Lektionen des Lebens von Yurii-chan (Junges Liebesglück auf der Probe) ================================================================================ Kapitel 9: Lektionen der Wahrheit --------------------------------- ++++Kapitel 8++++ Lektionen der Wahrheit Nachdem Abendessen saßen wir noch ein wenig zusammen im Wohnzimmer der schäbigen Pension. Mein Alter und Herr Tendo spielten Go, Nabiki telefonierte und wir anderen schauten noch ein Wenig fern. Nabiki war so laut beim Telefonieren gewesen, dass man sie nur schwer überhören konnte. Ich hatte wirklich kaum etwas von dem Film deswegen verstanden. Es machte ihr immer noch riesen Spaß, andere zu ärgern. Wenn sie wenigstens für die paar Tage mal ihre vorlaute Klappe halten könnte! Nabiki begann plötzlich hämisch zu lachen. „Und weißt du schon das Neuste? – Du wirst es nicht glauben!“ Ich horchte willkürlich auf. „Meine kleine Schwester ist schwanger!!“ erneut lachte sie hämisch. Völlig geschockt riss ich mein Augen weit auf. Dreck! Dieses verdammte Video! Wenn sie es jetzt zeigt... Plötzlich war alles still geworden. Sämtliche Gespräche wurden abrupt unterbrochen – abgesehen von Nabikis. Selbst die beiden Alten haben aufgehört zu spielen. Ich hatte das ungute Gefühl, als ob alle Blicke auf mich gerichtet gewesen wären. Ich bekam Panik und mein Instinkt riet mir schleunigst das Weite zu suchen, jedoch wollten meine Beine mir nicht gehorchen. Das ist nicht fair!!! Im nächsten Moment schrien mich mein Alter und Herr Tendou an. „Spinnst du?! Was fällt dir ein meine arme, hilflose Akane zu schwängern???“ „Konntest du dich nicht bis zu eurer Hochzeit zusammenreißen?!“ fuhr mich mein Alter theatralisch an. Meine Mutter versuchte ihn zurück zu halten. Ich konnte ihm ansehen, dass es ihm irgendwo doch recht gelegen kam. Wahrscheinlich war er froh darüber, dass nun definitiv der Hochzeit nichts mehr im Wege stand. Jedoch war Herr Tendo absolut nicht damit einverstanden. „Junge, wenn das stimmt, dann mach dich auf was gefasst!!!“ Mit diesen Worten packte er mich am Kragen. Ich wollte gar nicht wissen, was der sich da gerade in seinem kranken Kopf ausmalte, zudem war ich noch weniger scharf drauf es zu erfahren! „Hehe. Wenn das stimmt, wer behauptet denn dass es von mir ist?“ schon bereute ich diesen Satz. Ich ging in Abwehrstellung und bereitete mich seelisch auf eine Menge Schmerzen vor. Doch Akane schien meine Aussage zu ignorieren. Stattdessen kratzte sie sich am Hinterkopf und meinte nur „Jetzt ist es wohl raus…“. Entsetzt starrte ich sie an. Ich hatte mit allem gerechnet, dass sie mich windelweich prügeln würde, abhauen würde oder zumindest mich voll schreien würde, aber nicht damit! Ich schien nicht der Einzige gewesen zu sein, der überrascht war. Alle starrten sie an. „Was?“ verwundert blinzelte Akane. Nach ein paar Minuten hatten sich alle etwas beruhigt. Und so wurden Akane und ich weiter verhört. „Also, du bist schwanger. Seit wann?“ Akanes Vater sah sie ernst an. „Seit etwa sieben Wochen…“ Herr Tendou murmelte etwas schwer verständliches, was sich anhörte, wie ‚‚sieben Wochen’’, sicher war ich mir dabei allerdings nicht. Jedenfalls schien er angestrengt nachzudenken. „Sieben Wochen? – Dann war es also, als ihr beide über Nacht alleine wart?“ platzte meiner Mutter scharfsinnig raus. Okay, sie hatte recht. Aber wenn man es genau nahm, hätten wir bereits lange vorher miteinander Sex gehabt haben können. Schließlich haben wir so einige Nächte im selben Bett geschlafen, ohne dass jemand etwas davon bemerkt hatte. Wenn ich mal von Nabiki absah. Akane nickte zur Antwort. „Habt ihr, ähm, schon öfter …? …Ihr wisst schon!“ Herr Tendo wurde knall rot im Gesicht. Meine Mutter dagegen bedeckte wie Kazumi mit den Händen ihr gerötetes Gesicht. Irgendwie fand ich diese Unterhaltung lustig. Da sind die beiden ach so unberührbaren Alten doch mal peinlich berührt! Wenn ich nicht persönlich involviert gewesen wäre, hätte ich mich sicherlich schief gelacht!! Verstohlen schaute ich zu Akane, gespannt darauf, was sie ihrem Vater antworten würde. Wie süß! Sie war genau wie er rot im Gesicht! Ich musste grinsen. „Keine Sorge. Das war bisher eine einmalige Sache.“ Anscheinend wussten sie nicht, ob sie sich über diese Antwort freuen oder gar besorgt sein sollten. Jetzt war es, wie Akane sagte, raus. Unsere Familien wussten nun auch Bescheid. So blieb nur noch das Problem mit den ganzen Verehrern und Verehrerinnen. Darum konnte ich mich auch noch später kümmern. Doch dann, dann kam diese verhängnisvolle Frage… „Du scheinst ja nicht besonders über diese“ mein Alter räusperte sich „Nachricht erstaunt gewesen zu sein. Wie lange weißt du bereits davon, Ranma?“ Scheiße. Der Spieß hat sich umgedreht. Ich konnte ihm, sowohl auch Herrn Tendou ansehen, dass sie mich, bei einer ihrer Meinung nach falschen Antwort, lynchen würden. Ebenso waren alle Blicke, statt auf Akane, auf mich gerichtet. „Ranma, sag schon.“ toll jetzt mischte sich auch noch meine Mutter ein. Nur nichts Falsches sagen, ermutigte ich mich. „Ich, ähm, hehe … Also naja, seit äh“ Ich war ja so was von angeschmiert. „…seit eben?“ Ich konnte Akanes Wut geradezu wachsen hören. Mit Flammen in den Augen stierte sie mich an. Sie war sicher kurz davor mir eine zu verpassen. „Wuah! Sorry!! Ich geb’s ja zu! Ich weiß es seit einer Woche!!! Nur verschone mich!“ Schützend hielt ich mir meine Hände über den Kopf in der Hoffnung, dass sie meine Entschuldigung annahm. „Tzz. Warum nicht gleich so?“ Erleichtert schaute ich auf. Akane hatte ihre Arme vor der Brust verschränkt und verdrehte ihre Augen. Puh, das war echt knapp. Sonst hätte sie mich unter Garantie zusammengeschlagen! Soun räusperte sich. „Jetzt lasst doch mal das Kindertheater.“ „Nun, da ihr ja bereits miteinander verlobt seid, können wir nichts weiter dagegen sagen. Es ist eure Entscheidung. Nur –“ mein Vater schob sich mit dem Zeigefinger die Brille etwas hoch und fuhr fort. „Nabiki, woher weißt du von Akanes Schwangerschaft?“ Ja, gib's ihr! Endlich war er mal für etwas nützlich. „Ja genau, woher weißt du es?“ warf auch Akane mit scharfen Ton ein. Wir alle schauten zu Nabiki, die sich, abgesehen von ihrer tollen Bemerkung, die das alles hier ins Rollen brachte, komplett aus der Unterhaltung raus gehalten hat. Sie zuckte mit den Schultern. „Ich hab da so meine Quellen.“ Mit diesen Worten stand sie auf. „Ich gehe dann mal in mein Zimmer. Gute Nacht.“ Was sollte das denn? Nachdem die Bombe nun also geplatzt war, nahm mich meine Mutter zur Seite, um mit mir unter vier Augen zu sprechen. Ich konnte mir nicht vorstellen, worüber sie noch mit mir sprechen wollte. Alles war doch schon gesagt, oder etwa nicht? „Ranma sag, liebst du Akane-chan?“ Wir haben uns in den Hinterhof des Hotels begeben, wo meine Mutter meinte, dass man uns nicht belauschen würde können. Für gewöhnlich würde ich es abstreiten, aber da ich mit meiner Mutter sprach und niemand sonst in Hörweite zu sein schien, nickte ich. „Klar.“ Sie sah mich eindringlich an. „Bist du auch bereit ein Kind mit ihr großzuziehen?“ „Ich denke schon.“ erwiderte ich mit gehobener Augenbraue. Warum fragte sie mich das? Das Kind war doch schon in den Brunnen gefallen, da machte es doch keinen Unterschied, ob ich mich für die Verantwortung bereit fühlte oder nicht. „Weißt du, wie du euch ernähren willst? Du arbeitest nicht. Der Dojo der Tendos wirft nicht sonderlich viel ab und dein Vater und ich können euch nicht ewig finanziell unterstützen.“ In ihrer Stimme hörte ich eine Besorgnis heraus, die mir beinahe Angst machte. „Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht.“ Gab ich zu. Das hatte ich wirklich nicht. Ich dachte immer, dass es schon irgendwie funktionieren würde. Bis jetzt ging es doch auch so gut. „Aber Paps ist doch mit mir auch ohne Geld lange ganz gut durch gekommen.“ ich versuchte die Situation zu lockern indem ich schief grinste. „Das kannst du nicht vergleichen. Dein Vater ist ein gerissener Parasit. Er könnte sich bei nahezu jedem einnisten, ohne auch nur einen Finger für diese Person zu rühren.“ Uff. Dass ich das je aus dem Munde meiner Mutter hören würde! Sie traf den Nagel auf den Kopf. Wie hatten wir denn sonst auch so lange mietfrei bei den Tendos leben können? Er verkaufte mich quasi an sie und fraß sich kostenfrei von da an durch. Nicht er hatte all die Zeit gezahlt, sondern ich. Die Hochzeit von Akane und mir war sein großes Los. Nur fragte ich mich, was er plante zu tun, wenn die Ehe geschlossen war? Dann konnte er doch schlecht so weiter machen? Sicher würde er dann zurück zu Mutter gehen und sich bei ihr durch fressen. „Stimmt wohl.“ Sagte ich nach einer Weile. „So wie er könnte ich nie sein.“ „Ja, dafür hast du zum Glück zu viel Anstand.“ Sie lachte auf. Nicht, dass das ihr zuzuschreiben war. An meiner Erziehung war sie dank meinem Alten recht wenig beteiligt gewesen. Aber die Geschichte kannten wir schon. „Wie dem auch sei. Ich möchte, dass du weißt, dass ich immer für dich da bin, mein Junge.“ Ich verstand nicht warum, aber diese Worte gingen mir nah. Ich hatte zwar ohne Mutter aufwachsen müssen, aber mein Kind würde dafür mit einer lieben Oma groß werden. Der nächste Tag hielt mehr Überraschungen bereit, als ich gedacht hätte. Dabei fing alles relativ harmlos an. Wir standen auf, frühstückten und begaben uns dann wieder zum Stadion. Die folgenden Runden fanden vor Publikum statt, so trennte ich mich von meiner Familie um mich zu den anderen Teilnehmern zu gesellen. Dort angekommen entdeckte ich recht schnell Ukyo. Als sie mich auch bemerkte, strahlte sie förmlich. Wir hielten uns im Hintergrund. Warum? Nun... sagen wir es so, die Geschwister Kuno trieben ihr Unwesen, womit ich meine, dass sie ihr berüchtigtes Lachen zum Besten gaben. Dazu kamen natürlich ihre üblichen Sprüche. Während Tatewaki seine ewige Treue zu Akane und zum Mädchen mit dem Zopf, also meinem weiblichen Ich, verkündete, überlegte Kodachi laut, was für ein Brautkleid sie zu ihrer Hochzeit mit mir tragen solle und wie viele Kinder sie für mich gebären wolle. Ich wusste nicht, wer von den beiden mich mehr anwiderte. Zu meinem Leidwesen waren die beiden nicht die einzigen, zu denen ich Abstand halten wollte. Mousse war leider auch noch da. Er belästigte gerade das Mädchen mit den lila Haarsträhnen, das ich bei unserer Ankunft im Hotel gesehen hatte. Von Mousses Brille war weit und breit nichts zu sehen, sodass es mich nicht sonderlich wunderte, dass er Fremde blöd von der Seite anquatschte. Ich war mir sicher, dass das Mädchen ihm am liebsten ein paar verpasst hätte, wenn die Regeln des Turniers nicht wären. „Ich fass es nicht!“ hörte ich jemanden euphorisch rufen. Diese stimme kam mir zu meinem Leidwesen bekannt vor, sodass ich mich Böses ahnend umsah und Ryoga entdeckte. Er fasste es nicht? Ich konnte es nicht glauben, dass dieses desorientierte Schwein es tatsächlich pünktlich hierher geschafft hat. Er musste die Vorrunde gestern bestanden haben. Nicht sonderlich verwunderlich, wenn ich es recht bedachte, solange ihm sein fehlender Orientierungssinn nicht in die Quere kam. Mein Verdacht wurde soeben von einem der Leute bestätigt, die für die Organisation zuständig waren. Denn jener rief Ryoga auf, dass jetzt er an der Reihe wäre, als erster wohl bemerkt, in den Ring zu steigen. „Das gibt es doch nicht.“ Sagte Ukyo, als auch sie das Schweinchen Namens P-Chan sah. „Wie hat er es nur geschafft dieses Mal pünktlich zu sein? Und das auch noch zwei Tage in Folge.“ „Das Glück ist eben mit den Dummen.“ Noch während ich das sagte, beschlich mich ein merkwürdiges Gefühl. Der Typ rief den zweiten Teilnehmer auf. „Und Togu-san? Würden Sie auch kommen?“ In meinem Kopf begann es zu rattern. Togu. Den Namen habe ich doch schon Mal gehört. Die Stirn in Falten gelegt überlegte ich krampfhaft, doch war es rückblickend betrachtet unnötig, denn besagter Togu schritt an mir vorbei. Ich riss meine Augen auf. Ungläubig starrte ich dem Kerl hinterher. „Was hast du denn, Ranma?“ Ich hörte Ukyo zwar, aber ich war nicht fähig ihr eine Antwort zu geben. Das war dieser Dreckskerl, der Akane angegraben hatte! Der aalglatte Arsch war Kampfsportler?! Dann hatte ich seinen Namen auf der Liste gelesen. Und ich wunderte mich noch, warum ich wegen diesem Namen mich so unbehaglich fühlte. Als Ryoga seinen Gegner zu Gesicht bekam, zog er zweifelnd eine Augenbraue hoch. An seiner Stelle hätte ich ähnlich reagiert. Sicher wusste Ryoga noch nicht, dass sein Gegner Akane angebaggert hatte, woher auch? Aber auch er konnte sich gewiss keinen Reim daraus machen, warum jemand in einem offensichtlich maßgeschneiderten Anzug an einem Kampfsportturnier teilnehmen sollte. Ich konnte mir vorstellen, dass Akane jetzt irgendwo auf der Zuschauertribüne Bauklötze staunte, ihren flüchtigen Bekannten wieder zu sehen. Ich hoffte es zumindest. Wenn sie vorher schon gewusst haben sollte, dass dieser Kerl hier teilnehmen würde, wäre sie doch bestimmt nicht freiwillig mitgekommen, oder? Ich war so in Gedanken, dass ich die Rede des Ringrichters nicht gehört hatte, erst als ich sah, dass Ryoga mit einem Satz auf Togu zu stürmte, schreckte ich auf. Ich wusste nicht, wie gut dieser Kerl war, aber so wie Ryoga einfach drauf los zu stürmen, war so ziemlich das Dümmste, was man machen konnte. Noch ehe Ryoga ihn treffen konnte, wich Togu geschmeidig wie eine Katze aus. Auch jeden drauf folgenden Schlag wich er mühelos aus. Ohne Frage, der Typ war schnell, aber ob er auch stark war? Ryoga besaß auf jeden Fall Ausdauer. Es schien eine halbe Ewigkeit zu vergehen, ehe etwas Anderes geschah, außer dass Ryoga austeilte und Togu auswich. Und dann kam es ganz plötzlich, Togu verpasste Ryoga einen derart heftigen Faustschlag in die Magengrube, dass dieser Meter weit flog. Ukyo schnappte erstaunt nach Luft. „Das gibt es doch nicht.“ Gebannt wartete ich darauf, dass Ryoga wieder aufstand, doch auch wenn sein Körper zuckte, schaffte er es nicht. Der Kerl schien ihn an einer ganz bestimmten Stelle getroffen zu haben, die Ryoga nun außer Gefecht setzte. Der Ringrichter zählte von Zehn runter. Mit jeder Zahl biss ich meine Zähne stärker aufeinander. Ryoga durfte doch nicht so einfach verlieren! Komm schon, steh auf, flehte ich. „... zwei, eins. K.O.!“ Und das Publikum jubelte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)