Das Picknick oder "Kinder sind doch wirklich ein Segen" von prayer_at_night (Lily/Severus) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Tja, also... ich hab nichts mehr zu sagen. Ich wünsche euch viel Spaß mit Severus, Lily und ihrer Familie.^^ Achso, falls jemand irritiert ist: die Spitznamen Grampa (sprich Gremmpah) und Granny (sprich Grennie) sind abgeleitet von Grandpa (Großvater) und Grandma (Großmutter). Vermutlich war das allen klar, aber ich dachte, ich geh lieber auf Nummer sicher.^^ Und nun: Enjoy teh Familienglück!^.^ Der strahlende Sonneschein ließ Sols braune Haare rötlich schimmern, während der Junge auf seinem Kinderbesen über die Wiese fegte. „Pass auf, Daddy, den hältst du nie!“, lachte er und steuerte den Besen auf Severus zu, der vor einem improvisierten Tor kniete und die Hände in bester Hütermanier vors Gesicht hob. Sol täuschte rechts an, um den Quaffel dann links an seinem Vater vorbei ins Tor zu drehen. Severus hatte den Spielzug zwar durchblickt, warf sich aber trotzdem nach rechts und stöhnte theatralisch, als Sol von seinem Besen hüpfte und einen Freudentanz aufführte, dabei lauthals „Ich hab Daddy besiegt, ich hab gewonnen!“ rufend. Als der Junge seinen Vater noch immer am Boden liegen sah, hörte er mit dem Tanzen auf und ging auf Severus zu. Dort angekommen legte er eine Hand auf die Schulter des Mannes, dessen Gesicht hinter seinem langen schwarzen Haar versteckt war, und sagte einfühlsam: „Nimm’s nicht so schwer, Dad. Es musste der Tag kommen, an dem ich besser bin als du.“ Plötzlich schoss ein Arm aus dem nichts und riss Sol zu Boden, der einen erschreckten Laut von sich gab, und gleich darauf laut zu lachen begann, als Severus ihn gnadenlos durchkitzelte. „Wer ist hier besser als ich, hn?“ Die beiden wälzten sich auf dem Boden umher, während Sol versuchte, sich zu wehren. Sein Lachen wurde lauter und sein Kopf ganz rot, bis er rief: „Hör auf, Daddy, hör auf! Hahaha… ich kann nicht mehr, Dad!“ „Gibst du auf?“ Severus’ dunkle Stimme vibrierte vor unterdrücktem Lachen. „Ja! Erbarmen, ich gebe auf!“ Prompt hörte Severus auf, den nach Luft schnappenden Sol zu kitzeln und rollte die beiden so, dass der Siebenjährige auf Severus’ Brust lag. Dann wuschelte er dem Jungen durch die Haare und legte einen Arm locker um Sols Hüfte. Während die beiden so in einem keuchenden, verschwitzten, gelegentlich giggelnden Haufen liegen blieben, um sich zu erholen, hatte Helena ihre lockigen Haare zu einem Zopf geflochten und goss sich nun ein Glas Kürbissaft ein. „Du auch eins, Mom?“, bot sie Lily an, die ihr dankend ihren Becher hinhielt. Nachdem sie die Flasche sorgfältig verschlossen und in den Picknickkorb gestellt hatte, widmete Helena sich wieder dem Buch, das sie zu ihrem zehnten Geburtstag von Severus bekommen hatte. Sie war ihrem Vater in dem Alter sehr ähnlich, recht still und eine absolute Leseratte, und konnte es kaum erwarten, nach Hogwarts zu kommen. Lily, deren rotes Haar von einem Windstoß um ihr Gesicht geweht wurde, konnte beim Anblick ihrer Familie ein glückliches Lachen nicht zurückhalten. „Granny, Granny!“ Die fünfjährige Emily, die mit ihren feuerroten Haaren und grünen Augen das Ebenbild ihrer Großmutter war, stieß die Tür zum Wohnzimmer weit auf und lief zielstrebig auf das Sofa zu, auf dem Severus und Lily saßen. Mit einem kraftvollen Sprung landete sie genau auf Severus’ Schoß, beide Ellenbogen in seinen Magen rammend. „Uff. Du solltest mit deinem alten Grandpa ein wenig vorsichtiger umgehen, junge Dame. Ich bin nicht mehr der Jüngste.“ Emily rollte mit den Augen und sagte: „Du bist fit wie ein junger Hippodreif, Grampa.“ Severus korrigierte lächelnd: „Hippogreif, Darling, mit Geh.“ Danach beugte er seinen Kopf ein Stück herunter und küsste die Stirn seiner Enkelin. Als Lily dann die Arme öffnete und Emily anlächelte, krabbelte das Mädchen zu ihr herüber und umarmte ihre Großmutter. „Ich hab dich sooooo vermisst, Granny!“ Sie beugte sich eine Stück zurück und breitete die Arme soweit sie konnte aus. „So doll, Granny!“ Lily lächelte und fuhr ihr mit einer Hand durch die gelockten Haare. „Wir haben uns doch gestern erst gesehen, Schatz.“ „Es kam mir viel länger vor!“, klagte Emily mit ernster Miene und brachte ihre Großeltern damit zum Schmunzeln. Nachdem sie Lily noch einmal umarmt hatte, drehte Emily sich auf ihrem Schoß um und fragte: „Was guckt ihr da?“ Auf der Leinwand, die mitten im Raum schwebte, waren Severus und Sol inzwischen aufgestanden, hatten sich zu Lily und Helena auf die Decke gesetzt und aßen Sandwiches. „Das ist ein sehr altes Video, das deine Grandma mal gedreht hat. Das ist dein Dad, siehst du?“, fragte Severus und deutete auf den Jungen, der sein T-Shirt gerade mit Remoulade bekleckerte. Emily zog einen Moment lang die Stirn kraus und wirkte sehr konzentriert. Dann sagte sie: „Er war ganz schön pummerig!“ Lily lachte laut auf, während Severus glucksend berichtigte: „Pummelig, Emily. Mit Ell.“ „Ich weiß nicht, von wem er das hat. Du, Liebling?“, fragte Lily, noch immer kichernd, mit aufgesetzt unschuldigem Gesichtsausdruck und legte eine Hand wie zufällig auf Severus’ Waschbärbauch. Der zog eine silberne Augenbraue hoch und sagte trocken: „Ha. Ha. Sehr witzig.“ Dann fügte er hinzu: „Du warst es, die sich früher immer echauffiert hat, ich sei zu dünn. Nach zwanzig Jahren komme ich deinen Wünschen nach und bin nicht mehr mager, und du beschwerst dich trotzdem. Kann ich es dir überhaupt irgendwie recht machen?“ Doch in seiner Stimme war keine echte Entrüstung, nur ein neckender Unterton. Einen Augenblick lang sah Lily ihren Mann nur an als müsste sie entscheiden, ob sie ihn verletzt hatte oder nicht, dann blühte ihr Gesicht zu einem Lächeln auf, das viele kleine Fältchen um ihre Augen entstehen ließ. „Weißt du, Sev… ich liebe dich.“ Severus schloss die Augen und legte seine Hand auf Lilys, die noch immer auf seinem Bauch ruhte. Er verschränkte ihre Finger miteinander, hob beide Hände zu seinem Gesicht und legte seine Lippen auf den Puls in Lilys Handgelenk. Dann öffnete er die Augen wieder und schaute ihr tief in die Augen. „Und ich dich.“, flüsterte er gegen ihre Haut, und als würden sie von Magneten angezogen beugten die beiden sich zueinander. Der Kuss war sanft, voller Liebe, Respekt und Vertrauen. Er sprach von fast dreißig Jahren Ehe und unzähligen, die noch kommen sollten. „Uäh! Grampa, was machst du denn da mit Grannys Zunge?“ Lily kicherte prompt wieder los, während Severus seufzend den Kopf gegen die Rückenlehne des Sofas fallen ließ. Der rothaarige Wirbelwind sprang von Lilys Schoß und lief los in Richtung Küche. Keine fünf Sekunden später hörten Lily und Severus ein schepperndes Geräusch und Emily, wie sie „Upps…“ sagte. Severus stöhnte und massierte seine Nasenwurzel zwischen Daumen und Zeigefinger. „Ich geh lieber nachsehen.“, sagte Lily mit amüsierter Stimme. Als er sie in der Küche mit Emily sprechen hören konnte, fragte Severus den leeren Raum: „Uns ist kein einziger ruhiger Tag vergönnt, was?“ Aber seinem Tonfall nach zu urteilen störte ihn das nicht wirklich. Ächzend quälte er sich von der bequemen Couch hoch und streckte seinen schmerzenden Rücken. Dann band er seine langen grauen Haare zu einem unordentlichen Pferdeschwanz und folgte den Stimmen von Emily und Lily in Richtung Küche, innerlich gewappnet für das Chaos, das er dort vermutlich vorfinden würde. Er warf noch einen letzten Blick auf die Leinwand, auf der Lily ihn gerade lachend mit Weintrauben bewarf, und schloss dann mit einem Lächeln auf den Lippen die Wohnzimmertür hinter sich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)