Schwarz/Weiß von Neophyte5150 ================================================================================ Kapitel 10: Designermöbel ------------------------- Ich packte meine Handschuhe in den Rucksack und machte mich auf den Weg. Ich musste noch etwas erledigen an diesem schwarzen Abend im Juli. Die milde Luft ist wunderschön. Sie erinnert mich an Dirk. Ich lächle und genieße es. Als der Bus kommt, kaufe ich mir wieder ein Ticket, stecke es zu dem anderen. Eine weiße Verzierung wäre sicher schön. Dirk mochte weiß. Es blieb mir immer ein Rätsel. Ich mochte ihn dafür. Weiß passte zu ihm. Er war lebensfroh, fluchte selten und hatte viel zu oft gute Laune. „Lass los.“ Mein Lächeln erstickte, als ich das Haus sah. Ich stieg aus und steuerte geradewegs auf das Haus des Bullen zu. Woher wusste eigentlich wo dieser Typ wohnt? Egal. Ich hasste ihn. Als ich klingle, dauert es eine Weile, bis er öffnet. Er sieht mich verdutzt an. Ich sage nichts und er bittet mich herein. Als ich in seinem Wohnzimmer stehe, sehe ich mich um. Überall nur Designermöbel. Scheint wirklich eine hohe Position zu haben. Ich drehe mich zu ihm um, sehe ihm in die Augen. Er wirkt ängstlich. Ich bin ruhig. Als ich mich auf einen seiner Sessel setze, kommt er näher zu mir und nimmt mir gegenüber Platz. Nach längerem Schweigen fragt er vorsichtig, was denn loswäre. Ich sage ihm in ruhigem, normalem Ton, dass ich ihn und seine Familie umgebracht habe. Gerade eben. Er sieht mich geschockt an und schreit irgend etwas. Es interessiert mich nicht und ich höre nicht zu. Ich öffne meinen Rucksack und ziehe etwas heraus. Ein Klemmbrett mit einem Zettel daran. Ich unterbreche sein Rumgetöse mit einem einzigen Wort. Seinem Namen. Er sieht mich fragend an und setzt sich wieder auf seinen Sessel, von dem er aufgebracht hochgesprungen ist, nachdem ich ihm das mit der Abschaum-Familie erzählt habe. Ich sage ihm, dass ich sie mit einer Polizeiwaffe umgebracht habe und von ihm diesen Zettel mit den vertraulichen Daten habe. Er wäre ein Hauptverdächtiger, wenn ich etwas erzählen würde. Er wurde blass. Ich lachte innerlich. Er war ruhig, er blickte ins Nichts. Ich sah ihn an. Ich hielt ihm mein Klemmbrett hin mit dem Zettel, auf dem sein Geständnis stand, dass er die Familie umgebracht habe. Er hätte Dirk nie vergessen können und wollte ihn rächen. Hatte den Vater dazu gebracht, seine Frau und Kind umzubringen sich danach danach selbst zu erschießen. Er schluckte. Ich tat nichts. Ich saß nur da und...hasste ihn. Ich sah, wie er eifrig überlegte, wie er aus der Sache wieder heil rauskommen könnte. Ich ergriff das Wort erneut und sagte ihm, dass mein Blut am Tatort wäre. Keine Fingerabdrücke, nur mein Blut. Wenn er dieses vertuschen könne, würde nie jemand sein Geständnis zu Gesicht bekommen. Er nickte. Es blieb ihm auch nichts anderes übrig, als zu nicken. Er hatte keine Frau. Jeder würde glauben, dass er schwul wäre. Es war ein leichtes Spiel. Ich hatte ihn in der Hand. Er hasste mich. Ich lächelte. „Denk noch mal an mich.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)