A interesting young Man von Shadowthief_Lupa (Ein Yaoi aus der Welt von "Darker than Black") ================================================================================ Kapitel 7: Mission Infiltration? -------------------------------- Mission Infiltration? Schmerzerfüllte Schreie zerrissen die Luft, am Boden stapelten sich die Leichen und stetig fielen Sterne vom Himmel. Er stand ganz allein in dem düsteren Waldabschnitt und lauerte. Kaum vernahm er das leiseste Knacken oder Rascheln, machte sich der Assassin bereit, seinen neuen Feind zu eliminieren. Seine Spezialität war das Meucheln aus dem Hinterhalt – grausam, schnell und effektiv. Schnell musste er auch sein, denn anders als seine Gegner, die mit unheimlich starken Fähigkeiten „beglückt“ waren, war er nur ein gewöhnlicher Mensch – ein einzelner Mensch unter einer Horde von Monstern. Wieder vernahm das Syndikats-Mitglied Wortfetzen eines Gespräch zweier Männer. Es war immer kompliziert, mehr als einen Gegner zu meucheln. Einen zu töten, ohne dass der andere dadurch alarmiert wurde, war eine Kunst für sich. Den Ersten eliminierte er mit einem gezielten Wurf seines Messers, der seinem Feind den Kopf spaltete. Doch plötzlich war der Zweite wie vom Erdboden verschluckt – hätte er ahnen sollen, dass das seine Fähigkeit war? Denn plötzlich erschien er genauso rasant aus der Erde springend, wie er vorher verschwunden war. Dessen gezücktes Armeemesser erwischte den überraschten Assassin tief am Oberkörper. Seine stark blutende Wunde haltend, versuchte er sich im Gebüsch zu verstecken, blieb jedoch wie angewurzelt stehen, als sein Gegner plötzlich vor ihm stand. Vor Schock sich nicht bewegen könnend, konnte er nur beobachten wie das Armeemesser zu dem finalen und vor allem tödlichen Schlag ausholte und zu stach. Nur ein Wort löste sich aus seinen Lippen, als alles um ihm dunkel wurde: „Pai!“ … Schweißgebadet wachte Hei aus diesem Alptraum auf. Vor Schreck hatte er sich zu schnell aufgesetzt, wodurch jede Faser seines geschundenen Körpers vor Schmerzen aufschrie. Keuchend von den plötzlichen Qualen, verkrümmte der Assassin sich wieder in die Fetal-Stellung. Nun erst bemerkte er, dass er gar nicht in irgendeinem Waldstück lag und verblutete, sondern in einem weichen Bett in einem warmen Zimmer war. Verspannt wegen der Schmerzen und seiner Ungewissheit, was Real war und was nicht, kreisten seine Gedanken unnütz in seinem Kopf – Wo war er, warum war er hier? Erst als ihm jemand sanft über den Rücken kraulte, entspannte er sich und auch seine Erinnerungen kehrten zurück – die letzten Aufträge, seine unfreiwillige Pause, die Bar und... November 11, der ihn als BK201 enttarnt hatte. Abermals durchzuckte ihn Schrecken, als er dessen Stimme hinter sich vernahm: „Auch endlich wach?... Bewege dich nicht zu stark, sonst reisen deine Wunden nur abermals auf... Li-kun...“ Dieser mürrische Ton überraschte Hei, sodass er sich sogar zu ihm umschaute. Sein Feind klang so, als ob er besorgt um ihn wäre. Hatte er sich damals verhört, als er ihn BK201 nannte? Nein, er würde seine Hand ins Feuer legen dafür, was der MI6-Agenten gesagt hatte. Doch die Frage blieb, warum sein Gegner sich Sorgen um ihn machte. Selbst sein Blick war etwas seltsam – ernst, teils sogar wütend, aber auch voller Besorgnis. Nun bemerkte der Dunkelhaarige auch, dass all seine Verbände gewechselt wurden waren. Warum half ihm November 11? - er muss irgendwelche Hintergedanken haben, sonst hätte er ihn doch auch in der Gasse verrecken lassen. Zu verwirrt, als dass er hätte was sagen können, schaffte Hei es nur, seinen Gegenüber fragend anzusehen. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ BK201 schaute ihn nun fragend an. Ja, er wusste selbst nicht, wie er sein Verhalten in den letzten paar Stunden erklären sollte. Nachdem er die Straßenratten eingefroren hatte, bemerkte er, dass Li-kun verschwunden war. Jedoch war es, trotz des Regens, ein einfaches dessen Blutspur zu folgen. Nach kürzester Zeit hatte er den Jüngeren, der zwischen Müll und zerbrochenen Glas zusammengesunken lag, auch schon gefunden. In seiner Wut, dass ihn sein „Freund“ so schamlos angelogen hatte über sich, hatte er ihn mit einem gezielten Fußtritt auf den Rücken gedreht. Am liebsten wäre er über ihn hergefallen und hätte ihn wirklich zu Tode geprügelt, denn in im herrschte nicht nur purer Hass seinem Feind gegenüber, sondern auch das Gefühl absoluter Verletzung. Wie konnte Li-kun es wagen, ihn so zu verraten? Gerade als er sich über die, am Boden liegende, Person gebeugt hatte, um ihn zu erwürgen, stockte er plötzlich. Sein gegenüber sah, trotz des Blutes, welches nun auch in seinem Gesicht klebte, weil er in seiner Blutlage gelegen hatte, wie ein schlafender Engel aus. Wie geistesabwesend strich er ihm eine seiner Strähnen aus dem Gesicht. Obwohl in ihm immer noch Hass und Rache wüteten, konnte sich November 11 nicht dazu durchringen, seinen „Freund“ etwas anzutun. Stattdessen hob er ihn auf und brachte ihn zu einem der Absteigen in dieser Gegend – Keiner wird Fragen stellen, warum er einen blutenden jungen Mann auf den Arm trug, solange der Preis stimmte. Und so saß er nun seinem Feind gegenüber und grübelte über sein weiteres Vorgehen. Zum einen war er stocksauer auf ihn. Der Assassin hatte ihn die ganzen Zeit hinter das Licht geführt. Nun wäre es ein einfaches, ihn den MI6 zu übergeben. Doch andererseits konnte er das aus unempfindlichen Gründen nicht. So hatte der Assassin nie versucht etwas über seine Organisation heraus zu bekommen, obwohl er alle möglichen Geheimnisse hätte erfragen können, weil November 11 dem Jüngeren irgendwie nichts abschlagen konnte. Stattdessen hatte Li-kun schweigend für ihn gekocht und hatte versucht seine Deckung als liebenswerter „Auslandsstudent“ aufrecht zu erhalten. November 11 wusste von Anfang an, dass bei dem netten Li Shengshun, wenn das überhaupt sein richtiger Name war, etwas nicht stimmte. Vielleicht wurde deshalb sein Interesse in den Jüngeren geweckt. Er hatte schon immer ein besonders Feeling für besondere Menschen. Im Auffinden von Maulwürfen, Agenten fremder Organisationen oder den richtigen Kontaktpersonen konnte man ihm nichts vormachen. Er hatte einfach eine gute Menschenkenntnis und bei Li-kun war nun einmal etwas faul gewesen. „Warum... machst du das?“, riss ihn plötzlich die etwas heisere Stimme des Liegenden aus seinen Gedanken. Er wusste nicht, wie er darauf antworten sollte, also log er: „Tod bringst du uns vom MI6 nichts, Herr BK201.“ Der Versuch, eiskalt zu klingen, versagte kläglich. Selbst der Andere glaubte ihm nicht, denn er setzte sich erst mit Schmerzen auf, sein Blick stur auf ihn gerichtet und knurrte dann: „Okay, wie du denkst... Dann sag mir einen guten Grund, warum ich dich nicht einfach töten sollte, wenn du schon nicht bei mir Hand anlegst. Du irrst dich, wenn du denkst, dass ich dir wegen Dankbarkeit nichts antun werde – absolute Fehleinschätzung. Also nenne mir einen rationalen Grund.“ „Weil ich dir helfen kann...“, kam die viel zu schnelle Antwort von dem Briten. Er wusste selbst nicht, was er sagte, als es schon aus seinem Mund sprudelte. Verwirrt schaute ihn der Jüngere an, doch dann wurde sein Blick hart und unbarmherzig: „Sie? Mir HELFEN? Sag mal, wie idiotisch sind Sie denn. Ich brauche keine Hilfe, weder von meinen „Freunden“, noch vom Syndikat und erst recht nicht von jemanden wie Ihnen!!! Bevor ich mich versehe, steckt ein Dolch in meinem Rücken. Ich komme besser allein zurecht... Glauben Sie ernsthaft, ich vertraue Ihnen?...“ „... vertraust du mir denn nicht? Als Li-kun konntest du es, sogar so sehr, dass du mir von deiner Schwester erzählt hattest. Das waren keine Lügen, Halbwahrheiten, aber keine Lügen. Es ging dir echt Nahe, also sag nicht, dass du mir nicht vertr...“ „... ein Spiel, ein GOTT VERDAMMTES SPIEL WAR DAS. ALS WÜRDE ICH Meine Deckung so einfach fallen lassen und mit di... “, Li-kun war immer leiser geworden, bis er zum Schluss nur noch flüsterte. Sein Blick war nun starr auf seine, in seinem Schoß zusammengefalteten, Hände gerichtet und seine Lippen zitterten leicht, so dass es aussah, als ob er noch immer reden würde. Diese Abwesenheit verstörte November 11 irgendwie, sodass er sofort weiter sprach, „Du hast immer etwas gespielt. Immer, doch nicht dort. Deine Emotionen waren real – du musstest wirklich eine miese Zeit überstehen. Diese Last musst du doch nicht allein tragen. Lass mich... lass mich deine Stütze sein. Das ist es nämlich, wonach du dich sehnst – jemand der dich nicht wieder allein lässt, wie deine Eltern, Freunde und deine Schwester. Darum suchst du auch so verzweifelt nach ihr, die einzige Lebenshilfe, die du hattest, nachdem alles in deinem Leben durch die Gates, den Contraktoren und dem Syndikat kaputt ging. Seit dem Verschwinden von ihr, hast du all deine innersten Emotionen und Gefühle hinter hohen Mauern versteckt, um nicht noch einmal so verletzt zu werden. Doch mit all diesen Wällen schottest du dich immer mehr von der Außenwelt ab. Diese Einsamkeit zerfrisst dich von innen heraus und was übrig bleibt, ist die Marionette des Syndikats. Willst du dein Leben nicht selbst bestimmen, Li-kun?“ Während seiner Rede war der Assassin immer weiter in sich zusammengesunken und hatte seinen Kopf in seinen Armen vergraben, die auf seinen angezogenen Beinen lagen. Doch am Ende hatte er zornig und erbost aufgeschaut und zischte ihn an: „Selbstbestimmung ist ein Gut, dass ich mir nicht leisten kann. Ich habe keine Lust, Ihrem Gesülze weiter zu zuhören. Sie glauben wohl nun, weil Sie wie ein Therapeut dahin reden, dass sich alles zum besseren entwickelt. FALSCH. Denn ich habe eine Info für Sie, November 11, das Leben war, ist und wird nie fair sein. Mein Leben liegt seitdem das Heavens Gate erschien in Trümmern und es hat sich auch nichts daran geändert. Anders noch, es ist immer chaotischer geworden. Alle und damit meine ich wirklich ALLE, die mir was bedeuteten sind entweder Tod oder betrügen mich. Warum sollte es hier anders sein? Es ist schon gut so, dass ich zum Contraktor wurde – so kann man den ganzen Mist wenigstens ertragen und ist nicht daran zerbrochen. Also halten sie die Klappe. Entweder töten Sie mich oder Sie lassen mich gehen, denn ich habe echt keine Lust Ihnen weiter zu zuhören!!“ Wütend über die Ignoranz des Chinesen, aber auch wegen seiner eigenen unbedingten Hilfestellung ihm gegenüber, packte er BK201 hart an den Schultern, was dem Chinesen einen schmerzhaftes Aufkeuchen entlockte, und drückte ihn wieder in das Bett, aus dem er gerade aufstehen und fliehen wollte. „Nun hör mir mal zu, Li-kun! Ich hätte dich längst dem MI6 übergeben können, doch stattdessen versuche ich dir aus deiner Misere zu helfen. Sei nicht so ignorant und lass dir verdammt nochmal helfen, oder bist du so masochistisch veranlagt, dass du dich weiter in deinem Leid rumwälzen willst?!“, platzte nun November 11 der Kragen. Der Jüngere wollte sich von den Griff befreien, war jedoch nicht in der Kondition dafür. Stattdessen knurrte er ihn weiter an: „Und warum das alles? Warum sind Sie so versessen darauf MIR, den meist gefürchtesten „Black Reaper“ und den wohl gejagtesten Mitglied des Syndikats, zu helfen? - Doch nur um mein Vertrauen zu erlangen, damit ich über meine Arbeitgeber plaudere. Aber ich muss dich wiedereinmal enttäuschen – ich bin der Falsche. Meine Befehle bekomme ich von einem Mittelsmann. Ich weiß gar nichts über ihre Pläne und Ziele. Also nimm endlich deine Griffel weg, du Bastard.“ Perplex lockerte November 11 tatsächlich etwas seinen Griff um dessen Schultern, jedoch nicht stark genug, sodass sich der Jüngere noch immer nicht befreien konnte. In seiner Stimme hörte man über deutlich die wachsende Verzweiflung heraus: „Das ist doch gar nicht der Grund, Li-kun. Ich will doch nur...“ Als er nicht weiter sprach, hakte der Assassin giftig nach: „Nun reden sie schon – Warum in Herrgotts Namen, lässt sich der große November 11 dazu hinab, mir, seinen größten Feind, zu helfen? Na?!“ Der Brite schaute nun etwas betrübt zu seinem Gegenüber, den er nun endlich losgelassen hatte. Er wusste die Antwort nicht. So krampfhaft hatte er danach gesucht, warum er Li-kun so verfolgte und ihm seine Hilfe förmlich aufdrängte. Und noch immer fiel ihm keine ein. Schweigen legte sich über die Szene. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Hei war überrascht über die Hartnäckigkeit, wie der andere Contraktor versuchte, ihm zu „helfen“, was auch immer er darunter verstand. Auch schien es November 11 echt Nahe zu gehen, weil er immer wieder seine Stimme erhoben hatte und man ihm jede Emotion vom Gesicht ablesen konnte. Aber noch verblüffender waren seine eigenen Gefühlsregungen. Noch nie, seit er ein Contraktor wurde, hatte er so viele Emotionen auf einmal gespürt – Angst vor weiteren Verletzungen und Verrat; Hass wegen seiner Schwäche, die er gerade verspürte; Verwirrung, wegen der unbedingten Hilfe des Anderen; Einsamkeit, durch all seine Verluste, die er nie vergessen würde; aber auch irgendwie Ruhe; Glück, dass sich jemand für ihn interessierte und Hoffnung, auf ein besseres Leben. Er war überwältigt davon. War es überhaupt gesund für einen Contraktor so zu fühlen? Doch dann erinnerte er sich an die Mission, bei der Huang's Liebe, Shihoko, gestorben war. Damals hatte die geistige Anführerin einer Sekte für Contraktoren genau darüber gesprochen. Ihrer Meinung nach hatten die Contraktoren ihre Emotionen nicht verloren, sondern verschlossen diese, wegen ihres rationalen Verstandes, in ihren Innersten, wodurch sie nach außen hin kalt erscheinen. Alma glaubte, dass der größte unterschied zwischen Contraktor und Mensch nicht die Fähigkeiten waren, sondern die Rationalität. Darum sollten sie auch nicht als irgendwelche gewöhnlichen Waffen eingesetzt werden, sondern als eine Weiterentwicklung des Menschen, der als absolut Gefühls gesteuert angesehen wurde, anerkannt werden. Also waren sie auch zu Gefühlen fähig? - nach Alma's Erklärungen schon. Seitdem Hei seinen Feind angefaucht hatte, saßen beide still da. Auch November 11 schien solcherlei Gedankengängen nach zuhängen, wie er. Zu lange glaubte man, dass Contraktoren all ihre Emotionen und Moralvorstellungen verloren für ihre Fähigkeiten. Doch was nun? Für seinen Teil hasste sich Hei dafür, dass der Andere sein Innerstes so einfach analysieren konnte, wie ein offenes Buch. Es stimmte – er suchte nach jemanden, der ihn unterstützte und an dessen Schultern man sich nach einem langen Tag auch mal anlehnen konnte, doch sollte das wirklich November 11 sein? Sie waren Feinde... Wie sollten sie so etwas wie ihre „Freundschaft“ vor ihren Arbeitgebern verheimlichen, oder wenn es zu einen Kampf kam, was dann? - Moment, überlegte er sich gerade wie er zusammen mit ihm leben konnte? - Ein Schauer lief ihm den Rücken runter. Hatte er sich nicht schon längst entschieden? Hier stand doch nur wieder sein rationaler Verstand im Wege, denn sein Innerstes hatte den anderen schon längst akzeptiert und genoss seine Anwesenheit. Er hätte ihn jetzt schon die ganze Zeit mit einem Elektroschock ins Jenseits befördern können. Oder damals als er von der Leiter sprang, um den Briten mit den unsichtbaren Gegner zu helfen. Zudem gab es immer wieder Momente, in den es ein Einfaches gewesen wäre, ihn zu töten und niemand hätte gewusst, wie das geschehen konnte. Doch er hatte alles verstreichen lassen und hatte sich zunehmend an seine Anwesenheit gewöhnt. Seufzend lehnte er sich zurück und schaute nun etwas entspannter zu seinem „Freund“. Warum musste es November 11 sein, der ihn verstand? - Na ja, wenn man sich drei Monate lang jeden Tag sah, konnte man sich schon aneinander gewöhnen und ließ vielleicht deshalb des häufigeren seine Deckung fallen. So verstand er ihn besser als alle anderen, denen Hei immer nur seine kalte Schulter oder die immer-lächelnde-Maske zeigte. Er hatte dem Blonden auch mehr von sich erzählt als jeden anderen, seitdem er ein Contraktor wurde. Vielleicht sollte er sich wirklich von ihm „helfen“ lassen. Doch wie sah denn dessen „Hilfe“ aus? Hei räusperte sich, um den anderen aus seinen Gedanken zu reisen und seine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken: „Ehm... von mir aus... dann hilf mir halt, aber beantworte mir vorher drei Fragen: Die erste ist, woher du wusstest das ich BK201 bin. Ist meine Tarnung so miserablen?“ „Oh nein, nein. Ich glaube, dass niemals je ein anderer dahinter kommen wird. Ich habe einfach ein Feeling für so etwas.“ „Trotzdem... irgendetwas muss mich doch verraten haben“, hackte er weiter. Nach einer kurzen Pause des Überlegens antwortete der Brite: „Es waren viele Kleinigkeiten. Zum einen warst du zu nett zu Jedermann, andererseits hattest du jeden misstraut und wirktest leicht paranoid, z.B als wir zusammen einkaufen gingen, hattest du dich mehrere Male hinter Säulen und Regalen versteckt, ohne ersichtlichen Grund. Das Zweite waren deine Beschäftigungen. Diese stetigen Wechsel von Jobs. Einer davon war in dieser Autowaschanlage, weißt du noch? Als ich die letzten Tage recherchierte, habe ich einen interessanten Zusammenhang zwischen deinen Missionen gefunden: der Yakuzo-Klan Kurosakura. Die meisten derer Autos waren in die Luft geflogen, als du in die Villa eingebrochen warst. Diese hatten man irgendwann präparieren müssen dafür. Es waren so viele, dass ihr, vom Syndikat, es nicht in einer „Nacht und Nebel“-Aktion hättet vollbringen können. Darum fiel mir die Autowaschanlage ein, dort wo du gearbeitet hattest. Zufall? - Vielleicht. Das dritte Indiz war bei unseren ersten Treffen: Bevor dies passierte, waren zwei Contraktoren getötet wurden von dir. Als wir dir dann später begegneten, sahst du fertig aus. Der Kampf war, wie es schien, doch um einiges härter, nicht? Du wurdest verletzt. Als ich dich nämlich weckte, warst du schmerzhaft zusammengezuckt und hattest nach deinen versteckten Messer gegriffen, um dich gegebenenfalls zu verteidigen, nicht?. Das letzte Puzzle-Teil hattest du mir jedoch in der Striptease-Bar geliefert: Die Wunden waren identisch mit jenen, die sich BK201 eingefangen hatte. Aber selbst da war mir noch nicht klar, dass du es warst, den ich schon so lange jagte. Nein, mir fiel erst die Schuppen von den Augen als ich dich stützte in der Gasse. Li Shengshun hatte nicht nur die selbe Statur und Haare wie BK201, nein, durch deine blutenden Wunden rochst du auch wie er.“ Bei der letzten Aussage schaute Hei den Anderen verblüfft an. „Mein Geruch hat mich verraten?...“, fragte er ungläubig. „Er hat den entscheidenden Anstoß gegeben und dann fielen mir all die anderen Dinge wieder ein und im Endeffekt habe ich, ja, recht behalten, nicht? Sag mal, ist Li Shengshun wirklich dein Name?“ Noch immer erstaunt über dessen Erklärungen, sagte er abwesend: „Mein wahren Namen habe ich schon lange vergessen. Kannst mich also nennen wie du willst: BK201, Li Shengshun, Black Reaper oder, wie mein Deckname ist, Hei.“ Nach einer kurzen Pause fuhr er fort: „Meine zweite Frage ist, wie wir so etwas, wie unsere „Freundschaft“, vor unseren Arbeitgebern und Teamkameraden geheim halten sollen?“ „Kein Problem. Mein Chef hält mich, eh, langsam für einen Versager und April mag dich, selbst, wenn sie erfährt, dass du BK201 bist. Sie würde dich nicht dem MI6 ausliefern denn immerhin hattest du mir vor einigen Tagen so ein wunderschönes Veilchen geschlagen. Gott sei dank ist das schnell verheilt. Und bei dir... du hattest schon immer Geheimnisse vor ihnen – eines mehr oder weniger macht dann auch nichts mehr. Und wenn wir als Gegner gegenüberstehen liefern wir uns halt einen guten Schaukampf, denn wir beide halten einiges aus, nicht wahr?“, kam die Antwort von einem immer glücklicher werdenden November 11. Ihn schien wirklich ein Stein vom Herzen gefallen zu sein, dass Hei sich nun doch für ihre „Freundschaft“ zu entscheiden schien. Darum drängte er ihn auch gleich dazu, ihm die dritte Frage zu stellen und wurde sogleich wieder in in tiefes bodenloses Loch gestoßen. „Warum nimmst du das alles auf dich? Rein rational gesehen, könntest du mich in meinen jetzigen Zustand einfach überwältigen und den MI6 ausliefern. Also warum willst du mein Freund sein? - Mitleid, Interesse oder vielleicht ein Zeitvertreib?“ Nun schlief das Gesicht des anderen ein. Er war erst verwirrt und dann verärgert: „Wie kommst du darauf, dass das ein Zeitvertreib sein soll oder Mitleid?! Das wären unheimlich erbärmliche Gründe dich als Freund haben zu wollen...“ „Und welchen Grund sollte es sonst geben?“ Die Antwort kam so genuschelt, dass selbst der Assassin mit seinem guten Gehör nichts verstand: „Wie bitte?“ „... Zuneigung, Verbundenheit odER LIEBE! WIE AUCH IMMER DU ES NENNEN WILLST!!“, schrie der Blonde nun mit einem deutlichen roten Schimmer auf den Wangen. Überrascht hielt Hei kurz die Luft an, bevor er schockiert nachfragte: „Du.. du liebst mich?“ Fassungslos schaute er zu den neben ihm sitzenden. Es fiel ihm wirklich schwer sich für eine Freundschaft zu öffnen, doch hatte er von Anfang an geglaubt, dass dies nur ein Spiel des Briten war und dass diese Art von Beziehung nicht lange halten würde, denn es würde garantiert wieder irgendwas dazwischen kommen. Zu häufig wurde er auf diese Weise schon verletzt, weshalb er das mit November 11 auch als eine eher lockere Bindung ansah – nichts festes. Und nun sagte man ihm, das er von seinem Feind geliebt wurde. War das eines seiner typischen Witze? - doch plötzlich beantwortete er seine Frage mit einem stummen Nicken. Das war zu viel für ihn. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ November 11 hatte alles erwartet – Freudentränen, irres Lachen, wütendes auf ihn einschlagen – aber nicht, dass er einfach ohnmächtig um fiel. Er fing den nach vorn kippenden auf. War es wirklich so überwältigend, dass ihn jemand liebte? - aber vielleicht sollte er wirklich erst einmal einen Gang zurückschalten, sonst verschreckte er Hei zum Schluss noch. Er war selbst von sich überrascht, dass er so fühlte. Er konnte die ganze Zeit seine Gefühle nicht zuordnen, doch plötzlich war es ihm eingefallen, als wären die Schuppen von den Augen gefallen – es war Liebe gewesen, was er verspürte. Er wollte ihm helfen mit seiner Vergangenheit klar zu kommen und ihn vor den Grausamkeiten beschützen, die noch auf ihren, nun gemeinsamen, Weg bevorstanden. Der Jüngere hatte viel in seinem bisherigen Leben durchgemacht und hatte möglicherweise die Lehre daraus gezogen, niemanden zu vertrauen, weil dieser sowieso bald wieder aus seinem Leben verschwanden und nur tiefe Narben zurück ließen. Er sollte ihn daran erinnern, dass es sich auch lohnte so ein Risiko einzugehen, um auch einmal die Wonne des Lebens zu spüren. Doch sollte er das langsam anstellen. Doch nun zählte nur eines: Ihre gerade neu entstandene Freundschaft zu schützen und das ging am besten, indem er den schlafenden Assassin in seinen Armen nahm, beruhigend durch seine Haare streichelte und wartete das er wieder erwachte. ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ Salut an meine Leserschaft ^.^ Wieder hat ein Kapi sein Ende gefunden und diesmal war es eine wirklich harte Geburt. Es gab immer wieder neue Versionen davon, z.B. eine bei der Hei zum Schluss bei Misaki im Bett gelandet wäre, statt bei November 11. Dann wäre es aber wieder schwieriger geworden meine zwei Bishies zusammen zu bekommen... somit kam es so wie es kommen musste – unser blonde Brite fand unseren dunkelhaarigen Assassin. ~.~ Es war ein Krampf das zu schreiben, zum einen wollte ich alles erklären, zum anderen sollte es natürlich rüber kommen (das mit der Natürlichkeit ist ziemlich schief gegangen v.v) – zudem machen sich die Charas zunehmend selbständiger und werden immer mehr zu OOCs *Tobsuchtsanfall bekomm und heult wie am Spieß* Aber ein Vorteil hat es, nun da alles erklärt ist, können wir zum spaßigen Teil kommen *Trommelwirbel* → das nächste Kapi wird lemonisch (gibt es das Wort überhaupt <.<° - egal) ^.^ Also freut euch schon mal auf die Fortsetzung. Freue mich auch diesmal über Kommis, können auch kritisch sein ^.^° Eure Lupa ^.~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)