Das verfluchte Land von phinix ================================================================================ Prolog: Der Reiseführer nach Kairion ------------------------------------ Hier ist mein neustes Projekt. Wünsche euch allen viel Spaß damit Prolog: Der Reiseführer nach Kairion Kai Hiwatari wollte nicht mehr über die Katastrophe nachdenken, welche aus seinem Leben geworden war. Es lag im warten Sinne des Wortes in Trümmern. Er beschleunigte seine Schritte, fast um seinem Leben zu entkommen. Aber gegen den Regen half es nichts. Die dunklen Wolken hingen wie eine Decke über der Kleinstadt und seit Stunden fielen die Wassertropfen hinab. Leise erschauderte Kai, als was Wasser noch immer in den Mantel tropfte und seinem Rücken hinab lief. Es war eiskalt, ein weiteres Zeichen, dass sein Leben eine Katastrophe war. Fahrig hob er eine Hand und strich eine Strähne seines Graublauenhaares aus dem Gesicht, welches auf seiner Haut klebte. Ruhelos kreisten seine Gedanken, während er sich nur in einer Sache sicher war. Er musste hier weg. Raus aus der Stadt und irgendwohin, wo ihn niemand kannte, wo ihn niemals jemand finden würde. Er wollte diesen Ort verlassen, bevor die Neuigkeit sich verbreiten würde. In dieser Kleinstadt wie dieser, würde bald jeder informiert sein. Jeder würde wissen, wie beschissen sein Leben war. Deshalb wollte Kai nur noch weg, so weit es ging. Wie besessen schritt Kai weiter durch den Regen. Schon seit Stunden ging er ziellos umher. Es war irgendwann nach acht Uhr gewesen, als er eine Lebhafte Diskussion mit seinem Freund gehabt hat, welche in einem Chaos endete. Dinge wurden nach dem anderen geworfen und Beleidigungen erfüllten den Raum. Es war das reinste Chaos, als alles zerbrach. Sein Geliebter hatte ihn betrogen und nun war die Verlobung aufgehoben. Wütend hatte Kai den Ring einfach aus dem Fenster geworfen. Er war bedeutungslos geworden, denn von Liebe konnte man nicht mehr sprechen. Er war gerade mal 21 und kam sich nun schon vor, als wäre alles vorbei. Vorher war sein Leben eine gerade Linie. Für alle anderen sah es aus, als würde er das perfekte, glückliche Leben führen, in welchem nur die Ordnung herrschte. Alle hatten ihn um seinen Verlobten beneidet. Immer wieder hatte er sich anhören müssen, wie glücklich er sich doch schätzen sollte. Glück? Wenn das hieß, dass das Leben ihn hart ins Gesicht schlug, dann war er wirklich sehr glücklich. Glücklicher ging es nun wirklich nicht mehr. Der Schlag hatte ihn glatt zu Boden befördert und nun hatte er Mühe sich wieder zu erheben. Manchmal möchte man einfach liegen bleiben. Sich geschlagen geben... Doch Kai war nicht der Typ, der sich geschlagen gab. Er wurde wie ein Phönix aus der Asche aus dem Chaos wieder auferstehen, aber dazu musste er diesen Ort verlassen. Schweigend schritt Kai weiter, während ihn erst jetzt auffiel, wie leer alles war. Kein Mensch war bei dem Wetter draußen, denn der Regen vertrieb alle. Es hatte etwas für sich, denn so würde ihn niemand sehen. Außerdem veranlasste das ekelhafte Wetter, dass alle vernünftigen, glücklichen und verliebten Menschen sich vor dem Wasser in Sicherheit brachten. Er zählte eindeutig nicht mehr dazu. Wahrscheinlich war es das unvernünftigste was er tun konnte, seit Stunden durch den Regen zu gehen, da seine Kleidung schon längst durchnässt war, aber irgendwen spürte man es nicht einmal mehr. Vor seinem inneren Augen sah er nur immer wieder, wie sehr in dieser Ort einengte. Er wollte hier weg. Weit weg. Kai war sich sicher, dass sein Exfreund die Wahrheit derart verdrehen würde, dass am Ende er selbst als der Böse da stand. Es würde wohl eh jeder glauben, dass er schuld war. Für alle anderen war sein Freund so was wie ein Heiliger. Sie waren blind und dumm. Menschen urteilten immer ohne nachzudenken. Sie ließen sich von Äußerlichkeiten blenden. Kai wand den Blick zur Seite und sah in die vorbeistreifenden Schaufenster. Es langweilte ihn Läden wie Frisörsalon oder Bäckereien zu sehen. Plötzlich stoppte er seine Schritte. In einem Schaufenster spiegelten sich seine roten Augen, doch war sein Blick starr in den Laden gerichtet. Im Ausstellungsbereich lagen einige Bücher. Bücher.. Vielleicht könnte er hier etwas finden, dass ihm half zu entscheiden wohin es nun gehen würde. So öffnete er die gläserne Eingangstür und trat. Einen Moment lang verharrte Kai, als die Türglocke ertönte. Ein weiteres leises Geräusch ertönte, da Wassertropfen von ihm hinab auf den Boden perlten. Es schien Kai fast, als würde ihm das Atmen schwer fallen. In diesem Raum lag eine seltsame Aura. Er nahm den Geruch von Papier war, welches schwer in der Luft lag. Er liebte den Duft, doch anderer Seits wollte er nicht wirklich in diesem Laden sein. Sicherlich waren auf seinen Wangen noch immer Tränenspuren zu sehen, und so wollte er nicht gesehen werden. Sollte ihn jemand so sehen, würden Fragen aufkommen was los war. Er wollte keine Fragen beantworten was passiert war. Am liebsten würde er kehrt machen und schnell den Laden verlassen, aber da war etwas... Es schien fast als würde es ihn anziehen. Mit stockenden Schritten folgte er dem Gefühl. Was war das nur? Vielleicht war es ja eine Art Gefühl von Hoffnung. So könnte er endlich ein Ziel hier finden wohin er nun gehen sollte. Auch wenn er nicht mehr an so was wie Hoffnung glaubte. Doch war etwas nicht zu leugnen. Das Gefühl, dass ihn etwas anzog, das etwas ihn rief. Der Ruf war nicht mit Worten, sondern von etwas viel stärkerem. Unruhig knabberte Kai auf seine Lippe, während er spürte wie sein Puls sich beschleunigte. Er konnte förmlich wahrnehmen, wie sein Herz hart gegen den Brustkorb schlug- in seinem Bauch „Kai” Erschrocken riss der Angesprochene die Augen auf, als ihn etwas rief. Er drehte sich um, doch war niemand zu sehen. Irgend etwas war hier... Irgendetwas hier in diesem Laden hatte seinen Namen gerufen. Angestrengt verharrte Kai und lauschte ob diese Stimme erneut erklang. Dann vernahm er es erneut, als jemand ihn rief. Sofort beeilte er sich der Stimme zu folgen und betrat den nächsten Gang, doch war erneut niemand zu sehen. Der Laden hatte schon bessere Zeiten gesehen und so blieben die Kunden fort. Aber wenn niemand hier war, wer hatte ihn dann gerufen? Verwirrt runzelte Kai die Stirn. Dann ließ er den Blick über die Bücher schweifen, immerhin könnte es sein, dass etwas ihn hier her geführt hatte. Schicksal, oder wie immer man das nannte. Zwar glaubte er nicht an so was, aber könnte er etwas Beistand gebrauchen um seinen Weg zu finden. Er ging gerade an einem Regal über Botank entlang, vorbei an Musik und dann an Wissenschaften, genau hin zu Reisen. In großer Schrift stand es über dem Real, vor welchem Kai erstarrt stehen blieb. Reisen... Vielleicht hatte etwas in ihm erahnt, dass seinem Verstand entgangen war. Bei Reisen könnte er vielleicht etwas finden, wohin er nun gehen sollte. Nachdenklich betrachtet er die Bücher, die in den Regalen standen. Die ganze Welt war förmlich vor ihm ausgebreitet. Leider war all diese Länder noch immer zu Nah an diesem Ort. Am liebsten würde er Tausende von Meilen zurücklegen. Der Mond wäre doch perfekt. Leise aufseufzend zog Kai eine Reihe von Reiseführer aus dem Regal und besah sie sich. Seine Augen ruhten auf den Büchern, während er mit seinen langen Fingern über die Titel glitt. Aber sie waren so kalt. Etwas fehlte, als ob... Als ob sie nicht die richtigen waren. So zog er das nächste Buch hervor, wartete auf ein Zeichen, vergebens... Ägypten. Nein, erneut war dort nur die Kälte des Buches. Es war nicht das was er gesucht hatte. Doch wonach suchte er überhaupt? Er wusste es nicht... Australien. Nein. Was war mit einem Gebiet aus Asien? Japan sollte doch schön sein. Aber nein, das war es auch nicht. Saudi-Arabien. Skandinavien. Nein, all diese Länder klangen zwar in den Ohren interessant, doch waren sie falsch. Als er in dem Laden trat, hatte er das Gefühl, als würde ihn etwas rufen, doch nun fehlte diese Stimme. Keines dieser Bücher rief nach ihm, auch wenn es noch so dumm klang. Nein, dumm traf es nicht. Eher verrückt. Kopfschüttelnd wand er sich weiter den Büchern zu. Arabien. Nein. Österreich. Nein. Kairion. Ja! Auf einmal war diese Stimme wieder da. Laut und deutlich hallte sie in seinem Kopf und sofort nahm er das Buch aus dem Regal. Kairion. Noch niemals zuvor hatte Kai diesen Namen gehört. Es ähnelte den Namen Kairo, aber schien er nicht in Ägypten zu sein. Leicht runzelte der Graublauhaarige seine Stirn. Er spürte, wie das Einband in seiner Hand summte. Die Fingerkuppen kribbelten wie unter einem leichten elektrischen Schlag. Zeitgleich fühlte es sich wundervoll an. Es war richtig... Auch wenn er nichts über Kairion wusste, wollte er dorthin. Fast schon zärtlich schlug er das Buch auf und strich über die Seiten. Die Bilder zeigten von einer Landschaft, welche in tiefem Schnee lag. Seen, welche zu Eis erstarrt waren. Ebenso war auch ein Bild von einem großen Schloss, welches sich aus der Landschaft erhob. „Das Schloss von Kairion läd zu einer Führung ein. In den Dörfern werden berauschenden Feste gefeiert...“, berichtet der Reiseführer. Erstarrt lagen die roten Augen auf dem Buch. Die Landschaft ähnelte Russland, oder sogar noch höher im Norden. Doch hatte er noch niemals etwas von Kairion gehört, oder einem Schloss mit diesem Namen. Aber diese Bilder.. Sie zogen ihn magisch an. Zu gerne würde er es mit eigenen Augen sehen. Dieses Land hatte eine unglaubliche Wirkung auf ihn und etwas sagte ihn, dass er dort sein zerstörtes Leben vergessen konnte. Neu Anfangen in Kairion. Schnell blätterte er im Reifeführer weiter. „Das erste mal seit 500 Jahren öffnet Kairion wieder die Grenzen für alle Länder der Welt. Kairion ist ein Reich, dass in seiner Entwicklung stehen geblieben ist. Keine Autos und kein Smog. Es Lädt ein die Geheimnisse zu erkunden. Finden sie heraus, ob die zahlreichen Mythen und Legenden wirklich sind.“ Kai klappte das Buch zu. Er hatte erst mal genug gelesen. Schon jetzt war er sich sicher, dass dieser Ort perfekt wäre. Er versprach eine unglaubliche Ruhe, wo er sich erholen könnte. Wo er vergessen konnte... Leicht lächelte Kai. Er würde dorthin reisen und das Land erkunden, vielleicht sogar für immer bleiben. Entschlossen schritt er zur Kasse um das Buch zu bezahlen. Der Verkäufer erblasste als er den Reiseführer erkannte. Schnell schaffte dieser es jedoch seine Züge unter Kontrolle zu bekommen. Die Hand des Verkäufers zuckte, als wollte er Kai es aus der Hand reißen. Doch berührte er es nicht. Sein Blick bohrte sich eindringlich, aber auch überrascht in seinen Körper. „Sind sie sicher, dass sie wirklich DIESES Buch kaufen wollen?“ Entschlossen strafte Kai seine Schultern. Er würde sich nicht abbringen lassen, und eine leise Stimme flüsterte ihm zu, dass er es richtig tat. Das Buch wollte von ihm gekauft werden. „Ich will das Buch kaufen. Und bei allem Respekt, dass ist wohl kaum ihre Sache, was ich kaufe.“ Der Buchhändler bekam einen finsteren Blick. „Haben Sie überhaupt mal im Reiseführer geblättert? Kairion ist... Gefährlich. Es ist nicht nur primitiv, sondern leben dort auch...“ Abwehrend hob Kai seine Hände. „Ich bleibe dabei. Ich werde es kaufen.“ Mit diesen Worten knallte er das Geld auf den Tisch. Er brauchte keinen Kassenzettel, sicherlich würde er das Buch nicht zurückbringen. Ohne den Verkäufer noch zu Wort kommen zu lassen rauschte Kai aus dem Laden. Sollte er ihn doch anzeigen, bald wäre er eh hier weg. Er hatte sich entschlossen nach Kairion zu reisen. Wütend stapfte Kai durch die Straßen. Noch immer regnete es. Dieses mal wünschte er sich vom Herzen, dass Auto genommen zu haben. Dan könne er jetzt schon schnell nach Hause fahren, bevor er alles für die Reise plante. Kairion, dieses Land rief nach ihm und er würde dem Ruf folgen. Er musste es tun... Zurück blieb der Verkäufer welcher schwer seufzte. Er machte sich vorwürfe seinen Kunden nicht gestoppt zu haben. Dieser schien keine Ahnung zu haben, was ihn erwarten würde. Sicherlich hatte er kaum was gelesen und wenn doch, würde er es wohl nicht glauben. Leise murmelte er: „Ich hoffe der Kleine nimmt sich in Acht. Kairion ist kein guter Ort. Es ist gefährlich, da dort auch Wesen hausen, welche nicht menschlich sind. Sie sind gefährlich... Meide die Riesen und die wilden Wölfe, vielleicht wirst du dann überleben. Aber ich bete zu Gott, dass du am Ende doch nicht den Ruf folgen wirst und das Buch weg wirfst... Eine Reise nach Kairion, ist eine Reise ohne Wiederkehr...“ ****************************************************************************** Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)