich hatte Lady mitbekommen was gestern Abend vorgefallen war und nun musste sie sich zusammen reißen. „Trish? Bist du da? Mach auf, sonst verpasst du das Frühstück noch!“ hörte sie Lady von außen an die Türe klopfen. Lady hatte ein Zimmer quer über den Flur ein paar Zimmer weiter bekommen und hatte es diesen Morgen schon ein paar Mal versucht an Trishs Tür zu klopfen. Sie wollte nicht allein unten am Buffertisch auftauchen. Jetzt war es schon kurz nach zehn und Trish war immer noch nicht auf den Beinen, oder war sie noch gar nicht zurück gekommen. „Na, die müssen was weggebechert haben.“ Sagte Lady und war schon wieder im Begriff zu gehen als sie das Türschloss von innen hörte. Eine ziemlich konfus aussehende Trish öffnete ihr von innen und sah sie fast wie belämmert und ertappt an. „Guten Morgen!“ Lachte Lady und winkte Trish zu die eher wie Tot und dann wieder auferstanden aussah. „Du siehst ja furchtbar aus Trish. Was ist passiert?“ Fragte Lady und grinste sie schief an. Trish aber seufzte nur schwer und ließ Lady hinein. „Dasselbe wollte ich dich gerade fragen.“ „Was?“ Fragte Lady dann noch verwirrter zurück. „Wieso willst du mich fragen warum du so aussiehst?“ Trish nickte schwer während Lady an ihr vorbei ging. Das Zimmer von Trish erweckte sofort Ladys unumstößliche Aufmerksamkeit. Das Bett sah fast wie frisch gemacht aus. Nur ein paar Abendkleider lagen darauf und Lady konnte sich noch sehr gut daran erinnern wie Trish sie deswegen um Hilfe gebeten hatte weil sie nicht wusste welches sie anziehen sollte. Die Kleider sahen jetzt zwar etwas zerknautscht aus als hätte jemand auf ihnen Wrestling veranstaltet aber geschlafen hatte in diesem Bett heute definitiv niemand. „Trish?“ Fragte Lady mit einem süffisantem Grinsen im Gesicht als sie auch noch sah das der Koffer genauso dastand wie gestern Abend und sich fast nichts verändert hatte. „Lass es, okay?!“ flehte Trish hinter und setzte sich einfach auf den kleinen Sesselhocker der neben dem Tisch stand auf dem Getränke vom Hotel angeboten wurden die aus der Minibar stammten. „Reit du bitte nicht auch noch drauf herum, ja?“ „Aber was denn? Du hast es dir gestern Abend so richtig gut gehen lassen Trish.“ schmunzelte Lady und begutachtete einige der sündhaften Cocktailkleider die sich Trish mitgebracht hatte. Beim Kauf von einigen dieser Stücke war sie sogar selbst dabei gewesen und hatte neidvoll auf Trishs einwandfreie Figur gesehen und die Verkäuferin war so glücklich dabei das sie sich an Trish richtig austoben konnte. Dantes Partnerin konnte wirklich alles tragen! „Wie viel habe ich überhaupt getrunken? Kannst du mir das verraten Lady?“ Fragte Trish die andere. Lady war nun damit beschäftigt einige der Kleidungsstücke probeweise an ihren eigenen Körper zu drücken und mit einem verächtlichen Schnaufen wieder beiseite zu legen. Trish hatte einfach längere Beine und keine so breite Taille wie es bei ihr selbst der Fall war. Bei Trish gingen die weiblichen Rundungen sanft und weich ineinander über und formten so eine elfenhafte Figur für die jeder Modedesigner sterben würde, nur damit sie einmal mit seiner Kollektion über den Laufsteg wandelte. „Du hast relativ wenig getrunken, im Vergleich zu mir jedenfalls oder Dante, aber was der wegbechern kann ist ja sowieso noch ungeschlagen. Nero hat es versucht aber kurz vor seinem 19. Glas hat ihn Kyrie dann doch noch zurück gehalten. Arme Kyrie würde man meinen aber sie hat ihren Schatz ganz gut im Griff.“ „Armer Nero...“ schmunzelte Trish daraufhin zurück. Die beiden hatten wirklich den ganzen Abend so einen verliebten Ausdruck gehabt. „Haben wir ihnen den Abend verdorben?“ Fragte Trish darauf weiter als ihr dieser Gedanke in den Sinn kam. Lady aber schüttelte zum Glück den Kopf. „Die Lounge war ja zum Glück für uns reserviert gewesen und Kyrie und Nero hatten den ganzen Abend über ihren Spaß, glaub mir. Außerdem sind sie schon weg gewesen als das mit dir und Dante..:“ „ALSO DOCH!“ Blaffte Trish auf einmal wutentbrannt los und ballte ihre Fäuste zusammen während sie aufsprang und zu Lady hinlief. WAS HAT DER DRECKSSACK MIT MIR ANGESTELLT??“ Lady, jetzt fast schon verängstigt von Trishs Reaktion hob beschwichtigend die Hände. „Beruhig dich mal wieder!“ Versuchte sie dann Trishs Wut runter zu schrauben. „Mich beruhigen?“ Zischte Trish wütend zurück. „Vielleicht könnte ich ruhig sein wenn ich gestern Abend nicht so viel getrunken hätte das ich mich nicht mal mehr daran erinnern kann das ich meinen verdammten Stringtanga im Fahrstuhl ausgezogen habe, Lady! Vielleicht kann ich mich beruhigen wenn ich mich daran erinnern könnte mit Dante freiwillig in die Kiste gestiegen zu sein! Vielleicht geht es mir besser wenn ich allen erst mal die nächsten Jahre aus dem Weg gehe bis ich damit klar komme das ich meinen eigenen Grundsätzen widersprochen habe!“ Trish hatte sich in ihrer Wut richtig in was hinein gesteigert so das Lady langsam wirklich glaubte im falschen Film zu sein. „Beruhig dich wieder!“ Lady drückte Trish etwas von sich weg und bugsierte sie Richtung Bett wo sie sie gleich hinsetzte. „Soll ich dir ein Glas Wasser bringen damit du dich wieder beruhigen kannst? Ist ja unglaublich...“ Dabei stemmte sie sogar ihre Hände in die Seiten und blickte Trish mit zusammen gezogenen Augenbrauen an. „Was zum Teufel ist mit dir los Mädchen?“ Fragte sie dann noch mal und in diesem Augenblick hob Trish ihren Kopf und sah Lady aus verzweifelten Seen an. „Ich habe mit Dante geschlafen, Lady!“ „Oh..“ „Ja Oh! Habe ich heute früh auch gesagt!“ Verzweifelt raufte sich Trish die Haare und ließ den Kopf sinken. „Na, umwerfend und prickelnd finde ich das jetzt auch nicht aber ist das jetzt wirklich gleich ein Grund so eine Nummer abzuziehen?“ Fragte Lady, die Kleider beiseite schiebend und sich neben sie setzend weiter. „Du bist doch freiwillig mit ihm mitgegangen.“ „Das hast du noch gesehen?“ Fragte Trish zweifelnd nach die sich an nichts erinnern konnte. „Na ja, so genau habe ich da nicht darauf geachtet. Nachdem Nero und Kyrie gegangen waren hat sich die Party irgendwie selbstständig gemacht.“ „Was verstehst du unter selbstständig?“ Fragte Trish dazwischen. Lady zuckte mit den Schultern. „Die Eheleute von Fortuna haben sich kurz nach dem Abgang vom Brautpaar ebenfalls verabschiedet, zurück blieben du, Dante, ich, dieses Pärchen und noch dieser andere Typ, der Freund von Nero der ganz zum Schluss noch aufgetaucht ist. Das Pärchen ist noch mal runter ins Casino und wir sind kurz an die Bar gegangen und haben uns dort nett mit ein paar Typen unterhalten.“ „Aha... ich erinnere mich an nichts... Was hat Dante gemacht?“ Lady dachte kurz darüber nach und schien sich selbst nicht so ganz sicher zu sein. „Soweit ich weiß hat der sich mit diesem anderen Kerl noch eine Weile unterhalten der zurück geblieben ist aber genaues weiß ich jetzt nicht.“ „Also hast du keine Ahnung warum ich mit Dante mit bin?“ Forschte Trish dann noch einmal nach. „Also... Wenn es dich so interessiert kann ich dir ja sagen was ich gesehen habe aber ich bin dann auch kurz bevor ihr weg seid nach oben gegangen. Mir sind die Typen nämlich etwas zu aufdringlich geworden.“ Trish nickte. Das war in Ordnung also konnte Lady erzählen. „Wir saßen an der Bar und haben ein paar Drinks gehabt als die beiden Halbstarken aufgetaucht sind und angefangen haben sich mit uns zu unterhalten.“ „Habe ich den Eindruck gemacht das es mir nicht gefallen hat was die da tun?“ Lady schüttelte ihren braunen Schopf. „Für den ersten Moment nicht. Gut ausgesehen haben die beiden ja aber dann wurden sie so aufdringlich und haben uns dauernd genötigt das sie uns unter vier Augen sprechen wollten und DANN meine Liebe Trish ist der Spaß mit der erst richtig los gegangen. Du wurdest kurz laut und hast versucht dir den Kerl vom Hals zu schaffen- was eher schlecht als Recht gelang, du wolltest wohl den anderen Partygästen die Stimmung nicht verderben.“ „Aha... und weiter?“ Bei Trish herrschte noch immer totale Leere also fuhr Lady fort den Abend aus ihrer Sicht zu rekonstruieren. „Ich weiß noch das Dante schon ein paar Schritte von mir entfernt war und sich den ersten Knaben vornehmen wollte als dieser dritte Kerl aufgetaucht ist und sich die beiden mal zur Brust genommen hat.“ „Ein dritter Mann?“ Jetzt war Trish wieder hellhörig geworden und Lady grinste nur verschlagen. „Das du dich an den nicht mehr erinnern kannst! Der hat dir doch so gut gefallen, hast du sogar im Beisein von Dante gesagt.“ Trish aber erinnerte sich nicht das sie so etwas gesagt hatte. „Er war verdammt groß, ein Stückchen kleiner vielleicht als Dante aber sehr groß und gut gebaut, das weiß ich noch weil er so ein enges T-Shirt unter seinem weißen Kutschermantel anhatte wo man deutlich die Muskeln erkennen konnte.“ „Du hast ihn dir aber auch ziemlich genau angesehen, Lady.“ Meinte Trish dann mit einem schiefen Lächeln im Gesicht was dann auch Lady überkam. „Na ja,“ meinte sie mit deutlicher Röte im Gesicht. „Ich muss sagen das er mir auch schon eine Weile aufgefallen war aber so wie er dich immer angesehen hatte dachte ich mir schon das der den Abend nicht mit mir verbringen würde- und du erinnerst dich wirklich nicht mehr an ihn? Stattlich gebaut, breite Schultern, dunkle Hautteint, dunkler Drei-Tage-Bart, schwarze Haarzotteln wie bei Johnny Depp und diese Augen wie von einem echten Tiger? Meine Güte musst du viel getrunken haben... Der Kerle hat doch die beiden anderen quer durch das halbe Lokal gejagt bis sie endlich verschwunden sind und danach hat er sich zu dir an die Bar gesetzt. Das war dann der Zeitpunkt wo ich kurz darauf gegangen bin. Ich habe Dante noch Gute Nacht gesagt und bin dann auch verschwunden. War ja auch ziemlich spät.“ „Und warum bin ich dann bei Dante im Bett gelandet und nicht bei Mr. Ominöse Tigeraugen?“ Fragte Trish mit beiden Händen an ihren Schläfen während sie versuchte ihre Kopfschmerzen zu vertreiben. „Mir tut der Schädel vielleicht weh...“ Lady strich ihr dabei lieb über den Rücken und blickte sie Mitleidsvoll an. „Was du dir dabei gedacht hast weiß ich doch auch nicht Trish. Ich bin kein Gedankenleser.“ „Und ab da weißt du auch nicht mehr was passiert sein könnte?“ Fragte Trish weiter hoffnungsvoll aber Lady musste ihren Wunsch nach mehr Informationen leider verwehren. „Wie gesagt, ich bin nach oben gegangen als ich gemerkt habe das ihr euch auch alleine ganz gut unterhalten könnt. Tut mir leid für dich.“ „Passt schon.“ Seufzte Trish und langsam beruhigten sich auch ihre Nerven wieder. „Du kannst ja nichts dafür... Aber das ich mit Dante... du weißt schon, das ich gerade mit ihm das gemacht haben soll...“ Sie konnte es immer noch kaum glauben. „Was soll ich jetzt darauf sagen?“ Fragte Lady jetzt nun etwas verzweifelt zurück. Sie bekam hier immerhin gerade gesteckt das ihre beiden besten Freunde zum ersten Mal eine gemeinsame Nacht hinter sich gebracht hatten- was sollte man da als außenstehende Person groß dazu sagen? „Er hat dich doch nicht... du weißt schon, so gegen deinen Willen und so?“ „Nein! Er hat mich nicht... vergewaltigt. Da ist schon alles soweit im legalem Rahmen abgelaufen aber das es dann soweit gegangen ist... Was für ein dummes Missgeschick.“ „Ein dummes Missgeschick?“ Fuhr Lady dann hoch. „Nett wie du das ausdrückst. Und? Was gedenkst du nun zu tun? Ich meine, du lebst schließlich noch mit Dante unter einem Dach zusammen und du arbeitest noch mit ihm. Als Team seid ihr ja so gut wie unschlagbar und außerdem bist du die einzige Frau die ich kenne die Dante was sagen kann worauf er auch hört.“ „Was?“ Jetzt kam Trish nicht ganz mit. „Was soll ich zu Dante sagen?“ Lady klopfte ihr lachend auf die Schulter. „Na ja, während wir andere dreimal betteln müssen sagst du ihm einmal was Sache ist und wie der Hase zu laufen hat und schon kommt der wehrte Herr Halbdämon in die Puschen, ist dir das noch nie aufgefallen?“ „Nicht wirklich...“ Seufzte Trish müde. „Jedenfalls muss ich mir was überlegen...“ „Du kannst ja Dante mal bei Gelegenheit fragen was genau passiert ist.“ Versuchte Lady dann vorzuschlagen aber diesen Gedanken winkte Trish von Haus aus ab. „Du glaubst doch nicht allen ernstes dass jemand wie Dante mir ehrlich eine Antwort auf meine Frage geben wird, warum wir miteinander Sex gehabt hatten?“ Daraufhin begann auch Lady den Gedanken von mehr Seiten zu durchleuchten und fand ihn wohl gegen Ende auch nicht mehr so prickelnd. „Auch wieder wahr. Aber was willst du stattdessen machen?“ So tun als wäre überhaupt nichts passiert? So wie ich Dante kenne wird der dir noch ein paar Seitenhiebe deswegen verpassen.“ „Erst einmal, Lady will ich was essen.“ Trish erhob sich langsam von ihrem Sitzplatz und ging zu dem Schrank wo sie ihren Koffer verstaut hatte. „Ich ziehe mich schnell um und dann können wir runter gehen und was frühstücken.“ „Das ist mal ein Wort!“ Lachte Lady vergnügt und konnte kaum noch erwarten zu beobachten was zwischen Dante und Trish abging wenn die beiden sich unten im Speisesaal wieder begegnen würden. Der Tag fing ja schon mal gut an! Kapitel 1: Wohin des Weges Fremder? ----------------------------------- Halbdämonen küsst man nicht, 2. Kapitel „Wohin des Wegs, Fremder?“ Das Hotel das sich Nero und Kyrie für ihre Verlobungsfeier ausgesucht hatten war wirklich komfortabel und luxuriös eingerichtet. Ein großer Flachbildschirm und eine gut gefüllte Minibar gaben den Besuchern von Las Vegas schon mal den nötigen Einblick in die riesige Metropole die erst Nachts zu neuem Leben erwachte. Dante hatte gewusst warum er den beiden Turteltäubchen gerade dieses Hotel vorgeschlagen hatte. Nicht das Dante damit hausieren ging aber bei dem Eigentümer dieses Hotels hatte Dante noch etwas gut als sich ein männerfressender Succubus unter das Hotelpersonal gemischt hatte. Fast hätte es Dante selbst damals auch erwischt da der Succubus wirklich verdammt scharf ausgesehen hatte und so war es kein Wunder das erst mal Dantes männliche Seite sich zu Wort gemeldet hatte als er den heißen Besen zu Gesicht bekam. Keine Frage, Dämonen konnten verdammt scharf sein- vor allem Trish hatte diese Tatsache gestern erst wieder unter Beweis gestellt und – zum Teufel noch mal sie war ja auch ein verdammt scharfer Besen! Dante schnappte grimmig nach Luft als er an den gestrigen Abend dachte, von dem er niemals geahnt hätte, dass er so endete das er mit seiner langjährigen Partnerin frühmorgens im selben Bett aufwachen würde. Wäre es nach Dante selbst gegangen hätten sie das Spiel von gestern aber auch gerne noch mal wiederholen können- er hätte sicherlich nichts dagegen gehabt. Trish mal von ihrer wild-animalischen Seite zu erleben war ein wahrer Hochgenuss für seine sonst so vernachlässigten Pheromone. Teufel und Dämonen waren nicht nur eine Klasse für sich sondern wahre Genies im Umgang mit der menschlich (männlichen)en Spezies. Dante war sich ziemlich sicher das er nach der gestrigen Nacht wohl niemals wieder mit einer menschlichen Frau schlafen könnte ohne sich dabei zu Tode zu langweilen- wenn nicht sogar mitten drin einzuschlafen. Ein Umstand den er eigentlich verfluchen sollte denn nach der morgendlichen Aktion von Trish würde es wohl noch eine lange Zeit brauchen bis sie ihn wieder an sich heran ließ, wenn überhaupt. Aber bereuen tat er es kein bisschen! „Andererseits ist sie meine Partnerin.“ Grübelte Dante nach als er die zweite Dose Bier aufmachte die er in der vollgestopften Minibar fand und sie fast in einem Zug leerte. Die Stimme der Vernunft, die bei Dante nicht wirklich oft das Sagen hatte meldete sich mal wieder mit sämtlichen Gründen die ihn dazu hätten bewegen sollen die letzte Nacht ad acta zu legen. Sie war seine Partnerin, ja und das schon verdammt lange und es gehörte sich nicht mit seinen Partnern ins Bett zu steigen. Dante war sonst immer dafür Geschäftliches von Privatem zu trennen aber bei Trish hatte er ja schon immer Mittel und Wege gesucht diesen Umstand etwas zu erweitern. Sie war seine Partnerin aber er wohnte noch immer mit ihr unter einem Dach. Nachdem sie sich fast ein ganzes Jahr lang alleine um die Welt gezogen war stand sie schließlich irgendwann mit neuer Frisur und neuen Klamotten vor seiner Tür. Sie kam gar nicht auf den Gedanken das es etwas seltsam erschien sie so plötzlich wieder in sein alltägliches Leben aufzunehmen aber auch das schien Trish nicht wirklich zu stören- und Dante ebenso wenig. Er hatte nur mit dem Daumen hinter sich zur Tür gezeigt und „Du weißt ja wo du deine Sachen abstellen kannst.“ Gesagt. Nicht mehr und nicht weniger. Lady hatte diesen Umstand zwar für äußerst grotesk gehalten aber nicht mehr lange nachgefragt als Dante ihr mit einem Schulterzucken vermittelt hatte das es ihn nicht wirklich störte. Bei Trish konnte man sich sowieso nie einer Sache sicher sein. Was für normale Menschen alltäglich war, war für die süße Dämonin eine schiere Last. Kochen zum Beispiel. Nicht das Dante ein Musterbeispiel war was das Kochen von kulinarischen Köstlichkeiten anbetraf aber Trish toppte ihn da um Längen! Der letzte Chili-Eintopf den sie versucht hatte zu machen hatte den gesamten Topf samt Herdplatte verätzt, die man bis heute nicht mehr benutzen konnte. Nicht das er es ihr besonders übel nahm, immerhin hatte er die Kochplatte bis zu ihrem unseligem Ende sowieso so gut wie nie benützt und Schade war es auch nicht. Ein ganz normaler Mann würde Trish wohl für seine perfekte Traumfrau halten aber sobald er erfahren würde was für ein Chaot diese Traumfrau in der Küche werden konnte, wäre der Traum vom Familienidyll wohl für immer ausgeträumt. Andererseits weckte Trish in den Männern andere Gedanken als jene die Kinder beinhalteten, höchstens das was vor den Kindern kam steckte bei den meisten drinnen. Dante kannte diesen Blick nämlich schon zu genüge. Es war der Blick den er schon bei einigen Männern gesehen hatte die Trish zum ersten Mal sahen. Es war der übliche Blick denn Männer hatten wenn sie ihrer Meinung nach endlich mal eine Frua gefunden hatte die dem eigenen Ermäßen nach in ihr Ego passten aber genau da lag das Problem: es war eben nur ihr Ego! Die meisten Männer kassierten bei billigen Anmachversuchen schon von vornherein einen dicken Korb von der blonden Schönheit. Es brauchte gar nicht Dantes zutun um diese geistig Verarmten von seiner Partnerin auf Abstand zu halten da Dante in den Jahren die er schon mit dieser Frau verbrachte genau wusste, welche Art von Männern bei der Lady in Schwarz landen konnten und welche nicht. Ja, er wusste auf welchen Typ Mann seine Partnerin stand und bislang war er immer davon überzeugt das er selbst, zumindest in einem geringem Maße selbst auch in ihrem Bewerberprofil vorkam. Der Typ allerdings den er gestern mit ihr zusammen gesehen hatte viel ja völlig durch dieses Raster! Die Gedanken des Halbdämonen kreisten wieder zu dem ominösem Mann im weißen langen Mantel, mit den schulterlangen schwarzen Haaren zurück und wie automatisch biss er die Zähne aufeinander und ballte die Fäuste zusammen das seine Knöchel weiß hervorkamen. Der Typ hatte es in Millisekunden geschafft Dantes gesamten Hass auf sich zu ziehen, was sonst kaum jemand bislang geschafft hatte- vor allem nicht in diesem kurzem Zeitraum! Allein schon wie er Trish angesehen hatte reichte schon aus um Dante die Galle hochkommen zu lassen! „Reg dich ab Kumpel!“ Versuchte sich Dante im Geiste wieder zu beruhigen. „Am Ende ist sie doch bei dir im Bett gelandet!“ Eigentlich ein Gedanke der ihn durchaus hätte trösten können aber es war schon verdammt hart gewesen! Die beiden anderen Halbstarken hatten Dante weniger interessiert da ´der Andere´ seine ganze Aufmerksamkeit für sich genommen hatte. Auch wenn er nach seiner Rettungsaktion schnell wieder in der Menge der Casinobesucher verschwunden war hatte er doch bei Trish einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Anscheinend hatte er sie sogar in gewisser Weise gekränkt als er ihre Einladung abweisen musste da er noch einen wichtigen Termin zu erledigen hatte- um halb zwölf? Jedenfalls war Trish nach einiger Zeit wieder an den Tisch zu Dante zurückgekehrt und schien ziemlich empört darüber zu sein das sie, die wohl mit Abstand schärfste Frau in diesem Casino leer ausgegangen war- wegen eines Termines. Das hatte sie jedenfalls immer wieder betont als sie weiter einen Cocktail nach dem anderem trank. Dante hatte sie noch nie so wütend erlebt, nicht einmal bei Mundus oder in sonst irgendeinem Kampf. Immer war sie die Gelassenheit in Person aber der Korb hatte eindeutig an ihrem Ego gekratzt. Die Welt war eben nicht immer fair. Keiner wusste das besser als Dante selbst der sich etwas verarscht fühlte als Trish ihn am Morgen so zusammengestaucht hatte weil er mit ihr die Nacht verbracht hatte. Ob sie überhaupt noch einmal ein vernünftiges Wort mit ihm sprach war fraglich da er sie, mal abgesehen von der letzten Nacht noch nie so wütend über etwas erlebt hatte. „Sie hat doch angefangen!“ Mautlte Dantes verletztes Ego und ärgerte sich über die Frauen und ihre Stimmungsschwankungen die ihn noch irgendwann in den Wahnsinn treiben würden! Mit Sicherheit! Unterdessen hatten sich Trish und Lady nach unten in die Lobby aufgemacht wo sie auf die anderen warten wollten. Von Nero und Kyrie sowie auch von ihren Freunden war noch keine Spur zu sehen und mit der Zeit drängte sich ihnen die Frage auf ob sie nicht schon längst im Speisesaal sein könnten. Dieses Hotel hier bot nicht nur einen ausgezeichneten Zimmerservice sondern auch noch ein Morgen- und Abendbüfett das sich die Tischplatten bogen. Der Speiseraum lag im Hotelbereich des Casinos und war rundherum aus Glas gebaut worden. Einzig und allein die Küche und der Teil der für die Toiletten gedacht war konnte nicht durch Fenster eingesehen werden. Die helle Morgensonne strahlte durch die blankgeputzten Fenster die von der Decke bis zum Boden gingen und unzählige runde Tische mit schneeweißen Decken leuchteten Grell den Besuchern des Hotels entgegen. Die beiden Frauen wurden von vielen Männern beachtet als sie in den Saal hineingehen in dem sie ihre Freunde zu finden hofften aber auch viele Frauen sahen sich nach der offensichtlichen Konkurrenz um. Es war also fast wie immer. „Dabei starren doch dich die meisten Männer eh mehr an als mich, warum also werde ich auch immer von Frauen angegiftet?“ Scherzte Lady als sie den Blick einer besonders giftig aussehenden Dame bemerkte. „Ich wurde doch auch schon ein paar Mal angemeckert das ich gefälligst die Finger von irgendeinem Kerl lassen soll den ich meinen Lebtag nicht mal bemerkt hätte.“ Seufzte Trish, sich eine Haarsträhne hinter das Ohr schiebend. „Frag mich nicht .Du bist eine Frau wie die, du müsstest sie doch besser verstehen können als ich.“ „Nur weil ich zur gleichen Spezies gehöre heißt das noch lange nicht das ich sie auch verstehen kann.“ Verteidigte sich Lady die die giftigen Blicke der anderen Frauen ebenfalls chon richtig satt hatte. „Vielleicht sollten wir uns wirklich mal Schilder an den Hintern tacken auf denen stehen das wir kein Interesse an den Kerlen hier hegen.“ „Und dann kommen alle Lesben angerannt oder wie darf ich das verstehen?“ Fragte Trish müde zurück die sich das Szenario schon im Kopf ausgedacht hatte. Es war ein wahres Horrorszenario. „Wer weiß, am Ende können wir uns bald in überhaupt keiner Bar mehr blicken lassen.“ „Ich dachte mit Dante im Schlepptau können wir das sowieso nicht mehr.“ Fragte Trish die sich an die vielen Alkoholexzesse ihres Partners nur gut erinnern konnte. „Was sich Dante schon alles im Suff geleistet hat willst du gar nicht wissen.“ Jetzt blieb Lady stehen und zum Glück waren die beiden Frauen gerade in dem Teil des Saales angekommen der von mehreren mannshohen Markisen in mehrere Abschnitte aufgeteilt wurde. „Dante allein kannst du aber wegen gestern nicht verantwortlich machen, Trish. Du hast auch ordentlich was gebechert.“ Trish war klar gewesen das Lady dieses Thema noch einmal zur Sprache bringen würde und wahrscheinlich auch nicht zum letzten Male wie sie sich denken konnte. Es war eine von den Angelegenheiten die man sich, selbst nach mehreren Tagen der Ruhezeit nicht einfach so aus dem Kopf verbannen konnte. Wie ein Weinfleck auf einem teurem Teppich und egal wie sehr man schrubbte- er ging einfach nicht wieder raus. „Ich weiß nicht was ich gestern Abend alles getan oder besser nicht getan habe Lady das er so enden musste.“ Erklärte sich Trish noch einmal. „Dante war offensichtlich derjenige der weniger Alkohol getrunken hatte- er hätte mich aufhalten können!“ „Offensichtlich wollte er dich aber nicht aufhalten.“ Schmunzelte Lady unter vorgehaltener Hand das Trish das dringende Verlangen herunterkämpfen musste ihrer Freundin eine zu kleben. Sie hatte gut Lachen, ihr war so etwas ja auch noch nicht passiert! „Wenn ich nur wüsste was mir gestern eingefallen ist so viel zu trinken...“ „Keine Ahnung aber Dante willst du ja nicht fragen.“ Sagte Lady. Trish schüttelte darauf den Kopf. Niemals würde sie Dante noch einmal in die Augen sehen können. Jedenfalls nicht ohne daran zu denken was sie vielleicht alles getan hat- mit ihm- mit seinem Körper. Allein der Gedanke DARAN ließ ihr die Schamesröte ins Gesicht treiben. «Du hast doch gejubelt!« Schossen ihre die Worte von Dante zurück in den Kopf und geschockt musste Trish die Augen schließen um sich diese Bilder wieder aus ihren Gedanken vertreiben zu können. Es dauerte noch eine kurze Zeit bis sie sich wieder gefasst hatte und erneut den abschätzendem Blick Ladys ausgesetzt war. „Dir macht das echt zu schaffen was?“ „Dir wohl überhaupt nicht.“ Schnaufte Trish geschafft zurück was Lady nur den Kopf leicht verdrehen und die Augen nach oben rollen ließ. „Na ja, ich bin ja auch brav allein ins Bett gegangen- was mir das Aufwachen am nächsten Morgen nackt, neben einem Mann erspart hat, wenn du verstehst was ich meine.“ „Heißt das jetzt das es m e i n e Schuld ist das ich mit Dante in der Kiste gelandet bin?“ „Nein, eher wundert es mich das es erst so spät passiert ist.“ Seufzte Lady und fast schon hörte man so etwas wie Bedauern aus ihrer Stimme. „Was willst du mir damit sagen?“ Fragte Trish mit den Händen in den Hüften, ihre Freundin finster ansehend. „Hätte ich etwa noch eher mit Dante schlafen sollen oder wie darf ich das sehen?“ „Na ja, dank dir ist es leichter mit ihm umzugehen.“ Grinste Lady schief. „Du hast einen guten Einfluss auf den Trottel, deswegen und dank dir zahlt er langsam seine Schulden wieder ab. Ich hatte schon gedacht ich würde mein Geld nie wieder sehen.“ „Wo ich mich bis heute frage warum Dante überhaupt so viel Geld von dir geliehen hat.“ Muffelte Trish verdrießlich und ging langsam weiter. „Och, diese und jene Anschaffung die ein Mann von Welt so braucht.“ „Also Pizza, Strawberry-Sundae, Bier und Gott allein weiß wie viele rote Ledermäntel?“ „Und die Stiefel nicht zu vergessen. Was das angeht sollten wir ihn langsam mal bei WWF melden. Bei den vielen Lederstiefeln die der sich schon gekauft hat.“ „Und denk nur an die vielen Ledermäntel!“ „Die armen Tierchen!“ Lachte Lady und Trish stimmte mit ein. Sie hatten wieder etwas gefunden über das sie sich gemeinsam amüsieren konnten: Dante. Da waren sie sich einig, Dante war eine Nummer für sich. Kyrie war die Erste die Trish und Lady gesehen hatte und winkte ihnen sofort fröhlich zu. Sie saß neben ihrem frischgebackenem Verlobten und wirkte wie das Glück auf Erden. Ein strahlendes Gesicht und glänzende Augen sowie ein verschmitztes Grinsen von Nero verrieten den beiden, in Liebesdingen schon viel mehr erfahreneren Damen das die beiden eine erfolgreiche Nacht hinter sich hatten. „Ich hoffe ihr habt nicht zu lange auf uns gewartet.“ Sagte Kyrie sofort und strotzte förmlich vor Tatendrang als sie die beiden Ankommenden sogar fröhlich in die Arme nahm und sie innig herzte. „Wir sind schon voraus gegangen weil das Magenknurren von meinem `Verlobten´ fast schon Zimmerlautstärke erreicht hatte.“ Sie kicherte vergnügt und von Nero war ein kaum wahrnehmbares Schnaufen zu hören. Er hatte die Anspielung offenbar verstanden. „Als ihr nicht unten aufgetaucht seid dachten wir schon das ihr hier sein werdet.“ Antwortete lady und setzte sich an einen freien Platz. „Wie habt ihr eigentlich den Rest des Abends noch verbracht?“ Fragte Nero um vom Thema abzulenken was im Anbetracht der Situation zwar von ihm gut gemeint aber für Trish ein denkbar schlechter Themenwechsel war. Sie verkniff sich die Lippen und betete das sie niemand ansprechen würde. Noch wollte sie nicht das jemand von ihr etwas erfuhr- überhaupt wollte sie nicht das jemand etwas ´davon´ mitbekam! Schlimm genug das Lady nun wusste was vorgefallen war. Fehlte nur noch das Dantes Neffe und dessen Verlobte Wind von der Sache bekamen. Jedoch bezweifelte Trish das weder Nero noch Kyrie das so schwer nehmen würden wie es Lady tat. Allerdings kannten sie Dante und Trish selbst nicht so gut wie es Lady tat, was ihre Reaktion besser erklären würde. „Wir haben noch etwas gefeiert aber dann hat sich alles so ziemlich schnell wieder aufgelöst.“ Erzählte Lady gelassen ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. „Das hier ist wirklich ein gutes Hotel muss ich sagen. Der Zimmerservice ist wirklich 1A.“ „Ja und erst die schick eingerichteten Zimmer.“ Schwärmte Kyrie. „Habt ihr die Aussicht gesehen? Unser Zimmer war so hoch hoben das wir über fast ganz Las Vegas blicken konnten.“ „Was denn?“ Lady zog amüsiert eine Augenbraue nach oben und stützte ihr Kinn auf eine Hand. „Ihr hattet noch Zeit für den schönen Ausblick? Dann habt ihr wohl etwas nicht ganz richtig gemacht. Schämt euch ihr beiden!“ Sofort bekamen beide, Nero wie auch Kyrie schlagartig ein putenrotes Gesicht was alle anderen am Tisch auflachen ließ. Sogar Trish konnte sich wieder etwas entspannen. Zum Glück ging es hier nicht wirklich um sie sondern nur um das zukünftige Brautpaar- ein Glück... „Morgen.“ Tönte plötzlich die dunkle Stimme des Halbdämonen weiter hinter ihnen an ihr Ohr. Dante war wach und wie immer in seiner roten Montur unterwegs, seine Standardklamotten also. Hingegen in Las Vegas sowieso so viele Paradiesvögel herumrannten das ein Knallkopf mehr oder weniger auch nicht auffiel. „Guten Morgen Dante!“ Grüßte Kyrie ihr neu hinzu gewonnenes Familienmitglied. „Morgen Dante.“ Bekam er sogar von Nero zu hören der das ganze nicht so stürmisch wie seine Verlobte anging. „Na? Wie haben die Turteltauben die Nacht verbracht?“ Fragte Dante mit einem süffisantem Grinsen auf den Lippen das Kyrie und auch Nero erneut die Schamesröte ins Gesicht stieg. „Offenbar nicht so gut.“ Setzte Lady noch einen oben drauf. „Stell dir vor Dante, sie hatten Zeit in ihrem Hotelzimmer den Ausblick zu genießen.“ „Was?“ Sichtlich schockiert sah Dante die beiden entsetzt an. „Nero! Ich bin schockiert! Nach allem was ich dir beigebracht habe!“ Sofort war es schlagartig still und Kyries Gesichtsfarbe konnte inzwischen locker mit einer Tomate mithalten. Nero hingegen sah so aus als wolle er sich nur im nächstbesten Loch verkriechen das sich hoffentlich bald zu seiner Rettung auftat. „Seid doch nicht so gemein zu den beiden.“ Lachte der gute Bekannte von Nero den sie ebenfalls nach Las Vegas eingeladen hatten und sofort bekam dieser einen dankenden Blick von dem Brautpaar. „Wir sind nicht gemein, wir sagen nur die Wahrheit.“ Sagte Lady mit erhobenem Zeigefinger. „Allerdings, dass tun wir.“ Gab Dante hinzu. „Wer´s glaubt wird selig.“ Muffelte Trish verdrießlich und zog damit sofort ein Augenpaar auf sich. Das von Dante natürlich. „Trish? Was ist los? Schlecht geschlafen?“ Ganz böse Dante! Ganz- ganz böse! Trish sah ihn mordlüstern an. „Sag du es mir doch, Dante.“ Seinen Namen betonte sie noch einmal kräftiger um ihrer Wut Luft zu machen da sie noch immer davon überzeugt war das Dante irgendwas mit ihr in der Nacht angestellt hatte an das sie sich nur nicht erinnern konnte. Freiwillig mit dem in ein Bett? Nur wenn die Ziege angebunden ist! „Was hast du denn Trish?“ Fragte Kyrie sofort etwas überfürsorglich. „Hast du keine gute Nacht gehabt?“ „Doch doch, das schon.“ Winkte Trish mit ihren Händen das ganze ab. „Aber na ja... Ich schlafe immer etwas schlechter in Hotelbetten weißt du Kyrie. Die erste Nacht ist immer die schlimmste.“ „Die erste Nacht?“ Schmunzelte Lady breit und bekam dafür einen Stoß von Trishs Fuß. „Sagt mal Leute,“ beendete Nero dann zum Glück diese Diskussion. „Wollen wir uns nicht langsam mal etwas zu futtern holen? Ich hab Hunger.“ „Ja, das ist eine gute Idee!“ Fiel Lady sofort mit ein. „Komm schon Trish, wir gehen uns was zu essen holen, Kyrie, willst du auch mitkommen? Wir Frauen so unter uns? Die Männer können ruhig mal alleine sein!“ Natürlich wollte Kyrie, auch wenn sie dadurch das noch lauter werdende Grummeln von Nero auf sich nehmen musste der eigentlich gar nicht mehr so lange warten wollte. „Er wird es überleben.“ Sagte Lady als sie Kyries verunsicherten Blick bemerkte der zu ihrem Verlobten ging. „Allerdings. Er wird es noch haben das er zurück stecken muss.“ Giftete Trish und ging den beiden Damen voraus auf den großen Tisch mit den aufgetürmten Essen zu. „Was hat sie denn?“ Fragte Kyrie leise zu Lady gebeugt. „Irgendwie sieht sie gar nicht glücklich aus.“ „Sie muss nur lernen das sich nicht alles im Leben kontrollieren lässt, das ist alles.“ Seufzte Lady schwer. „Was meinst du denn damit?“ Fragte Kyrie zurück. „Irgendwann erzähl ich es dir bestimmt.“ Sagte Lady und folgte der voran gegangenen Trish. Es tummelten sich viele Menschen vor dem großen Tisch der immer wieder von eifrigen Kellnern und Kellnerinnen neu befüllt werden musste. Die hatten garantiert auch keinen einfachen Job zu machen, so zwischen all den Leuten mit gut befüllten Blechen. Einzig und allein die Getränke konnte man sich hier nicht holen. Dafür musste man an die einige Tische weiter aufgestellte Saftbar gehen. Die Koffeinliebhaber wurden von dem eifrigem Hotelpersonal mit den dazugehörigen Kannen mit ihrem heißgeliebten Getränk verwöhnt und zusätzliche Kännchen am Tisch die mit Sahne, Milch und Zucker gefüllt waren rundeten das Ganze ab. „Normalerweise wird man doch immer am Platz bedient, oder irre ich mich da?“ Fragte Kyrie unterdessen die mehreren Männern dabei zusah wie sie langsam mit gut gefüllten Tellern zu ihren Plätzen zurück kehrten. „Von wegen. SO ist es viel besser die Leute zu bedienen.“ Erklärte Lady und schnappte sich eine große Mandarine während sie darauf wartete das zwei dickere Damen endlich ihren wuchtigen Körper in Bewegung setzten und hoffentlich noch etwas für den Rest der Hotelgäste übrig ließen. „Gibt es hier auch etwas für jeden Geschmack?“ Fragte Kyrie neugierig weiter die sich nicht vorstellen konnte das an so einer großen Tafel an jeden gedacht wurde. „Es gibt doch auch Menschen die auf Sachen im Essen allergisch sind oder die Vegetarier, was machen die denn?“ „Brot fressen?“ Fragte Trish der ganzen Fragen müde geworden. Was wusste das Mädchen überhaupt von der Welt? Hatte sie zwanzig Jahre ihres Lebens nur in einer Scheune, im hintersten Eck auf Fortuna zugebracht? „Es gibt hier für jeden etwas, soviel kann ich dir versichern.“ Schlichtete Lady das Thema und zeigte damit auf kleine Kärtchen die auf den Tischen und um das Essen verteilt aufgestellt waren. „Auf denen steht drauf was drinn ist. So weiß jeder was für ihn gut ist und was nicht.“ „Und falls nicht ist es nicht die Schuld des Hotels.“ Trish, Lady und Kyrie sahen sich verdutzt an. Wer hatte das gesagt? Es war eine tiefe Männerstimme gewesen aber von wo kam sie her? Die drei Frauen blickten sich um und auf Ladys verdutztes Gesicht hin blickten auch Trish und Kyrie in die Richtung in die Lady sah. Hinter Kyrie stand ein Mann, ein verdammt großer Mann. Mindestens so groß wie Dante und mit einem charismatischen Lächeln das eine Frau ganz weiche Knie bekommen könnte. Kyrie drehte sich ebenfalls um und sah zuerst nur einen langen weißen Kutschermantel der schon etwas abgetragen wirkte, dazu noch Schuhe die hingegen des Mantels einen relativ neuen Eindruck auf sie machten, fast so als würden sie selten benutzt werden. Ihre Augen wanderten langsam nach oben und als sie in das Gesicht des Fremden blickte sah man für einen winzigen Moment richtigen Unglauben, dann aber weiteten sie sich und Kyrie strahlte mit einem Mal von einem Ohr zum anderen den Fremden an und lachte ihn herzlich an. „Meister Vincent? Was tut ihr denn hier?“ „Die brauchen aber ganz schön lange.“ Seufzte Nero der nicht sofort aufstehen wollte um seiner Verlobten hinterher zu dackeln wie ein liebestoller Kerl. „Frauen eben. Brauchen bei allem etwas länger.“ Seufzte Dante schwer. „Egal ob es sich ums einkaufen, Klamotten aussuchen oder nur um den Toilettengang handelt, die brauchen immer für alles eine Ewigkeit. Soll so eine Art Test für die Männer sein.“ „Bist du dir sicher?“ „Nein aber anders kann ich mir dieses Phänomen nicht logisch erklären.“ „Vielleicht gibt es da keine Logik, schon mal daran gedacht?“ Fragte Nero zurück der langsam der Sache mit den Frauen auf die Spur kam. „Gedacht schon aber eines kann ich dir aus einem reichhaltigem Erfahrungsschatz, Frauen betreffend sagen mein kleiner Neffe: Irgendwann suchst du nach vernünftigen Erklärungen damit du besser mit ihnen und ihren Entscheidungen klar kommst, glaub mir.“ „Aber Kyrie ist nicht so wie andere Frauen.“ Sagte Nero bestimmend und verschränkte die Arme vor der Brust was Dante mit einem lauten Lachen abtat. „Gib Trish und Lady nur noch ein paar Tage und dann haben sie deine Freundin auch auf den Geschmack gebracht lange, sinnlose Shoppingtouren zu machen ohne jeden Sinn und Verstand!“ Anscheinend malte sich Nero gerade wirklich aus wie seine Kyrie sich unter der Fittiche von den beiden toughen Dämonenjägerinnen entwickeln könnte und die Vorstellung an eine kleine Lady oder eine Trish nur in rot machte ihm verdammt Angst! „Komm schon! Nimm´s nicht so schwer! Irgendwann ist jeder drann!“ Scherzte Dante und klopfte Nero versöhnlich auf die Schulter, wohl in der vagen Hoffnung ihm damit etwas Mut machen zu können. „Meister Vincent?“ Fragte Lady verdattert und blickte den Mann an den sie von gestern Abend noch so gut in Erinnerung hatte. „Du kennst ihn Kyrie?“ Fragte Trish verwirrt die noch immer unter ihrem Blackout zu leiden hatte und nicht so wirklich wusste wer da vor ihnen stand. Der Mann war groß gewachsen und ziemlich gut gebaut. Außerdem hatte er starke, breite Schultern an denen man sich sicher gut anlehnen konnte. Schwarzes zotteliges Haar hing ihm dabei ins Gesicht das die Sicht auf seine Augen verdeckte die Grün zu sein schienen und besonders wegen der dunklen Haut und den schwarzen Augenbrauen wie zwei Türkise zu leuchten schienen. Sein Lächeln, dass noch durch den Glanz der grünen Augen verstärk wurde, war von dunklen Bartschatten umfasst. Genau wie Dante schien sich auch dieser Mann hier nicht so oft zu rasieren aber das störte die Dämonin nicht im geringsten. Sie stand auf den wilden und etwas verwegenen Typ, was sie auch mal zu Dante gesagt hatte woraufhin dieser es ebenfalls mit der Rasur nicht mehr so genau nahm. „Ich frage gerne noch einmal,“ Fing Lady noch einmal an. „Meister?“ Kyrie drehte sich wieder zu den anderen beiden Frauen um und zeigte auf Vincent. „Haben ich und Nero euch noch nichts von ihm erzählt?“ „Nicht das ich wüsste.“ Sagten Lady und Trish wie aus einem Mund. Kyrie sah den Dunkelhaarigen freundlich an. „Warum stellt ihr euch nicht selbst vor?“ „Ich dachte das habe ich gestern schon.“ Sagte der Mann erneut und sah dabei besonders Trish an welche aber mit dieser Anspielung überhaupt nichts anzufangen wusste- wie auch- ohne jegliches Backup? „Ach, sie sind der Mann von gestern?“ Fragte Lady und tat dabei so als würde sie ihn erst jetzt wiedererkennen. „Stimmt, jetzt erkenne ich sie!“ Lügnerin. „Was machen sier?“ „Ich bin ein Hotelgast wie jeder hier auch.“ Lachte der Mann und legte anschließend eine Hand auf Kyries Schulter. „Eigentlich bin ich ja schon seit gestern hier im Hotel und wollte dir und deinem Verlobten gratulieren aber die Arbeit- du verstehst.“ Kyrie winkte sofort ab. „Nicht doch! Ich weiß doch wie beschäftigt ihr immer seid, Vincent-dono, ihr braucht euch überhaupt nicht zu entschuldigen! Es ist schön das wir euch wenigstens heute sehen können.“ „Das freut mich.“ Lachte der Mann offenherzig das man zwei kleine Grübchen in seinem Gesicht erkennen konnte die ihn adrett wirken ließen. „Könnte mir bitte jemand erklären was hier los ist?“ Fragte Lady und mischte sich damit wieder in das Gespräch zwischen den beiden ein. „Natürlich Lady!“ Sagte Kyrie heiter. „Ich werde euch alles erklären aber lasst uns doch zuerst an unseren Tisch zurück gehen! Nero freut sich bestimmt auch euch wieder zu sehen, nachdem ihr euch so lange nicht mehr auf Fortuna habt blicken lassen!“ Sie wirkte fast schon beleidigt als sie das sagte und Vincent schien das ganze auch etwas unangenehm zu sein das er sich verlegen einige seiner Haarsträhnen richtete. „Ich wollte ja eher kommen aber die Arbeit.“ „Wie sagt Nero so schön? Wenn es nicht die Arbeit bei ihm ist, dann ist es eine andere Arbeit.“ Lachte Kyrie heiter über diesen sinnlosen Witz der aber bei ihrem alten Freund wie die Faust aufs Auge passte. „Ich muss eben hart für meine Lorbeeren arbeiten.“ Schmunzelte Vincent vergnügt, sich dabei am Kinn kratzend. „Wo ist dein Verlobter eigentlich? Ich habe ihn heute noch gar nicht gesehen.“ „Nero wartet mit den anderen darauf das wir vom Essenstisch wegkommen.“ Schaltete sich nun auch Lady in das Gespräch der beiden ein. „Stimmt, sollten wir das auch nicht langsam mal tun? Am Ende zerkauen die beiden Vielfräße noch die Tischplatte.“ Meinte Trish mit einem Kopfnicken nach hinten was von den anderen beiden bestätigt wurde. „Ich gehe schon mal zurück.“ Sagte Kyrie und wandte sich schon zum gehen um. „Ihr habt ja kaum was auf den Tellern.“ „Wir brauchen nicht so viel.“ Erklärte Lady entschieden. „Die Figur, du verstehst.“ Dabei wurde ihr Gesicht von einem Lächeln geziert das sie sonst immer nur hatte wenn ihr ein Hintergedanke durch den Kopf geschossen kam der eigentlich schon verboten gehört hätte. Trish kannte dieses Lächeln, konnte aber sich nicht denken was Lady vorhatte. Ein Seitenblick zu dem neu dazugestoßenem Freund Kyries ließ sie ungefähr ahnen worauf Lady hinaus wollte. Ein Treffen der beiden Platzhirschen- wie interessant! Wie würde Dante wohl auf den Mann reagieren von dem er erst gedacht hatte, ihn losgeworden zu sein? Und vor allem: Was wusste Vincent über die vergangene Nacht das Trish sich so hatte gehen lassen? Trish wandte sich zu Vincent um und als er ihren fragenden Blick bemerkte, schenkte er ihr nur ein charmantes, liebreizendes Lächeln und nickte ihr freundlich zu das ihr gleich ganz warm wurde. Was war nur an diesem Mann das sie so völlig neben der Spur fahren ließ? Trish wandte sich wieder um und richtete ihren Blick stur auf den Boden gerichtet damit sie den Mann mit der seltsamen Aura nicht wieder ansehen musste. „Reiß dich zusammen Trish!“ verlangte ihre innere Stimme von ihr. „Du kannst dich nicht so aufführen wie ein verliebtes Schulmädchen- vor allem nicht wenn die anderen davon was mitbekommen könnten!“ Es stimmte, nichts auf der Welt war ihr so wichtig wie den letzten, noch ihr verbliebenem Rest ihrer Selbstachtung aufrecht zu erhalten und sollte es nur zum Schein sein. Niemand sollte merken wie es wirklich in ihr aussah, dass würde sie hoffentlich noch zu verhindern wissen. Kapitel 2: Tiefe Abneigung gegen... ----------------------------------- „Tiefe Abneigung gegen...“ Hätte man Trish in diesem Augenblick gefragt was ihr lieber gewesen wäre, sich in eine Eiserne Jungrau sperren zu lassen oder sich zusammen mit dem fremden Mann und Dante an einen Tisch zu setzen, sie hätte sich wohl für die Jungfrau entschieden. Inzwischen kam ihr alles wie ein schlechter Witz vor bei dem es darum ging ihr die größtmöglichste Blamage zu ermöglichen. Sie fühlte sich hoffnungslos und allein gelassen und langsam glaubte Trish das sich alle gegen sie verschworen hatten- insbesondere die Männer natürlich. „Ich kann es noch immer nicht glauben das ihr euch kennt.“ Sagte Lady fast schon geschockt zu Kyrie die gut gelaunt neben Vincent herging der sich für die wenigen Minuten des Ganges, der Trish wie der Gang zum Schafott vorkam, in Schweigen hüllte. „Wir erklären es euch aber erst mal lasst uns zurück gehen, dann können sich die anderen ihr Essen holen.“ „Oh, ich glaube das Dante etwas gesagt hat von einer Diät die er anfangen möchte.“ Säuselte Lady mit einem schiefen Seitenblick zu Trish welche nur den Kopf verdrehte und erneut mit den Augen rollte. „Diät?“ Fragte Kyrie verdattert zurück die den Wink von Lady nicht verstanden hatte- zum Glück für Trish. Leider waren sie auch viel schneller bei den anderen als Trish gehofft hatte. Aus irgendwelchen Gründen hatten sie einen deutlich schnelleren Zahn zugelegt und Trish schob das einfach darauf das dieser Vincent wohl längere Beine haben musste, anders konnte sie es sich nicht erklären. Dante saß an dem runden Tisch seitlich zum Gang so das er einen guten Blick aus dem Fenster hatte und die Damen mit ihrer neuen Begleitung schon hatte kommen sehen. Das Gesicht das er dabei aufsetzte war eine Mischung aus Unglauben und dem leichten Anflug von Wut? Trish konnte den anderen Ausdruck in seinem Gesicht nicht so wirklich zuordnen da sie ihn so selten erlebt hatte. Nun drehte sich auch Nero um und sah die kleine Gruppe zurück kommend. „Na endlich seid ihr....“ Dann bemerkte er den neuen Gast und seine Stirn legte sich nachdenklich in Falten bevor seine Augen fast schon zu strahlen anfingen. „Lord Vincent?“ «Jetzt ist er schon ein Lord oder was?« Fragte sich Trishs innere Stimme und ein Blick in Ladys und in Dantes Richtung verrieten ihr das sie wenigstens mit dieser Ansicht nicht ganz allein dastand. Es war so untypisch für Nero sich so offenkundig über etwas zu freuen aber die Anwesenheit des Fremden schien ihm sehr viel zu bedeuten so das Nero sogar aufstand um ihm die Hand zu reichen und sich kurz auf die Schulter klopfen zu lassen. Vincent überbrachte für Kyrie und Nero seine besten Wünsche für die Zukunft und entschuldigte sich nochmals dafür das sie sich gestern verpasst hatten. „Ich bin sehr spät angekommen wisst ihr und da haben wir uns wohl dann schon verpasst.“ Meinte der schwarzhaarige Mann leicht betrübt. Gerne hätte er den beiden früher gratuliert. „Das macht doch nichts.“ Winkte Kyrie ab und strahlte Nero fröhlich mit ihrem unschuldigen Lächeln an. „Wir haben ihn eben erst hinten am Tisch getroffen, habt ihr ihn nicht gesehen?“ „Nein aber das wundert mich auch nicht.“ Sagte Nero überzeugt. „Könnte uns bitte endlich jemand aufklären?“ Fragte Lady noch einmal die das ganze noch immer nicht so ganz verstand. „Wer ist der Herr hier und warum freut ihr euch so wie Honigkuchenpferde?“ „Na weil wir ihn schon so lange kennen!“ Lachte Kyrie. „Und wieso kennt ihr ihn schon solange?“ Fragte Trish weiter, die Arme vor der Brust verschränkend. „Ach, das ist eine lange Geschichte.“ Kam es dann von Vincent mal wieder der bislang immer schön zurück gehalten hatte. „Na dann schieß mal los, bevor das Mittagessen aufgetischt wird.“ Mischte sich Dante miesgelaunt in das Gespräch ein dem irgendwas auf den Magen geschlagen haben musste. Sein Blick schien den Fremden förmlich zu durchbohren. Jeder einzelne Nerv on Dante schien angespannt zu sein und er machte offensichtlich keinen Hehl daraus das ihm die Anwesenheit des Fremden unangenehm war. Diese miese Stimmung ignorierten aber die meisten, abgesehen von Lady und Trish die das seltsam fanden wie sich Dante auf einmal benahm, schoben das aber auf das sogenannte „Platzhirsch-Verhalten“. Dante musste einfach lernen mit einem anderen Stier im Ring auszukommen ob er wollte oder nicht. Vincent durfte sich auf einen freien Stuhl neben Lady und Trish setzen und hatte sich selbst nur ein Getränk mitgebracht zusammen mit einer Kaffeetasse die gut gefüllt zu sein schien mit der braunen Flüssigkeit die hier fast jeder trank. Eigentlich sollten jetzt die anderen sich etwas zu essen holen was aber Nero auf später verschob da er nun lieber sich mit dem anderem unterhielt und auch Dante fing heute auf unerklärliche Weise lieber eine Diät an. Das Ehepaar und der gute Bekannte von Nero und Kyrie, die diesen Vincent zu kennen schienen standen dafür auf um sich etwas noch vom Frühstück holen zu können. Unterdessen blieben die anderen zurück und hörten dem Gespräch zwischen Nero, Kyrie und besagtem Vincent zu das für den Anfang nur aus nichtssagendem Smalltalk bestand. Offenbar hatte auch Vincent eine Einladung bekommen, wusste aber bis zu letzt nicht ob er ihr nachkommen konnte. Seine Arbeit hielt ihn ziemlich auf trapp und das wohl sehr gut wissend hatten Kyrie und Nero ihm angeboten, er solle nur kommen wenn es ihm sein Zeitplan wirklich erlaubte. Das er jetzt wirklich aufgetaucht war, wenn auch am letzten Tag war eine große Ehre für die beiden. „Ihr hättet doch auch sagen können das ihr etwas später kommt.“ Meinte Nero dann im Laufe des Gespräches. „Wir hätten auch auf euch gewartet.“ „Aber dann wäre es doch nicht mehr eure Feier gewesen. Bei einer Verlobung geht es nicht darum ob ein einzelner Gast auftaucht oder nicht.“ Sagte Vincent im andächtigen Tonfall. „Wegen mir warten? Wirklich nicht. Ich bin froh das ich noch rechtzeitig gekommen bin, so kann ich euch wenigstens jetzt noch persönlich gratulieren.“ „Ja, es ist wirklich toll das ihr vorbeigeschaut habt- so ganz nebenbei.“ Flunkerte Kyrie amüsiert und stieß ihren Verlobten n die Seite. „Ihr seid sicher nur im Vorbeigehen hier vorbeigekommen oder? Gebt es ruhig zu!“ Vincent lachte verlegen auf und Kyrie schnippte mit den Fingern. „Seht ihr? So gut kennen wir euch schon.“ „Das ist fast schon beängstigend.“ Lachte Vincent und rieb sich verlegen den Kopf. „Ein Notruf hat mich hierher gebracht um ehrlich zu sein sind es sogar mehrere.“ „So schlimm?“ Fragte Kyrie sofort und sah Vincent mitfühlend an. „Habt ihr allen helfen können?“ „Den meisten ja aber leider nicht allen. Irgendwann sind auch mir die Hände gebunden.“ Seufzte Vincent schwer und wiegte sich etwas in seinem Sitz hin und her. „Kaum zu glauben das es etwas gibt das selbst euch zu schaffen macht.“ Gab Nero fast schon ungläubig von sich. „Dabei dachte ich immer ihr könntet es mit jedem Dämonen aufnehmen.“ «Dämonen?« Das Wort stand zwischen den Anwesenden so schnell im Raum das sie es kaum bemerkt hatten. Lady war die erste die langsam Begriff was Nero und Kyrie meinen könnten mit dem „dauernd beschäftigt sein“ und ihr Kopf ging langsam, ganz langsam zu Vincent hinüber und sah ihn genauer an. Saß dort etwa ein weiterer Dämonenjäger? „Lord Vincent ist einer der Besten in seinem Gewerbe!“ sagte Kyrie mit unverblümten Stolz in der Stimme. „Wir kennen ihn schon seit Jahren, nicht wahr Nero?“ Nero nickte. „Er war schon ein guter Freund Credos und von... Sanctus.“ Der Erwähnung des alten Knackers der am Ende genauso durchgeknallt war wie alle anderen die von der Finsternis besessen waren, sorgte dafür das sich die Stimmung am Tisch für einen winzigen Moment wieder legte. Die Traurigkeit von vor zwei Jahren holte sie wieder ein als sie erkennen mussten das sie einem großen Irrtum auferlegen waren. „Ich gebe zu, das ich lange Zeit nicht mehr auf Fortuna war.“ Sagte Vincent nach einer Weile schwer. „Als ich das letzte Mal dort zu Besuch war hatte sich Lord Sanctus noch nicht so... verändert. Es schmerzt das ein so weiser Mann der Finsternis verfallen ist. Ein großer Verlust.“ „Ihr müsst euch nicht entschuldigen.“ Meinte Kyrie darauf mit gesenkter Stimme. Auch Nero wollte anscheinend etwas sagen das Vincent mit seinem schlechten Gewissen half. „Ihr ward immer für uns da wenn wir euch gebraucht haben. Außerdem haben wir die Sache mit Sanctus ganz gut unter uns `Inselbewohner´ ausgemacht, oder findet ihr nicht?“ „Trotzdem.“ Vincent schüttelte den schwarzen Schopf das seine Haare umherflogen bevor sie sich wieder glatt an seinen Kopf legten. „Ich hätte mehr für euch Kinder tun sollen, vielleicht hätte ich noch etwas verhindern können. Wenigstens Credo...“ Er seufzte schwer und man sah ihm deutlich das schlechte Gewissen an. Das er nicht da war als diese Menschen ihn so dringend gebraucht hatten verfolgte ihn bis heute und nagte an seinem Gewissen. „Ich komm mir langsam vor wie ein Plattenspieler.“ Sagte Lady mit einem Mal. „Aber ich wiederhole mich gerne, Lord Vincent ist wer jetzt genau?“ „`Lord Vincent´“ erwiderte Vincent sofort. „Ist ein alter Freund der Familie.“ „Und offensichtlich ein Dämonenjäger, genau wie wir.“ Trish sah zu Dante von dem sie das erste Mal so etwas wie offensichtliche Feindschaft gehört hatte. Konnte der Halbdämon etwa wirklich nichts mit dem anderen Mann anfangen? Warum? Leicht verwundert sah sie ihren Partner an und fragte sich einmal mehr was in seinem Kopf wohl vorging. Dante bemerkte das er angesehen wurde und erwiderte Trishs fragenden Blick. Trish und Dante sahen sich aber nur ein paar Sekunden lang in die Augen bevor Dante sich dann genervt abwandte. Es war das erste Mal das Trish erlebte wie der Halbdämon offen jemanden zeigte das er ihn nicht mochte. „Wir kannten ihn schon da waren wir noch ganz klein.“ Erzählte Kyrie unterdessen weiter. „Er war ein gerngesehener Gast auf Fortuna und hat dort sogar lange Zeit Dämonenjäger ausgebildet.“ „Dann aber wurde es langsam für ihn und seine Leute zu klein auf Fortuna und sie mussten sich einen anderen Platz suchen wo sie sich niederlassen konnten.“ Fuhr Nero fort. „Als dann die Sache mit Lord Sanctus geschah, kehrte Lord Vincent kurz darauf wieder zurück und erklärte uns das er uns beim Wiederaufbau von Fortuna helfen würde und das hat er dann auch getan.“ „Umsonst?“ Fragte Dante bissig und bekam dafür einen strafenden Blick von Kyrie, Nero und Trish. „Umsonst nicht gerade.“ Gab Vincent offen zu. „Ich war schon lange auf der Suche nach einem geeigneten Platz als Basis für mich und meine Leute. In Europa haben wir bereits für Frieden gesorgt, jedenfalls im weitesten Sinne und nun wollte der Großmeister meines Ordens hier nun einen neuen Platz suchen von dem wir aus kooperieren können.“ „Das hört sich ja so an als würdest du einer echt großen Gefolgschaft angehören.“ Staunte Lady der man schon die Dollarscheine in den Augen ansehen konnte. „Groß nicht sonderlich aber sehr effektiv würde ich sagen. Die neuen Templer tun was sie könne“ „DIE TEMPLER?!“ Spuckte Dante plötzlich aus der sich fast an seinem Kaffee verschluckt hatte. „Wer ist denn auf den bescheuerten Namen gekommen?“ „DANTE!“ Wies ihn sofort Trish zurecht und auch von Lady war ein wütendes „Halt die Klappe, Idiot!“ zu hören. „Was denn? Wisst ihr überhaupt wer die Templer waren?“ Fragte Dante angepisst zurück. „Mich wundert eher das DU weißt wer die Templer waren.“ Gab Lady spitz zurück und bekam dafür sofort einen giftigen Blick von Dante zurück. „Bitte entschuldigt ihn.“ Seufzte Nero. „Mein Onkel kann manchmal ziemlich bescheuert sein.“ „Du brauchst mich nicht in Schutz zu nehmen Nero.“ Sagte Dante scharf und erneut wurde er dafür mit Blicken wie Messer von Trish und Lady attackiert. „Keine Sorge,“ Schmunzelte Vincent versöhnlich. „Die Reaktion bin ich schon gewöhnt und die meisten haben ja Recht mit ihrer Meinung. Es hört sich schon etwas albern an wenn man in der heutigen Zeit von einem Orden spricht der eigentlich vor etlichen Jahren aufgelöst wurde- und das nicht gerade auf die freundlichste Art und Weise, dann kann ich die Menschen scohn gut verstehen.“ „Aber deswegen braucht man sich nicht gleich so aufzuführen wie ein kleines Kind.“ Meckerte Trish und sah Dante strafend an. „Schon gut. Ich bin´s ja gewöhnt und außerdem war das noch eine von den eher harmloseren Reaktionen auf den Orden.“ Winkte Vincent mit einer Engelsgeduld ab. „Ich hab von einem Orden gehört der in Frankreich und Spanien derzeit so viele Wellen schlagen soll.“ Fing Lady noch mal an, nachdenklich einen Finger an ihre Nasenspitze gelegt. „Wenn es stimmt was die Gerüchte sagen, dann gibt es in beiden Ländern derzeit nicht mehr als 12 Prozent von verzeichneten dämonischen Aktivitäten. Ihr habt ganz schön dort unten aufgeräumt.“ „Nicht nur dort. Wir sind derzeit damit beschäftigt in ganz Europa sämtliche alchimistisch hergestellten Dämonentore zu finden und sie unschädlich zu machen. Ist gar nicht so einfach denn die meisten Alchimisten schützen ihre Werke natürlich hervorragend oder nach all den vielen Jahren stehen plötzlich ein paar Häuser drauf und alle wundern sich warum es in denen mehr Spukt als sonst wo.“ Vincent seufzte und nahm einen tiefen Schluck aus seiner Kaffeetasse. „Scheint ja einrecht anstrengender Job zu sein den sie sich da herausgesucht haben.“ Sagte Trish anerkennend und bekam dafür sofort einen freundlichen Blick von Vincent zurück, was mit einem wütendem Schnaufen von Dante kommentiert wurde aber Trish tat einfach mal so als hätte sie es nicht gehört. „Bitte, ihr könnt mich gerne Vincent nennen. Ich sage es Nero und Kyrie auch schon lange das sie mich nicht immer so ansprechen sollen aber sie tun es trotzdem.“ „Dafür können wir nichts. Wir haben es eben so gelernt.“ Verteidigte sich Nero. „Das spricht wider unserer Natur. Gebt unseren Erziehern die Schuld die uns immer zusammengeschissen haben wenn wir es nicht taten. Außerdem war Sanctus früher immer total sauer wenn ihr nicht mit Respekt behandelt worden seid.“ „Stimmt. Kannst du dich noch daran erinnern wie sich Agnus mal gegen Lor- ich meine, Vincent erheben wollte und Sanctus hat ihn darauf fast einen Kopf kürzer gemacht.“ „Agnus hat nie gewusst was wirklich gut für ihn ist.“ Seufzte Nero kopfschüttelnd der sich an die letzte Begegnung mit dem verrückten Wissenschaftler nur gut erinnern konnte. „Ich hab ihm damals schon gesagt das es keine gute Idee ist Dämonenlöcher zu erforschen.“ Sagte Vincent ebenfalls darauf. „Der brauchte nicht zu jammern, ich habe ihn mehr als einmal gewarnt.“ „Und gedankt hat er es euch- ich meine dir, nie.“ Nero tat sich sichtlich schwer damit anerzogene Verhaltensmuster abzugewöhnen. „Jedenfalls war Agnus danach nicht wirklich mehr derselbe.“ „Tja, wir wissen ja jetzt alle warum.“ Sagte Dante und lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Und was genau macht ein ´Templer´ hier in Las Vegas?“ Fragte Lady amüsiert den dunkelhaarigen Mann. „Ich weiß ja das ihr Orden schon früher dafür bekannt war bare Münze machen zu können aber gilt das noch heute?“ „Wir müssen auch von etwas leben.“ Konterte Vincent. „Wir brauchen Geld zum Leben wie jeder andere auch. Wir versuchen zwar so gut es geht unendgeldlich zu arbeiten, besonders in letzter Zeit wo viele Jugendliche dem Okkultismus Gehör schenken aber es lässt sich immer nicht vermeiden.“ „Jugendgruppen die sich mit Okkultismus beschäftigen? Davon habe ich doch erst vor einiger Zeit etwas gelesen.“ Sagte Trish. „Da soll es doch so eine Gruppe von jungen Menschen gegeben haben die während einer spiritistischen Sitzung einen Geist heraufbeschworen haben sollen der- nicht sehr menschenfreundlich war.“ “Richtig.“ Nickte Vincent. „Und in solchen Fällen wissen die wenigsten an wen sie sich wenden sollen. Ich kenne zwar eine Menge guter Weißmagier und Schamanen aber die können ja auch nicht immer und überall sein. Leider laufen auf ziemlich viele schwarze Schafe da draußen herum die uns, die wir diesen Beruf ernsthaft und in guter Absicht ausüben, ganz schön schwer machen.“ “Und was machen Jugendliche die von einem Geist verfolgt werden?“ Höhnte Dante. „110 wählen oder wie sieht das aus?“ „Dante!“ Zischte Trish zu dem weißhaarigem Halbdämonen herüber, in der vagen Hoffnung er könnte sich mal wieder etwas beruhigen. „Wir können nicht überall sein und leider werden wir meistens erst dann gerufen wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.“ Entgegnete Vincent erneut ruhig der herrischen Frage Dantes und Trish fragte sich ob der Mann immer so ruhig war oder ob er jetzt im Moment einfach keine Lust hatte sich auf einen Streit mit Dante einzulassen. „Bei mir wird es auch nicht anders sein als bei euch. Die meisten Aufträge bekommen wir über Mundprogaganda, das ist dann schon aber alles.“ „Was du meinst ist wohl das einer von euch Klinkenputzen geht.“ Bemerkte Dante spitzfindig- bekam dafür aber sofort wieder einen heftigen Stoß von Trish verpasst. „Und beim nächsten Mal kämme ich deine Haare mit Drehstrom, dasd du dich darauf verlasen kannst!“ zischte Trish böse die das Verhalten ihres Partners gar nicht mehr witzig fand. Dante benahm sich einfach unmöglich und sie wusste nicht einmal warum das so war. „Wie lange bleibt ihr eigentlich in der Stadt?“ Fragte Kyrie um vom Thema abzulenken und auch weil es sie interessierte. „Habt ihr überhaupt etwas erreichen können?“ Daraufhin wurde der schwarzhaarige Mann wieder still und er senkte seinen Kopf. Es schien so als war ihm dieses Thema mehr als nur unangenehm und Trish konnte nur ahnen das man ihn zu spät um Hilfe gebeten hatte. „Oh.“ Sagte auch Kyrie die nun verstanden hatte was Vincents betretenes Schweigen zu bedeuten hatte. „Wir können nicht immer helfen.“ Sprach Lady vorsichtig die auch schon ein paar Mal gerufen wurde als es schon fast zu spät war. Aber jeder der seinen Lebensunterhalt als Dämonenjäger aufkommen musste hatte schon mal in der Richtung so seine Erfahrungen machen müsse, ob er wollte oder nicht. Im verlaufe des Gespräches erfuhren Lady, Trish und auch Dante das dieser Vincent mit Nachnamen auch noch ´van Hellsing´hieß, obwohl Trish und Lady später die Vermutung anlegten das es sich dabei um so etwas wie einen Künstlernamen handeln könnte. So etwas gab es oft in dem Bereich aus dem sie kamen und war nicht sonderlich unüblich- warum also nicht? Immerhin war der Name van Hellsing nicht nur durch die Romane von Bram Stoker, des Erfinders von Graf Dracula bekannt. Schon einige Jäger benutzten das Pseudonym ´van Hellsing´ für sich und so war der Name heutzutage mehr als nur der Inbegriff einer Person die sich gegen das Böse auflehnt. Trotzdem sorgte auch dieser Name dafür das Dante sich fast schon wieder zu einem bissigen Kommentar verleiten ließ was ihm dieses Mal einen 100-Volt Schlag von Trish einbrockte die ihm unterm Tisch einen heißen Blitz hinüber schickte was Lady zum lachen brachte. Sie amüsierte sich immer wieder über Trishs Erziehungsmethoden und konnte den beiden den ganzen Tag dabei zusehen wie sie ihre kleinen Spielchen untereinander austrugen. „Ich bin eigentlich mehr auf Reisen als zu Hause.“ Erzählte Vincent als die Zeit zum Aufbruch nahte. „Von daher könnte es gut passieren das wir uns noch öfters über den Weg laufen. Ich bleibe vorerst im Land um ein paar Dinge zu regeln. Wer weiß, vielleicht treffen wir uns irgendwann zufällig.“ „Das wäre wirklich schön.“ Nickte Kyrie. „Aber warum gebt ihr uns nicht einfach die Nummer von dem Hotel wo ihr unterkommt, dann können wir uns auch so jederzeit sprechen? Ich würde gerne mit euch gerne über Früher reden, was haltet ihr davon?“ Vincent dachte einen Moment sogar darüber angestrengt nach, dann musste er aber leider passen. „Das einzige was ich anbieten kann im Moment ist meine Pager-Nummer. Ihr wisst ja, ich hasse Handys.“ „Kein Wunder das man dich so schwer an die Strippe bekommt.“ Neckte Nero ihn böse mit einem gekonnten Seitenhieb. „Ich tu was ich kann damit die Leute mich erreichen können aber verlange dafür nicht das ich ständig einen von diesen nervigen kleinen Quasselkästen mit mir herumschleppe, dass kann man wirklich nicht von mir verlangen.“ Theatralisch legte Vincent seinen Handrücken an die Stirn und rollte schwermütigst mit den Augen. „Ihr wohnt doch eh die nächsten paar Wochen bei Dante oder irre ich mich da?“ Fragte Trish vorsichtig die schon seit Neros und Kyries Ankunft bei Lady untergekommen war, da Dante nicht mehr als ein freies Zimmer hatte. „Ruf doch einfach mal ins Devilmaycry durch wenn du Zeit hast Vincent.“ Machte Nero den neuen Vorschlag. „Dann wissen wir wenigstens ob es dir in den Kram passt oder nicht.“ „Stimmt, da hat er Recht.“ Nickte Kyrie. „So können wir uns gar nicht verpassen.“ „Devil may cry, was?“ Vincent rieb sich das Kinn. „Davon hab ich schon ein paar Mal gehört. Soll ja´n ziemlich schräger Bunker sein.“ „Der schräge Bunker nimmt es locker mit einem Templerorden auf.“ Verteidigte Dante sein Heim trotzig und dieses Mal blieb sogar die Erinnerung an seine guten Manieren aus. „Vielleicht komme ich darauf in den nächsten Tagen zurück. Scheint nämlich ein großer Auftrag ins rollen zu kommen für den wir jeden guten Hunter gebrauchen können. Interesse?“ Fragend warf Vincent das Angebot in die Runde und stieß dabei auf verblüffte Gesichter. Ein Hunter der freiwillig nach Hilfe fragte? Das waren ja ganz neue Töne. „Was springt dabei raus?“ Fragte Lady sofort der man erneut die Dollarzeichen in den Augen ansah. „Was ist das überhaupt für ein Job?“ Fragte Trish vorsichtiger weiter. „Gibt´s da auch was zu futtern?“ Fragte Dante eher gelangweilt als interessiert. „Immer mit der Ruhe!“ Beschwichtigte Vincent das ganze. „Dauert noch eine Zeit bis alles festgemacht ist aber ich würde mich über ein paar feste Zusagen jetzt schon freuen.“ „Was ist das für ein Job von dem man nicht sicher weiß wann er starten wird aber man schon im Vorfeld gute Leute für seinen Job braucht?“ Fragte Nero mit hochgezogenen Augenbrauen da das ganze für ihn nicht so wirklich Sinn ergab. „Es geht um die Sicherstellung eines alten Artefaktes das ausgehoben werden muss. Je mehr Dämonenjäger dabei sind, desto besser. Ich muss noch mit dem archäologischem Institut sprechen und über die Bezahlung verhandeln aber so wie aussieht wird das ein Auftrag von der großen Sorte.“ „Wenn das so ist kannst du natürlich auf uns zählen.“ Lachte Lady sofort auf und schlug sich dabei in die Hände. „Wäre doch gelacht wenn wir das nicht hinbekämen, oder?“ Aber ihr Begeisterungsausruf bekam nur wenig Zuspruch. Besonders Dante Miene war im Verlauf des Gespräches von „Mies drauf“ zu „Bloss nicht ansprechen!“ gewechselt und jede Minute die er länger mit diesem Typ in einem Raum verbachte, brachte ihn ein Stück näher an den Rand seiner Selbstbeherrschung. Ob das nun daran lag das er den Typen einfach nicht abhaben konnte oder weil er nicht mochte wie Trish ihn die ganze Zeit über ansah. Was fand sie denn an ihm so interessant das sie ihm ein Loch in den Frack starren musste? „Ruf einfach an wenn du´s genau weißt.“ Machte Nero schließlich den endgültigen Vorschlag bevor sein Onkel noch wirklich an die Decke gehen würde. „So können wir das gerne machen.“ Lachte Vincent und reichte Nero freundschaftlich die Hand. „Ich hoffe ihr kommt dann alle auch.“ „Wir werden jeden guten Hunter mitbringen den wir finden können, verlass dich drauf.“ Grinste Nero und gab seinem alten Freund die Hand. Auch Kyrie freute sich auf das nächste Treffen und wünschte ihrem alten Freund noch eine gute Reise bevor er sich daran machte sich auch von den anderen Anwesenden zu verabschieden. Lady war vor allem an der Bezahlung des Jobs interessiert von dem der Mann gesprochen hatte und verabschiedete sich mit einem freundlichen Handschlag von Vincent van Hellsing. Dante verzichtete auf den Handschlag und grummelte auf Vincents freundliches „Hat mich gefreut Dante.“ Nur ein gebrummeltes „Schönen Tag noch...“ was ihm erneut einen giftigen Blick von Trish einbrachte die das gar nicht witzig fand. So ein Miesepeter aber auch! Als es dann daran ging sich von Trish zu verabschieden schien man deutlich zu merken das es beiden schwer fiel. Trish wusste nicht was es war aber etwas hatte dieser Mann an sich das ihn sehr anziehend auf sie wirken ließ. Vincents ganze Aura war von einer merkwürdigen Ruhe umgeben die sie noch nie erlebt hatte. „Wir sehen uns bestimmt noch.“ Schmunzelte der gut aussehende Mann und hielt ihr freundlich seine Hand hin. „Wir können das mit der Einladung ja gerne auf ein andermal verschieben, dann aber auf meine Kosten, was halten sie davon?“ „Klingt gut.“ Lächelte auch Trish süffisant und gab ihm die Hand. Sie begleiteten Vincent van Hellsing noch bis zur Lobby wo schon ein paar seiner Mitstreiter auf ihn warteten und ihn gleich freudig in Empfang nahmen. „Schaut euch mal den großen Schlitten an.“ Pfiff Lady bewundernd als sie den Nobelschlitten sah an dem ein Fahrer stand der ihrem neuem Freund die Tür hinten aufhielt in dem schon zwei Leute eingestiegen waren. „Der muss ja eine Menge auf der hohen Kante haben wenn er sich so etwas leisten kann. Jetzt will ich auch Templer werden.“ „Nehmen die Frauen überhaupt auf?“ Fragte Trish zurück die da ihre Zweifel hatte. „Aber Lord Hellsing war schon immer recht wohlhabend gewesen.“ Erzählte Kyrie mehr so nebenbei als sie sich daran machten wieder zurück zu gehen. „Wenn er so verdammt reich ist,“ sagte Dante im abfälligen Tonfall. „Warum läuft er dann in so schäbigen Klamotten rum?“ „Das fragt jemand der eigentlich kein Geld hat, aber in sauteuren Ledermänteln herumläuft?“ Fragte Trish giftig zurück was Lady laut auflachen ließ. „Gut gekontert Kleine.“ Grinste die Braunhaarige und hob den Daumen hoch. „Gib´s ihm nur! Er hat’s verdient!“ „Sagt mal irgendwas habt ihr beiden doch.“ Mischte sich Nero letztendlich in das Gespräch ein. Mit den Händen vor der Brust verschränkt stand der vor Dante Trish und Lady und sah sie scharf aus seinen eisgrauen Augen an. „Wollt ihr nicht endlich mal mit der Sprache rausrücken? Wir finden es ja so oder so heraus!“ Eine beunruhigende Stille kam zwischen den Dreien auf als sie Neros scharfen Blick auf sich spürten. Der junge Mann hatte sich das dumme Geplänkel schon den ganzen Morgen über geben und langsam war auch ihm die Sache zu bunt geworden. Was war nur in seinen Onkel und seine Partnerin gefahren das sie sich so aufführten? „Also? Bekomm ich irgendwann noch eine Antwort?“ „Weißt du Nero, dass ist ziemlich kompliziert.“ Fing Lady langsam an indem sie ihm die Hand auf die Schulter legte und ihm keck zuzwinkerte. „Das müssen die beiden eigentlich unter sich ausmachen weißt du? Ich bin nur ein stiller Beobachter der hin und wieder einen Push in die richtige Richtung gibt.“ „Einen push in die richtige Richtung?“ Jetzt war Nero vollends verwirrt. „Was redest du da Lady?“ „Das wirst du verstehen wenn du etwas mehr Erfahrung in Sachen Liebesdingen hast mein Lieber, glaub mir.“ Ihm auf die Schulter klopfend machte sich Lady daran anmutig über den Teppich zu wandeln um zu den Aufzügen zu gelangen. Hinter Lady stand ein etwas dumm aus der Wäsche kuckender Nero, eine rot angelaufene Trish und ein verdattert aussehender Dante der ihr mit halboffenem Mund nachsah. „Weiß sie es?“ Fragte Dante Trish, der davon schreitenden Lady hinterzeigend. Trish überkreuzte ihre Arme und stützte ihren Kopf genervt auf ihren rechten Handballen. „Sie... weiß es..“ „Na toll.. von allen Leuten die du finden konntest, musstest du es gerade ihr sagen?“ Wies Dante seine Partnerin zurecht. „Da hättest du gleich einen Sonderbericht an die Washington Post schreiben können! Das kommt im Endeffekt auf das selbe raus!“ „Ach lass mich doch in Ruhe Dante! Wer ist denn hier an allem Schuld?“ „Ich ganz sicherlich nicht!“ „ICH aber AUCH NICHT!“ „Ach ja?! Wer hat denn-“ Just in diesem Moment fiel Dante auf das Nero sie noch immer ansah und er hielt sich mit seiner Strafpredigt zurück und hustete verlegen. „Schon gut Kurzer, wir vertragen uns schon wieder.“ „Nenn mich nicht Kurzer!“ „Okay, Kleiner dann eben... Was? Passt dir das auch nicht?“ Nach Neros wütendem Gesichtsausdruck zu schließen wohl eher nicht. „Was hältst du davon?“ Machte Dante einen erneuten Versuch sich mit seinem Neffen wieder zu versöhnen. „Du wächst noch´n bisschen und ich überlege mir dann einen neuen Spitznamen für dich, okay Winzling?“ „JETZT REICHT ES ABER!!“ Schrie Nero wütend auf und holte weit mit dem DevilBringer aus. „DAS NIMMST DU ZURÜCK!“ Im nächsten Moment war ein erbitterter Kampf zwischen Onkel und Neffe ausgebrochen der darin endete das vier Kofferkäfige zerstört und ein großer Anteil vom Hotelpersonal geschockt mit ansehen musste wie ihr Mobiliar in die Brüche ging. Kapitel 3: ----------- Kapitel 3 Es war ruhig geworden nachdem, die kleine Partytruppe sich voneinander verabschiedet hatte. Nero und Kyrie würden sich noch einige andere Städte ansehen bevor, sie sich dann noch ein paar schöne Tage mit Dante machten. Lady hingegen plante schon ein paar neue Aufträge die man ihr zugeschustert hatte und die schnellstens erledigt werden sollten. Von daher war es auch nicht verwunderlich das sie schon dabei war ihre Sachen wieder zusammen zu räumen als Trish sie auf ihrem Hotelzimmer besuchen kam. „Ihr bleibt noch ein paar Tage?“ Fragte Lady als sie ihr Abendkleid von gestern zusammen faltete und es sorgsam zurück in die Plastikhülle steckte. „Morgen geht der Flug für Kyrie und Nero... Die beiden greifen ganz schön in die Vollen wenn du mich frägst.“ „Sie sind ja auch noch nie wirklich von Fortuna weggewesen.“ Meinte Lady und stopfte gerade ihre kleine Schmuckkassette in eine noch freie Lücke. Dann erhob sie sich mit den Händen in den Hüften und atmete ein paar Mal schwer die Luft ein und aus bevor sie dann Trish mit musternden Blicken beäugte. „Was ist?“ Fragte Trish zurück die es sich auf einer Bettkante bequem gemacht hatte. Lady jedoch schwieg für den Moment und betrachtete ihre Freundin weiterhin stumm bevor, sie sich dann kopfschüttelnd daran machte den Rest ihres Koffers wieder einzuräumen. „Was ist denn?“ Fragte Trish noch einmal im schärferen Ton die das ganze einfach nicht verstehen konnte. Was war denn mit einem Mal in Lady gefahren? „Könntest du mir bitte erklären was los ist?“ Fragte Trish dann noch einmal zurück und dieses Mal schien Lady auch gewillt ihr eine Antwort zu geben. Sie steckte zwei Packungen Nylonstrümpfe zurück an ihren Platz bevor, sie dann den Koffer zur Seite schob um es sich ebenfalls wie Trish auf dem Bett bequem zu machen. Mit den Händen in dem Schoss und den Blick starr auf Trish gerichtet fing sie dann an von den Sorgen zu erzählen die sie drückten. „Du und Dante... Ihr werdet doch klarkommen oder? Ich meine, ihr seid alt genug das ihr mit so etwas umgehen könnt oder?“ „Mit ´so etwas´ meinst du wohl die Sache von gestern Nacht, nicht wahr?“ „Welche sollte ich wohl sonst meinen?“ Fragte Lady zurück. „Es ist offensichtlich das es dich wurmt und das es Dante wiederum wenig kümmert was zwischen euch passiert ist. Die Aktion von heute früh hat ausgereicht um zu erkennen das da wohl noch etwas im argen liegt.“ Trish schnappte verächtlich nach Luft und blickte dann von Lady weg. „Siehst du? Genau das meinte ich, obwohl ich es nicht so ganz verstehen kann.“ „Bitte?“ Fragte Trish ungläubig zurück. „Was gibt es denn daran bitte nicht zu verstehen? Lady?! Ich habe mit Dante geschlafen! Ich war im Vollrausch so zugedröhnt das ich mit diesem Kerl in die Kiste gesprungen bin! Er ist mein Partner Herrgott noch mal!“ Trish schlug ihre Hände vors Gesicht und rang schwer nach Fassung. „Ist es da nicht natürlich das ich etwas neben der Spur stehe?“ „Das schon etwas aber...“ Lady zuckte mit den Schultern. „Ich finde du machst aus einer Mücke einen Elefanten Trish. Okay, toll ist es nicht gerade das du einen One-Night-Stand mit Casanovas Lehrling hattest aber ist es zu ändern? Nein. Du kannst nur noch daraus lernen und versuchen das beste daraus zu machen. Immerhin erinnerst du dich nicht einmal daran was so alles geschehen ist, oder haben sich ein paar Lücken wieder gefüllt?“ „Nein... alles schwarz...“ seufzte Trish schwer die sich das wohl ewig vorhalten würde. Lady klopfte Trish auf ihre Schultern und lächelte sie aufmunternd an. „Lass dich nicht so gehen. Dante nimmt es doch auch nicht so schwer. Du solltest froh sein das alles bislang noch so gut gelaufen ist.“ „Gut gelaufen? Bitte wo ist da was gut gelaufen?“ Fragte Trish sofort aufgebracht zurück und konnte kaum fassen wie nüchtern Lady zu dem hier stand. Wusste sie überhaupt was sie da sagte? „Hör mal,“ fing Lady dann langsam an ihren Standpunkt klar zu machen. „Im Moment kannst du doch nur davon ausgehen das alles bisher geschehene zwischen dir und Dante auf einvernehmlicher Basis geschehen ist, nicht wahr? Von daher können wir nicht mal davon ausgehen das etwas Schwerwiegendes vorliegt. Dante ist schließlich auch nur ein Mann und nur weil er nüchtern gewirkt hat bedeutet das noch lange nicht das er es auch wahr- vergiss das bitte nicht. Zu so einer Sachen gehören immer zwei.“ Darauf konnte Trish nur nicken und hörte Lady weiter zu, die ihr mit Rat und Tat zur Seite stand. „Ob du es mir glaubst oder nicht aber in der Menschenwelt kommt es mehr als nur oft vor das männliche und weibliche Geschäftspartner sich sexuell gesehen zumindest, sehr anziehend finden. In eurem Fall ist es nun eben über diese sexuelle Anziehung hinaus gegangen. Finde dich damit ab.“ „Ich soll mich damit abfinden?“ Fragte Trish bitter zurück und stützte ihre Stirn weiterhin genervt auf ihren Handballen den sie hart gegen ihre Haut presste und dabei genervt die Augen geschlossen hielt. Wie bei einem Migräneanfall wirkte Trish so mit ihren verbissenen Mundwinkeln und ihren angespannten Zügen. Man merkte ihr deutlich den Stress an unter dem sie im Moment zu leiden hatte. Lady bemerkte das sehr wohl, konnte ihr aber nur bedingt beistehen. „Hör mal...“ versuchte es die schwarzhaarige erneut. „Wenn ich dir einen guten Rat geben darf, dann solltest du vielleicht versuchen die Sache noch mal mit Dante zu klären. Wer weiß? Vielleicht müsst ihr ja nicht unbedingt in Zukunft getrennte Wege gehen, wenn ihr das beiseite schaffen könnt, schon mal daran gedacht?“ „Du meinst das wir dennoch zusammenarbeiten sollten?“ Fragte Trish weiter und blickte dann zum ersten Mal seit langem wieder auf und sah Lady ins Gesicht. Diese nickte freundlich und zwinkerte Trish dann zu. „Vielleicht siehst du das im Moment auch nur so verbissen weil, du dich nicht daran erinnern kannst aber wenigstens habt ihr jetzt etwas von der sexuellen Spannung abbauen können die die ganze Zeit zwischen euch geherrscht hat, das ist doch auch etwas.“ „Bitte was?“ Fragte Trish geschockt und sah Lady mit geröteten Wangen an. „Wieso denn sexuelle Spannungen? Von was zum Teufel redest du da Lady?“ Lady jedoch schien sich keiner wirklichen Schuld bewusst und zuckte nur mit den Schultern. „Ich meine ja nur das es schon ziemlich offensichtlich war das ihr... na ja.. Du weißt schon... also ich mein ja nur das bei manchen Blicken die ihr euch immer zugeworfen habt... da fragt man sich schon ob da nicht doch schon mal was gelaufen ist.“ „BITTE?“ Schlagartig war Trish hellwach und war aufgesprungen um Lady geschockt anzusehen. „Ich soll mit Dante vorher? ICH BITTE DICH! ICH WÜRDE NIEMALS ETWAS MIT DIESEM... DIESEM... ICH WÜRDE NIEMALS MIT DANTE ETWAS ANFANGEN! SPINNST DU?!“ „Was regst du dich denn gleich so auf?“ Fragte Lady beschwichtigend zurück und versuchte Trish wieder auf den Boden der Tatsachen zu bekommen. „Wen du so einen Stuss daher redest Lady!“ Fauchte Trish sofort beklemmt und drehte sich vom Bett weg und stierte fortan nur noch die Wand an. „Von mir aus kann Dante dorthin gehen, wo der Pfeffer wächst! Eher gehe ich ins Kloster, bevor ich mich diesem.. diesem... Möchtegern-Frauenverstehen an den Hals werfe!“ „Meine Güte drehst du auf.“ Seufzte Lady schwer. „Ich wusste gar nicht das es dir so zu schaffen macht das er sich mit anderen Frauen trifft.“ „Es macht mir nicht zu schaffen Lady!“ Entgegnete Trish sofort scharf. „Es regt mich nur auf das der Kerl tun und lassen kann was er will und immer gerade so davon kommt! Und dann seine Art mit Frauen überhaupt umzugehen! Der macht doch für jede Tussi die er hatte eine Kerbe an seinen Bettpfosten!“ Und der Gedanke allein schon, das man selbst nun auch zu so einer `Kerbe´ geworden war sorgte dafür das sich bei Trish die Galle staute. „Willst du noch mit ihm zusammen arbeiten?“ Fragte Lady dann in die wieder einkehrende Stille und sorgte dafür das Trish sich wieder zusammen nehmen musste. „Willst du weiter mit dem Mann zusammen arbeiten von dem du weißt das er mit dir eine Nacht im Bett verbracht hat?“ Eine gute Frage, wie Trish fand. Eine sehr gute Frage und eine Frage dazu die sie sich selbst schon insgeheim gestellt hatte. Wollte sie denn weiter mit Dante unter einem Dach leben und mit ihm zusammen arbeiten? Gemeinsam des Nachts auf die Jagd nach Dämonen gehen und zusammen wieder auf Beutezug gehen? Trish seufzte und sah zu Boden. Eigentlich brauchte Dante sie nicht wirklich. Er kam auch ganz gut ohne sie zurecht, oder? Immerhin gab es noch genügend andere Leute die auf ihn aufpassen konnten und er war inzwischen auch alt genug um sich selbst um seine Angelegenheiten zu kümmern. „Dante kommt auch ganz gut ohne mich zu recht.“ Waren Trishs abschließende Bemerkungen. „Ich denke nicht das es nötig ist das jemand wie ich ständig um ihn herum ist. Außerdem... werden Kyrie und Nero sowieso ein paar Tage bei ihm bleiben... von daher...“ „Das heißt also du willst ohne Dante weiter machen? Allein und auf eigenen Füßen?“ Fragte Lady dann weiter und bekam ein Kopfnicken. Eigentlich hatte sie mehr von diesem Gespräch erhofft. Doch so wie im Moment Trish auf Lady wirkte konnte man froh sein, wenn sie noch bereit war mit Dante unter dem gleichen Dach, die gleiche Luft zu atmen. „Wenn du willst kann ich dir ein paar von meinen Aufträgen übergeben. Ich habe genügend das es reichen müsste bis sich dieser Templer wieder meldet. Was sagst du dazu?“ Fragte Lady dann aufmunternd und stand wieder vom Bett auf um damit fortzufahren ihren Koffer zu packen. „Außerdem können wir beide ja auch mal einen Job erledigen, wenn du möchtest. Wird bestimmt lustig. Nur wir beide. Was sagst du dazu?“ Fragte Lady weiter und grinste Trish diebisch dabei an. Diese dachte für den Moment darüber nach, bevor sie diesen Gedanken als ebenfalls sehr gut befand. „Wenn du etwas für mich hast, dann bitte.. Ich bin für jede Hilfe dankbar.“ Außerdem war es vielleicht gar nicht mal so schlecht ,wenn sie sich eine Zeit lang von Dante fern hielt. Etwas Abstand würde beiden- insbesondere ihr mit Sicherheit mehr als gut tun. Es dauerte auch nicht lange und schon hatte Trish wieder einen lukrativen Auftrag in der Tasche den sie Lady zu verdanken hatte. Der Auftrag war an und für sich simpel und einfach gehalten. Er würde schnell und sicher über die Bühne gehen und er würde sich einige Kilometer vom Devil may cry abspielen. Die perfekten Bedingungen also die Trish benötigte um wieder einen freien Kopf zu bekommen. Ihr Partner jedoch fand das zuerst gar nicht lustig. Aus unerfindlichen Gründen schien er sogar richtig gehend verärgert darüber zu sein das Trish mit einem Mal darauf bestand diesen Job alleine bewältigen zu wollen. Wirkliche Einwände allerdings hatte der Dämonenjäger dann doch nicht gegen die Pläne seiner Partnerin vorzubringen. Er würde im Devil may cry warten so wie er es immer tat und darauf bauen das Trish eines lieben Tages wieder vor der Tür stand, so wie sie es immer tat. Nero reiste zusammen mit seiner Verlobten noch in vier weitere Städte. Sie hatten bislang immer nur Fortuna gesehen und inzwischen war ihnen klar geworden wie klein ihre Insel doch im Vergleich zur großen, weiten Welt war. Viele aufregende Orte erwarteten sie und jeder hatte seine eigenen kleinen, versteckten Geheimnisse die es zu erkunden gab. Fast ganze drei Wochen war das Paar noch auf seiner Sightseeingtour unterwegs als sie dann endlich mit Sack und Pack als letzte Station das Haus von Neros Onkel angesteuert hatten. Kyrie freute sich besonders darauf etwas mehr über die Familie ihres Verlobten zu erfahren da dieser von sich ja so gut wie überhaupt nichts wusste. Außerdem war Dante der einzige Verwandte den Nero noch hatte, der ihm auch etwas von seinem Vater Vergil erzählen konnte. Vielleicht konnte Dante seinem Neffen nicht sagen wer seine Mutter war aber schließlich war Vergil sein älterer Zwillingsbruder gewesen. Wenn sich da nicht eine Gelegenheit für den Halbdämonen ergab aus dem Nähkästchen zu plaudern, wann dann? Waren Dante und Nero auf Dämonenjagd war Kyrie meistens allein zu Hause und kümmerte sich um die liegengebliebene Hausarbeit. Dabei fiel ihr immer wieder auf das wohl auch Trish nicht wirklich Hausfrauenqualitäten an den Tag gelegt hatte. Viele Putzarbeiten waren fast nie wirklich durchgeführt worden und so häuften sich die Male in denen Nero oder Dante kommen und eine dicke Spinne samt Netz entfernen mussten. Das Devil may cry bekam so einen noch nie gesehenen Glanz der sich bald herumsprach und bis zu Ladys Ohren vordrang die mittlerweile fast alle ihre Jobs erledigen konnte und sich nun wieder dazu herab ließ bei Dante nach dem Rechten zu sehen- und wo man schon mal hier war etwaige Schulden einzutreiben. „Ich muss schon sagen Kyrie, du hast hier ganze Arbeit geleistet.“ Sagte Lady anerkennend über die Sauberkeit und die Ordnung die die junge Brünette hier so streng hielt. Keine einzige Spinnenwade war mehr zu erkennen und Müllberge, die zuerst einer Bergsteigerausrüstung bedurften, mussten einem gereinigtem Boden weichen der nun in seiner alt- neuen Pracht einen fast schon edlen Eindruck auf Eintretende machte. „Wie lange hast du dafür gebraucht? Acht- nein, warte! Das reicht nicht! Ich wette du warst eine Woche am Stück damit beschäftigt hier für Ordnung zu sorgen, was?“ Kyrie jedoch winkte ab. „SO schlimm war es gar nicht.“ „Ich weiß.“ Grinste Lady breit. „Es war viel schlimmer! Was sagt eigentlich der Hausherr dazu das du hier so aufgeräumt hast?“ Fragte sie dann weiter. „Für ihn wäre das gar nicht nötig gewesen aber ich wollte mich nützlich machen wo ich und Nero schon so lange bei ihm wohnen dürfen. Dante verlangt sonst auch nichts für die Unterbringung.“ „Na das wäre ja noch schöner wenn er von seinem eigenem Neffen so etwas wie Miete verlangen würde.“ Meinte Lady darauf kecke und machte es sich etwas mehr auf der inzwischen völlig entstaubten Couchgarnitur bequem. „Wo wir gerade von ihnen sprechen? Wo stecken eigentlich die Herren der Schöpfung?“ „Nero und Dante sind unterwegs. Ein Auftraggeber schien dringend Hilfe zu brauchen... Sie werden bald wieder hier sein.“ „Und du bist die ganze Zeit über alleine hier?“ Fragte Lady skeptisch und bekam wieder ein freundliches Kopfschütteln. „Nicht immer. Hin und wieder kommt auch eine junge Frau herein die Dante von früher zu kennen scheint. Ich glaube ihr Name ist Patty... . Außerdem war Trish auch mal wieder für ein paar Tage hier.“ „Trish war hier?“ Fragte Lady daraufhin sofort zurück. „Nicht dein Ernst oder? Wann?“ Kyrie stellte ein Tablett vor Lady auf den kleinen Couchtisch und schien über die Frage zuerst nachdenken zu müssen. „Das war erst vor kurzem...“ erklärte Kyrie weiter. „Dante hat für sie freiwillig sein Bett geräumt weil ich und Nero doch in ihrem Zimmer untergebracht sind. Aber das hat ihr wohl auch nicht gepasst. Sie ist drei Tage später auch schon wieder gegangen.“ „Dante hat sie in seinem Bett schlafen lassen? Mein Güte... und wo ist sie hingegangen? Hat sie darüber etwas erzählt?“ Wollte Lady weiter wissen bekam aber ein schweres Seufzen zu hören. Kyrie stand noch immer steif vor ihr in ihrem weißen Sommerkleid und schien über etwas nachzudenken das ihr Kopfzerbrechen bereitete. Ihre Mundwinkel waren fest zusammen gepresst und ihr Blick gen Boden gerichtet. „Kyrie?“ Fragte Lady weiter so dass sie wieder der Aufmerksamkeit von Kyrie sicher sein konnte. Die hübsche Brünette seufzte, legte das Tablett an eine Kante des Holztisches und gesellte sich dann zu Lady und setzte sich neben sie auf die Couch. „Lady? Kann ich dich etwas fragen was... na ja, was mich nicht so wirklich angeht, mich aber interessieren würde... Es geht um Dante und seine Partnerin...“ „Du meinst Trish?“ Fragte Lady und ahnte schon was kommen würde. „Die beiden meine ich. Nero hat mir zwar gesagt das es uns nicht wirklich etwas anzugehen hat was zwischen den beiden vorgefallen ist aber... Ich mache mir Sorgen weißt du? Als Trish hier war, war hier eine so ganz eigenartige Stimmung das man es kaum aushalten konnte. Ich habe gefragt ob etwas ist aber weder Dante noch Trish konnten – oder wollten mir eine Antwort geben. Ich weiß das sie das nicht müssen und das ist auch ihr gutes Recht aber irgendwie...“ „Hast du das Gefühl das etwas im argen liegt?“ Grinste Lady dann breit die sich schon auf den neuesten Klatsch gefreut hatte. So war ihr Nachmittag wieder gerettet ;D Kyrie jedoch, die von alledem nichts wusste schien das ganze wirklich mitzunehmen. Sie wusste nicht was sie gegen diese bedrückende Stimmung tun sollte und ihr gutmütiges Wesen verbat ihr einfach so zu tun als wäre nichts. „Die beiden scheinen irgendein Problem miteinander zu haben über das sie aber nicht zusammen sprechen wollen...“ „Haben sie sich gestritten?“ Fragte Lady kurz und knapp um die Sache auf den Punkt zu bringen, bekam aber ein vehementes Kopfschütteln. „Dann kann es ja nicht so schlimm sein.“ „Aber ist das nicht komisch das sich zwei Erwachsene so seltsam aufführen?“ Fragte Kyrie dann besorgt zurück die sich darauf einfach keinen Reim machen konnte. „Ich meine... Dante sagt etwas und Trish geht darauf an die Decke und das nur weil sie sich mit Lord Vincent treffen will.“ Bei der Erwähnung des Templers jedoch ging jetzt auch Lady der Mund wie ein Scheunentor auf. „Lord Vincent? Moment! Wir reden hier von diesem Dämonenjäger nicht wahr der uns in Las Vegas über den Weg gelaufen ist oder? Was hat der denn damit zu tun? Hat der sich hier wieder gemeldet?“ „Ja das hat er.“ Sagte Kyrie mit einem Lächeln. „Er war sogar mal persönlich mit einem anderen Mandanten hier um mit Dante wegen des Auftrages zu sprechen der schon in Las Vegas zur Sprache kam. Trish war auch hier und Vincent war mehr als nur angetan von ihr.“ „Und Dante hat es sich nicht nehmen lassen seine Kommentare dazu abzugeben, nicht wahr?“ Kicherte Lady leise bei dem Gedanken an einen eifersüchtigen Dante der mit dem anderen Platzhirschen einfach nicht zu Rande kam. „Ehrlich gesagt war ich etwas enttäuscht von Dante. Er hat unserem Lord Hellsing wahrlich unterstellt das es diesen Auftrag gar nicht gibt und das nur weil noch nicht genügend Hunter gefunden worden sind. Es steht fest das wir dabei sind aber wir brauchen noch immer ein paar Leute die mitkommen, wenn dieses Artefakt gehoben werden soll.“ „Scheint ja eine echt große Sache zu werden. Weißt du genaueres darüber?“ „Nicht direkt aber Lo- ich meine, Vincent hat schon angekündigt das wir uns alle mit den anderen Huntern ein letztes Mal vor dem großen Auftrag versammeln müssen damit alle Fragen geklärt werden können. Da werdet ihr dann wohl auch erfahren um was es geht.“ „Seltsam... eine so große Aktion ist am Laufen und ich habe noch nichts davon gehört.“ Meinte Lady nachdenklich. Es war seltsam das in den Kreisen der Unterwelt in der sie sich bewegte noch niemand etwas davon wusste. So etwas sprach sich normalerweise immer wie ein Lauffeuer herum. „Es ist ein Offizieller Auftrag der sogar von seitens der Regierung begünstigt wird also wundere dich nicht, wenn alles für topsecret gehalten wird was du da hörst.“ Erklärte Kyrie dann. „Ich mache mir nur Sorgen das nicht genügend Leute gefunden werden und die Sache für Nero noch gefährlicher wird als sie eh schon ist.“ „Das wird schon. Nero kann auf sich aufpassen, hast du ja gesehen.“ Sagte Lady mit einem breiten Lächeln und stieß die verliebte Kyrie neckisch in die Seite. „Außerdem ist Dante ja auch noch da. Hat Trish eigentlich dem Job zugesagt?“ „Hat sie, sofort.“ „Na dann kann doch fast nichts schief gehen.“ Sagte Lady mit einem für sie auffällig strahlendem Lächeln im Gesicht. „Endlich kommt mal wieder gutes Geld in die Kasse. Wann ungefähr soll der Job eigentlich jetzt steigen? Weißt du was darüber?“ Kyrie legte ihren Zeigefinger an die Nasenspitze, bevor sie zu einer Antwort kam. „Vincent meinte das er noch ca. drei Wochen nach weiteren Huntern sucht, wenn sich dann noch immer nicht mehr Leute gemeldet haben wird er das wohl mit den Leuten durchziehen müssen die er schon hat. Glücklich scheint ihn das allerdings nicht wirklich gestimmt zu haben... Ich frage mich immer mehr was er eigentlich vorhat...“ „Das meine Liebe würden wir alle gerne wissen.“ Seufzte Lady schwer und ließ sich nach hinten fallen und verschränkte ihre Arme hinter ihrem Kopf und sah zur Decke hinauf. „Solange der Job gut bezahlt wird ist es mir ja tendenziell egal um was es geht. Hauptsache die Kohle stimmt! Der Rest darf mich dann ruhig überraschen!“ Authors Note: Oó Wenn ich das Kapitel noch einmal durchackern muss schreib ich eine Beschwerde an Mexx! Mein Programm findet keine Fehler mehr! Also... nach unzähligen Stunden des Nachdenkens habe ich mich dazu entschlossen noch einmal diese alte FF aufzugreifen. Vielleicht liegt es daran weil ich als eingefleischter Trish-Dante-Fan es genauso enttäuschend finde wie wenig Stories da draußen noch herumschwirren. Könnte allerdings auch daran liegen das ich es leid bin so vielen Yaoi-Geschichten gegenüber gestellt zu werden obwohl ich weiß das ich etwas dagegen tun könnte <.< Ich möchte diese Geschichte aber auch einer bestimmten Person widmen. Einer Person die mich schon seit geraumer Zeit begleitet und mir beisteht. Sie versetht mich in meiner innigen Fanliebe und obwohl wir uns nie begegnet sind, verstanden wir uns von der ersten Minute an ;D Die Rede ist von Glamorous! Dir sei diese Geschichte nun gewidmet! XD Du liebst Dante und Trish mindestens so sehr wie ich und bist genau wie ich den beiden noch treu! Dir soll diese tolle Geschichte gehören! Kapitel 4: ----------- Kapitel 4 Trish saß in einem von diesen hellgrauen Sitzen die man in der Wartehalle des Flughafens in mehreren Reihen aufgestellt hatte, mit verschränkten Armen und wartete darauf das auch der Rest der Reisegruppe eintrudeln würde. Es war fast neun Uhr am frühen Morgen und trotzdem herrschte hier schon geschäftiges Treiben. An Flughäfen war wohl immer etwas geboten wie Trish feststellen musste. Menschen ein jeden Alters und ein jeder Rasse und Gruppierung zogen an ihr vorbei, unterhielten sich miteinander oder sprachen in ein mitgebrachtes Handy hinein. Mütter versuchten ihre aufgeregten Kinder zu beruhigen und eine kleinere Reisegruppe von Studenten freuten sich wahnsinnig auf ihre Reise nach Spanien. Die hübsche Dämonin mit den azurblauen Augen ließ ihren Blick dabei weiter über die Halle schweifen die erfüllt war von Lautsprechermusik und von Werbeslogans die aus angebrachten Fernsehern zu hören war. Die Nachrichten wurden derzeit über einen großen Plasmabildschirm geschickt welcher aber zu leise eingestellt war, als das Trish etwas hören könnte. Sie sah nur eine Menschenmasse die mit Fahnen und Schildern bewaffnet eine Straße entlang gingen und wohl für bessere Arbeitsbedingungen demonstrierten. Für Trish schien das mehr als nur absurd. Menschen fanden an allem etwas auszusetzen und selbst wenn man diesen Kreaturen nachgab, forderten sie irgendwann an einer anderen Ecke wieder etwas für sich ein. Von daher verstand sie manchen Teufel der sich kopfschüttelnd nur fragte ob der Mensch wirklich das Ebenbild Gottes sein sollte und wenn doch: Ob die Dummheit dann eher aus versehen oder ob auch das nur abgekupfert war. Trish jedoch schloss genervt ihre Augen und versuchte ihr Augenmerk wieder auf etwas anderes zu richten als dumme Menschlinge die nicht genug kriegen konnten. In der Zwischenzeit hatte sie auch Lady wieder aus der Menge ausmachen können die mit zwei Getränken auf sie zukam. „Scheißteuer sag ich dir!“ schnarrte sie, Trish den alkoholfreien Cocktail reichend und sich neben sie setzend. „Aber na ja... vielleicht kann ich das ja auch noch auf die Spesenkarte setzen, was meinst du?“ Trish zuckte mit den Schultern. Lady sah Trish eine Weile an und schlug dann kopfschüttelnd die Beine übereinander. „Geht es dir immer noch nicht besser?“ Fragte sie dann und bekam ein zartes Kopfnicken. „Die nächste Tablette darfst du aber erst in zwei Stunden wieder nehmen.“ Sagte Lady dann und schlürfte an ihrem Strohhalm. „Und du willst wirklich zu keinem Arzt gehen?“ „Wegen dem bisschen Übelkeit?“ Fragte Trish sofort bissig zurück. „Der gibt mir wahrscheinlich auch nur die gleichen Pillen wie ich sie von dir habe und gut ist´s damit.“ „Aber du läufst schon seit ein paar Tagen mit diesen Beschwerden herum, meinst du nicht das die anderen sich keine Sorgen um dich machen?“ „Wir sagen einfach es ist eine abklingende Magen-Darmgrippe und gut ist´s damit, Lady! Du musst nicht immer so ein Drama daraus machen! Mir war nur etwas schlecht heute Morgen!“ „So schlecht das du dein ganzes Frühstück wieder auf meiner Toilette herausgespuckt hast, Trish!“ Seufzte Lady schwer. „Ich weiß ja das du dich für unbesiegbar hältst aber vielleicht hättest du doch vorher zu einem Arzt gehen sollen.“ Jetzt war es an Trish sich aufzurichten und Lady einen anklagenden Blick zu schenken. „Was?“ Fragte Lady achselzuckend. „Warum machst du das?“ Fragte Trish. „Warum tue ich was?“ Fragte Lady die nicht ganz verstand. „Warum betüttelst du mich auf einmal so? Ist doch sonst auch nicht deine Art! Du machst dir doch nicht etwa Sorgen um mich, oder?“ „Das und die Tatsache das wir bald irgendwo in den Bergen sein werden, meilenweit vom nächsten Arzt oder Apotheke entfernt und du mir hier wie ein Zombie herum sitzt. Ich weiß nicht Trish.. Du hattest noch nie eine sonderlich helle Haut aber jetzt wirkst du fast wie ein Geist.“ „Ach was! Das bildest du dir ein!“ Winkte Trish ab und zuzelte an ihrem Strohhalm. Mittlerweile hörte man auch erstaunte Rufe und Laute vom anderen Ende der Halle her. Mehr Hunter waren eingetroffen die für den Auftrag angeheuert waren und nun zeigten sich die seltsamen Gestalten die den meisten Menschen wie ausgebrochene Irre oder seltsame Paradiesvögel vorkamen. „Mein Gott! Dante!“ Seufzte Lady und klatschte sich mit einer Hand vor die Stirn. „Warum nimmt der Trottel Rebellion mit?“ Trish blickte auf und erkannte tatsächlich den Halbdämonen aus weiter Ferne der zusammen mit Nero, Kyrie und einer dunkelhäutigen Rothaarigen in die Halle getreten war. Sein riesiges Schwert Rebellion wie immer sicher auf dem Rücken in einer Tasche verstaut. Aber er war nicht der einzige der sich nicht von seiner Waffe trennen wollte. Nero hatte weder Red Queen noch Blue Rose aus den Händen gegeben und beide ebenfalls gut verstaut in Taschen mit sich geführt. „Vincent hat doch gesagt das die Hunter die sich wirklich nicht von ihren Waffen trennen wollen extra vorher Bescheid geben müssen damit er das bei der Sicherheitsabteilung durchdrücken kann.“ Erklärte Trish die den ganzen Aufstand von Lady nicht so wirklich nachvollziehen konnte. „Das du dich von Kalina Ann trennen konntest wundert mich ehrlich gesagt noch mehr als das er sich nicht von seinem Schwert trennen kann.“ Lady schnalzte mit der Zunge während sie Kyrie, die die beiden schon entdeckt hatte, zuwinkte. „Kalina Ann ist einfach zu groß, das hat mir einer von van Hellsings Leuten gesagt. Er meinte das nur wenige Hunter die wirklich, wirklich, wirklich nicht von ihren Lieblingen getrennt werden wollen sie in den Flieger mitnehmen dürfen und da entweder ich oder Dante am Ende übrig geblieben waren die sich entscheiden mussten, dachte ich mir einfach: Der Klügere gibt nach.“ „Schlau gemacht.“ Grinste Trish die sich das schon bildlich vorstellen konnte wie Lady Dante den Luxus überließ sein Schwert mitzunehmen. „Hallo!“ Kyrie freute sich tierisch die beiden Frauen schon vor dem Einlass sitzen zu sehen. Nun war sie nicht mehr die einzige Frau in der kleinen Reisegruppe und das war schon ein behebendes Gefühl. „Morgen.“ Grüßte Nero mit der Hand und bekam von beiden Frauen ein freundliches Lächeln geschenkt während Dante, der mit einem brummeligen Nicken die beiden Damen begrüßte. Trish nickte ihm ebenfalls nur zu und lenkte ihre Aufmerksamkeit dann auf die Rothaarige neben Dante die an ihrem geflochtenem Zopf drehte und sich wohl erst mal in der Gruppe umsah. „Seid ihr die Ersten?“ Fragte Kyrie und blickte sich weiter suchend um. „Nicht wirklich.“ Sagte Lady darauf und zeigte in Richtung Cocktailbar. „Da hinten stehen noch ein paar so Kandidaten herum die mitkommen aber so wirklich kann ich nicht glauben das die wirklich gut in ihrem Geschäft sein sollen. Ich meine, von den wenigsten habe ich schon mal etwas gehört.“ „Muss nicht zwingend heißen das sie keine gute Arbeit leisten.“ Versuchte Nero dann zu entgegnen der sich vor Trish und Lady neben Kyrie auf eine der Bänke setzte. „Wen habt ihr uns da eigentlich mitgebracht?“ Fragte Trish und sah die dunkle Rothaarige genauer an. Sie war hochgewachsen, hatte einen dunklen Teint und stahlgrüne Augen während ihre Kleidung eher so aussah als hätte die Vorhangstange eine unheimliche Begegnung mit ihr gehabt. „Das ist Lucia.“ Erklärte Dante der sich, mehr oder weniger gegen Trishs Willen neben sie gesetzt hatte. „Sie hat sich uns angeschlossen als sie gehört hat das wir auch einberufen wurden.“ „Einberufen?“ Lachte Lady. „Das hört sich ja fast so an als hätte man uns für den Militärdienst rekrutiert. „Hat man das nicht auch irgendwie?“ Fragte Nero dann sich am Kinn kratzend. „Ich meine van Hellsing hat so einiges geboten und was die Hunter hier im allgemeinen Kosten will ich gar nicht wissen.“ „Wahrscheinlich zahlt er das nicht mal aus eigener Kasse.“ Sagte Lady dann fachsimpelnd. „Ich kann mir nicht vorstellen das der Knabe soviel auf der hohen Kante hat. Ich allein bin schon verdammt teuer für einen Job und hier kommen noch ein paar viel schwerere Kaliber dazu die sich erst ab einer bestimmten Summe aus ihrem Bau trauen.“ „Du meinst das die selbst dann nicht helfen würden, selbst wenn sie es könnten nur weil die Summe nicht stimm?“ harkte Kyrie mit schief geneigtem Kopf nach. „Genau das meine ich.“ Gab Lady dann zu. „Nicht das es mich stören würde. Weniger Hunter bedeuten letzen Endes das wir den Zaster am Ende durch weniger Leute teilen müssen.“ „Das wiederum würde aber bedeuten das wir so etwas wie Provision kriegen würden.“ Fügte Trish gedehnt ruhig hinzu die sich die meiste Zeit über eher zurück gehalten hatte. „Aber du vergisst das hier jeder seinen festen Betrag pro Woche bekommt und danach geht ´s wieder ab nach Hause. Betet also das der Job nicht schnell über die Bühne gehen wird – gilt besonders für dich Dante!“ Dante, der sich die ganze Zeit genauso wie Trish nicht wirklich zu dem Thema geäußert hatte und jetzt angesprochen wurde blinzelte verdattert drein. „Was ist mit mir?“ „Dante?“ Fragte Lady von der Seite. „Hast du überhaupt zugehört?“ „Wieso? War was wichtiges?“ Fragte Dante weiter und bekam dafür nur ein Kopfschütteln. „Dante ist in Gedanken.“ Sagte Kyrie mit einem Schmunzeln. „Wir meinten nur das du darauf hoffen solltest das du die nächsten Wochen unterwegs bist. Mit der Bezahlung könntest du dich schneller von deinen Schulden befreien.“ Erklärte Trish ihm dann noch einmal die ihren Ex-Partner nicht so ganz verstand. Sonst war er doch auch nicht so geistesabwesend. „Wenn ihr meint.“ War alles was Dante dazu zu sagen hatte und erhob sich wieder von seinem Platz. „Wo willst du denn jetzt hin?“ Fragte Nero. „Für kleine Halbdämonen wenn´s genehm ist. Bin gleich wieder da.“ Und schon sah man den Dämonenjäger mit den weißen Haaren durch die Menge stapfen. „Ist er schlecht drauf?“ Fragte Lady zu den anderen gewandt. „So muffelig hab ich ihn schon lange nicht mehr erlebt. Was ist los mit ihm?“ Kyrie und Nero zuckten die Schultern. „Ich weiß es nicht.“ Sagte Kyrie dann. „Der brummelt schon den halben Morgen rum... irgendwas wird er schon ausbrüten.“ Meinte Nero dann eher gelassen als Kyrie. „Vielleicht stinkt es ihm auch das hier alles so nach der Pfeife von van Hellsing geht und nicht nach seiner. Würde jedenfalls gut zu ihm passen.“ „Dante hatte ja schon immer ein Problem mit Autoritätspersonen.“ Seufzte Lady schwer und sah dann Trish bittend an. „Red du mit ihm ja? Auf dich hört er wenigstens.“ „Bitte WAS?“ Fragte Trish beinahe schon geschockt. „Du weißt was du da von mir verlangst oder?“ „Aber wieso denn? Die Sache im Hotel dürftest du doch längst verdaut haben, Trish! Überleg mal wie lange es jetzt her ist und außerdem seid ihr beide erwachsene Menschen – mehr oder weniger. Rauf dich zusammen und steh drüber – das wäre für uns alle im übrigen das Beste.“ Sagte Lady beschwörend zu Trish geneigt welche bei ihren Worten schon etwas ins Grübeln kam. Im Grunde hatte Lady ja Recht wenn, sie sagte das es nur eine einmalige Sache gewesen war die man locker wegstecken konnte. Ein Augenblick der Schwäche hatte eben dazu geführt das sie sich hatte gehen lassen. Es war für den Job bestimmt nicht hilfreich, wenn sie ständig damit beschäftigt war Dante irgendwelche Giftigkeiten an den Kopf zu werfen und er selbst war bestimmt auch nicht sonderlich glücklich mit der Situation. „Ich lege dir ans Herz dich noch mal mit ihm zu versöhnen, Trish.“ Sagte Lady erneut. „Er sieht die Sache bestimmt nicht so eng wie du..“ „Mit Sicherheit nicht.“ Grollte Trish wütend mit aufeinander gebissenen Zähnen und sah unwirsch zur anderen Seite hinaus auf das Flugfeld. „Da sind die anderen Hunter!“ Entkam es Kyrie die eben die seltsamen Gestalten am Eingang der Sicherheitskontrolle entdeckt hatte. „Jemand dabei den wir kennen sollten?“ Fragte Nero und beugte sich über den Sitz hinter um besser an seiner Verlobten vorbeizusehen. „Die Frau dahinten kenne ich..“ Sagte Lady die ihren Hals etwas empor gestreckt hatte. „Das ist doch Beryl, oder?“ „Beryl?“ Fragte Trish dann und neigte ihren Kopf ebenfalls etwas nach oben um besser zu der kleinen Menschenmenge blicken zu können. Es waren mehr Männer in der Gruppe zu finden und im ganzen war die einzige Frau der neu hinzukommenden Gruppe von kleiner, zierlicher Statur. Ihre schmale Gestalt war in einen auffälligen Lederanzug der wohl so etwas wie ein Battlesuit darstellen sollte, gesteckt welcher ihre weiblichen Vorzüge zwar zum Vorschein brachte, sie aber nicht sonderlich betonte. Alles in allem wirkte diese Frau eher wie eine gewöhnliche Jägerin wobei das einzig auffällige an ihr wohl die gewellten, roten Haare waren die ihr in den Nacken fielen und kurz über dem Halsansatz aufhörten. Trish vermochte nicht zu sagen ob ihr diese Frau gefiel aber sie wirkte auch nicht wirklich bedrohlich auf sie, da war Lady in ihren Augen schon eine größere Gefahr. „Woher kennst du sie, wenn ich das mal fragen dürfte?“ Fragte Trish zu Lady die sich wieder etwas normaler hingesetzt hatte. „Ich hab sie mal bei Dante gesehen. Das war in dem Jahr, wo du nicht bei Dante gewohnt hast.“ „Aha..“ Sagte Trish dann und beugte sich wieder nach vorne um die kleine Gruppe, die jetzt langsam auf sie zukam, beobachten zu können. „Und wieso hat er mir nie davon erzählt?“ „Wieso sollte er, wenn du nicht danach frägst?“ Kam es lahm von Lady zurück. „Immerhin hat er dir doch auch nicht erzählt das er Lucia auch aus der Zeit kennt.“ „A c h? D i e auch?“ Fragte Trish fast schon eingeschnappt und zeigte damit auf Lucia die noch immer ruhig mit verschränkten Armen vor der riesigen Glasfront stand die auf das Rollfeld hinaus führte und ankommende Flieger beobachtete. „Sieht so aus als wäre unser Dante ja wirklich kein Kind von Traurigkeit.“ Seufzte Trish dann schwer und lümmelte sich weiter in ihren Sitz hinein. „Na ja ich weiß nicht.“ Sagte Lady und rieb sich kurz die Nase. „Ich glaube nicht das die beiden Damen seinem Typ entsprechen.“ „Bitte? Sie haben beide lange Beine und Brüste, zwei Kriterien die Dante zusagen würde ich mal meinen.“ Sagte Trish dann schnippisch und schlang ebenfalls ihre Arme vor ihre Brust und wirkte irgendwie verärgert. Lady warf ihr einen skeptischen Blick zu welcher aber nur für den ersten Moment anhielt, bevor ihr Gesicht dann von einem breiten, fast schon unheimlich seligen Lächeln geziert wurde. „Ich verstehe.“ Sagte sie dann spitzfindig und kicherte leise. „Der Gedanke das Dante nicht einsam und allein, sich nach dir verzehrend auf deine Rückkehr gewartet hat macht dich wohl wütend, was? Gib es schon zu! Dante interessiert dich schon etwas, oder?“ Jetzt war es an Trish aufzuspringen und Lady anzugehen. „HALLO? Hast du sie noch alle?“ „Ist doch nur eine Frage!“ Lachte Lady amüsiert die das ganze jetzt einfach nur noch niedlich fand wie sich Trish über etwas aufregte das wohl für jeden hier außer sie selbst offensichtlich war. „Eine Frage die du dir auch gut hättest verkneifen können Lady!“ Schimpfte Trish wütend zurück. „Das war eine ganz gemeine Unterstellung von dir! Dante und ich – und das schreib dir hinter die Ohren Lady – sind reine Geschäftspartner, ist das klar?“ „Kristallklar.“ Lachte Lady. „Aber wenn du das nächste Mal jemanden darüber aufklären willst was deine Gefühlslage betrifft solltest du doch eher auf deine Lautstärke achten. Sieh mal, jetzt sind alle hier über dich im Bilde.“ Lady verwies damit auf die Personen die um die beiden in hörbarer Weite standen und sie mit perplexen, teilweise schwer verwunderten Blicken anstarrten. Sogar Nero und Kyrie sahen beide verwirrt an. Nero mit einer Braue skeptisch nach oben gezogen und Kyrie mit einem fragend, schief geneigtem Kopf. Ihr war anzusehen das sie wirklich versuchte zu verstehen worum es bei dem Gespräch der beiden Frauen ging. Trish sah erst zu Lady, dann zu Nero und Kyrie schließlich sah sie die anderen Umstehenden an, bevor sie es aufgab. „Lasst mich doch alle in Ruhe!“ Fluchte sie schließlich laut und stand polternd auf um wie eine stolzierende Königin abzurauschen. „Wow... gelungener Auftritt.“ War alles was man von Nero hörte. Trish unterdessen hatte sich, nach der peinlichen Szene mit Lady etwas weiter in die Wartehalle hinein begeben und stand nur vor einer kleinen Bar die mit kleinen Snacks und fruchtigen Getränken den Passagieren ihre Wartezeit verkürzen wollten. Ihr war nicht nach etwas zu essen. Sie musste fürchten das ihr schon wieder so kotzübel wurde wie heute Morgen. Aber da ihr Magen flau war von der fehlenden Nahrungsaufnahme versuchte Trish sich wenigstens an einem der Fruchtcocktails die so zähflüssig aussahen das garantiert echte Früchte darin verarbeitet waren. Bevor sie den Strohhalm ansetzte betete sie inständig ihr Magen würde dies als Zeichen des Friedens annehmen und sie die farbige Flüssigkeit ohne Zwischenfälle genießen lassen. Zu wünschen wäre es wirklich! Dante unterdessen war tatsächlich auf die Toilette gegangen. Zur Gedankenzerstreuung wie er sich selbst sagte. Er hatte nicht damit gerechnet das sein nächstes Wiedersehen mit seiner (Ex?)Partnerin ihn so mitnehmen würde. Trish wirkte so verdammt blass... fast schon aschfahl und nicht wirklich gesund. Am liebsten hätte Dante sie darauf angesprochen aber das hätte ihr wahrscheinlich wieder die Galle nach oben getrieben. Trish mochte es nicht betüttelt zu werden. Ihr Stolz verbat es ihr einfach von anderen Leuten Hilfe anzunehmen. Eine Tatsache die sie zwar unnahbar machte, auf der anderen Seite unglaublich schön und edel wirken ließ – wie Dante feststellte. Nichtsdestotrotz wirkte sie aber wirklich als würde sie etwas ausbrüten und Dante machte sich schon etwas Sorgen. Vielleicht würde er Kyrie nachher mal bitten ein gutes Wort bei Trish einzulegen damit diese etwas Rücksicht auf sich nahm. „Meinst du wirklich das es gehen wird?“ Fragte Lady als durch den Lautsprecher verkündet wurde das ihre Maschine nun startklar war. „Besser siehst du nicht wirklich aus.“ „Es geht schon wieder.“ Sagte Trish matt lächelnd damit Lady sich nicht allzu große Sorgen machen musste. „Keine Bange. Wenn es ganz schlimm wird renne ich so schnell ich kann auf die Toilette.“ „Brauchst du doch nicht.. Wofür gibt es diese Kotztüten im Flieger?“ Kicherte Lady und stieß Trish in die Seite was diese gar nicht witzig fand. Sie war schon einige Male geflogen aber mit diesen komischen Papptüten konnte sie noch nie so wirklich etwas anfangen. Allein der Gedanke schon vor allen anderen Fluggästen sich in dieses Ding zu übergeben und es dann womöglich noch mit einem freundlichen Lächeln der Stewardess zur Entsorgung mitzugeben war ihr einfach ein Gräuel. Da riskierte sie lieber bei einem heftigen Übelkeitsanfall durch den Mittelgang zu rasen, einen Flugbegleiter nach dem anderen umzustoßen und zu hoffen das die dicke Dame die eben noch zur Toilette gegangen ist sich dazu bequemt hat wieder davon zu verschwinden. „Mir geht es gut Lady.“ Seufzte Trish der es bei dem durchgehen dieses Szenarios jetzt schon mulmig wurde. „Mir geht es ausgezeichnet.“ „Na wenn du das sagst.“ Sagte Lady und reichte dem netten Flugbegleiter ihre Bordkarte. Es musste ein seltsamer Anblick für den Mann sein auf einmal so viele skurrile Gestalten zu sehen, von denen einer schriller als der andere war. Nur den wenigsten unter ihnen sah man nicht an was sie wirklich waren – mit Ausnahme von Kyrie natürlich. Ein jeder war im Auftrag einer Organisation einberufen worden von der man eigentlich angenommen hatte das sie so nicht mehr existierte. Van Hellsing selbst war nicht auf diesem Flug anzutreffen. Seine rechte Hand jedoch, Allan Morane und die kesse Rory Heathrow waren allerdings anwesend und begleiteten die Hunter auf den ersten Teil des Fluges, welcher in richtigen Etappen aufgeteilt war und noch einige weitere Hunter mit sich nehmen würde. Das eigentliche Flugziel war nur bis auf einen winzigen kleinen Flughafen in der Einöde Südafrikas bekannt. Ein winziger kleiner Ort welcher als der zugigste Ort der Welt bekannt war. Von dort würde es mit Jeeps dann hinauf in die Berge gehen. Das eigentliche Ziel war ein kleines verschlafenes Dörfchen welches sich in letzter Not an die Templer gewandt hatte, als normale Streifkräfte nicht mehr helfen konnten. Eine Wandergruppe, welche die Höhlen der Umgebung erforschen wollten, war spurlos verschwunden und selbst nach tagelanger Suche war nichts mehr von ihnen zu finden. Einige Zeit später tauchte allerdings eine junge Frau, völlig verstört und entsetzlich ramponiert wieder auf und erzählte von Schauerlichen Dingen in der Nähe einer Höhle. Ein neuer Suchtrupp, welcher losgeschickt wurde um nun auch den Rest der Verschwundenen zu suchen, kam ebenfalls nicht zurück. Es hatte fast ein ganzes Jahr gedauert bis die Behörden, mit dem Vorsteher des kleinen Ferienortes, sich gemeldet und um Hilfe gebeten hatten. Nun war es wohl die Aufgabe der Hunter die Wesen zu jagen die in und um die Höhle herum auf Menschenjagd gingen. „Anscheinend eine Höhle die Abseits von den anderen liegt und noch nicht einmal einen Namen erhalten hat.“ Sagte Lady in ihrem Sitz gelümmelt während sie den Bogen Papier überflog auf dem die groben Details verzeichnet waren. „Die vielen Hunter sind deswegen mit dabei, weil es noch zwei weitere Eingänge gibt von denen man glaubt das sie mit der einen Höhle verbunden sind? Ist ja irre... und noch keiner weiß was in diesem Höhlending vor sich geht?“ „Klingt unheimlich!“ Kyrie drückte sich dabei schon aus reiner Gewohnheit an ihren Verlobten und vergrub ihr Gesicht in seine Armbeuge. „Keine Bange Kyrie.“ Beruhigte ihr Verlobter sie. „Du bleibst zurück bei den anderen, ist doch klar. Lord Hellsing wird nicht zulassen das du mitkommst.“ „Aber du gehst da rein...“ schniefte Kyrie ängstlich und wurde sanft von Nero über den Kopf gestreichelt. „Wird schon schief gehen.“ „Sag so was nicht Nero! Ihr seid da unten ganz auf euch gestellt und niemand kann euch helfen, wenn etwas passiert! Was ist, wenn alles um dich herum einstürzt und du nicht mehr herauskommst? Was ist wenn..“ „SshSsh!“ Nero nahm seine Verlobte zärtlich in die Arme und drückte sie fest. „Jetzt beruhige dich doch wieder! Mach nicht so einen Wind um diese Sache!“ „Stimmt! Er geht da ja nicht allein runter.“ Pflichttete Dante bei, der am Mittelgang saß, Kyrie lag zwischen ihnen und Nero hatte rechts am Fenster Platz genommen. „Ich mach mir trotzdem Sorgen!“ Nuschelte Kyrie leise. Trish unterdessen horchte schon die ganze Zeit auf ihr Bauchgefühl von diesem sie bislang noch nichts gehört hatte. Es war seltsam aber es schien das der Fruchtcocktail unten bleiben würde – so hoffte sie inständig. Für alle Fälle hatte sie sich ebenfalls wie Dante an den Mittelgang gesetzt damit sie leichter aufspringen konnte sollte noch etwas nach oben wollen. Neben ihr saß diese Lucia und Lady hatte es sich nicht nehmen lassen am Fenster Platz zu nehmen. Sie liebte die Aussicht aus dem Flugzeug über die himmelweite Wolkendecke und dann die Aussicht, wenn irgendwo ein Sonnenstrahl durchschimmerte war einfach herrlich und freute sie innerlich jedes Mal wie ein kleines Kind. „Ma´am?“ Wurde Trish dann leise von oben angesprochen. Es war eine der Flugbegleiterinnen die einen Getränkewagen vor sich herschob. „Möchten sie etwas?“ Trish aber hob abwehrend die Hand und schüttelte den Kopf. „Danke, für mich nichts.“ Lucia dagegen begnügte sich mit einem einfachen Wasser und Lady war die Überfliegerin mit einem Glas Champagner, zwar einer von der billigen Sorte aber darauf kam es bei ihr ja nicht an. Dante hingegen hatte sich wie Nero und Kyrie etwas Nichtalkoholisches geben lassen und sah, während er den Deckel seiner Flasche öffnete sorgenvoll auf Trish die sich in ihrem Sitz zurück gelehnt hatte und leicht zu dösen schien. „Du hättest wenigstens wie Lucia ein Wasser trinken können. Du siehst furchtbar aus.“ Trish neigte ihren Kopf leicht zu Dante und sah ihn schief an. „Was hast du gesagt?“ Ihre Stimme schien verschlafen und nicht ganz bei der Sache so das Dante seinen Satz wiederholen musste. Trish schüttelte erneut ihren Kopf. „Mir geht es gut Dante. Macht euch keine Sorgen um mich.“ „Aber du bist so blass... fast schon bleich.“ Gab Dante leise zurück. Er wollte Trish nicht unbedingt schon wieder aufregen und damit einen neuen Streit vom Zaun brechen. „Danke Dante, sehr nett von dir.“ Seufzte Trish und strich sich über den wehen Bauch der langsam wieder zu grummeln anfing wie es Trish so gar nicht gefiel. „Trish?“ Fragte Dante leise und beugte sich leicht über den Sitz. „Alles okay?“ „Meine Güte...“ Seufzte Trish schwer und rieb sich noch mehr über ihren flauen Magen. „Das darf doch...“ „Trish?“ Bevor Dante aber noch etwas weiteres von ihr zu hören bekam war Trish schon aufgesprungen und raste an ihm den Gang entlang in Richtung Toilette. Dante sah ihr mit zusammen gezogenen Augenbrauen nach und Lady hatte sich sogar in ihrem Sitz aufgerichtet und blickte Trish ebenfalls skeptisch hinterher. „Schon wieder also...“ Seufzte Lady schwer und sah zu Lucia. „Könnten wir Plätze tauschen? Ich glaube jemand muss sich um sie kümmern, wenn sie wieder da ist.“ Widerwillig gab sie ihren Platz am Fenster auf aber es war wohl das Beste. Trish wollte garantiert nicht das eine Fremde neben ihr sie so sah. „Was hat sie?“ Fragte Dante der das ganze immer noch nicht so ganz verstehen konnte. „Ihr ist schon den ganzen Morgen über schlecht und jetzt...“ Lady zuckte mit den Achseln. „Was soll ich sagen?“ „Die Ärmste.“ Dante blickte seiner Partnerin mitfühlend nach. „Ist sie nicht zu einem Arzt gegangen?“ „DAS habe ich auch zu ihr gemeint aber was das angeht hat sie einen mindestens genauso großen Dickkopf wie du, wenn nicht sogar größer.“ „Also, nicht.“ Sagte Dante dann und bestätigt wurde er von Lady die ihm nur noch zunickte. Die Wiederkehrende wirkte noch blässer als sonst und setzte sich erschöpft auf ihren Sitz zurück. Kaum das sie saß bekam sie schon von Lady ein Glas Wasser und eine Tablette gereicht. „Haben wir für dich besorgen können.“ „Geht es ihr besser?“ Hörte Trish Kyrie fragen deren Gesicht sie ebenfalls ausmachen konnte. Ehrliche Sorge war auf dem Gesicht der jungen Frau zu sehen, als Trish einmal zu den anderen hinüber schielte. „Sie wirkt so blass..“ „Wenn du alles wieder rausspuckst was du versuchst zu essen, Kyrie, würdest du auch bald so aussehen.“ Gab Lady dann zurück. „Mir ist echt schlecht...“ muffelte Trish und rieb sich über die Stirn. „Macht nicht so einen Lärm... Muss ja nicht jeder hören.“ Dante seufzte mit einem Lächeln. „Hören nicht aber gesehen haben die´s da hinten sicherlich.“ „Dank dir Dante.“ Gab Trish ironisch zurück. „Vielen Dank für deine aufbauenden Worte.“ „Ich bin nur ehrlich.“ „Haha! Geh die Stewardess anbaggern...“ forderte Trish von dem Halbdämonen was dieser nur mit einem gekonnten Grinsen und einem Schulterzucken abtat. „Ach so..“ Seufzte Trish schwer. „Nicht dein Typ, was?“ „Neeeeeh... hübsch anzusehen aber nicht mein Fall.“ „Wieso nicht? Ich dachte du gräbst alles an was einen Puls hat?“ Fragte ihn sein Neffe und bekam dafür sofort von Kyrie einen kräftigen Seitenhieb. „Das war unhöflich Nero!“ „Wenn´s doch wahr ist!“ „Danke – Neffe!“ Sagte Dante finster zu seinem Neffen blickend. „Immer wieder gerne, Onkelchen.“ „HÖR AUF mich ONKELCHEN zu nennen! Ich mag das nicht und das weißt du ganz genau!“ „Geht klar, Onkelchen.“ „...“ Die nächsten zwei Stunden verliefen relativ ereignislos. Wenn man davon absah das sich viele der Hunter aufmachten die anderen kennen zu lernen, dabei durch die Gänge zu schlurfen oder anfingen über ihre große Taten zu wetteifern. Viele von ihnen waren wirklich namhafte Persönlichkeiten in ihrer Stadt oder auch nur kleine Söldner die als Unterstützung mitkamen und so das schnelle Geld suchten. Andere wiederum saßen im Flieger, weil sie die Arbeit der Templer kannten und sich schon lange bei dieser Organisation bewerben wollten aber nie so wirklich Zugang gefunden hatten. Es war wirklich schwer als einfacher DevilHunter bei den Templern einen Platz zu finden da, obwohl es eine große Gemeinschaft war, nicht alle aufgenommen wurden. Strenge Aufnahmekriterien und das einhalten von festen Regeln sowie das befolgen eines Kredos, welcher sich kaum in den Jahren der Kreuzzüge bis heute geändert hatte, trennten immer in der Prüfungszeit die Spreu vom Weizen. Nicht alle Hunter waren für dieses Leben geschaffen da es sich doch vom freien Leben als Hunter unterschied. Die wenigsten wussten dies allerdings. Dennoch versuchten es immer wieder Teufelsjäger dorthinein zu kommen. Mit allen Mitteln, wenn es sein musste, oder durch das annehmen von Aufträgen. „Es wundert mich sowieso das Lord Hellsing schon wieder so viele Teufelsjäger gesucht hat.“ Fing Kyrie neben Nero an zu erzählen. „Weißt du noch? Früher hat er auch für die Aufträge immer neue Leute gesucht, obwohl er schon eine gute Mannschaft zusammen gestellt hatte. Ob es dafür einen besonderen Grund gibt?“ „Wer weiß... so wie wir ihn kennen bestimmt... frag ihn doch einfach, wenn er uns begegnet.“ War alles was Nero dazu zu sagen hatte. Er mochte zwar den Lord aber alle Gedankengänge die dieser verfolgte waren Nero nicht so wirklich vertraut. Manchmal war es auch das beste, das nicht zu sein. Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Als der Flieger bereits über den Ozean flog, senkte sich die Sonne und ließ die Wolkendecke in den schönsten Farbtönen aufleuchten. Wer das Glück hatte am Fenster zu sitzen kam in den Genuss von einem wunderschönen Sonnenuntergang, wie man ihn so selten zu sehen bekam. Sogar Nero musste sich eingestehen das er selten so schöne Farben gesehen hatte und neigte sich deswegen auch etwas weiter zum Fenster hin, um den Himmel draußen besser betrachten zu können. Aber etwas störte ihn mit einem mal als er nach draußen blickte. Kyrie, die neben ihm in einem Buch las, fiel auf das sich ihr Verlobter mit einem Mal so merkwürdig verhielt. Nero hatte sich, kaum das er aus dem Fenster gesehen hatte, sofort wieder in seinen Sitz zurück gedrückt und sah für eine Weile verwirrt an die Decke. Erst nach wenigen Sekunden beugte sich Nero ein weiteres Mal zum Fenster hin, die Reaktion war die gleiche wie eben, nur das Nero dieses Mal heftig den Kopf schüttelte. Das Lesezeichen in das Buch zurück steckend, sah Kyrie besorgt zu ihrem Verlobten. „Was ist los Nero?“ Nero antwortete zuerst nicht, sondern sah einfach weiter durch das Bullauge, bevor er sich wieder etwas zurücklehnte und Kyrie ansah, während er mit einem Finger zum Fenster rauszeigte. „Da ist eine Frau.“ Sagte er und klopfte jetzt sogar gegen die Scheibe. „Da draußen auf dem Flügel des Flugzeuges... steht eine Frau. Ich schwöre. Bei allem was mir heilig ist. Da draußen steht eine Frau.“ Allein schon sein geschockter Tonfall ließ Kyrie besorgt die Stirn runzeln, als Nero dann aber behauptete eine Frau draußen zu sehen glaubte sie, ihr Liebster habe womöglich auch etwas ähnliches wie die Flugkrankheit. „Bist du dir sicher?“ Fragte sie weiter. Nero hingegen nickte. „Sieh selbst. Da steht eine Frau auf dem Flügel.“ Kyrie löste ihren Sicherheitsgurt und krabbelte über den Schoß ihres Verlobten um so besser aus dem Fenster sehen zu können. Sie saßen etwa zwei Reihen vor der Mitte und hatten so eine gute Sicht auf die Tragfläche der Flügel die das Flugzeug über das weite Meer trugen. Aber außer einem roten Wolkenmeer und grellen Sonnenstrahlen die sie blendeten konnte sie keine Frau erkennen. „Bist du dir ganz sicher?“ Fragte Kyrie dann noch mal mit Nachdruck und sah Nero zweifelnd an. „Ich kann niemanden erkennen.“ „Was?“ Nero drückte Kyrie leicht weg und sah jetzt wieder durch das kleine Fenster. „Das kann doch nicht sein! Sie ist verschwunden! Die Frau von eben ist verschwunden! Eben war sie noch da! Ich schwöre es! Da stand eine Frau auf dem Flügel! Sie hatte lange Haare und war ganz in schwarz gekleidet!“ „Was geht denn bei euch ab?“ Fragte Dante dann muffelnd von der Seite der gedöst hatte und durch den von Nero verursachten Lärm geweckt wurde. „Könnt ihr nicht etwas leiser turteln- oder wartet zumindest bis wir wieder gelandet sind, dann könnt ihr euch ja schnell in ein Zimmer verdrücken.“ „Ach sei still Dante!“ Wies Nero ihn an. „Du musst mir glauben Kyrie! Da stand wirklich eine Frau auf dem...“ „Ist ja gut! Ich glaube dir ja aber... Wo ist sie denn bitte hingegangen?“ Anscheinend wollte Kyrie Nero vertrauen und Glauben schenken aber noch fehlte ihr der endgültige Beweis. „Was ist denn los?“ Fragte Dante noch einmal bei Kyrie nach. „Nero will eine in schwarz gekleidete Person auf den Tragflächen des Flugzeuges gesehen haben. Eine Frau.“ „Sah sie gut aus?“ „Dante- das ist doch jetzt wohl nebensächlich.“ „Hätte ja sein können.“ Nero blies laut Luft aus und verschränkte die Arme vor der Brust. „Klar das DAS von meinem Onkel kommt. Ich sage euch, da war jemand! Ich hab sie doch deutlich gesehen!“ „Dann weißt du ja ob sie gut ausgesehen hat oder nicht.“ Grinste Dante breit und fast wäre Nero ihm an die Gurgel gegangen. „Leute!“ Jetzt war es an Trish sich zu beschweren. „Müsst ihr so laut sein? Reicht doch wenn die anderen Leute hier so einen Krach machen!“ „Allerdings.“ Pflichttete ihr Lady bei. „Was ist denn los das da hinten so ein Aufstand herrscht?“ Dante seufzte schwer und gab Antwort. „Nero will eine Frau auf den Tragflächen gesehen haben.“ „Was bitte will Nero gesehen haben?“ Fragte Trish ungläubig nach und richtete sich verdattert auf. „Eine Frau.“ Fing Dante erneut an. „Eine Frau auf den Tragflächen. Keine Ahnung wie der Junge darauf kommt. Ich hab ihm keinen Alkohol zu trinken gegeben, also muss er sich den Rausch schon vorher - AUTSCH! Kyrie! Seit wann haust du mich?“ „Das war nicht ich – das war Nero!“ „Ich bin kein Säufer so wie du Dante!“ Muckte Nero wütend. „Seltsam, solche Tagträume habe ich aber erst ab 4.0 Promille mein Lieber.“ „Wie soll überhaupt eine Frau auf die Tragflächen kommen?“ Fragte Trish und blickte kopfschüttelnd zu Lady. Diese zuckte auch mit den Achseln, ergriff dann aber die Initiative. „Wartet mal! Ich probier was aus“ dann stand die dunkelhaarige Frau auf und formte mit ihren Händen zwei Trichter an ihrem Mund damit sie lauter sprechen konnte. „Hey Leute! Sorry das ich euch mal eben unterbrechen muss aber wir hätten da eine kleine Frage an euch: Hat einer von euch zufällig eine Frau gesehen die eben noch auf den Tragflächen unseres Flugzeuges gestanden haben soll? Nein? Niemand? Sollte jemand in der Richtung was gesehen haben dann möchte er sich doch bitte melden, bevor wir am Boden gelandet sind! Danke!“ Allgemeines Murmeln war zu hören und laute Rufe die das Unmögliche in dieser Aussage bestätigten waren zu hören. Einige betitelten Nero als verrückt während andere wiederum versuchten das ganze logisch zu erklären. Immerhin handelte es sich hier um einen Flieger voller verrückter Menschen die einem eigentlich völlig verrücktem Job nachgingen. Trotzdem wollte lange Zeit niemand etwas von der Frau wissen die Nero gesehen haben wollte, bis sich eine kleine unscheinbare Stimme meldete. „Trägt die Frau vielleicht schwarze Ledersachen?“ Sofort war Nero aufgesprungen und blickte nach hinten. Es war die Frau mit den kurzen, rotgewellten Haaren die sich gemeldet hatte. „Und hat sie ihre Haare hochgesteckt und weite, schwarze Ärmel?“ „JA! Ja genau das ist sie! Woher kennen sie sie?“ Fragte Nero sofort enthusiastisch zurück. „Weil sie jetzt auf dieser Seite des Flugzeuges auf dem Flügel steht.“ Kapitel 5: Kuriositäten unter sich – noch mehr Hunter! ------------------------------------------------------ Kapitel 5 Kuriositäten unter sich – noch mehr Hunter! Die Menschen (und Nicht-Menschen) in dem Flugzeug staunten nicht schlecht als sie für einen winzigen Moment die Frau in Schwarz auf dem Flügel stehen sahen. Obgleich ihre Haare wild im Flugwind flatterten schienen ihre Füße wie angewachsen zu sein und nichts und die Tatsache das sie sich meilenweit vom Boden entfernt waren, schien sie auch nicht wirklich zu stören. „Habt ihr so etwas schon mal gesehen?“ Fragte einer der anderen Hunter, der sich zusammen mit dem Rest an die Fenster drängelte. Sogar Lady und Trish waren neugierig geworden und blickten nach draußen. „Was zum Teufel macht die da?“ „Mich würde eher interessieren wer die Tante ist.“ „Schaut euch mal die langen Beine an!“ Die Hunter überschlugen sich und staunten nicht schlecht über das was sie sahen. Nero indessen sprang nur gehetzt auf und deutete zum Fenster wo, die seltsame Erscheinung gesichtet wurde. „Ich hab euch doch gesagt das da ´ne Frau auf den Tragflächen steht! Wer hat jetzt Recht?" Wer ist jetzt der Verrückte?!“ „Solange du dich so aufführst bleibt dir der Titel erhalten.“ Seufzte Dante schwer und legte die Hände hinter seinem Kopf. Eine Frau auf den Tragflächen eines Flugzeuges, welches voll gesteckt mit den gefährlichsten Menschen des halben Kontinents waren und das auch noch einem ungewissen Ziel entgegen. Dante selbst hatte fast schon gehofft das noch etwas mehr passieren würde auf diesem Flug. Fast schon wie Urlaub kam ihm das hier vor. Trish und Lady unterdessen begutachteten die Erscheinung zusammen mit den anderen welche langsam wieder von den Helfern van Hellsings zur Ruhe gebeten wurden. „So wie es aussieht ist noch eine weitere Helferin eingetroffen.“ Lächelte Alan Morane, die rechte Hand van Hellsings und engster Freund amüsiert über diese Erscheinung. „Sieht ihr mal wieder ähnlich...“ Es schien also soweit keine Gefahr von der Person auszugehen da alle Helfer in dem Flugzeug offenbar wussten um wen es sich handelte, schwiegen allerdings wenn, man sie danach fragte. „Sehr mysteriös...“ meinte Trish dazu nur. Kaum eine Sekunde später schien sich die Frau auf dem Flügel auch schon zu ihren Beobachtern umzudrehen. „Sie hat uns entdeckt!“ Quiekte ein Hunter hinter Trish aufgeregt während sie selbst die Person nur verwundert ansehen konnte die noch immer die Schwerkraft und den Flugwind zu belächeln schien. Mit einem Mal trat dann die Frau in den langen, schwarzen Lederklamotten zurück und streckte dabei ihren Arm aus. Sogleich erschien ein hellstrahlender, lilafarbener Runenkreis durch welchen die Frau auch trat und sogleich verschwunden war. So geheimnisvoll wie sie gekommen war, verschwand sie auch gleich wieder. „Habt ihr das gesehen?“ „Unglaublich...“ „Wer ist das?“ Das Tuscheln an Bord nahm kein Ende mehr und langsam verlangten die ersten Stimmen eine Erklärung für das eben gesehene. Trish und Lady unterdessen beruhigten sich wieder und hatten es sich wieder auf ihren Sitzen bequem gemacht. „Die Reise wird doch viel spannender als ich dachte.“ Sagte Lady grinsend und streichelte liebevoll über eine ihrer mitgebrachten Handfeuerwaffen. „Allerdings... der Abgang war wirklich filmreif.“ Fügte Trish hinzu. „Aber es gibt Männer die mögen so etwas...“ „Was? Filmreife Abgänge oder Frauen in schwarzen Lederklamotten?“ „Beides.“ „Ihre Figur hätte ich gerne.“ Seufzte Lady schweren Herzens und lehnte sich weiter in ihrem Sessel zurück. „Du konntest auf DIE Entfernung ihre Maße abschätzen?“ Fragte Trish mit einem leicht spöttischem Gesichtsausdruck. „Mann! Musst du gut sein!“ Lady jedoch winkte ab. „Das was ich erkennen konnte hat mir gereicht. Ich werde nie wieder etwas essen!“ „Ist das jetzt ein Eid oder so etwas?“ Fragte Trish darauf zurück und blickte Lady verwundert an. „Nie wieder deine heißgeliebten Schoko-Muffins mit kleinen Schokostückchen?“ Allein schon der Gedanke an diese kleinen, köstlichen Sünden reichte völlig aus um Lady das Wasser im Munde zusammenlaufen zu lassen. Schließlich, nach reiflicher Bedenkzeit wimmelte sie mit den Händen ab und schnarrte leise so etwas wie ein „Vergiss es!“, Was Trish zum lachen brachte. Die restliche Zeit des Fluges verging relativ ruhig und unkompliziert. Zwar kursierten Gerüchte von der ominösen Frau in schwarzen Leder herum und zeitweilend wollte sie auch mal jemand wieder gesehen haben aber so wirklich störte das an Bord niemanden mehr. Nicht das es nicht aufregend war von einer Frau zu hören die sich bei der Fluggeschwindigkeit der riesigen Maschine auf einem Flügel halten konnte aber andererseits wimmelte es an Bord und wahrscheinlich noch auf dem nächsten Flughafen von mehreren dieser Kuriositäten, welche mit einer unnachahmlichen Fähigkeit nach der andere aufwarten konnten. „Wir werden noch ein einziges Mal landen.“ Erklärte einer der Helfer einigen unruhigen Passagieren. „Dort wird sich dann auch der Boss, van Hellsing zu uns gesellen. Mit den restlichen Leuten an Bord werden wir uns dann aufmachen. Es ist besser wenn, sich alle die´n unruhigen oder nervösen Magen haben ein letztes Mal ausruhen bevor der anstrengende Flug losgeht. Wir werden über zehn Stunden in der Luft sein.“ „Genug Zeit für ein Nickerchen.“ Grinste Dante und schielte zu den beiden Frauen hinüber die sich ihm gegenüber daran machten ein paar Sachen zusammen zu tragen. Spätestens als Trish nach oben in die Kofferablage greifen wollte um ihre Jacke zu holen verstand der Halbdämon was die Damen vorhatten. „Ihr wollt euch auch noch mal die Beine vertreten?“ Fragte Dante mit hochgezogenen Augenbrauen. „Meint ihr in dem Duty-free-Shop gibt´s die bessere Auswahl als in dem letzten?“ „Erstens können wir machen was wir wollen Dante, wir sind schon beide erwachsen und wissen was wir tun.“ Gab Trish trocken aber mit einer gewissen Schärfe in der Stimme zurück. „Und zweitens solltest du dir auch noch mal die Beine vertreten.“ „Wieso sollte ich?“ Fragte Dante mürrisch und lehnte sich dabei in seinem Sitz zurück. „Damit ich mir die anderen Spinner ansehen muss die hier noch mitmachen?“ Trish seufzte schwer und ging nun zu ihrem ehemaligen Partner hinüber um sich, an seiner Sitzlehne abstützend leicht über ihn zu beugen um ihn besser ins Gesicht sehen zu können. „Nein, aber falls ich den wehrten Herrn Dante an das letzte Mal erinnern darf wo, er eine Chance ausgelassen hatte um sich die Beine zu vertreten?“ „Das war damals ja auch noch etwas ganz anderes!“ Winkte Dante ab. „War es nicht! Du bist über acht Stunden in einem Flieger gesessen und hattest noch über vier Stunden vor dir und anstelle dir eine Pause auf festen Boden zu gönnen – was hat der junge Herr da gemacht? Na? Richtig! Er ist sitzen geblieben und hat hinterher gemeckert das ihm schlecht wird, die Luft im Flugzeug scheiße ist und das ihm der Raum zu eng ist –also?“ „Willst du mich einladen mit euch zu kommen?“ Fragte Dante neckisch, nicht nur um das Thema zu wechseln sondern, auch um Trish am Reden zu halten, bevor sie sich wieder aufrecht hinstellte und er so keinen Einblick mehr in diesen wunderschönen, perfekten Ausschnitt hatte, unnötig dabei zu erwähnen das der Gedanke, jetzt nun zu wissen was dieses schwarze Nichts von einem kleinen Lederstück alles vor der (Männer)Welt versteckt hielt, ihn nach wie vor reizte. Trish ahnte zum Glück jedoch nichts von diesem Gedanken und sah Dante nur weiterhin unwirsch an. „Es sind deine Beine, Dante aber bitte beklag dich nachher nicht bei mir Wenn, dir wieder alles wehtut, okay?“ „Bitte? Sag jetzt bloß das du dir Sorgen machst, meine Schöne?“ Grinste Dante schelmisch seine blonde Donnergöttin an, welche sich allerdings weniger geschmeichelt davon fühlte und sich nur genervt wieder in die Senkrechte brachte. „Komm Lady, wir gehen! Männer... die werden wohl nie erwachsen, oder?“ Seufzte Trish und warf sich ihre Lederjacke um während sie an Lady vorbeistiefelte die ihr nachgrinste. „Nicht das ich wüsste, Trish...“ Sie hatten nur die Gangway bekommen und hielten eher seitlich von den eigentlichen Landeplätzen. Hier war der Eisenvogel weniger im Blickfeld der Arbeiter die am Flugplatz eifrig beschäftigt waren Kofferwaggons zu ihren passenden Flugzeugen zu hieven. Nur wenige, auserwählte Lotsen halfen den Huntern dabei zurück in die Halle zu kommen. Trish und Lady fanden sich schnell an der Kofferausgabe wieder, ignorierten aber diese da sie ja nur einen kleinen Stopp eingelegt hatten. Ihr eigentliches Ziel war die große Halle zu der sie gelotst werden konnten. Aus einem unbestimmten Grund zog es Trish und auch Lady dorthin. Sie hatten gehört das sich noch ein paar Hunter in der Wartehalle befanden. Vielleicht war das Oberhaupt der Templer ebenfalls dort anzutreffen? Durch eine Glasscheibe konnten sie in weiter Ferne wirklich einige ominös verkleidete Personen ausmachen welche sich merkwürdig verhielten aber sie waren zu weit weg um etwas erkennen zu können. „Meinst du sie sind es?“ Fragte Lady die ihre Nase an der Scheibe plattdrückte. „Ich kann kaum etwas sehen...“ Was vielleicht auch daran lag das ihr eigener Atem jetzt schon etwas von dem Glas beschlagen hatte. „Ich sehe auch niemanden der Vincent auch nur im entferntesten ähnlich sehen würde.“ Daraufhin richtete sich Lady auf und sie blickte Trish scharf an- fast schon messerscharf das es der Dämonen Angst wurde und sie ein kleinlautes „Was?“ Nachhängte. Lady jedoch blickte Trish immer noch kritisierend an als wollte sie sie mit ihren Augen allein schon auf den Grund ihrer Seele blicken zu wollen. „Lady? Hör auf mich so anzusehen! Was ist denn los?“ Fragte Trish noch einmal nach, jetzt in etwas festerem Tonfall. Lady ließ es daraufhin gut sein und stellte sich wieder etwas mehr vor die Glasscheibe. „Erst Dante und jetzt van Hellsing? Meinst du nicht das dir einer reicht?“ Trish blickte Lady ungläubig an. „Bitte was? Wiederhol das!“ Lady zuckte daraufhin mit den Schultern ohne ihren Blick von dem Geschehen hinter der Glasscheibe zu nehmen. „Ich mein ja nur... Ich kann ja verstehen das dir van Hellsing gut gefällt aber meinst du nicht auch das Dante, mal trotz all seiner schlechten Eigenschaften – von denen ich weiß das er mehr als genug hat – dennoch eine zweite Chance verdient hätte?“ Langsam dämmerte es Trish was Lady hier versuchte ihr zu erklären und das gefiel ihr gar nicht! Nein überhaupt nicht! „Okay, ich weiß das Dante ein absoluter Frauenheld ist und alles angräbt was gut aussieht und nicht bei drei auf den Bäumen ist aber er hat auch seine guten Seiten. Du müsstest das doch am besten wissen. Immerhin hast du ganz schön lange mit ihm unter einem Dach gelebt ohne das er dich verrückt gemacht hat.“ «Verrückt gemacht hat er mich schon... aber auf eine andere Art als du denkt. « Schoss es Trish darauf in den Kopf was ihr sogleich die Röte hochsteigen ließ. „Nicht schon wieder!“ Seufzte sie schwer und rieb sich über die Stirn. „Hör auf Lady! Dante und ich sind und bleiben Partner! Nur weil wir miteinander... das Bett geteilt haben heißt das noch lange nicht das aus uns wirklich was werden könnte...“ „Aber von allen Frauen die dieser Vollidiot bislang in seinem Leben hatte, passt du am besten zu ihm und in das Chaos welcher er liebevoll `Mein Leben´ nennt, findest du nicht?“ „Na, woran wird das wohl liegen?“ Sagte Trish theatralisch und seufzte doppelt schwer während sie die Arme vor der Brust verschränkte. „Dante mag ein guter Dämonenjäger sein aber was die alltäglichen Dinge des Lebens angeht ist er so schrecklich... unbedarft.“ „Und Vincent van Hellsing...“ fügte Lady sich ein. Trish blickte mit gesenktem Haupt zu Boden während sie anfing zu sprechen. „Vincent van Hellsing hat eine Weisheit, sowie auch Lebenseinstellung an sich wie ich sie noch nie bei einem Menschen gesehen habe. Ich weiß das, weil ich schon einige Zeit mit ihm verbracht habe. Er ist ein Dämonenjäger genau wie wir aber ich habe ihn noch nie wirklich kämpfen sehen...“ „Heißt das er bekommt keine Aufträge?“ Fragte Lady weiter. „Wo kommt dann das ganze Geld her?“ „Aufträge bekommt er schon, allerdings ist es meistens nicht er der das heranschafft. Er hat viele Leute die für ihn arbeiten und die er begleitet aber bei diesen Missionen habe ich nie gesehen wie er selbst Hand an einen Dämonen legt. Nur ein einziges Mal... “ Trish hielt inne und gedachte im Stillen an den Moment als sie zum ersten Mal Zeugin von einem kleinen Teil der Macht Vincent van Hellsings wurde. „Einmal habe ich etwas gesehen das mich neugierig auf mehr gemacht hat.“ „Neugierig? Auf was?“ Hakte Lady nach. „Welche Unterwäsche er trägt? Wenn du mich frägst, ich tippe da auf Boxershorts!“ „Bitte? Wie kommst du denn da drauf?“ Fragte Trish mit einem Glucksen in der Stimme. Erneut zuckte Lady mit den Schultern. „Weiß nicht... er sieht so aus als würde er welche tragen... Bei Dante bin ich mir da immer noch nicht so ganz sicher... Ich kann ihn mir einfach nicht in diesen langen Dingern vorstellen... Ich glaube aber da könntest du mir am ehesten helfen, hast es ja ´hautnah´ miterlebt – aaaalso?“ Jetzt kam Lady Trish bedrohlich näher und blickte sie schelmisch von unten an. „Auf was für Unterwäschesorten steht unser Dämonenjäger wirklich? Sag es! SAG ES!“ Darauf wusste Trish erst mal keine Antwort. Vor allem irritierte sie die Tatsache das sich ihre Freundin Lady über so etwas Gedanken machte. „Wieso interessiert dich das?“ Fragte Trish weiter die sich darauf einfach keinen Reim machen konnte. „Wieso interessiert dich das nicht? Ach stimmt ja- du weißt es ja schon..“ „Ich weiß es überhaupt nicht! Interessiert mich doch nicht ob Dante am liebsten im Tiger-Tange herumläuft oder eher auf die Boxershorts-Variante steht!“ „Ich bevorzuge weder das eine noch das andere Trish. Solltest du eigentlich wissen nachdem du früher immer so oft ins Badezimmer geplatzt bist während ich unter der Dusche war.“ Ließ die tiefe Stimme Dantes die beiden Frauen gellend herumfahren. „GOTT!“ Schrie Lady die sich vor lauter Schreck an die Brust gegriffen hatte. „Hast du sie noch alle Mann? Schleich dich doch nicht so von hinten an wie ein Indianer!“ „Aber echt! Spinnst du total, du Vollidiot?“ Fauchte Trish zurück die nicht minder erschrocken war. Wo war Dante denn jetzt auf einmal so plötzlich hergekommen? Der Dämonenjäger, wie immer mit einem neckischen Grinsen auf den Lippen blickte die beiden Frauen amüsiert an. „Was habt ihr denn? Ist doch noch alles da wo´s hingehört, oder nicht? Soll ich mal nachsehen gehen, Lady?“ Fragte er dann um der Kurzhaarigen gefährlich nahe auf die Pelle zu rücken. Lady jedoch drückte Dante erbost von sich weg um ihn besser auf Abstand halten zu können während sie ihn wütend anfauchte. „Rück mir von der Pelle du Affe oder es setzt was!“ „Hrrrrmmmmhhhh.. du weißt das ich darauf abfahre, oder? Ich steh total auf die Domina-Nummer.“ „Halt bloß deine Klappe und sieh zu das du Land gewinnst du blöder Depp!“ Keifte Lady noch wütender zurück die langsam die Nase voll von dem vorwitzigen Halbdämonen hatte und kurz davor war ihm eine runterzuhauen. Es war jedoch das auftauchen einer weiteren Person die Dantes Aufmerksamkeit danach auf sich zog. Wie immer musste man, um die Gruppe des Halblings zu finden nur dem lautesten Gebrüll nachgehen. Das war zwar praktisch wenn man sich irgendwo verlor aber dorthin wo sie gehen würden fand das der junge van Hellsing diese Eigenschaft etwas unpassend. Es brauchte nur ein charmantes Lächeln und ein nettes Wort damit er von einer netten Dame auf dem Flugplatz zu dem Dreiergespann geführt wurde das noch immer heftig in einer Streiterei verwickelt war. Trish, rank und schlank wie immer und wunderschön anzusehen, war die erste die das Eintreffen des in weiß gekleideten Mannes bemerkte. Sie lächelte ihn sofort an und ging ein paar Schritte dabei auf ihn zu um ihm ihre Hand entgegen zu strecken. „Schön dich wieder zu sehen.“ Sprach sie dann leise und wurde sanft von van Hellsing in die Arme gezogen. Etwas überrascht aber dennoch nicht ganz unzufrieden darüber erwiderte sie die Umarmung und bekam dafür ein gebrummtes „Herzlichen Glückwunsch!“ zurück, was sie ihn etwas überrascht anstarren ließ. „Herzlichen Glückwunsch? Ich habe heute aber nicht Geburtstag.“ „Ich weiß.“ Schmunzelte der schwarzhaarige Mann freundlich und drückte ihre Schultern sanft. „Ist auch nicht so wichtig... erst mal freu ich mich das ihr gekommen seid! Die üblichen Hunter haben sich schon eingefunden und in einer halben Stunde geht’s weiter.“ Inzwischen hatten sich auch Dante und Lady wieder beruhigt und voneinander abgelassen. Lady wurde ebenfalls so freundlich begrüßt wie Trish was diese sehr zu freuen schien während Dante nur ein bestätigendes Kopfnicken zugesprochen kam. Mehr wollte dieser ja sowieso nicht von van Hellsing haben also störte es ihn auch nicht weiter. „Ich hoffe der Flug war bisher noch angenehm für euch. Ich weiß nicht was uns noch auf dem Weiterflug alles erwarten wird.“ „Was? Noch mehr als das mit der schwarzen Frau?“ Fragte Lady dazwischen und bekam ein Stirnrunzeln von Vincent dafür geschenkt. „Schwarze Frau? Von was redet ihr?“ Trish war so nett und klärte den Templer auf. „Während des Fluges wurde eine Frau auf den Trägern des Flugzeuges gesehen. Sie war ganz in schwarz und trug Lederkleidung. Eine Freundin von dir?“ Jetzt war es an Vincent etwas zurück zu gehen und das Kinn zu reiben während er darüber nachdachte wer die geheimnisvolle Besucherin sein könnte. „Ich wüsste da zwar schon jemanden auf den diese Beschreibung passen würde aber ob sie das auch wirklich ist?“ „Wer denn?“ Fragte Dante weiter. „Wenn du´s weißt dann nur heraus damit!“ Vincent jedoch winkte ab. „Unnötig das jetzt zu sagen. Sie hat mit Sicherheit ihre Gründe das sie hier schon aufgetaucht ist. Ich dachte zwar das sie erst später zu uns kommen will aber mir soll´s recht sein. Bayonetta hat schon immer ihren eigenen Kopf gehabt. Das hat sich Zeit ihres Lebens nicht verändert.“ „Bayonetta? Noch nie gehört.“ Sagte Lady. „Ich auch nicht... Sagt dir der Name was Dante?“ Fragte Trish und blickte zu dem weißhaarigen Mann, welcher allerdings nur mit dem Kopf schüttelte. „Okay... Lassen wir das jetzt! Das führt doch etwas zu weit! Kommt! Wir wollen langsam wieder ins Flugzeug gehen.“ Winkte Vincent dann seine neugewonnen Kameraden zurück an Bord und ging dabei mit besten Beispiel voran. Bereits vor der Treppe hatten sich weitere buntgemischte Gestalten angesammelt. Einer von ihnen war ein Junge der Dante sofort ins Auge fiel. „Den kenn ich doch...“ Sagte er und sah den Jungen weiterhin forschend an der schweigsam eher seitlich von den anderen stand und nicht wirklich wusste was er hier sollte. „Dante?“ Trish sah ihn fragend an und folgte seinem Blick. Der Junge der Dante bekannt vorkam sah eigentlich bis auf einige Kleinigkeiten ganz normal aus. Er hatte schwarzes, kurzgeschorenes Haar welches nur am Hinterkopf zu einer aufrechten Spitze zusammenlief. Auch seine Kleidung wirkte eher normal als sie jemandem ins Auge gefallen wäre. Eine normale schwarze Jacke ohne auffälliges Muster sowie ein unauffälliges schwarzes Shirt darunter mit einem Dämonenkopfaufdruck. Lange dünne Beine steckten in einer schwarzen Hose und ebenso schmale Waden gingen über in Füße die ohne Socken in ein paar schwarzen Turnschuhen steckten. Das aber wirklich auffällig an dem Knaben waren seine unglaublich leeren Augen. Sie wirkten unglaublich leer und maßlos traurig über etwas, das versteckt hinter seinem Schweigen im verborgenen lag. Merkwürdige Tätowierungen zierten darüber hinaus den Körper des Jungen. Trish schätzte das sie über den Körper hinfort gingen und im Gesicht so nur ein kleiner Teil zu sehen war. „Woher kennst du ihn denn?“ Fragte Trish weiter die das Stirnrunzeln ihres Partners bemerkt hatte. „Ich weiß nicht.. Ist verdammt lange her aber.....“ Dann aber schien Dante doch die Initiative zu ergreifen und er stiefelte an all den Huntern vorbei, direkt auf den Jungen zu. „Lange nicht gesehen... Atlus. Wie geht´s?“ Der Junge, welchen Dante eben mit Atlus angesprochen hatte, drehte sich schweigsam zu dem großen Mann um und sah ihn mit fest aufeinandergepressten Lippen an, bevor er sich dann wieder von Dante abwandte. „Geht so...“ „Noch immer so gesprächig, was?“ Fragte Dante neckisch und boxte den Knaben leicht in die Seite. „Ist ganz schön lange her seit wir uns das letzte Mal gesehen haben, was? Du hast dich seitdem kein bisschen verändert. Liegt wohl an den dämonischen Ablegern die du immer noch in der trägst. Wie kommt´s das du hier bei diesen Leuten dabei bist?“ Atlus zuckte mit den Schultern und wollte wohl am liebsten gar nicht über das Thema reden. Trish, die inzwischen näher gekommen war betrachtete den Jungen eine lange Zeit lang und musste feststellen das ein seltsam vertrauter Geruch von dem Jungen ausging. Seine Aura war ihrer nicht ähnlich und wenn sie sich näher in seine Aura hineinversetzte konnte sie deutlich dort etwas spüren was sie erschaudern ließ. Eine unglaublich finstere Macht schlummerte in dem Jungen. „Dante....“ Trish und jetzt auch Lady die ebenfalls herangetreten war blickten auf den Halbdämonen. „Wer oder was ist das?“ „Ein echtes Scheusal.“ War die knappe Antwort, dieses Mal aber kam die Antwort nicht von Dante sondern von Dantes auserkorenem Erzrivalen Vincent van Hellsing der an Atlus herangetreten war und nun eine Hand beschwichtigend auf seine Schulter legte. „Ich habe ihn auf einer Reise kennen gelernt. Atlus ist nicht sehr gesprächig und wenn es euch nichts ausmacht würde ich es begrüßen ihn nicht weiter damit zu bedrängen. Beizeiten werdet ihr sehen was mit ihm los ist und vielleicht erzählt er euch etwas über sich. Wollen wir Kou?“ Fragte Vincent den Knaben und bekam ein Nicken. Das Dreiergespann blickte den beiden nach wie sie sich dran machten das Flugzeug zu besteigen. Trish war noch immer verblüfft über das was sie eben gespürt hatte und fast schon etwas irritiert während Dante nur leicht den Kopf schüttelte. Das er den Jungen so schnell wiedersehen würde hätte er nicht gedacht.... Immerhin.... „Kommt jetzt.“ Forderte Lady die anderen zum gehen auf. „Früher oder später werden wir schon erfahren wer der geheimnisvolle Typ ist – oder wir warten einfach darauf das Dante seine Klappe mal wieder nicht halten kann und erfahren es dann.“ „Hey! Soll das heißen das ich eine Labertasche bin?“ Brüskierte Dante sich über Lady und war schon wieder drauf und dran einen Streit mit ihr anzufangen. Bevor es aber überhaupt zu einer weiteren Auseinandersetzung kommen konnte zog Trish den Halbdämonen schon wieder in Richtung Flugzeug. Für heute war wirklich genug! Seltsamerweise erwähnte Vincent van Hellsing die in schwarz gekleidete Frau nicht mehr. Selbst wenn man ihn darauf ansprach, hüllte er sich in Schweigen. Offenbar kannte er diese Person und war sogar erfreut mit ihrer Anwesenheit rechnen zu können. Die meisten der Hunter waren zwar allesamt gute Jäger aber für diesen einen Job brauchten sie jede Hilfe die sie kriegen konnten. „Vielleicht ist es übertrieben aber ich will auf alle Fälle sicher gehen.“ Erklärte Vincent van Hellsing der Lady auf dem Weg zu den Toiletten begegnet war, als diese sich etwas frisch gemacht hatte. „Aber gleich alles herzubeordern was Rang und Namen hat?“ Fragte Lady daraufhin skeptisch. „Ein paar der Typen hier kosten mehr als ich. Dante und ich können das Geld einfach gut brauchen aber einige Anwesende waren doch schon längst im Ruhestand? Woher kennst du die alle eigentlich?“ Vincent lächelte darauf charmant und rückte sich eine Strähne zurecht die ihm in die hohe Stirn gefallen war. „Man lernt sich halt im Laufe des Lebens so kennen. Vor allem in unserem Gewerbe sind doch freundschaftliche Verhältnisse dieser Art nichts unübliches, oder?“ „Das schon.“ Gab Lady bekennend zu. „Trotzdem halte ich es für überzogen... Vor allem da wir noch immer nicht so genau wissen was uns dort eigentlich erwartet.“ Damit spielte sie auf den Auftrag, welcher die Reinigung einer kleinen Bergregion beinhaltete, in welcher man in letzter Zeit vermehrt dämonische Aktivitäten verzeichnet hatte. Vincent hatte von daher nicht mal so Unrecht mehr Hunter als eigentlich nötig zusammen zu trommeln. „Ich nehme nur die Besten mit in die höchste Region.“ Erzählte Vincent ihr im Vertrauen während sein Blick über die vielen verschieden (Nicht)Menschen ging. „Ich muss Qualität durch Quantität ausgleichen. Von dem was ich gehört habe sind es die unterirdischen Höhlensysteme die´s wirklich in sich haben müssen. Ich kann dort weder Krawallmacher noch irgendwelche überkandidelten Möchtegerngenies gebrauchen.“ „Ist es wirklich so schlimm?“ Fragte Lady darauf mit ernsten Blick und bekam ein kurzes Nicken. „Und was sagt die hiesige Bergwacht dazu?“ „Die hiesige Bergwacht hat sich durch die Behörden erst mit uns in Kontakt gesetzt. Etwas stimmt dort oben in den Wäldern nicht und wir werden es herausfinden.“ “Aber genaueres weißt du auch nicht? Ich dachte du bist hier derjenige mit den Hellsichtigkeiten?“ „Hellsichtigkeiten?“ Lachte Vincent amüsiert. „Was dichtet ihr euch eigentlich alles über mich zusammen wenn ich das mal so erfahren dürfte?“ „SO einiges. Du solltest mal hören was die über dich behaupten, die dich nicht so gut leiden können.“ „Oh! Also darauf kann ich gut verzichten!“ Grinste der schwarzhaarige Mann darauf breit. „Meine Phantasie hilft mir da schon zu genüge auf die Sprünge.“ In der Zwischenzeit hatten sich sogar Dante und Trish wieder einigermaßen zusammen gerauft. Immerhin saßen sie jetzt beide nebeneinander während Kyrie etwas über ihre Zeit mit Nero und Lord Hellsing auf ihrer Insel. Eigentlich war es eher Trish die zuhörte während Dante gelangweilt sein Glas hin und herschwappte und dabei gelassen aus dem Fenster sah. “... aber so sehr sich mein Bruder und Nero auch angestrengt haben, an Lord Hellsing sind sie einfach nicht herangekommen. Sogar gemeinsam hatten sie keine Chance.“ Beendete Kyrie eine kleine Anekdote aus ihrer Vergangenheit. „Ich frage mich wie es jetzt aussieht? Nero ist ja viel stärker – und reifer geworden. Ob er wohl jetzt in der Lage wäre gegen Lord Hellsing zu gewinnen?“ Trish zuckte die Schultern und schenkte sich noch etwas Wasser nach. „Ich weiß es nicht Kyrie. Ich kann es dir auch nicht sagen. Aber ich muss ehrlich sagen das ich Vincent nicht so stark eingeschätzt hätte.“ „Oh! Das täuscht!“ Kam plötzlich eine Stimme dazwischen die von Nero kam, welcher sich gerade den Sitz vor Trishs geschnappt hatte und sich über die Rückenlehne zu ihnen beugte. „Ich hab ihn auch kaum kämpfen sehen aber wenn es doch zu Auseinandersetzungen kam“ Nero fächelte sich theatralisch Luft zu. „Dann ging immer schön die Post ab!“ „Jetzt übertreibst du aber.“ Ging Dante nun das erste Mal dazwischen. „Das halbe Hähnchen kann doch nichts.“ „Woher willst du das wissen?“ Fragte Trish sofort im säuerlichen Tonfall, fast so als ob Dante gerade sie selbst beleidigt hätte. „Du hast doch noch nie gegen ihn gekämpft oder? Vielleicht ist er wirklich so gut wie Nero und Kyrie behaupten. Immerhin haben hier alle anderen ziemlichen Respekt vor ihm.“ „Weil ihr ihn so in den Himmel lobt.“ Brummte Dante zurück. „Wetten das der nicht viel besser als ich oder Nero ist?“ „Würde ich nicht mal sagen.“ Kratzte sich Nero nachdenklich am Kopf. „Okay, zugegeben, den Eindruck erweckt er nicht aber.... Na ja... immerhin hat er sämtliche Dämonenportale in Europa zerstört.“ „Na und wenn schon?“ Ächzte Dante mieser gelaunt den je. „Und ich hab Mundus in seiner eigenen Dimension mehrmals platt gemacht, mehrmals die Welt gerettet und lebe immer noch – sonst noch Fragen?“ „Wenn ich es nicht besser wüsste...“ Grinste auf einmal Trish breit ihren Partner an. „Dann würde ich fast glauben das hier jemand um seinen Platz im Rudel kämpft. Bist es wohl gar nicht mehr gewöhnt das man sich auf einen anderen verlässt, was?“ „Hör auf.“ Winkte Dante ab. „Mir passt es nur nicht wie du diesen Typen anhimmelst obwohl du kaum etwas von ihm weißt.“ „Willst du damit sagen das du eifersüchtig bist, Dante?“ Grinste Nero jetzt breit. „Ich wusste doch das es meinen Onkel irgendwann erwischt!“ „HALLO? HÄLTST DU JETZT MAL DIE KLAPPE?“ Wütend wollte Dante Nero am Kragen packen doch dieser duckte sich schnell den Sitz runter und entging so der geballten Faust seines Onkels. „Sag das noch mal du Steppke! Komm her, damit ich dir´n Hosenboden verhauen kann!“ „Traust dich ja eh nicht!“ Sang Nero von unten was Dante damit kommentierte das er aufsprang, sich über die Rückenlehne beugte und sofort seinen Neffen an seiner Kapzue zu fassen bekam. „Na warte! Jetzt hagelst Kopfnüsse!“ „Uuuuaahhh!! Kyrie! Trish! Helft mir!“ Weinte Nero gespielt, während er schon dabei war sich aus seiner Jacke zu schälen um dem Schlimmsten zu entgehen. „Oh nein!“ sagte Trish streng. „Das badest du mal schön selber aus, Kindskopf.“ „Einer muss deine Erziehung ja übernehmen!“ Grölte Dante der Nero schon fast zu fassen bekam. „Verzogener Bengel! Wenn ich dich in die Finger kriege setzt´s was!“ „Aaaahh!! Bitte nicht Dante-sama! Habt erbarmen!“ weinte Nero lachend, wand sich aus seiner Jacke und flitzte aus der Sitzreihe und den Gang entlang um Dante weiter vorne am Flur eine lange Nase zu machen. „Ääääääääätsch, alter Mann! Nicht mehr so flott unterwegs, auf deine alten Tage, was Opa?“ „NA WARTE!“ Jetzt jagte ihm sein Onkel hinterher und zum ersten Mal konnte man in dem Flugzeug so etwas wie eine leichte Erschütterung spüren. „Meinst du wirklich es ist okay wenn wir die beiden einfach so davonbrausen lassen?“ Fragte Kyrie die ihrem Schwiegeronkel in spe nachdenklich hinterher sah. Trish winkte nur gelangweilt ab. „Etwas Abkühlung schadet beiden nicht. Lass sie nur spielen. Sind ja genug Leute um uns herum die auf sie aufpassen können.“ „Auch wieder wahr...“ Wer jetzt glaubt das man in so einem Flugzeug nicht herrlich Katz und Maus spielen kann, der irrt! Immerhin unterschieden sich die großen geräumigen Flugzeuge von denen europäischer Machart gewaltig, was nicht nur Platz und Komfort beinhaltete! Das Flugpersonal staunte nicht schlecht als der erste junge Mann auf den Getränkewagen zugerannt kam und in einem filmreifen Sprung einfach darüber fegte. Noch viel überraschter waren die beiden Stewardessen als sie einen etwas älteren, dem ersten aber nicht unähnlichen Mann erkannten, welcher ebenfalls in ihre Richtung jagte, aber vor ihnen stehen blieb, um sich kurz einen Schluck zu gönnen um dann mit einem „Danke Ladies! Das war erfrischend!“ Nur um sofort dem Jüngeren mit einem lauten „KOMM HER DU KLEINE RATTE!“ nachzujagen. Die Verfolgungsjagd war auf ihrem Höhepunkt als sie fast das Cockpit erreicht hatten und Nero kaum noch Ausweichchancen hatte. Er hatte die Gelegenheit nicht genutzt und war die Ecke hinunter, zu den tieferen Etagen des Flugzeuges gegangen. Nun musste er sich damit abfinden das ihn sein Onkel gleich einen Satz Prügel verpassen würde. Eine Lösung musste her und zwar schnell! Denn hier auf dem engen Raum wollte Nero sich keinen Satz heißer Ohren einfangen, vor allem vor aller Augen die ihn neugierig anstarrten. Dantes wuchtige Schritte waren schon von weitem zu hören als Nero ganz vorne ankam und sich suchend umsah. Entweder es passierte gleich etwas oder... „Müsst ihr eigentlich so einen Lärm veranstalten?“ Knurrte ein Mann neben Nero der sich abseits von den anderen Passagieren auf einen einzelnen Platz gesetzt hatte. „Scheiße, es sind noch andere Personen hier an Bord die ihre Ruhe haben wollen!“ Zuerst wollte Nero etwas darauf erwidern, dann aber , als er den Mann näher betrachtete, beschloss er es gut sein zu lassen. Etwas an dem Fremden verunsicherte, fast schon verstörte ihn geradezu. Dabei sah er fast schon zu normal und harmlos aus als das er einen wirklichen Gegner für ihn abgeben können. Gekleidet in einer schwarzen Kapuzenjacke, mit weißen Streifen vom Schulteranfang bis zu den Enden der Jackenärmel, wirkte der Mann weniger wie das was man einen Hunter nennen würde. Die Kapuze seines grauen Sweaters hatte er sich dagegen so tief ins Gesicht gezogen das man kaum seine Augen, geschweige denn etwas von seinem Gesicht erkennen konnte. Wer zum Teufel war der Kerl? Und wieso war so ein Kerl hier an Bord? „HAB ICH DICH!“ Inzwischen hatte Dante Nero eingeholt und ihn jetzt am Schlafittchen gepackt wo er ihn gleich zu schütteln begann, bevor auch ihm der Fremde auffiel. „Nanu... hier treibt sich ja echt alles herum, was?“ Dante ließ von seinem Neffen ab und stellte sich jetzt mit verschränkten Armen vor den Sonderling hin und betrachtete ihn eingehend. „Wen haben wir denn da? Was macht ein Kerl wie du hier an Bord dieses Flugzeuges?“ „Wonach sieht es denn aus?“ Fragte der Fremde sofort mies gelaunt zurück, offenbar war er gerader keiner so guten Laune. „Hey! Nicht auf die Tour!“ Warnte Dante ihn. „Was auch immer du für Kräfte hast, ich bin dir in allen Fällen über!“ Was als Provokation gedacht war ließ Dantes Gegenüber mit einem verächtlichen Ausschnaufen verklingen. Der mysteriöse Mann mit Kapuze sah ihn Dante wohl weniger einen Gegner, sondern mehr einen weiteren Zirkusclown, wie ihm hier an Bord schon so viele begegnet waren. „Der will mich echt ärgern, was?!“ murrte Dante und war schon dabei noch einmal einen Konfrontationskurs zu starten als eine weitere Person sich den dreien hinzugesellte: Alan Morane, Vincents rechte Hand. „Alles klar bei euch?“ Wollte er sogleich wissen und stellte sich zwischen Dante und Nero. „Hey! Hier steckst du!“ Sofort ging er etwas näher auf den Fremden zu. „Vincent hat mir schon nicht geglaubt das du auch gekommen bist. Du solltest wenigstens noch so viel Anstand haben und ordentlich Hallo sagen, meinst du nicht Alex?“ Der Mann mit Kapuze schnaufte schwer was Alan nur auflachen ließ. „Darf ich ihm wenigstens sagen das du dich hier hinten versteckst, damit er vorbeischauen kann?“ „Von mir aus...“ Grummelte Alex. „Mach doch was du willst.“ „Das fass ich als ein Ja auf.“ „Moment.“ Dante sah den anderen, ergrauten Mann fragend an. „Es ist ABSICHT das der da hier ist?“ Mit ´der da´ zeigte Dante mitsamt Daumen in Richtung Alex und bekam von Alan Morane ein Kopfnicken. „Natürlich! Wir haben lange nach ihm gesucht damit wir Alex Mercer herholen konnten, nicht wahr Alex? Hast ganz schön auf dich warten lassen, mein Freund. Aber jetzt bist du ja da. Freut mich das du´s geschafft hast. Also, ich geh dann mal dem Boss Bescheid sagen.“ Und schon war er wieder verschwunden und ließ einen verdutzten Nero und einen noch verdutzteren Dante zurück. Solche Normalos waren hier schon erwünscht? Was zum Teufel ging eigentlich auf diesem Flugzeug ab? Disclaimer: Okay, ich habe ja ein paar Personen eingeworfen die euch vielleicht nicht so geläufig sein werden, für diesen Fall habe ich hier mal eine kleine Erörterung hinterlassen damit ihr euch (wenn ihr wollt) auch etwas schlauer machen könnt. Die bislang erwähnten Personen sind ebenfalls Charaktere aus Spielen die mir ans Herz gewachsen sind und die ich hier mal unbedingt reinhaben wollte. Also: Atlus; Kou Nagijo = Shin Megami Tenseis Lucifer Call Bayonetta = Bayonetta (ob ich Jeanne noch reinhole weiß ich nicht... Ich find sie zwar cool aber soooo cool wie Bayonetta nun auch wieder nicht...) Alex Mercer = Prototype (COOOLES SPIEL! Hier in Deutschland eigentlich auf der roten Liste aber ICH HABS TROTZDEM!! UND ICH LIEBE ES!) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)